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Benutzername: 
badwoman
Wohnort: 
Osterwald

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2020
Verhasstes Blut
Franley, Mark

Verhasstes Blut


ausgezeichnet

Ruben Hattinger, der etwas eigene BKA-Ermittler, bekommt einen neuen Fall im Thüringer Wald. Dieser Ort scheint düster und unheimlich zu sein. Auch die Verbrechen sind unheimlich: eine Tote, die schon seit längerer Zeit vermisst wurde, ein Kind, das eine Jacke aus menschlicher Haut trägt und ein ermordetes Paar. Viel Arbeit für den etwas verschrobenen Sonderermittler, dem die junge Kollegin Eva Lange zur Seite gestellt wird. Und auch die Kriminalisten vor Ort sind natürlich in die Arbeit eingebunden. Nach anfänglichem Sträuben klappt die Zusammenarbeit dann doch ganz gut. Doch ist sie gut genug, um diese mysteriösen Verbrechen aufzuklären? Denn für diese Ermittlungsarbeit bedarf es aller zur Verfügung stehenden Kräfte.
Der deutsche Autor Mark Franley hat mit „Verhasstes Blut“ einen neuen Band der Ruben-Hattinger-Thriller geschrieben. Ich kenne die früheren Bände nicht, hatte trotzdem keine Probleme, mich in diese Geschichte einzulesen, ganz im Gegenteil, das Buch hat mich recht schnell gefesselt. Der Schreibstil ist mitreißend flüssig, er trägt zum gelungenen Spannungsaufbau bei. Der Hauptprotagonist Ruben Hattinger ist ein Polizist mit Ecken und Kanten, im Grunde jedoch sehr sympathisch und menschlich. Diese Figur hat mir besonders gut gefallen. Doch auch die weiteren handelnden Personen haben jeweils gut herausgearbeitete Persönlichkeiten. Der Fall ist mysteriös mit einigen Wendungen, was die Spannung bis zum Schluss auf einem hohen Level hält. Die Beschreibungen des Thüringer Waldes lassen ziemlich düstere Bilder im Kopf entstehen, sehr gut gelungen!
Das Cover mit der blutroten Schrift weist auf den Thriller hin, dieses Buch würde ich sicherlich auf Grund des Titelbildes auch in der Buchhandlung in die Hand nehmen, es macht neugierig. Auch der Titel lässt keinen Zweifel am blutigen Genre.
Ich finde dieses Buch sehr spannend und empfehlenswert für nicht zu zart besaitete Leser!

Bewertung vom 02.11.2020
Die perfekte Sünde / Luc Callanach Bd.4
Fields, Helen

Die perfekte Sünde / Luc Callanach Bd.4


sehr gut

Am Stadtrand von Edinburgh kämpft eine junge Frau um ihr Leben – vergeblich. Sie stirbt einen grausamen Tod, denn wie die Ermittler später feststellen werden, wurden zwei großflächige Stücke ihrer Haut entfernt. Die Frage nach dem Warum wird recht schnell beantwortet, die Haut wurde zum Fertigen einer Puppe gebraucht, die in einem Kinderwagen neben dem Kind einer anderen jungen Frau entdeckt wird. Jetzt wurde auch diese Frau entführt. DCI Ava Turner und DI Luc Callanach setzen alles daran, sie zu finden, bevor auch sie diesem perfiden Verbrecher zum Opfer fällt. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und die Zeit rennt… Zudem kommt noch der Fall eines misshandelten Obdachlosen hinzu, auch hier ist erstmal völlig unklar, was die Beweggründe für diese Tat sind.
Helen Fields ist eine versierte Thriller Autorin, die mit „Die perfekte Sünde“ schon den vierten Teil der „Perfekt“-Reihe geschrieben hat. Ich hatte bisher nur einen Band der Reihe gelesen, konnte dem Geschehen in diesem Buch trotzdem mühelos folgen. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, als Leser fliegt man ohne Verständnisschwierigkeiten durch die Geschichte. Ava und Luc sind sympathische Protagonisten, von denen man auch Einiges über ihr nicht immer harmonisches Privatleben erfährt. Ihre cholerische Chefin finde ich allerdings etwas überzeichnet, sie ist meiner Meinung nach nicht ganz glaubhaft dargestellt. Die Verbrechen sind sehr detailreich geschildert, wahrlich nichts für schwache Nerven – aber so, wie wir Thrillerleser es lieben. Die Spannung steigert sich zum Schluss nochmals bis zum spektakulären Finale.
Das Cover mit der Dornenkrone deutet wie auch der Titel „Die perfekte Sünde“ auf einen religiösen Hintergrund hin, ob dem so ist, wird hier nicht verraten. Der freiheitsliebende Schmetterling scheint in dieser Krone gefangen zu sein, vielleicht ein ganz passendes Bild.

Bewertung vom 21.10.2020
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


gut

Europa in Aufruhr: China drängt mit seinen Überwachungsstrategien nach Europa und es gibt einflussreiche und mächtige Männer, die das forcieren. Die EU droht zu zerbrechen, zu weit klaffen Arm und Reich auseinander und ein zerstörerischer Egoismus verschärft die Lage noch. Mittendrin findet sich der deutsche Tom wieder, der im chinesischen Shenzhen in einem innovativen Start-up arbeitet. Für ihn wird die Sachlage nur langsam durchschaubar, zu sehr ist er mit privaten Problemen beschäftigt. Als der Milliardär Dairon Arakis ihn einstellt, ahnt er nicht, in welche internationalen Machenschaften dieser verwickelt ist.
Der deutsche Autor Veit Etzold hat mit dem Thriller „Final Control“ ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen – das mächtige China, das anfängt, auch in Europa immer größeren Einfluss zu nehmen; und im Gegensatz dazu das behäbige Europa, das mit der digitalen Entwicklung kaum Schritt halten kann und zwischen anderen Mächten zerrieben wird. Das Buch hat viele verschiedene internationale Schauplätze und auch reichlich handelnde Personen. Für mein Empfinden ist das alles etwas zu viel, manchmal fehlte mir einfach, so auch in längeren Erklärungen einiger Sachverhalte seitens des Autors, ein roter Faden, so dass auch der Spannungsbogen unterbrochen war. Veit Etzold hat sicherlich sehr gut recherchiert, so wie man es von ihm gewohnt ist, doch in dieses Buch wurde etwas zu viel an Input gepackt, es wurde dadurch etwas langatmig trotz des flüssigen Schreibstils, der mir wiederum gut gefallen hat. Der Protagonist Tom blieb etwas blass und sein Handeln nicht immer verständlich. Ich bin leider etwas enttäuscht von diesem Buch, nach Lesen des Klappentextes hatte ich mehr Spannung erwartet.
Das Cover gefällt mir gut, schwarz und rot deutet aber eher auf einen bluttriefenden Thriller hin. Der Titel passt perfekt zum Inhalt.

Bewertung vom 26.09.2020
Das Buch mit der Lupe: Mein Körper
Dickmann, Nancy

Das Buch mit der Lupe: Mein Körper


ausgezeichnet

Die Autorin Nancy Dickmann hat mit „Das Buch mit der Lupe: Mein Körper“ ein sehr lehrreiches Kinderbuch veröffentlicht. Auf 24 Seiten haben die jungen (und auch die erwachsenen) Leser die Möglichkeit mit einer Lupe unter die Haut in den Körper zu schauen. Die Lupe ist in die stabilen Seiten integriert, man schiebt sie mit dem Finger über die Fläche. Hier habe ich den einzigen Kritikpunkt: Leider lässt sich die Lupe nicht ganz einfach schieben, manchmal stockt sie etwas. Die Abbildungen sind klar und schnörkellos, nichts lenkt vom Ziel des Buches ab: Es vermittelt fundamentales Wissen an Kinder – und das mit Spaß. Die Verdauung, das Skelett und das Nervensystem sind einige Themen, doch auch der Blutkreislauf, die Organe und das Immunsystem haben ihren Platz in diesem Buch. Die Sprache ist kindgerecht, Kinder ab 5 Jahren können die Erklärungen gut verstehen, aber auch kleinere Kinder haben schon Spaß daran, die Lupe zu schieben und Neues zu entdecken, Wenn dann eine erwachsene Person daneben sitzt und dem Kind am eigenen Körper zeigt, wo sich die beschriebenen Körperteile befinden, verstehen auch sie schon Einiges.
Das Cover gefällt mir gut, man versteht sofort, worum es in diesem Buch geht. Ebenso wie der Titel ist auch das Cover nüchtern und klar. Das Buch gefällt mir und meinen Enkeln und Tageskindern wirklich sehr gut, deshalb vergebe ich trotz des einen Kritikpunkts fünf Sterne.

Bewertung vom 12.09.2020
Eine Hühnerschaukel für Rosa
Ackermann, Anja

Eine Hühnerschaukel für Rosa


ausgezeichnet

Rosa ist ein Huhn und lebt in einer Villa zusammen mit anderen Hühnern, einem Hund und Hermine, der das Haus gehört und die gerne am Haus herumwerkelt. Die Hühner haben es sehr gut bei Hermine, trotzdem hat natürlich jedes noch Wünsche. Allen voran Rosa, die sich eine Schaukel wünscht. Als eines morgens der Postbote ein großes Paket bringt, hoffen die Hühner, dass jetzt ihre Wünsche in Erfüllung gehen und so fangen sie schon mal an, am Paket zu picken. Was kann nur darin sein?
Das Kinderbuch „Eine Hühnerschaukel für Rosa“ wurde von Anja Ackermann kindgerecht geschrieben und von Nadine Reitz liebevoll illustriert. Die Geschichte ist originell und in einer Sprache geschrieben, die auch kleine Kinder gut verstehen können. Für die zuhörenden Kinder ist es natürlich sehr spannend, was sich denn nun in dem geheimnisvollen Paket befindet. Mir gefällt , dass Hermine eine Frau ist, die in kein Rollenklischee passt und mit Werkzeug umzugehen weiß. Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich, es gibt auf jeder Seite Einiges zu entdecken.
Dasa Cover zeigt Rosa auf ihrem Hühnerhof vor Hermines Villa, da weiß der Leser sofort, um was es in diesem Buch geht. Der Titel passt zum Buch und macht neugierig.
Dieses Buch empfehle ich gern für Kinder ab 4 Jahren.

Bewertung vom 12.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


sehr gut

Sieben junge Leute machen sich voller Erwartungen auf den Weg zu einem wissenschaftlichen Experiment – in Form eines Escape-Room-Abenteuers. Sieben verschiedene Räume gilt es zu knacken, um aus dem Gemäuer herauszufinden. Doch was spaßig und erwartungsfroh beginnt, entwickelt sich unaufhaltsam zu einem Horrorszenario – kann das wirklich so gewollt sein vom Organisator dieses Experiments, dem umstrittenen Professor Zargert? Die Probanden fangen schnell an zu zweifeln, können sich aber keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Immer klarer wird, dass es sich hier um ein Spiel auf Leben und Tod handelt, wobei der Tod immer wahrscheinlicher wird.
Der Escape-Room-Thriller „Raum der Angst“ vom deutschen Autor Marc Meller nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Jagd durch ein altes Gemäuer. Von Beginn an hat mich die Geschichte gefesselt, der flüssige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Schnell fanden die beiden Handlungsstränge zueinander, auch wenn anfangs unklar war, warum das so war. Die Idee, einen Escape-Room zum Ort eines perfiden Verbrechens zu machen, ist genial und gefällt mir als leidenschaftlicher „Escaperin“ natürlich besonders gut. Die Protagonisten bleiben, bis auf Hannah, leider etwas blass, daraus hätte man vielleicht etwas mehr machen können. Einige überraschende Wendungen lassen den Spannungsbogen im Buch auf einem recht hohen Level bleiben. Einige Szenarien erscheinen sehr unrealistisch, darauf muss sich der Leser einlassen können.
Das Cover ist toll, die düsteren Farben weisen auf den Thriller hin, die Buchstaben wirbeln wie nach einer Explosion durcheinander. Ganz besonders gefällt mir das ausgestanzte Schlüsselloch, dass sich über dem seitlichen Buchschnitt befindet. Der Titel „Raum der Angst“ wirkt etwas reißerisch, passt aber natürlich perfekt zum Buch.

Bewertung vom 29.08.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


sehr gut

Der Stockholmer Kommissar Ewert Grens musste vor fast zwanzig Jahren in einem grauenhaften Verbrechen ermitteln, das ihn noch lange beschäftigt. Ein kleines Mädchen wollte im Kreise seiner Familie ihren fünften Geburtstag feiern, doch dann geschieht das Unfassbare und Grens betritt nach einem Beschwerde aus der Nachbarschaft die Wohnung mit den erloschenen Geburtstagskerzen und wird den Anblick, der sich ihm hier bietet, niemals vergessen. Nun, nach zwei Jahrzehnten, wird er in die gleiche Wohnung gerufen, hier hat es einen Einbruch gegeben, bei dem augenscheinlich nichts gestohlen wurde. Grens kann nicht glauben, dass es sich hier um einen Zufall handelt und beginnt zu ermitteln, diese Ermittlungen führt er auf seine Art: unkonventionell und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
„Geburtstagskind“ ist ein spannender Krimi des schwedischen Autoren Anders Roslund, der zuvor schon als Hälfte zweier Autorenteams, „Roslund & Hellström“ und „Roslund und Thunberg“ mehrere Bücher veröffentlicht hat. Hier schreibt er also nun alleine, und es ist ein gelungenes Debüt! Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser meist durch die Seiten eilen, ein paar wenige Längen beeinträchtigen den Lesefluss nur ein bisschen. Ewert Grens ist ein ungeheuer engagierter Kommissar, der in diesem Fall sehr viele Gefühle zeigt, was ihn menschlich macht. Die Geschichte hat einige Wendungen, man ahnt manche Zusammenhänge, wird aber öfters auch eines Besseren belehrt. Es ist auch eine Geschichte über Vertrauen und Misstrauen, und wie Letzteres Beziehungen vergiften kann. Das Finale des Buches ist teilweise überraschend, aber auch folgerichtig, das hat mir sehr gut gefallen.
Das auffällige schwarze Cover mit Treppenhaus und Geschenk ist ein wahrer Hingucker, sehr schön! Dieses, wie auch der Titel passen perfekt zum Buch.

Bewertung vom 09.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


sehr gut

Angela Wood ist eine sehr erfolgreiche Taschendiebin, die es sich erlauben kann, manches Mal in ihrem „Job“ früh Feierabend zu machen, weil sie einfach schon genug Geld und Wertgegenstände für den Tag geklaut hat. Als sie eines Abends beim Feierabenddrink in einer Bar einen Mann bemerkt, der durch ausgesprochen schlechtes Benehmen auf sich aufmerksam macht, beschließt sie, ihm eine Lektion zu erteilen und lässt seine Tasche mitgehen. Doch was sich darin befindet, lässt ihr den Atem stocken: tagebuchmäßige Eintragungen über unglaublich brutale Morde. Schockiert spielt sie das Notizbuch der Polizei zu. Und hier kommen Robert Hunter, Profiler, und Carlos Garcia, Kommissar, beide bei der Polizei in Los Angeles tätig, ins Spiel. Sie versuchen mit aller Macht, dem grausamen Tun Einhalt zu gebieten und begeben sich damit auch selber in Gefahr, denn der Killer will sein Tagebuch zurückhaben, koste es, was es wolle…
Mit dem spannenden Thriller „Bluthölle“ hat der amerikanische Autor und forensische Psychologe Chris Carter den elften Band seiner Reihe um die beiden Ermittler Hunter und Garcia vorgelegt. Auch dieses Buch ist in einem fesselnden Stil geschrieben, der den Leser schnell durch den Thriller eilen lässt. Die Handlung finde ich originell, an guten Ideen mangelt es diesem Autor wahrlich nicht. Auch gelingt es ihm, den Spannungsbogen hoch zu halten. Die Verbrechen sind sehr detailreich beschrieben, das ist wirklich nichts für zartbesaitete Gemüter. Bei den Büchern von Chris Carter habe ich eigentlich immer nur das Gleiche zu bemängeln: Robert Hunter ist einfach zu perfekt. Ich würde Garcia mehr erfolgreiche Anteile an der Ermittlungsarbeit von Herzen gönnen.
Besonders persönlich und sympathisch ist übrigens das Vorwort zu diesem Buch, das ist mir sehr positiv aufgefallen.
Das blutrote und etwas reißerische Cover passt sehr gut in diese Reihe und lässt keinen Zweifel am blutigen Thriller. All das trifft auch auf den Titel „Bluthölle“ zu.

Bewertung vom 11.07.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3 (1 MP3-CD)
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3 (1 MP3-CD)


sehr gut

In seinem 3. Fall zusammen mit Rebecca Oswald bekommt es Kommissar Jens Kerner mit einem besonderen Mörder zu tun: der entführt Frauen, fährt mit ihnen im Kofferraum durch Hamburg und lässt die Öffentlichkeit über die sozialen Netzwerke daran teilhaben. Das erste Opfer wird tot auf einer Parkbank aufgefunden, das Gesicht mit Leuchtfarbe bemalt. Was will der Täter, was steckt hinter diesem scheinbar sinnlosen Treiben? Geht es ihm nur darum, die Inkompetenz der Polizei zu dokumentieren? Und in welchem Zusammenhang steht das Geschehen mit dem neuen Fahrdienst MyDriver? Jens versucht dem Täter mit seinem Team auf die Spur zu kommen, doch das birgt große Gefahren für alle Beteiligten.
Der erfolgreiche deutsche Autor Andreas Winkelmann hat auch mit dem dritten Teil der Reihe um den eigenwilligen Hamburger Kommissar Jens Kerner einen spannenden Thriller vorgelegt. Er schreibt in einem sehr flüssigen und klaren Stil und lässt dadurch den Leser schnell durch das Buch eilen. Ihm gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten bis zum spektakulären Ende. Die Protagonisten bilden ein sympathisches und engagiertes Team, der Zusammenhalt ist auch in schwierigen Situationen gegeben. Leider geht ein Handlungsstrang für meine Begriffe zu sehr an der Realität vorbei, sonst wäre dieses Buch für mich ein 5-Sterne Kandidat gewesen. Denn auch das Thema –soziale Medien und auch dieser neuartige Fahrdienst – finde ich sehr interessant und aktuell.
Das düstere Cover mit dem blutbesudelten Rückspiegel passt sehr gut zum Buch und lässt sofort den Thriller erahnen. Der Titel „Der Fahrer“ passt auch gut zu den anderen Bänden dieser Reihe – knapp und nüchtern.

Bewertung vom 04.07.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


sehr gut

Kommissar Martin Servaz ist in den 90er Jahren ein junger aufstrebender Kommissar bei der Toulouser Polizei. Sein erster wirklich großer Fall ist der Doppelmord an zwei jungen Frauen, die in Kommunionskleider gehüllt an zwei Bäume gefesselt aufgefunden werden. Schnell gerät Erik Lang, ein Schriftsteller, in den Fokus der Ermittlungsarbeit, beschreibt dieser doch in einem seiner Bücher ein Verbrechen dieser Art. Doch dann gibt es ein Geständnis eines anderen Mannes und der Fall wird zu den Akten gelegt. 25 Jahre später aber gibt es wieder einen Mord an einer Frau, die ebenfalls ein Kommunionskleid trägt – hierbei handelt es sich nun aber um die Ehefrau von Erik Lang. Kann das ein Zufall sein? Martin Servaz ist von einem Zusammenhang überzeugt und begibt sich zu dem bekannten Verdächtigen – wird er ihm diesmal einen Mord nachweisen können?
Der französische Autor Bernard Minier hat mit „Schwestern im Tod“ seinen 5. Psychothriller vorgelegt, für mich war dieses Buch allerdings das erste dieses Schriftstellers. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme, der Handlung zu folgen, die Lektüre der ersten vier Bände ist also nicht zwingend notwendig. Minier schreibt in einer besonderen, manchmal fast poetisch anmutenden Sprache, wenn das Geschehen es erfordert, aber auch knallhart. Martin Servaz ist ein engagierter Kommissar, das macht ihn sympathisch. Die Geschichte ist spannend geschrieben, es gibt ein paar unerwartete Wendungen, das Ende war für mich so nicht vorhersehbar. Über weite Strecken gelingt es dem Autor tatsächlich, den Spannungsbogen zu halten, es gibt nur wenige Längen in diesem Buch.
Das düstere Cover gefällt mir sehr gut, es wird jedem Thrillerleser ins Auge fallen und neugierig machen. Auch der Titel ist gut gewählt, passend zur Story.