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alasisa

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

Friesische Spannung
Der neue Roman von Joost Jensen "Leichenstarr an der Bar" spielt wieder in dem fiktiven Dorf Sünnum an der friesischen Nordseeküste.
Im Mittelpunkt steht Gesine Felber, Tüdelbüdel genannt, Brauerin des beliebten Friesenbräus, deren Kneipe der Treffpunkt der Dorfgemeinschaft ist. Als dann im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer klimaneutralen Ferienanlage ein Mord geschieht, ist die Dorfgemeinschaft alamiert und gemeinsam versuchen sie den Fall zu lösen. Dabei erleben sie einige aufregende Situationen .
Es ist ein typischer mit einer gewissen Portion Humor versehener Regionalkrimi. Sowohl die ostfriesische Landschaft als auch der besondere Menschenschlag kommen nicht zu kurz. Dazu kommt noch ein spannender Krimifalfall. Das Ganze ist gut geschrieben und leicht zu lesen und macht den Roman zu einer schönen, entspannten Sommerlektüre.

Bewertung vom 29.06.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Zeitloses Wasser
Der neue Roman von Elif Shafak "Am Himmel die Flüsse" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Im Mittelpunkt dieses Buches stehen drei Menschen und ihre Schicksale:
1. Arthur, der im 19. Jahrhundert in London an der Themse geboren wird und in einem Armenviertel aufwächst.
2. Die 9 jährige Narin, die mit ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf am Tigris lebt.
3. Zaleekhah, eine junge Frau, Hydrologin, die auf einem Hausboot auf der Themse lebt.
Durch das ganze Buch zieht sich das Thema Wasser wie ein roter Faden und verbindet die Schicksale der Menschen miteinander. Alles beginnt mit einem Wassertropfen. Neben den Geschichten der Hauptprotagonisten werden auch immer wieder sehr aktuelle Probleme thematisiert, sei es verschmutztes Wasser, Klimawandel, die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Identität, Vertreibung und Fremdsein.
Manche Ereignisse werden sehr detailliert beschrieben, aber es wird nie langweilig. Das liegt sicher an der tollen Sprache von Elif Shafak. Auch das farbige Cover mit dem großen Tropfen in der Mitte finde ich äußerst passend. Ich kann das Buch nur uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 24.06.2024
Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein
Kun Hoo, Rhee

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein


sehr gut

Weisheiten - nicht nur für das Alter
Rhee Kun Hoo, ein 90ig jähriger Psychiater in Südkorea, befasst sich in seinem Buch mit dem Älter werden. Es ist fast so etwas wie eine Autobiographie. Der Leser erfährt sehr viel über den Autor, seinen Werdegang und auch die Menschen, die ihn begleitet haben. Darüber hinaus kommt auch die Geschichte und das Leben in Südkorea nicht zu kurz.
Es ist gut strukturiert und auch als Laie leicht zu lesen. Es werden viele Lebensweisheiten und deren Bedeutung in verschiedenen Lebensphasen eingeflochten. Im Mittelpunkt steht immer wieder das Thema ein zufriedenes und vielleicht auch glücklicheres Leben zu führen. Und dieses auch noch im Alter mit zunehmenden physischen Problemen zu schaffen. Allerdings lässt sich das Leben und die Mentaltät in Südkorea nicht so ohne weiteres auf deutsche oder europäische Verhältnisse anwenden. Positiv zu erwähnen, ist auch der schlichte, hochwertige Einband. Insgesamt ein interessantes Buch und gut zu lesen. Ob es den Leser in seiner Einstellung zum Leben beeinflussen kann (oder sollte), ist sicher schwierig zu beurteilen

Bewertung vom 03.06.2024
Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10


ausgezeichnet

Spannende Provence
Der neue Roman von Remy Eyssen hat mir von Anfang an sehr gut gefallen und hat alles was einen guten Regionalkrimi ausmacht. Handlungsort ist der malerische Ferienort Lavandou in der Provence. Hauptakteure sind wieder die Polizistin Capitaine Isabelle Morell und der deutsche Rechtsmediziner Leon Ritter, beruflich und privat ein eingespieltes Team. Eyssen gelingt es auch in seinem neuen Krimi die Schönheit der Landschaft, das besondere Lebensgefühl und einen spannenden Kriminalfall zu verbinden. Junge Frauen werden entführt, gefoltert und ermordet. Und auch die Nebenschauplätze sind gut eingebunden, sei es der Ferienjob von Lilou, der Tochter von Isabelle oder der Besuch des französischen Präsidenten. Der Schreibstil von Remy Eyssen ist schnörkellos, flüssig, spannend und gut zu lesen. Es treten keine Längen auf und es wird trotz der fast 500 Seiten nicht langweilig. Das Cover macht direkt Lust auf Urlaub in der Provence.

Bewertung vom 21.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Im neuen Buch von Anthony Horowitz dreht sich alles um den Autor selbst. Er hat ein Theaterstück geschrieben, bei dem nach der Aufführung in London eine scharfzüngige Theaterkritikerin ermordet wird. Der Autor selbst ist der Verdächtige Nr. 1. Erst als Hawthorne sich als Privatermittler einmischt, kommen sie der Lösung des Falls näher.
"Mord stand nicht im Drehbuch" ist ein unaufgeregter Krimi im Stil von Agatha Christie. Dazu passt auch das Cover ausgesprochen gut. Horowitz gelingt es sehr genau die beteiligten Akteure zu beschreiben, Verwicklungen aufzuzeigen, Vermutungen anzustellen und lange den Spannungsbogen hochzuhalten. Alles mündet in einer Art Finale, indem die Lösung präsentiert wird. Der Schreibstil von Horowitz ist unaufgeregt und gut zu lesen. Mir hat der Krimi ganz gut gefallen, obwohl er manchmal etwas langatmig war.

Bewertung vom 21.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Eine spannende Zeitreise
Der Roman "Unter dem Moor" von Tanja Weber hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Die Geschichte wird in drei Zeitebenen erzählt. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, deren Leben wie Puzzleteile ineinander greifen. Gemeinsam ist allen: das Stettiner Haff.
1936 werden 30 junge Mädchen als " Belohnung" auf einen Gutshof an das Stettiner Haff gebracht. Hier erwartet sie aber nur Schwerstarbeit, Ausbeutung und Züchtigung. Gina wird vom Sohn des Gutsbesitzer vergewaltigt. Sie wird vorzeitig nach Hause geschickt und wandert mit ihren Künstlereltern aus. Die zweite Zeitebene spielt ab 1979. Sigrun hat jung geheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in einem Dorf am Stettiner Haff. Mit ihr erlebt der Leser den DDR Alltag mit Haushalt, Krippe und Arbeit, aber auch die Ängste vor Überwachung und Bespitzelung und der Wunsch nach Freiheit. Die dritte Zeitebenen spielt in der Jetztzeit. Die frustrierte Ärztin Nina zieht sich mit ihrem Hund zu einer Auszeit in eine Ferienwohnung an das Stettiner Haff zurück. Sie will sich über ihre Zukunft klar werden.
Der Autorin gelingt es mühelos zwischen den Zeitebenen zu springen und diese drei Geschichten miteinander zu verbinden. Der Schreibstil ist direkt, schnörkellos und gut zu lesen. Für mich war das Buch nirgendwo langweilig. Dazu kommt noch eine sehr einfühlsame Beschreibung der Region. Ich kann das Buch ohne Einschränkung empfehlen

Bewertung vom 12.04.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Spannende Provence
Das neue Buch von Pierre Lagrange " Bedrohliche Provence" reiht sich nahtlos an die vorangegangenen Krimis dieser Reihe an. Im Mittelpunkt stehen die Kommissare Castel und Theroux, sowie der Ex- Commissaire Albin Leclerc, sowie sein treuer Begleiter: der Mops Thyson.
Die Story ist von Anfang an spannend und dieser Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Leclerc wird von einem Bekannten, dessen Nichte und deren Lebensgefährte verschwunden sind, um Hilfe gebeten, diese zu finden.
Schnell werden zwei Leichen gefunden, wenig später noch zwei weitere. Leclerc ermittelt auf Hochtouren. Wie immer ohne offiziellen Auftrag, dafür mit viel Sachverstand und Engagement. Zum Schluss gerät er selbst in große Gefahr. Aber er trägt natürlich maßgeblich zur Lösung dieses Falls bei.
Lagranges Schreibstil zeichnet sich dadurch aus, dass er den Leser sowohl auf eine spannende Kriminalgeschichte mitnimmt, aber gleichzeitig auch viel von dem provenzalischen Charme und Landschaft einfließen lässt. Man kann sich als Leser hineinfallen lassen und genießen. Dabei ist es unerheblich, ob man die vorhergehenden Bände gelesen hat. Man wird gut in die handelnden Personen und Beziehungen hineinversetzt, ohne daß es langweilig wird.
Wieder ein durchaus gelungener Band dieser Krimireihe und nicht nur für Fans der Provence.

Bewertung vom 07.04.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


sehr gut

Sylter Spannung
Im Mittelpunkt des Krimis " Mord unterm Reetdach", der auf Sylt spielt, steht der Immobilienmakler Kristan Dennermann. Ihm wird das alte Reetdachhaus von Hinnerk Petersen zum Verkauf angeboten. Bevor es auf dem Markt kommt, wird der Besitzer ermordet und stehen direkt schon mehrere Interessenten bereit. Außerdem gibt es da noch zwei Söhne, die aber nur am Verkaufserlös interessiert sind, eine mysteriöse junge Frau und eine seit Jahren verschwundene Ehefrau. Dennermann gerät zunächst selbst in das Visier des ermitteltenden Kommissars und wird später auch selber bedroht. Also macht Dennermann sich auf, selber den Fall zu lösen. Nicht vergessen darf man natürlich den Prince of Wales, einem Corgi und treuen Wegbegleiter. Weissmann hat in diesem Buch einen schönen Regionalkrimi mit interessanten Protagonisten geschaffen. Auch die Landschaft und das Besondere an Sylt kommen nicht zu kurz. Allerdings ist es mir manchmal etwas langatmig, etwas umständlich geschrieben. Außerdem habe ich ich den Eindruck, dass sich immer mal etwas wiederholt. Die Geschichte selbst ist aber spannend, interessant und überraschend in ihrer Auflösung. Nicht nur etwas für Syltfans.

Bewertung vom 26.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Spannung in Norwegen
In dem neuen Roman von Aslak Nore "Meeresfriedhof" wird der Leser mit düsteren Familiengeheimnissen und historischen Verwicklungen konfrontriert.
Die Geschichte spielt vorwiegend in Norwegen. Schon das auffallende Cover führt den Leser dorthin.
Im Mittelpunkt stehen drei Generationen der Familie Falck. Ein Zweig der Familie und Inhaber der Saga Stiftung ist einflußreich und mächtig. Aber es gibt auch den verarmten Zweig. Als die Mutter/Großmutter und Schriftstellerin Vera stirbt und man kein Testament finden kann, drohen verborgene Konflikte zu eskalieren und die Familie auseinander zu brechen.
Alles scheint seine Ursachen in einem Schiffsunglück 1940 vor der Küste Norwegens zu haben, dass Vera und ihr kleiner Sohn überlebt haben.
Vera hat dieses Ereignis in dem Manuskript "Meeresfriedhof" verarbeitet, dass aber auch verschwunden ist. Ihre Enkelin und Vertraute macht sich auf die Suche und stellt Nachforschungen an. Es kommt zu Verwicklungen und Intrigen.
Der erste Teil dieser Trilogie ist eine komplexe und spannende Geschichte, die nicht nur ein Krimi, sondern auch eine Familiensaga ist und alles vor einem gut recherchierten historischen Hintergrund. Fakten und Fiktion werden geschickt miteinander vermischt. Obwohl dieser Roman in verschiedenen Zeitebenen spielt, viele Personen eingebunden werden müssen, gelingt es Nore den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Zum Schluss nimmt er noch einmal richtig Fahrt auf, so dass man sehr gespannt auf den nächsten Band ist.