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seffe64

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Guter Krimi mit Lokalkolorit

Dieses Buch vereint wieder einmal eine reizvolle Landschaft, die sehr viele Menschen kennen, mit einer spannenden Geschichte. Schauplatz ist dieses Mal der Lago di Garda. Vor diesem malerischen Hintergrund muss Gianna Pitti, bekannte Polizeireporterin zusammen mit ihrem ziemlich exzentrischen Onkel, dem Marchese Pitti-Sanbaldi, der sich mit großen Schritten der Demenz nähert und ihrer Chefin, Chefredakteurin Elvira Sondrini, das Rätsel um den Mord an einem jungen Mann lösen. Natürlich MÜSSEN sie das nicht, aber da Gianna das Opfer noch kurz zuvor getroffen hatte und es schien, als würde sich da vielleicht eine Beziehung anbahnen, lässt sein Tod ihr keine Ruhe. Geschrieben ist das Ganze sehr gut, ganz klassisch wird immer wieder die Blickrichtung geändert, es werden feine, kleine Hinweise auf mögliche Täter eingestreut und die handelnden Personen werden gut herausgearbeitet, man kann gut mit ihnen fühlen. Alles in allem also ein sehr gelungenes Buch, das vielleicht nicht im höchsten Regal der Krimikunst zu finden ist, aber sehr solide und ansprechend gemacht ist.

Bewertung vom 04.04.2024
Bring dein Herz zum Tanzen
Wurster, Sandra

Bring dein Herz zum Tanzen


gut

Sandra Wurster hat mit ihrem Buch „Bring Dein Herz zum Tanzen“ ein Buch vorgelegt, das sich scheinbar vor allem ums Tanzen dreht. Es geht hier auch ums Tanzen, aber hauptsächlich geht es darum, das Lebensmotto der „Selbstliebe-Expertin“ zu verbreiten. Oder besser gesagt ihre Mottos. Sie erzählt viel von sich, berichtet ausführlich von ihrem Lebensweg und man erkennt schnell, dass tanzen wirklich ihr Leben ist. Diese Seite des Buches ist sehr authentisch und wer damit etwas anfangen kann, bekommt viele motivierende Gedanken und Ideen auf den Weg. Vor allem Frauen, die nicht über eine „ideale“ Figur verfügen (was immer das sein soll!), werden dazu angehalten sich selbst anzunehmen und zu lieben.
In großen Teilen des Werkes verzettelt sich Frau Wurster allerdings häufig. Dann verliert man selbst den Faden, mir zumindest ging es so. Und ich bin auch etwas misstrauisch, wenn, wie hier, mehr oder weniger immer wieder gesagt wird, man solle sich mehr lieben, dann werde man schon glücklich. Das ist mir echt zu einfach!
Insgesamt passt es aber sehr gut ins Portfolio der geschäftlichen Interessen dieser Selbstliebeexpertin.

Bewertung vom 27.03.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


gut

Bei diesem Buch bin ich ein bisschen zwiegespalten. Die Geschichte an und für sich birgt viel Potenzial, ich muss aber ehrlich sagen, dass der Schreibstil die Lektüre nicht einfacher macht.
Bei diesem Buch geht es um die Familie Starling. Ein letztes Mal wollen sich die Eltern mit ihren Söhnen und deren Partnerin/Partner dort treffen und ein Wochenende dort verbringen, dann wird das Sommerhaus verkauft. Als das Kind einer anderen Familie vor ihren Augen ertrinkt und ein Sohn der Familie es nur fast schafft, es zu retten, wird aus dem Wochenende und dem Abschiednehmen was ganz anderes. Nach und nach erkennt man, wie sehr die einzelnen Familienmitglieder mit sich und auch mit dem jeweiligen Partner zu kämpfen haben. Nichts ist intakt, nichts ist so, wie es scheint. Kein unbekanntes Phänomen, dass hinter der Maske immer noch etwas anderes lauert. Die einzelnen Personen sind gut beschrieben, trotzdem ist der Schreibstil nichts für Menschen, die einfach mal so drüberlesen wollen.

Bewertung vom 14.03.2024
9mm Cut
Ruge, Sybille

9mm Cut


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich gleich in mehrerlei Hinsicht sehr angesprochen. Schon den Titel finde ich witzig. Bei 9 mm denkt man an die verschiedenen Waffen, mit denen man solche Projektile verschießt, an einen Mähroboter denkt man da nicht. Passt aber ganz gut, wie bei dem Mähroboter, der nur über lässt, was unterhalb der magischen Grenze liegt, darf man auch im Leben nur das sehen, was gesehen werden soll. Der Rest bleibt im Dunklen und wie man in dem Buch erkennt, ist da ganz schön viel. Heile Welt nach außen, verrottet und vermodert im Inneren. Die Personen werden schön herausgearbeitet, die Handlung ist meiner Meinung nach sehr real und schlüssig und was mir am allerbesten gefällt, ist dieser gnadenlose Schreibstil. Keine Schnörkel, keine Verschachtelungen, es wird geschrieben, wie die Hauptperson handelt: klar, schnell, treffend. Das ganze Buch passt einfach!!

Bewertung vom 12.03.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


weniger gut

Das Buch „Mutternichts“ wurde als kraftvoll-poetisches Debüt von Christine Vescoli beschrieben und hat das Thema Mutter-Tochter-Beziehung. Die Mutter der Erzählerin hat eine Beziehung zu ihrer Tochter, die hier als Nichts beschrieben wird. Es gibt keine Bindung, es gibt noch nicht einmal tiefgründige Geheimnisse, es gibt einfach nur ein Nichts und so kann die Tochter ihre Mutter ihr Leben lang auch nicht verstehen und so wie ihr Leben war, so stirbt sie auch, vollkommen unauffällig, vollkommen ruhig. Erst nach dem Tod versucht die Tochter zu ergründen, warum ihre Mutter so war und was wohl in ihrer Vergangenheit passiert ist. Sie will wissen, wo und wie sie gelebt hat, aber auch hier steht sie vor einem Nichts und einem Leben, das zwar nicht schön, aber für die Zeit und die Gegend nicht außergewöhnlich war und so sucht sie nach weiteren Vorfahren, um da vielleicht fündig zu werden.
Vescoli versucht, meiner Meinung nach, die Beziehung von Mutter und Tochter, die nicht ohne Zuneigung, aber doch sehr distanziert ist, zu ergründen, gelingen will es nicht. Viele Anekdoten und kleine Geschichten gibt es, aber nichts, das tiefer gründet, es ist wie Treibsand. Der Schreibstil, der so spröde wie die besagte Mutter ist, hat mir das Lesen zusätzlich noch verleidet.

Bewertung vom 29.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Dieses Buch finde ich ziemlich gruselig. Nicht, weil es billige Horrormomente zu bieten hat, sondern weil ich die Einstellung der handelnden Personen so gruselig finde.
Hunter White (ein gaaaaanz subtiler Name, gell?) ist ein furchtbar reicher Mensch, der alles jagt, was man sich als Trophäe daheim hinstellen kann, um anzugeben. Auch seine Frau findet solch eine Sammlung sehr schick. Um seine Sammlung der Big Five vollzukriegen, fehlt ein Nashorn. Nach vielen Vorbereitungen ist es so weit, er will endlich den Abschuss in Afrika klarmachen. Leider läuft das ganze etwas anders als gedacht und schlussendlich steht er vor der Frage, ob er nicht die Big Six vollmachen will und das gefährlichste Raubtier der Welt jagen. Und man kann sich sehr gut vorstellen, wie in seiner Denke und in seinem Fühlen aus einem Menschen auf einmal ein jagdbares Wild wird. Und genau das ist der Punkt, wo es dann richtig gruselig wird, denn ich glaube nicht, dass es keine Menschen gibt, die solche Gedanken auch haben.....

Bewertung vom 16.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

In dieser Geschichte geht es um eine Familiengeschichte, eher eine Familientragödie. Es geht um Liebe, um eine liebe der besonderen Art, um das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester, nicht zuletzt auch Vater….man merkt vielleicht, dass ich da echte Schwierigkeiten habe. Nach dem Klappentext zu urteilen und nach der Leseprobe auch noch, hatte ich da ein wenig mehr erwartet. Letztendlich ist es aber ein wenig verworren, viele dunkle Geheimnisse, viele Andeutungen, viel Sprach- und Hilflosigkeit. Das Thema selbst mit dem Jungen, der nach langen Jahren widerwillig zurückkehrt und alles anders vorfindet als erhofft und erwartet/befürchtet, hätte schon Potenzial gehabt, aber leider hat man hier zu viel gewollt, meiner Empfindung nach! Trotz diesen ganzen Wusts an Emotionen dringt man nicht zu den Protagonisten durch, es gibt schon viele Bücher, die über solche Geschichten in einer eher rauen und düsteren Umgebung spielen, aber da kann man oft mitempfinden, hier bleiben einem die Personen fremd.

Bewertung vom 16.02.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


sehr gut

Bei dem Buch Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse von Anna Helford handelt es sich um den Auftakt einer Reihe mit den vier Schwestern mit Namen (Achtung…Überraschung!) Spring, Summer, Autumn und Winter…….Der erste Band handelt logischerweise von Spring. Diese hat, nachdem sie mit 16 dem Elternhaus den Rücken gekehrt hat und sich auf nach London gemacht hatte, ziemlich schlechte Entscheidungen getroffen und muss als Folge von Drogenbesitz und Diebstählen Sozialstunden bei Sophia Fowler, einer achtzigjährigen Frau in einem teuren Stadtteil Londons ableisten. Zunächst wundert sich Spring, dass Sophia in einer großen Wohnung in einem teuren Viertel wohnt und trotzdem sehr sparsam ist, aber nach und nach freunden sich die beiden an und sie erfährt Sophias Geschichte. Diese ist eng mit Daffodil Castle in Wales verbunden und dieses Castle verbindet auch die beiden so unterschiedlichen Frauen, kennt Spring das Castle doch aus ihrer Jugend. Über verschiedene Zeitebenen erfährt man in diesem Buch sehr viele Geheimnisse rund um Daffodil Castle und Sophia und das macht das Buch recht angenehm zu lesen und auch spannend. Der Schreibstil passt auch prima dazu, passt alles.

Bewertung vom 13.01.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

In dem Buch AGONIE (MILOSEVIC UND FREY ERMITTELN 2) von Lea Adam geht es richtig zur sache...und das ist auch gut so...;-).
Als die Influencerin Mia tot aufgefunden wird, ist es ein Schock. Sie, die gegen Massentierhaltung und unzumutbare Missstände in den Schlachthöfen etc gekämpft hat, wird nicht nur ermordet, sondern regelrecht wie ein Tier abgeschlachtet und aufgehängt. Dem Ermittlerduo wird schnell klar, dass das kein Spaziergang wird, vor allem, da sie beide selbst genug Altlasten mit sich herumschleppen. Als kurz danach ein weiterer Mord geschieht und ein Banker abgeschlachtet wird, geht es ans Eingemachte.
Die Geschichte spart nicht mit Blut und blutigen Details, Zartbesaitete werden daran wohl wenig Freude finden. Für diejenigen, die es gerne ein wenig härter mögen, ist das Buch ein Volltreffer. Gut geschrieben, vor allem die detailreichen Beschreibungen der üblen Zustände in der Tierindustrie und das schwierige Verhältnis der Polizisten untereinander machen das Buch echt interessant!

Bewertung vom 05.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Schon der Klappentext machte mich neugierig und ich freute mich, dieses Buch komplett lesen zu können. Besonders froh bin ich, dass man nicht unbedingt der ersten Band dieser Reihe gelesen haben muss, um sich in der Geschichte zurechtzufinden. Es ist eine Reise durch verschiedene Zeiten, die im London der Gegenwart beginnt und in das aufregende Leben im Kuba der 50er Jahre führt. Als die Protagonistin überraschend von einem Notar eine hölzerne Schachtel bekommt, die wohl ihrer Oma gehörte, ist sie irritiert. Was hatte diese Mit Kuba oder einem Frauenhaus in London zu tun? Neugierig macht sie sich auf den Weg, um das Geheimnis zu ergründen. Eine schön geschrieben Geschichte, die spannend ist, wenn auch so manches ziemlich gut vorhersehbar ist, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Alles wird sehr plastisch beschrieben, man kann das Kuba dieser Zeit förmlich vor sich sehen, hören und fühlen. Gut gemacht!