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Leseratte-Bummi
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Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Ein toller Start
Willkommen bei Schwedens Dezernat für die wirklich hoffnungslosen Fälle.
Willkommen beim Team auf Ebene Minus eins, der Reserveabteilung für in Ungnade gefallene und unerwünschte Polizeibeamte, die den Rest ihrer Karriere aussitzen und Papiere sortieren.
Nicht so Leo Asker, eine ehrgeizige, gerechtigkeitsliebende Polizeibeamtin, die während der Ermittlungen in einem spektakulären Entführungsfall hierhin “befördert” wird und dadurch eigentlich kaltgestellt werden soll. Als ihr aber kurz darauf ein Foto einer Modelleisenbahnlandschaft zugespielt wird, was nahezu identisch mit dem letzten Instagram Post des Entführungsopfers ist, nimmt sie Kontakt zu ihrem Jugendfreund Martin Hill auf, der Experte für sogenannte Lost Places ist. Zusammen mit ihren neuen Kollegen, allesamt Außenseiter und Nerds beginnt eine rasante und spannende Jagd gegen die Zeit.
Ich sage einfach nur: Klasse!
Ich wusste nicht, dass eine Modelleisenbahnlandschaft so einen atmosphärischen Hintergrund für einen Krimi der Extraklasse bieten kann. (Ich werde bei meinem nächsten Besuch in Hamburg auf jeden Fall das Miniatur Wunderland besuchen) Dieses Setting kombiniert mit den Lost Places ist einfach grandios. Es war ein Krimi, den ich an einem Wochenende ausgelesen habe.
Durch die kurzen Kapitel und auch die Rückblicke der Hauptprotagonisten wurde der Spannungsbogen konstant auf einem hohen Niveau gehalten und zwischendurch musste ich das Buch auch mal schließen um durchzuatmen und dann sofort weiterzulesen.
Der Schreibstil von Anders de la Motte ist fesselnd und detailreich, die Charaktere werden geschickt verknüpft mit Vergangenheit und Gegenwart, und die Winkelzüge des Autors haben mich auf eine komplett falsche Fährte geführt, so dass ich am Ende doch sehr überrascht wurde.
Fazit: “Stille Falle” ist für mich ein hervorragender Krimi, der noch lange in mir nachwirken wird und ich freue mich riesig auf weitere Fälle vom Team der Etage Minus eins.

Bewertung vom 20.07.2023
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Einfach Tüdelbüdel
„Leichenblass im Fass“ ist der 2. Teil um die Friesenbrauerin Gesine Felber, genannt Tüdelbüdel. Wie schon im 1. Fall geht es auch in diesem Fall um das Bier Tüdelbräu.
Die heimelige Atmosphäre wird von dem malerischen Dörfchen Sünnum und den urigen Charakteren gebildet. Zuerst Tüdelbüdel Gesine, herzlich, aber empathisch direkt; dann ihre Tochter Wiebke, Ordnungshüterin mit Leib und Seele; Kapitän Joris, einsilbiger Brummbär auf den man sich aber in jeder Situation verlassen kann und natürlich zum Schluss der kleine Pirat Jan, der auch in diesem Band entscheidend in die Handlung eingreift und fürstlich mit Heringsschwarm belohnt wird. Alle übrigen Dorfbewohner natürlich nicht zu vergessen.
Dieselbigen Bewohner melden Tüdelbräu, ohne Wissen von Gesine, beim Norddeutschen Brauwettbewerb an. Als sie diesen gewinnt, beginnt ein Ansturm auf das kleine Dörfchen und die Bewohner fühlen sich mehr und mehr aus ihrer Kneipe Kroog vertrieben. Der Höhepunkt ist erreicht, als die Leiche des Vorjahressiegers im Bierfass ertränkt aufgefunden wird und Gesine zur Hauptverdächtigen mutiert. Sie verschwindet von der Bildfläche und versucht im Untergrund, zusammen mit Wiebke und Joris, den Mörder zu entlarven.
Der Erzählstil von Joost Jensen ist flüssig und kurzweilig, ich habe mich wieder sehr wohl gefühlt in Sünnum, (ohne die biertrinkenden Touristen) und ich freue mich auf den nächsten Fall mit Tüdelbräu.
Fazit: ein turbulenter Krimi mit friesischem Charme, viel Lokalkolorit und Humor, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 20.06.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


sehr gut

In „ Die Spur der Aale“ geht es um die Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte Greta Vogelsang. Greta hat einen ungewöhnlichen Werdegang hinter sich, sie stammt aus einer typischen Arbeiterfamilie und musste sich von Anfang an durch ihr Jurastudium durchkämpfen, aber sie schafft es allen Widrigkeiten zum Trotz, ihre aufrechte, manchmal sehr direkte und unverblümte Art beizubehalten und immer einen etwas anderen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Ein Zollfahnder wird tot im Main aufgefunden, kurz zuvor hatten er Greta kontaktiert, es schien, als ob er auf eine größere Schmugglersache gestoßen wäre. Was steckt dahinter? Und schafft Greta es, sich bei ihren Kollegen durchzusetzen, oder stößt sie auf Granit?
Florian Wacker hat es geschafft mich nach Frankfurt mitzunehmen, in die hektische Großstadt, wo scheinbar nur jeder an sich selbst denkt, und an seinen Profit. Nicht so Greta. Er hat eine taffe gradlinige Ermittlerin erschaffen, die durchaus auch mit Alltagsproblemen zu kämpfen hat ( die Altersdemenz ihrer Mutter), sie geht sehr liebevoll damit um, hat aber trotz aller eigener Probleme nicht den Blick fürs Detail im Beruf verloren. Dies alles ergibt ein facettenreiches Bild der Staatsanwältin und ihrer Arbeit, das mich total fasziniert hat.
Fazit: ein vielschichtiger, gut konstruierter Kriminalroman über Umwelt- und Naturschutz, der mir die Wichtigkeit der Untersuchung der „harmlosen“ Delikte beim Schmuggeln von zB Glasaalen näher gebracht hat.

Bewertung vom 01.06.2023
Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


sehr gut

Ostfriesenkrimi
„Ein mörderisches Paar“ ist tatsächlich der erste Ostfriesenkrimi den ich von Klaus-Peter Wolf gelesen habe. Zu Beginn war es für mich als Neuling doch sehr verwirrend alle Personen zuzuordnen, aber ich habe mich sehr schnell in die „Welt“ von Ann-Kathrin Klaasen, Rupert und Dr. Bernhard Sommerfeldt eingefunden. Bernhard ist zu Ernest Simmel geworden, hat sich einer Gesichts- OP unterzogen und möchte Frauke, seiner Lebenspartnerin, ehemaliger Miet- Ehefrau von Rupert, ihren Traum einer traditionellen Hochzeit in Weiß erfüllen. Doch so sehr er sich äußerlich auch verändert hat, innerlich kann er nicht anders als einzugreifen, als der „Holländer“, verantwortlich für mindesten einen Drogentoten, freigesprochen wird. Frauke befürchtet zu Recht, dass das erst der Anfang ist. Der Krimi ist spannend, flüssig erzählt und gut zu lesen, man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen, aber mir war es alles ein bisschen zu viel des Guten. Aber die Gegend rund um Aurich ist sehr schön beschrieben und lädt zum Verweilen ein. Fazit: ich kann den Roman allen ans Herz legen, die mal einen etwas anderen Krimi zwischendurch lesen möchten und ihrer Fantasie dabei freien Lauf lassen wollen.

Bewertung vom 17.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Musik und die Liebe
Das Zitat „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ von Victor Hugo umspannt den ganzen Roman von Anne Stern „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“.
Dieser Roman handelt von Elise Spielmann, die die Musik und das Musizieren mehr als alles andere auf der Welt liebt, aber in eine Zeit hineingeboren wurde, in der es für eine Frau nicht schicklich war in der Öffentlichkeit vor Publikum zu musizieren.
Als Frau sollte man damals nur ein Ziel vor Augen haben: Heiraten und eine Familie gründen, doch Elise will mehr. Als sie dann noch während einer der ersten Aufführungen in der Semperoper den Malergesellen Christian kennenlernt, ist sie kurz davor sich über alle gesellschaftlichen Konventionen hinwegzusetzen und ihrem Herzen zu folgen.
Anne Stern hat es mit ihrem abwechslungsreichen und spannenden Roman geschafft mich in die Zeit von 1814 zu entführen. Ich habe eine der ersten Aufführungen miterleben können, die Aufregung und Anspannung der Mitwirkenden, die Geheimnisse und internen Intrigen haben mich an den Roman gefesselt. Ich bin abgetaucht in das damalige Leben in Dresden und konnte den Flair der Theaterluft schnuppern und gleichzeitig Zeuge einer Zeit werden, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können: Frauen dürfen nicht selber über ihr Leben entscheiden und eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen Ständen der Gesellschaft war quasi unmöglich.
Fazit: Ein mitreißender Roman für alle, die sich für die damalige Zeit, die Semperoper und die Musik begeistern und interessieren. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt was Elise noch für Überraschungen bereit hält.

Bewertung vom 27.04.2023
Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


ausgezeichnet

Die Nordsee ruft
Ich war schon sehr gespannt auf den 3. Teil der Hallig-Krimireihe von Greta Henning. Die ersten beiden waren schon klasse und der aktuelle Fall knüpft nahtlos an die vorherigen an. Die Kommissarin Minke van Hoorn, Nordsee- und Krabbenbrötchenliebhaberin steht zusammen mit ihrer schwäbischen Kollegin Lisa Röhrle vor einem Rätsel. Wer hat die von allen geliebte Chorleiterin Hanni Krüdener vergiftet? Zusammen mit ihrem Bruder Bo, dem Rechtsmediziner aus Kiel, der in diesem Band durch 2 Beinbrüche an den Rollstuhl gefesselt, und deshalb sehr sehr ungehalten ist, kämpfen sie sich durch ein Wirrwarr von möglichen Verdächtigen und Aussagen, doch dann passiert ein 2. Mord.
Und wieder ist der Schreibstil von Greta Henning gewohnt flüssig, spannend und atmosphärisch. Die Region rund um die Halligen treffend und bildhaft beschrieben, so dass ich mich sehr gut eingebunden gefühlt und mich immer als Teil des Teams gesehen habe auf der Suche nach dem Täter. Der Plot war psychologisch gut konstruiert und die falsch gelegten Fährten haben sich zum Schluss stimmig und sehr gut aufgelöst.
Durch die Tagebucheinträge eines jungen Mädchens zwischendurch erfahren wir einzelne Puzzleteile des Dramas, welches bis in die heutige Zeit Auswirkungen hat und es hat mir erklärt, warum Menschen zu Tätern werden können.
Fazit: wieder ein toller Regionalkrimi und wer die Nordsee mit dazugehöriger Spannung liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten

Bewertung vom 25.04.2023
Entzwei
Gelsing, Sabine

Entzwei


ausgezeichnet

In Sabine Gelsings Debütroman “Entzwei” geht es um die generationsübergreifende Geschichte von Elisabeth und ihren Zwillingen Alma und Helene, die bei der Geburt getrennt wurden.
Alma musste ihre Kindheit mit dem Makel ein uneheliches Kind zu sein in einem katholischen Kinderheim mit sehr fragwürdigen Erziehungsmethoden verbringen während Helene das vermeintliche Glück hatte auf dem väterlichen Bauernhof unter dem strengen Erziehungsregiment ihrer Oma aufzuwachsen. Inwieweit die getrennten Jahre die beiden auseinanderbringen konnten, solltet ihr unbedingt selber herausfinden!
Denn „Entzwei“ ist eine berührende und außergewöhnliche Geschichte, die den Leser auf eine authentische Zeitreise in die 50er/60er Jahre entführt und ihm die „Fürsorge-Erziehung“ der damaligen katholischen Kinderheime offen und schonungslos - aber trotzdem auf eine einfühlsame Art und Weise - nahe bringt.
Sabine Gelsing setzt sich in Ihrem Roman mit dem auseinander, was Wurzeln in unserem Leben bedeuten: Fehlende Wurzeln (Nicht wissen wo man herkommt), „falsche“ Wurzeln (Ein uneheliches Kind zu sein) und gemeinsame Wurzeln (Das Band der Zwillinge), aber auch die Möglichkeit selbst zu entscheiden wo und mit wem man Wurzeln schlägt.
Die verschiedenen Erzählstränge und Perspektivwechsel schaffen eine unfassbare Nähe zu dem Geschehen und den Figuren. Man fiebert immerwährend auf einen guten Ausgang für die Zwillinge hin und fragt sich wie sich die beiden Einzelschicksale am Ende zusammenfügen.
Für mich ist “Entzwei” ein Herzensbuch: Es ist ein tiefgründiger schicksalhafter Roman, der die Stimmungen der jeweiligen Zeiten perfekt einfängt und Spuren in meinen Gedanken hinterlassen hat.

Bewertung vom 12.04.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


ausgezeichnet

Toller Start
In dem Roman „Windstärke Tod“ von Bente Storm ermittelt die WaPo Cuxhafen in ihrem ersten Fall - und macht direkt Lust auf die (hoffentlich) folgenden Fälle!
Als Agatha Christensen ihren freien Tag entspannt auf ihrem Boot verbringt, entdeckt sie im Wasser eine Leiche, die nur mit einer Badehose bekleidet ist. Diese stellt sich als der Mediator Gunter Fluth heraus, der das Wasser jedoch eigentlich gehasst hat. Er sollte bei der Diskussion um den Windpark vermitteln.
Bei den Ermittlungen stoßen Agatha mit ihrem Spürsinn und der Polizeioberkommissar Victor Carvalho, der in seiner Abteilung unter Druck steht und einen Erfolg vorweisen muss, immer wieder aneinander und man ist gespannt darauf, wann sie sich zu einem Ermittlerduo zusammenschließen.
Durch das sehr ansprechende, frische Cover konnte ich mich sofort in die Stadt Cuxhaven hineinversetzen: Man kann sowohl die steife Brise, die einem um die Nase weht, als auch die vereinzelten Sonnenstrahlen förmlich spüren.
Die vielen Protagonisten und Schauplätze haben mich zwar anfangs etwas verwirrt, nach einiger Zeit habe ich die Wechsel zwischen WaPo und KriPo als sehr gelungen empfunden.
Ich konnte sehr gut mitfühlen mit Agatha, die sich nach mehr Spannung in ihrem Leben sehnt und mit Victor, der einerseits ein erfolgreicher Kommissar sein möchte und andererseits auch seine Rolle als Sohn der griechischen Familie gerecht werden möchte.
Sehr interessand famd ich auch das hochaktuelle Thema des Windparks, bei dem weder Kosten noch Mühen gescheut werden ihn umzusetzen.
Fazit: Ein interessanter und abwechslungsreicher Krimi mit viel Potenzial, der perfekt für alle Krimi- und Nordseefans geeignet ist!

Bewertung vom 19.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Toller Auftakt
Der Bojenmann von Kester Schlenz und Jan Jepsen ist ein gelungener Auftakt zu einer Krimireihe um ein neues Ermittlerteam. Der Bojenmann, eine Holzfigur auf der Elbe wir durch einen plastinierten Leichnam ersetzt. Mit den Ermittlungen werden Kommissar Thies Knudsen und seine Kollegin Dörte Eichhorn betraut, diese beiden ergänzen sich perfekt. Aber auf die richtige Spur bringt sie Thies Freund Oke Andersen, genannt La Lotse, ein ehemaliger Kapitän, der wirklich das I-Tüpfelchen des Ermittlerteams ist. Der Krimi ist mega interessant, man bekommt viel Hintergrundwissen über das Plastinieren von Lebewesen und auch politische Themen ( Globalisierung und Klimaschutz) kommen nicht zu kurz, aber für mich sind die liebevoll und authentisch beschriebenen Charaktere und die atmosphärische Landschaft, die ich mir sehr gut vorstellen konnte, neben der Spannung und den Todesfällen, das Wichtigste.
Fazit: Ein toller Auftakt, bin gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 15.02.2023
Kannibal. Jagdrausch
Benecke, Mark

Kannibal. Jagdrausch


sehr gut

Guter Krimi
Kannibal. Jagdrausch ist der 2 Krimi von Mark Benecke dem bekannten Kriminalbiologen, aber der erste den ich gelesen habe, und es ist kein Problem den ersten nicht gelesen zu haben.
Ein Koffer mit Menschenknochen wird mitten in Berlin gefunden, sie sind abgeschabt und absolut sauber; deshalb geht man schnell vom Verdacht des Kannibalismus aus. Für solche speziellen Fälle wird Privatermittler Bastian Becker und seine Kollegin Janina Funke hinzugezogen. Diese Beiden bilden ein ungewöhnliches Gespann, welches sich aber perfekt ergänzt. Während Becker oft abdriftet und auch schon mal den Bezug zur Realität verliert, kann Janine Funke ihn oft wieder in die Wirklichkeit zurückziehen. Bei diesem Fall gelingt es ihr nicht immer, die innere Zerrissenheit von Bastian ist sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben.
Das Cover ist sehr aufwendig und toll gestaltet und auch die einzelnen, kurzen Kapitel sehr schön abgesetzt.
Der Schreibstil von Mark Benecke ist knapp, aber sehr fundiert, ich musste mich erst dran gewöhnen und mich einlesen. Aber dann hat es mich doch mitgerissen. Auch der Perspektivwechsel zwischen dem Täter/in und den beiden Ermittlern ist gekonnt aufgebaut, so dass man sich gut in die Handlung und den Täter/im versetzen konnte.
Fazit: Der Krimi war nicht immer auf höchster Spannung, aber sehr faszinierend und lesenswert. Das Ende war mir ein bisschen zu knapp abgehandelt und dadurch etwas plötzlich; aber alles in allem eine klare Leseempfehlung

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