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Maraleserin

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 03.08.2021
Der Charme des Todes (Wissen & Leben)
Köhler, Thomas

Der Charme des Todes (Wissen & Leben)


ausgezeichnet

Thomas Köhler, Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Dipl.- Math., hat mich mit seinem Werk "Der Charme des Todes" überrascht, denn mit jedem Kapitel verlor ich die Berührungsangst mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit. Dass mag wohl daran liegen, dass medizinische und geschichtliche Informationen geschickt die schwere Thematik eingerahmt haben. Für mich als Laie ist der Text verständlich geschrieben und bietet mir vieles an neuen und interessanten Fakten, welche ich bisher so noch nicht gelesen habe. Zum Beispiel wie der "Märchenkönig" Ludwig II., aber auch der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, ums Leben gekommen sein sollen und welche Umstände vermutlich dazu führten. Viele tragische Geschichten, die sich wie ein kleiner Krimi lesen. Dazwischen viel Wissenswertes und einige Bilder zur Veranschaulichung, gerade im Bezug auf Mumifizierung und nicht verwesende Körper (alles freilich pietätvoll). Im Anhang ergänzt der Autor noch durch Anmerkungen. Thomas Köhler hält auch mit seinen eigenen Ansichten nicht hinterm Berg, weshalb ich das Buch als authentisch geschrieben empfunden habe. Klare Leseempfehlung für alle Medizin- und Geschichtsinteressierten, aber auch für LeserInnen, die sich für Psychologie und das Zwischenmenschliche, sowie Bestattungsriten interessieren.

Bewertung vom 30.07.2021
Du, Papa ... Ist zehn viel?
Bohlmann, Sabine

Du, Papa ... Ist zehn viel?


ausgezeichnet

Die Autorin Sabine Bohlmann hat gemeinsam mit der Illustratorin Emilia Dziubak eine kleine bunte und lehrreiche Abenteuergeschichte für die Kleinen, aber aus meiner Sicht auch Erwachsenen LeserInnen aufs Papier gebracht. Der kleine Wolf ist mit seinem Papa dem großen Wolf unterwegs. Sie durchstreifen den Wald und bei jeder Station, fällt dem jungen Wölflein eine Frage ein. "Bin ich groß"?, will er zum Beispiel wissen. Nach einer kurzen Denkpause, erklärt ihm der Papa-Wolf, das groß oder klein sein damit zu tun hat, neben wem man steht. So entdecken die kleinen Leser zusammen mit dem kleinen Wolf, in vielen weiteren Fragestellungen, dass es verschiedene Tiere gibt und jedes andere Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt. Besonders schön ist das Ende der Geschichte, denn da erfährt der kleine Wolf, dass er so lieb gehabt wird wie er ist und er sich nicht vergleichen muss. Die Bilder sind schön bunt aber nicht aufdringlich. Zum lernen, schmunzeln und träumen. Zu empfehlen, ab 3 Jahre.

Bewertung vom 29.07.2021
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

Das Hörbuch, fesselnd vorgelesen von Friedhelm Ptok, hat mich von Anfang an, trotz schauriger Ausführungen, eingenommen und ich habe es nur mit notwendigen Pausen inerhalb von zwei Tagen durchgehört. Lindsay Fitzharris, Autorin, Medizinhistorikerin und Fernsehmoderatorin, schreibt so, dass auch Laien verständlich gemacht wird, wie sich die Chirurgie entwickelte und welche Anstrengungen notwendig waren um das heutige Verständnis von antiseptischen Behandlungen entwickeln zu können. Dabei ist eine Hommage an Joseph Lister, 1. Baron Lister entstanden. Bisher hatte ich seinen Namen noch nicht gehört und habe seine Entdeckung und die damit nicht unkomplizierte Einführung in die Chirurgie, in diesem Hörbuch wie einen Krimi vefolgt. Lister war ein englischer Chirurg. Er wurde weltberühmt als „Vater der antiseptischen Chirurgie“. Man vergegenwärtigt sich nach dieser Lektüre, wie dankbar der in der Moderne lebende Mensch sein kann, dass wir medizinisch gesehen nicht zwischen dem Mittelalter und vor dem Viktorianischen Zeitalter stehen geblieben sind. Die ersten Kapitel waren für mich etwas hart und trotzdem interessant. Wo früher viel "gemetzgert" wurde, haben sich nach und nach Größen der Medizin mit neuen Methoden durchgesetzt. Oft brauchte es Durchhaltevermögen und den festen Willen, die hochmütigen und verbissenen Kollegen zu überzeugen oder sich nicht beirren zu lassen. Semmelweis ist ein trauriges, hier aufgeführtes Beispiel, dass dies nicht immer gelang. Ein hochinteressantes Werk, verständlich geschrieben und für mich ein Must-have für das heimische Buchregal/die Praxis.

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