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Benutzername: 
petra_silie
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 322 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


sehr gut

Gabriella Engelmanns Buch " Der Gesang der Seeschwalben" ist ein Roman mit zwei Erzählebenen.
In der Gegenwart geht es um die Journalistin Anna, die im Sylter Norden in Listland die Bücherfrau Fenja Lorenzen interviewen möchte. Doch die alte Frau ist verschwunden. Anna stößt auf ein Familiengeheimnis.
Die zweite Ebene spielt ab Mitte der 1930iger Jahre bis nach dem Ende des Weltkrieges und erzählt die Geschichte von Fenjas Mutter Lene.
Bei den immer wiederkehrenden Beschreibungen von Natur und Landschaft merkt man die deutliche Verbindung der Autorin zur Nordsee und ihren Inseln.
Ich fand die Geschichte aus Familiengeheimnissen und Liebe etwas absehbar und für mein Empfinden waren an einigen Stellen die Zufälle doch recht unglaubwürdig. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten und würde dieses Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.03.2025
Die Allee
Anders, Florentine

Die Allee


ausgezeichnet

Hermann Henselmann war ein deutscher Architekt, dessen Wirken Architektur und Städtebau in der DDR der 1950er und 1960er Jahre prägte. Er entwarf beispielsweise Teile der damaligen Stalinallee in der Hauptstadt der DDR, die Entwurfsidee für den Berliner Fernsehturm und das Haus des Lehrers mit der Kongresshalle am Alexanderplatz in Berlin.
Die Enkelin des des Ostberliner Chefarchitekten hat in ihrem Buch " Die Allee" das Leben von Henselmann und seiner Familie erzählt. Besonders beleuchtet sie auch die Rolle ihrer Großmutter Isi und ihrer Mutter Isa in der Familie.
Sie zeigt den Großvater der in seinem Schaffen großartig war, aber auf der menschlichen Ebene versagte. Er verprügelte die Kinder, insbesondere Isa und ihren Bruder Andreas und betrog offen seine Ehefrau.
Mir hat sehr gut die Verbindung von Familiengeschichte und Zeitgeschichte gefallen.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.03.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

In dem Roman " Von hier aus weiter" von Susann Pásztor geht es um Verlust ,Trauer und das Weiterleben.
Marlenes Mann hat eine unheilbare Krankheit und entscheidet sich sein Leben zu beenden. Zurück bleibt Marlene, die wütend und einsam ist. Für sie gibt es nur den Ausweg auch ihr Leben zu beenden.
Als ihre Dusche den Dienst verweigert kommt ein Klempner ins Haus, den sie schon lange kennt. Es ist Jack ihr ehemaliger Schüler. Es ergibt sich, dass er bei ihr einzieht. Seine einfühlsame, aufmerksame Art hilft Marlene sich zu öffnen und Hoffnung zu schöpfen. Als Jack Marlenes Ärztin Ida kennen lernt entwickelt sich eine zarte Beziehung.
Als bei Marlenes Freundin Wally ein Brief von Rolf, dem verstorbenen Mann von Marlene auftaucht, macht sich die Witwe mit Jack und Ida auf den Weg nach Wien.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen ein schweres Thema einfühlsam darzustellen.
Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.03.2025
Der ewige Tanz
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


sehr gut

In seiner Romanbiografie "Der ewige Tanz" schreibt der Autor Steffen Schroeder über die Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber.
Ihr war nur ein kurzes, aber sehr intensives, Leben vergönnt.
Der Roman spielt im Jahr 1928 . Anita Berber liegt im Bethanien-Krankenhaus in Berlin-Kreuzberg und schaut auf ihr bewegtes Leben zurück. Obwohl sie erst 29 Jahre alt ist, ist ihr klar, dass dies ihre letzte Station sein wird. Sie hat ihrem Körper alles abverlangt. Es gab immer wieder Alkohol-, Drogen- und Gewaltexzesse, sowie wechselnde Liebschaften mit Männern ebenso wie mit Frauen . Sie war dreimal verheiratet. Aber ihre Skandale lockten das neugierige Publikum in Scharen an.
Dieser Roman bietet einen Einblick in die schillernde und auch tragische Welt von Anita Berber, die in den 1920er Jahren eine der bekanntesten Tänzerin war.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.02.2025
Die Melodie der Lagune
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


ausgezeichnet

"Die Melodie der Lagune" von Harriet Constable ist eine fiktive Geschichte, inspiriert vom wahren Leben der Anna Maria della Pietà .
Die im Jahr 1696 in Venedig geborene Anna Maria lebte im Ospedale della Pietà , einem Waisenhaus an denen begabte Mädchen musikalisch ausgebildet wurden.
Im Alter von acht Jahren wurde man auf ihre musikalischen Fähigkeiten aufmerksam. Sie erhielt Unterricht im Geigenspiel beim Musikdirektor der Schule, Antonio Vivaldi. Die Autorin bezieht sich auf die Vermutungen, dass die Mitglieder der figlie di coro an Stücken von Vivaldi mit komponiert haben, so lässt sie Anna Maria Stücke von Vivaldi komponieren. Eine Tatsache, die Vivaldi mit allen Mitteln versuchte geheim zu halten.
Ein wunderbares historisches Buch, das mich anders auf die Werke von Vivaldi blicken lässt.
Dieses Buch erhält meine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.02.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


ausgezeichnet

Dieses bewegende Familiendrama der Autorin Georgina Moore spielt auf der Isle of Wight. Ich kenne diese Insel in Großbritannien nicht, aber durch die großartigen Beschreibungen der Autorin fühle ich mich, als hätte ich bereits viele herrliche Sommer an den Stränden der schönen Isle of Wight verbracht.
Es ist die Geschichte der Schwestern Rachel, Imogen und Sasha und ihrer charismatischen Mutter Margo.
Margo hat ihre große Liebe Richard , den Vater ihrer Töchter, verloren. Durch diesem Verlust ist auch in Margo etwas zerbrochen. Sie zieht sich eingehüllt in ihrer Trauer zurück und überlässt ihre Kinder sich selbst. Freunde und Familie helfen ihnen über diese schwere Zeit.
Später schafft sich Margo eine Welt aus Partys und Affären. Während ihre Töchter sich mit ihren eigenen Problemen und ihrer Vergangenheit herumschlagen.
Ein Buch, das ich gern empfehle.

Bewertung vom 12.02.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


sehr gut

In ihrem Buch "Das Lieben danach" erzählt die heute siebzigjährige Helene Bracht sehr offen und auch schonungslos von dem sexuellen Missbrauch, den sie als Kind von dem Untermieter ihrer Eltern erfuhr und wie diese Erfahrung ihr ganzes Leben beeinflusst hat.
Sie zeigt deutlich die die langfristigen Folgen des Missbrauchs, die erst viel später im Erwachsenenalter von ihr erkannt wurden.
"Die Geschichte erschien mir viele Jahre lang gänzlich unerheblich."
Zunächst brachte sie ihr Verhalten in ihren Beziehungen nicht in einen Zusammenhang mit dem Missbrauch. Erst viel später erkennt sie , dass ihr Handeln durch den Missbrauch beeinflusst wird.
Helene Bracht ist Psychologin, das gibt ihr die Möglichkeit ihr Verhalten genau zu analysieren.
Ich finde , das es ein wichtiges Buch ist, welches die Leser auf unterschiedlichen Ebenen erreicht und berührt.

Bewertung vom 07.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


gut

Die Autorin erzählt in ihrem Buch "Luzie in den Wolken" die Geschichte von Miriam, einer junge Frau und Mutter, die vor vier Jahren ihren Mann verlor. Tapfer versucht sie sich und ihre siebenjährige Tochter Luzie mit ihrem Second Hand Shop für Kinderbedarf über Wasser zu halten. Aber Luzie wünscht sich einen Vater, so wie ihn alle anderen Kinder auch haben.
Neben Miriam kommt ihm Buch der ausgebrannte Schriftsteller Gabriel Bach zu Wort. Als er einen Luftballon von Luzie findet, an dem eine Karte mit dem Wunsch nach einem Vater, hängt, kommt ihm eine spontane Idee, die sein Leben und das von Miriam und Luzie ziemlich durcheinander wirbelt.
Die Geschichte ist berührend. Aber ich fand sie oft ein wenig überzogen und ehrlich gesagt auch recht unrealistisch. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass es etwas zu viel wird. Beispielsweise, dass Gabriel noch ein Verhältnis mit der Reporterin hatte, die einen Artikel über den Laden schreiben wollte.

Bewertung vom 03.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Die Geschichte erzählt von zwei Frauen im gleichen Alter, deren Leben aber völlig unterschiedlich verläuft.
Einmal haben wir Klara, eine erfolgreiche Partnerin im Immobilienbereich, die in Österreich mit Mann, Tochter und dementer Mutter Irene lebt.
Die andere Hauptperson des Romans ist Paulina, eine Slowakin, die als Pflegekraft für Klaras Mutter arbeitet.
Die Autorin zeigt deutlich, wie Klara und ihr Ehemann die Pflegekraft immer mehr beanspruchen. natürlich liegt immer ein Umschlag mit ein paar Scheinen bereit, wenn zusätzliche Aufgaben anfallen. Aber Paulina ist auch eine Mutter von zwei Söhnen, die sie während ihrer vierzehntägigen Abwesenheit bei der Schwiegermutter lässt. Paulina merkt, dass sie sich immer mehr von ihnen entfremdet. Sie fühlen sich von ihrer Mutter allein gelassen.
Während Klara bestärkt durch die Hilfe ihrer "Slowakischen Perle", dem Wunsch ihres Manne nach einem zweiten Kind endlich nachgibt.
Lesenswert !

Bewertung vom 22.01.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


ausgezeichnet

" Sing mir vom Tod" von Ivy Pochoda erinnert mich an die Fernsehserie "Orange is the new Black".
Ausgangspunkt ist ein Frauengefängnis. Die Hauptpersonen sind Florence Baum genannt Florida und Diosmary Sandoval, die Dios genannt wird. Während Florida, die aus einem reichen Elternhaus stammt, versucht ihre Schuld möglichst klein zu reden, versucht Dios, die aus ärmeren Verhältnissen kommt und intelligent ist, ihre dunkele Seite allen zu zeigen. Als beide auf Bewährung entlassen werden, hängt sich Dios an Florida. Sie will ihr beweisen, dass auch in ihr die Dunkelheit lebt.
Im zweiten Teil lernen wir die Ermittlerin Lobos und ihren Partner kennen, die auf der Jagd nach den Frauen sind, die inzwischen eine blutige Spur hinterlassen haben.
Ein interessantes und spannendes Buch, das zeigt, dass nicht nur Männer aggressiv und gewaltbereit sein können.
Meine Leseempfehlung!