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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2011
Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2
Carter, Chris

Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich Carters erstes Buch gelesen hatte, war ich gespannt auf den "Vollstrecker" und der Autor hat bewiesen, er kann es noch besser, vor allem grausamer, wobei auch sein "Kruzifix - Killer" schon sehr gut war.

Wieder zeigt Chris Carter seine Freude und Fähigkeit in aller Detailtreue von den Scheußlichkeiten menschlicher Abgründe zu schreiben. Der Mörder setzt seinem Opfer, einem katholischen Priester, einen Hundekopf auf, dies allerdings ist erst sein erstes Opfer . . .

Detective Hunter hat sein Tun dem Mörder und vor allem seinem Motiv auf die Spur zu kommen. Zunächst wird klar, alle Opfer haben Angst. Todesängste stecken in ihnen. Hunter muss herausfinden ob es zwischen den Opfern Berührungspunkte gibt. Er muss diese Berührungspunkte finden, auch wenn sie Jahrzehnte zurückliegen, will er nicht noch mehr Opfer finden.

Chris Carter inszeniert sehr geschickt einen Wettlauf zwischen Detective und Mörder. Auch wenn diese Idee längst nicht mehr neu ist - Carter beherrscht sie brilliant.

Für abgehärtete Thrillerfreunde genau das richtige Buch, alle anderen sollten es aus Rücksicht auf ihre Nerven lieber liegen lassen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2011
Schoßgebete
Roche, Charlotte

Schoßgebete


ausgezeichnet

Befreiungsschlag eines Teenagers

Charlotte Roche lässt ihre "Feuchtgebiete" mit ihrem neuen Roman im kalten Sommerregen liegen. "Schoßgebete" ist in diesem Sommer so wie ein selten schwüler Hochsommertag mit einem anschließenden heftigen, aber reinigendem Gewitter.

Mehr als noch in ihrem ersten Roman schreibt die Autorin ohne jegliche Hemmungen über Sex, Liebe, aber auch Vertrauen und die Ehe.

Sehr autobiografisch kommt Charlotte Roche jetzt daher. Sie verarbeitet literarisch den Tod ihrer Brüder und beschreibt an welch großem Festtag sie ihre Geschwister verloren hat.

Bei allen scharfen Sexszenen, die die Roche ihren Lesern auch in ihrem zweiten Buch schuldig zu sein scheint, spricht für mich aus diesem Buch eine Teenagerin über ihre Trauer und zugleich ihr Unvermögen mit dem schweren Verlust ihrer drei toten Brüder umgehen zu können. Ihre Mutter war ihr bei der Trauerarbeit keine Hilfe, im Buch beschreibt sie dies ausführlich.

Dieses Buch ist hoffentlich eine Art Befreiungsschlag der Charlotte Roche. Sie räumt auf mit ihrem schrecklichen Verlust der Geschwister, nabelt sich von ihrer Mutter ab, lebt sich sexuell aus und wird hoffentlich bald erwachsen.

Schreiben kann sie, vielleicht hat sie bei ihrem nächsten Buch ja mal den Mut ihre eigentliche Geschichte nicht so sehr mit Sex zu überladen, sonst läuft sie der Gefahr irgendwann einmal langweilig zu werden.

Jetzt aber kann sie sich erst einmal im Glanz ihres zweiten Bestsellers sonnen!

Christian Döring

62 von 81 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2011
Was ist falsch im Maya-Land?
Däniken, Erich von

Was ist falsch im Maya-Land?


ausgezeichnet

Spätestens als Archäologen ein uraltes Jade - Plättchen mit der Aufschrift: "Hier ließ sich hernieder der Herrscher der Himmelsfamilie." fanden, begab sich Erich von Däniken auf die Spur. Er stellte Fragen die vor ihm keiner so formulierte: Was für eine Himmelsfamilie ist hier gemeint? Und vor allem schaute er sich unter anderem bei Platon um und fragt: "Warum finden wir in Platons Schriften aus Griechenland ähnliche Schilderungen wie in den Chilam - Balam - Büchern Mexikos?"

Genau das ist das faszinierende bei von Däniken, er fragt nicht lange, was ist erlaubt, er schaut sich um und stellt seine eigenen Fragen und bleibt dabei nicht irgendwelchen eingefahrenen Denkschablonen verhaftet. Querdenken ist bei ihm angesagt!

"Wir haben verlernt zu sehen, was zu sehen ist." (v. Däniken)

Wie kein anderes von Däniken Buch zuvor, lebt dieses von den zahlreichen Fotos und den genauen Erklärungen vieler Details.

Als in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts Frank Hurley bei den Eingeborenen Neuguineas mit einem Flugzeug auftauchte, waren sich die Eingeborenen sicher, dies kann nur ein göttlicher Vogel sein. Wie kamen sie zu dieser Annahme? Von Däniken fragt nach übernatürlichen Göttern und er versetzt mit seinen Fragen und Funden in Erstaunen.

Zeitweilig frage ich mich beim Lesen, bin ich hier in einem spannenden Abenteuerroman gelandet? Von Däniken schreibt packend, nimmt seine Leser so mit auf seine Reisen und bezieht sie in das Fragen und Querdenken mit ein.

Erich von Däniken löst zwar keine Geheimnisse, aber er erlaubt sich wieder einmal seine Fragen zu stellen und bringt so manchen gestrengen Wissenschaftler in Erklärungsnöte.

"Ist möglicherweise einiges auf dem weiten Erdenrund viel zusammenhängender und trotzdem einfacher, als wir Schlaumeier kombinieren?" (v. Däniken)

Für dieses Buch gebe ich sehr gern meine Leseempfehlung!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Schein der Hoffnung
Kingsbury, Karen

Schein der Hoffnung


ausgezeichnet

Katy fährt zum Prozessbeginn zu Dayne nach Hollywood. Vor lästigen Fotografen wird Katy schon vor dem Wiedersehen mit dem großen Hollywoodstar gewarnt.

Und es kommt wie es kommen musste: Schon wenige Minuten nach ihrem Wiedersehen, genau in der Sekunde, in der sich beide im Park umarmten, waren die Fotografen zur Stelle und taten ihre Arbeit.

Über Dayne hat Katy viel in den Klatschzeitungen gelesen, aber sie weiß auch, dass er sich in der Zwischenzeit verändert hat. Dayne hat begonnen Gott in sein Leben hineinzulassen.

Karen Kingsbury bewegt sich in diesem vierten Teil ihrer Reihe "Boulevard der Träume" hauptsächlich im Gerichtsgebäude, in dem gegen die Stalkerin aus Band 3 verhandelt wird. Scheinbar nur nebenbei geht es ihr aber immer mehr um das veränderte Verhältnis von Katy und Dayne.

Alles in diesem Buch läuft darauf hinaus, ob die beiden sich ihre Liebe eingestehen und wer von beiden sich aus seiner bisherigen Welt verabschiedet, wer bereit ist aufzugeben.

Und dann ist da auch immer wieder die Frage nach den Eltern von Dayne Matthews. Als Baby wurde er adoptiert. Könnte es sein, dass seine leiblichen Eltern ausgerechnet in Bloomington lebten, in dem Ort in dem Katy wohnt?

Kingsbury baut auch in diesem Band wieder einen sehr guten Spannungsbogen und es empfiehlt sich auf alle Fälle alle bisherigen Bände zu lesen:

Band 1 Schatten des Ruhms
Band 2 Glanz der Vergebung
Band 3 Funken der Gewissheit
Band 4 Schein der Hoffnung
Band 5 Strahlen der Ewigkeit (kommt wahrscheinlich im November 2011!)

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2011
Bürger. Macht. Politik.
Giesa, Christoph

Bürger. Macht. Politik.


ausgezeichnet

Christoph Giesa steht für eine neue Generation politisch mitdenkender Zeitgenossen in diesem unserem Land. Über Facebook hat er schon einmal versucht die politische Stimmung für Joachim Gauck als Bundespräsidenten zu gewinnen. Dies ist gescheitert, weil die altbekannten taktischen Spielchen der alteingesessenen Politikerkaste noch funktioniert.

Jetzt legte Giesa dieses Buch vor und er erklärt seinen Lesern warum er es unbedingt schreiben wollte: " ... weil ich glaube, dass sich etwas ändern muss, wenn es besser werden soll; und weil ich glaube, dass das nur gemeinsam geht."

Sehr persönlich spricht der Autor von seinem Verhältnis zu seinem Land. Er liebt es, schreibt er und genau deshalb sind ihm Veränderungen auch so wichtig. Nachfühlbar beschreibt er die Situation die viele selbst täglich spüren. Es liegt scheinbar in der Luft, dass es so wie bisher nicht weitergeht. Christoph Giesa allerdings ist nicht einer der sogenanten "Wutbürger", er mag dieses Wort nicht einmal.

Sachlich und bisweilen humorvoll beschreibt er seine Versuche der politischen Mitarbeit in den zurückliegenden Jahren. Was er ausführt können sicher viele beim Lesen bestätigen. Es ist ein Armutszeugnis für die politisch Verantwortlichen!

Teil 1 Am Anfang steht die Katastrophe
Teil 2 Von der Kunst, für etwas zu sein
Teil 3 Was jetzt zu tun ist

Beim Lesen des Buches wird schnell klar, dass Giesa nicht einer von denen ist die mit lauten Sprüchen um sich schlagen. Vielmehr habe ich den Eindruck, ist er den Ursachen der immer größer werdenden Kluft zwischen uns Bürgern und denen die Politik machen sehr dicht auf der Spur.

Was ebenfalls neu ist, Christoph Giesa stellt die Politiker nicht voreingenommen an den Pranger. Er sucht Schuld auf beiden Seiten und er hat den Mut ein zwei Seiten langes Punkteprogramm zu präsentieren, dass die besagte Kluft verringern könnte.

Und noch etwas ist neu an diesem jungen Autor und seinem spannenden Buch: Ich spüre des festen Optimismus von Christoph Giesa. Vielleicht ist er ja sogar berechtigt, denn auf beiden Seiten der Kluft verändern sich gegenwärtig die Ausgangssituationen gewaltig.

Ich wünsche diesem Buch, dass es gelesen wird und dass es Anregung für Menschen auf beiden Seiten der Kluft ist, neu über unser gemeinsames Heimatland nachzudenken und ins Gespräch zu kommen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2011
Sprache ohne Worte
Levine, Peter A.

Sprache ohne Worte


ausgezeichnet

Teil I. Wurzeln: Ein guter Tanzboden
Teil II. Der Körper als Geschichtenerzähler: Unterhalb des Geistes
Teil III. Instinkt im Zeitalter der Vernunft
Teil IV. Verkörperung, Emotion und Spiritualität: Sich das innere Gutsein neu erschließen

Traumaforscher Levine beschreibt in seinem gut verständlichen und zudem spannend aufgebauten Buch wie die Psyche eines Menschen funktioniert wenn unvorhergesehenes geschieht. Er beschreibt sehr genau was unser Körper veranlasst wenn "Heulen und Zähneklappern, Zittern, Bibbern und Beben" den Menschen bestimmen.

Das Kurzweilige an Levines Buch ist, ich verstehe ihn auch ohne große theoretische Merksätze oder sicher gerade weil er keine von sich gibt. Der Autor ist sich nicht zu schade viele aussagekräftige Beispiele, darunter auch aus seinem eigenen Leben so zu erzählen, dass sie zum Thema passen und vor allem in der Auswertung Wissen vermitteln.

Was geschieht beispielsweise genau in uns wenn wir dem Teufelskreis aus Angst, Erregung, misslungener Furcht, Erfahren von Hilflosigkeit und Immobilität scheinbar nicht mehr entrinnen können? Was genau tut unser Körper in so einem Falle?

Wieder einmal bestätigt sich, dass der menschliche Körper ein äußerst gut funktionierendes Meisterwerk ist. Peter Levine schildert wie unser Körper mit Abwehrreaktionen den Teufelskreis beschießt.

Levine hat eine Art das Zusammenspiel von menschlicher Psyche unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über Stress und Trauma zu beschreiben, dass es Spaß macht dieses Buch zu lesen.

In seinem Buch spricht er nicht wie der große Hochschullehrer, sondern wie ein Freund auf Augenhöhe. Deshalb ist dieses Buch ein Genuss und man muss es in einem Zuge durchlesen.

Unbedingte Leseempfehlung!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2011
Der Fall
Meltzer, Brad

Der Fall


ausgezeichnet

Brad Meltzer ist ein Meister des Nervenkitzels, dies beweist er in diesem Thriller.

Sara und Jared sind ein Ehepaar, außerdem sind sie beide Staatsanwälte. In dieser Justitzgeschichte stehen sie sich in ein und demselben Prozeß gegenüber, kämpfen also für den Sieg des jeweils anderen.

Dies reicht dem erfahrenen Autor längst nicht an Spannung!

Sara und Jared werden während des Prozesses unabhängig voneinander unter Druck gesetzt. Ihnen wird gedroht, sie müssen unbedingt diesen Fall gewinnen.

Meltzer fasziniert mit seiner Art des Schreibens. Er baut einen nicht enden wollenden Spannungsbogen auf und macht sich Themen wie Ehe, Vertrauen und Karriere zu eigen.

Unbedingte Leseempfehlung!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2011
»Deutsche, kauft nicht bei Juden!«
Ahlheim, Hannah

»Deutsche, kauft nicht bei Juden!«


ausgezeichnet

Hanna Ahlhelm hat sich in ihrer Dissertation eines Themas angenommen, dass sich in der Gegenwart immer häufiger der Geschichtsverklärung erwehren muss. In zwei große Teile hat sie ihr Buch unterteilt:

Antisemiten und politischer Boykott in der Weimarer Republik

und

Antisemitische Boykotte 1933 bis 1935 - "gelenkter Volkszorn" ?

Sehr deutlich wird beim Lesen, wie geschickt es die politisch Verantwortlichen mit gezielten Aktionen schafften, die Volksmassen gegen die bis dahin in friedlicher Eintracht lebenden jüdischen Mitbewohner aufzubringen. Dabei nimmt die Autorin sehr genau den wirtschaftlichen und den politischen Boykott ins Visier. So erinnert sie zum Beispiel daran, dass sich bereits ab dem Jahre 1924 die Werbung besonders auf deutsche beziehungsweise christliche Geschäfte verstärkte.

Wichtig zu lesen ist diese Arbeit besonders deshalb, weil es der Wissenschaftlerin gelungen ist bis dahin nicht zur Verfügung stehende Quellen zu nutzen, so unter anderem Quellen aus dem Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und dem Moskauer Sonderarchiv.

Durch die Nutzung dieser neuen Quellen war es Hannah Ahlheim unter anderem möglich, der immer wiederkehrenden Behauptung entgegenzutreten, dass die NSDAP dem Antisemitismus bereits früh die Zügel angelegt hätte. Genau das Gegenteil kann die Autorin nun beweisen.

Dieses Buch, dass leider ganz ohne Fotos auskommen muss, ist ein wichtiger Meilenstein in der Aufarbeitung unserer deutschen Geschichte. Solche Bücher müssen heute gelesen werden um der gegenwärtigen Geschichtsverklärung entgegenzutreten!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.