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Nici's Buchecke
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Buchbloggerin und Leserin aus Leidenschaft

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2021
Was perfekt war
Hoover, Colleen

Was perfekt war


weniger gut

Ich bin ein großer Fan dieser Autorin, zwar noch nicht sehr langer aber bisher habe ich noch kein Buch gelesen, welches mir nicht gefallen hätte. Es scheint es gibt für alles Premieren. Der Klappentext verrät hier nicht wirklich worum es in dieser Geschichte geht und diese zu beurteilen ohne etwas vom Inhalt zu verraten scheint fast unmöglich. Aber ich werde es so gut es geht versuchen.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen geschildert und zwar "Damals" und "Jetzt". Und genauso gegensätzlich erging es mir beim Lesen. "Damals" fand ich wunderbar und teilweise hat nur das mich durchhalten und das Buch beenden lassen. Das "Jetzt" war völlig übertrieben, völlig unrealistisch und zu deprimierend. Ich kann Quinn verstehen, dass sie mit der Situation zu kämpfen hat, denn ich war und bin in der selbigen. Aber 6 Jahre sich so zu verhalten? Es mag vielleicht so ein Verhalten bei einigen Frauen geben, ich fand es jedoch völlig überzogen und unglaubwürdig. Gerade weil ich in der selben Position bin, denke ich kann ich die Gefühle einer Frau in dieser Lage beurteilen. Teilweise fühlte ich mich durch bestimmte Formulierungen sogar angegriffen und es machte mich traurig. Aber nicht die gute Art von traurig, weil man mit den Protagonisten fühlt sondern die Art Traurigkeit, weil man sich herabgesetzt fühlt.
Graham hingegen ist geradezu übertrieben perfekt dargestellt. Er scheint der reinste Frauenversteher und fehlerfrei zu sein. Ich fand ihn sympathisch keine Frage, aber ehrlich Frau Hoover so Perfekt ?
Und dann kann dieses ach so perfekte Paar, welches geradezu mit vor Liebe zu dem Partner überquellenden Herzen herumläuft nicht über das wichtigste Thema reden, was quasi permanent wie ein riesen Elefant im Raum steht? Ach bitte. Schweigen, eine Weile ok. Aber 6 Jahre und die Liebe wird nicht geringer? Und der Mann hat immer nur Verständnis und wird nicht einmal wütend? Ihre Welt dreht sich nur, um dieses Thema, Quinn scheint fast aus nichts anderem mehr zu bestehen. Es war trostlos, deprimierend, unglaubwürdig und irgendwann nur noch wie ein zäher Kaugummi. Es scheint auch nichts anderes zu passieren.
Das "Damals" ist eine süße und kitschige Liebesgeschichte, das "Jetzt" für mich die reinste Katastrophe. Und natürlich gibt es zum Schluss das perfekte Ende. Das kann Colleen Hoover eindeutig besser.
"Was perfekt war" war alles andere als perfekt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2021
Das Meisterwerk
Rivers, Francine

Das Meisterwerk


sehr gut

Dieses Cover ist doch mal der reinste Eyecatcher oder nicht? Als ich dieses Meisterwerk entdeckte musst ich mir direkt mal die Leseprobe zu Gemüte führen. Und danach war meine Neugier mehr als geweckt. Denn ich hatte den Eindruck gewonnen, dass es um eine zarte Liebesgeschichte gehen würde. Wie falsch ich doch lag war mir zu diesen Zeitpunkt nicht bewusst. Denn dieses Buch ist soviel mehr, verpackt etwas viel Größeres, was ich so auf jeden Fall nicht erwartet hätte.
Wenn man in diesen Roman eintaucht lernt man zuerst Grace kennen. Von ihr wusste ich zu Beginn wirklich nicht so recht was ich von ihr zu halten hab. Sie ist diese schüchterne, in sich gekehrte Frau, die für mich am Anfang sehr unsicher und verletzt gewirkt hat. Verletzt war sie dann in der Tat, aber unsicher würde ich jetzt nicht mehr unterschreiben. Sie hat eindeutig einen starken Willen und jetzt kann ich nur sagen Respekt dafür wie sie ihren Glauben vertritt und verteidigt. Dabei ist sie nie belehrend und drängt diesen Glauben auch niemanden auf. Sie ist aber bereit für Gespräche und ihre Ansicht mitzuteilen. Das eröffnete mir als Leserin auch viele Eindrücke und brachte mich zum nachdenken. Als Frau im mittleren Alter habe ich nicht wirklich etwas mit dem Thema Kirche und Glauben zu tun, aber dieser Roman öffnete mir eine Welt, die ich so nicht kannte. Und auch Roman Velasco kommt mit diesen Thema durch Grace stärker in Berührung und setzt sich dann damit auch auseinander.
Beide sind wirklich starke Charaktere mit einer eigenen Meinung und doch nehmen sie Einfluss auf den anderen. Gefühle sind jede Menge im Spiel, aber kitschig und einfach ist die Geschichte der beiden auf keinen Fall. Sie zeigt auf, dass der Mensch sein Leben immer selbst verändert und er es auch jederzeit aus eigener Kraft in andere Bahnen lenken kann. Die Autorin vermittelt auf bildreiche und ausdrucksstarke Weise, wie der Glaube eine Stütze und ein Halt für Menschen sein kann, wenn man sich ihm öffnet. Ich habe vorher nie so darüber nachgedacht, aber diieses Buch hat meine Sicht erweitert und verändert.
Es war mir an der ein oder anderen Stelle manchmal zu viel des Guten und für mich auch ein wenig zu perfekt im Verlauf, aber doch hat es etwas bei mir ausgelöst. Ich habe nun den Vorsatz mir die Bibel zu kaufen und wirklich mal durchzulesen. Mich mit manchen Passagen näher auseinanderzusetzen und sie auch einfach auf mich wirken zu lesen. Menschen halten seit Jahrtausenden am Glauben fest und ich möchte einfach mir ein eigenes Bild machen. Ohne dieses Buch hätte ich diesen Entschluss wohl nie gefasst. Francine Rivers ist eine großartige Autorin, die auf ihre Weise viel vermittelt ohne belehrend zu wirken. Es war sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin. Wer dem Thema Glaube offen gegenüber steht sollte sich dieses Werk der Autorin auf jeden Fall nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 20.12.2020
Der kleine Lord
Burnett, Frances Hodgson

Der kleine Lord


ausgezeichnet

Man nimmt sich ja im Laufe seines Lebens schon das ein oder andere Mal vor mehr Klassiker zu lesen. So habe ich diesen Vorsatz auch schon seit Jahren, allerdings kann ich mich immer wieder nur schwer dazu durchringen. Aber da jedes Jahr zur Weihnachtszeit "Der kleine Lord" so zuverlässig wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Fernsehprogramm auftaucht habe ich mir dieses Jahr vorgenommen diesen Klassiker zu lesen. Bisher bin ich nämlich erfolgreich dem Film ausgewichen und dieses Jahr wollte ich mir diesen gern zu Gemüte führen, aber erst nachdem ich das Buch gelesen habe. Und nun kann ich frohen Herzens den Film anschauen, denn den Roman um den kleinen Lord Fauntleroy habe ich in 2 Tagen gelesen. Und ich kann sagen vor diesem Klassiker der Literaturgeschichte brauch wirklich keiner Angst haben. Klar der Anfang viel mir aufgrund der Sprache ein wenig schwer, aber schon nach 3, 4 Seiten hatte ich damit keinerlei Schwierigkeiten mehr. Der kleine Cedric ist wirklich ein Herzensbrecher, so klein und schon so schlau und neugierig auf die Welt. Ein grandioser Charakter, den man einfach lieb gewinnen muss. Er hat keinerlei Vorurteile und begegnet den Menschen immer offen und aufrichtig. Das er so ist, wie er ist verdankt er letztlich auch seiner Mutter. Sie spielt keine zentrale Rolle als Person, aber sie hat großen Einfluss auf den kleinen Kerl und ihre Umgebung. Diese Frau ist einfach nur bewundernswert, in der Art wie sie ihren Sohn erzieht, ihn nicht beeinflusst in seiner Meinungsbildung und ihrer Art mit der Situation umzugehen. Sie ist für mich die wahre Heldin der Geschichte.
Natürlich wäre diese Geschichte nichts ohne den griesgrämigen alten Earl. Eine gute Geschichte lebt durch fiese und böse Charaktere. Aber auch dieser alte Herr ist für die ein oder andere Überraschung gut.
Wenn man zu diesem Roman greift weiß man recht schnell worauf das alles hinausläuft, doch das bereitet dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch. Die Kulisse mit dem Schloss und den Bewohnern desselbigen sind einfach entzückend. Der kleine Cedric und seine Wirken sind einfach herzerwärmend und der Roman bildet damit die perfekte Lektüre an kalten Winterabenden.

Bewertung vom 17.11.2020
Hunting The Princess
Fox, Miranda J.

Hunting The Princess


ausgezeichnet

Ich habe mich sehr auf diesen Teil gefreut, da mir der Erste schon so gut gefallen hat. Und schließlich wollte ich doch wissen, wie es nun mit Allegra weitergeht und ob Silvan die Auslieferung überlebt hat. Denn das er sich irgendwie befreien kann war zumindest meine große Hoffnung. Und meine Geduld wurde belohnt, denn es gab ein Wiedersehen mit ihm.
Allegra schwebt zu Beginn des Romans genauso in Ahnungslosigkeit wie ich und wie sie mit dem Verrat, den sie begangen hat, umgeht war wirklich nicht leicht mit anzusehen. Allegra ist mir wie auch schon im ersten Teil sehr sympathisch, sie hat ihr Herz wirklich am rechten Fleck und ihre Familie geht ihr über alles. Aber sie muss nun mit dieser Schuld leben und das ist gar nicht so leicht.
Dieser Band hat etwas mehr als 200 Seiten und ich hätte mir wirklich vorstellen können, dass es ihm auch nicht geschadet hätte, wenn er ein paar mehr gehabt hätte. So war das Lesevergnügen rasant und wirklich schnell vorüber. Aber die Intensität die der Roman dadurch hat ist wirklich großartig. Wir haben nicht übermäßig viel Erotik, eher das gewisse Prickeln und eine wunderbar gefährliche Anziehung. Es mangelt hier aber auch nicht an Action und diese rasanten Szenen trieben mich als Leserin förmlich voran. Es passiert viel und diese Dynamik erhöht die Spannung enorm. Bis zum Schluss weiß man nicht, wer wird überleben und finden die beiden wieder zueinander? Ich fand diesen Roman wirklich großartig und musste ihn förmlich durchsuchten. Einmal angefangen zu lesen ist es wirklich nicht so einfach damit aufzuhören. Tolle Charaktere, Gefühle im Überfluss und Actionszenen bereiteten mir wirklich eine große Lesefreude. Ich bin sonst kein Fan von Mafiaromanen, aber hier ist ja ein Prinz dabei, also ist er eh was besonderes. Dunkel, leidenschaftlich und gefährlich, die perfekte Mischung für reines Lesevergnügen.

Bewertung vom 12.11.2020
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Als ich die Inhaltsangabe für dieses Buches gelesen habe war ich sehr neugierig wie es wohl gestaltet ist. Auch wenn der Verlag schon mit seinen Bildern einen ersten Eindruck gegeben hat konnte ich es kaum erwarten dieses Werk in meinen Händen zu halten. Als es dann endlich da war ging das stöbern direkt los.
So viel Literatur möchte natürlich strukturiert untergebracht werden und das wurde hier geschafft. Die unterschiedlichsten Autoren mit ihren Werken werden in folgende 5 Kategorien unterteilt:

Alte Mythen & Legenden
Wissenschaft & Romantik
Das Goldene Zeitalter der Fantasy
Neue Weltordnung
Das Computerzeitalter

Es gibt kaum einen Buch, welches man nicht findet. Aufgelockert wird das ganze Wissen mit prächtigen Abbildungen, in denen man sich teilweise verlieren kann und immer dem Thema entsprechen. Und ich war erstaunt das ich in diesem Buch etwas entdeckte was mir schon lange nicht mehr begegnet war. In vielen modernen Büchern erfolgt die Bindung durch eine Klebebindung, doch hier hat man mit der Fadenbindung gearbeitet, was das Werk für mich direkt aufwertete.
Wenn man sich sehr für Literatur interessiert, aber sich nicht sicher ist, ob man sich an das ein oder andere große Werk herantrauen soll kann dieses Buch einen bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Über jeden Roman wird nicht nur eine kurze Inhaltsangabe abgegeben sondern eher eine kurze präzise Zusammenfassung der Handlung ohne zu viel zu verraten, sowie etwas über das Leben des Autors/ der Autorin. Ebenfalls wird erläutert welchen Einfluss das Zeitalter und die Gesellschaft auf den Roman genommen hat und wie dieser sich auswirkte, sei es auf den Leser oder andere Autoren. Auch erfährt man wieso ein Roman so erfolgreich und unvergesslich wurde. Aber stets knapp und auf den Punkt und nicht ausschweifend und langatmig.
Ich bin ehrlich ich habe noch nicht viele Klassiker gelesen und oft hemmt mich die Angst, dass mir die Sprache oder das Thema nicht liegt davor mein Vorhaben mehr von diesen zu lesen, dann doch zu einem solchen zu greifen. Aber dieses Buch verhilft einen dazu diese Angst zu überwinden, neugierig auf die unterschiedlichsten Romane zu werden und Neues zu entdecken sowie lesen zu wollen.
Ich bin maßlos begeistert von diesem wunderbar illustrierten Reiseführer durch die vielfältige Welt der Literatur. Es ist das perfekte Geschenk für jeden Bibliophilen und Lesebegeisterten oder einfach an sich selbst. Ich werde mir wohl für jedes zukünftige Jahr 5 Bücher aus diesem Werk heraussuchen, ein Buch aus jeder Kategorie, und es lesen und irgendwann werde ich in der glücklichen Lage sein alle bedeutenden Werke zu kennen. Aber außer das ich so viele große Autoren kennenlerne habe ich so noch sehr viele Jahre Freude an diesem Buch. Und zwischendrin hab ich auch jetzt schon großen Spaß daran einfach an einer beliebigen Stelle das Buch aufzuschlagen und zu schmökern. Dieses Werk bereitet einfach Freude und ich kann es nur jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 05.11.2020
Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4
Follett, Ken

Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4


ausgezeichnet

Seit ich gesehen habe, dass dieser Roman erscheint wollte ich ihn lesen. Ich bin ehrlich, ich hatte nicht mit einem erneuten Roman zu Kingsbridge gerechnet, aber Ken Follett ist eben immer für Überraschungen gut. Nach dem Lesen der Leseprobe wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht.
Die Geschichte beginnt mit Edgar und mit dem Überfall auf seine Stadt. Edgar ist einer unserer Hauptprotagonisten, der mir im Verlauf der Handlung wirklich ans Herz gewachsen ist. Er ist ist gänzlich anders als die Männer seiner Zeit und hat moralische Grundsätze, die manch anderem nicht schaden könnten. Zudem ist er wirklich ein schlauer Kopf, der jede Lebenslage als Herausforderung sieht und mit seinem Intellekt und seinem Handeln das Dorf voranbringt. An ihm macht uns der Autor deutlich das es solche Menschen waren, die die Zivilisation voranbrachten. Er nimmt nicht alles als gegeben hin, bringt sich viel selbst bei, erweitert seine Sachkenntnisse und ist stehts bemüht Dinge zu optimieren und für die Menschen in seiner Umgebung die Situation zu verbessern. Er ist wirklich ein starker Charakter mit einem starken Willen und guten moralischen Grundsätzen. Ja ich gebe zu ich bin ein kleiner Fan von ihm. Sein weibliches Gegenstück ist hier Ragna. Sie ist zwar eine Edelfrau und ihr mangelte es nie an Essen oder Geld, aber ihr sind die kleinen Leute nicht egal. Sie ist bemüht gerechte Entscheidungen zu treffen und jedem Aufmerksamkeit zu schenken. Ich fand sie einfach großartig. Sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht mit ihrer Intelligenz immer einen Ausweg zu finden. Das Schicksal spielt ihr im Verlauf der Handlung übel mit und sie muss sich gegen mächtige Männer zur Wehr setzen, aber wie sie das meistert ist bewundernswert. Ich weiß nicht, ob ich nicht manchmal an ihrer Stelle einfach aufgegeben hätte.
Und zu einem Mann und einer Frau des Guten kommt noch der gute Geistliche, unser Aldred. Er ist mir besonders sympathisch gewesen, weil sein Herz für das geschriebene Wort schlägt. Aber nicht nur das macht ihn zu einem Sympathieträger, auch das er für die kleinen Leute da ist und versucht ihnen gerecht zur Seite zu stehen egal welchen Gegenwind er bekommt. Denn auch er hat es nicht ganz einfach. Denn es gibt natürlich gerade in kirchlichen Kreisen Männer die nach Macht streben und denen er ein Dorn im Auge ist.
Überhaupt hat Ken Follett in diesem Roman eine schöne Mischung aus guten und bösen Charakteren geschaffen und gerade die Bösen haben mich manchmal ganz schön wütend gemacht. Wenn man denkt sie kommen mit ihren Handlungen immer durch egal wieviel gegen sie spricht, dann kann einen das schon sehr erzürnen.
Dieser Roman umfasst 10 Jahre und man ist erstaunt was alles in 10 Jahren so passieren kann. Wie Menschen kommen und gehen, ein Dorf sich entwickelt und wie gute Menschen schwere Schicksale erleiden und doch nie aufgeben. Dieser Roman hat etwas mehr als 1000 Seiten, doch einmal begonnen kann man kaum aufhören zu lesen. Die Handlung zieht einen mit sich, es passiert ständig etwas Neues und es wird nie langweilig. Bis zum Schluss wusste ich nicht, ob ich das Ende erhalte, was ich mir so sehnlichst gewünscht habe. Immer wieder geschehen unvorhergesehene Dinge, der Autor überrascht einen immer wieder aufs neue und die Charaktere wachsen einen ans Herz. Nun ist das Buch beendet und doch wünschte ich mir es hätte noch mehr Seiten gehabt, damit ich noch ein wenig Zeit mit Edgar, Ragna und den anderen verbringen könnte. Dieser Teil hat mir noch besser als der letzte Kingsbridgeroman gefallen und ich überlege schon, ob ich mich nochmal auf den ersten Teil stürze. Ken Follett hat hier wirklich wieder großartige Arbeit geleistet und hat hier eine wunderbare Vorgeschichte geschaffen, die es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.

Bewertung vom 25.10.2020
Das Erbe der Päpstin
Glaesener, Helga

Das Erbe der Päpstin


sehr gut

Als ich erfuhr, dass dieser Roman erscheinen würde war ich sofort interessiert. Es ist schon viele Jahre her, dass ich "Die Päpstin" gelesen habe, aber ich weiß noch wie fasziniert und gefesselt ich damals von dem Roman war. Dann habe ich mir die Leseprobe geschnappt und habe sofort gemerkt das diese Geschichte ebenso das Potenzial hat mich vollkommen für sich einzunehmen. Als das Buch dann bei mir ankam musste ich sofort mit dem Lesen beginnen.
Unsere Hauptprotagonistin ist Freya und wir lernen sie als Heranwachsende kennen. Sie ist eine wirklich starke und in ihrem Wesen gefestigte Person, die mich oft mit ihrem Handeln beeindruckte. Sie hat ein Ziel vor Augen, welches sie verfolgt egal welche Steine ihr in den Weg gelegt werden. Ich fand sie einfach großartig und habe sie für ihren Mut und ihre Tapferkeit oft bewundert. Ich weiß nicht, ob ich all das ertragen hätte was ihr das Schicksal auferlegt hat. Überhaupt spart die Autorin nicht mit wirklich teilweise brutalen Szenen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass einem Menschen doch gar nicht soviel Tod und Gewalt in einem Leben widerfahren kann. Aber scheinbar wohl doch. Bis zum Schluss weiß man nicht, ob man das Ende bekommt was man sich für Freya erhofft. Aber wie so oft im Leben ist es ein Auf und Ab der Gefühle, von tiefer Verzweiflung bis hin zum höchsten Glücksgefühl. Die Autorin hat mit ihrem wirklich sehr angenehmen Schreibstil und dem Aufbau der Handlung ein großartiges historisches Drama geschaffen, das mich wirklich gefangen genommen und mit sich gezogen hat. Auch wenn ich mich hier nicht nur auf Drama festlegen möchte, denn dieser Roman hat viele Facetten. Wir haben natürlich hier das Historische, aber es waren auch Elemente von Thriller dabei und das gewisse Maß an Gefühl rundete das Lesevergnügen für mich perfekt ab.
Ich kann hier also eine klare Leseempfehlung aussprechen für alle, die gerne historische Romane lesen. Aber wer gerne spannende und aufregende Romane liest und sich bisher noch nicht an das historische Genre herantraute, dem kann ich diesen Roman als Einstieg nur empfehlen. Vielleicht wäre diese Handlung auch mit der oder anderen brutalen Szene weniger ausgekommen und vielleicht hätte auch der ein oder andere Protagonist gerne ein wenig länger leben können, aber ansonsten fand ich den Roman einfach nur großartig.

Bewertung vom 24.09.2020
Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


sehr gut

Als ich die Vorschau für dieses Buch gesehen hatte war meine Neugier geweckt. Marie Curie ist vielen ein Begriff, aber wer war diese Frau wirklich? Was wissen wir wirklich über sie, außer dass sie die Radioaktivität entdeckt hat? Also ich wusste nicht viel mehr über sie und war gespannt, was mir dieses Buch noch über sie verraten würde.
Das Buch beginnt zwar in Paris 1926 aber relativ schnell springt die Handlung nach Warschau und zu Maries Kindheit, was mir den Einstieg wirklich leicht machte. Die Autorin hat dazu noch einen wunderbaren Schreibstil und die Handlung lässt sie auf zwei Zeitebenen abspielen, was das Lesen von Anfang an sehr angenehm machte. Im Roman begleiten wir Marie durch ihre Kindheit, die alles andere als einfach war. Und schon hier kristallisiert sich deutlich heraus welch ein ehrgeiziger und schlauer Mensch diese Frau bzw. Mädchen war. Wir begleiten sie dann auf ihrem Weg von Warschau in die einzelnen ländlichen Gegenden, wo ihre Familie wohnt bis nach Paris. Und auf diesem Weg lernen wir auch Maries Vorbild kennen. Im Laufe der Handlung wurde sie mir immer sympathischer und ich habe so sehr für sie gehofft, dass sich ihre Träume erfüllen werden.
Was ich besonders interessant fand war die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft und wie unterschiedlich die Frauen damit umgingen. Und im Zuge dessen erfahren wir auch wie sehr sich Pierre für seine Frau eingesetzt und sie unterstützt hat. Ich würde sagen diese Frau hatte großes Glück solch einen Mann, der seiner Zeit weit voraus war, an ihrer Seite zu haben. Aber ihre Liebe zu Pierre und die Entdeckung der Radioaktivität spielen erst nach 250 Seiten eine Rolle, so dass die Autorin wirklich ihr Augenmerk auf die Entwicklung von Marie in jungen Jahren gelegt hat. Dies mag aber auch daran liegen, dass es schon genügend Werke über das gemeinsame Leben der Curies gibt, wie sie selbst im Nachwort erläutert.
Besonders eindringlich fand ich die Schiilderung, wie die Curies leichtfertig mit den radioaktiven Stoffen hantierten, denn das wäre heutzutage undenkbar.
Alles in allem kann ich sagen, dass dieser Roman mich von der ersten bis zur letzten Seite faszinierte und fesselte. Ich habe einiges dazu gelernt und habe jetzt ein deutlich besseres Bild dieser großartigen Wissenschaftlerin und möchte diese Rezension mit einem Zitat abschließen:

"Wenn ihr auch nur ahnen würdet, welche ungeheure Energie in der Radioaktivität steckt! Mir wird ganz schwindelig, wenn ich daran denke. Ich weiß nicht, welchen praktischen Nutzen die Menschheit einst daraus ziehen wird, doch glaubt mir: Die Radioaktivität wird unsere Welt verändern." (Madame Curie S. 407)

Bewertung vom 26.08.2020
Writers & Lovers
King, Lily

Writers & Lovers


sehr gut

Ich muss sagen zuerst fiel mir hier das Cover auf und der Titel war wirklich einprägsam. Eigentlich ist diese Art von Literatur nicht meine Komfortzone, aber ich wollte auch mal etwas neues ausprobieren. "Euphoria" habe ich nicht gelesen und daher war mir die Autorin gänzlich unbekannt. Aber nach dem Lesen der Leseprobe wollte ich auch irgendwie wissen wo dieser Roman hinführen wird.
Der Anfang war ein wenig holprig und es war gar nicht so leicht sich in die Story einzufinden. Ich fand den Aufbau etwas schwierig und auch die Sprünge, die die Autorin macht muss man erstmal nachvollziehen können. Eben noch im Restaurant am kellnern und plötzlich eine Erinnerung an den Ex oder an die Mutter und wieder zurück. Aber wenn man erstmal eine Weile gelesen hat wird es immer leichter ihr zu folgen. Und irgendwann kann man diesen Szenenwechseln intuitiv folgen auch wenn sie sich bis zum Schluss nicht wirklich angenehm anfühlten.
Casey ist eine traurige Figur, die mich zuerst eher abgestoßen hat. Sie verschanzt sich hinter Mauern und durch diese Unnahbarkeit konnte ich erst gar keine rechte Verbindung zu ihr aufbauen. Aber mit der Zeit, wenn man mehr von ihr erfährt und ihre Gedanken kennt und ihren Weg nachvollziehen kann den sie geht, wuchs sie mir richtig ans Herz.
Die Stimmung in diesem Roman ist melancholisch, traurig und ein wenig deprimierend. Casey ist seit dem Tod ihrer Mutter in einem negativen Strudel und irgendwie bezweifle ich, dass sie je eine überschwänglich fröhliche Person war. Aber die Schulden die sie hat, die kleine Gartenhütte die sie bewohnt und die vielen Schichten im Restaurant geben ihr nicht wirklich Anlass zu großer Freude. Ein Händchen für Männer hat sie ebenso wenig wie Geld auf dem Konto. Das Einzige an das sie seit Jahren festhält ist ihr Roman und wie ich Menschen nach ihren Büchern oder ihr Interesse an Literatur bewerte so bewertet sie schreibende und nicht schreibende Personen. Die Autorin machte sie dadurch für mich um so sympathischer. Hier ein Beispiel was dies sehr gut verdeutlicht:

"Aber ich kann mich nicht mit einem Mann treffen, der in drei Jahren nur elfeinhalb Seiten geschrieben hat. So etwas überträgt sich."

Ab Mitte des Romans hatte die Autorin mich für sich eingenommen und ich konnte das Buch kaum bei Seite legen. Irgendwie nahm da die Handlung Fahrt auf und die Sprünge würden weniger.
Dieses Buch ist auf seine Weise sehr einprägsam und ich bin froh es gelesen zu haben. Wer sich auch in leiseren Büchern wohlfühlt sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 18.08.2020
Ein Kleid aus Seide und Sternen Bd.1
Lim, Elizabeth

Ein Kleid aus Seide und Sternen Bd.1


ausgezeichnet

"Es war auch die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen, der fliegen, aber nicht schwimmen konnte. Eines Jungen mit der Macht der Götter, aber den Fesseln eines Sklaven. Eines Jungen, der mich liebte."

Das Cover fand ich einfach traumhaft und als ich den Klappentext gelesen hatte klang es nach einer großartigen Geschichte. Ich hätte mir nur vorher gewünscht zu erfahren, dass es für diesen Roman eine Fortsetzung geben wird, deren Erscheinungsdatum noch nicht feststeht. Dann hätte ich mir vielleicht das mit dem Lesen nochmal überlegt. Bis es jetzt weiter geht werde ich sicherlich Teile der Story bereits vergessen haben. Aber naja gut nun kann man es nicht ändern auch wenn ich nun nicht wirklich weiß wie die ganze Geschichte ausgeht. Aber nun erstmal zu diesem Buch.
Der Einstieg ist leicht und wir lernen zu Beginn direkt Maia und ihre Familie kennen. Maia ist ja auch die Person, die wir auf diesem spannenden Abenteuer begleiten. Ich fand sie wirklich sympathisch. Sie ist Familienverbunden, zielstrebig und mutig, ich mochte sie wirklich sehr. Und ihr werden im Laufe der Handlung auch einige Hürden in den Weg gelegt, die sich gar nicht so einfach überwinden lassen. Und dann wäre da noch Edan, er ist eindeutig mein Lieblingscharakter. Ich fand ihn faszinierend und ja was soll ich sagen, er zog mich einfach magisch an. Er hat diesen gewissen mysteriösen Wesenszug, der mich einfach neugierig machte. Überhaupt geht es in diesem Roman teilweise sehr mystisch zu, was mich richtiggehend an dieses Buch fesseln konnte.
Wenn ich diese Geschichte kurz und knapp zusammenfassen müsste würde ich sagen es ist ein Märchen wie aus 1000 und einer Nacht verpackt in einen asiatischen Mantel mit dem Charakter eines Abenteuerromans.
Es hat Spaß gemacht Maia zu begleiten und mir hat besonders gut ein kleiner Gruselfaktor bei der ein oder anderen Szene gefallen. Eine fantastische Geschichte deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.