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seffe64

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 29.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Dieses Buch finde ich ziemlich gruselig. Nicht, weil es billige Horrormomente zu bieten hat, sondern weil ich die Einstellung der handelnden Personen so gruselig finde.
Hunter White (ein gaaaaanz subtiler Name, gell?) ist ein furchtbar reicher Mensch, der alles jagt, was man sich als Trophäe daheim hinstellen kann, um anzugeben. Auch seine Frau findet solch eine Sammlung sehr schick. Um seine Sammlung der Big Five vollzukriegen, fehlt ein Nashorn. Nach vielen Vorbereitungen ist es so weit, er will endlich den Abschuss in Afrika klarmachen. Leider läuft das ganze etwas anders als gedacht und schlussendlich steht er vor der Frage, ob er nicht die Big Six vollmachen will und das gefährlichste Raubtier der Welt jagen. Und man kann sich sehr gut vorstellen, wie in seiner Denke und in seinem Fühlen aus einem Menschen auf einmal ein jagdbares Wild wird. Und genau das ist der Punkt, wo es dann richtig gruselig wird, denn ich glaube nicht, dass es keine Menschen gibt, die solche Gedanken auch haben.....

Bewertung vom 16.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

In dieser Geschichte geht es um eine Familiengeschichte, eher eine Familientragödie. Es geht um Liebe, um eine liebe der besonderen Art, um das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester, nicht zuletzt auch Vater….man merkt vielleicht, dass ich da echte Schwierigkeiten habe. Nach dem Klappentext zu urteilen und nach der Leseprobe auch noch, hatte ich da ein wenig mehr erwartet. Letztendlich ist es aber ein wenig verworren, viele dunkle Geheimnisse, viele Andeutungen, viel Sprach- und Hilflosigkeit. Das Thema selbst mit dem Jungen, der nach langen Jahren widerwillig zurückkehrt und alles anders vorfindet als erhofft und erwartet/befürchtet, hätte schon Potenzial gehabt, aber leider hat man hier zu viel gewollt, meiner Empfindung nach! Trotz diesen ganzen Wusts an Emotionen dringt man nicht zu den Protagonisten durch, es gibt schon viele Bücher, die über solche Geschichten in einer eher rauen und düsteren Umgebung spielen, aber da kann man oft mitempfinden, hier bleiben einem die Personen fremd.

Bewertung vom 16.02.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


sehr gut

Bei dem Buch Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse von Anna Helford handelt es sich um den Auftakt einer Reihe mit den vier Schwestern mit Namen (Achtung…Überraschung!) Spring, Summer, Autumn und Winter…….Der erste Band handelt logischerweise von Spring. Diese hat, nachdem sie mit 16 dem Elternhaus den Rücken gekehrt hat und sich auf nach London gemacht hatte, ziemlich schlechte Entscheidungen getroffen und muss als Folge von Drogenbesitz und Diebstählen Sozialstunden bei Sophia Fowler, einer achtzigjährigen Frau in einem teuren Stadtteil Londons ableisten. Zunächst wundert sich Spring, dass Sophia in einer großen Wohnung in einem teuren Viertel wohnt und trotzdem sehr sparsam ist, aber nach und nach freunden sich die beiden an und sie erfährt Sophias Geschichte. Diese ist eng mit Daffodil Castle in Wales verbunden und dieses Castle verbindet auch die beiden so unterschiedlichen Frauen, kennt Spring das Castle doch aus ihrer Jugend. Über verschiedene Zeitebenen erfährt man in diesem Buch sehr viele Geheimnisse rund um Daffodil Castle und Sophia und das macht das Buch recht angenehm zu lesen und auch spannend. Der Schreibstil passt auch prima dazu, passt alles.

Bewertung vom 13.01.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

In dem Buch AGONIE (MILOSEVIC UND FREY ERMITTELN 2) von Lea Adam geht es richtig zur sache...und das ist auch gut so...;-).
Als die Influencerin Mia tot aufgefunden wird, ist es ein Schock. Sie, die gegen Massentierhaltung und unzumutbare Missstände in den Schlachthöfen etc gekämpft hat, wird nicht nur ermordet, sondern regelrecht wie ein Tier abgeschlachtet und aufgehängt. Dem Ermittlerduo wird schnell klar, dass das kein Spaziergang wird, vor allem, da sie beide selbst genug Altlasten mit sich herumschleppen. Als kurz danach ein weiterer Mord geschieht und ein Banker abgeschlachtet wird, geht es ans Eingemachte.
Die Geschichte spart nicht mit Blut und blutigen Details, Zartbesaitete werden daran wohl wenig Freude finden. Für diejenigen, die es gerne ein wenig härter mögen, ist das Buch ein Volltreffer. Gut geschrieben, vor allem die detailreichen Beschreibungen der üblen Zustände in der Tierindustrie und das schwierige Verhältnis der Polizisten untereinander machen das Buch echt interessant!

Bewertung vom 05.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Schon der Klappentext machte mich neugierig und ich freute mich, dieses Buch komplett lesen zu können. Besonders froh bin ich, dass man nicht unbedingt der ersten Band dieser Reihe gelesen haben muss, um sich in der Geschichte zurechtzufinden. Es ist eine Reise durch verschiedene Zeiten, die im London der Gegenwart beginnt und in das aufregende Leben im Kuba der 50er Jahre führt. Als die Protagonistin überraschend von einem Notar eine hölzerne Schachtel bekommt, die wohl ihrer Oma gehörte, ist sie irritiert. Was hatte diese Mit Kuba oder einem Frauenhaus in London zu tun? Neugierig macht sie sich auf den Weg, um das Geheimnis zu ergründen. Eine schön geschrieben Geschichte, die spannend ist, wenn auch so manches ziemlich gut vorhersehbar ist, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Alles wird sehr plastisch beschrieben, man kann das Kuba dieser Zeit förmlich vor sich sehen, hören und fühlen. Gut gemacht!

Bewertung vom 11.05.2023
Die Guten und die Toten
Koplin, Kim

Die Guten und die Toten


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen. Natürlich hat es seine Schwächen und wenn man will, kann man sich darüber aufregen, dass gelegentlich arg Klischee-Bingo gespielt wurde. So heißt der Kollege des Helden Mohammed, betreibt natürlich eine Cannabis-Plantage und hat natürlich Unmengen von Cousins, die an allen wichtigen Punkten der Stadt Dienst tun und immer zur Stelle sind. Wie gesagt, kann man sich aufregen, muss man aber nicht... und ich will nicht. Dazu gefällt mir diese skurrile Geschichte viel zu gut. Eine Kommissarin aserbeidschanischer Abstammung mit Problemen bei der Impulskontrolle, ein Mann, der unsichtbar bleiben möchte und der aus.....wird auch erst am Ende verraten, stammt und der sich rührend um seine Tochter kümmert, das wäre schon genug. Wenn dann aber noch ein drogensüchtiger, korrupter Politiker mitmischt, der in Waffendeals verwickelt ist und wenn dann aus allen Richtungen gedungene Mörder lauern, die aus verschiedenen Motiven verschiedene Menschen umbringen wollen und dabei selbst zum Opfer werden UND dann noch an den unmöglichsten Stellen wieder auftauchen oder deponiert werden.....ich könnte noch ewig schwärmen, aber genug gespoilert. Geiles Buch, einfach kaufen!!

Bewertung vom 14.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Das Buch Dalee von Dennis Gastmann ist eine Geschichte, besser gesagt viele Geschichten, die sich scheinbar um einen 50 Jahre alten Elefanten und einen 11jährigen Jungen aus Indien drehen. Es ist aber viel mehr. Es handelt vom Leben mit und durch Elefanten, von schrecklichen Zuständen in Indien und der Flucht in ein Abenteuer, ein neues Leben in einem Land, in dem es letztendlich nicht weniger schrecklich ist und es handelt von Zuneigung und Hingabe.
Was mich an diesem Buch so vollkommen fasziniert, ist die Detailverliebtheit des Autors. Die Haare auf dem Rücken des Elefanten sind abgezählt, akribisch wird beschrieben, wo die sensiblen Stellen an seinem Körper sind, wie viele Elefantenkugeln er am Tag ausscheiden sollte und viele andere Details mehr. Dazu versteht er es sehr gut, die Menschen und Tiere plastisch zu schildern, man sieht, hört, riecht und schmeckt sie förmlich. Alleine wenn der Name des Jungen, der als Bellini bekannt ist, genannt wird, hat man den Eindruck, als hätte der Autor sein ganzes Leben in Indien und mit Elefanten verbracht: Omvishnu Nihar Anup Shivaraju Ravi Laksman Blachandra, darauf muss man erst einmal kommen...
Dieser Junge reist mit seinem Vater, dem Großen Grauen und dem Rest seiner Familie unter abenteuerlichen Umständen in ein neues Leben. Dieses neue Leben birgt, anders als von dem Geschäftsmann, der sie angelockt hat, versprochen, jede Menge Gefahren, aber auch schöne Momente. Rührend zu sehen, wie der Sohn genau aufpasst, um nichts zu verpassen, was sein Vater ihm über Elefanten erzählt, ist das doch das gesammelte Wissen vieler Generationen von Mahuts. Man merkt, wie wichtig das Wissen ist und wie bemüht alle um Dalee sind, der weit mehr Familienmitglied als "nur" Arbeitselefant ist.
Ich könnte hier noch ewig schwärmen, aber ich möchte nicht spoilern, dieses Buch sollte jeder selbst lesen und jede Seite genießen!

Bewertung vom 26.02.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


ausgezeichnet

Dieser Krimi war wieder richtig spannend. Auch wenn man so manches Mal mit der Hauptperson,Betty Rhyzyk, knallharte Drogenfahnderin vom Dallas Police Department, hadert, so ist das Buch von Anfang bis Ende spannend. Betty, deren alkoholkranker Vater ihr das Leben zur Hölle machte und ihr Bruder, der mit seiner Schuld als korrupter Cop nicht leben konnte und sich umbrachte, formten sie zu dieser harten, misstrauischen, und unbestechlichen Polizistin. Nach einer Entführung mit schlimmen Gräueltaten ist sie an Leib und Seele schwer verwundet und hat Schwierigkeiten mit sich und ihrem Leben, die sie gerne mit sich alleine ausmacht unter Zuhilfenahme von reichlich Whisky. Leichter gemacht wird ihr neues Leben nicht unbedingt dadurch, dass sie ihrem engsten Kollegen Seth, der wie ein Bruder für sie ist, aus nachvollziehbaren Gründen plötzlich misstraut. Dies nimmt sie so sehr mit, dass auch die Beziehung zu Jackie, ihrer Lebenspartnerin, fast zerbricht. Fast zu spät erkennt sie, dass sie sich ihren Dämonen stellen muss, wenn sie mit ihrem Leben zurecht kommen will. Ein sehr gutes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann!

Bewertung vom 21.02.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


sehr gut

Bei diesem Buch geht es um Thea Brandt und ihre Familie, los geht es in Amsterdam im Jahre 1705. Thea, gerade 18 geworden, will nun ihr Leben in die eigene Hand nehmen und es nach ihren Wünschen gestalten. Dazu gehört beispielsweise die Beziehung zu Walter, dem Kulissenmaler der Schouwburg, dem Theater. Ihre Familie jedoch hat andere Pläne. Da sie immer mehr verarmen, soll Thea eine gute Partie machen und der Familie wieder zu Reichtum und einem Platz an der Spitze der Gesellschaft verhelfen. Spannung ist also vorprogrammiert.
Wie ich während des Lesens bemerkte, ist dies der 2. Band und gelegentlich merkte ich schon, dass ich besser das erste Buch gelesen hätte. Was mir auch auffiel, ist, dass die uneheliche Herkunft von Thea und ihre dunkle Hautfarbe natürlich ein Manko für den Plan in die feine Gesellschaft aufzusteigen darstellt, aber ich hätte gedacht, dass es im 18. Jahrhundert noch viel schlimmer gewesen wäre.
Zu Beginn dreht sich die Geschichte irgendwie im Kreis, alles ist irgendwie zementiert, nix bewegt sich. Nach einer Weile nimmt das Buch dann Fahrt auf und viele hinterfragen sich und ihre Motive und bringen es auch fertig sich tatsächlich zu ändern.
Besonders gelungen finde ich die Beschreibung der Lebensumstände, das ist wirklich einfühlsam und nachvollziehbar gemacht.

Bewertung vom 19.02.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


sehr gut

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, mein einziger Kritikpunkt ist der Schreibstil. Bis zum Ende hin, habe ich mich nicht damit angefreundet. Er war mir einfach nicht flüssig genug, das hat meine Freue ein wenig gebremst. Ansonsten ein sehr gutes Buch. Man bekommt sehr gut vermittelt, wie die Dorfgemeinschaft aufgeschreckt wird, als Dschomba (ich bleibe bei dieser Schreibweise) auf dem Friedhof tanzt...spärlich bekleidet. Was folgt, ist die Geschichte Dschombas und des Dorfes über viele Jahrzehnte. Ganz besonders gefällt mir, wie emphatisch die Figuren und die Situationen beschrieben werden. Vom Dechanten bis zum Querulanten hat die Wirtstochter einen sehr klaren Blick auf ihre Mitmenschen und ihre Umwelt. Gut erklärend, einfühlsam, aber nüchtern betrachtet sie das Geschehen, seziert die Verhältnisse der Menschen mit- und gegeneinander und nimmt uns auf eine spannende Reise mit. Sehr schön.