Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
BooksInMind

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


sehr gut

Wohlfühlbuch mit ernsten Themen und ganz viel Nostalgie


Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch, das starke Nostalgie an Kindheitstage aufkommen lässt.

Wäre “The Summer of Broken Rules“ ein einfacher Liebesroman, hätte die Geschichte für mich nicht funktioniert. Die Liebesbeziehung hatte kaum Zeit, sich zu entfalten. Wenn überhaupt, war es ein fließender Übergang zwischen Freundschaft und Liebe, was nicht gerade meine bevorzugte Konstellation ist, da mir dabei die Spannung fehlt. Insgesamt hatte ich Probleme damit, mich in die Gefühlswelt der Protagonistin Meredith hineinzuversetzen.
Obwohl sowohl Trauer als auch Liebe omnipräsente Thematiken waren und ich diese auch gut und verständlich umgesetzt fand, haben sich diese Gefühle leider nicht wirklich auf mich übertragen, was für mich immer ein recht großer Minuspunkt ist.

Und trotzdem komme ich nicht umhin, diesem Buch seine wohlverdienten 4 Sterne zu geben, weil es an anderer Stelle glänzen konnte: Sei es der Moment, als Meredith auf der Fähre aus ihrem Auto klettert und einer gewissen Person einen gehörigen Tritt ins Gesicht verpasst oder später im Spiel die krudesten Überfallszenarien ausgelebt werden – ich konnte mir alles so gut vorstellen, als wäre ich mittendrin.

Insbesondere das Killer-Spiel hat es mir immens angetan. Ich habe es geliebt, wie ernst alle Kandidaten es genommen haben. Es hatte diesen Touch von Kindheit, als man sich noch komplett austoben konnte und verbissen gegeneinander spielte, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen. „The Summer of Broken Rules“ hat in meinen Augen ganz stark das Glücklichsein um des Glückes Willen gefeiert; die bewusste Entscheidung dazu, das Leben zu lieben und in vollen Zügen zu genießen, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Bewertung vom 12.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


gut

Das Ende war originell

Insight klingt und beginnt auch vielversprechend: Valerie Sophie bekommt ekelhafte Nachrichten und muss kurz darauf feststellen, dass dahinter jemand steckt, der sie stalkt und ihr droht.

Sehr positiv aufgefallen sind mir zum einen die originellen Kapitelüberschriften, die viel mit Ausdrücken und Redewendungen spielt. Zum anderen empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Nichtsdestotrotz hat mir in diesem Buch schlicht und einfach das „Leben“ gefehlt. An vielen Stellen im Mittelteil hat die Handlung kaum Spannung aufgebaut und nach der dritten Stalker-Nachricht, die trotz allem recht unaufgeregt abgehandelt wurde, hätte sich das Drama durchaus bereits zuspitzen können. Wirklicher Psychoterror ist bei mir als Leserin leider nie wirklich aufgekommen.

Valerie Sophie ist als Protagonistin ... – passiv ist eigentlich nicht das richtige Wort dafür, aber irgendwie hat es sich trotzdem so angefühlt. Zwar hat sie jede Situation gut durchdacht und durchaus auch gehandelt, wenn Handlungsbedarf bestand. Aber trotzdem hat sie sich im Laufe des Buches zu viel gefallen lassen. An dieser Stelle muss ich jedoch einlenken: das lag ganz einfach an der Thematik. Sowohl bei Stalking als auch bei Social Media Skandalen besteht nicht viel Handlungsspielraum, Val waren gewissermaßen die Hände gebunden. Dieses Empfinden ist also vermutlich einfach meinem persönlichen Lesegeschmack zuzuschreiben.

Zu meinen zwei größten Kritikpunkten:
Zum einen Paul als Charakter. Irgendwie tauchte er erst verhältnismäßig spät zum ersten Mal im Buch auf und bleibt dann auch als Person ziemlich blass und unausgereift. Das Einzige, was bei mir am Ende hängen geblieben ist von ihm, ist, dass er Val immer glaubt und dass er gefühlt alles für sie tun würde. Für mich war das eindeutig der Grund, weshalb auch die gesamte Liebesgeschichte nicht funktioniert hat: ohne gut ausgearbeitete Charaktere gibt es auch keine Chemie, keine Funken. Selbst Tizian, sozusagen der designierte Unsympath, hatte mehr Charakter als Paul.
Zum anderen war mir das Thema mit Vals düsterer Vergangenheit und ihrem dunklen Geheimnis, auf dessen Auflösung man ca. 350 Seiten wartet, viel zu schnell und unproblematisch abgehandelt. Meines Erachtens wurde auch ein relativ schwerwiegender Logikfehler an dieser Stelle übersehen (aus Spoilergefahr will ich nichts Konkretes darüber schreiben, aber wenn man das Ende von Insight gelesen hat, könnte man sich die zeitlichen Abläufe v. a. in Kapitel 4 nochmal genauer anschauen; für mich funktioniert die Buchauflösung dadurch nicht mehr ganz so reibungslos - vielleicht bin ich aber auch nur gerade blöd und verrenne mich in etwas).

Unabhängig davon war das Ende aber wirklich gut. Zwar hatte ich während der letzten 50 bis 70 Seiten bis kurz vor Schluss ein konstantes (berechtigtes!) Störgefühl bei der Auflösung, letztendlich wäre ich aber nicht auf diese Konstellation gekommen.

Fazit: Wenn man ein verqueres Ende lesen will und von ein etwas zäher Mittelteil nicht abschreckend wirkt (trotz allem: ich brauchte nur zwei Tage für das Buch!), dann ist Insight definitiv einen Versuch wert.
Wegen des Endes doch noch 3 Sterne.

Bewertung vom 22.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch wird mir noch eine Weile im Kopf herumgeistern


Vengeance hebt sich ganz eindeutig von der Großzahl der aktuellen Veröffentlichungen im Bereich New Adult Romantasy ab – vielleicht auch deshalb, weil es meines Erachtens nicht zu hundert Prozent in dieses „Micro-Genre“ passt.
Die Liebesgeschichte hat für mich nicht den Dreh- und Angelpunkt des Buches ausgemacht. Und das liegt ganz einfach daran, dass die Protagonisten – bzw. deren Handlungen und Gedankengänge – nicht immer glasklar nachvollziehbar für mich waren. Mercy ist einerseits total von Nemesis fasziniert, andererseits kann er sie aber die meiste Zeit – zumindest kam es bei mir so an – auch nicht wirklich leiden. Und Nemesis hat eigentlich anderes im Kopf bzw. hat ihre Gründe, weshalb sie Mercys Familie nicht gerade wohlgesonnen ist. Trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sich die beiden annähern, dann aber aus unerfindlichen Gründen wieder abstoßen. Für mich hat das nicht immer Sinn ergeben; dafür blieb es aber auch konstant spannend zwischen den beiden.

Was Vengeance aber ausmacht, ist die düstere Stimmung. Diese kommt nicht nur wegen der teilweise doch recht heftigen Themen auf, sondern schon allein wegen des Settings und des Schreibstils. Während des Lesens lag immer eine gewisse Schwere auf mir – und ich persönlich finde es fantastisch, wenn Autoren mich mit ihrem Buch so einfangen können, dass ich den Schnee praktisch auf der Haut fühlen kann, und die Stimmung des Buchs sich auf mich überträgt.

Bzgl. des Inhalts wurde nach einer gewissen Zeit zwar klar, worauf Band 1 hinauslaufen sollte. Mir war relativ schnell klar, wohin der Plot um die Auflösung des Mordes an Nemesis’ Bruder führen sollte – gewisse Details zum Ende hin kamen dann aber wieder überraschend und haben eigentlich mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Insgesamt blieb es durch die vielen, vielen Ebenen an Geheimnissen immer spannend und fast schon verwirrend: Ich hatte bis zum Ende das Gefühl, ganz viel Information zu bekommen, aber nichts damit anfangen zu können. Nachdem Band 1 nun gelesen ist, schwirren in meinem Kopf praktisch noch genauso viele Fragezeichen herum wie zu Anfang. Mit anderen Worten: Ich bin absolut bereits für Band 2, der leider noch etwas auf sich warten lässt.

Fazit:
Wer einen düsteren Dark Academia / Fantasyroman mit komplizierten Charakteren (die leider etwas emotional undurchsichtig bleiben) lesen will, dem könnte Vengeance sehr gut gefallen.
Nachdem ich Probleme damit hatte, mich in die beiden Protagonisten einzufühlen, hat mir dieser letzte Funken gefehlt, den ich mir noch erhofft hätte. Nichtsdestotrotz eine großartige Leistung und ein wirklich toller Einstieg in die Reihe.
4,5 Sterne

Bewertung vom 18.03.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


sehr gut

Süße Lovestory mit authentischen Charakteren

MEDIUM
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und die Vertonung war super.

BEWERTUNG
Kyra Groh schafft es, ihre Charaktere innerhalb weniger Seiten bereits sehr real wirken zu lassen. Einerseits ist da Klaras Unsicherheit und Zurückhaltung in einem Job, der neu für sie ist und in dem sie - relativ unerfahren - versucht, ihr Selbstbewusstsein langsam, aber sicher aufzubauen; andererseits Noah, dem man seine Verzweiflung und Zerrissenheit wirklich vom ersten Kapitel an abkauft, weil sie so gut dargestellt werden.
Die Liebesgeschichte war süß, hat aber keinen allzu starken bleibenden Eindruck hinterlassen. Dagegen war es für mich viel interessanter, wie die beiden ihre Probleme im Laufe der Handlung überwinden und ihren Weg finden.
Zum Ende hin wurde es etwas dramatischer und hätte schnell zu einem nervigen „Third Act Breakup“ werden können. Allerdings war eine derartige Storyline meines Erachtens notwendig, um Noahs Charakterentwicklung ganz auszuschöpfen. Außerdem wurde auch hier wieder auf jedes Detail geachtet, dass man als Leser jeden Gedankengang und jede Entscheidung der Protagonisten bestens nachvollziehen konnte.
Insgesamt ist „Zeilenflüstern“ eine schön umgesetzte, süße, durch die Werbetexte definitiv auch zeitweise recht spicy Liebesgeschichte mit sehr authentischen Charakteren und interessanten Themen, die in meinen Augen gut dargestellt wurden.
4 Sterne

Notiz am Rande: Ich freue mich ungemein auf Band 2, da Felix‘ und Frankas explosive Frenemies-Beziehung schon in "Zeilenflüstern" ein absoluter Spaß war.

Bewertung vom 18.03.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


ausgezeichnet

Ein Buch wie purer Sonnenschein

Ich habe „Yours Truly“ in zwei Tagen gelesen und jede einzelne Seite davon geliebt. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es mein bislang liebstes Buch im RomCom-Genre ist. Die Charaktere sind realistisch, liebenswürdig und so einfühlsam, dass mir hin und wieder vor lauter Rührung und Freude die Tränen gekommen sind. Die meiste Zeit hat mich das Buch aber zum Lachen und Grinsen gebracht.

Gleichwohl werden aber auch einige recht ernste Themen behandelt. Besonders hervorheben will ich hier den Umgang mit Jacobs Sozialphobie, die in meinen Augen wirklich exzellent umgesetzt wurde. Man kann sich in seine Gefühlslage hineinversetzen und fühlt hautnah mit, wie selbst die einfachsten alltäglichen Dinge ihm enorme Sorgen bereiten und ihn viel Kraft kosten. Ich denke, dass sich hier jeder „Overthinker“ mehr oder weniger wiederfinden wird.

Allerdings hatte „Yours Truly“ auch einige Aspekte, die ich nervig bzw. unnötig fand. Miscommunication war als Trope in der zweiten Hälfte stark vertreten. Und das Drama in den letzten 50 Seiten hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Zwar war ich froh, dass das bislang nur angedeutete Thema dort nochmal aufgerollt wurde, aber das hätte man durchaus auch „sauberer“ hinbekommen können.

Und nichtsdestotrotz ist das eine absolute Leseempfehlung von mir, wenn man nach einer Lektüre sucht, die einen in erster Linie glücklich machen und alle realen Probleme für einige Zeit vergessen lassen soll. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Buch doppelt so lang gewesen wäre – einfach, um den Protagonisten noch etwas länger folgen zu können.

5* und für mich ein absolutes Jahreshighlight

Bewertung vom 05.03.2024
Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1
Tuli, Nisha J.

Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1


sehr gut

Düstere Romantasy mit viel Trauma, Drama und Spannung

Trial of the Sun Queen fühlt sich an wie eine perfekte Mischung aus allen aktuell beliebten Büchern des NA-Fantasy-Genres: ein bisschen ACOTAR und Throne of Glass, aber mit einem eher düsteren Einschlag, der in Richtung Fortuna Sworn oder From Blood and Ash geht. Wer nach ernsthaftem, lebensgefährlichem Drama sucht, der wird hier zu einer guten Umsetzung greifen.

Obwohl es das Genre nicht neu erfindet, hat das Buch doch seinen ganz eigenen Charme und hebt sich für mich persönlich von der Masse ab.

Ich mochte die v.a. am Anfang sehr düstere Stimmung, die mich sofort in die Geschichte hineingesogen hat. Auch wie mit Lor im Verlauf der Handlung am Königshof umgegangen wird, war so gut umgesetzt, dass ich mich stellenweise richtig zusammenreißen musste, um nicht laut zu schimpfen anzufangen.

Dennoch hatte die Geschichte leider ein paar Aspekte, die ich ihr ankreiden muss:
Die Autorin kann kein Foreshadowing. Ca. die zweite Hälfte des Buchs hat einen großen Handlungsstrang, bei dem von Anfang an absolut klar ist, wohin die Geschichte führen wird und wer nur gute Miene zum bösen Spiel macht. Deswegen hat sich dieser Teil für mich auch etwas langatmig angefühlt, obwohl die Prüfungen selbst unterhaltsam und spannend geschrieben sind. Meines Erachtens lag das daran, dass die Charaktere viel zu rund geschrieben wurden, keine Ecken und Kanten aufweisen und dementsprechend auch nicht viele Überraschungen bereithalten (außer Gabriel - den versteh ich immer noch nicht). Ich hoffe, dass die Protagonisten in den kommenden Bänden noch mit etwas mehr Liebe zum Detail geschrieben werden.

Nach dem ersten Band hatte ich jedenfalls so unfassbar große Lust weiterzulesen, dass ich mir kurzerhand das englische Hörbuch zum nächsten Band holen musste - welches ich natürlich längst verschlungen habe. (Ja, es wir definitiv noch viel besser!)

Fazit: 4,5 Sterne für Band 1; heißer Kandidat für meine Jahreshighlights 2024

Bewertung vom 25.02.2024
The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


sehr gut

Second Chance trifft auf Musik und Selbstfindung

Max liebt die Ruhe, Riley den Ansturm an Fans und Gefühlen – auch wenn Gegensätze sich anziehen, haben sie in der Vergangenheit zur Entzweiung geführt. In „The Breakup Tour“ folgt man zwei Protagonisten, die erwachsen geworden sind und versuchen zu ergründen, ob aus der viele Jahre überdauernden Sehnsucht noch einmal Liebe entstehen kann.

Nach einem starken Einstieg hatte das Buch dann so ca. im (ich schätze) zweiten Viertel eine unnötige Länge, die für mich ermüdend war. Ich kann verstehen, weshalb sich die Autoren hier auf Max und seinen Zwiespalt konzentrieren wollten, aber seine ständigen inneren Monologe wurden nach einer Weile recht repetitiv.

Die Stärke der Autoren lag in deren guten Charakterarbeit. Sie konnten die Gefühle der Protagonisten unglaublich gut vermitteln und haben sich intensiv mit den Gedankengängen, Ängsten und Problemen von Max und Riley auseinandergesetzt. Max ist relativ ruhig und unaufgeregt, Riley hingegen ein ständiger Quell der Inspiration, aber total sprunghaft und mit einer stark verinnerlichten Unsicherheit. Es war sehr interessant, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Unterschiede wieder annäherten und dabei auch sich selbst besser kennenlernen. V.a. die sehr realen „Allerwelts-“ Probleme (Wo will ich hin? Was will ich vom Leben?) lassen eine gewisse Verbundenheit mit den Charakteren verspüren.

Ein großer Teil des Buches spielt während der Breakup Tour, die Musik kommt natürlich nicht zu kurz. Es werden viele Auftritte beschrieben, dabei ging es aber primär darum, wie Riley und Max während des Songs aufeinander reagieren. Auch einige Songtexte wurden in die Geschichte eingestreut. Wer sich aber große Dramatik oder einen näheren Bezug zu Rileys Fangemeinde erhofft, wird aber enttäuscht werden. „The Breakup Tour“ spielt leise Töne, baut die Beziehung der Protagonisten zueinander buchstäblich Note um Note wieder auf und war für mich – trotz der Längen – am Ende ein Grund, weshalb mir die Liebesgeschichte der beiden so gut im Gedächtnis geblieben ist.

Je länger ich über die Geschichte nachdenke, desto mehr gefällt mir die Umsetzung, sodass ich beschlossen habe, aus den ursprünglichen 3,5 nun doch 4 Sterne zu machen.

Bewertung vom 06.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


sehr gut

Sehr gut umgesetzte Enemies to Lovers Geschichte


Von den ersten Seiten an war ich überzeugt, dass dieses Buch wieder - wie Band 1 bereits - ein großer Spaß werden würde. Die Wortgefechte waren gut geschrieben und die Antipathie zwischen den zwei Protagonisten genauso gut greifbar wie die Anziehung zwischen ihnen.
Für beides bekam man auch ausreichende Hintergrundgeschichten, sodass sich keine der Emotionen zu substanzlos anfühlte. Tatsächlich hatte "Things we Left Behind" für den Streit aus der Vergangenheit - weshalb sich Sloane und Lucian nicht mehr ausstehen können - einen in meinen Augen wirklich guten Grund. Ich an Lucians Stelle wäre auch echt angefressen von Sloanes Verhalten gewesen.

Die Charaktere waren glaubwürdig und gut dargestellt, allerdings liegt es jetzt ca. eine Woche zurück, seit ich das Buch beendet habe, und ich kann mich kaum noch an herausstechende Charakterzüge erinnern. Das lässt darauf schließen, dass die Charaktere trotz allem relativ durchschnittlich blass geblieben sind.

Ein etwas größerer Kritikpunkt für mich waren jedoch die ca. ersten sowie letzten 50 Seiten. Nach dem echt guten Einstieg ins Buch treffen die Charaktere länger nicht aufeinander, und diese "Trockenphase" hat der Geschichte ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen.
Dafür ist auf den letzten paar Seiten plötzlich nochmal extrem viel passiert - für mich war die Story zu dem Zeitpunkt aber eigentlich schon vorbei, der Spannungsbogen schon geschlossen. Die Szene im Restaurant war höchst surreal und hat mich aus irgendeinem Grund total irritiert. Ich kann zwar nachvollziehen, weshalb diese letzten Seiten noch in die Geschichte aufgenommen hat, immerhin wurde dann auch wirklich jeder letzte offene Plotpunkt noch anständig aufgelöst, aber vielleicht hätte man hier die Szenen umsortieren sollen.

Davon abgesehen hätte man auch den Grund, weshalb sich "Lucifer" und Sloane wieder näher kommen, etwas geschickter lösen können. Die Autorin hat es sich hier mit einer 0815-Masche, die ich in letzter Zeit recht häufig zu lesen bekomme, einfach gemacht. Weil es aber auch so unterhaltsam war, hat mich das nicht weiter gestört.

Alles in allem ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman, durch den man trotz der über 500 Seiten nur so fliegt. 4 Sterne.

Bewertung vom 14.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Anders; und nicht so spannend wie erhofft

Grund für den Kauf des Buches war der Blurb, dass es ein wenig wie "Knives Out" wäre - für mich einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Spoiler vorweg (denn nach allen Regeln der Kunst muss der Leser immer auch so viel wissen wie der Detektiv - oder so ähnlich): es war kein bisschen so.

Ich musste etwas länger überlegen, weshalb dieses Buch für mich nicht funktioniert hat.
1. Der Schreibstil ist eigenartig. Der Autor macht von unfassbar viel Foreshadowing und Zukunftsverweisen Gebrauch, sodass man als Leser eine leise Ahnung davon hat, was als (ggf. für den Mordfall sehr relevante) Information noch kommt. Teilweise fand ich das störend und fast immer frustrierend, insb. da es auch ein ein wenig "fauler" Ausweg ist, um (vermeintliche) Spannung aufzubauen. Insgesamt war diese Art für mich aber doch eher interessant als nervtötend.

2. Die Spannung hat ab-so-lut gefehlt. Durch ca. die erste Hälfte musste ich mich regelrecht quälen und mich dazu überreden, das Buch weiterzulesen. Danach wurde es nach und nach besser, aber aufgrund der Identität des ersten Opfers (ich will nichts spoilern) und so ganz ohne Mordmotive hatte ich persönlich kein großes Interesse herauszufinden, wer der Mörder ist - zumal es aus gewissen Gründen schwer war mitzurätseln.

Letztendlich habe ich dieses Buch also doch beendet und war alles in allem recht zufrieden mit der Auflösung; diese habe ich nur wenige Seiten vor dem Twist selbst erkannt, aber nicht früh genug, als dass es dem kleinen "Aha"-Effekt geschadet hätte.


Ich bin in dem Genre absolut unerfahren und daher relativ leicht zu überzeugen, da ich einfach keine Vergleiche zu anderen Werken ziehen kann. Daher kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass die 3 Sterne sehr wohlwollend von einer Ahnungslosen gegeben wurden - im Krimi-Genre als Ganzes kann ich mir vorstellen, dass die Cunninghams schlechter abschneiden würden.

Bewertung vom 10.10.2023
When The King Falls / Vampire Royals Bd.1
Niehoff, Marie

When The King Falls / Vampire Royals Bd.1


ausgezeichnet

Genau so sollte ein romantischer Vampirroman sein!

Das Cover ist mit den feinen Goldakzenten absolut traumhaft und auch die Art, wie die Titel der Playlist zugleich die Kapitelüberschriften bilden, finde ich sehr originell.

Ich hatte bereits nach den ersten paar Seiten das Gefühl, dass ich dieses Buch lieben werde. Und siehe da: Ich lag richtig.
Innerhalb von ca. 24 Stunden habe ich "When the King falls" weggesuchtet, das allein ist schon ein heftiger Pluspunkt für sich.

Aber auch ansonsten hat alles gepasst. Der Schreibstil war wunderschön bildlich, sodass sich jede Szene vor meinem inneren Auge als Film abgespielt hat.
Die knisternde Spannung zwischen Benedict und Florence war praktisch ab dem ersten Moment spürbar, als sie Blutbraut war.

Nach ca. 3/4 ist für mich der Spannungsbogen etwas abgefallen, da ab diesem Zeitpunkt relativ klar war, wie sich die Geschichte entspinnen wird. Trotz allem wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Und das Ende hatte dann wiederum einen Twist, den ich so nicht kommen gesehen habe und mich gut unterhalten hat. (Aber: Band 2 ist danach eigentlich ein Muss - ich weiß nicht, wie ich das bis Ende Januar aushalten soll.)

Florence ist als Protagonistin sehr interessant, weil auch ich (neben Benedict) nicht immer zu 100% sagen konnte, was sie sich als nächstes einfallen lässt. Sie hat sich als Figur sehr realistisch angefühlt.
Dafür hätte ich mir bei Ihrer Majestät etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht - je mehr man den König kennen lernt, desto klarer wird nämlich, dass er eigentlich fast schon zu brav ist. Daher finde ich die Beschreibung "spicy", mit der geworben wird, auch etwas übertrieben - dafür war es auch hier zu "brav".

Fazit: Alles in allem war das ein extrem unterhaltsamer New Adult Vampirroman genau nach meinem Geschmack und ich freue mich unheimlich auf den zweiten Band. Der letzte Funke hat mir dennoch gefehlt, v.a. weil im letzten Viertel die Spannung etwas gelitten hat, sodass ich insg. 4,5 Sterne vergebe.

ACHTUNG: Für alle, die ihre Bücher absolut unbeschadet haben wollen - das Buch ist meines Erachtens richtig hochwertig gefertigt (insb. entstehen auch keine Leserillen, außer man legt es wirklich darauf an), allerdings ging bei mir während des Lesens am hinteren Cover unten die vergoldete Schrift ab, genau dort, wo ich das Buch immer halte. Wer das Gold danach nicht an den Händen sondern weiterhin auf dem Buch haben will, sollte ggf. mit einer Buchhülle o.Ä. lesen.