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Dunja Droske

Bewertungen

Insgesamt 216 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2022
Doppelporträt
Pleijel, Agneta

Doppelporträt


sehr gut

Mit diesem nur 200 Seiten dicken Buch, ist der Autorin Agneta Pleijel ein interessanter Roman über zwei außergewöhnliche Künstler geraten. Auch wenn man schon einiges über Agatha Christie weiß, oder auch vielleicht gerade deshalb, ist diese Geschichte sehr spannend zu lesen und die berühmte Autorin selber reden zu hören. Mit dem Maler hatte ich noch nicht sehr intensiv befasst, doch werde ich dies ändern, allein um zu wissen, in wie weit die erzählten Eigenarten von ihm stimmen. Die vielen kleinen charakterlichen Dinge, die die Autorin in diesem Doppelporträt beschreibt, zeigen zwei, auf ihre eigene Art, starke Personen deren Lebensweg von Ecken und Kanten, Höhen und sehr tiefen Tiefen bestimmt wurde, die aber doch immer ihrer Kunst treu geblieben sind und damit auf ihrem Gebiet Meisterwerke geschaffen haben.
Das ist ein schönes Buch zum zwischendurch lesen, daher empfehle ich es gerne.

Bewertung vom 12.03.2022
Den Wölfen zum Fraß
McGuinness, Patrick

Den Wölfen zum Fraß


gut

Für mich war das Buch 'Den Wölfen zum Fraß' eher ein Roman, denn ein Krimi, trotzdem aber interessant - es wird einem wahren Fall nachempfunden - dennoch habe ich gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Die Sprache und die Sprünge in der Erzählung fordern den Leser und können anstrengend sein.
Interessant sind allerdings die Einblicke in das recht elitäre britische Schulsystem der oberen Gesellschaftsschichten, welches den Hintergrund des Kriminalfalles bildet. Sehr gut und nachvollziehbar dargestellt ist auch, was Social Media und Medien generell zur 'Vor-'Verurteilung eines Menschen beitragen in der heutigen Zeit. Das regt durch die Auswirkungen sehr zum Nachdenken an, vielleicht auch dazu, einiges zu verändern.
Die Ermittler Ander und Gary blieben für mich doch leider ein wenig farblos. Ich hätte mir da mehr Tiefe und charakterlichen Hintergrund gewünscht, doch waren sie sympathisch.
Als 'Kriminal-'Roman, der den Leser ein wenig zum Nachdenken anregen kann, empfehle ich das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 11.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


ausgezeichnet

Deklariert als Vater - Tochter - Geschichte und so habe ich dies Buch auch erst gelesen, belehrte mich die Autorin bald eines Besseren.
Ich gebe zu, der Schreibstil und die Kapiteleinteilungen waren nicht immer einfach oder flüssig zu lesen. Das Hin und Her springen zwischen den einzelnen Sichten von Vater und Tochter nicht immer exakt getrennt - denn Überschriften gibt es leider nicht. Doch der Text zog mich trotzdem immer weiter in die Tiefe der Familie von Franziska, der Protagonistin. Schnell komme Ausblicke in die Vergangenheit, der Geschwister - Monika und Frieder - und die ganze Zeit hatte ich die Frage im Hinterkopf: wo ist die Mutter (Johanne) und was hat sie getan, dass diese Familie so …. Ist, wie sie ist.
Es ist eine große Familiengeschichte mit dunklen Seiten, Verschwiegenem, Ungewolltem, das auch noch in das Jetzt wirkt. Werden die 'Überlebenden, als die ich sie bezeichnen möchte, das aufarbeiten?
Da sollte man selber lesen, denn das Buch ist 'großes' Kino! Sehr empfehlenswert und tiefgründig.

Bewertung vom 09.03.2022
Im Rausch des Aufruhrs
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


sehr gut

1923 in Deutschland - ein bewegendes und bewegtes Jahr, das der Autor Christian Bommarius in seinem toll recherchierten Buch beschreibt. Die einzelnen Kapitel, die durch Fotos ergänzt werden sind den einzelnen Monaten des Jahres zugeordnet. Der Schreibstil ist trotz, dass es sich um ein Sachbuch handelt, sehr gut zu lesen und es stecken viele aufschlussreiche Details in den Kapiteln.
Das Cover harmoniert gut mit dem Inhalt des Buches, genau wie der Titel sehr passend ist. Sehr schön ist auch der Anhang, durch den man einen kleinen Ausblick auf des weitere Geschehen bekommt.
Kurzweilig ist das Buch auch deshalb, weil die kurzen Geschichten von Einzelschicksalen berichten, man kann sich so besser in die Zeit hineinversetzen.
Das Buch ist nicht nur etwas für Geschichtsinteressierte, sondern für jeden spannend zu lesen.

Bewertung vom 04.03.2022
Die Halligprinzessin / Hallig Bd.1
Elste, Karen

Die Halligprinzessin / Hallig Bd.1


ausgezeichnet

Ein überraschendes Erbe führt die Protagonistin Ella von Berlin auf die Hallig Südfall, wo sie eine Warft geerbt hat. Eigentlich möchte Ella sich die Warft nur einmal ansehen und sie dann verkaufen, doch es kommt anders als gedacht. Hier greift ein zweiter Strang in die Geschichte, denn Ella bekommt die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Charlotte in die Hände und beginnt zu lesen - denn das ist die richtige Lektüre für eine Sturmflut, die kurz nach Ellas Ankunft auf der Hallig ihre Abreise verhindert.
Beide Frauen - Ella und Charlotte - sind für ihre Zeit starke Frauen mit einem eigenen zielstrebigem Willen. Der spannende Schreibstil der Autorin verstärkte diesen Eindruck noch. Auch gefielen mir die realistischen Beschreibungen der Natur auf der Hallig sehr gut. Natürlich kommen auch Beziehungen nicht zu kurz, doch es einen Liebesroman zu nenn, würde für mich zu kurz greifen. Beeindruckend, wie Charlotte sich ihr eigenes Leben in den Jahren des Zweiten Weltkrieges auf der Hallig erobert. Und auch Ella wird im Laufe der Geschichte 'erwachsener'.
Ein interessantes, empfehlenswertes Buch, bei dem ich mich schon, auf den im September erscheinenden, zweiten Teil freue.

Bewertung vom 02.03.2022
Vertrauen (eBook, ePUB)
Mishani, Dror

Vertrauen (eBook, ePUB)


sehr gut

Dies war meine erste Begegnung mit dem Autor Dror Mishani und einem Krimi aus Israel. Anders als die Krimis, die ich sonst so lese, war dies ein 'leises' Buch, bei dem zwei Fälle - der eines ausgesetzten Säuglings und der eines Vermissten - gelichzeitig von dem Ermittlerteam bearbeitet werden. Die beiden Ermittler Avi Avraham und Esthi Wahabe sind lebendig gezeichnet und auf ihre eigene Art 'speziell' aber durch aus liebenswert. Zwar haben sie auch ihre privaten und psychischen Probleme, aber in einem sehr angenehmen normalen Maß.
Der Fall des ausgesetzten Säuglings war mir etwas verworren und die 'Täterin', die schnell ermittelt wurde zu undurchsichtig und nicht nachvollziehbar handelnd. Ich hatte das Gefühl einer psychisch kranken unter Realitätsverlust leidenden Frau zu begegnen, die eher in die Psychiatrie gehörte.
Den Vermisstenfall konnte ich besser nachvollziehen und die feinen kleinen Ungereimtheiten, die Avi immer weiter ermitteln lassen, allen Warnungen zum Trotz hatten es mir auch angetan.
Insgesamt war es ein spannendes Buch, mit einigen unerwarteten Wendungen und einen Hinweis darauf, dass der Fall noch nicht abgeschlossen sein könnte. Ein sehr guter Krimi mal nicht aus der üblichen Ecke der Welt und vielleicht gerade deshalb spannend.

Bewertung vom 01.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


sehr gut

Die Hauptgeschichte findet in Krakau 1939 statt und untergründig merkt man die sich ändernde Stimmung in der Bevölkerung. Marie kurz vor ihrem 18. Geburtstag ist wie alle in diesem Alter mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt. Sie lebt allein mit ihrem Vater, einem angesehenen Arzt zusammen und möchte nun endlich mehr über ihre Mutter erfahren, von der sie nicht mal einen Namen oder Geburtstag weiß und nur die Aussage ihres Vater hat, darüber rede er nicht. Bei Marie habe ich von Anfang an die Beweggründe nachvollziehen können, hinter das Familiengeheimnis zu kommen. Dominik, den Vater von Marie, konnte ich ganz lange nicht einschätzen und besonders sympathisch war er mir in seinem Verhalten gegenüber seiner Tochter auch nicht. So ungefähr in der Mitte des Buches wendet sich die Geschichte - Marie wird heiraten und will wie ihr Vater Medizin studieren - und ich begann das Geheimnis der Familie zu ahnen. Dachte ich. Doch das war ein Irrtum und das wirkliche Geheimnis und auch das Ende des Buches haben mich überrascht. Es war total spannend geschrieben, auch wenn nicht alle Figuren in der gleichen Tiefe ausgearbeitet waren, zum Ende war ich einfach nur begeistert und sehr berührt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

Zweite Fall von Phillip Gerber um den verschwundenen Verfassungsschutz Präsidenten Otto John ist total spannend und historisch korrekt ausgebaut. Der Autor verquickt einen historischen Fall mit den ein paar fiktiven Personen, aber genauso hätte es sich abgespielt haben können. Wenn man die entsprechenden Dokumentationen über den Aufbau der Organisation Gehlen und über das Verschwinden von Otto John kennt, liest man diesen Kriminalroman mit ganz anderen Augen. Natürlich ist auch die Geschichte um Phillip Gerber und seine Jounalisten-freundin passend in die historische Geschichte eingefügt. Ich habe bis zum Ende mit gefiebert und wünsche mir, dass die Geschichte um den Ermittler Phillip Gerber weitergehen möge. In der jungen Bundesrepublik unter Adenauer gibt es bestimmt noch mehr, aus dem sich ein Krimi machen lässt.
Ein sehr empfehlenswerter historischer Krimi.

Bewertung vom 16.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


sehr gut

Anders als der Klappentext vermuten lässt, beginnt das Buch mit einer Vorgeschichte 1988, die ein bisschen Hintergrund des Protagonisten Tobias Falck beleuchtet und in die Wendezeit einführt. Für Leser, die das nicht selbst erlebt haben ist es zum Verständnis der Verhältnisse, gut gemacht. Die Charaktere werden vielschichtig beschrieben und man bemerkt bei Tobias Falck ein Erwachsenwerden und ein Aufwachen aus seiner eigenen DDR-Blase.
Dann beginnt er bei der Aufklärung der Verbrechen selbstständig zu denken und einiges zu hinterfragen.
Jetzt springt die Geschichte in die Zeit nach dem Fall der Mauer und in die eigentliche Geschichte, denn Tobias Falck wird in den KDD nach Dresden versetzt.
Ganz abgesehen von der 'Krimigeschichte', die spannend erzählt ist, finde ich auch die Geschichte der Protagonisten klasse erzählt. Das macht alles sehr lebendig und nachvollziehbar, so dass ich hoffe, da kommen noch mehr Bücher, denn der Cliffhanger mit Claudia und Ulrike ist echt gemein.