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Tiaras Bücherzimmer

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Insgesamt 368 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2020
Die Lilienbraut
Simon, Teresa

Die Lilienbraut


ausgezeichnet

Inhaltsangabe:

Köln in den Vierzigerjahren: Hier treffen wir auf Nellie Voss, die gerade bei 4711 zu arbeiten begonnen hat. Nellie hat ein gutes Gespür für Düfte und bekommt somit die Möglichkeit weiter ausgebildet zu werden. So gut es in der Arbeit läuft, steht sie privat vor einer aussichtslosen Liebe, denn die gehört einem Mann, den sie leider niemals haben kann.....


Köln in der Gegenwart: Liv hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und lebt von da an mit ihrem Sohn alleine. Im Stadtviertel Ehrenfeld eröffnet sie einen kleinen Laden für Seifen und Düfte. Ihre Spezialität sind einzigartige Düfte, die sie nur für die jeweilige Person kreiert. Eines Tages begegnet sie einer älteren Dame, die bei ihrem Anblick erstarrt und sie wüst beschimpft.....


Meine Meinung:

Teresa Simon hat es wiedereinmal geschafft, mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an zu begeistern.

Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob mir die Gegenwart oder die Vergangenheit besser gefallen hat. Beide Erzählstränge haben ihren besonderen Reiz, beide Frauen habe ich sehr in mein Herz geschlossen, da sie nie aufgeben und sehr stark sind. Ihnen wird wirklich nichts geschenkt und sie müssen hart um ihr Glück kämpfen.

Die Liebe zu den Düften verbindet sie und ihre Begeisterung schwappte auch auf mich über. Teresa Simon beschreibt alles so wunderbar, ich konnte soviel lernen bei Liv in ihren Kursen und hatte stets die wohltuenden Gerüche in der Nase. Auch geschichtlich konnte ich mich weiterbilden, was die Autorin aber sehr geschickt in die Handlung eingebaut hat, ohne langweilig zu wirken.

Natürlich ist die Geschichte auch sehr emotional, es herrscht Krieg, viel Leid, was mir stellenweise richtig unter die Haut ging. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, fiebert und leidet richtig mit den Protagonisten mit und ich war sehr gespannt, welches Geheimnis sich um Liv und Nellie verbirgt.

Ich liebe einfach den Schreibstil der Autorin, der einerseits sehr leicht und unbeschwehrt ist, aber andererseits auch viel Tiefgang hat und mich zu Tränen rührte.


Das Buch kommt auf jeden Fall auf meine Jahresbestenliste, erhält 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2020
Das Haus am Orangenhain
O'Flanagan, Sheila

Das Haus am Orangenhain


ausgezeichnet

Juno ist am Boden zerstört, durchs Fernsehen erfährt sie, dass ihre große Liebe Brad bei einem Erdbeben ums Leben gekommen ist. Doch als ob das nicht schon schlimm genug ist, muß sie auch noch akzeptieren, dass er verheiratet war und einen kleinen Sohn hatte.

Sie braucht dringend eine Auszeit und reist nach Spanien, wo sie in der Villa Naranja, die der Mutter ihrer Freundin gehört wohnen kann.

Schön langsam kann sie hier Kraft tanken, sich an der Schönheit der Landschaft erfreuen und auch Pep, der attraktive Nachbarssohn bringt sie auf andere Gedanken.

Doch dann, als sie wieder neuen Lebensmut gefasst hat, erhält sie eine Nachricht von Max, Brads Bruder, der ihr etwas mitteilen möchte.....


Was für eine schöne Geschichte! Ich erlag dem Zauber Spaniens von Anfang an. Die Autorin hat so einen schönen Schreibstil und hat wunderbare Charaktere erschaffen. Allen voran Juno, die man gerne trösten und in den Arm nehmen würde. Aber die Tatsache, dass Brad verheiratet war und sie die ganze Zeit über belogen hatte, machte es ihr leichter, den Kummer zu überwinden.

Ich konnte mir die Landschaft um Beniflor mit den tollen Orangenhainen so richtig gut vorstellen, habe mit Juno die Zeit im Pool genossen und fand es toll, wie sie nach und nach mit ihrer zupackenden Art nicht nur ihren Kummer geheilt hat, sondern auch bald Anerkennung bei den Einwohnern Beniflors bekommen hat. Juno ist auch sehr tierlieb, was bei immer für Pluspunkte sorgt. Liebevoll kümmert sie sich um eine streunende Katze, der es anscheinend bei Juno sehr zu gefallen scheint.

Anhand des schönen Covers tippt man auf eine eher leichte Sommergeschichte, ich war aber sehr angenehm überrascht, dass die Geschichte viel tiefer geht und auch durchaus spannend war. Die Seiten flogen nur so dahin und auch das Ende fand ich rundum gelungen.

Dies war genau die richtige Geschichte für die momentane Zeit und ich habe sie auf dem Balkon in der Sonne sehr genossen.

Bewertung vom 13.05.2020
Grandhotel Schwarzenberg - Der Weg des Schicksals / Die Geschichte einer Familiendynastie Bd.1 (eBook, ePUB)
Oliver, Sophie

Grandhotel Schwarzenberg - Der Weg des Schicksals / Die Geschichte einer Familiendynastie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

​Bad Reichenhall, 1905: Anna und ihr Bruder leben in ärmlichen Verhältnissen auf dem Hof ihres Vaters. Nach dem Tod von Annas Bruder sieht es für sie und ihren Vater noch düsterer aus.

Als Anna die Eier ihrer Hühner auf dem Markt verkauft, begegnet sie Michael und die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch Annas Vater gibt Michael die Hand seiner Tochter erst, wenn er genügend Geld hat, um für eine Familie sorgen zu können.

Doch auch hier schlägt das Schicksal wieder zu und Michael ist gezwungen, sein Glück im Ausland zu versuchen. Er verspricht Anna garantiert mit Geld in einem Jahr zurückzukommen.

Anna wird nichts geschenkt, denn das Schicksal trifft sie nochmals hart und sie ist gezwungen, einen anderen Mann zu heiraten.....


Wir begegnen auch Katharina von Feil, die mit ihrem Leben auch nicht glücklich ist. Im Gegenteil zu Anna hat sie allerdings sehr reiche Eltern, die sie aber endlich verheiratet sehen wollen.

Sie heiratet Friedrich Bahlow und erkennt leider zu spät, was für ein Scheusal er ist. Er ist spielsüchtig und ein notorischer Fremdgänger.....


Dies war mein erster Roman von Sophie Oliver und er konnte mich von der ersten Zeile an begeistern.

Die Autorin hat einen sehr bildhaften und einfühlsamen Schreibstil, der mir nicht nur das schöne Bad Reichenhall aufgezeigt hat, sondern mich auch sehr am Schicksal von Anna teilhaben ließ. Und Anna wird wirklich nichts geschenkt. Man denkt schlimmer kann es für sie nicht mehr kommen, kommt es aber doch und ich hatte öfters Tränen in den Augen.

Genauso berührt hat mich Katharinas Schicksal. Sie war mir zwar nicht von Anfang an sympathisch, aber sie scheint wenigstens doch noch etwas Mitgefühl und Charakter zu besitzen, im Gegensatz zu ihren Eltern.

Die Geschichte zeigt wirklich den enormen Unterschied von arm und reich zu der damaligen Zeit und ist mir daher besonders unter die Haut gegangen. Nachdem das Ende sehr spannend war, würde ich am liebsten sofort weiterlesen. Aber Gott sei Dank muß man nicht lange auf die Fortsetzung warten.

Gerne vergebe ich 5 Sterne und eine große Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.05.2020
Küsse im Aprikosenhain
Haasis, Persephone

Küsse im Aprikosenhain


ausgezeichnet

Nathalies Freund Elias möchte die gemeinsame Beziehung überdenken und macht daher alleine Urlaub in Frankreich. Doch dann ist Nathalie geschockt, denn ihr Freund macht tatsächlich Schluß mit ihr und teilt ihr dies per Postkarte mit. In ihrer Wut beschließt sie, ihm hinterher zu reisen und ihn zur Rede zu stellen.

Doch sie hat eine Autopanne und landet bei Felix auf einem sehr idyllischen Aprikosenhof. Felix ist zwar meistens mürrisch und in sich gekehrt, doch sein Hain steckt in Schwierigkeiten und Nathalie beschließt ihm zu helfen.....


Schade, dass diese absolute Wohlfühlgeschichte schon zu Ende ist, ich hätte ewig weiterlesen könnnen. Die Autorin läßt den Leser mit allen Sinnen in der Geschichte versinken. So konnte ich die wunderschöne Landschaft und die Farbenpracht der Blumen vor meinen Augen sehen, konnte den Lavendel und die Aprikosen riechen und schmecken, hatte den Duft der Kosmetik in der Nase und fühlte mich durch die tollen Protagonisten und der zu Herzen gehenden Geschichte wie von einer warmen Decke umhüllt.

Nathalie möchte man sofort zur Freundin haben, sie ist immer so positiv, sehr zupackend und hat einfach eine supersympathische Ausstrahlung. Auch Felix ist trotz seiner mürrischen Art ein netter Mann, der aber durch einige Schicksalsschläge geprägt ist.

Auch die anderen Charaktere muß man einfach mögen und mir hat es so gut gefallen, wie sie alle ihre Ideen einbringen, um den Aprikosenhain zu retten.

Mich hat es jedenfalls die ganze Zeit in den Fingern gejuckt und ich hätte liebend gerne bei der Rettung des Aprikosenhofes geholfen.

Wer gerne Liebesgeschichten ohne jeglichen Kitsch mag, sich ein paar Stunden in eine heile Welt träumen möchte, dem sei das Buch sehr ans Herz gelegt.

Bewertung vom 06.05.2020
Die Zwillinge von Summerbourne
Rous, Emma

Die Zwillinge von Summerbourne


ausgezeichnet

Seraphine und ihr Bruder Danny sind Zwillinge und kamen auf dem Anwesen der Familie in Summerbourne auf die Welt. Doch ihre Geburt wurde von einem dramatischen Schicksal überschattet, denn ihre Mutter stürzte sich anschließend von den Klippen. 25 Jahre später, nach dem Tod ihres Vaters kehrt Seraphine nach Summerbourne zurück und findet ein Foto, das am Tag ihrer Geburt aufgenommen wurde. Darauf sieht ihre Mutter jedoch sehr glücklich aus, hat aber nur ein Kind auf dem Arm. Ist es Seraphine oder Danny? Warum hat ihre Mutter überhaupt nur ein Kind auf dem Arm? Warum beging sie Selbstmord? Auch das Au-pair Mädchen Laura verschwand an diesem Tag? All diese Fragen beschäftigen Seraphine und sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.....


Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt.

In der Gegenwart 2017 begeben wir uns mit Seraphine auf die Suche, was es mit dem Foto auf sich hat. Allerdings ist dies nicht einfach, denn sowohl ihre Großmutter als auch Laura blocken sofort ab, wenn Seraphine dieses Thema anschneidet.

In der Vergangenheit 1991 erleben wir die Geschichte aus Lauras Sicht hautnah mit, die ein Jahr als Au-pair Mädchen auf Summerbourne gelebt hat.

Es wird immer abwechselnd erzählt, so herrscht ein stetiger Spannungsbogen, der einem das Buch nicht mehr aus der Hand legen läßt. Ich fand alle Charaktere sehr gut ausgearbeitet, vor allem Seraphine und Laura und konnte mich daher gar nicht entscheiden, welcher Erzählstrang mir besser gefallen hat.

Ich finde nicht nur das Cover wunderschön, es ist auch mit eines der besten Familiengeheimnisse, die ich gelesen habe. Am Schluß bekam ich Gänsehaut, wie sich das Geheimnis auf alle Generationen ausgewirkt hat. Auch die Landschaftsbeschreibungen rund um Summerbourne habe ich sehr genossen und würde das Anwesen zu gerne selber besuchen.

Wirklich eine ganz herausragende Geschichte, die ich unbedingt weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 30.04.2020
Unruhige Zeiten / Die Porzellan-Erbin Bd.1
Busch, Florian

Unruhige Zeiten / Die Porzellan-Erbin Bd.1


ausgezeichnet

Deutschland 1866:

Gräfin Thyra von Hardenstein, die einzige Erbin der kleinen Porzellanmanufaktur Strehlow reist hochschwanger zu ihrem Vater um mit ihm Pläne zu schmieden, wie man das weiße Gold günstiger für die Allgemeinheit produzieren kann.

Doch bei der Heimreise passiert ein tragischer Unfall. Thyra stirbt, ihre Tochter kann allerdings gerettet werden. Durch die unglücklichen Umstände bekommt dies aber leider niemand mit und auf Hohensandau muß alles weitergehen wie bisher.

Hier treffen wir auch auf das Ehepaar Wilhelm und Therese, mit denen es das Schicksal auch nicht gerade gut meint.....


Unruhige Zeiten ist der Auftakt einer Reihe und es ist auch mein erster Frauenroman aus der Feder eines männlichen Autors. Daher war ich natürlich besonders gespannt, was mich hier erwartet.

Ich wurde auch nicht enttäuscht, Florian Busch schreibt teilweise sehr poetisch, dann aber wieder äußerst spannend und mitreisend.

Anhand des Titels dachte ich an eine Familiensaga, aber hier erwartet uns viel dramatischeres, als uns der Klappentext vermuten läßt.

Ich konnte so richtig mit den Figuren mitgehen, bedauerte Thyras Tod sehr und fühlte auch sehr mit Wilhelm und Theresa, die die eigentlichen Hauptpersonen in der Geschichte waren und denen wirklich nichts geschenkt wird. Ihr Schicksal ging mir sehr zu Herzen.

Etwas schade fand ich, dass Thyras Tochter erst in den letzten 100 Seiten wieder aufgetaucht ist, aber das gab der Geschichte dann nochmals zusätzliche Spannung und ich denke, dass ihr dann die Fortsetzung gewidmet sein wird, möchte man doch wissen, wie es mit ihr und ihrem Erbe weitergeht.

Gut gefallen hat mir auch, dass man einiges über die Porzellangewinnung lernen konnte.

Da die Geschichte mit einem Cliffhänger endet, kann ich es natürlich kaum erwarten, bis die Fortsetzung erscheint.

Wer gerne über das Leben in der damaligen Zeit liest, über den Adel und die Dienerschaft und deren Schicksale, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen

Bewertung vom 16.04.2020
Die Insel der Leuchttürme
Graham, Lily

Die Insel der Leuchttürme


ausgezeichnet

Inhaltsangabe:

Charlotte ist am Boden zerstört, als ihr Mann James an Krebs verstirbt. Doch er hinterläßt ihr eine Nachricht mit nur einem Satz:

"Ich habe dir ein Haus gekauft. Sei nicht böse".

Als ihre Tochter ihr Studium wieder aufnimmt, beschließt Charlotte nach Formentera zu reisen und sich das Anwesen anzuschauen.

Sie verliebt sich sofort in das wunderschöne alte Haus mit dem Namen "Marisal", indem zuletzt ihre Großmutter Alba gewohnt hat.

Und nochmal erhält Charlotte eine Nachricht von James, in der er ihr erklärt, dass die Schwester ihrer verstorbenen Großmutter noch auf der Insel lebt. Charlotte, die nichtmal wußte, dass ihre Oma noch eine Schwester hatte, macht sich auf den Weg zu Maria und erfährt die tragische Geschichte zweier Schwestern, die sich nach einem Streit entzweit haben.


Meine Meinung:

Anhand des schönen verträumten Covers denkt man eher an eine leichte Sommergeschichte, doch hier erwartet uns etwas viel tiefgründigeres.

Wir haben zwei Handlungsstränge.

In der Gegenwart begleiten wir Charlotte, wie sie auf der Insel wieder zu sich findet und so den Tod ihres geliebten Mannes verarbeitet. Durch Maria erfährt sie unglaubliches über ihre Familie.

Die Vergangenheit (1718) erzählt uns von den beiden Schwestern Cesca und Esperanza, die unterschiedlicher nicht sein können. Ihre Geschichte ging mir besonders unter die Haut und hat mich zu Tränen gerührt.

Durch den anschaulichen Schreibstil der Autorin habe ich mich von Anfang an ebenfalls in die tolle Landschaft Formenteras und das Anwesen verliebt.

Ich hörte das Meer rauschen, konnte die Wärme spüren, sah die Farbenpracht der Blumen vor mir und spürte den Duft in der Nase.

Man erahnt zwar, auf was die Geschichte hinausläuft, aber trotzdem hatte ich am Schluß Gänsehaut.

Obwohl die Geschichte hauptsächlich traurig ist, konnte sie mich sehr gut unterhalten und ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Für dieses rundum gelungene Werk vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und hoffe, bald neues von der Autorin lesen zu können.

Bewertung vom 10.04.2020
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Inhaltsangabe:

Rügen, 1924: Wir befinden uns in Binz und betreten das prächtige Grand Hotel der Familie von Plesow, welches von Bernadette und ihrem Sohn Alexander geführt wird.

Bernadettes anderer Sohn Constantin hat es nach Berlin verschlagen, wo er das Hotel Astor und ein Variete besitzt. Es gibt auch noch die Tochter Josefine, die aber ihren Platz im Leben noch nicht so recht gefunden hat.

Eigentlich läuft alles wunderbar, doch dann steht eines Tages ein Mann vor Bernadette, der das brisante Geheimnis ihres verstorbenen Mannes kennt, welches aber unbedingt verborgen bleiben muß.....


Meine Meinung:

Wow, was für eine Geschichte!!! Schon alleine das Cover finde ich wunderschön, ebenso die Innengestaltung, aber die Geschichte selbst hat meine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen.

Der Schreibstil von Caren Benedikt ist total schön, bildhaft, mitreissend aber auch sehr einfühlsam. Daher ist die Geschichte auch so vielseitig und dem Leser wird wahnsinnig viel geboten, von Drama bis zu Liebe, Spannung, Trauer auch Krimianteile sind enthalten, somit ist keine Seite langweilig und meine Gefühlswelt fuhr stetig Achterbahn.

Die Charaktere sind ebenso vielschichtig, man kann richtig an ihrem Leben teilhaben. Nicht nur die drei Geschwister sorgen für schöne Lesestunden, es gibt auch noch das Zimmermädchen Marie, deren Geschichte mir sehr zu Herzen ging.

Es wird immer abwechselnd erzählt, jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat des jeweiligen Protagonisten und wir wissen somit immer, ob wir uns gerade im beschaulichen Binz oder im verruchten Berlin befinden.

Die 500 Seiten flogen nur so dahin und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und es ist ganz schnell auf Platz 1 meiner Jahresbestenliste gewandert.

Die Geschichte hat weit mehr als 5 Sterne verdient und ich möchte sie unbedingt weiterempfehlen, es passieren soviele unerwartete Wendungen, man muß es einfach lesen.

Bewertung vom 28.03.2020
Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1
Völler, Eva

Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Essen 1951: Nach der Flucht aus Berlin leben Katharina und ihre beiden Töchter bei Mine, der Mutter ihres verschollenen Mannes Karl. Doch allzu gut können die beiden nicht miteinander. Mine hofft immer noch, dass ihr Sohn nach Hause kommt und kann nicht verstehen, warum ihn Katharina aufgibt.Doch sie will für ihre beiden Töchter ein besseres, nicht so entbehrungsreiches Leben und beginnt für die betuchten Damen schöne Kleider zu nähen, um bald unabhängig zu sein.Doch da kommt eines Tages der Kriegsheimkehrer Johannes und verdreht ihr den Kopf.....


Meine Meinung:

Zuerst fiel mir das tolle Cover auf und als ich dann auch noch gesehen habe, dass das Buch von Eva Völler ist, deren hist. Romane unter dem Pseudonym Charlotte Thomas ich alle verschlungen habe, war mir klar, ich muß das Buch lesen.

Ich wurde auch nicht enttäuscht und Eva Völler hat mir wieder einmal mehr bewiesen, warum sie zu meinen Lieblingsautorinnen zählt.

Ihre Figuren sind einfach so lebendig und authentisch, man leidet und freut sich mit ihnen mit und hat das Gefühl selber in der Geschichte dabei zu sein.

Sehr berührt hat mich Mine, die einfach nicht wahrhaben will, das ihr Karl nicht mehr Leben soll. Sie wirkt oft sehr herrisch, doch dabei hat sie das Herz auf dem rechten Fleck und würde für ihre Familie alles tun.

Auch Katharina bewundere ich sehr, wie sie sich in der schweren Zeit nicht hat unterkriegen lassen und um ihr Glück und das ihrer Kinder kämpft.

Johannes, der nach 6 Jahren traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist, hat einen besonderen Platz in meinem Herz gefunden. Nach und nach lebt er sich wieder ein, hat stets ein offenes Ohr für jeden, hält das Haus in Schuß und verdingt sich im Kohlebergwerk.


Eva Völlers wunderbarer Schreibstil läßt einen von Anfang an in der Geschichte versinken. Der Spannungsbogen wird durchgehend gehalten um sich dann zum Schluß nochmals zu steigern. Hier hatte ich dann auch Tränen in den Augen und mußte das unfassbare erstmal begreifen. Sehr gut hat mir auch der Ruhrpott Dialekt gefallen, dem ich ohne Schwierigkeiten folgen konnte.

Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und eine große Leseempfehlung.