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Benutzername: 
mellidiezahnfee
Wohnort: 
Upgant - Schott

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2022
Sündige Geständnisse   Erotische Geschichten
Light, Millicent

Sündige Geständnisse Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Bei " Sündige Geständnisse" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung , bestehend aus neun Geschichten. Und ich muss sagen, dieses Buch hat mir von allen, die ich bis jetzt von Millicent Light gelesen habe am besten gefallen. Alle Geschichten handeln von " Mainstream" erotischen Momenten, es sind keine exorbitant außergewöhnlichen Stellungen oder Praktiken beschrieben, das war für mich als Mainstreamleser sehr prickelnd. Gut fand ich auch , dass alle Geschichten total unterschiedlich sind. Von Schwimmbad bis WG , von Schwestern über Lehrer, es sind sehr viele unterschiedliche Locations und Charaktere beschrieben. Von lüstern bis devot, zu zweit, zu dritt oder mehreren, auch hier bietet die Autorin viel Abwechslung fürs Kopfkino . Der Schreibstil ist beschreibend , bildlich und es ist niemals langweilig. Natürlich geht es in diesem Buch hauptsächlich um die schönste Nebensache der Welt, allerdings vermag es die Autorin kurze knackige Geschichten, um die eigentliche Action herum zu zaubern, sprachlich unvulgär zu beschreiben und diesem Buch einen ganz eigenen verruchten Anstrich zu geben.
Sorry, tut mir leid :), aber das sind ganz klar fünf Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne mal in dieses Genre hineinschnuppern möchten.

Bewertung vom 06.06.2022
Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Stankewitz, Sarah

Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zu "Rise and Fall" kann ich einfach nur sagen" professionell". Die Autorin versteht ihr Handwerk. Der Schreibstil ist fesselnd, mit allen Höhen und Tiefen, die ein gutes Buch braucht. Dazu noch die gemeinsame Vergangenheit der Protagonisten bei Pflegeeltern und heraus kommt ein sehr flüssig zu lesender " Friends - to - lovers Roman . Auch nicht schlecht fand ich, dass die Protagonistin in diesem Buch zwischendurch ziemlich unsexy Momente hat, weil sie seit dem Unfall gehandicapt ist. Und hier kommt auch mein Kritikpunkt zum Vorschein. Ich fand den Klappentext viel zu ausführlich und total spoilerisch. (Gibt es das Wort überhaupt *grins). Der Klappentext nimmt die Highlights des Buches schon vorweg, was ich sehr schade finde, und was mir auch einiges an Lesegenuss genommen hat, da ich mir schon vorab die wichtigsten Szenen bildlich vorstellen konnte.
Aber trotzdem hat es die Autorin geschafft, die Spannung lebendig zu halten und durch die Rückblenden in eine Vergangenheit, die traurig hätte sein müssen, es dank der Liebe zweier Kinder zueinander nicht war, fügen sich die wichtigsten Momente immer in den richtigen Kontext.
Auch das beide Protagonisten finanziell normal situiert sind, fand ich sehr gut, so passen Versprechen und Entwicklung perfekt zueinander.
Am meisten gerührt hat mich die einander zugewandte Art der beiden Protagonisten. Schon von klein auf sind sie starke Persönlichkeiten. Mit großen Schwächen. Füreinander. Aber natürlich auch in ihrem Inneren. Nicht genug sein ist das große Thema dieses Buches.

Fazit: Gerade noch perfekt :). Gäbe es den Klappentext nicht, wäre es sehr viel spannender.

Bewertung vom 04.06.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


sehr gut

Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und Ziele.
Lale strandet nach einem großen Verlust auf einem einsamen Campingplatz. Der Besitzer Gustav schleicht sich mit seiner schrulligen Art in ihr Herz und langsam erkennt sie ihren Weg.
Gustav ist seinen Weg schon gegangen, leider hat er einige Abzweigungen falsch genommen und trauert dieser Sehnsucht nach dem richtigen Weg hinterher, zumal er auch keine Möglichkeit mehr hat, anzuhalten und umzukehren, die richtige Abzweigung doch noch zu nehmen. Christophes Weg zum Campingplatz führte um die halbe Welt, und hier findet er den Weg, den seine Gene für ihn vorherbestimmt haben.
Lukas wird nie so weit gehen können, wie andere. Er hat ein Handicap, und muss seinen Weg im Leben mit Bedacht wählen.
Den roten Faden dieses Buches über Wege des Lebens und des Herzens fand ich zauberhaft und wundervoll. Der Schreibstil ist zwar unaufgeregt, aber bildlich und emotional. Bedauerlicherweise bin ich mit der Protagonistin überhaupt nicht warm geworden. Null. Sie hätte von mir aus gerne weiter in der Grube liegen und schlafen können, ich hätte das Buch lieber nur mit den restlichen Protagonisten fertig gelesen.
Kalt und abweisend kommt sie rüber, die Lale und genau hier liegt mein Problem mit ihr. Diese Kälte und die Mauern um sie herum zogen sich durch das gesamte Buch, sodass sie überhaupt nicht zum Rest des Settings gepasst hat. Natürlich kann man als Leser ihre Ängste, Sorgen und ihre Trauer nachvollziehen, allerdings blieb bei mir durch die sehr kalte und beschreibende Charakterisierung keinerlei Empathie über.
Ich musste das Buch zwischendurch immer ein wenig zur Seite legen, und meinen Unmut über die Protagonistin verrauchen lassen , bevor ich mit Christophe, Günther, James und Lukas wieder auf den Campingplatz zurückkehren konnte.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über Selbstfindung , leider mit einer Protagonistin mit der ich nicht warm geworden bin. Vier sommerliche Sterne

Bewertung vom 29.05.2022
Morgen werden wir glücklich sein (eBook, ePUB)
Korte, Lea

Morgen werden wir glücklich sein (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieses Buch durfte ich im Rahmen der NetGalley Challenge 2022 lesen, und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen. Anfangs habe ich noch ein wenig am Schreibstil herumgeknabbert, ich lese aber auch sehr selten historische Romane, deshalb dauerte es bei mir ein wenig länger, bis ich mich auf die Geschichte einlassen konnte. Aber nach sehr kurzer Zeit hatte mich die Story dann gepackt. Sehr bildhaft und emotional beschreibt die Autorin hier das Leben dreier Freundinnen im von den Nazis besetzten Paris.
Für mich war das meiste, was die drei erleben mussten, unvorstellbar. Grauenvoll. Alleine diese Willkür, jemanden zu deportieren, nur weil er eine andere Religion ausübt. Extrem. Und wie schnell Menschen in solchen Situationen kollaborieren. Während die beruflichen und jugendlichen Werdegänge der drei Damen oft nur nebenbei erwähnt werden, liegt das Hauptaugenmerk dieses Buches auf der Nazizeit, den Gräueln des Krieges und wie jede der drei damit umgeht. Durch diesen unterschiedlichen Umgang entzweien sie sich nicht nur, sondern werden auch gewaltsam immer wieder entzweit. Aber auch das Gegenteil, die Liebe, kommt in diesem Buch zu Wort. In Form dreier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem für ihre jeweilige Dame die Liebe ihres Lebens sind.
Die Geschichte ist sehr plastisch und eindrucksvoll beschrieben und die Charaktere haben sehr viel Tiefe und Emotionen, was ich sehr bewundernswert gelöst finde, da die Autorin ja diese Vielschichtigkeit auf jede Ebene des damaligen Lebens anwenden muss. Also z. B. tiefster Hass auf die deutschen Besatzer und trotzdem glücklich verliebt sein. Diese Vielschichtigkeit macht das Buch sehr lebendig, die Charaktere emotional und nachvollziehbar , und die Geschichte tatsächlich nah – und erlebbarer als jedes Geschichtsbuch es je könnte.
Einzig den Teil der in der Jetzt - Zeit spielt, finde ich nicht ganz so gelungen. Da fehlt mir die komplette Charakterisierung der Personen und auch ein emotionales Ende. Das Ganze war zu abrupt und es blieben einige lose Fäden übrig.

Fazit: Fünf emotionale Sterne für ein zauberhaftes Buch über starke Frauen in einer grässlichen Zeit.

Bewertung vom 29.05.2022
Im Bett mit einem Psychopathen
Woods, Carolyn

Im Bett mit einem Psychopathen


ausgezeichnet

"Im Bett mit einem Psychopathen" ist eins der wenigen Bücher, das mir noch sehr lange nachhängen wird. In dem Moment, in dem ich das Buch zugeschlagen hatte (was genau 16 Stunden nach dem Zeitpunkt war , an dem ich es aufgeschlagen hatte :), ich konnte nicht aufhören zu lesen), musste ich erst einmal Tante Google nach der Autorin fragen. Und tatsächlich, es ist ein True - Crime Buch. Unfassbar.

Und ja - ich oute mich – ich gehöre auch zu den Menschen, die sagen" Das könnte mir nie passieren", das ist aber auch einfach bei mir, ich bin in den allerbesten Händen und habe erst kürzlich diesen Mann nach 12 Jahren geheiratet.

Ich finde es unglaublich mutig von der Autorin ihre Geschichte so öffentlich zu machen, dafür hat sie meinen allergrößten Respekt. Es gibt mit Sicherheit noch viele andere Menschen die voller Inbrunst sagen " Das könnte mir nie passieren". All diesen höhnischen Kommentaren, der Selbstgefälligkeit, Selbstüberschätzung und eventuell auch Schadenfreude setzt sich die Autorin ungefiltert mit diesem Buch aus. Absolut tapfer und mutig. Und stark, denn wenn sie auf diese Weise auch nur eine Frau davon abhalten kann, eine ähnliche Geschichte erleben zu müssen, hat dieses Buch schon geholfen. Die Geschichte an sich liest sich wie ein Thriller, ein fantastischer Spionageroman, wobei man als Leser ganz klar die Oberhand behält, da man beim Lesen die rationalen Gefühle einschaltet, die schreien: " Das kann so nicht stimmen, warum merkt sie es denn nicht ".
Man darf dabei nie vergessen , Liebe ist die stärkste Macht auf Erden, und rational ist man in der verliebten Phase nicht, sonst wäre man nicht verliebt. Ich kann hier die Gefühle der Autorin absolut nachvollziehen.

Was mich im Nachgang am meisten entsetzt hat , waren mein Folgegedanken über dieses Buch, denn selbst wenn ein Mensch nicht auf den Spion vom MI6 abfährt, der gleichzeitig Millionär ist , wie viele Menschen leben in "spießigen" narzisstisch, psychopathisch abhängigen Beziehungen? Sehr, sehr viele, und die Dunkelziffer ist unglaublich hoch, da die Schamgrenze so hoch ist, dass niemand freiwillig darüber redet. Menschen mit gewalttätigen Partnern, mit suchtkranken Partnern, alle erleben die Isolierung, die Scham der Armut, müssen sich Lügenkonstrukte ausdenken, bekommen eine Gehirnwäsche und nur wenige finden den Mut , wieder zu sich selbst zu finden.

Von daher wünsche ich jedem Menschen , dieses Buch mit offenen Sinnen zu lesen, der Autorin für diese unglaubliche Geschichte zu danken und Augen und Ohren offenzuhalten, auch, und gerade im Freundeskreis. Und als Betroffener den Mut zu finden, auszusteigen.

Bewertung vom 21.05.2022
Der perfekte Mord?
Stevens, Alexander

Der perfekte Mord?


ausgezeichnet

Nach "9 1/2 perfekte Morde" hat mich auch dieses Buch wieder begeistert. Der perfekte Mord?, beschreibt acht Fälle, in denen nicht so recht klar ist, ob die Ermittlungsbehörden den richtigen Täter erwischt haben. Oft sind es Indizienverfahren, weil die Leichen fehlen und die Ermittlungen durch Lügen und Falschaussagen erschwert und behindert werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, da der Autor einen absolut unaufgeregten Schreibstil hat, der Fakten sehr gut chronologisch aufzählen kann, das Wichtigste hervorheben kann, die Fälle aber trotzdem absolut spannend beschrieben sind, und man als Leser ganz toll miträtseln kann. Außerdem schafft es der Autor die Menschen in den Fällen so zu charakterisieren, dass man als Leser alles nachvollziehen kann.
Er bezieht beide Seiten ein, sowohl die Ermittlungsbeamten , als auch die Täter werden aus verschiedenen Perspektiven erwähnt und alles rundum ausgeleuchtet. Sehr gut kommen in diesem Buch die Tücken des deutschen Rechtssystems zur Sprache, was mich teilweise ganz schön erschreckt hat. Durch das Ineinandergreifen mehrerer verschiedener Instanzen, beginnend mit dem Rettungsdienst und der Leichenschau bis hin zum abschließenden Plädoyer müssten alle eine bessere Möglichkeit bekommen, Daten abgleichen zu können, damit nicht irgendwo unterwegs ein Fehler oder eine Nachlässigkeit passiert, die die Verurteilung eines unschuldigen Menschen zu Folge haben könnte. Oder einen Mord übersieht.
Ich fand das Buch sowohl spannend als auch unterhaltend und lehrreich. Ich kann jedem Liebhaber von True Crime Büchern dieses Buch wärmstens empfehlen. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil, der nicht wissenschaftlich oder belehrend daherkommt und dem Leser jeden Ermessensspielraum selber festlegen lässt.

Bewertung vom 15.05.2022
Frische Wunden (eBook, ePUB)
Nähle, Kirsten

Frische Wunden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei diesem Buch hat mich tatsächlich als Erstes das Cover angesprochen, nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir eher ein wenig unsicher. Ich bin ein wenig gefühlsduselig, wenn es um (entführte) Babys geht, konnte dieses Buch aber absolut problemlos lesen. Die Autorin kannte ich vorher nicht, auch den Vorgängerband nicht, ich habe aber sofort problemlos hineingefunden. Alle Protagonisten werden sehr gut eingeführt und charakterisiert. Eine Besonderheit dieses Buches ist die eigene Charakterisierung der Protagonisten, da jeder die Kapitel aus seiner eigenen Perspektive erzählt. Das finde ich super. Es erhöht die Spannung, da es viele einzigartige Sichtweisen gibt, es macht das Buch lebendig, weil die Charaktere so unterschiedlich sind und ich fand es ehrlich gesagt prima für den Lesefluss, da der Fall nur durch diese Perspektivenwechsel vorangetrieben wird und die Ermittlungsergebnisse quasi zwischendurch einfließen.
Die Charaktere an sich sind gut und nahbar gezeichnet und ihre Probleme erlebbar für den Leser. Auch auf der Gegenseite kann man als Leser sehr schön wählen, inwieweit man mit dem Gesetz konform geht oder lieber auf sein eigenes Herz hören mag. Hier gibt die Autorin jedem Leser den Raum zu zweifeln oder mitzuleiden. Ich fand es auch erfrischend, dass sämtliche Sequenzen der Ermittlung mit aufgeführt wurden, also die Verhöre miteinbezogen wurden, den Anwohnerbefragungen sehr viel Raum gegeben wurde und auch Probleme am Arbeitsplatz hier ihren Platz finden.
Das gab mir als Leser ein gutes Gefühl und ein rundes Leseerlebnis, das man aus vielen verschiedenen Perspektiven selber durchleuchten konnte. Das Ende ist mir persönlich ein wenig zu erzwungen, aber stilistisch ist es eine einwandfreie Wahl.
Der Schreibstil ist durch die Perspektivenwechsel sehr klar und schnell zu lesen und das Verhältnis von Persönlichem zu Ermittlung fand ich genau passend.

Fazit: Diese Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken!

Bewertung vom 13.05.2022
Stürmisches Lavandou / Leon Ritter Bd.8
Eyssen, Remy

Stürmisches Lavandou / Leon Ritter Bd.8


sehr gut

Auch in diesem Buch, dem achten Fall für Isabelle und Leon, lernt man wieder die Schönheiten der Provence kennen. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit den Ermittlungen ab und geben dem Buch einen runden Lesegenuss. Isabelle und Leon sind als Ermittlerpaar ein wenig unkonventionell und gehen gerne auch mal eigene Wege, die sie aber meist auf die richtige Fährte führen.
Gut fand ich, dass das Privatleben der Ermittler genauso einen roten Faden hat , wie der Kriminalfall an sich. Das macht das Buch insgesamt sehr stimmig und die Protagonisten erlebbar und sympathisch.
Leider fand ich auch hier die Nebenprotagonisten wieder ein wenig zu überspitzt dargestellt, gerade in Bezug auf die Kollegen von der Polizei. Bei den Zivilisten mag das erheiternd sein und zu einem farbigen Lokalkolorit beitragen, im Rahmen der Polizeiarbeit konnte ich die Nebenfiguren ungünstigerweise nicht mehr ernst nehmen, als es ernst wurde. Das hat mir ein wenig die Spannung zerstört. Die Spannung im Buch ist durchweg hoch, wenn auch oft unterbrochen durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, was dem Leser aber Zeit zum Verschnaufen gibt.
Den Fall fand ich grandios, gruselig und zum Nägelkauen spannend. Enttäuschenderweise hat die Autorin in diesem Buch ein Stilmittel benutzt, welches mich sehr früh den Mörder erraten ließ. Auch fand ich das Ende ein wenig zu hektisch und zu kurz geraten. Für ein Finale, auf welches man das ganze Buch lang hingefiebert hat, war es zu wenig Input. Ich hätte mir zum Beispiel noch gewünscht, dass der Prolog (der ja vom Täter handelt) mit einem Epilog abgerundet wird, um diese Taten verständlicher darzustellen. So blieb der Täter letztendlich total blass und die Auflösung hinterließ bei mir viele Fragezeichen, weil die Vergangenheit des Täters in keinster Weise erwähnt wurde. So fehlt mir die große Frage eines jeden stimmigen Krimis ....WARUM.... hat der Täter dies getan.?

Fazit : Ein schöner Provence Krimi mit tollen Ermittlern, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Leider fehlten mir wichtige Charakterisierungen und Bezüge zur Tat. Satt-sonnengelbe-sommerliche vier Sterne für dieses Buch

Bewertung vom 08.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


ausgezeichnet

Ich fand Kimberly McCreights Thriller „Eine perfekte Ehe“ klasse, sodass ich auf jeden Fall diesen neuen Thriller lesen musste. Was ich gut finde, dass das Cover recht ähnlich zu" Eine perfekte Ehe" aussieht, so hatte das Buch für mich sofort einen Erkennungswert. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Diesmal sind es fünf Freunde und ein Detektive wobei das Verwirrspiel um jeden einzelnen Charakter sehr gut gelungen ist.
Es fehlt einigen Charakteren an Schärfe und Tiefgang, sodass man mit ihnen recht wenig anfangen kann, dafür ist die Schnittmenge aus Vergangenheit und Zukunft grandios beschrieben. Nicht nur die , für die Autorin typischen, Wechsel in der Erzählperspektive, sondern auch die Wechsel in Vergangenheit und Gegenwart bringen einen sehr starken Kontrast aus tatsächlicher, durch Julia Scutt ermittelbarer Wahrheit, und dem Erleben der fünf Freunde. Welches sich teilweise ganz erheblich von der Spurenlage unterscheidet, und hier sehe ich den größten Pluspunkt des Buches. Der Leser wird durch die verschiedenen Erlebnisperspektiven hin und her geschleudert , muss permanent mit ermitteln und darf den Kopf darüber schütteln, wenn er erfährt, wie alles tatsächlich abgelaufen ist. Wobei die Autorin auch hier geschickt die Tempi wechselt. Mal weiß Julia mehr, mal sind ihr die Freunde eine Nasenlänge voraus.
Alle Fäden laufen zum Schluss schlüssig zusammen und durch den Epilog blieben keine Fragen offen, das fand ich sehr schön.
Der Schreibstil ist wie erwartet einen Hauch juristisch, doch gerade diese subtilen Untertöne bilden eine Menge Spannung beim Lesen. Jeder, aber auch wirklich jeder in diesem Buch hat etwas zu verbergen, ein Geheimnis, ein Trauma, eine Suchterkrankung, oder hat eine oder mehrere ganz miese Entscheidungen getroffen in seinem Leben. Dies alles schweißt die Freunde dennoch , oder gerade deshalb, zusammen.
Sie stehen füreinander ein, helfen und unterstützen einander. Doch , und das ist der Clou dieses Buches: Was, wenn man die völlig falschen Eigenschaften des Freundes unterstützt, weil er nicht ehrlich ist?

Dann folgt ein Desaster dem nächsten. Und das erzählt Kimberly McCreight in diesem Buch sehr eindrucksvoll. Dass man niemals vollständig einschätzen kann, welche Entscheidung welche Konsequenzen für sich selber und andere nach sich ziehen kann. Und manchmal holt die Vergangenheit einen völlig rücksichtslos ein. Wobei ich die Auflösung klasse fand . Zielsicher hat die Autorin mich in die Irre geführt, und ich fand es toll, weil sie gleichzeitig mit der Auflösung etwas für Julias Seelenheil tun konnte.

Fazit: Ein absoluter Pageturner, wobei man sich auf den Schreibstil in wechselnden Erzählperspektiven einlassen können muss.

Bewertung vom 04.05.2022
Stumm lauert der Tod
Omer, Mike

Stumm lauert der Tod


ausgezeichnet

Der zweite Teil der Abby Mullen Reihe ist sogar noch beklemmender und rasanter als der erste Teil. An der Schule von Abbys Tochter geschieht eine Geiselnahme, und Abby muss mit den Geiselnehmern verhandeln.

Das Tempo ist die ganze Zeit sehr hoch, es passiert sehr viel in wenigen Stunden und hier liegt auch meine einzige Kritik. Der Autor hätte die Vorgänge ein wenig genauer zeitlich beschreiben können, evtl., mit einer Uhrzeit / Datum zum Kapitelbeginn. Ich wusste zwischendurch nicht mehr, ob es Tag oder Nacht ist und wie alles zusammenhängt.
Ansonsten ist das Buch mal wieder absolut fantastisch. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Abby, als Protagonistin, bekommt hier die volle Breitseite des Lebens und ich war zwischendurch geneigt, das Buch abzubrechen, da es mir als Mutter einer neunjährigen, die zum Zeitpunkt des Lesens in der Schule war, stellenweise echt too much war, diese Ängste , diese Ungewissheit, aber ich habe genau wie die Protagonisten tapfer durchgehalten und wurde mit einem tollen Thriller - Leseerlebnis belohnt. Schön ist auch die Nebenfigur von Carver, er bringt etwas Ruhe und Besonnenheit in die Handlung und ist ein wunderbarer Kontrast, weil man ihm glauben und vertrauen darf.

Das Thema des Buches war für mich ebenso verstörend wie die Handlung. Internetgruppierungen , die Verschwörungstheorien verbreiten und diese dann wahrhaftig im täglichen Leben umsetzen und ausleben. Gerade zu Zeiten einer Pandemie ein schweres Thema. Was gibt es nicht alles für Verschwörungstheorien rund um Corona. Und ...ganz ehrlich....auch ich habe mich beim Lesen solcherart gestalteter Artikel schon beim Grübeln, Zweifeln und weiter nachforschen ertappt. So schnell kann es gehen im anonymen Internet. Zumal man dort ja auch sein eigenes klägliches Leben ein wenig weichzeichnen kann und die Macht solcher Theorien dann richtig auskosten kann. Man steht dann auf der richtigen Seite!

Fazit: Ein absoluter Pageturner und ein toller Thriller. Ich liebe diese Reihe und freue mich sehr auf den nächsten Band und hoffe sehr, dass das eintritt, was der letzte Telefonanruf von Abby vermuten lässt :)