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noname68

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 23.02.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Die rasante Geschichte von Willhelm Tell
Inhalt:
Die Begegnung zwischen dem Landvogt Gessler und dem Bergbauen Tell verursacht folgenreiche Veränderungen in den Leben der vielen Protagonisten des Buches. Die Handlung beginnt mit der Vorgeschichte der vielen Protagonisten, insbesonders mit der Familiengeschichte von Willhelm Tell. Erst gegen Ende des Buches kommt es zum Aufeinandertreffen am Marktplatz und zum berühmten Apfelschuss.

Rezession:
Eine rasante Handlung, eine große Anzahl an Protagonisten und viele Perspektivenwechsel resultieren in einem Buch, welches man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Auch wenn es am Anfang etwas verwirrend ist, dass nach gefühlt jeder Seite die Handlung aus der Sicht einer anderen Person beschrieben ist, lichtet sich diese Verwirrung alsbald und die Handlung strömt nur so dahin. Durch die individuelle Erzähl- und Sichtweise jeder Person erhält der Leser tiefe Einblicke in das harte und turbulente Leben in dem Bergdorf. Der Autor schafft es unbeschreibbar gut, die vielen Protagonisten individuell und authentisch wirken zu lassen. Leider wird der Leser durch die rasante Schreibweise und die vielen Perspektivenwechsel in einigen Detailfragen im Dunkeln gelassen.

Bewertung:
Handlung: ★★★★★
Inhalt: ★★★★★
Schreibstil: ★★★★★
Cover: ★★★★☆
Gesamt: ★★★★★

Fazit:
Ich würde diese moderne Version von Willhelm Tell jeden empfehlen, wer reißerische und actionreiche Handlungen mag. Die Handlung ist zwar teilweise etwas brutal, jedoch war es die Zeit, in der die Handlung spielt, ebenso. Der Schreibstil wirkt zwar im ersten Moment sehr ungewöhnlich, jedoch überzeugt er sehr bald auf voller Länge. Das einzig negative, was mir einfallen würde, ist, dass das Cover zu schlicht für ein solch aufregendes Buch ist.

Bewertung vom 29.01.2022
Kleine Philosophie der Begegnung
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


ausgezeichnet

Inhalt:
Durch Verschlossenheit, Zeitdruck und Social Distancing laufen wir nur noch aneinander vorbei. Begegnungen mit einem Fremden kommen in unserer modernen, schnellen Welt immer weniger zustande, da unter anderem Angst vor den eventuell daraus resultierenden Veränderungen besteht.
Jemanden zu begegnen und nicht nur aneinander vorbei zu laufen könnte ja heißen, dass diese Person ein Teil des eigenen Lebens werden könnte, was eine tiefgreifende Veränderung bedeuten würde.
Der Autor beschreibt sehr ausführlich und anschaulich, warum und vor allem wie wir Begegnungen zulassen können und sollen, damit wir unsere eigene Persönlichkeit (weiter)entwickeln können.

Rezession:
Die philosophischen Gedanken des Autors werden immer wieder durch Zitate aus Filmen und Literarische Werken untermauert und aufgelockert. Durch diese kurzen Beispiele fällt es dem Leser leichter, den Gedanken des Autors zu folgen, dennoch gibt es einige Stellen, welche etwas langatmig sind. Diese Stellen sind jedoch genau richtig, um das Buch einmal wegzulegen und sich selber Gedanken zu machen.

Durch die bildhaften Erklärungen ist das Buch auch interessant für Leser, welche sich bisher noch nicht mit den im Buch erwähnten Philosophen und deren Meinungen auseinandergesetzt hat. Somit muss man als Leser nicht Philosophie studiert haben, um einige anregende Gedanken aus dem Buch mitnehmen zu können.

Fazit:
Persönlich bin ich durch das ansprechende Cover auf dieses Buch gekommen, welches den Inhalt des Buches grafisch toll wiedergibt. Nach ein paar Seiten war ich überrascht, wie interessant ein Philosophie-Sachbuch geschrieben sein kann, und dieses Interesse blieb bis auf einige wenige Stellen während des ganzen Buches aufrecht, was vor allem an der erklärenden Schreibweise des Autors liegt.
Nach dieser anstrengenden Phase des Social Distancing wäre es wahrscheinlich in unser aller Sinnen wieder zu lernen und zu erkennen, wie wichtig Begegnungen in unserem Leben sind und dieses Buch kann dabei einen inspirierenden Anstoß liefern.

Bewertung vom 01.11.2021
Stell dir vor ...
Hopkins, Rob

Stell dir vor ...


sehr gut

Inhalt:
Dystopien gibt es massenweise, jedoch ein Buch, welches die plausible Zukunft mit den bestmöglichen Veränderungen und den Weg dorthin beschreibt, gibt es wenige. In diesem Buch werden viele einzelne Projekte und Träume beschreiben, wo einzelne Menschen oder Gruppen heute schon Zukunftsvisionen umsetzen und verwirklichen, um die Umwelt zu schützen und Menschen wieder näher zusammen zu bringen.

Rezession:
Die vorgestellten Projekte sind genau beschrieben und bei der enormen Anzahl der vorgestellten Projekte merkt man, dass der Autor sich schon länger mit dem Thema beschäftigt und mit Freude bei der Sache ist. Leider verliert man als Leser leicht mal den Überblick, da die Handlung von einem Projekt zum Nächsten wechselt und dazwischen andere Beschreibungen vorkommen. Eine Unterteilung in Unterkapitel wäre hier eventuell sinnvoll gewesen. Zu den vorgestellten Projekten finde ich es beeindruckend, was überall auf der Welt versucht wird, um die Menschen wieder näher zueinander zu bringen und die Welt von morgen realer zu machen. Schade ist es nur, dass ich persönlich vor diesem Buch noch von keinem dieser Projekte gehört hatte.

Bewertung:
Inhalt: ★★★★★
Schreibstil: ★★★☆☆
Gesamt: ★★★★☆

Fazit:
Ich würde das Buch jedem empfählen, wer Interesse an solchen Projekten hat oder auch an einmal ein Buch lesen möchte, welches nicht in einem Weltuntergang endet, sondern nur die positiven Seiten der Zukunft beschreibt und einen möglichen Weg, um diese zu erreichen. Bis auf die Aufteilung der Kapitel hat mir das Buch sehr gut gefallen und würde es weiterempfehlen, um einen sonnigen Ausblick in die Zukunft zu haben, aus unserer derzeitigen Dystopie.

Bewertung vom 20.09.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Die einsame, aber beeindruckende Reise
Inhalt:
Eine einsame Reise durch die eisige Wüste Sibiriens. Der Autor beschreibt seine Erfahrungen und Erlebnisse, welche er bei seiner Tour in der Einsamkeit gesammelt hat. Insbesondere die Bilder und die Gespräche mit den Einheimischen machen das Buch besonders interessant und man bekommt als Leser einen tiefen Einblick in die dortige Umwelt.

Rezession:
Ich finde es beeindruckend, eine solche Reise zu unternehmen und sich von nichts abhalten zu lassen. Auch wenn man sich als Leser nach den ersten Seiten denkt, mehr als Schnee und Einsamkeit kann jetzt nicht mehr folgen, hat das Buch immer wieder Überraschungen auf Lager und bietet weite Einblicke in das Leben der Einheimischen. Die Fotos sind durchaus gelungen und runden die ganze Handlung ab. Bis auf den letzten Seiten bleibt die Hoffnung, dass der Autor sein Ziel erreicht. Man merkt dem Autor an, dass er den Traum hatte und immer noch hat, solche Reisen zu unternehmen und voller Begeisterung für sein Ziel ist.

Bewertung:
Inhalt: ★★★★★
Schreibstil: ★★★★☆
Cover: ★★★★★
Verarbeitung: ★★★★★
Gesamt: ★★★★★

Fazit:
Ich würde das Buch jedem empfehlen, wer sich für Reisen in Sibirien oder allgemein für die Natur und die Menschen, die dort Leben interessiert. Alleine die Fotos sind toll und besonders beeindruckend ist der Wille bei den Temperaturen auch noch mit der Kamera zu versuchen, das perfekte Bild zu machen.

Bewertung vom 11.04.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Auftakt zu einer Nordsee-Krimireihe
Inhalt:
Eine vermisste Person, ein Unfall mit zwei Leichen und ein neuer Dienststellenleiter. Es sind spannende Tage in St. Peter-Ording. Das Duo aus dem neuen Dienstellenleiter Hendrik und der Kommissarin Anna harmoniert sehr gut und die Suche nach der verschwundenen Umweltaktivistin Nina bleibt bis zu den letzten Seiten spannend. Auch wenn die Suche zunächst aussichtslos erscheint, so häufen sich mit der Zeit die möglichen Verdächtigen, welche an dem Verschwinden von Nina beteiligt sein könnten.

Rezession:
Die Personen wirken sehr real, alle haben ihre Eigenheiten und Charakterzüge und sind authentisch beschrieben. Anfangs hat das Ermittlerduo noch einige Schwierigkeiten, jedoch werden diese nach einiger Zeit überwunden. Der Spannungsaufbau dauert leider eine Weile, auch wenn die Einstiegsszene etwas anderes vermuten lässt. Den Großteil der ersten Hälfte des Buches und auch später noch nimmt die familiäre Situation von Hendrick ein, die Ermittlungen stehen im ersten Teil weniger im Vordergrund. Auch die Landschaft und Ortskunde steht teilweise vor den Ermittlungen und somit ließt sich das Buch teilweise eher wie ein Roman, als ein Krimi. Ab der zweiten Hälfte des Buches stehen jedoch die Ermittlungen mehr im Vordergrund und es beginnt sich Spannung aufzubauen und am Ende geht alles Schlag auf Schlag.

Bewertung:
Handlung: ★★★★☆
Schreibstil: ★★★★☆
Cover: ★★★★★
Gesamt: ★★★★☆

Fazit:
Als Leser lernt man die Personen gut kennen und da dieses Buch der Auftakt einer neuen Reihe ist, sehe ich keinen Nachteil, das in der ersten Hälfte des Buches die Spannung nicht im Vordergrund steht und sich das Buch eher wie ein Roman ließt. Wer gerne Spannung und Ermittlungen von der ersten Seite weg lesen möchte, sollte ein anders Buch lesen, wer jedoch nach einer Buchreihe mit einem sympathischen Ermittlerduo sucht und eventuell auch gerne Romane ließt, ist bei diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 11.04.2021
Der Zirkus von Girifalco
Dara, Domenico

Der Zirkus von Girifalco


ausgezeichnet

Ereignisreiche Tage in Girifalco
Inhalt:
Es sind ereignisreiche Tage für das verschlafene Dorf Girifalco. Nicht nur das ein Zirkus in den Ort kommt, sonder auch das Leben einiger Dorfbewohner ändert sich deutlich und teilweise dramatisch. Auf den über 500 Seiten werden im ersten Drittel einige Personen genau vorgestellt, jede Persönlichkeit erhält ihr eigenes Kapitel. Das restliche Buch beschreibt die Ereignisse, welche sich im Sommer über einige Wochen abspielen. Dieser Sommer ist besonders, denn zum ersten Mal landet ein Zirkus im Dorf.

Rezession:
Den Inhalt des Buches kann man kaum in kurzer Form wiedergeben, da sich so viele Handlungen ergeben. Es gibt nicht eine Haupthandlung, sondern es wird auf das Leben mehrere Personen eingegangen, welche Wiedrum miteinander agieren. So kann sich der Leser selber eine Figur aussuchen, mit welcher er mitfiebert, jedoch ist es nicht leicht, sich für nur eine Person zu entscheiden. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und lässt kaum nach. Anfangs ist es schwierig sich, die Namen der Personen zu merken und diese zu Unterscheiden, jedoch beschreibt der Autor die Personen so gut, dass man nach einigen Kapiteln schon an der Handlungsweise einer Person weiß, wer sie ist, ohne den Namen zu lesen. Der Schreibstil war anfangs etwas ungewohnt, vor allem die italienischen Namen und kurze Gesprächsbrocken jedoch wird man schnell in dem kleinen Dorf mit seiner Handlung gefangen und fiebert mit den Schicksalen der Personen mit. Das Cover ist sehr schlicht und neutral und vermittelt ein bisschen einen falschen Eindruck, da der Zirkus nicht wirklich in Vordergrund steht (bei den meisten Personen).

Bewertung:
Handlung: ★★★★★
Schreibstil: ★★★★★
Cover: ★★★★☆
Verarbeitung: ★★★★★
Preis: ★★★★☆
Gesamt: ★★★★★

Fazit:
Das Buch hat mich sehr überrascht und ich finde es einzigartig mit seiner Handlungsvielfalt. Der Schreibstil ist zwar ungewöhnlich aber ebenso einzigartig. Alles in allem ein Buch, welches man gelesen haben muss. Ich kannte den ersten Teil vor diesem Buch nicht (Der Postbote von Girifalco), werde das aber demnächst nachholen. Ich kann es nur empfehlen, einen Blick in das Buch zu werfen und nicht bei den Geschichten der einzelnen Personen aufzugeben, es wird sich lohnen sich mit diesen bekannt zu machen.

Bewertung vom 11.04.2021
Der Schneeleopard
Tesson, Sylvain

Der Schneeleopard


sehr gut

Eine philosophische Reise nach Tibet
Inhalt:
Eine philosophische Reise auf der Suche nach den Schneeleoparden in Tibet, angeführt durch den Fotografen Vincnt Munier. Die Gruppe, welche sich durch die Bergwelten kämpft, besteht aus vier Personen, unter anderem aus dem Autor des Buches. Dieser beschreibt seine persönlichen Eindrücke und Gedanken während der Reise in diesem Buch.

Rezession:
Abenteuerliche Action kommt kaum auf, jedoch die Beschreibung der Umgebung und der Gedankengänge ist einmalig. Poetisch und philosophisch werden verschiedenste Themen in die Reise verpackt. Der Autor schreibt, womit sich seine Gedanken gerade befassen und schafft es trotz fehlender Spannung den Leser zu fesseln. Die Suche an sich gerät dabei etwas in den Hintergrund, die Gedanken nehmen den Hauptteil des Buches ein. Die Handlung plätschert jedoch nur so dahin, viel Hintergrundwissen, mit der Ausnahme der Biografie des Autors wird nicht vermittelt und die Frage, warum der Autor die Reise trotz krankheitsbedingter Schwierigkeiten antritt, welche die Reise für die Mitreisenden nur erschwert, wird nicht beantwortet.

Bewertung:
Handlung: ★★★☆☆
Schreibstil: ★★★★★
Cover: ★★★★★
Gesamt: ★★★★☆

Fazit:
Der Schneeleopard ist kein Buch für jemanden, der Spannung sucht, sondern ein Buch für zwischendurch mit durchaus interessanten Ansätzen und Ideen. Gewünscht hätte ich mir jedoch ein paar mehr Fotografien von der Reise, da diese doch sehr spärlich vorhanden sind. Wären mehr Fotografien vorhanden, wäre es auch ein Anreiz, den Bilderband des Fotografen näher zu betrachten. Dennoch, der Schreibstil ist so überzeugend, dass eine erhoffte, nicht vorhandene Spannung in der Handlung zur Nebensache wird.

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