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Benutzername: 
019Beyyurdu
Wohnort: 
Salzgitter

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2022
Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6
Caplin, Julie

Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6


sehr gut

Schokolade, Käse und Schweizer Alpen

«Das kleine Chalet in der Schweiz » ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin Julie Caplin lese. Da es sich bei ihr um eine Bestseller Autorin handelt und sie bereits 5 weitere Romane dieser Reihe veröffentlicht hat, war ich nach dem Lesen des Klappentextes umso gespannter auf die Geschichte.

Mina ist glücklich mit ihrem Freund und ihrem Leben. Eines abends macht sie ihm nach sorgfältiger Planung eines Dinners im Beisein aller gemeinsamen Freunde einen Heiratsantrag, welchen er ablehnt. Sie versteht die Welt nicht mehr und beschließt kurz darauf in die Schweiz zu fliegen, um ihre Patentante in ihrem Chalet zu besuchen. Diese Reise ist als eine Art Selbstfindung gedacht, da sie sich mit ihrem Ex anscheinend etwas vorgemacht hat und ihr Job sie nicht zu 100 Prozent erfüllt.
Die Zugfahrt in die Schweiz bringt sie mit Luke zusammen, den sie beim Versuch den Zug zu erwischen überrennt und zu Boden wirft. Beide finden sich auf anhieb sympathisch und Mina bereut es ihn nicht nach seiner Nummer gefragt zu haben.
In der Schweiz angekommen genießt sie die wundervolle verschneite Kulisse, leckere Schokolade und Käse und wie der Zufall es will trifft sie im Chalet auf Luke wieder.

Der Schreibstil ist flüssig und ließt sich leicht. Das Setting wird wunderbar beschrieben und lässt die Schweizer Alpen, das Wetter und das Essen vor dem geistigen Auge erscheinen. Die Geschichte selbst wird für meinen Geschmack leider etwas langatmig, da mir Mina nicht symaptisch genug ist. Sie versucht zwar nach dem Korb ihres Ex reif zu entscheiden und handeln, ist dabei aber sehr sprunghaft. Das Ende der Geschichte ist vorhersehbar aber den Weg dahin sehr abwechslungsreich.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen, da es mich gut unterhalten konnte und ein winterliches Escape Roman ist, welches Lust auf die Schweizer Küche und insbesondere Schokolade macht.

Bewertung vom 21.10.2021
Der Kolibri - Premio Strega 2020
Veronesi, Sandro

Der Kolibri - Premio Strega 2020


sehr gut

Preisgekrönt

„Der Kolibri“ von Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Premio Strega Preis ausgezeichnet und entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Marco Carrera, genannt der Kolibri, muss in seinem Leben so einige Schicksalsschläge wegstecken und dennoch schafft es der Augenarzt, der Vater, Sohn, Bruder, Ehemann, Geliebte weiterzumachen. Mehr will ich zum Inhalt gar nicht sagen. Denn die Art, wie der Autor die Geschichte erzählt, ist außergewöhnlich.

Beginnend mit einem Gespräch zwischen Carrera und dem Psychotherapeuten seiner Frau, wird die Geschichte in einzelnen Kapiteln aus Sicht Marcos, mit Hilfe von Briefen und Gesprächen erzählt, allerdings nicht chronologisch, sondern mit großen Zeitsprüngen zwischen den einzelnen Kapiteln. So fügt sich ein Puzzleteil ins andere und erzeugt eine ganz subtile Spannung.

Veronesi schafft es wie kaum ein zweiter mit seiner Sprache eine Sogwirkung auf den Leser auszuüben. Sätze, die über mehrere Seiten gehen, wechseln sich mit knappen Sätzen ab, die durch das Unausgesprochene bestechen. Er fordert den Leser, sowohl sprachlich als auch inhaltlich.

Während die Spannung sehr lange aufrechterhalten wird, flacht die Geschichte am Ende leider etwas ab. Dennoch ein sehr lesenswertes Buch, das noch einige Zeit im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 07.10.2021
Das Archiv der Gefühle
Stamm, Peter

Das Archiv der Gefühle


sehr gut

Ein Mann, Mitte fünfzig, lebt in seinem alten Kinderzimmer im Haus seiner verstorbenen Mutter. Mit Sorgfalt führt er das Archiv weiter, das inzwischen in seinem Keller lagert. Das war mal sein Beruf, aber der Job wurde längst wegrationalisiert.

Der Ich-Erzähler hängt nämlich in Gedanken immer noch seiner Jugendliebe Franziska nach. Er lebt in Erinnerungen und Träumen. Je mehr wir über ihn erfahren, desto sympathischer wird er. Und: Seine Phantasien wirken sehr real, so dass man sich oft fragt: Passiert das jetzt wirklich? Das Leben besteht eben aus vielen Möglichkeiten, die kann man sich ausmalen oder ausprobieren.

Ein Roman über ein ungelebtes Leben, ein Leben in der Möglichkeitsform. Da ist einer, der wartet und hofft, der den anderen beim Leben zusieht, während sein eigenes Leben an ihm vorüberzieht.

Peter Stamm eröffnet den Blick auf die innere Reise des Erzählers und seinen Weg von der Möglichkeit hin zur Realität.

Feinsinnig, zart und mit Tiefgang - mit dem unverkennbaren Ton von Peter Stamm.
Eine perfekte Herbstlektüre und daher 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.09.2021
Greta und Jannis
Kuratle, Sarah

Greta und Jannis


gut

Hohe Poesie

Beim Roman Greta und Jannis von Sarah Kuratle hat mich vor allem das Buchcover sehr angesprochen, welches so simple, aber auch schön zugleich illustriert wurde. Es zeigt einen Zweig mit Früchten und untermalt das Poetische der Geschichte. Zugegeben dieses Buch ist keine leichte Kost und nichts für zwischendurch, da ich mich beim Lesen teilweise etwas anstrengen musste, um der Geschichte folgen zu können. Die Zeitsprünge von der Vergangenheit in die Gegenwart, sowie das Wechselhafte zwischen Fantasie und der Realität krönen die Schwierigkeit des Romans. Definitiv ist dieses Buch nicht mit denen vergleichbar, was ich bisher gelesen habe und demnach schwer zu beurteilen. Einerseits fand ich den Schreibstil abwechslungsreich anderseits lese ich weniger anspruchsvolle Romane viel lieber. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Buch seine Liebhaber finden wird. Daher gebe ich dem Roman 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.09.2021
Mutter werden. Mutter sein.

Mutter werden. Mutter sein.


sehr gut

Die schwierigste, intensivste und schönste Aufgabe der Welt

Das Buch „Mutter werden. Mutter sein.“ von Barbara Rieger sowie Beiträgen weiterer verschiedener Autorinnen befasst sich, wie der Titel vermuten lässt, über die Mutterschaft und was es bedeutet eine Mutter zu sein. Die verschiedenen Autorinnen geben auf insgesamt 15 Kapitel ihre Sichtweise zum Thema Mutter wieder. So unterschiedlich wie die Autorinnen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Erfahrungen zu diesem Thema, was für die eine ein Segen ist, mag für die andere ein Fluch darstellen. Der Schreibstil und die Gestaltung der jeweiligen Kurzgeschichten variieren ebenfalls sehr und daher haben mir nicht alle Kapitel zugesagt bzw. konnten mich nicht ganz zu dem Thema abholen. Einige Kapitel waren sehr kurzweilig und schnell gelesen andere wiederum zu langatmig. Dadurch, dass die Kapitel aber relativ kurzgehalten werden, konnte man pro Tag ein Kapitel (oder mehr) lesen und über das Gelesene ggf. Nachdenken. Für mich als Nichtmutter hat das Buch neue Eindrücke vermittelt und vieles bestätigt was ich über die Rolle der Mutter bereits zu wissen gedacht habe. Alles in allem ist es ein guter Ratgeber, um andere Sichtweisen zum Thema Mutterschaft zu erhalten und daher gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.08.2021
Wie du die Welt verändern kannst
Welk, Sarah

Wie du die Welt verändern kannst


ausgezeichnet

Trockene Thematik mit großer Begeisterung nahegebracht

Wer Veränderungen bewirken will, muss wissen wie die Demokratie funktioniert. Jugendliche und auch der eine oder andere Erwachsene lassen sich davon meist nicht so beeindrucken aber in dem Sachbuch "Wie du die Welt verändern kannst" von der Autorin Sarah Welk werden die Ursprünge der Demokratie altersentsprechend und interessant dargelegt und das Thema dem Leser schmackhaft gemacht, da jeder selbst etwas Großes mit Hilfe der Demokratie bewirken kann.

Das Buch ist untergliedert in vier Kapiteln, angefangen mit der Begriffserklärung der Demokratie, folgend mit der Demokratie im eigenen Klassenzimmer, die Definition des Föderalismus und als Abschluss die Funktionsweise der Politik.

Es werden viele politische Begriffe ausgeführt, die Geschichte zum Ursprung der Demokratie erklärt und nahegelegt wie wichtig sie für eine gut funktionierende Gesellschaft sie ist, Unterschiede zur Diktatur aufgezeigt, und über die Aufgaben verschiedenen politischer Institutionen wie z.B. der Gewaltenteilung informiert.

Das Sachbuch wird durch die Kapitel hinweg mit zahlreichen Illustrationen begleitet, welche die Informationstexte bildhaft unterstützen und das doch recht trockene Thema sehr gut auflockern. Mittels verschiedener Rätsel, die sich durch das ganze Buch ziehen wird das Gelesene und die wesentlichen Informationen nochmals kurz und knapp zusammengefasst.

Der Schreibstil ist sehr verständlich und altersgerecht geschrieben und die Autoren begeistert mit ihrer Sprachwahl selbst jüngste Leser für dieses doch recht trockene aber umso wichtigere Thema der Politik, da Sie Beispiele aufzählen, wie Kinder aus verschiedensten Ländern selbst einiges in der Politik, insbesondere bei ihrer eigenen Schule bewirkt haben.

Für mich ein sehr gelungenes Buch, welches in das Thema der Demokratie einführt und selbst Erwachsenen einiges neues erklärt und daher kann ich hier eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Bewertung vom 12.08.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


sehr gut

Das Buch handelt von den drei Geschwistern Ea, Sidsel und Niels, die aufgrund des Fortbleibens des Vaters und den frühzeitigen Tod der Mutter sich im Kern verloren und auseinandergelebt haben. Mittels einer Seherin will die älteste der drei Geschwister den Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutter herstellen, um kaputtgegangenes aus der Vergangenheit wiederherzustellen. Die Sitzung wird allerdings beendet als der ungebetene inzwischen auch verstorbene Vater sich zur Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits dazugesellt. Die Geschwister werden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und sind gezwungen Stellung zueinander zu beziehen. Die Geschichte spiegelt die wiedergewinnende Macht der Liebe sowie den nicht wiederherstellbaren Vertrauensbruch zwischen Eltern und Kind wider. Es beinhaltet Themen, über das Elternsein, die Vorstellung zum Tod und das Leben danach sowie verschiedene Arten von Beziehungen zueinander.

Das Buch erzählt aus sich wechselnden Perspektiven und gibt einen Einblick ins gegenwärtige Leben und die Vergangenheit der drei Geschwister, sowie weitere Personen, die in irgendeiner Weise mit den Hauptprotagonisten verknüpft sind. Mich hat der Aufbau etwas an den Film „Valentinstag“ erinnert auch wenn die Thematik eine ganz andere war. Stilistisch gesehen war der Schreibstil ungewohnt poetisch an den Stellen, wo die verstorbene Mutter aus dem Jenseits ihre Gedanken geäußert hat, was mich allerdings nicht gestört hat. Hier und da war es etwas schwierig mitzukommen aber beim Weiterlesen hat sich mir der Sinn dann doch erschlossen. Mit den Figuren konnte ich mich dennoch schwer identifizieren, da jede so unterschiedlich war und man aufgrund der ständig abwechselnden Perspektivwechsels nur kurz einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen konnte.

Das Buch hat mir gut gefallen, weil es etwas anderes zu dem war, was ich üblicherweise so lese. Ich kann das Buch diejenigen weiterempfehlen, die gerne schwere Kost bzw. anspruchsvolle Bücher lesen und einen Einblick in gestörte, wieder intakt gewordene und gar nicht erst entstandene Familienverhältnisse und Beziehungen zu bekommen.

Bewertung vom 28.07.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


ausgezeichnet

unzensiert, authentisch, gelungen

Weston Kogi kehrt mehr nach einem Jahrzehnt zurück nach Alcacia, einem fiktiven Land in Westafrika, um an der Beerdigung seiner Tante teilzunehmen. Er fühlt sich hierzu verpflichtet, da sie es war, die Weston vor 15 Jahren aus Alcacia ein One-Way-Ticket nach London gekauft hat, um aus dem damaligen Bürgerkrieg flüchten zu können. Weston merkt bei seiner Ankunft in Alcacia, dass er nicht mehr viel mit dem Land gemein hat und will so schnell wie möglich nach der Beerdigung wieder zurück nach London.

Die Begegnung auf der Beerdigung mit Churchill, kurz Church, einem skrupellosem Bekannten aus früheren Tagen, der Westons Leben erschwert und tyrannisiert hat und eine dumme Lüge, sorgen dafür, dass der Aufenthalt in Alcacia länger andauern wird als geplant. Weston erzählt Chuch, dass er bei der Mordkommission der Londoner Polizei arbeitet, obwohl er nur Wachmann in einem Supermarkt ist. Durch diese scheinbar harmlose Lüge findet sich Weston zwischen den Fronten der Revolutionsgruppen Liberation Front Alcacia und der People’s Christian Army wieder. Er soll den Tod eines unparteiischen Friedensstifters aufdecken, den die beiden Gruppen jeweils der anderen Partei zuschieben. Zu allem Übel wird Weston auch noch von dem Geheimdienst verfolgt. Weston hat keine Wahl und nimmt sich der Aufgabe an, da er bei Unkooperativität den Tod zu befürchten hat. Er beginnt mit den Ermittlungen und hat vorrangiges Ziel gesetzt überlebend aus dem Land rauszukommen.

Der Leser spürt die Hitze Westafrikas, den Gestank und lernt die gesetzlosen Straßen kennen. Sehr passend hier ist das Buchcover, welches einen feuerroten Himmel und einer Straßenszene zeigt.
Der Autor versteht es den Leser in seinen Bann zu ziehen indem er unverschönt über Gewalt, Sex und die politische Spannung im Land erzählt. Die derbe Sprache und die teilweise zu brutal und verstörenden Szenen tragen gelungenen zur Authenzität des Schauorts bei.

Für mich war das Buch ein neues Erlebnis. Der Leser kommt direkt ins Geschehen rein und lernt eine ganz andere Welt und Kultur kennen. Durch die detaillierte Erzählweise spielt man das Gelesene direkt vor dem Auge ab und muss bei gewissen Szenen das Buch aus der Hand legen, um es dann direkt wieder hervorzuholen und gespannt weiterlesen. Auch das Ende ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Es kommt überraschend und lässt auf eine Fortsetzung schließen.

Bewertung vom 21.07.2021
Mein Sternzeichen ist der Regenbogen
Schami, Rafik

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen


ausgezeichnet

Geschichten so bunt wie das Leben

So bunt wie der Regenbogen ist, so bunt sind auch die Geschichten, die der 1964 in Damaskus geborene Autor Rafik Schami in „Mein Sternzeichen ist der Regenbogen“ darbietet. Das Cover ist in einem auffällig gelben Ton gehalten und zeigt eine Spirale mit vielen bunten Kästchen, welche man eventuell als Häuser deuten kann.

Eine Kurzgeschichte nach der anderen, Anekdoten und Erzählungen gibt der Autor in einer so tollen Sprache wieder, dass jede einzelne Geschichte den Leser zum Nachdenken, Schmunzeln oder Ausflucht aus dem Alltag dienen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die teilweise humorvollen, traurigen, aber auch satirischen Schilderungen sehr kurzweilig und erfrischend. Die länge der einzelnen Geschichten ist recht kurz und so kann man das Buch herausholen und aus einzelnen Kapiteln lesen, um auf heitere Gedanken zu kommen und sich mit Geschichten aus der weiten Welt verzaubern lassen zu wollen.

Die insgesamt 27 Kurzgeschichten, Anekdoten, Erzählungen aus Schami‘s Leben und seinem Umfeld sind in dem Buch untergliedert zu sechs Themengebieten wie Geburtstag, Lachen, Reisen, Geheimnis, Tiere und Sehnsucht.

Das Buch ist ein wahres Gute-Laune-Buch, welches nicht nur mit lustigen Geschichten den Leser bei Laune hält, sondern auch Geschichten beherbergt, die Trauriges wiedergibt und zum Nachdenken anregt.

Fazit: Das Buch ist eine hohe Erzähl- und Unterhaltungskunst, die Schami hier darbietet. Es ist ein Buch, welches man gerne wieder aus dem Bücherregel holt und durchblättert. Es ist mein erstes Buch des Autors, aber sicherlich nicht das letzte.

Bewertung vom 14.07.2021
Evie und die Macht der Tiere
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


ausgezeichnet

Gabe und Güte und das Leben ist gut (zu dir)

Evie ist ein junges Mädchen, welches mit Tieren mittels Telepathie kommunizieren kann. Diese Gabe hat sie durch ihre verstorbene Mutter vererbt bekommen und muss aus zunächst unerklärlichen Gründen geheim gehalten werden. Erst als ihre Großmutter Granny Flora ihr Geheimnis verrät, versteht Evie die Sorgen ihres Vaters und das ständige Hinweisen das Kommunizieren mit Tieren zu unterlassen. Ohne viel zu spoilern muss Evie sowohl sich selbst als auch Granny Flora und ihren Vater vor dem Bösewicht Mortimer retten. Ihre Gabe und Güte verhelfen ihr dabei auf dem abenteuerlichen Weg dahin.

Matt Haig hat ein sehr gelungenes Kinderbuch kredenzt, welches die gesellschaftsrelevanten Themen Tier- sowie Umweltschutz in den Vordergrund stellt. Durch die vielen Fakten über Tier und Umwelt ist es noch dazu ein sehr lehrreiches Kinderbuch. Sowohl die Illustrationen auf dem Buchcover als auch durch die Geschichte durchweg sind sehr gelungen und lassen ein klares Bild vor Augen entstehen, welches beim Lesen wie ein Film abgespielt wird. Evie scheint zunächst der Außenseiter ihrer Schule zu sein, schließt aber im Verlauf der Geschichte eine Freundschaft zu Ramesh, der ebenfalls Halbwaise ist. Ihm vertraut sie ihr Geheimnis an und fasst Mut sich dem Bösen zu stellen, statt davon zu laufen. Dem Leser wird nahegelegt, dass es ok ist anders zu sein und dass es an einem selbst liegt ob man diese Gabe für das Gute oder das Böse nutzen will. In Evies Fall hat ihr ihre gutmütige Art viele Türen geöffnet, die letzten Endes für einen Happy End gesorgt haben („Güte ist wie ein Bumerang. Sie kommt zu einem zurück, weil man sie zuvor in die Welt geschickt hat.“).

Besonders gefallen haben mir die Charaktere, die der Leser mit ihren Ecken und Kanten kennenlernt und ins Herz schließt. Die sympathischen Figuren machen die Geschichte sehr nahbar, sodass man sich sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen kann. Die Sprache ist sehr kindgerecht und leicht verständlich. Die kurzen Kapitel machen das Lesen ebenfalls sehr kurzweilig und mittels Spannungsaufbau will man die Geschichte einfach weiterlesen und mitfiebern.

Für mich hat dieses Buch eine ideale Altersempfehlung eignet sich aber auch ideal zum Vorlesen für jüngere Kinder. Aber auch Erwachsene bedient dieses Buch, ähnlich wie der kleine Prinz, mit tiefgründigeren Botschaften und vermittelt Werte, die jeder Erdenbewohner verinnerlichen sollte. Deshalb klare Leseempfehlung von mir.