Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Snarky

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2022
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


gut

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache. Ihre Thriller der Varitas Serie erfreuten sich großer Beliebtheit. In ihrem neuesten Thriller “Stille Blutet” spielen diesmal die sozialen Medien eine besondere Rolle.

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just kündigt vor laufenden Kameras ihre eigene Ermordung an und nur wenige Stunden später ist sie tatsächlich tot. Die ist nicht nur der Beginn einer Mordserie, deren Opfer aus der österreichischen Medienwelt stammen, sondern startet auch eine Flut von Post in den sozialen Medien unter den Hashtag #inkürzetot. Die Ermittler der Mordgruppe stehen unter großem Druck, müssen sie doch zwischen echten Spuren und schlechten Scherzen unterscheiden.

“Stille Blutet” bildet den Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Verknüpft werden die Teile über einen weiteren unbekannten Spieler, welcher sich regelmäßig an seine Leserschaft wendet und sie beim Morden quasi mitnimmt. Die Blogbeiträge stören den Lesefluss des Buches, weil sie verwirrend sind und lange die Intention nicht klar ist.

Zu Beginn übt die Geschichte von “Stille Blutet” einen gewissen Reiz aus. Das Zusammenspiel von sozialen Medien und Mord war vielversprechend. Doch die Handlung dümpelt nur vor sich hin und es kommt einfach keine Spannung auf. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln und haben keinen richtigen Ermittlungsansatz.

Bei der Ermittlerin Serafina “Fina” Plank verzichtet Poznaski auf die typischen Thriller Charakteristika, wie übermäßiger Alkoholkonsum oder überarbeitete alleinstehende Mutter. Dem Charakter konnte ich dennoch nichts abgewinnen. Eine junge Ermittlerin, die nicht den gängigen Modelmaßen entspricht, sondern wie eine normale Frau aussieht. Sie muss sich als einzige Frau im Team durchsetzen und wird dabei regelmäßig mit frauenfeindlichen Kommentaren bombardiert. In anderen Genre kommen diese Charakteristika einfach zu oft vor. Und wenn dies noch nicht genug ist, so gibt es noch die Figur Tibur Glaser. Dieser ist der Ex-Freund von Nadine Just und gerät schnell ins Zentrum der Ermittlungen. Als Schönling und Weiberheld beschwert er sich wiederholt, warum Plank nicht seinem Charm erliegt.

“Stille Blutet” von Ursula Poznanski ist der Auftakt einer neuen Thriller Reihe, wo keine Spannung aufkommt.

Bewertung vom 29.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

Der Herbst steht vor der Tür und nichts passt besser zu den kühlen Abende als ein spannender Thriller. Mit Lob von Karin Slaughter, Val MacDermid und Jeffery Deaver scheint „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham genau dieses Buch zu sein.

Als Chloe zwölf war, verschwanden sechs Mädchen spurlos. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Alle Indizien weisen auf ihren Vater hin. Als er gesteht, wird er als Serienmörder verurteilt und geht lebenslang ins Gefängnis. Der Fall sorgte für Schlagzeilen und die Familie zerbrach daran.

Fast zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Chloe arbeitet inzwischen als Psychologin in Baton Rouge und möchte bald ihren Verlobten heiraten. Doch kurz vor dem Jahrestag ihres Vaters Verbrechen verschwinden wieder zwei Mädchen. Und Chloe hat eins der Mädchen als letztes gesehen. Der Albtraum von damals scheint erneut zu beginnen.

„Das siebte Mädchen“ ist aus Chloes Perspektive geschrieben. Als Psychologin sind ihre Beobachtungen und Beschreibungen nicht nur detailreich, sondern sie setzt sich analytisch mit dem damaligen und heutigen Geschehen auseinander. Besonders zu den Geschehen aus ihrer Kindheit bekommt man gefilterte Informationen und Chloe versucht diese aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Aufgrund der Lobeshymnen von erfolgreichen Thriller- Autoren hat man sich mehr von Stacy Willinghams Buch erhofft. Auch wenn man erst am Ende die genauen Zusammenhänge erfährt, so ist schon im ersten Viertel des Buches klar, wer es wirklich war. Die angepriesenen unerwarteten Wendungen sind weder unerwartet noch überraschend. Als regelmäßiger Thriller-Leser sind die Zusammenhänge eher offensichtlich und man lässt sich auch von dem üblichen Verwirrspiel nicht blenden.

Der Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham ist unterhaltsam, aber die unerwarteten Wendungen bleiben aus.

Bewertung vom 21.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


ausgezeichnet

Drei Generationen, vier Frauen, ein Haus in der Elbmarsch und belastende Geheimnisse. In Ihren Roman “Die Rückkehr der Kraniche” beweist Romy Fölck eindrucksvoll, dass sie auch die leisen, melancholischen, dennoch kraftvollen Worte beherrscht.

Seit fast 50 Jahren lebt Grete in einem kleinen Dorf nahe der Elbe. Auch wenn sie schon früh von der Ferne träumte, hat sie das Haus und ihre Mutter Wilhelmine nie verlassen. Als sich ihr eine neue berufliche Chance bietet, stürzt ihre Mutter und ihre Pläne drohen zu platzen. Ihre jüngere Schwester Freya und ihre Tochter Anna kehren in das Haus an der Binnenelbe zurück, um Grete bei der Pflege zu unterstützen. Doch das Verhältnis der Frauen ist angespannt. Jede trägt ein Geheimnis mit sich, welches drängt ausgesprochen zu werden.

Detailreich beschreibt Romy Fölck das idyllische Gebiet der Elbmarsch, welches bereits Schauplatz in ihren Kriminalromanen war. Das Buchcover von “Die Rückkehr der Kraniche” spiegelt diese Atmosphäre genau wieder.

In kurzen Abschnitten aus den Perspektiven der vier Frauen lernt man nach und nach über deren Leben, ihre Wünsche oder Ängste. Sei es Gretes Angst vor dem Älter werden, Freyas unerfüllte Kinderwunsch oder Annes Liebeskummer - die Charaktere sind realistisch und nahbar. Beim Lesen fühlt man mit jeder neuen Offenbarung mit den Frauen, genauso wie sie einen frustrieren, wenn sie einer Aussprache aus dem Weg gehen.

Die ruhig, atmosphärische Roman über eine Familie in der Elbmarsch war ideal für einen entspannten Leseabend nach einem stressigen Arbeitstag.

Bewertung vom 14.08.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


gut

Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund - darüber schreibt Sarah Penner in ihren Debütroman „Die versteckte Apotheke“. Der historische Roman hat es bereits auf die New York Times Bestsellerliste geschafft und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Seit 21.07.2022 ist die deutsche Ausgabe bei Harper Collins erhältlich.

„Die versteckte Apotheke“ ist die Geschichte dreier Frauen zweier Zeitlinien. Caroline befindet sich an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Nachdem sie erfahren hat, dass ihr Mann sie betrügt, begibt sie sich allein auf die London Reise zu ihrem zehnten Hochzeitstag. Während einer Schatzsuche im Flussbett der Themse findet Caroline eine kleine Flasche mit Gravur. Dies führt sie nicht nur auf die Suche nach der Geschichte der Flasche, sondern auch nach sich selbst.

Im London des 18. Jahrhunderts ist Nella als Apothekerin tätig. Mit ihren Mixturen hilft sie Frauen nicht nur ihre alltägliche Leiden zu mildern. Zu ihr kommen auch Frauen, die nicht wissen, wenn sie sonst um Hilfe bitten können, um ihrer gewaltsamen Ehe zu entkommen. Mit ihren tödlichen Arzneien hilft Nella den Frauen aus ihrer Not. Als die junge Eliza ihren Shop betritt, setzt diese eine Reihe von Ereignissen in Gang, die es nicht aufzuhalten gibt.

Der Klappentext von „Die versteckte Apotheke“ war sehr vielversprechend, deutet es doch auf Intrigen, Geheimnisse und einen gewissen dunklen Ton der Geschichte hin. Von diesem findet man leider nur wenig in dem Buch. Sarah Penner liefert einen reinen geschichtlichen Roman und noch nicht mal ein guter. Das überwiegende Fokus von „Die versteckte Apotheke“ lag in der Gegenwart und auf Carolines Geschichte.

Als Charakter ist Caroline weder stark, noch ihr Handeln logisch. Nach ihrem Grundstudium in Geschichte wundert sie sich, warum sie keinen Job findet. Statt ein Aufbaustudium zu beginnen, heiratet sie und beginnt einen Büroshop im Unternehmen ihrer Eltern zu arbeiten. Sie ist nicht besonders glücklich damit, versucht aber in über 10 Jahren nichts zu ändern. Stattdessen beklagt Caroline sich nur. Es wird im Laufe von „Die versteckte Apotheke“ nicht deutlich, warum sie mehr über das Fläschen mit der Gravur erfahren will.

Nella und Eilza sind die interessanten Charaktere, leben sie doch zu einer Zeit in der die Frau eine untergeordnete Rolle einnimmt. Die Geschichte der beiden kommt leider bloss zu kurz. Zum Ende bleiben auch noch viele Fragen zu den Beien offen. Carolines Ende ist eher zum Verzweifeln.

Es ist offensichtlich, dass Sarah Penner versucht, Carolines persönliche Entwicklung mit dem Leben von Eliza und Nella gleichzustellen. Es gelingt der Autorin bloß nicht. Aus den ganz einfachen Grund, dass es bis auf ein paar trivialen Punkten nicht vergleichbar ist.

Verständnisfragen werfen auch einige Handlungselemente auf. So ist ein wiederkehrendes Thema „Schwangerschaft“. Was normalerweise kein Problem wäre, würde es nicht den überwiegenden Teil der Charaktere betreffen. Nella wünschte, sie könnte Kinder bekommen. Eliza ist zum Glück nicht schwanger, hält ihre Periode für die Rache eines Geistes. Caroline wünscht sich ein Kind und denkt den überwiegenden Teil des Buches, dass sie schwanger ist. Das Thema taucht zu den unpassenden Zeiten in der Geschichte auf und auch in einer sehr merkwürdigen Weise.

Verwirrend ist, wie die Apotheke die Zeit überdauern konnte ohne Entdeckt oder zerstört bzw. beschädigt worden zu sein. Warum hat es niemand während des Umbaus entdeckt, wenn Caroline so leicht fiel? Warum erzählt Caroline niemanden von ihrem Fund? Als Historikerin müsste sie Luftsprünge machen.

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner verspricht mehr, als man geboten bekommt.

Bewertung vom 01.08.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


sehr gut

Cathy Bonidan „Das Glück auf der letzten Seite“ war ein großer Erfolg und erfreute sich vieler Leser in Frankreich. Der Roman der Autorin, welche seit ihrem 14. Lebensjahr schreibt, ist nun auch auf Deutsch beim Paul Zsolnay Verlag erschienen.

Anne-Lise Briard macht in der Normandie Urlaub, wo sie im Nachtschrank ihres Hotels ein Manuskript findet. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, wie sehr ihr Fund ihr Leben noch durcheinander bringen wird.

Anne-Lise macht sich auf die Suche nach dem Autor und kommt so mit den introvertierten Sylvestre in Kontakt. Dieser ist überrascht von Anne-Lise zu hören, besonders da er nur die erste Hälfte des Manuskript geschrieben hat, bevor es verschwand. Beide beginnen den Weg des Manuskriptes zurück zu verfolgen und treffen dabei auf Menschen, die das Manuskript nicht nur gelesen haben, sondern ihr Leben in neue Richtungen gelenkt hat.

Cathy Bonidan Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ ist eine liebevolle Wertschätzung ans Briefe schreiben. Die komplette Handlung wird durch die Briefe, die die Charaktere einander schreiben, erzählt. Man folgt dabei nicht nur den Weg des Manuskriptes, sondern erfährt nach und nach mehr über die Charaktere. Deren manchmal tragischen Vergangenheit, ihr jetziges Leben und welchen Einfluss das Manuskript auf ihr Leben hatte.

In der ersten Hälfte des Buches fand ich die Form der Geschichtserzählung sehr interessant und spannend. Die Seiten habe ich förmlich weggelesen. Aber ab der zweiten Hälfte wurden es immer mehr Charaktere und entsprechend immer mehr persönliche Dramen. Dies Suche des Manuskript ist in den Hintergrund geraten. Dadurch zog sich das Buch.

Bewertung vom 21.07.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


ausgezeichnet

„Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist das perfekte Feel Good Buch für den Sommer. Das Jugendbuch ist eine Mischung aus Plötzlich Prinzessin, What A Girl Wants und Crazy Rich Asian.

Izumi Tanaka war bisher ein ganz normaler Teenager, welcher kurz vor dem Highschool Abschluss steht. Ihre japanische Abstammung und ihr unbekannter Vater sind das einzige Besondere an ihr. Doch alles ändert sich als Izumi in einen Buch ihrer Mutter einen Brief und Namen findet, welcher nur ihr Vater gehören kann. Schon bald stellt sich heraus, dass dieser niemand anderes als der zukünftige Kaiser von Japan ist und Izumi somit die kaiserliche Kronprinzessin.

Izumi reist nach Japan, um das Land und ihren Vater kennen zu lernen. Doch so einfach ist das Leben am kaiserlichen Hof nicht.

Emiko Jean „Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ ist die perfekte Mischung aus charmant und unterhaltsam, nicht allein nur durch den Schreibstil. Die Autorin schreckt auch nicht vor ernsten Themen zurück. Seien es die Gefühle von Izumi als japanischstämmige Amerikanerin in einer weißer Nachbarschaft aufgewachsen zu sein, den Wunsch mehr über ihre Herkunft zu erfahren oder die Erkenntnis für Japan nicht „japanisch“ genug zu sein.

Die Freundesgruppe von Izumi, die Asian Girl Gang oder kurz AGG, sorgen beim Lesen für ein und den anderen Lacher. Es ist auch schön zu sehen, dass sie Izumi in jeder Situation unterstützen, egal wo sie ist. Natürlich gibt es in „Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ eine Liebesgeschichte. Hierbei greift Emiko Jean einen meiner Lieblingstropes auf - Royal/ Bodyguard. Wegen den zarten, sehnsuchtsvollen Annäherungen und die Anspannung entdeckt zu werden, konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen.

Bewertung vom 10.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Mit „Daisy Jones & The Six“ gelang Taylor Jenkins Reid der internationale Durchbruch. Durch TikTok erfuhr eines ihrer früheren Werke erneut große Aufmerksamkeit im letzten Jahr. Seit 31.03.2022 ist die deutsche Übersetzung des Buches -„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ - im Ullstein Verlag erhältlich.

Evelyn Hugo ist eine Ikone Hollywoods. Die erfolgreiche Schauspielerin dominierte über vierzig Jahre die Kinoleinwände und zog sowohl Männer, als auch Frauen in Ihren Bann. Mit Ende siebzig entscheidet sich Evelyn ihre berühmtesten Kleider zu versteigern und ein seltenes Interview hierzu zu geben. Als die Wahl auf die unbekannt Reporterin Monique Grant fällt, sind alle überrascht. Allen voran Monique.

Die Karriere von Monique geht gerade nicht so recht voran und ihr Mann hat sie verlassen. Das Interview ist ihre Chance, ihrer Karriere einen neuen Aufschwung zu geben. Doch es soll nicht bei einem Interview bleiben. Monique soll die Biographie der Schauspielikone schreiben. In den vielen Gesprächen erzählt Evelyn Monique ihre Geschichte - die Anfänge im Männerdominierten Hollywood 1950, über rücksichtslosen Ehrgeiz, eine unerwartete Freundschaft, eine geheimen, großen Liebe, bis zu ihren Ausstieg aus dem Showbusiness Ende der 80er Jahre. Monique beginnt eine enge Verbindung mit der Schauspielerin zu spüren, dabei ahnt sie nicht wie schmerzhaft dies ist.

Evelyn Hugo ist ambitioniert und ehrgeizig. Sie hat keine Probleme andere auszunutzen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie sagt selber über sich, dass sie keine gute Person ist. Während das Aussehen und die Anziehungskraft von Evelyn Hugo an Marilyn Monroe erinnert, so gleicht ihr Privatleben und Karriere dem von Elizabeth Taylor. Besonders letztere wurde ähnlich wie Evelyn Hugo hauptsächlich auf die Anzahl ihrer Ehen reduziert, als auf ihre Schauspielleistung. Durch den Einschub von Artikel in „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ wirkt Hugo authentisch und echt, so als würde diese tatsächlich existieren.

Jeder der sieben Ehemänner erhält seinen eigenen Abschnitt im Buch. So wird nicht nur deutlich, welchen Einfluss sie auf Evelyns Leben hatten, sondern auch welche Spuren sie hinterlassen haben. Aber auch wenn sie Teil ihres Leben waren, so waren sie lag der Hauptfokus der Geschichte nie auf ihnen.

„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ ist eine Geschichte, die einen noch Tage nach dem Ende nicht loslässt. Einerseits ist es der Glanz und Glamour der goldenen Hollywood Era, als auch die Schattenseiten und Geheimnisse, die einen in den Bann ziehen. Dabei kommt man nicht drumherum über die Dinge, die offenbart werden, nachzudenken.

Bewertung vom 23.11.2021
Sexy Filthy Boss (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

Sexy Filthy Boss (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erinnert ihr euch noch an die Bianco Brüder aus Piper Rayne 'Saving Chicago' Reihe? Dann macht euch bereit für deren Cousins - die Mancini Brüder. in „Mad About The Medic“ hatten sie bereits einen kurzen Gastauftritt. Doch in der 'White Collor Brothers'- Reihe von dem amerikanische Autorinnen-Duo Piper Rayne bekommt jeder der Mancini Brüder seine eigene Geschichte.

Den Anfang in „Sexy Filthy Boss“ macht Lorenzo „Enzo“ Maucini. Enzo ist ein Workaholic und keine seiner Assistentinnen bleibt lange. Nach dem die Letzte gekündigt hat, wird Annie Stewart gebeten einzuspringen. Doch im Gegensatz zu den früheren Assistentinnen von Enzo ist Annie nicht auf den Mund gefallen.

Um den größten Kunden in der Geschichte der Werbefirma an Land zu ziehen müssen beide zusammenarbeiten. Denn auf Enzo wartet die Partnerschaft in der Firma und auf Annie die langersehnte Beförderung.

Dafür muss Annie nur sein sexy Grinsen, seine braunen Augen und sein verführerisches Sixpack widerstehen, während beide bis spät in die Nacht arbeiten und es mehr als eine Moment voller sexueller Spannung gibt.

Sexy Helden und unkonventionelle Heldinnen, die einem zum Lachen bringen, sind die Hauptzutaten in Piper Rayne Geschichten. Annie Stewart ist ein Familienmensch und weiß auch ganz genau, was sie im Leben erreichen will. Deshalb arbeite sie auch zielstrebig darauf hin und kann eine Ablenkung gerade gar nicht gebrauchen. Enzo hat genauso seine Ziele im Blick. Von vornherein sagen beide, dass sie nicht auf der Suche nach etwas festen sind, weshalb auch ihre Beziehung zu gut funktioniert.

Die Interaktion zwischen den Mancini Brüdern untereinander und mit Annie war schon sehr amüsant. Aus diesem Grund bin ich schon gespannt auf die anderen beiden Teile der Reihe. Ich hoffe Annie und Enzo können sich bei den anderen beiden Brüdern revanchieren.

Etwas gemischte Gefühle beim Lesen von „Sexy Filthy Boss“ hat Ennos und Annies Arbeitsplatz hervorgerufen. Einerseits ist es gut, dass Piper Rayne über das Thema Sexismus am Arbeitsplatz schreiben, die Umsetzung war nur etwas holprig. Die Partner der Firma sind der Ansicht, das Frauen in der Werbewelt nichts zu sagen haben. Daher werden Frauen seit Jahren bei Beförderungen übergangen, Leistungen nicht anerkannt und auf Assistentenstellen klein gehalten. Enzo will über die Jahre von dem nichts gemerkt haben und hat es auch nicht als Falsch empfunden, dass seine Assistentinnen seine Wäsche zur Reinigung bringen. Es bedarf Annie und andere Frauen, die ihn darauf aufmerksam machen und seinen Wandeln einleiten. Die Autorinnen betonen dann aber auch wiederholt, dass Enos Mutter ihn gut erzogen hat und er eigentlich nicht so ist, wie die Firmenbosse.

„Sexy Filthy Boss“ von Piper Rayne war ein guter Auftakt der neuen Reihe, aber nicht so gut wie bei der 'Saving Chicago' Reihe.

Bewertung vom 14.11.2021
Eifersucht
Nesbø, Jo

Eifersucht


gut

Eifersucht ist ein Gefühl, das jeder kennt und schon mal empfunden hat. Sei es unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Beziehung. Dabei gibt es nicht nur unterschiede in der Intensität, wie man Eifersucht empfindet, sondern auch in der Form. In seinem neusten Werk „Eifersucht“ hat sich Jo Nesbø intensive mit diesem Gefühl auseinandergesetzt und sieben Kurzgeschichten verfasst.

Im Gegensatz zu früheren Werken ist diese Buch mit 272 Seiten relativ kurz. Doch das Werk wartet mit einen schönen blauen Seitenfarbschnitt und Lesebändchen auf.

Jo Nesbø Kurzgeschichten variieren nicht nur in der Länge, sondern auch die Schauplätze und Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Sei es die Zwillingsbrüder, die sich in die selbe Frau verlieben. Der Ehemann, der glaubt, seine Frau betrügt ihn. Oder der Ex-Ehemann einer wohlhabenden Frau. Es sind verschieden Charaktere unterschiedlicher Herkunft und Stand. Doch eins haben Sie alle gemein – sie werden von Eifersucht getrieben.

„Eifersucht“ ist eigentlich schnell gelesen und der typische Nesbø in allen Kurzgeschichten zu erkennen. Doch irgendwie fehlte die Spannung oder das gewisse Etwas in den Geschichten. Es wirkt mehr wie eine Ideensammlung, wobei es die Handlung nicht zu einem ganzen Buch geschafft hat.

Die Ich- Erzählperspektive bei sechs von sieben Kurzgeschichten, könnte auch ein Grund sein, warum das Buch nicht überzeugen konnte. Zu Beginn von „Eifersucht“ hat mich der Ich-Erzähler noch wenig gestört, aber ich bin auch nicht der größte Fan von dieser Form. Daher nahm im Laufe des Buches, der Wille weiterzulesen immer mehr ab.

Bewertung vom 19.09.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


sehr gut

Von der New York Times Bestsellerautorin Tracy Wolff erscheint am 20.08.2021 der erfolgreiche Auftakt von Die Katmere Academy Chronike - Crave. Die englische Ausgabe ist bereits im April 2020 erschienen. Für Aufsehen sorgte dabei nicht nur die Geschichte, sondern vor allem das Coverdesign. Das überwiegend schwarze Design mit der weißen Blume und dem Blut erinnert stark an die englischen Originalcover der Twilight Saga von Stephenie Meyer. Und wie sollte es anders sein, spielen in Tracy Wolffs Jugendbuch Vampire eine tragende Rolle.

Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern zieht Grace zu ihrem Onkel nach Alaska. Dieser ist der Leiter von Katmere. Grace merkt sehr schnell, dass mit der Schule und deren Schüler nicht stimmt, allem voran Jaxon Varga. Trotz aller Warnungen, dass man in seiner Nähe nicht sicher ist, fühlt sich Grace zu Jaxon hingezogen. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto deutlicher wird, dass jemanden es auf sie abgesehen hat.

Gleichwohl der vielen Vergleiche von Crave mit Twilight hat mich die Geschichte irgendwie angezogen. Dabei gibt es neben Vampiren noch viele weitere mythische Kreaturen.

Tracy Wolff schafft es einem beim Lesen regelmäßig ein Lachen zu entlocken, besonders durch Grace sarkastische Kommentare oder die Frage, seit wann sie die Protagonistin eines Jugendbuch ist. Man liest auch den ein oder anderen Kommentar zu Twilight im Buch.

Mit Jaxon konnte ich in Crave nicht so richtig warm werden. Dies lag vor allem an seinen Verhalten. In einem Moment warnt er Grace sich von ihm fernzuhalten und am besten Katmere zu verlassen, nur um ihr dann nicht von der Seite zu weichen. In aller Edward Cullen Manier schreibt er ihr vor, was sie zu tun oder zu lassen hat. Zum Glück hat Grace ihren eigenen Willen. Dennoch die Beziehung und die Entwicklung hat mir nicht gefallen, besonders da sich die ganze Geschichte in extrem kurzer Zeit abspielt. Interessant fand ich vielmehr die Nebencharaktere wie Flint und Macy. Ihre Chemie und Interaktionen mit Grace waren einfach natürlicher.

Crave von Tracy Wolff ist definitiv für Twilight Fans. Katmere und deren Schüler waren schon interessant.