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hazlewood
Wohnort: 
aalen

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


gut

Meinung:
Ich bin tatsächlich ein großer Fan dieser Reihe und das seit der ersten Stunde. Sie schafft es dem Leser eine gehörige Poriton an Spannung und Gemütlichkeit bzw. Atmosphäre zu vermitteln, die einen oft ein bisschen an die Bücher von der britischen Krimikönigin Agatha Christie erinnert. Umso mehr habe ich mich nun auf diesen dritten Teil gefreut, der mal wieder unglaublich gut klang.
Doch leider muss ich sagen; dass mich dieser Band am wenigsten von den bisher erschienenen gefallen hat. Zwar ist der Schreibstil nach wie vor super flüssig und solide zu lesen, doch bereits nach wenigen Seiten merkte ich, dass diesem Band irgendwie die Spannung und das Fortschreiten fehlte. Es dümpelt stetig vor sich hin und bei mir wollte eben kein richtiges Interesse am Fall aufkommen, mit fehlte etwas die Innovation, wenn man dies so sagen kann.

Trotzdem hat die Reihe eben irgendwie mein Herz gewonnen und ich lese sie trotz allem, schon alleine wegen ihrer Charaktere gerne. Doch dieser Band zählt definitiv nicht zu den stärksten.

Bewertung vom 31.03.2024
Alles gut
Rabess, Cecilia

Alles gut


sehr gut

Meinung:
Zunächst einmal muss man wirklich sagen, dass dieses Buch ein absoluter Pageturner ist und sich fast genauso spannend und interessant liest wie ein Thriller, denn dieses Buch ist literarisch und psychologisch so vielfältig und tiefgründig konstruiert, dass ich es innerhalb weniger Stunden verschlungen habe.

Dabei besitzt die Autorin einen herausragenden Schreibstil, der jeder noch so prickelnden geschilderten Szene das nötige Niveau verleiht und dies immer auf einer emotional psychologischen Ebene, die dem Buch die nötige Ästhetik, aber auch dennoch die Ausdruckskraft und Schonungslosigkeit verleiht. Die Autorin zeichnet ein Bild einer Frau zwischen den Erwartungen ihres Umfeldes und der gesellschaftlichen Konventionen. Alles spielt sich dabei im Umfeld ihres Arbeitsplatzes ab und kokettiert mit einem männlichen ebenso interessanten Part, der der Geschichte einen feministisch modernen Part verleiht, der die Geschichte in eine sehr interessante Richtung verschiebt.

Die Autorin schafft es eine streitbare Geschichte zu zeichnen, die mit den Regeln bricht und dennoch oft manchmal auch erwartbare Wege geht. Sie schafft einen Twist, von der vermeintlichen Selbstbestimmung einer Frau, diese sogar ins Wanken zu brigen und aufzubrechen, hin zu der Frage nach Macht, Gier und Verlangen zu stellen.

Das alles sind Fragen, die sich die Autorin stellt und psychologisch frappierend schonunglos und authentisch schildert.
Dennoch war mir die Geschichte manchmal zu vorhersehbar und die Charsktere zu stereotypisch. Diese Kriterien blieben jedoch die absolute Ausnahme.
4 Sterne für einen interessanten Roman.

Bewertung vom 11.03.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


sehr gut

Meinung:
Dieses Buch ist wohl ein Traum jedes Lesers, dessen Lieblingsroman "Der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern ist, so wie bei mir.
Nicht nur das Cover erinnert stark an diesen, auch der Klappentext deutet gewisse Ähnlichkeiten an.
Und doch ist dieses Buch ganz anders als dieser.

Die Geschichte beginnt zunächst sehr verworren und es fällt dem Leser nicht unbedingt leicht, alle Strenge und Zusammenhänge zu verstehen und dies kann einen durchaus im Lesefluss stören. Wenn man dem Roman jedoch die Zeit gibt sich zu entwickeln, wird der Leser djrchsus belohnt, wenn er keinen Vergleich zum "Nachtzirkus " zieht. Denn eines sind sich beide Bücher nicht... Ähnlich.

Denn sparks ist viel komplexer, düsterer und hat einen atmosphärisch deutlich anstrengenderen und schwermütigeren Grundklang. Auch sind die Szenen nicht so magisch oder verspielt erzählt, wie man es meinen könnte. Dennoch hat er einen ganz eigenen Sound und Stimmung die mir gut gefallen hat und mich letztendlich doch von sich überzeugen konnte.

Eine komplexe, düstere und spannenden, aber auch atmosphärisch schöne Geschichte, die wirklich gut war.

Bewertung vom 11.03.2024
Bella und die Böllersum-Bande
Gothe, Karin

Bella und die Böllersum-Bande


ausgezeichnet

Meinung:
Dieses Buch ist eines der schönsten Kinderbücher, welche ich die letzten Jahre gelesen habe. Denn es erzählt auf eine ganz klassische,"heimelige" Art eine Geschichte, die fernab von den modernen und oft stark fiktiven Büchern oder auch Serien unserer Zeit spielt. Mit diesem Buch gelingt es der Autorin auf ganz subtile und liebenswerte Weise, Erinnerungen an altbekannte Schriftstellerinnen wie Astrid Lindgren und Enid Blyton zu wecken, so schön ist diese Geschichte erzählt.

Die Atmosphäre ist ruhig erzählt, mit Humor und Emotionen und macht einfach sowohl groß als auch klein unheimlich viel Spaß zu lesen, weil es sich wie Urlaub oder Ferien vom Alltag liest, was durch den stimmungsvollen Schreibstil der Autorin passiert. Unterstützt wird dies nochmal durch feine, lustige und detailgetreue Illustrationen, die das Lesegefühl nochmal abrunden und diese Lektüre für einen großen Lesespraß für dir großen und kleinen Leser macht.

Bewertung vom 11.03.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

Meinung:
Dieses Buch hat nicht nur ein unheimlich ausdrucksstarkes Cover, sein Inhalt ist ebenso bedeutsam und klug, wie es von außen wirkt.
Der Schriftstellerin gelingt dabei eine intelligente und einfühlsame Auseinandersetzung mit Familie und Tradition, Frauenschicksalen unter dem Schatten der Vergangenheit und Historie des Kolonialismus.
Dabei geht sie behutsam und emotional vor, verliert aber nie die literarische Stärke, sondern wahrt genug Distanz um dem Leser auf kleinteiligem Boden das große Ganze vor Augen zu führen. Für diese Art des Schreibens, bewundere ich die Schriftstellerin sehr.

Denn diese nimmt kein Blatt vor den Mund, erzählt ungeschönt und doch in seiner Fragilität, voller Kraft, die niemals trivial wirkt, sondern ein erhebliche Relevanz beinhaltet.

Sie beschreibt Veränderungen im Menschen, die Diskrepanz ein anderer zu werden und dabei das Alte der Heimat zu verlieren oder wiederzufinden, sie beschreibt die Dinge, die man fühlt, die man sich denkt und die man auszusprechen, entweder nicht mutig und verwegen genug, oder diese zu denken nicht einmal im Stande gewesen war.


In meinen Augen ein faszinierendes Debüt!

Bewertung vom 09.03.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Inhalt:
Demon wächst als Kind einer jungen Frau irgendwo im Nirgendwo der USA in Virginia auf. Während Demon nur das Leben im Trailer kennt und die Verantwortung auch immer ein bisschen Acht auf seine Mutter zu geben, wendet sich sein Blick immer auch ein wenig über den Tellerrand hinaus. Da wäre zum Beispiel die Familie nebenan, mit dem ungewöhnlichen Jungen, der sein Freund ist und den Großeltern, eine Familie, die sich auch Demon wünscht, mehr als er in diesem Moment weiß.
Denn Demon wächst ohne Vater im ländlichen und von der Regierung vergessenen Teil Virginias auf, um ihn herum Drogensucht, Medikamentenmissbrauch, Gewalt und Armut und seine Mutter ist ein Teil davon. Als es das Leben mit Demon immer schlechter meint, er versucht sich seinen Weg zu finden und dabei mal glänzend hervorgeht, mal kläglich scheitert, sind alle Menschen irgendwie eines: Das traurige Abbild der Vergangenheit Virginias und ein Opfer eines Staates, der seine Bewohner vergessen hat. Trotzdem sind diese Menschen mehr als das, sie sind Hoffnung, Untergang, Liebe, Freundschaft und manchmal sogar alles zusammen.

Meine Meinung:
Der us-amerikanischen Autorin ist mit dem Roman "Demon Copperhead" ein herausragendes und wirklich brillantes Buch gelungen, dass sich am Grundkonstrukt von Charles Dickens´ "David Copperfield" entlanghangelt. Das erschreckende daran: Die Autorin erzählt hier aus der jüngsten Vergangenheit und aktuellen Gegenwart von Teilen der USA, die in einem Strudel aus Armut und Drogen-/Medikamentensucht zu versinken drohen.

Die Autorin hat einen Protagonisten erschaffen, der durch seine erschreckend neutrale Sicht auf die Geschehnisse seiner Heimat, aber ebenso auf sich selbst und die Auswirkungen von Umfeld und Geburtslast, der Herkunft und der Familie spricht und den Leser dabei oft zum Denken anregt. Genau diese ungewöhnliche, freche und erfrischende Erzählweise und der Blick des Protagonisten ermöglichen es dem Leser, das objektiv kaum zu ertragende Grauen eines Kindes in tiefster Armut, Gewalt und Angst zu ertragen. Das Groteske ist, dass es der Leidtragende selbst ist, der dies schafft.

Dennoch ist die Außenwelt und das immer fortdauernde Streben, der Bewohner kaum zu ertragen und fast jeder scheint im nicht entfliehbaren Sumpf des Schickaals, welches durch die Herkunft negativ vorherbestimmt zu sein scheint, zu versinken. Diese Ausweglosigkeit anhand eines so liebenswerten, klugen und reflektierten Jungen wie Demon, macht dieses Buch zu einem Abbild des heutigen Amerikas , aber auch zu einem unheimlich empathisch und literarisch einmalig gut und süffig geschriebene Romans.

Die kleinen Hoffnungsschimmer, die guten Herzen unter den verlorenen Gestalten, die aber dennoch immer wieder Streben und Hervortreten und manche davon, doch unhaltbar verloren, diese literarische Zeichnung und Ambivalenz, ist der Autorin unsagbar gut gelungen.

Dass dieses Buch fast 900 Seiten stark ist, merkt man beim Lesen nie. Im Gegenteil, man möchte Demon immer weiter begleiten, so gut, so echt ist diese Figur gezeichnet.

Ein absolutes Highlight, vllt. das größte der letzten Jahre !

Bewertung vom 09.03.2024
Tremor
Cole, Teju

Tremor


sehr gut

Meinung:
Wer dieses Buch liest, der wird definitiv auf die beste Art und Weise belehrter, nein klüger aus diesem Roman hervorgehen. Denn der Autor schafft es auf zutiefst reflektierte Weise, dem Leser in vielen Momenten einen Spiegel vorzuhalten, dabei verschiebt er Perspektiven, wie bei einer Fotografie, verdeutlicht so und schafft es, dass man zum Nachdenken angeregt wird.

Der Schreibstil des Autor ist flüssig zu lesen, dennoch durchaus als anspruchsvoll anzusehen, aber niemals prätentiös oder zu stark vom Zurschaustellen seines Könnens geprägt. Und das, obwohl Teju Cole sicherlich einen der besten Schreibstile hat, die ich die letzte Zeit gelesen habe.
Und dennoch ist dieses Buch für mich nur ein 4 Sterne Buch, doch warum?
Zum einen empfand ich Coles Charaktere manches mal zu gewollt, ebenso wie seine Vergleiche und sein Plotkonstrukt manchmal zu schematisch war. Dennoch würde ich dieses Buch und gerade den Autoren selbst, als großartig und mehr als lesenswert bezeichnen.

Bewertung vom 09.03.2024
i fell in love with hope
Lancali

i fell in love with hope


weniger gut

Meinung :
(Achtung diese Rezension bezieht sich lediglich auf die ersten 40 Seiten)

Denn weiter bin ich in diesem Roman tatsächlich gar nicht gekommen, doch wo genau lag das Problem zwischen mir und dem Roman 2I fell in love with hope?
Zunächst einmal muss man wirklich neidlos zugestehen, dass dieses Buch vielleicht eines der hübschesten und geschmackvollsten Gestaltungen hat, die ich je bei einem Buch gesehen habe, doch genau dies weckte bei mir die ersten Zweifel, ob ich für dieses Buch überhaupt die richtige Zielgruppe darstellte oder sich dieses eher an jüngere Leser wie die TikTok-Generation richtet. Doch ich glaube, dass mein Problem mit dem Buch ein anderes, viel grundlegenderes war, das unabhängig von Generationen bestand.

Zum einen war mir der Schreibstil viel zu emotionsgeladen und zwar auf die negative Art und Weise. Denn dieser war so gefüllt von schwülstigen, sehr sehr blumigen Vergleichen, die mir viel zu drüber waren. Hinzu kam für mich, dass die vielen Charaktere so blass beschrieben, bzw. kurz angerissen wurden, dass ich diese nicht auseinanderhalten konnte. Sodass ich mich dann dazu entschieden habe, das Buch abzubrechen.

Bewertung vom 09.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


ausgezeichnet

Meinung:
Für mich war dieses Buch ein unerwartetes Highlight, dass ich mit größtem Vergnügen gelesen habe.
In diesem Buch "Eine Fingerkuppe Freiheit" erzählt der deutschsprachige Autor Thomas Zwerina die Geschichte von Louis Braille, dem Erfinder eben jener Blindenschrift. Dabei orientiert er sich stark am Leben dessen und fügt nur in umschreibenden Szenen des Geschehnisskontextes ein wenig seiner Phantasie bei. Dabei überzeugt der Schreibstil des Autors auf ganzer Linie, da er auf emotionale, aber stets literarisch angemessene Weise, das Leben voller Schwierigkeiten, Mut und Durchhaltevermögen beschreibt, sodass man einen tollen, tiefgründigen Blick, auf das Leben von Louis Braille bekommt.

Diesen Charaktere füllt er erstaunlich authentisch mit Leben, sodass es unheimlich viel Spaß macht, dieses Buch zu lesen, bei dem man natürlich auch noch klüger hervorgeht.
Für mich ein großer unterhaltsamer und lehrreicher Lesespaß, den ich verschlungen habe.

Bewertung vom 03.03.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Meinung:
Ich bin seit Jahren, eigentlich seit der erste Stunde, welche mit der "Trakt" so richtig begann, ein absoluter Fan von Arno Strobel. Während ich die letzten Bücher als zwar sehr solide, aber nicht mehr ganz so stark, wie eben jene Anfänge empfunden habe, musste ich nun dennoch zu seinem neuesten Thrillerwerk "Mörderfinder Stimme der Angst" greifen.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich das Cover überhaupt nicht angesprochen hätte, wenn dieses Buch nicht von Arno Strobel wäre. Denn ich finde es viel zu einfach, nichtssagend und lieblos gestaltet.
Trotz aller optischen "Vorbehalte" muss ich sagen, dass dieses Buch ein grandioser Pageturner ist, der alles beinhaltet, was der Autor in Perfektion kann.

Spannung von der ersten Seite aufbauen, Kapitel mit Cliffhangern enden lassen und den Leser ständig mit einem ansteigenden Spannungsbogen bei Laune halten. Durch dieses Buch fliegt man geradezu hinweg, da es einen durch den gut durchdachten und schnelllebigen Plot gefangen nimmt und man es erst zur Seite legt, wenn man das Buch komplett verschlugen hat.

Ein super Pageturner, mit dem Arno Strobel zu seinen alten Stärken zurückfindet.