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Bewertungen
Insgesamt 90 BewertungenBewertung vom 03.09.2020 | ||
"Wir lesen gerne vom Scheitern - wenn am Ende ein Sieg steht." 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 17.07.2020 | ||
Formal ist dieser Roman schon außergewöhnlich, denn es ist ein Wendebuch. Ich kannte Wendedecken, Wendejacken und so einiges anderes, was man wenden kann, aber ein Buch in der Erwachsenenliteratur zum Wenden war mir noch nicht in die Hände gefallen. Es war ein Cover- und Titelkauf, ich zog mal wieder durch eine Buchhandlung und dieses Buch rief nach mir. Da es verschweißt war, wusste ich auch nicht was mich erwartet. Zuhause also Folie weg, Buch aufgeschlagen und ich dachte es sei kaputt oder vielmehr ein Fehldruck, aber dem war natürlich nicht so. Am Lesesbändchen orientiert habe ich also mit Amal angefangen. Amal erzählt als Ich-Erzählerin die Geschichte über ihr Familienleben, ihren schulischen Werdegang, von den Diskrepanzen der Kulturen, ihrer Kindheit und Jugend als Tochter irakischer Migranten, der Rolle als Frau zwischen den Kulturen und ihrer Suche nach sich und ihren Zielen. Amal ist stark, laut und voller Willen, ich habe ihren Teil als sehr ausdrucksvoll empfunden, nachvollziehbar ihre Gedanken, Überlegungen, ihr Hinterfragen, ihre Einsamkeit, Sinnsuche und die Beweggründe ihres Handelns. Die andere Hälfte gehört Raffiq und seiner Ich-Erzählung, die Themen sind ganz ähnlich, wenn auch er weniger sich selber hinterfragt, sein Leben, seine Ziele. Raffiq war für mich weniger greifbar und die ganze Erzählung reichte für mich nicht an Amal’s Hälfte heran. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, können nacheinander oder parallel gelesen werden, die Personen und Zeiten decken sich in beiden Geschichten, sind jedoch in anderen Rollen und Funktionen, ausser Younes, von dem beide erzählen in ihrer jeweiligen Geschichte. Younes und sein Leben mit seiner Mutter, der Vater nicht präsent. Shahira, die die Regeln ihrer Kultur bricht, die Regeln der Frauen der kurdischen Kommune, die unabhängig und frei lebt, sich nichts und niemandem unterwirft, die alle zu verschlingen und in ihrem Bauch zu sammeln scheint, für die einen eine Göttin, für die anderen die personifizierte Schande. |
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Bewertung vom 13.07.2020 | ||
Die Idee fand ich sehr interessant, was der Grund war diesen Roman zu kaufen. Erhofft hatte ich mir gute Unterhaltung mit viel Ironie und gewisser Spannung, sodass es schon dem Genre Krimi gerecht wird, jedoch satirisch speziell die Regionalkrimis aufgreift. Anfangs empfand ich das Buch als wirklich gut, der Stil hat mir gefallen, die Ironie kam durch die Einfältigkeit in der Erzählweise und der Charaktere sehr gut zur Geltung. Die Klischees von Regionlakrimis wurden gänzlich bedient und auch der unkomplizierte Schreibstil denen angepasst. Ich habe gelacht und sehr oft die Augen verdreht, denn mit Anlauf geht es von einem Klischee zum nächsten und mit vollem Einsatz werden alle Merkmale aufs Korn genommen. Es geht durch ganz Deutschland, sämtliche Dialekte und Regionen. Als die SoKo nur noch im Dunkeln tappt wird der Verband der Krimiautoren tätig und baut Druck auf, ziehen die Polizeiarbeit durch den Kakao, Talkshows werden besucht und Unterstützung aus den USA geholt. |
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Bewertung vom 09.05.2020 | ||
Narziss und Narzisse (eBook, ePUB) Es war die große Liebe, Gisela und Jakob, und mit der Geburt ihrer zweiten Tochter, Nutrit, scheint ihr Familienglück komplett. Das Elternpaar ist glücklich und ihre fünfjährige Tochter Judith stolze große Schwester. Jakob ist ein bemühter Ehemann und Vater, Judith genießt die Abende, wenn Jakob aus Tausendundeiner Nacht vorliest. Mit einem Mal ziehen dunklen Wolken auf, Gisela wird kurz nach der Geburt förmlich von Depressionen überfallen und zwei Monate später findet sie Nutrit tot in ihrem rosenroten Babybett. Gisela distanziert sich immer mehr von Judith und Jakob und scheint nach der Beerdigung ihren Verstand zu verlieren. Es kommt schließlich zur Trennung des Ehepaares. Gisela benötigt professionelle Hilfe, Jakob zieht aus und Judith wird zu einem Ehepaar, entfernt verwandt mit Jakob, von ihm in Obhut gegeben, denn er fühlt sich gänzlich überfordert und ohnmächtig. Doch es folgen weitere Schicksalsschläge. Wie viel kann ein Mensch, ein Herz, eine Seele ertragen? |
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Bewertung vom 03.05.2020 | ||
Arthur Stanley Jefferson, bekannt als Stan Laurel, der dünne Teil von ‘Dick und Doof’, befindet sich einem ihm unbekannten Tunnel und ist dort von absoluter Finsternis umgeben. Gespenstisch und makellos ist dieser mysteriöse, fremde Ort, denn weder sind Steinchen, noch Flusen zu ertasten und Wände, Boden und Decke bilden eine absolut glatte Oberfläche. Kein Licht, keine Geräusche bis er plötzlich leise Atemgeräusche wahrnimmt und denen folgt. |
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Bewertung vom 30.04.2020 | ||
Der Schmetterlingstrieb (eBook, ePUB) “Der Schmetterlingstrieb” von Hanno Millesi erschien 2016 im Verlag Edition Atelier und ist mein Geheimtipp des Monats. Zu Beginn lässt der namenlose Ich-Erzähler seine Leser*innen an einer schlaflosen Nacht teilhaben, in der er feststellt, dass ihm keines seiner Fenster den Blick auf den Sternenhimmel ermöglicht und darum schafft er kurzerhand seinen eigenen Sternenhimmel. Seine Socken (gewaschen!) verteilt er auf seinem Bett und aus vier der Socken legt er ein ‘windschiefes Viereck’ und so entstehen der Große Wagen oder der Große Bär, so sicher ist er sich da nicht. Mit Schlaflosigkeit und Socken-Sternenhimmel-Bett beginnt die Reise des Erzählers mit seinen Leser*innen durch die eigene Wohnung und damit zugleich ein spannendes, skurriles, lustiges, außergewöhnliches und spezielles Abenteuer in den eigenen vier Wänden, denn die Wohnungsreise führt als nächstes in die Küche, wo der Blick auf eine tote Spinne trifft. Dieser Anblick löst beim Erzähler die Assoziation mit Mördern aus dem Fernsehen aus und unweigerlich stellt sich ihm die Frage: wie viele Leichen befinden sich noch in seinem Reich? Ein interessante Investigation in der eigenen Wohnung beginnt, vor allem die tote Sardine im Kühlschrank wirft eine Menge Frage auf. Man begegnet Two-Face, erfährt von der sehr eigenwilligen Konstruktion seiner Fernbeziehung, begleitet eine Séance, seine Verschwörungstheorien über die eigene Wohnung, außerdem seine Zeit im Kleiderschrank, dann als Schlange im Wäschekorb, eine Herzattacke und nicht zuletzt sein Unternehmen Herr über die Gezeiten zu sein... und das war noch lange nicht alles. |
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Bewertung vom 26.04.2020 | ||
Bereits mit dem ersten Satz war es um mich geschehen. Es war quasi Liebe auf den ersten Buchstaben. Intuitiv wusste ich, dass dieser Roman und ich zusammengehören und ich hatte den Wunsch, dass er niemals enden mögen. Die Themen des Buches sind wahrlich keine einfachen und prinzipiell oft leider noch tabuisiert. Es geht ums Altern mit all seinen Facetten, wie Krankheit, Tod, Verlust. Aber es geht auch um Menschlichkeit, Mitgefühl, Nähe, Vertrauen, (Nächsten-)Liebe, Herzensgüte, Herzlichkeit und vor allem um tiefe und ehrliche Dankbarkeit, die von Herzen kommt. Die Nähe und gemeinsame Geschichte von Mischka und Marie ist ein bereits sehr langer gemeinsamer Weg, Mischka eine Art Ersatzmutter für Marie, tief berührend und wunderschön. Mit Jérôme kommt ein neuer Mensch in Mischka’s Leben und beide purzeln gemeinsam in das Leben und Herz des anderen. Ein sehr einfühlsame und besondere Freundschaft entsteht. Die Kapitel sind fortlaufend abwechselnd aus den Perspektiven von Marie und Jérôme erzählt und so erfahren Leser*innen von Mischka, ihrem Leben und ihrem größten Wunsch. Die Charaktere sind alle nah und beinahe zärtlich gezeichnet. |
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Bewertung vom 22.04.2020 | ||
Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst Louise und Tom haben ein neues Ritual, jede Woche trifft sich das Ehepaar in einem Pub in Kentish Town. Grund für diese wöchentlichen “Dates” ist, dass der Pub gegenüber der Praxis für Eheberatung ist, wo die beiden zehn Termine vereinbart haben. Denn sie stecken in einer andauernden Ehekrise und nun hat Louise sich einen “Fehltritt” geleistet und diesen viermal wiederholt. Verloren glauben sie ihre Ehe noch nicht, denn schließlich haben sie zwei Kinder, Game of Thrones und Kreuzworträtsel. Bei einem Pint und trockenem Weißwein diskutieren sie nun regelmäßig über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.04.2020 | ||
Die Liebe ist eine seltsame Sache und jeder hat so seine Erfahrungen damit. Schöne, traurige, wundervolle und schmerzhafte. Doch das ist die eine Sache, oft stellt sich dann die Frage wann der richtige Zeitpunkt ist seine Gefühle zu offenbaren, es dem anderen verbal mitzuteilen. Wann, wie, wo diese wichtigen drei Worte “Ich liebe dich” mitteilen? Gibt es ein zu früh oder nur ein zu spät? Was wenn der andere mit ‘Dito’, ‘Danke’ oder ‘Okay’ reagiert…? Zurücknehmen kann man Gesagtes schließlich nicht. |
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Bewertung vom 19.04.2020 | ||
Mit dem Buch geht die Reise nach London im Jahr 1850. |
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