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herzchen.65

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2023
Das Meer und ich
Randau, Tessa

Das Meer und ich


ausgezeichnet

Was für ein schönes kleines Buch von Tessa Randau über Selbstliebe und Selbstfindung. "Das Meer und ich" und das wirklich, denn ich konnte mich in vielen Gedanken und Empfindungen der hier beschriebenen Frau wiederfinden. Sie ist Mitte vierzig, fühlt sich alt, antriebslos und nicht mehr gebraucht. Alles ist grau in grau bis sie versucht auszubrechen und durch einen Zufall Lene kennenlernt. Lene entwickelt sich in kürzester Zeit zu einer sehr guten Freundin und holt sie aus ihrer traurigen Komfortzone heraus und gibt ihr einige Anstöße um sich selbst zu akzeptieren, Routinen und alltägliche Sorgen zu durchbrechen und neue Ziele zu finden. Bestimmt hat jeder mal diesen Tiefpunkt im Leben und kann eine gute Freundin, die zuhört, versteht und wirklich passende Ratschläge gibt, gebrauchen. Dieses Buch ist so ein schönes ermutigendes Geschenk. Ich habe es sehr gerne gelesen und nehme einige Gedanken über das Leben mit.

Bewertung vom 14.04.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Mein Sohn hatte mir vor einer Weile den Vorgänger "Homefarming" von Judith Rakers geschenkt. Das war schon ein sehr tolles und informatives Buch mit vielen Anbautipps und Tricks rund ums Jahr. Dieses Kochbuch ist nun eine super Ergänzung. Es ist sehr schön und lebendig mit vielen Bildern gestaltet und Judith Rakers erzählt mal wieder sehr sympathisch vom ernten, lagern, sähen und anbauen rund ums Jahr. Der Inhalt ist sehr klar und übersichtlich nach Jahreszeiten und Monaten gegliedert. Die Rezepte sind toll und einfach erklärt. Wir probieren uns gerade noch ein bisschen durch, aber die Blumenkohl-Bolognese und der Kohleintopf sind schon mal der Hammer und ich finde es toll, dass die Rezepte nicht so wahnsinnig viele Schritte brauchen und massig Zutaten benötigen. Allein dafür hat sich dieses Buch für uns schon gelohnt.

Bewertung vom 14.04.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


ausgezeichnet

Schon äußerlich wirkt dieses Buch im Vergleich zu allen anderen Büchern anders. Es ist sehr zurückhaltend, schlicht und reduziert gestaltet und gerade das macht es sehr auffällig. "Leonard und Paul" ist ein eher ruhiger, warmherziger und wohlfühliger Roman über eine ganz besondere Freundschaft und das Leben. Die beiden etwas veschrobenen Freunde hätten sich gewiss niemals gedacht mal zu Hauptcharakteren eines Buches zu werden. Es sind zwei Menschen, die man sehr gerne ins Herz schließt und die man gerne durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens begleitet. Ein bisschen musste ich beim Lesen an Benjamin Myers Roman "Offene See" denken, aber auch das hat mir wegen dieser ruhigen und unaufgeregten Erzählart sehr gut gefallen. Es ist kein Buch, das man mal eben so weglesen kann, aber mit ein bisschen Ruhe und Gelassenheit ein sehr, sehr toller Roman mit sehr liebeswürdigen Figuren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


weniger gut

Der Roman "Lichte Tage" von Sarah Winman hat mich dann doch nicht mehr so begeistern können, wie ich anfänglich bei der Leseprobe dachte. Es ist ein sehr hübsches Buch. Der Klappentext und das erste Kapitel um Len und ihre endlich für sich einstehende Art hatte mir sehr gefallen und ich hatte sehr gehofft über sie noch mehr erfahren zu können. Doch leider taucht sie im weiteren Verlauf kaum noch auf. Die Kapitel um Ellis und Michael fand ich deutlich schwieriger, nicht mehr so emotional und leider auch langweiliger. Die Dialoge verwirrten mich oft, da ich nie wusste, wer wer ist und es ging kaum voran. Die Kunst und Poesie trat sehr in den Hintergrund und ich konnte mich mit der Zeit kaum noch an dem Buch erfreuen, sodass es mir sehr schwer fiel bis zum Ende dranzubleiben. Obwohl ich hin und wieder gerne mal etwas ruhigeres lese, war dies einfach kein Buch für mich.

Bewertung vom 23.01.2023
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

"Als die Welt zerbrach" war nicht mein erstes Buch von John Boyne. Schon "der Junge mit gestreiften Pyjama" oder "Der Junge auf dem Berg" haben mir damals sehr gefallen. In jedem Buch legt Boyne den Fokus auf eine andere Perspektive und ein anderes Leben während des zweiten Weltkriegs. Hier geht es nun um die Frage der Schuld und die Zeit danach. Auch wenn Gretel mit ihre Mutter die Zelte in Deutschland 1946 abbrach und sie über Polen, nach Paris, Australien und später nach London floh um endlich der Vergangenheit zu entkommen, so bleibt das Trauma wie ein Schatten an ihr haften. Gretel hofft mit jedem Neuanfang, das Erlebte und die Schuld abschütteln zu können, doch früher oder später wird sie immer wieder damit konfrontiert. Warum ist sie damals nicht aufgestanden und hat sich für das Gute eingesetzt? Doch was hätte sie als zwölfjähriges Mädchen und Tochter eines KZ-Kommandanten schon bewegen können, ohne sich selbst zu belasten? Jetzt,2022 in London, als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr einzieht, macht sie erstaunliche Entdeckungen und wird erneut mit dieser Ungerechtigkeit und der Vergangenheit konfrontiert. Wird sie sich dieses Mal für andere einsetzen oder sich für ihre Sicherheit entscheiden?

Diese Geschichte empfand ich sehr beklemmend und sehr aufwühlend. Ich habe mit Gretel von der ersten bis zur letzten Seite mitgefiebert, mich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen können und las diesen Roman wie im Rausch binnen kürzester Zeit. Die Aufteilung in drei große Abschnitte, die einmal von der Flucht mit der Mutter nach Paris, ihre Zeit in Australien und von London erzählen, fand ich sehr hilfreich um die unterschiedlichen Erlebnisse und ihr Handeln zu verstehen. Auch wenn der Krieg schon lange vorbei ist, so sind seine Auswirkungen nach wie vor spürbar. Ein sehr intensives Buch, das ich sehr gerne empfehlen möchte!

Bewertung vom 09.01.2023
Der Junge im Fluss
Kolee, Nestor T.

Der Junge im Fluss


gut

"Der Junge im Fluss" von Nestor T. Kolee ist eine interessantes Buch, durch das ich viel über das Ansammeln von Dingen nachdachte. Ben lebt in einem kleinen Haus auf einer kleinen Insel. Dort möchte er alles bewahren. Er hält an der Vergangenheit fest und sammelt Andenken und Erinnerungen und will alles so lassen wie es ist. Doch die Insel beginnt zu zerbrechen. Eines Tages kehrt sein Bruder, der vor Jahren in die Welt zog um das Abenteuer zu suchen, zurück. Doch immer wenn sein Bruder heimkehrt, ist auch jemand gestorben. Dieses Mal möchte er aber Ben mitnehmen an den Ort, den schon sein Großvater suchte. Damai, dem Ort an dem die Zeit still steht und damit beginnt seine Suche nach dem eigenen Ich. Anfänglich fand ich diese Geschichte noch sehr toll und diese Geschichte von der Insel und Ben beschäftigte mich lange. Viele bekannte Sprüche sind mir begegnet und das Buch hat mich sehr an Strelecky und das "Das Cafe am Rande der Welt" erinnert. Das mochte ich sehr! Doch dann bricht er auf und trifft auf verschiedene Menschen und Rätsel. Zum Ende hin wurde es mir zu fantasievoll und ich weiß gar nicht, ob ich alles wirklich verstanden habe. Es ist eine nette Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt, sehr schön gestaltet, aber ich glaube, ich kann dieses Buch nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 20.12.2022
Connemara
Mathieu, Nicolas

Connemara


sehr gut

Bei den Romanen von Nicolas Mathieu liebe ich es, dass man neben der eigentlichen Geschichte noch sehr viel mehr über die Gesellschaft in Frankreich erfährt. In "Connemara" geht es nun um die fast vierzig Jahre alte Hélène. Sie hat den Aufstieg in ihrem Leben geschafft, eine Familie, zwei Töchter, einen gut bezahlten Job, doch wirklich glücklich ist sie nicht. Sie ringt schon lange um einen Aufstieg in der Firma, doch befördert wird sie nicht. Ihre Beziehung ist auch nicht mehr ganz das Wahre. Hat sie sich im Leben für den richtigen Weg entschieden? Mit ihrer neuen Praktikantin kommt Aufschwung in ihr Leben. Sie probieren Tinder aus und Hélène lässt sich auf Neues ein und beginnt eine Affäre mit Christophe. Ihn kennt sie bereits aus ihrer Schulzeit, allerdings hat er einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Seine Eishockeykariere ist schon lange vorbei, seine Beziehungen waren nie das und er hat es nie aus der kleinen Stadt hinausgeschafft. Und so treffen zwei Gesellschaftsschichten aufeinander, die wahrscheinlich nicht unterschiedlicher sein könnten.
Mit verschiedenen Rückblenden, Situationen des Alltags der beiden und ihren Dates gelingt es Mathieu sehr abwechslungsreich über die gesellschaftliche Situation, Politisches, wie Privates zu erzählen. Man kommt beiden Protagonisten sehr nahe und ich konnte mich wirklich sehr gut in die Situation und das Leben der beiden hineinversetzen. Sehr klar und detailliert, manchmal etwas zu intensiv. Zumindest fragte ich mich ab dem zweiten intimen Moment, ob viele Sexszenen für so einen Roman wirklich wichtig sind und wie wohl eine Frau über diese Affäre geschrieben hätte. Alles andere fand ich sehr faszinierend und ich mochte die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Themen, den Rollenzuschreibungen und der Frage, die sich jeder früher oder später stellt: Bin ich zufrieden mit meinem Leben oder wäre es an der Zeit für einen Neustart?

Bewertung vom 20.12.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


weniger gut

"Alle Farben meines Lebens" ist eine sehr wilde und bunte Geschichte. Bisher mochte ich die Bücher von Cecelia Ahern immer sehr gern, da man sie sehr gut nebenbei lesen konnte und sie mit sehr viel Gefühl erzählt, aber dieses hat mich etwas überfordert. Das Buch handelt von Alices Leben. Als Mädchen sieht eines Tages ihre Mutter in einer blauen Wolke. Anfangs ist sie noch sehr ängstlich und damit überfordert, aber mit der Zeit lernt sie mit ihrer Gabe die Aurafarben von Menschen zu sehen umzugehen, Menschen und ihre Gefühle einzuschätzen und sich davon leiten zu lassen. Eigentlich ein sehr interessantes Thema, wenn nicht mit jeder weiteren Farbe und jedem Ereignis noch mehr Themen im Roman hinzukommen würden. Auf manchen Seiten war es fast schon ein sehr bedrückendes und sprunghaftes Abarbeiten von Ereignissen in Alices Leben. Die bipolare Störung ihrer Mutter, das Problem mit ihrem Bruder, der ihr an allem die Schuld gibt, die Situation in der Schule, die Sonderschule, die Erkrankung, die Pflegebedürftigkeit, die Reise zum Vater usw. usw. und dann obendrauf noch ihre Gabe, die Gefühle und Farben. So war es für mich keine Geschichte mehr in die ich richtig eintauchen und bei der ich mich fallen lassen konnte. Dieser Roman ist nicht anspruchsvoll, allerdings habe ich eine gefühlvollere Geschichte erwartet, die sich auch mal Zeit lässt. Aber wer einen sehr lebhaften Roman sucht mit dem es gewiss nicht langweilig wird, ist hier gut bedient.

Bewertung vom 25.09.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


weniger gut

Fernando Aramburu kenne ich hauptsächlich durch seinen Roman "Patria", der mir sehr gefallen hat. Sein neuster Roman "Die Mauersegler" war jedoch sehr schwere Kost. Toni hat genug vom Leben und fasst den Entschluss, sich in genau 365 Tagen das Leben zu nehmen. Dieser Roman hat genau 365 Kapitel, eins für jeden Tag, doch die Geschichte kommt nur langsam voran. Die ersten Monate bestehen überwiegend aus Rückblicken, in denen Tonis Leid ausführlich beschrieben wird. Er hat eine Trennung hinter sich, die Erziehung seines Sohnes hat er versaut, seinen Job als Philosophielehrer an einem Gymnasium ist furchtbar, seine Kindheit und die Beziehung zu seinem Bruder waren auch schwierig, seine Mutter hat Demenz und die Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse machen ihm das Leben schwer. Nach 200 Seiten hatte ich genug, wehleidige Männer auf 800 Seiten sind mir doch etwas zu viel und langweilig.

Bewertung vom 14.04.2022
Selbstversorgung
Diederich, Marie

Selbstversorgung


ausgezeichnet

Marie Diederich hat mich mit ihrem Buch "Selbstversorgung" sehr begeistert. Es ist eine tolle Sammlung verschiedenster Informationen, Anregungen rund um den Gemüseanbau, mit zahlreichen Tipps und Tricks und ein paar tollen Rezepten zur Haltbarmachung und den täglichen Genuss. Meine Eltern haben schon Jahrzehnte lang einen Garten, Hühner und Enten und ich dachte, ich würde schon vieles wissen, aber Marie Diederich hat mir nun noch einige hilfreiche Tipps ohne Chemiekeule gegeben, die ich nun sehr gerne ausprobieren mag und über die ich mich freue, denn natürlich ists dann doch am Besten. Sehr besonders fand ich, dass es fast für jedes Gemüse eine Seite mit Fakten über Bedingungen, Pflanzhinweise, Vermehrung, Keimfähigkeit und Ernte, aber auch Hinweise, dass man manche Sorten nicht zusammenpflanzen sollte, gibt. Ähnlich toll, die Seiten zur Beetplanung, den Kompost und den tierischen Teil. Wobei ich nun keine Ziege halten möchte, aber auch da habe ich sehr gerne von ihren Erfahrungen gelesen.
Also es ist wirklich ein tolles Buch, das Lust macht sich ins Beet zu stürzen, anzubauen und zu ernten. Ich freue mich nun auf die kommende Gartensaison und habe mir vorgenommen in diesem Jahr viel mehr aus meinem kleinen Garten herauszuholen. Mit diesen Hinweisen gelingt es mir bestimmt. Eine große Empfehlung!