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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 702 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2023
Das vorläufige Ende der Zeit
Mayer, Berni

Das vorläufige Ende der Zeit


ausgezeichnet

Eine besondere und ideenreiche Geschichte mit einem Hauch Mystik

„Das vorläufige Ende der Zeit“ von Berni Mayer ist sicherlich keine klassische Geschichte, mir gefiel der Roman aber gerade aufgrund seiner Besonderheit richtig gut. Zunächst einmal dreht sich die Handlung um Fragen, welche uns denke ich alle nachdenklich stimmen. Denn die Möglichkeit in der eigenen Vergangenheit etwas verändern zu können klingt faszinierend, wie erschreckend zugleich. Aber neben dieser fast schon philosophischen Frage, sind auch die Hauptcharaktere so herrlich individuell und stellenweise skurril gezeichnet. Trotz der Abgedrehtheit des Ganzen, strahlt alles aber dennoch eine große Stimmigkeit aus und ich bin mit der Umsetzung des Autors, wirklich hochzufrieden. Aber nicht nur die Figuren sind wunderbar authentisch und einzigartig gezeichnet. Auch das Setting im polnischen Słubice und dem deutschen Frankfurt (an der Oder) ist greifbar und bildhaft beschrieben. Letztendlich lässt der Autor offen ob die Zeitreisen nun wirklich stattgefunden haben und wie sich diese genau auswirken konnten. Es gibt nicht auf alles eine abschließende Antwort, genau deshalb regt das Buch aber zum Nachdenken an. Der Schreibstil liest sich trotz der hohen Komplexität angenehm flüssig und die Handlung ist dennoch logisch und gut verständlich. Insgesamt kann ich „Das vorläufige Ende der Zeit“ auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe gerne volle 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 25.04.2023
Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
Berg, Mathias

Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens


ausgezeichnet

Überzeugender historischer Kriminalroman

„Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens“ von Mathias Berg ist sowohl für Fans von Krimis, wie auch von historischen Romanen interessant. Dem Autor ist in seinem Werk nämlich eine tolle ausgewogene Genre-Mischung gelungen! Neben ihren Anfängen im Polizeidienst erleben wir die Kriminalkomissaranwärterin Lucia Specht und ihre fünf Mitstreiterinnen, auch immer wieder sehr privat. Gerade auch in diesen Szenen ist der damalige Zeitgeist besonders stark spürbar, aber auch in der Kriminalhandlung spielen historische Bezüge eine wichtige Rolle. Zu Beginn bleibt relativ viel Raum zur Einführung der Charaktere, der Kriminalfall läuft hier mehr Nebenher. Zum Glück verschiebt sich der Fokus der Handlung dann aber nach und nach und so kam insgesamt die Spannung wirklich nicht zu kurz. Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig, orientiert sich sprachlich aber durchaus auch an der damaligen Zeit. Besonders gerne mochte ich die authentischen Hauptprotagonistinnen und freue mich schon jetzt auf weitere Bände mit ihnen. Aber auch das Eintauchen in unterschiedliche gesellschaftliche Milieus war überaus interessant und stellenweise lehrreich. Auffallend gelungen sind darüber hinaus die Betrachtungen des damaligen Frauenbildes und auch der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Insgesamt hat mich der erste Band der Kriminalistinnen voll und ganz überzeugt, so dass ich gerne begeisterte 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergebe!

Bewertung vom 23.04.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


gut

Unreife Protagonistin auf einer absurden Suche

Normalerweise kommentiere ich weder Titel noch Cover in meinen Rezensionen, da es ja um den Inhalt des Buches gehen soll. Beim Roman „Sieben Männer später“ von Lucy Vine möchte ich aber genau damit anfangen. Denn weder Titel noch Cover sind im Deutschen finde ich stimmig und im englischen Original wesentlich besser gelungen. Woran liegt das? Hauptprotagonistin Esther hat gar keine sieben Exfreunde, sondern auch eine Exfreundin. Eigentlich liebe ich queere Komponenten wirklich, hier wirkt es aber so als sollte dies zunächst versteckt werden. Darüber hinaus stört mich an diesem Roman aber nicht nur die Verpackung, sondern definitiv auch der Inhalt. Erhofft hatte ich mir eine witzige Liebesgeschichte mit hohem Unterhaltungswert. Allerdings verhielten sich die Hauptfiguren, besonders Esther, hier dermaßen unreif das ich nicht das Gefühl hatte es mit Ende 20-Jährigen zu tun zu haben. Allein dadurch ging Lesespaß verloren, vielleicht hat die Autorin aber auch einfach nicht meinen Humor getroffen. Klar darf eine Figur auch mal eine dumme Entscheidung treffen, in diesem Fall allerdings konnte ich kaum eine halbwegs erwachsene Verhaltensweise erkennen. Für eine Teenie-Komödie wäre dies ganz amüsant gewesen, hier hätte ich mir aber zumindest einen Hauch Selbstreflexion oder Entwicklung gewünscht. Und auch das Ende, welches erstaunlich glatt gebügelt nach all dem Chaos daher kommt, war für mich schlussendlich nicht harmonisch. Einzig der Schreibstil las sich angenehm und so bin ich nun froh diese oberflächliche Geschichte schnell abschließen zu können.

Bewertung vom 19.04.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


sehr gut

Selbstfindung im japanischen Bücherviertel Jimbōchō

„Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa besticht durch seine Kürze, wobei ich mir durchaus gewünscht hätte, dass die Geschichte noch etwas länger andauert. Auf jeden Fall ist es ein Roman zum Fallenlassen, welcher sich gut in einem Rutsch lesen lässt. Besonders gut gefiel mir der schlichte schnörkellose Schreibstil, welcher eine ganz eigene stille Kraft mit sich bringt. Mit nur wenigen Worten zeichnet der Autor bildhaft vorstellbare Szenerien und versteht es voll und ganz in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Dabei ist die Handlung wie ich finde durchaus eigentümlich. Denn die Figuren verhalten sich oft so ganz anders, wie wir dies aus westlichen Kulturen gewohnt sind. Selbst bei engen Familienangehörigen ist eine seltsame Distanziertheit zu spüren. Es kam mir immer wieder so vor als würden die Charaktere umeinander herum schleichen, immer versucht möglichst ihre eigene Maske zu wahren. So richtig offen ist Hauptprotagonistin Takako eigentlich nur uns Leser:innen gegenüber. Gerade diese ganz andere Welt macht den Roman aber wie ich finde auch richtig spannend. Die Geschichte ist an sich nicht spektakulär und verzichtet auch auf jegliche Dramatik, dafür bleibt aber umso mehr Raum für Emotionen, kulturelle Besonderheiten und eben auch für die Entwicklung der Charaktere. Alles in allem ist das Buch etwas zum Genießen und verzaubern lassen und somit nicht nur für Bücherliebende interessant!

Bewertung vom 18.04.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Verliert an Kraft, je weiter sich die Geschichte von der Grundidee entfernt

„Going Zero“ von Anthony McCarten war für mich ein kurzweiliger Thriller, welcher mich gerade zu Beginn sehr fesseln konnte. Die zugrundeliegende Idee in unsere heutigen hochtechnisierten Welt zu versuchen unterzutauchen klang finde ich richtig spannend und gerade der Erzählstrang rund um Zero 10 konnte mich schon sehr in seinen Bann ziehen. Allerdings hätte ich es cool gefunden, wenn auch die Geschichten der anderen neun Kandidat:innen vollständig erzählt worden wären. Gerade hier war ich sehr neugierig auf unterschiedliche Strategien und Ideen des Autors. Diese traten aber letztendlich nur am Rand in Erscheinung und die Handlung fokussierte sich hauptsächlich auf die beiden Antagonisten, nämlich der untergetauchten Kaitlyn (alias Zero 10) und ihren Verfolgern vom Projekt Fusion, allen voran Cy Baxter. Zunehmend entwickelte sich die Geschichte dann in eine ganz andere Richtung als erwartet. Prinzipiell lebt ein Thriller ja auch von überraschenden Wendungen. Hier ging der Plan nur nicht ganz auf, denn je weiter sich der Autor von seiner Grundidee entfernte, desto beliebiger und weniger speziell wurde die Handlung. Versteht mich nicht falsch, auch diese Entwicklung las sich spannend und punktete mit jeder Menge Action und Tempo. Ich persönlich glaube nur, dass die ursprüngliche Idee, besser ausgebaut, ein wesentlich größeres Potenzial geborgen hätte. Trotzdem war „Going Zero“ eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre. Der Schreibstil liest sich mitreißend und so kam ich richtig schnell durchs Buch. Alles in allem vergebe ich dafür 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 18.04.2023
Die Weisheit der Liebe
Kitzler, Albert

Die Weisheit der Liebe


gut

Fordert seine Leser:innen heraus – Eher Fach- als Sachbuch

Nur selten bin ich richtig froh ein Buch endlich geschafft zu haben. Bei „Die Weisheit der Liebe“ von Albert Kitzler traf dies aber nun tatsächlich zu. Natürlich war mir im Vorhinein bewusst, dass es sich um eine anspruchsvolle Lektüre handelt, welche zum Nachdenken anregen will und nach Meinung des Autors dabei auch unbequem sein darf. Dennoch gab es in der Umsetzung mehrere Punkte welche mich letztendlich Lesefreude gekostet haben. Zunächst einmal ist es glaube ich wichtig zu betonen, dass sich das Buch mehr wie ein Fachbuch und weniger wie ein populärwissenschaftliches Sachbuch liest. Sowohl inhaltlich, als auch stilistisch ist das gesamte Werk super anspruchsvoll. Erstes kann und mag ich nicht kritisieren. An der gewählten Umsetzung des Autors habe ich hingegen schon etwas auszusetzen. Zunächst einmal ist sein Schreibstil sprachlich wirklich anspruchsvoll. Er neigt dazu Dinge eher kompliziert auszudrücken und setzt dabei auf mehrmalige Wiederholungen. Dennoch lesen sich die Passagen, in welchen er mit eigenen Worten erklärt, immer noch leichter als die anschließenden langen Absätze in welchen er das Gesagte mit aneinandergereihten Zitaten belegt. Spätestens hier musste ich mich sehr konzentrieren um gedanklich nicht abzuschweifen. Denn diese Zitatfeuerwerke brachten finde ich nur selten einen echten Mehrwert und dienten lediglich als Beleg für die Thesen des Autors. Was mich darüber hinaus auch noch irritierte, war die Verteilung der gewählten Quellen. Tatsächlich kommen gut 100 Männer zu Wort und gerade mal 5 Frauen. Prinzipiell ist das in Fachbüchern wohl leider kein Einzelfall, hier störte es mich aber besonders da eine Grundaussage des Buches die Wichtigkeit der pränatalen Erfahrung herausstellt. Aber auch einer allgemeingültigen Praxis der Liebe und Lebensfreude tut es denke ich gut einen diverseren Blick zu wagen. Das hier die partnerschaftliche Liebe mehrmals explizit nur auf Mann und Frau bezogen wird, ist auch so ein Beispiel. Insgesamt fällt mir die Bewertung des Buchs richtig schwer. Denn bei all der Kritik gab es immer wieder auch sehr ansprechende Passagen und die grundsätzlichen Aussagen des Buches sind an sich wertvoll und können denke ich viele Menschen persönlich weiterbringen. Ich persönlich konnte mich auf das Gelesen leider nicht voll und ganz einlassen, da mich die genannten Punkte immer wieder störten. Insgesamt kann ich deshalb leider nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 17.04.2023
Macht
Furre, Heidi

Macht


ausgezeichnet

Starker Roman mit vielen Nuancen

„Macht“ von Heidi Furre war für mich eine intensive wie auch aufrüttelnde Lektüre. Im Mittelpunkt des Romans steht sehr präsent das Thema „Vergewaltigung“ und ich finde der Autorin ist es mit Hilfe ihrer Protagonistin Liv eindrücklich gelungen aufzuzeigen, wie sich eine solche Gewalttat auch Jahre später noch auf das Leben von Frauen auswirken kann. Und so begleiten wir Liv durch ihren Alltag in Norwegen, immer auf den Spuren ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte. Authentisch und nahbar dargestellt, konnte ich die Gedanken von Liv dabei gut nachvollziehen und mich emotional ganz auf ihre Geschichte einlassen. Darüber hinaus enthält das Buch aber auch sehr viele treffende allgemeingültige Gedanken, z.B. über das Sicherheitsgefühl, bzw. die Situationswahrnehmung von Frauen. Immer wieder konnte ich eigene Gefühle wiedererkennen und bin wirklich erstaunt über die großartige und durchdachte Umsetzung der Autorin. Auf nur wenigen Seiten erzählt sie doch ausführlich, sehr gedankenvoll und gerade auch durch das Ende war der Roman für mich insgesamt überaus stimmig. Auch wenn „Macht“ allein schon thematisch kein Wohlfühlbuch ist, lohnt sich finde ich die Lektüre. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die Handlung für selbst betroffene Personen auch zu heftig sein könnte. Auch wenn auf körperliche Details größtenteils verzichtet wird, sind Livs Gedanken und Erinnerungen nicht immer leicht auszuhalten. Für das Gesamtwerk, dessen Titel übrigens sehr gut gewählt ist, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine Empfehlung!

Bewertung vom 15.04.2023
M.O.M.: Mother of Madness
Clarke, Emilia;Bennett, Marguerite

M.O.M.: Mother of Madness


ausgezeichnet

Hält genau was es verspricht! – Feministisch, empowernd und wirklich unterhaltsam

„M.O.M.: Mother of Madness“ von Emilia Clarke und Marguerite Bennett überzeugte mich auf ganzer Linie. Denn der Comic punktet mit einer starken Botschaft, detaillierten Zeichnungen und einer durchdachten Storyline. Obwohl M.O.M. sich eigentlich außerhalb meines normalen Buchbeuteschemas befindet, musste ich hier unbedingt zugreifen. Denn die Idee einer starken weiblichen Heldin, deren Superkräfte am Periodenzyklus orientiert sind, klingt zwar auf den ersten Blick verrückt, ist finde ich bei genauerer Betrachtung aber ziemlich genial. Und letztendlich beweisen die Autorinnen mit ihrem Werk, dass die Idee definitiv funktioniert. Ich persönlich mochte es sehr wie politische und feministische Botschaften witzig verpackt wurden und sich ausgewogen mit actionreicheren Szenen abwechselnden. Sowohl Hauptprotagonistin und Heldin Maya, wie auch zahlreiche Nebencharaktere wurden vielschichtig und greifbar dargestellt. Auf nur wenigen Seiten bekommt man so das Gefühl die Figuren wirklich zu kennen und auf ein Wiedersehen mit Allen im M.O.M.-Universum freue ich mich schon jetzt. Die Lektüre hat mich zum schmunzeln gebracht, mich nachdenklich gestimmt und mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Wie ihr merkt bin ich wirklich absolut begeistert und hoffe das dieses tolle Buch möglichst vielen jungen und auch älteren Menschen in die Hände fällt. Besonders für Teenager ist es finde ich ein tolles Geschenk, aber auch Erwachsene langweilen sich hier keineswegs. Von mir gibt es auf jeden Fall verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.04.2023
Wie unsichtbare Funken
McNicoll, Elle

Wie unsichtbare Funken


ausgezeichnet

Für Toleranz und mehr Verständnis – Tolles Kinderbuch über ein autistisches Mädchen und Mobbing

„Wie unsichtbare Funken“ von Elle McNicoll ist wirklich ein absolutes Herzensbuch für mich. Denn die Botschaft welche hier vermittelt wird ist unheimlich wichtig, weswegen der Roman nicht nur für Kinder lesenswert ist. Auch Erwachsene lernen hier auf jeden Fall viel dazu, denn neben einer eindrücklichen Geschichte, sind jede Menge Informationen über Autismus enthalten. Dabei ist die Geschichte rund um Addie durchaus emotional wuchtig und bietet sich durch die Schwere der Themen fürs gemeinsame Lesen an. Die Altersempfehlung von 10-12 Jahren finde ich aber durchaus gut gewählt. Mich persönlich hat die Handlung mehrmals zu Tränen gerührt, wobei es auch immer wieder leichte, witzige und spannende Momente gibt. Alles in allem ergibt sich so eine perfekte Mischung, so dass man einfach immer weiterlesen möchte. Eindrücklich wird vermittelt wie schlimm Ausgrenzung sich für Betroffene anfühlt und das auch Erwachsene nicht immer mit dem „Anderssein“ umgehen können. Zum Glück gibt es im Buch als Ausgleich aber auch mehrere verständnisvolle und einfach nur tolle (Neben)charaktere. Der Schreibstil ist passend für ein Kinderbuch einfach gehalten, scheut sich aber nicht davor Fachbegriffe zu benennen und zu erklären. Dadurch ist die Lektüre wie ich finde lehrreich, aber nicht belehrend. Außerdem kommt sie mit einer unglaublichen Eindrücklichkeit daher und ist in sich überaus stimmig. Für mich ist „Wie unsichtbare Funken“ eins meiner wenigen Jahreshighlights und hätte auch mehr als 5 Sterne verdient. Dieses Buch sollte Jede:r unbedingt gelesen haben, da es bereichernd und einfach nur toll geschrieben ist!

Bewertung vom 13.04.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


sehr gut

Unaufgeregt und flüssig zu lesen – Kein Highlight aber doch ein ausgewogenes Gesamtwerk

„Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück ist für mich solide Fantasy für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene. Ein wenig mehr hatte ich mir vom Buch ehrlich gesagt schon erhofft, wobei es insgesamt eine angenehme Lektüre war. Es handelt sich um den ersten Teil einer Dilogie, wobei ich mich in diesem Fall frage ob nicht ein in sich abgeschlossenes Werk mehr Sinn gemacht hätte. Denn allzu oft hatte ich das Gefühl, die Handlung kommt gar nicht so richtig voran, Szenen und Momente wiederholen sich und die Spannung bleibt dadurch auf der Strecke. Dabei liest sich der Schreibstil durchaus angenehm und auch das allgemeine Worldbuilding gefiel mir richtig gut. Avery wurde als Hauptprotagonistin für mich schnell zu einer sympathischen, wie auch authentischen Figur und emotional konnte ich gut mit ihr mitfühlen. Auch die Nebencharaktere sind durchaus gelungen und punkten durch Individualität. Inhaltlich konnte mich die Geschichte leider nicht immer überraschen und auch das Tempo war eher gemächlich. Der Fokus liegt zwar eindeutig auf den Fantasyelementen, aber auch für knisternde Momente und einen Love Interest ist gesorgt. Trotz dem eigentlich erwachsenen Alter von Avery haftete ihrer Verliebtheit allerdings finde ich etwas eher kindliches an. Alles in allem war „Silver & Poison“ eine unterhaltsame und unaufgeregte Lektüre. Auf Band zwei bin ich aufgrund des offenen Endes nun doch neugierig und hoffe sehr das dieser etwas mehr Schwung mitbringen wird! Für „Das Elixier der Lügen“ gibt es von mir aber zunächst nur 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.