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hapedah

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Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


ausgezeichnet

Fesselnde Liebesgeschichte in amerikanischem Kleinstadtambiente

Um den Wunsch seines demenzkranken Vaters nach einer Patientenverfügung zu erfüllen, kehrt Camden Daniels nach Jahren in die Kleinstadt zurück, der er einst für immer den Rücken kehren wollte. Kaum angekommen muss er feststellen, dass sich hier absolut nichts verändert hat, Kleingeistigkeit regiert den Ort und Cam wird noch immer wegen einiger Jugendsünden abschätzig betrachtet. Eine der wenigen Ausnahmen stellt seine Jungendliebe Willow dar, doch Camden hat sich fest vorgenommen, sie auf Abstand zu halten, fühlt er sich doch schuldig am Tod seines jüngeren Bruders, der mit ihr verlobt war. Willow ist da allerdings ganz anderer Meinung, sie ist froh über Camdens Rückkehr und tut alles dafür, ihrer Liebe endlich eine Chance zu verschaffen.

"Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things" von Rebecca Yarros ist eine Liebesgeschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Meiner Meinung nach ist es der Autorin gelungen, das beklemmende Ambiente der Kleinstadt perfekt einzufangen, nicht ganz frei von Klischees, aber das ist es, was für mich die Realität in solchen Gemeinden ausmacht, das empfinde ich als ganz typisch amerikanisch. Tatsächlich sind mir solche Situationen und Schauplätze bereits so oft in diversen Büchern begegnet, dass es wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen sein kann. Es gibt Kleinstadtbewohner, deren Horizont nicht über die Stadtgrenzen hinaus reicht, einen Polizisten, der glaubt, das Recht unterliege seiner persönlichen Meinung und Sympathie - und dazu gehört natürlich ein Rebell, der sich bereits in Jugendjahren gegen diese Enge aufgelehnt hat.

Jetzt könnte man einwenden, dass auch Camden einem klischeebeladenen Stereotyp entspricht, der aufmüpfige Teenager, dem aufgrund seiner rebellischen Art die Schuld an fast allem in die Schuhe geschoben wird, bis er schließlich seine Heimat verlässt und Jahre später als hochdekorierter Kriegsheld zurück kommt......aber ich denke für beinahe jeden Love Interest in einem Liebesroman lässt sich die eine oder andere Schublade finden, wenn man danach sucht. Mir war Camden jedenfalls sympathisch, auch Willow habe ich sofort gemocht, so dass es mir gefiel, die beiden durch ihre Geschichte zu begleiten. Auch die Figuren in in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich habe sie alle als "echte Personen" wahr genommen, nicht als flache Papiergestalten.

Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich schon aus ihren Fantasy-Büchern, auch in diesem Buch gelang es ihr, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Besonders gefiel mir die Vielschichtigkeit der Handlung, es ging nicht ausschließlich um die lange unterdrückte Liebe zwischen Camden und Willow. Das Thema Frühdemenz, an der Cams Vater erkrankt war, fand genau so seinen Raum, wie die historische Vergangenheit der kleinen Stadt, deren touristische Nutzung während der Sommersaison die Lebensgrundlage für viele der Einwohner darstellt. Für mich haben sich diese verschiedenen Handlungsfäden zu einem rundum gelungenen Lesevergnügen verknüpft, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Mich hat die Liebesgeschichte in amerikanischem Kleinstadtmilieu von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, ich hatte einige wirklich unterhaltsame Stunden mit diesem Buch, so das ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 17.05.2024
One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
Cayouette, Betty

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?


ausgezeichnet

Bezaubernde Romanze vor idyllischem Hintergrund

Als Teenager war für Emerson ein Leben ohne Theo undenkbar, doch inzwischen sind zehn Jahre vergangen, in denen sie sich nicht gesehen haben. Als auf ihrem Handy die Erinnerung an einen in der Schule geschlossenen Pakt erscheint, beschließt Emerson, ihren Jugendfreund wieder zu finden und zu sehen, ob ihre frühere Liebe noch eine Chance hat. Da er inzwischen erfolgreicher Modefotograf ist, lässt sie sich für eine Kampagne buchen, bei der er arbeitet, doch zunächst verhält sich Theo eher abweisend. Wird es Emerson gelingen in der romantischen Umgebung der Cinque Terre Theos einstige Liebe für sie wieder zu erwecken?

"One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?" von Betty Cayouette ist eine wunderbar romantische Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Sowohl Emerson als auch Theo waren mir auf Anhieb sympathisch, da die Handlung abwechselnd aus ihrer beider Perspektiven erzählt wurde, konnte ich mich emotional schnell in sie hinein versetzen. Die Figuren in ihrem Umfeld fand ich zwar nicht allzu ausführlich beschrieben, da der Focus aber so intensiv auf die Protagonisten gerichtet war, hat das in meiner Wahrnehmung kaum eine Rolle gespielt.

Immer wieder gab es Rückblenden in die Jugendjahre der beiden Hauptfiguren, so dass sich neben den aktuellen Ereignissen auch nach und nach ein Bild ihrer Vergangenheit heraus kristallisiert hat. Der mitreißende Schreibstil und der romantisch dargestellte Hintergrund haben ihr Übriges getan, um dieses Leseerlebnis für mich zu einem besonderen Vergnügen zu machen, die Autorin hat in ihrem Erstlingswerk eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen, in die ich mich wie in eine flauschige Decke einhüllen konnte. Mit diesem Roman hatte ich einige gemütliche und äußerst unterhaltsame Lesestunden, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Diese bezaubernde Romanze hat mich mit ihrem wundervollen Schreibstil, entspannter Atmosphäre, dem romantischen Hintergrund und liebenswerten Protagonisten auf ganzer Linie überzeugt, das idyllische Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 13.05.2024
Schallplattensommer (eBook, ePUB)
Bronsky, Alina

Schallplattensommer (eBook, ePUB)


gut

Maserati arbeitet im Restaurant ihrer Oma und will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Als eine neue Familie in die Villa am Ende der Straße einzieht, interessieren sich die Söhne Caspar und Theo beide für das einzige Mädchen weit und breit und versuchen, hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Denn das Leben das sie führt - ohne Smartphone oder moderne Unterhaltungselektronik - ist für die Großstädter schwer zu verstehen, ganz besonders wird ihre Neugier durch die Tatsache angestachelt, dass Maseratis Gesicht auf dem Cover einer alten Schallplatte zu sehen ist. Während des trügerisch ruhigen Sommers in dem Dörfchen werden die Gefühle von ihnen allen heftig durcheinander gewirbelt.

"Schallplattensommer" von Alina Bronsky ist ein recht kurz gehaltenes Büchlein, dass sich angenehm lesen lässt, meiner Meinung nach aber nur an der Oberfläche der Geschichte kratzt. Maserati war mir durchaus sympathisch, aber auch ihr bin ich nicht wirklich nahe gekommen, sie ist so sehr darauf bedacht, all ihre Geheimnisse unter Verschluss zu halten, dass sie selbst für den Leser recht rätselhaft bleibt. Noch blasser blieben für mich die Figuren in ihrem Umfeld, ich hatte den Eindruck, von Allen nur kleine Momentaufnahmen zu bekommen, nie genug, um mir ein umfassenderes Bild der Persönlichkeiten zu erstellen.

Der Schreibstil gehört für mich zu den positiven Aspekten des Romans, ich bin schnell durch die Seiten geglitten und habe mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings fand ich die Handlung genau so knapp gefasst, wie die Angaben zu den Figuren, ein paar Seiten mehr und dafür etwas Tiefgang hätten mir geholfen, emotional in Maseratis Welt eintauchen zu können. Auch die Gefühle zwischen den Protagonisten waren für mich kaum greifbar, so dass ich das Leseerlebnis zwar durchaus genossen habe, aber so schnell wie das Buch gelesen war, so schnell werde ich es auch wieder vergessen.

Fazit. Die Geschichte hat mich durchaus nett unterhalten, der Schreibstil vermochte mich zu fesseln, dennoch hatte ich das Gefühl, die Handlung aus weiter Ferne zu betrachten und keinen wirklichen Zugang zu den Figuren zu finden.

Bewertung vom 10.05.2024
Die Kinder der Gaia
Ernst, Anahit

Die Kinder der Gaia


ausgezeichnet

Emotionale Liebesgeschichte in zweiten Weltkrieg

Während der Amerikaner Rick durch den Beitritt zur Army nicht nur seinem trostlosen Leben entflieht, sondern auch begeistert von der Vorstellung ist, im Kampf für sein Land ein wirklicher Held zu werden, betrachtet Friedrich den zweiten Weltkrieg eher abschätzig. Dennoch ist der junge Deutsche ein erfolgreicher Kampfpilot, der in den Augen seiner Landsleute längst den Heldenstatus erreicht hat. Als Rick in Sizilien Friedrichs Flugzeug abschießt und ihn anschließend gefangen nimmt, erwartet der Pilot einen schnellen Tod, umso überraschter ist er, als der Amerikaner ihn unter falschem Namen in seiner Einheit unter bringt um geheime Informationen von ihm zu erhalten.

"Die Kinder der Gaia" von Anahit Ernst ist eine Geschichte, die trotz des realistisch dargestellten Hintergrunds eine überraschende Leichtigkeit mit sich bringt. Sowohl Rick als auch Friedrich habe ich schnell gemocht, aus heutiger Sicht wirken beide noch sehr jung, sie teilen das Schicksal Vieler, die damals in einem unmenschlichen Krieg verheizt wurden. Die Protagonisten und auch ihre Kameraden fand ich authentisch beschrieben, so dass ich mir von allem ein gutes Bild machen konnte. Friedrich, der durch seine privilegierte Herkunft bereits ein höheres Bildungsniveau erreicht hatte, schuf in seinem Erzählen eine Verbindung der aktuellen Ereignisse zur mythologischen Geschichte der Region, die sich wie ein roter Faden durch den Roman zog.

Den Schreibstil kann ich nur als mitreißend beschreiben, zwischenzeitlich mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Das Kriegsgeschehen, das den Rahmen der sanften Liebesgeschichte bildet, wurde meiner Meinung nach ungeschönt beschrieben, da die Kämpfe aber immer nur ein kurzes Stück der Handlung einnahmen und die Personen mit ihren zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund standen, habe ich die Atmosphäre dennoch zum größten Teil positiv empfunden. Insgesamt kann ich daher von einem emotional fesselnden und unterhaltsamen Leseerlebnis sprechen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Vor den Hintergrund des zweiten Weltkriegs entfaltet sich die zarte Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, die aus verfeindeten Lagern stammen mit unerwarteter Leichtigkeit. Ich habe diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite genossen, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 30.04.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Spannende, fantasievolle Handlung und opulente Schreibweise

Arthie Casimir führt tagsüber eine etablierte Teestube, nachts verwandelt sie ihr Etablissement in ein illegales Bluthaus für Vampire, die in Ettenia zwar gesellschaftlich anerkannt sind, von den menschlichen Bewohnern des Landes allerdings mit Furcht und Ablehnung betrachtet werden. Arthies eigentliches Geschäft ist allerdings der Handel mit Geheimnissen, als der Regent ihr Teehaus bedroht, muss sie sich darauf einlassen, ein brisantes Buch zu stehlen, das sich in den Händen mächtiger Vampire befindet. Für diese Aufgabe stellt sie ein Team zusammen, doch einige ihrer Mitstreiter verfolgen ganz eigene Pläne bei der anspruchsvollen Mission.

"A Tempest of Tea" von Hafsah Faizal ist ein fantasievoll geschriebener Roman, der mich so sehr in seinen Bann gezogen hat, dass ich das Buch an einem Wochenende komplett durchgeschmökert habe. Mein einziger Kritikpunkt dabei ist die knappe Einführung, nicht dass ich nicht schnell in der Handlung versunken wäre, aber ich hätte mir gewünscht, sowohl das Teehaus, um dessen Rettung sich die Geschichte dreht, als auch die darin agierenden Figuren etwas umfassender vorgestellt zu bekommen. Wenn es einen Vorgängerroman gegeben hätte, aus dem mir Arthie, Jin, ihre Crew und natürlich das Spindrift bereits bekannt gewesen wären, würde ich diesen Band als nahezu perfekt bezeichnen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bin sicher, dass es nicht das letzte bleiben wird, ihr opulenter Schreibstil hat mich während des Lesens regelrecht verzaubert. Die spannende, fantasievoll erdachte Handlung hat ihr Übriges getan und mir einige wirklich wundervolle Lesestunden beschert. Jede der Figuren trug eigene Geheimnisse mit sich, die sich erst gegen Ende nach und nach offenbart haben, für diese Art der Dramatik war es natürlich von Vorteil, dass ich den Protagonisten anfangs nicht wirklich nahe kommen konnte. Der kleine Cliffhanger zum Schluss hält meiner Meinung nach die Neugier auf den Folgeband lebendig, ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und spreche für diesen Reihenauftakt gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Obwohl ich den Eindruck hatte, keine wirkliche Nähe zu den Protagonisten aufbauen zu können, hat mich sowohl der wortreiche Schreibstil als auch die spannende Handlung gefesselt und begeistert, dieses fantasievolle Lesevergnügen empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 29.04.2024
The Last Dragon King / Die Chroniken von Avalier Bd.1 (eBook, ePUB)
Stone, Leia

The Last Dragon King / Die Chroniken von Avalier Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Seit dem Tod ihres Vaters muss Arwen jagen gehen, um ihre Familie zu unterstützen, daher ist sie bei den jungen Männern eher mäßig beliebt. Als die königliche Garde in ihr Dorf kommt, um Brautanwärterinnen für den Drachenkönig zu finden, wird Arwen ausgewählt, obwohl sie bisher glaubte, nur sehr geringe Drachenmagie zu besitzen. Eigentlich möchte sie schnell wieder nach Hause zurück kehren und den Thron einer ihrer Mitstreiterinnen überlassen, dennoch kann sich Arwen der Anziehungskraft des jungen Drachenkönigs schwer entziehen. Und auch Drae Valdren scheint sehr von Arwen angetan, doch das Geheimnis, das Arwens Mutter ihr kurz vor der Abreise anvertraut hat, könnte eine Verbindung mit dem Drachenkönig unmöglich machen.

"The Last Dragon King" von Leia Stone ist ein Roman, der mich anfangs schnell in seinen Bann gezogen hat, sowohl das Setting als auch die sympathische Protagonistin waren ganz nach meinem Geschmack und bis über die Mitte des Buches hinaus war ich der Meinung, dass es sich um ein Fünf-Sterne-Leseerlebnis handeln könnte. Die Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, besonders die selbstbewusste Arwen, die seit ihrem neunten Lebensjahr für ihre Mutter und Schwester sorgen musste, war mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die Welt, in der sie lebt, gefiel mir gut, dazu kam eine fesselnde Handlung mit nettem Romance-Anteil und nicht zu vergessen, der Schreibstil, der mich sofort für dieses Werk eingenommen hat.

Allerdings hat sich das Blatt kurz vor dem Ende noch einmal gewendet, es kam zu Irrungen und Wirrungen, die nicht nur für Arwen schwer zu verkraften waren, auch mir haben diese Ereignisse das Lesevergnügen ein wenig verdorben. Weiter kann ich darauf nicht eingehen, ohne zu spoilern, aber ich fand dieses emotionale hin und her recht sinnbefreit, zumal sich sämtliche Hindernisse nur im Kopf aufgebaut und später wieder in Luft aufgelöst haben. So reicht es insgesamt bei mir leider nur für eine mittelprächtige Bewertung, allerdings fand ich den Weltenaufbau und Schreibstil so einnehmend, dass ich mir den Fortsetzungsband sicherlich ebenfalls zu Gemüte führen werde.

Fazit: Der wunderbare Eindruck, den dieser Fantasyroman bis weit über die Mitte hinaus bei mir gemacht hat, wurde durch die emotional reichlich seltsamen Wendungen kurz vor dem Schluss wieder zerstört, dennoch konnte mich der Weltenaufbau und Schreibstil genügend begeistern, um die Reihe weiter zu verfolgen.

Bewertung vom 26.04.2024
The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding (eBook, ePUB)
Green, Hank

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding (eBook, ePUB)


gut

Eine wirklich erstaunliche Verschwendung meiner Lesezeit

Eines Nachts entdeckt April mitten auf einem New Yorker Bürgersteig eine riesige Skulptur und veröffentlich mit Hilfe ihres besten Freundes Andy ein Video der fremdartig und doch ästhetisch anmutenden Statue auf Youtube. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, steht die Netzgemeinde Kopf, denn überall auf der Welt sind in Großstädten gleichzeitig identische Statuen aufgetaucht, insgesamt gibt es 64 "Carls", wie April ihre Entdeckung kurzerhand benannt hatte. Innerhalb weniger Tage wird April zur absoluten Berühmtheit auf sämtlichen Social Media Kanälen und die Fernsehsender des Landes reißen sich um Interviews mit ihr. Doch die mediale Aufmerksamkeit um die rätselhaften Skulpturen, die mit menschlichen Mitteln weder bewegt noch zerstört werden können, ruft auch Verschwörungstheoretiker auf den Plan, die die Ängste der Bevölkerung schüren und April in ungeahnte Gefahr bringen.

"The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist ein Roman, der mich recht zwiegespalten zurück gelassen hat. Den Teil der Handlung, der sich um den ganzen Medienzirkus gedreht hat, habe ich (ohne irgendwelches Insiderwissen zu besitzen) als authentisch dargestellt empfunden. Der Autor führt selbst gemeinsam mit seinem Bruder einen erfolgreichen Youtube-Channel, daher kann ich mir gut vorstellen, dass er eigene Erfahrungen in die Geschichte einfließen ließ. Umso zynischer wirkt der Rat von Aprils Agentin, dass sie doch ein Buch veröffentlichen sollte, denn damit könne man die mediale Berühmtheit in deutlich mehr Gewinn ummünzen.....ein Schelm wer Schlechtes dabei denkt.....

Positiv möchte ich auf jeden Fall den Schreibstil bewerten, ich wurde bereits mit den ersten Zeilen ins Geschehen hinein gezogen und mochte den E-Reader bis zum Ende kaum noch zur Seite legen. Das Rätsel um die Skulpturen hat mich sogar noch mehr gefesselt, als die rasanten Veränderungen in Aprils Leben, meine Gedanken sind ständig um die (wahrscheinlich außerirdischen) Figuren gekreist. Negativ muss ich anmerken, dass mich dieses Buch unangenehm daran erinnert hat, warum ich seinerzeit die Fernsehserie "Akte X" nicht mochte - nicht dass es (abgesehen von dem Verdacht auf außerirdische Aktivitäten) irgendwelche Gemeinsamkeiten in der Handlung gegeben hätte. Die Art, wie die Spannung geschürt wurde und ich ständig den Eindruck hatte, die Auflösung wartet hinter der nächsten Ecke - nur um schlussendlich ohne irgendeine Erklärung stehen gelassen zu werden, hat mich allerdings in genau dem selben Maße frustriert.

Obwohl es in einigen Rezensionen angedeutet wurde, konnte ich keine Anhaltspunkte finden, dass es eine Fortsetzung geben wird, für mich hat sich die Geschichte auch fertig erzählt angefühlt. So bin ich trotz der fesselnden Schreibweise unzufrieden zurück geblieben, in meinen Augen bleibt da auch nicht genügend Stoff übrig, aus dem man einen zweiten Band schaffen könnte. Daher gibt es von mir nur einen mittelprächtige Bewertung und keine Leseempfehlung.

Fazit: Die spannende Handlung und der mitreißende Schreibstil hätten dieses Buch zu einem Highlight machen können, das schwammige Ende hat mich dann allerdings so enttäuscht zurück gelassen, dass ich wünschte, diesen Roman gar nicht erst begonnen zu haben.

Bewertung vom 24.04.2024
Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1 (eBook, ePUB)
Ross, Rebecca

Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem ihr Bruder an der Front vermisst wird und ihre Mutter mehr und mehr dem Alkohol verfällt, schreibt Iris Winnow für die Oath Gazette, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei hofft sie sehr auf die Beförderung zur Kolumnistin, doch auch ihr Kollege, der überhebliche Roman Kitt, hat es auf diesen Posten abgesehen. Während sie beruflich hart miteinander konkurrieren, ahnt Iris nicht, dass es sich bei ihrem geheimnisvollen Brieffreund, mit dem sie sich über eine magische Verbindung ihrer Schreibmaschinen austauscht, ausgerechnet um Roman handelt, der schon längst mehr in ihr sieht, als eine lästige Rivalin.

"Divine Rivals" von Rebecca Ross ist eine Fantasy-Geschichte, deren Hintergrund mich ein wenig an die Zeit um den ersten Weltkrieg herum erinnert. Dieses historische Ambiente gemischt mit Göttern, die sich über die Erde bewegen und in ihrem Krieg Menschen für sich kämpfen lassen, hat eine für mich sehr außergewöhnliche Atmosphäre erzeugt, so dass es ein paar Seiten länger dauerte, ehe ich mich in die Handlung hinein fühlen konnte. Auch mit der zurück haltenden Iris bin ich nicht sofort warm geworden, nach und nach hat sie sich aber immer mehr in mein Herz geschlichen. Die Figuren in ihrem Umfeld habe ich größtenteils nur durch ihre Augen gesehen, weshalb es recht wenige Personen gab, denen ich emotional etwas näher gekommen bin.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, als ich Iris etwas besser kennen gelernt hatte, mochte ich den E-Reader zwischendurch kaum noch aus der Hand legen. Die Spannung hat sich auf einem für mich angenehmen Niveau durch die gesamte Geschichte gezogen, wobei ich stellenweise den Eindruck hatte, einen historischen Roman zu lesen. Lediglich die Tatsache, dass der Krieg göttlichen Ursprungs war und einer der Kontrahenten auch magische Wesen in die Schlacht geschickt hat, zeigte, dass es sich um Fantasy handelt. Insgesamt hatte ich ein wunderbares Leseerlebnis, der Cliffhanger am Ende lässt mich bereits ungeduldig auf den Fortsetzungsband warten. Daher spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: In meinen Augen stellt dieses Buch eine gelungene Mischung aus Götterfantasie und historischem Kriegsambiente dar, die Romantik hat sich eher sanft entfaltet. Damit hatte ich einige fesselnde Lesestunden, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Bewertung vom 22.04.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Locker-leicht geschriebene Jugendfantasy-Geschichte

Eigentlich möchte Devin an ihrem Geburtstag nur eine gute Zeit mit Freunden am Badesee verbringen. Als ihr heimlicher Schwarm Tyler sie im Wasser küsst, könnte das die Krönung eines perfekten Tages sein - doch dann wird er plötzlich ohnmächtig und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Erst als in der Nacht geheimnisvolle Wächter in ihr Haus eindringen und sie gefangen nehmen wollen, erfährt Devin, dass in ihr gefährliche Nixenkräfte schlummern und sie selbst für Tylers "Unfall" verantwortlich ist. Um mehr darüber heraus zu finden, wechselt Devin an die School of Myth & Magic, wo sich außer Nixen noch jede Menge anderer Wesen tummeln, von denen sie bisher dachte, dass sie nur in der Fantasie der Menschen existieren.

"School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe" von Jennifer Alice Jager ist ein locker-leicht geschriebener Fantasyroman für Jugendliche, der auch mich von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert hat, obwohl ich bereits Kinder in der angestrebten Zielgruppe habe. Natürlich bringt beinahe jede fantastische Geschichte, die an einem Internat spielt, ein paar Harry-Potter-Vibes mir sich. Als Devin zum ersten mal ihre neue Schule betritt und die Treppen betrachtet, die sich an den Wänden entlang ziehen und durch ihre Anordnung die Illusion wecken, sie würden sich bewegen, hat sich unwillkürlich ein Bild von Hogwarts vor mein geistiges Auge geschoben - dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan.

Devin war mir schnell sympathisch, sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch beschrieben, so dass sie ich für mich "echt" angefühlt haben. Der eingängige Schreibstil, den ich sehr passend für ein Jugendbuch fand, der fantasievolle Hintergrund und die Vielzahl der magischen Wesen haben ihr Übriges getan, die Geschichte für mich zu einem fesselnden Leseerlebnis zu gestalten. Ich habe das gesamte Buch innerhalb eines Wochenendes verschlungen und mich bis hin zum Cliffhanger am Ende ganz wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich schon auf dem Fortsetzungsband freue.

Fazit: Für mich bringt der Roman alles mit, was ich von jugendlicher Fantasy erwarte, eine Vielzahl magischer Wesen und die fantasievolle Handlung vereinen sich zu einem angenehm fesselnden Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 17.04.2024
Age of Trinity - Widerhall der Stille / Gestaltwandler Bd.22 (eBook, ePUB)
Singh, Nalini

Age of Trinity - Widerhall der Stille / Gestaltwandler Bd.22 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Yakov Stepyrev ist ein ranghohes Mitglied der Stone Water Bären, sein Urgroßvater war allerdings ein V-Medialer und Yakov hat dessen Gabe in geringfügigem Maß geerbt. Bereits seit Teenagertagen träumt er von einer unbekannten Frau, in letzter Zeit sind diese Träume deutlich blutiger geworden, jede Nacht sieht Yakov die Unbekannte sterben, ohne ihr helfen zu können. Als er den Auftrag erhält, gemeinsam mit der Medialen Theodora Marshall ein ehemaliges Rehabilitationszentrum zu untersuchen, erkennt er in ihr die Frau aus seinen Träumen - doch wird es ihm gelingen, ihr vorhergesehenes Schicksal abzuwenden?

"Age of Trinity - Widerhall der Stille" von Nalini Singh ist Band 22 ihrer erfolgreichen Gestaltwandler-Serie, die ich schon vom ersten Buch an begeistert verfolgt habe. Auch in dieser Fortsetzung habe ich genau das bekommen , was ich erwartet hatte, einen fantasievollen Verlauf, liebenswerte Protagonisten und reichlich Spannung, sowohl in der persönlichen Geschichte der Hauptfiguren, als auch im politischen und gesellschaftlichen Hintergrund. Wer neu in die Buchserie einsteigen möchte, dem lege ich dringend ans Herz, mit dem ersten Band zu beginnen und die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen, es steht zwar in jedem Roman ein anderes Paar im Mittelpunkt, aber die fortlaufende Rahmenhandlung ist komplex strukturiert, so dass ich denke, einem Quereinsteiger würde wesentliches Grundwissen der verschiedenen Gattungen und des Hintergrunds fehlen.

Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich die fesselnde Schreibweise sofort in die Geschichte hinein gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen. Ein weiterer positiver Aspekt war für mich das Wiedersehen mit vertrauten Figuren, Yakov und auch sein Zwillingsbruder Pavel waren mir bereits als Nebenfigur anderer Bände bekannt und sympathisch. Umso schöner fand ich es, dass in dieser Fortsetzung auch Pavels Liebesgeschichte nicht zu kurz kam, sein Auserwählter, der scheue Empath Arwen Mercant, war mir ebenfalls schon in den vorherigen Büchern ans Herz gewachsen. Insgesamt hatte ich ein wundervolles Lesevergnügen, das ich mit der selben Begeisterung weiter empfehle, wie alle anderen Bände dieser Reihe.

Fazit: Die mittlerweile 22. Fortsetzung der Gestaltwandler-Serie hat mich in selbem Maß gefesselt und begeistert, wie die fantasievoll geschriebenen Vorgängerbände, dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

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