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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 653 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2024
Die große Sehnsucht
Sydow, René

Die große Sehnsucht


sehr gut

Diese kurze Zeit davor und das Bewusstsein, dass es bald hinausgeht in die Welt

Mitten in den 1990er Jahren in einer kleinen Stadt am Bodensee, hier leben die drei Freunde Rabe, Fete und Michi. Bald werden sie ihr Abitur machen und dann heißt es, Schritte gehen, ihren Weg finden zu dem Leben, das dann ihres ist und die Träume, die Träume nicht vergessen dabei. Doch noch leben sie zu Hause und haben Zeit für das Herantasten an das Erwachsenwerden. Da geht es natürlich um die Liebe. Sie ist bei jedem von ihnen präsent. Es geht um Träume, um die Zweifel daran, auch darum, ob man mutig genug sein wird, es zu probieren. Und es geht um die Unwägbarkeiten, die vor ihnen liegen, immer wieder einmal. Aber hier ist es vor allem auch das Leben, ihr Hier und Jetzt und die Freundschaft, die hilft, wann immer man sie braucht, die im Fokus steht.
Das Flair dieser Zeit und wie es damals einfach war, noch weit weg von Handy und Co, wo man Filme in der Videothek auslieh statt diese zu streamen, das zaubert einem schon ein kleines Lächeln ins Gesicht, gerade dann, wenn es auch für einen selbst die Jahre waren, in denen man sich erlebt hat als Jugendlicher, mit dem Bewusstsein, dass diese Zeit bald zu Ende geht. Und die konkrete Geschichte hierzu, sie macht einfach Spaß. Wie dramatisch die Jungs selbst das ein oder andere in ihrem kleinen Leben wahrgenommen haben. Und gefühlt war es das ja auch. Aber später werden sie, genau wie die Leser hier, milde und mit etwas Nostalgie darüber schmunzeln und wahrscheinlich denken, war doch eine gute Zeit. Und man blickt gerne darauf zurück.
Ich mag es einfach, dieses Buch.

Bewertung vom 08.11.2024
Die Geschichte vom zauberbunten Garten
Rübben, Andrea

Die Geschichte vom zauberbunten Garten


sehr gut

Atmosphärische Bilder und eine gute Geschichte dazu

Eine Geschichte mit Botschaft, fokussiert auf das Wesentliche, mit einfachen Sätzen, die beim Vorlesen auch von den Kleinsten zu erfassen sind, dafür steht diese Geschichte und die Bilder dazu, sie sind etwas ganz Besonderes. Mit Flair und Zartheit durchzogen, sprechen sie uns alle an, die Kinder und die Erwachsenen ebenso. Die kleine Welt in diesem Buch ist grau, die Farben fehlen und dass wirkt sich auf die Menschen aus. Doch es gibt eine Frau mit ihrem Garten. Dort blühen die herrlichsten bunten Blumen und das ist wunderschön. Und dann wird dieses Schöne in die Welt getragen. Mit einer Blume fängt es an, die die Frau jemandem schenkt. Andere sehen diese und auch sie erfreuen sich daran und wünschen sich mehr davon. So verbreitet sich immer mehr Farbigkeit und überstrahlt das Grau in Grau. Und natürlich steht dies symbolisch für das Positive, wozu Freude und Liebe zählt und dafür, was ein Einzelner, indem er es einfach tut, bewirken kann.
Dies ist ein Bilderbuch, das sehr von den tollen Bildern lebt. Sie erzählen die Geschichte fast schon ganz von allein. Gut, dass der Text dazu so reduziert gehalten ist. Immer stimmt die Taktung zwischen dem visuellen Erleben und den Sätzen, die darunter stehen, nicht. Aber das kann man übersehen.
Das langsame Umblättern der Seiten, es erfüllt einen wirklich mit Freude und einem guten Gefühl. Und genauso ist es ja auch gewollt.

Bewertung vom 08.11.2024
Verborgene Fabelwesen der Meere
Schäfer, Florian

Verborgene Fabelwesen der Meere


ausgezeichnet

Eine Expedition in die tiefsten Tiefen des Meeres und der Versuch auf ein Miteinander

Zunehmend kommt es zu Zwischenfällen, bei denen sehr angsteinflößende Meereswesen an die Oberfläche steigen und sich den Menschen gegenüber aggressiv verhalten, sie regelrecht angreifen. Um dieser Bedrohung entgegenzutreten, wird erst einmal nicht das Militär, sondern die Wissenschaft bemüht. Eine Gruppe aus Experten wird zusammengestellt und dann beginnt sie, die Expedition, zu den 'Verborgene Fabelwesen der Meere'. Das ist spannend und faszinierend, in mehr wie einer Beziehung. Diese Wesen an sich, wie sie aussehen, was es mit ihnen auf sich hat, das ist schon ganz großes Kino und dabei vergisst man sehr schnell, dass diese ja der Phantasie des Autors entsprungen sind und nicht den dunklen Tiefen des Meeres. Aber da ist noch viel mehr. Es geht auch um die Crew, die sich dieser Aufgabe stellt, die die Verantwortung hat, Erkenntnisse mit nach Hause zu bringen, die helfen, ein gewaltvolles Handeln zu vermeiden. Man lernt sie kennen, die Hauptakteure und auch alle drumherum, genau im richtigen Maß, um Bestandteil zu sein, des großen Ganzen. Denn das Buch hat noch eine weitere Besonderheit zu bieten, die Illustration, die nicht nur begleitet, sondern sich regelrecht mit einbringt ins Geschehen und uns Leser damit ganz nahe ran bringt, an dieses Abenteuer. Konstruktionszeichnungen, Karten, Fotos, 'aktuelle' Zeitungsausschnitte, Notizen, sehr originell, authentisch auch mal mit einem Kaffeefleck und noch vieles mehr, all dies durchzieht die Geschichte und gibt einem das Gefühl, selbst mit auf der 'Kommandobrücke' zu stehen, unmittelbar mit dabei zu sein.
Hier ist den Machern des Buches, die so viel Herzblut in ihre 'Expedition' gesteckt haben, wirklich etwas Besonderes gelungen.Und es macht einfach großen Spaß, sich hier mitnehmen zu lassen.

Bewertung vom 15.10.2024
Von Angesicht zu Angesicht
Eulberg, Dominik;Hörren, Thomas;Danke, Thorben

Von Angesicht zu Angesicht


ausgezeichnet

Bisher kaum der Wahrnehmung wert und nun werden sie vorgestellt, unsere Insekten, ganz groß

Unsere heimischen Insekten, kaum sichtbar, lästig und ohne Wert, mit unangenehmen Gefühlen verbunden, wenn man sie an sich vorbei krabbeln sieht oder sie sich gar durch Nahrung angelockt fühlen, da fällt es leicht, etwas dagegen zu tun, denn man muss ihnen ja nicht in die Augen sehen. Jetzt schon! Dieses tolle Buch präsentiert uns diese faszinierenden Tiere 'von Angesicht zu Angesicht'. Vielfach vergrößert und scharf gestellt, jede Facette ihrer Augen, jedes Härchen auf ihrem Körper, der grandios von der Natur gestaltete Aufbau ihres Körpers gut sichtbar, fühlt man sich hier im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe mit diesen Wesen, die eben gar nicht unnütz sind, sondern unverzichtbare Aufgaben im Kreislauf des Nehmens und Gebens innehaben, die das Funktionieren des Ökosystems Erde gewährleisten. Ohne sie geht es nicht!
Und darüber hinaus, sie sind einfach schön und hier so kunstvoll dargeboten durch eine absolut meisterliche Bildgebung. Dazu kommen die wirklich wichtigen Fakten zu all ihren körperlichen Attributen und dem, was sie ausmacht und eben ihr Leben bestimmt.
Meine allerhöchste Hochachtung vor diesen Lebewesen, über die man jetzt so viel mehr weiß und die man nun so anders wahrnimmt, wenn sich unsere Wege kreuzen. Und das ist ja irgendwie ständig so.
Und danke diesem Buch, das genau dafür gesorgt hat.

Bewertung vom 25.09.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Eine Wühlmaus ebnet den Weg für die Luftfahrt und danach macht das auch eine Menschenfrau

Das Earhart auf dem Cover, auch die Luftfahrtpionierin, die als erste Frau über den Atlantik flog, kommt in diesem Buch vor, ganz am Schluss. Denn dies ist die Geschichte von jemand anderem, einer Wühlmauspilotin, die mit ihrem selbst gebauten Flugzeug einmal um die ganze Welt fliegt, vor den Menschen. Und die ihnen so zeigt, was geht. Warum sie das tut, warum sie dies alles auf sich nimmt, es ist die Neugier, Wissen voranzutreiben, denn ganz am Anfang dachte sie tatsächlich, die Welt wäre rechteckig wie die Karte, auf der alle Erdteile abgebildet waren. Außerdem wollte sie dieses Tier auf der Briefmarke aus Uganda, ein Löwe, das sie zufällig in die Pfötchen bekommen hat, unbedingt einmal in natura sehen. Und so erleben wir als Leser mit, wie es vorangeht, das Flugzeug gebaut wird und schließlich, trotz vieler Hürden auch von den eigenen Artgenossen, wie sie abhebt, und ihre Reise beginnt. Wie sehr man da mit dabei sein kann, mitfiebern mit dieser sympathischen kleinen Maus, das liegt auch an den grandiosen Bildern, die die Geschichte nicht nur begleiten, sondern sie stückweise auch richtig weitererzählen. Illustrationen und Text sind eng miteinander verflochten und ein bisschen überstrahlen die Bildkunstwerke, die sich bei jedem zweiten Umblättern jeweils über über die ganze Doppelseite erstrecken, alles, fast zumindest. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern einfach nur sehr schön, wenn man die beeindruckenden Bilder auf sich wirken lässt und sich daran erfreut.
Ein besonders Buch, für Kinder und auf alle Fälle auch für Erwachsene, ein wahres Erlebnis und am Ende, ja, da findet die Wühlmaus dann auch ihren Platz, dort, wo man nicht mehr versucht, ihren Pioniergeist auszubremsen. Im Gegenteil, sie inspiriert eine gewisse Andere, man denke an den Titel, es ihr gleich zu tun.
Ganz groß!

Bewertung vom 21.09.2024
Angriff der Krao
Källner, Oskar

Angriff der Krao


ausgezeichnet

Auf ins große Weltraumabenteuer, mit herrlich fantastischen Kreaturen und den Krao, die Bösen dabei

Die Geschwister Elias und Alice haben ein ganz normales Leben. Doch dann kommt eines Tages ihre Mutter nicht mehr nach Hause und der Vater wird beschuldigt, dabei eine Rolle zu spielen. Da bleibt nur, der Sache auf eigene Faust nachzugehen. Und so machen sich die beiden Kinder auf den Weg, um das Geheimnis hinter der Geschichte zu ergründen. Und sie treffen auf Brock bzw. er auf sie, ein Außerirdischer, der ihre Mutter kennt und sie mit auf sein Raumschiff nimmt, um mit ihnen in den Weltraum zu fliegen. Denn die beiden müssen helfen, ihre Mutter zu retten und gleichzeitig die Bösen in diesem Science-Fiction Abenteuer, die Krao, zu bekämpfen.
Das ist dann schon irgendwie großes Kino, mit einer Menge außerirdischer Wesen, die man in den eingestreuten Comicsequenzen auch direkt zu Gesicht bekommt und einem Geheimnis, das die eigene Familie betrifft. Spannung pur und das Fantastische kommt packend und kreativ gestaltet daher, ohne dabei eine angemessene menschliche Bodenhaftung zu verlieren, mit sehr sympathischen Gestalten, ganz vorne weg dem Geschwisterpaar, das sich zwischendrin auch mal etwas kabbelt, wie man das nun mal so tut, aber ganz fest zusammenhält.
Ein rundum gelungener Start dieser auf drei Bände angelegten Geschichte, in den unendlichen Weiten des Weltalls. Und dann gibt es ja noch die Sammelkarten mit den beteiligten Protagonisten drauf. Das macht einfach rundum Spaß und auch, wenn da nicht der 'ganz schön gemeine' Cliffhanger wäre, mit dem dieser erste Teil zu Ende geht, Band 2 wird schon jetzt sehnlichst erwartet. Hoffentlich ist es bald soweit.

Bewertung vom 16.09.2024
Nachts werden alle Wünsche wahr
Jenny, Zoë

Nachts werden alle Wünsche wahr


sehr gut

Jeder ist seiner Wünsche Schmied und gegen die eigene Angst hilft Zusammenhalt

Fünf Freunde auf nächtlicher Mission, gemeinsam haben sich Lea und vier weitere Kinder zur Riverside-Bande zusammengefunden und jetzt wollen sie mal ausbrechen, aus dem brav-normalen und ein Abenteuer erleben. Eine etwas grenzwertige Angelegenheit, mit dem Schlüssel ihrer Mutter, die in einem Supermarkt arbeitet, diesen Ort zu betreten, wenn alles geschlossen ist. Das ist natürlich verboten, aber der Nervenkitzel, etwas Verbotenes zu tun, inkl. sich an den Waren zu bedienen, ist doch wohl cool. Vielleicht würde man jetzt denken, eigentlich ist erwischt werden angesagt, aber es kommt, für die Kinder und die Geschichte selbst, die jetzt erst richtig beginnt, anders. Ein magisches Buch, ein zu lösendes Rätsel für jeden von ihnen, verbunden mit der jeweiligen individuellen Angst, die es dabei zu überwinden gilt, das ist gut zu lesen und spricht die Leserschaft auf jeden Fall an. Helfen tut dabei die Freundschaft und Verbundenheit der Clique und das ist auch das Fazit dieser fantastisch angehauchten Geschichte. Gemeinsam ist alles leichter. Habe den Mut ehrlich zu sein und öffne dich deinen Freunden. Das hilft.
Dieses Buch, es hält eine ansieh sehr schöne positive Geschichte für uns bereit, mit sehr ansprechenden Illustrationen und einer wirklich gelungenen Nähe zu den Problemen, die vielleicht auch dich und mich umtreibt. Allerdings verursacht der 'Einbruch'', auf den dann auch gar nicht weiter eingegangen wird, doch ein ziemlich ungutes Gefühl und lässt sich nicht ganz ausblenden.
Das ist ein bisschen schade.
Eine zum größten Teil gut gemachte Geschichte mit kleinem Beigeschmack.

Bewertung vom 13.09.2024
Über das Helle
Jaksch, Stefanie

Über das Helle


ausgezeichnet

Der Welt und dem eigenen Leben das Positive abringen, das geht

Es heißt immer, das sind wirklich düstere Zeiten. Objektiv gesehen ist das sicherlich auch so und zwar zu jeder Zeit. Schaut man sie an, die Welt, den globalen Klimawandel, die elementare Not der Menschen in vielen Ländern, Kriege, vor denen auch wir nicht mehr die Augen verschließen können. Dem entgegen sollte eigentlich ein stabiles engeres Umfeld stehen, Arbeit, Freunde, Familie. Aber natürlich gibt es auch hier Dinge, die einen niederdrücken, Krankheiten, Zwischenmenschliches, wirtschaftliche Aspekte. Und doch gibt es Wege, Möglichkeiten, gute Gefühle zu empfinden, eine Haltung einzunehmen, die uns positiv durchs Leben gehen lässt. Und dieses Buch 'Über die Helle' greift uns dabei unter die Arme, beleuchtet die Dinge auf eine sehr umfassende weit gefächerte Weise, in einer Sprache, die es einem einfach macht, daran 'teilzuhaben'. Die praktische Umsetzung, Anstöße dafür sind da und wenn wir es denn nicht schon selbst auf den Weg gebracht haben, hat man jetzt vielleicht ein bisschen Zuversicht und Mut dazu gewonnen, so gut es geht in der Helligkeit durchs Leben zu gehen. Dafür ist es schließlich da. Das Leben ist wertvoll und man hat uns eins davon. Man sollte sich geradezu verpflichtet fühlen, es so gut zu leben, wie es eben geht.
Dieses Buch nimmt man sehr angenehm wahr.
Ein sehr positives Leseerlebnis!

Bewertung vom 13.09.2024
Und später für immer
Jarck, Volker

Und später für immer


sehr gut

Desertiert, um für die Seinen zu überleben und sich verstecken, so voller Angst

März, 1945, der Krieg liegt in den letzten Zügen. An die jämmerlichen Parolen vom Endsieg glaubt keiner mehr. Johann ist 25 und Pilot. Seine Einheit ist nicht weit von seinem Zuhause entfernt, stationiert, wo Frau und das inzwischen wahrscheinlich geborene Kind auf ihn warten. Zusammen mit drei Kameraden beschließt er, zu desertieren. Er wird von seinen Verwandten auf dem Dachboden ihrer Scheune versteckt. Und hier wartet er nun, voller Angst vor Entdeckung, denn das wäre sein Tod. Die Erinnerungen an das Kriegserleben, die jüngsten Ereignisse, der Horror, hat sich tief eingegraben in seine Seele. Und dann hört er ein Geräusch. Er erwartet die Feldjäger, die ihn sofort erschießen würden. Aber es ist, erst einmal nur, die 16-jährige Nachbarstochter Frieda. Doch auch sie bedeutet Gefahr, denn, ob sie Johann verrät, dass lässt sie offen.
Diese Geschichte, die ihre Wurzeln in den Tagebüchern des Großvaters des Autors hat, sie zeigt den inneren Aufruhr eines jungen Mannes, der, beladen mit den Erlebnissen des Krieges, vor allem eins will, zurück zu einem normalen Leben, mit Frau und Kind. Und wir als Leser erleben dies mit, bekommen einen Eindruck von der verzehrenden Angst und der Ungewissheit und Machtlosigkeit, denn was wird letztendlich sein Schicksal sein. Das alles ist gut angelegt, nuanciert und eher ruhig gehalten, gut nachvollziehbar und geschrieben in einer Sprache, die einem die Dinge sehr leicht zugänglich machen.
Ein einzelnes Schicksal und es steht für viel. Empfehlenswert.

Bewertung vom 11.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


ausgezeichnet

Spannende Crime Noir Geschichte und der passende Protagonist ist auch dabei

Als Lee Crove, Privatdetektiv in einem San Francisco, das jede Menge Düsternis mit sich trägt, zufällig an einer Luxuskarosse, mit einer weiblichen Leiche obendrauf, vorbeikommt, ist das erst einmal nur die Gelegenheit, ein paar interessante Bilder zu schießen und diese dann zu verscherbeln. Denn für ein paar Extrascheine ist sich Crove für nichts zu schade. Sowieso ist das irgendwie schon seine Grundhaltung, um durchs Leben zu kommen und in seinem Beruf kennt er so wenig Skrupel, um seine Auftraggeber mit einem zufriedenstellenden Ergebnis zu versorgen. Als sich herausstellt, dass es sich bei der Toten um die Tochter einer reichen einflussreichen High Society Dame handelt, wird daraus ein Fall, sein Fall. Die Selbstmordbehauptung der Polizei lässt die Mutter nicht gelten. Sie will wissen, was wirklich passiert ist und wer ihrem Kind das angetan hat. Und so macht sich Crove auf den Weg, die Dinge zu beleuchten. Dass das verdammt viele so gar nicht wollen und er dies auch durchaus zu spüren bekommt, hält ihn nicht ab, denn letztendlich hat er doch erstaunlich viel Ermittlerehre im Blut, um es sich nicht leicht zu machen und sich durchzubeißen, bis er sie hat, die Lösung.
Crove selbst würde wohl sagen, was ein heftiger Scheiß, aber etwas umgänglicher ausgedrückt, diese Geschichte hat es in sich, spannend auf ganzer Linie, mit jeder Menge Wendungen, die dann wieder etwas Neues freilegen und den Leser mehr wie einmal dazu zwingen, den eigenen Verdacht umzuwerfen und sich neu zu positionieren. Dazu der sehr flüssige Schreibstil und genau die richtige Taktung, all das führt zu einem sehr gelungenen Kriminalroman, mit einer überzeugend düsteren Note, die einem Crime Noir recht nahe kommt und aufs Beste unterhält.