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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 677 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2024
The Tearsmith
Doom, Erin

The Tearsmith


sehr gut

Emotional sehr fesselnde, etwas düster angehauchte Romance

Als Nica mit siebzehn Jahren von den freundlichen Milligans zur Adoption ausgewählt wird, ist sie überglücklich, endlich das Waisenhaus verlassen zu können, in dem lebte seit sie fünf Jahre alt war. Lediglich die Tatsache, dass die Familie auch den gleichaltrigen Rigel bei sich aufnimmt trübt ihre Freude ein wenig - denn in den vergangenen zwölf Jahren verhielt er sich Nica gegenüber sehr gemein, auch im neuen Zuhause stößt er sich immer wieder von sich. Doch in ihrer Vergangenheit gab es einen düsteren Schatten, nur gemeinsam können sie die traumatischen Erinnerungen verarbeiten, so dass sie sich einander nach und nach widerwillig annähern.

"The Tearsmith" von Erin Doom ist eine von düsterer Romantik geprägte Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Ende hin gefesselt hat. Allerdings habe ich mich gefragt, weshalb der Verlag dieses Buch als Mystery-Romance bewirbt, denn es gab schlicht und ergreifend keinen mystischer Aspekt, lediglich eine Schauergeschichte, die sich in den Köpfen der traumatisierten Heimkinder fest gesetzt hatte. Nica und Rigel waren mir schnell ans Herz gewachsen, trotz ihres recht gegensätzlichen Verhaltens, so hat es auch nicht lange gedauert, bis ich emotional tief in ihrer Welt versunken war. Während Nica in ihrer sanften Naivität oft jünger wirkte, als sie tatsächlich ist, zeigte sich Rigel nach außen hin häufig aggressiv - für mich als außenstehenden Leser war schnell erkennbar, dass beide damit ihre Kindheitstraumata überdecken.

Den Schreibstil fand ich sehr mitreißend, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende war für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen, ab dem Punkt, an dem die Handlung für mich zufriedenstellend aus erzählt war, zauberte die Autorin noch ein Mini-Drama nach dem anderen aus dem Hut - die sich dann aber genau so schnell wieder in Luft auflösten, wie sie entstanden waren, in meinen Augen eine überflüssige Verlängerung. Insgesamt kann ich dennoch von einem emotional fesselnden Leseerlebnis sprechen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Wer in diesem Roman den Mystery-Aspekt sucht, der wird enttäuscht werden, die etwas düstere Romanze fand ich dafür umso fesselnder, ich war emotional tief in der Geschichte versunken, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 04.10.2024
Ein Date mit Mr Darcy / A Spark of Time Bd.2
Licht, Kira

Ein Date mit Mr Darcy / A Spark of Time Bd.2


sehr gut

Bezauberndes Zeitreise-Abenteuer mir realen historischen Figuren

Während Lily noch um Ray trauert, steht er plötzlich im Geheimraum ihrer Familie und stellt sich als Damien Belmont vor. Tief verletzt möchte Lily ihn nicht wieder sehen, doch als Damiens Vater kurze Zeit später auch die Familie deGray bedroht und erpresst, muss sie erneut mit Damien in die Vergangenheit reisen. Ausgerechnet die Familie von Jane Austen besitzt das letzte Zahnrad, das sie für Grayson Belmont beschaffen sollen, für Lily ergibt sich eine bezaubernde Begegnung mit der zu dieser Zeit noch unbekannten Autorin. Als sich bei den Austens unerwarteter Besuch ankündigt, trifft sie auf den Mann, der die Vorlage für Mr. Darcy darstellt - und dessen jüngeren Bruder, der großes Interesse an Lily zeigt.

"A Spark of Time - Ein Date mit Mr Darcy" von Kira Licht ist der finale zweite Band einer fesselnden Zeitreise-Dilogie, der direkt auf den Ereignissen des ersten Teils aufbaut. Daher empfehle ich, diesen Roman erst nach "Rendenzvous auf der Titanic" zu lesen, zwar ist diese Zeitreise ein neues, abgeschlossenes Abenteuer für die Protagonisten, aber die Vorgeschichte spielt eine bedeutende Rolle im Hinblick auf die gegenseitigen Emotionen. Mir waren sowohl Lily als auch Damien schon im Auftaktband ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr gefreut, sie erneut bei Ihren Reisen durch die Zeit begleiten zu können.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus vielen ihrer Bücher und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Die Spannung fand ich genau richtig dosiert, so dass ich ein fesselndes und wunderbar fantasievolles Lesevergnügen hatte. Dass die Zeitreisenden Jane Austen in ihrem Zuhause besuchen und an ihrem Alltag teilhaben können, hat nicht nur Lily entzückt, auch mich haben diese Szenen ganz besonders fasziniert und begeistert. Lediglich das Ende hätte für meinen Geschmack gern noch etwas ausführlicher formuliert sein dürfen, ein paar winzige Fragen sind in meinem Hinterkopf offen geblieben. Daher hoffe ich trotz des abschließenden Prologs, dass Kira Licht es sich noch einmal überlegt und ihren Lesern vielleicht ein weiteres Abenteuer mit Lily und Damien schenkt. Für diesen Abschlussband spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Neben dem fesselnden Schreibstil und den sympathischen Protagonisten sorgte auch die Begegnung mit der bezaubernden Jane Austen für ganz besondere Lesemomente, diesen wunderbaren Roman empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 01.10.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


sehr gut

Neuinterpretation einer chinesischen Legende in zauberhaftem Schreibstil

Die Geschichte spielt sich im China um das Jahr 500 ab. Obwohl Xishi so außergewöhnlich schön ist, dass die Dorfbewohner ihr eine glänzende Zukunft vorhersagen, lebt sie mit ihren Eltern in bitterer Armut. Erst kürzlich ist der Krieg gegen das Königreich Wu zu Ende gegangen und ganz Yue leidet unter den Eroberern. Als Fanli, der königliche Berater, Xishi bittet, als Spionin nach Wu zu gehen, da der König des Nachbarreichs für seine Zuneigung zu schönen Frauen bekannt ist, sieht sie eine Chance, den grausamen Tod ihrer Schwester zu rächen. Doch während Fanli sie in höfischer Etikette unterrichtet, damit sie zur perfekten Konkubine wird, entwickeln sich zwischen ihm und Xishi zarte Gefühle, die die Misson für beide zu einer harten Belastungsprobe macht.

"A Song to Drown Rivers" von Ann Liang ist eine Geschichte, deren blumiger, stellenweise geradezu verträumter Schreibstil mich von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert hat. So schön wie das Hardcover äußerlich mit seinem Farbschnitt und der wunderbaren Gestaltung - selbst unter dem Schutzumschlag - daherkommt, so schön sind auch die Worte gesetzt, in der die Autorin eine chinesische Legende neu interpretiert. Allerdings war ich im Lauf der Handlung sehr überrascht, woher all die tiefen Gefühle zwischen Xishi und Fanli plötzlich entstanden sind - die Wochen der Ausbildung fand ich recht oberflächlich abgehandelt, für meinen Geschmack hätten die Emotionen gern etwas greifbarer beschrieben sein dürfen.

Dementsprechend blass blieb auch Fanli in meinen Augen, über Ihn habe ich nur wenig mehr erfahren, als allgemein in der Bevölkerung des Königreiches bekannt war. Der Roman wurde aus Xishis Perspektive erzählt, daher hatte ich den Eindruck, sie nach und nach doch noch ganz gut kennen zu lernen, an ihren Sorgen, Ängsten und Zweifeln war ich emotional direkt beteiligt und erst durch ihre empfundene Liebe hat Fanli für mich etwas mehr Kontur bekommen. Dennoch hat mich dieses Leseerlebnis gefesselt, ich mochte das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die erwartete Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach gern etwas intensiver erzählt werden dürfen, dennoch hat mich diese Neuinterpretation einer chinesischen Legend mit ihrem farbenfrohen Schreibstil gefesselt und begeistert, den Roman empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 27.09.2024
The Broken Elf King / Die Chroniken von Avalier Bd.2 (eBook, ePUB)
Stone, Leia

The Broken Elf King / Die Chroniken von Avalier Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kailani ist gerade mal neunzehn Jahre alt, als sie in die Sklaverei verkauft wird - weil sie für Medikamente, die ihre Tante dringend benötigt, Schulden aufnehmen musste. Zusammen mit einer Gruppe Leidensgenossen gelangt sie in das Schloss des Elfenkönigs Raife Lightstone, doch zu ihrer Überraschung wird sie nicht zum Putzdienst eingeteilt, sondern fungiert fortan als persönliche Assistentin des Königs. Zu Ihren Aufgaben gehört es, eine passende Ehefrau für Raife zu finden, der allerdings keinerlei Interesse an den hochwohlgeborenen Töchtern zeigt. Zu gebrochen ist er in seinem Inneren und zu sehr auf den kommenden Krieg gegen die Königin von Nightfall fixiert - den der Elfenrat allerdings erst unterstützen will, wenn der König verheiratet ist. Um das Problem zu lösen, gehen Raife und seine Assistentin eine Scheinehe ein, schon bald bemerkt Kailani allerdings, dass ihre Gefühle für Raife ganz und gar nicht vorgetäuscht sind.

"The Broken Elf King" von Leia Stone ist der zweite Band einer Fantasy-Reihe, der allerdings auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut gelesen werden kann. Die unerschrockene Kailani war mir auf Anhieb sympathisch und auch den nahbaren Elfenkönig Raife habe ich sehr gemocht - selbst in den Momenten, wenn er seine Frau verletzt hat, indem er sie immer wieder emotional von sich stieß. Denn der qualvolle Tod seiner Eltern und Geschwister vor vielen Jahren hat ein tiefes Trauma hinterlassen, mit dem er immer wieder zu kämpfen hat. Sowohl die Protagonisten, als auch sämtliche anderen Figuren in der Geschichte fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, den Schreibstil fand ich ebenso fesselnd, wie es beim ersten Teil der Fall war.

Vielleicht könnte man bemängeln, dass sich beinahe jedes auftauchende Problem recht glatt und unkompliziert zu Kailanis Gunsten auflöst, dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan. Insgesamt bin ich schnell durch die Seiten geglitten, für das Ende hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, das war in meinen Augen etwas knapp abgehandelt, dennoch habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den nächsten Band dieser fantasievollen Reihe. Für diese einnehmende Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Sowohl den Weltenaufbau, als auch den Schreibstil habe ich sehr gemocht, ich hatte einige wunderbare Lesestunden mit diesem fantastischen Buch, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 27.09.2024
Immortal Longings
Gong, Chloe

Immortal Longings


ausgezeichnet

Faszinierend andersartige Fantasy-Geschichte

Die Zwillingsstädte San-Er platzen aus allen Nähten, die Menschen leben dicht gedrängt in Schmutz und Armut, dennoch strömen immer neue Bewohner hierher. Denn in den ländlichen Provinzen ist die Not noch größer, der Palast fordert alle Ressourcen ein, während die Bevölkerung hungert. Um von dem Elend abzulenken, veranstaltet der König einmal jährlich tödliche Spiele, bei denen ausgewählte Bewerber bis zum Tod gegeneinander kämpfen. Dem Gewinner winkt unermesslicher Reichtum, Prinzessin Calla, die seit dem Mord an ihren Eltern untergetaucht ist, interessiert die Bezahlung allerdings nicht - sie will nur in den Palast gelangen, um ihrem Onkel Kasa zu töten und das Volk von dessen tyrannischer Herrschaft zu befreien. Als Anton, ein ehemaliger Palastbewohner, ihr ein Bündnis vorschlägt, kämpfen sie gemeinsam und entwickeln tiefe Gefühle füreinander - doch am Ende kann nur einer überleben.

"Immortal Longings" von Chloe Gong ist ein spannender Fantasy-Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Sowohl das Ambiente der beengten und vermüllten Zwillingsstädte als auch die genetisch vererbbare Fähigkeit, mit der eigen Seele, dem Qi, in einen fremden Körper zu springen, habe ich als sehr neu und andersartig empfunden, was das Leseerlebnis für mich besonders fesselnd gemacht hat. Obwohl die Protagonistin zunächst nur wenig von ihrem Wesen gezeigt hat, war ich emotional direkt an ihrem Kampf beteiligt und mochte zwischenzeitlich kaum von ihrer Seite weichen. Auch den schwer durchschaubaren Anton habe ich gemocht und entsprechend um sein Leben gebangt.

Der mitreißende Schreibstil hat mich schnell durch die Geschichte gleiten lassen, die Spannung fand ich perfekt dosiert. Für mich war es das erste Buch der Autorin, ich denke es wird nicht das letzte bleiben. Die bildliche Beschreibung des Hintergrunds ließ die engen Straßenschluchten vor meinem geistigen Auge lebendig werden, die vielschichten Figuren, deren moralischer Antrieb und die Geheimnisse, die jede der Personen für sich hütet, haben sich zu einem atemberaubenden, fantasievollen Lesevergnügen verbunden, das mich auf ganzer Linie begeistern konnte. Für diesen Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Mein erstes Buch von Chloe Gong hat mich komplett überzeugt, die fantasievolle Geschichte mochte ich zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen und ich empfehle dieses Leseerlebnis gern weiter.

Bewertung vom 26.09.2024
Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1
Kehribar, Beril

Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1


sehr gut

Fesselnder, opulenter Schreibstil, düstere Atmosphäre

Um sich selbst und ihre kranke Mutter versorgen zu können, betätigt Zoé sich als Diebin und Prostituierte. Als im Bordell eine Situation eskaliert, tötet sie einen Freier, so scheint es kaum verwunderlich, dass die junge Frau kurz darauf hingerichtet wird. Zu ihrer Überraschung findet sich Zoé daraufhin allerdings in Xanthia wieder, einer Zwischenstation für Sünder, ehe ihre Seelen endgültig der Hölle oder aber geläutert dem Himmel zugewiesen werden. Graf Alexei, der über Xanthia gebietet, schlägt ihr einen Pakt vor: Zoé soll drei Relikte für ihn stehlen, danach darf sie in ihr früheres Leben zurück kehren....

"Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz" ist das erste Buch, das ich von Beril Kehribar gelesen habe - es wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben. Dieser Roman bildet den Auftakt einer Trilogie, deren Handlung fortlaufend erzählt wird, so dass ich jetzt schon sehr gespannt auf den Nachfolger bin. Zoé war mir schnell sympathisch, obwohl sie ihrer Sünden wegen in Xanthia landet, sah sie sich zu ihren Taten gezwungen, um in ihrer schwierigen Zeit überleben zu können. Die Protagonistin und alle Figuren um sie herum - seien es Menschen oder Xathyr - fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, dadurch war ich emotional schnell in der Geschichte versunken.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal begonnen mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Meiner Meinung nach gelingt es der Autorin wunderbar, die Atmosphäre in Zoés Leben einzufangen, der düstere Hintergrund erinnert mich an ein historisches Setting, das den Alltag der Unterschicht ungeschönt präsentiert. Die "Vorhölle" Xanthia habe ich dagegen fast schon malerisch empfunden, obwohl deutlich thematisiert wurde, dass sich jedes Lebewesen hier (inklusive der Pflanzen) von Blut und Sünden ernährt. Ein paar kleinere Logiklücken (besonders währen Zoés Suche nach den Relikten) haben das Lesevergnügen kaum geschmälert, ich habe mich insgesamt fantasievoll unterhalten gefühlt und spreche für diesen Auftaktband gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der fesselnde Schreibstil und die fantasievolle Handlung haben mich gefesselt und begeistert. Zu manchen Ereignissen hätte ich mir etwas mehr Erläuterung gewünscht, um den Ablauf als logisch zu empfinden, dennoch hatte ich wunderbare Lesestunden und freue mich schon auf die Fortsetzung. Diese unterhaltsame Lektüre empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 23.09.2024
We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Nicht das Niveau, das ich sonst von Emma Scott kenne und liebe

Als die introvertierte Lucy von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie einen leblosen Mann in ihrem Hinterhof - der unerklärlicherweise schwarze Flügel hat. Casziel ist ein Dämon, der seine dunkle Existenz beenden möchte, doch vorher ist er für 11 Tage auf der Erde, um Lucy zu ihrem Glück zu verhelfen. Denn seit ihr Vater gestorben ist, kapselt sich die junge Frau von der Welt ab und lebt ihre Emotionen nur noch durch das Lesen von Liebesromanen aus. Bald schon fühlt sie eine intensive Verbundenheit zu Casziel, in ihren Träumen begegnet sie ihm sogar in seiner Vergangenheit als Mensch, doch trotz ihrer Sehnsucht stößt der Dämon Lucy immer wieder von sich - werden die wenigen Tage, die ihnen verbleiben ausreichen, um Erlösung für ihn zu finden?

"We Conquer the Dark" von Emma Scott ist der erste Ausflug der Autorin ins Fantasy-Genre - und obwohl ich begeisterter Fantasyleser bin, konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Lucy fand ich in ihrer Schüchternheit zwar durchaus sympathisch, aber in meinen Augen blieb sie während der gesamten Handlung reichlich blass, so als ob ihre Persönlichkeit mit dem Tod des geliebten Vaters einfach an Farbe verloren hätte.

Casziel dagegen war eine recht spannend angelegte Figur, als Mensch lebte er im historischen Sumer, erst der Verlust jedes einzelnen geliebten Menschen hat ihn ihn die Fänge seines Dämonenherren getrieben. Dafür dass er Jahrtausende als bitterböser Dämonenlord gelebt hat, der mit seinen Untergebenen durch das Schüren von Zorn Krieg, Tod und Verderben über die Menschen gebracht hat, fand ich ihn allerdings erstaunlich liebenswert. Diese Gegensätzlichkeit hat auf mich ein wenig unglaubwürdig gewirkt, besonders als ich erfahren habe, dass er Lucy über die Jahrtausende hinweg in jedem ihrer Leben beschützt hat und trotzdem von sich selbst glaubt, dass er all die Zeit nur böse war und kein Fünkchen Liebe mehr in ihm wohnt.

Den Schreibstil fand ich gewohnt fesselnd, dennoch komme ich nicht umhin zu bemerken, dass besonders Casziel so in seinem eigenen Kopf feststeckt und Lucy gegenüber immer wieder das selbe Verhaltensmuster an den Tag legt, wodurch sich die Handlung eine Zeit lang gefühlt im Kreis dreht. Drei Epiloge zum Abschluss waren meiner Meinung nach zu viel des Guten, einer hätte es auch getan und besonders der letzte war für mich eindeutig drüber. Den Plot an sich fand ich durchaus reizvoll, an der Umsetzung haperte es noch ein wenig, nichtsdestotrotz bin ich geneigt, auch den Folgeband zu lesen, weil ich weiß, dass die Autorin es einfach besser kann.

Fazit: Trotz des fesselnden Schreibstils hatte dieser Roman seine Schwächen und konnte mich nicht in dem Maß begeistern, wie ich es sonst bei beinahe jedem Buch von Emma Scott kenne und liebe.

Bewertung vom 19.09.2024
Dunkle Künste und ein Daiquiri (eBook, ePUB)
Marie, Annette

Dunkle Künste und ein Daiquiri (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zauberhaftes Lesevergnügen, Wohlfühlatmosphäre und humorvoller Schreibstil

Immer noch ist Tori als einziger Mensch im Pub einer magischen Gilde beschäftigt, die Arbeit macht ihr Spaß und einige der Gäste, besonders die Magier Aaron, Kai und Ezra sind inzwischen zu guten Freunden geworden. Als das Magier-Trio sie bittet, als Lockvogel für ihre Jagd nach einem Abtrünnigen zu fungieren, ist Tori sofort dabei - das letzte Entführungsopfer erinnert sie schließlich sehr an ihre eigene Teenagerzeit. Als es ihr tatsächlich gelingt, Kontakt mit dem Entführer aufzunehmen, geht trotz gründlicher Vorbereitung alles schief und Tori muss sich ohne Kontakt zu ihren Freunden in einer völlig ungeahnten Situation zurecht finden.

"Dunkle Künste und ein Daiquiri" von Annette Marie ist der zweite Band einer humorvollen Reihe um die temperamentvolle Tori und ihre Lieblings-Magier Aaron, Kai und Ezra. Die Protagonistin war mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, endlich wieder in ihre Welt eintauchen zu können. Auch die drei Magier mochte ich schon seit der ersten Begegnung, in diesem Buch spielen sie allerdings eher eine untergeordnete Rolle. Dafür zeigt Tori wieder einmal, was in ihr steckt - nicht nur jede Menge Mut, Witz und Einfallsreichtum, auch die seelischen Verletzungen aus ihren Jugendtagen werden thematisiert.

Den Schreibstil habe ich genau so fesselnd empfunden, wie es beim Vorgänger der Fall war, einige überraschende Twists haben die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten. Dennoch fand ich die Atmosphäre regelrecht gemütlich, auch der Humor kam nicht zu kurz, ich habe jede einzelne Leseminute genossen. Das fantasievoll erdachte Magiesystem, die diversen Arten der Anwendung und natürlich die vielfältigen magischen Wesen, die unentdeckt von den Menschen existieren, tut ein Übriges, diese Geschichte zu einem wunderbaren Lesevergnügen zu machen, das ich begeistert weiter empfehle.

Fazit: Wie schon der Vorgängerband hat mich auch diese Fortsetzung von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert, für diesen farbenfroh erzählten Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 17.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


sehr gut

Märchenhaft, ironisch und sehr fantasievoll

Robert hat von seinem Vater den Beruf des Drachenbekämpfers geerbt, dabei führt er sein Gewerbe eher widerwillig aus - denn heimlich mag er die Drachen, die von den meisten seiner Mitmenschen eher als Ungeziefer betrachtet werden. Prinzessin Cerise soll standesgemäß heiraten, ist allerdings von der Unmenge an Prinzen, die sich zu ihrer Begutachtung regelmäßig im elterlichen Schloss einfinden, unfassbar gelangweilt. Prinz Reginald aus dem benachbarten Königreich Corvinien reist auf Geheiß seines Vaters umher, um ritterliche Tugenden zu erlernen, als er zufällig Cerise begegnet. Obwohl ihm der Sinn nicht nach Brautschau steht, ist die Prinzessin von Reginald hingerissen und geniert sich für den heruntergekommenen Zustand des Schlosses - der erste Schritt zur Renovierung ist die Beseitigung der Drachen, die sich hier überall tummeln - was Robert auf ganz neue, berufliche Chancen hoffen lässt.

"Ich fürchte, Ihr habt Drachen" von Peter S. Beagle ist eine humorvoll geschriebener Roman, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil mutet zum Teil märchenhaft an, hat aber auch einen deutlich ironischen Einschlag, der Autor nimmt gängige Heldenklischees augenzwinkernd auf die Schippe. Ganz besonders hebt sich die Darstellung der Drachen von sämtlichen anderen Fantasygeschichten ab, sie werden von den Menschen als Ungeziefer betrachtet, ähnlich wie Ratten, die es in den Augen der meisten Bewohner zu bekämpfen gilt. Roberts tägliche Arbeit gleicht daher eher der eines Kammerjägers als dass er ein ruhmreicher Drachentöter wäre. Dabei zeigen die Szenen in seinem heimischen Umfeld, wie liebenswert und klug die kleinen Drachlinge doch sein können, hier werden sie eher wie niedliche Haustiere beschrieben.

Die Figuren hätten für meinen Geschmack gern noch etwas umfassender personalisiert sein dürfen, ich hatte den Eindruck sie mit großem emotionalen Abstand zu erleben - was für mich den Anschein einer Märchenerzählung noch verstärkt hat. Alle wurden mit nur wenigen Charakterzügen vorgestellt, gerade so viel, wie es für den Handlungsverlauf vonnöten war. Auch das Ende der Geschichte fand ich etwas knapp gefasst, ein paar Seiten mehr wären meiner Meinung nach angebracht gewesen. Dennoch habe ich mich von diesem Buch gut unterhalten gefühlt, wer die Lektüre nicht ganz ernst nimmt, sondern mit einem Augenzwinkern betrachten kann, findet ein wunderbar humorvolles Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Heldengeschichte mit ihrem märchenhaft angehauchten, aber auch leicht ironischen Schreibstil hat mich auf amüsante Weise unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 11.09.2024
Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


sehr gut

Fantasievoll und farbenfroh geschriebener Reihenauftakt

Matilde, Sayer und Æsa arbeiten als Nightbirds - sie verkaufen ihre Magie, die mit einem Kuss übertragen werden kann, an zahlungskräftige Mitglieder der Gesellschaft. Das tun sie im Verborgenen, denn offiziell ist Magie in Simta verboten, besonders die Kirche geht streng gegen alle magischen Substanzen und Personen vor. Als eines Nachts ein Anschlag auf die Nightbirds verübt wird, beginnen die jungen Frauen, alles was ihnen über ihre Gaben erzählt wurde zu hinterfragen. Nachdem sie schließlich aus ihrem vertrauten Umfeld fliehen mussten, entdecken sie, wie weitreichend sich die Magie in ihrer Heimat tatsächlich entfaltet.

"Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall" von Kate J. Armstrong ist der Auftaktband einer Fantasyreihe, bei den es etwas gedauert hat, ehe ich mich emotional in die Geschichte hinein gefunden habe. Zu Beginn werden die drei Nightbirds, aus deren Perspektiven die Handlung abwechselnd beschrieben wird, in ihrem Alltag vorgestellt. Erst nach und nach bekam ich das Gefühl, Matilde, Sayer und Æsa etwas besser kennen zu lernen, deshalb bin ich auch eher langsam mit ihnen warm geworden. Spätestens ab der Buchmitte hatte mich der Lesefluss aber gepackt und die Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen.

Das Magiesystem, das den Hintergrund dieses Romans bildet, fand ich sehr neu und andersartig - möglicherweise lag es auch daran, dass ich zunächst etwas mit der Geschichte gefremdelt habe. Die fantasievoll erdachte Welt, in der die Nightbirds leben, hat mich dennoch sehr fasziniert, den Schreibstil habe ich als sehr farbenfreudig und mitreißend empfunden und all die Facetten der Magie, die in Simta existieren, haben meine Begeisterung noch gesteigert. Die Spannung, die ich anfangs noch etwas vermisst hatte, nahm mich irgendwann so gefangen, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte und es in relativ kurzer Zeit durchgeschmökert habe. Das Ende hat mich neugierig zurück gelassen, so dass ich mich jetzt schon sehr auf den Fortsetzungsband freue, obwohl ich mich bis zu dem Erscheinungstermin noch lange gedulden muss. Für diesen farbenfrohen und fesselnden Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach einen eher gemächlichen Einstieg hat mich die spannende Geschichte it ihrem farbenfrohen Hintergrund und in ihrem Bann gezogen und bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Das wunderbare Leseerlebnis empfehle ich daher gern weiter.