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Benutzername: 
Zabou1964
Wohnort: 
Krefeld

Bewertungen

Insgesamt 188 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2009
Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova
Beckmann, Herbert

Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova


sehr gut

Der Autor hat für seinen historischen Roman die Briefform gewählt. Giacomo Casanova beschreibt einer Geliebten in Dresden seine Abenteuer in Berlin und in Potsdam im Sommer 1764. In einem Hotel lernt er den Baron von Ribbeck kennen, der ihm den Auftrag erteilt, nach seinem Schwiegersohn Graf von Wilmerstorff, der spurlos verschwunden ist, zu suchen. Casanova nimmt den Auftrag an, damit er der Gräfin von Wilmerstorff seine Aufwartung machen kann. Diese zeigt jedoch, ganz im Gegensatz zu einigen anderen Damen der preußischen Gesellschaft, keine Ambitionen, eine amouröses Abenteuer mit dem Charmeur einzugehen. Das Verschwinden ihres Gatten scheint sie auch wenig zu beeindrucken. Casanovas Nachforschungen führen ihn nach Potsdam und Umgebung, den vermissten Grafen kann er jedoch zunächst nicht aufspüren.

Sehr detailverliebt schildert der Autor Figuren, Landschaften und die Einrichtungen der Häuser in einer niveauvollen Sprache, die der Zeit der Handlung entspricht. Wie damals üblich, wird in Adelskreisen Französisch gesprochen. Die Ausführungen Casanovas sind durchsetzt mit französischen Wörtern. Im Anhang befindet sich allerdings, neben einem Register der historischen Personen, eine Liste der verwendeten Fremdwörter, sodass ich nachschlagen konnte.

Der Kriminalfall rückt bei den Ausführungen Casanovas in den Hintergrund und er löst ihn am Ende auch eher durch einen Zufall. Aus diesem Grunde würde ich den Roman eher als historisch bezeichnen. Wie der Autor in seinem Nachwort erwähnt, hat er zum Teil real existierende historische Personen und Schauplätze in seinem Werk verwendet, diese aber zu Gunsten seiner Geschichte ein wenig verändert. Das hat mein Lesevergnügen aber nicht geschmälert.

Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, die, wie sollte es bei Casanova anders sein, nach Frauen benannt sind. Die Briefe an die geheimnisvolle Geliebte in Dresden sind mit Datum und Ortsangabe versehen, sodass ich mir ein gutes Bild machen konnte, wo sich der Protagonist gerade befand. Das Geheimnis um die Brieffreundin wird im letzten Kapitel übrigens auch noch gelüftet. Besonders gefallen hat mir die Figur des Lambert, den Diener Casanovas. Er ist ein intelligenter Bursche, der jedoch sehr gerne ins Glas schaut und seinen Herrn damit öfters in Rage bringt.

Durch die gehobene Sprache und die detaillierten Beschreibungen ist die Lektüre sehr anspruchsvoll. Man muss sich auf das Buch einlassen und kann es nicht nur „nebenbei“ lesen.

Fazit:

Es hat mir Spaß gemacht, mit Casanova durch das Preußen des Rokoko zu wandeln. Einige Beschreibungen waren mir jedoch zu ausführlich, sodass ich vier von fünf Sternen vergebe.

Bewertung vom 28.10.2009
Pergamentum
Koschyk, Heike

Pergamentum


ausgezeichnet

Die junge Elysa von Bergheim ist gemeinsam mit dem Kanonikus Clemens auf dem Weg zu ihrem Bruder Magnus, bei dem sie fortan wohnen soll. Unterwegs bittet der Geistliche sie, sich auf Geheiß der erzbischöflichen Kanzlei in ein Kloster einzuschmuggeln und dort rätselhafen Vorgängen nachzuforschen. Da sie dem Aufenthalt bei ihrem Bruder sowieso mit Grauen entgegensieht, stimmt sie der Bitte schließlich zu.

Im Kloster Eibingen gehen seltsame Dinge vor: Ein alter Mönch, der als Gast ins Kloster kam, stirbt auf mysteriöse Weise. In seinen Händen hielt er ein Stück eines Pergamentes, das die Nonne Margarete an sich nimmt. Kurz darauf stirbt eine Nonne und die Kirche gerät in Brand. Elysa gibt sich als zukünftige Novizin aus und knüpft Kontakt zu Margarete. Doch zur Aufklärung der Vorfälle bleiben ihr nur vier Tage. Als ihr Begleiter Clemens das Kloster verlässt, ist sie auf sich allein gestellt.

Dieser historische Krimi spielt im Jahre 1188, neun Jahre nach dem Tod von Hildegard von Bingen. Das Pergament ist ihre letzte Vision, die sie der Menschheit hinterlassen hat. Verfasst ist es in einer Geheimsprache, der Lingua Ignota, die nur wenige Menschen beherrschen.

Die Autorin hat bereits eine Biographie der Hildegard von Bingen veröffentlicht. Deshalb ist dieser fiktive Roman hervorragend recherchiert. Zudem versteht es Frau Koschyk, in einer bildhaften Sprache, das Mittelalters vor mein inneres Auge zu zaubern.

Die einzelnen Charaktere waren sehr gut beschrieben. In einem Fall musste ich mal wieder feststellen, dass ich mir meine Meinung über eine der Figuren zu früh gebildet hatte. Sowohl die Erlebnisse Elysas im Kloster als auch die Reise des Kanonikus sind spannend beschrieben. Es wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt.

Die Auflösung des Rätsels ist logisch. Alle Fäden der Geschichte werden zu einem befriedigenden Ende verknüpft. Ich war traurig, mich am Ende des Romans von Elysa und den anderen verabschieden zu müssen. Eine Fortsetzung des Romans würde ich sehr begrüßen. Zu gerne wüsste ich, wie Elysas Leben sich entwickelt.

Am Ende des Buches befindet sich eine Skizze des Klosters sowie eine des Reiseweges des Kanonikus. Obwohl die zahlreichen Fremdwörter und lateinischen Ausdrücke fast immer im folgenden Satz erklärt wurden, hätte ich ein Glossar sehr begrüßt.

Fazit: So macht Geschichte Spaß – spannend und mit sehr viel Hintergrundwissen erzählt.

Bewertung vom 01.09.2009
Zwischen Boule und Bettenmachen
Dreher, Christiane

Zwischen Boule und Bettenmachen


ausgezeichnet

Im Alter von 42 Jahren beschließt Christiane Dreher, von ihrem stressigen Job beim Verlag Kiepenheuer & Wietsch ein Jahr Auszeit zu nehmen. Eine Anzeige in einer Zeitschrift hat in ihr die Idee geweckt, für ein Jahr auf einen Biobauernhof in Frankreich zu gehen. Sie sucht sich einen Untermieter für ihre Wohnung, packt ein paar Sachen und stürzt sich ins Abenteuer. Aus dem einen Jahr wurden viele, denn sie beschließt zunächst, ein Jahr länger zu bleiben und verliebt sich dann in Patrick, den sie heiratet, und mit dem sie jetzt eine Auberge in einem kleinen Dorf in Südfrankreich leitet.

Ihr Tagebuch veröffentlicht sie als Blog auf der Internetseite der Zeitschrift Brigitte.

Aus diesem Blog hat ihr ehemaliger Arbeitgeber, der KiWi-Verlag, nun ein Buch gemacht. Das Titelbild zeigt eine schöne Berglandschaft, aus dem Fenster eines Zimmers aufgenommen. Da es sich, wie ich im Innenteil des Buches gelesen habe, um ein Privatfoto handelt, nehme ich an, dass es sich um ihre und Patricks Auberge handelt.

Ich liebe Berichte von im Ausland lebenden Deutschen, sie stillen ein wenig mein Fernweh, wenn ich nicht selbst reisen kann. Also habe ich zu diesem Buch gegriffen. Obwohl ich mich nicht gerade als frankophil bezeichnen würde, haben mich die Berichte von „Christjann“, wie Christiane von den Franzosen genannt wird, sehr bewegt.

Gespickt mit einigen schwarz-weiß Fotos schildert die Autorin in kurzen Tagebucheinträgen ihr Leben in der Fremde. Die Ankunft auf dem Biobauernhof, das Kennenlernen der Bewohner, die sprachlichen Barrieren, die Konfrontation mit den französischen Sitten und nicht zuletzt das Leben an der Seite ihres Mannes Patrick sind einige Themen, an denen sie ihre Leser teilhaben lässt.

Ich habe oft geschmunzelt. Das Kapitel über die Schlafgewohnheiten unserer westlichen Nachbarn hat mich besonders erheitert. Und auch die Begrüßungszeremonien in Frankreich wollen gelernt sein, man kann nicht einfach jeden wahllos küssen, sondern muss genau selektieren. Aber auch auf Gefühle wie Heimweh und das Fremdsein in ihrer Wahlheimat geht die Autorin ein.

Die französischen Wörter, die gelegentlich eingestreut sind, werden fast ausnahmslos im folgenden Satz erklärt, wodurch das Werk auch ohne Kenntnisse der französischen Sprache gelesen werden kann.

Durch die relativ kurzen Kapitel kann man dieses Buch immer wieder zur Seite legen und bei Bedarf nach ein wenig witziger und kluger Unterhaltung ein paar Seiten darin lesen. Mit einem Lächeln auf den Lippen habe ich dieses Buch genossen und war sehr traurig, dass es nach nur 237 Seiten schon zu Ende war. Aber der Blog auf der Website der Zeitschrift Brigitte wird zum Glück weitergeführt von Christiane Dreher, auch wenn das nur ein schwacher Trost ist. Es gibt doch nichts Schöneres als sich mit einem Buch in der Hand in der Sonne sitzend in die Ferne zu träumen.

Fazit: Dieses Buch macht glücklich! Wer Fernweh hat oder unsere westlichen Nachbarn aus der Sicht einer Deutschen kennen lernen möchte, ist mit „Zwischen Boule und Bettenmachen“ bestens ausgerüstet.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2009
Fliehganzleis / Kea Laverde Bd.2
Schmöe, Friederike

Fliehganzleis / Kea Laverde Bd.2


sehr gut

Aufmerksam geworden auf diesen Krimi von Friederike Schmöe, bin ich durch das Thema. Ich bin sehr interessiert an der deutsch-deutschen Vergangenheit. Das ansprechende Äußere des Paperbacks zeigt einen Kieselstrand. Die Verarbeitung des Buches ist sehr gut und die Papierstärke angenehm dick, was den verhältnismäßig hohen Preis von € 11,90 für mich rechtfertigte.

Kea Laverde, eigentlich Reisejournalistin, hat keine Lust mehr, dauernd unterwegs zu sein. Deshalb hat sie sich entschlossen, als Ghostwriterin ihr Geld zu verdienen. In dieser Eigenschaft ist die üppige Enddreißigerin zu Gast bei Larissa Gräfin Rothenstayn, um deren Memoiren zu Papier zu bringen. Larissa lebte einst in der DDR, aus der ihr 1975 die Flucht gelang. Eines Morgens findet Kea ihre Auftraggeberin schwer verletzt im Park. Sie wurde niedergeschlagen und hat lebensbedrohliche Kopfverletzungen davongetragen. Schon bald fühlt sich auch Kea in dem Schloss der Gräfin bedroht. Zusammen mit ihrem Freund, dem Münchner Kommissar Nero Keller, begibt sie sich auf Spurensuche und deckt dabei Stückchen für Stückchen die Ereignisse in den 70er Jahren in der DDR auf. Gelingt es ihr, den Attentäter zu finden, bevor sie selbst zum Opfer wird?

Auffallend an diesem Roman von Friederike Schmöe ist die Sprache. Die habilitierte Germanistin nutzt sie, um die charakterlichen Eigenschaften der Protagonisten zu unterstreichen. Die Sicht von Kea Laverde ist als Icherzählung in der Vergangenheit beschrieben. Sie ist geprägt von kurzen Sätzen, die darauf schließen lassen, dass die Journalistin gestresst ist. Zum Teil werden originelle Wortschöpfungen eingebaut – wie z.B. die Bezeichnung „Indianer der WWW-Prärie“ für den Kommissar Keller, der sich auf Internetkriminalität spezialisiert hat. Dies soll wohl unterstreichen, dass es sich bei Kea Laverde um ein Mitglied der schreibenden Zunft handelt. Einige dieser kreativen Formulierungen waren mir jedoch zu krampfhaft um Originalität bemüht.

Die Sicht von Nero Keller wird in der personellen Perspektive beschrieben. Hier ist der Schreibstil wesentlich ruhiger und bedachter, so wie der Kommissar auch der ruhende Pol in der Beziehung ist.

Ereignisse aus der ehemaligen DDR werden in der Gegenwartsform geschildert. Das hat mich etwas verwirrt. Aber ich habe mich recht schnell an diesen Stil gewöhnt.

„Fliehganzleis“ ist bereits der zweite Teil der Kea-Laverde-Reihe. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht kannte, bin ich schnell mit den Figuren und deren Lebensumständen vertraut geworden. Mir hat besonders die Idee gefallen, eine Ghostwriterin als ermittelnde Hauptfigur einzusetzen. Das war für mich ganz neu in diesem Genre.

Anfangs war ich, genau wie Kea, verwirrt von der Vielzahl der Figuren. Im Gegensatz zu ihr hatte ich als Leserin jedoch Einblick in die Ereignisse vor fünfunddreißig Jahren in der DDR. So konnte ich miträtseln, war der Journalistin jedoch immer einen winzigen Schritt voraus. Dieser kleine Vorteil des Lesers hat die Spannung nicht beeinträchtigt, im Gegenteil, ich fragte mich stets, wann Kea die Geschehnisse von damals aufdeckt.

Meine Lieblingsfigur in diesem Krimi ist eindeutig Juliane, die 77-jährige Freundin Keas, die ihr mit Weitsicht und absoluter Ehrlichkeit des Öfteren einen Schubs in die richtige Richtung gibt. Alle Nebenfiguren sind anschaulich beschrieben.

Am Ende laufen alle Fäden der Geschichte zusammen und im Epilog klärt die Autorin die noch verbleibenden Fragen auf. Im Nachwort erläutert die Autorin die historischen Zusammenhänge und nennt Quellenangabe ihrer Recherche. Einige Figuren sind

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2009
Bruderkuss
Dominik, Bartels

Bruderkuss


ausgezeichnet

Paolo kann sich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass seine Schwester wenige Monate vor der Maueröffnung bei der Republikflucht erschossen wurde. Er beantragt Einsicht in die Stasi-Akten und findet seine Ahnungen bestätigt. Die brisantesten Seiten wurden jedoch aus der Akte entfernt. Also macht er sich auf die beschwerliche Suche nach der Wahrheit.

Mit großer Spannung habe ich ihn bei dieser Suche begleitet. Die Geschichte, die auf einem wahren Fall beruht, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Mir als Westdeutsche war nicht bewusst, welche Mittel die Stasi einsetzte, um Menschen zu manipulieren und Dinge, die dem sozialistischen Staat schaden könnten, zu vertuschen. Oft musste ich das Buch beiseite legen und das Gelesene verdauen.

Besonders bewegt hat mich die Geschichte von Paolos Eltern. Die Stasi hatte damals Gerüchte über den Vater verbreitet, von denen alle wussten, nur der Vater selbst nicht. Als ihm dieser Umstand nach über zehn Jahren klar wird, bricht für ihn eine Welt zusammen.

Trotz des ernsten Themas versteht es Dominik Bartels jedoch, immer wieder ein paar lustige Szenen, z.B. mit Paolos Kumpel Sven, einzustreuen. Auch die philosophische Gedanken zu Themen wie z.B. Beziehungen oder Reisen haben mir sehr gut gefallen und mich von meiner Fassungslosigkeit abgelenkt.

Die Sprache des Autors ist sehr ausgefeilt, man merkt, dass er sein Handwerk versteht. Es war eine Freude, seine Sätze zu lesen.

Besonders erwähnenswert finde ich die Gestaltung des Covers: In der Mitte prangt in roten Lettern der Titel Bruderkuss und drum herum sind die Teile einer russischen Matrjoschka, einer Schachtelpuppe, angeordnet. Dieses Bild passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Auch dieses Werk ist, wie Bettina Sternbergs „Neumärker 5“, aus dem Blaulicht-Verlag, einem noch ganz jungen Verlag aus Helmstedt. Ich werde diesen Verlag, genau wie den Autor Dominik Bartels, auf jeden Fall im Auge behalten. Bruderkuss hat mir so gut gefallen, dass ich mir gleich das Erstlingswerk des Autors „Black Taxi“ bestellt habe.

Bewertung vom 11.03.2009
Das Rätsel der Templer / Die Templer Bd.1
André, Martina

Das Rätsel der Templer / Die Templer Bd.1


ausgezeichnet

Der Templer Gero von Breydenbach wird 1307 zu seinem Komtur gerufen. Er soll von Frankreich, wo die Templer verfolgt und vernichtet werden, in die deutschen Lande reisen und dort das „Haupt der Weisen“ retten. Mit ein paar Brüdern und seinem Knappen Mattis macht er sich auf den Weg, die feindlichen Krieger des französischen Königs immer auf den Fersen. Zu viert erreichen sie schließlich Geros Heimatort, doch kurz vor dem Ziel erscheint ein geheimnisvolles Licht und Gero und Mattis sind wie vom Erdboden verschluckt.

Im Jahr 2004 forscht eine amerikanische Firma an dem Phänomen Zeitreise. Eines Abends gibt es einen Unfall. Das Forschungszentrum wird zerstört und zwei mittelalterliche Gestalten liegen in den Trümmern. Die Forscher Tom und Paul verstecken die beiden bei Toms Ex-Freundin Hannah. Gemeinsam mit ihren Gästen aus dem Mittelalter versucht sie in der Gegenwart das Haupt der Weisen aufzuspüren. Doch auch hier werden Gero und Mattis verfolgt: Die amerikanischen Auftraggeber der Forschung sind hinter ihnen her.

Martina André hat in diesem Buch zwei Genre vereint: Zum einen ist das Rätsel der Templer ein historischer Roman, der bis ins kleinste Detail recherchiert wurde und mir das Mittelalter und vor allem die Templer sehr nahe brachte. Zum anderen ist dies ein Zeitreise- und somit Fantasy-Roman. Die verschiedenen Zeiten und die Sprünge zwischen Mittelalter und Gegenwart sind gekonnt beschrieben. Die Art und Weise, wie die Gäste aus der Vergangenheit mit unseren Errungenschaft konfrontiert werden, hat die Autorin pointiert und witzig dargestellt. Gleichzeitig werden aber auch die Probleme, die eine solche Zeitreise mit sich bringt, nicht vernachlässigt. Die Spannung kommt an keiner Stelle des immerhin 759 Seiten starken Buches zu kurz.

Die verschiedenen Zeitebenen werden am Anfang jedes Kapitels benannt, so dass ich immer wusste, wo und in welcher Zeit ich mich befand. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind immer an der richtigen Stelle, ich verlor nie den Faden durch unlogische oder unpassende Sprünge.

Was ich an Martina Andrés Büchern besonders mag, ist ihre Genauigkeit und ihre Liebe zum Detail. Sie recherchiert gründlich und hat in diesem Buch sogar z.B. die Mondphasen in den verschiedenen Zeiten und die Essensgewohnheiten der Templer im Mittelalter beachtet.

Ich hatte das Glück, das Buch mit ihr gemeinsam in einer Leserunde zu lesen.

Fazit: Dieser Roman vereint historische mit phantastischen Elementen. Er hat mich zum Lachen, Weinen und Mitfiebern gebracht. Ich empfehle „Das Rätsel der Templer“ uneingeschränkt. Ein fesselnder Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

20 von 26 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.