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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Pooh90
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


sehr gut

Marnie, 38 Jahre alt, ist freie Lektorin und steckt fest. Sie ist zum überwiegenden Teil in ihrem Leben nur noch alleine in ihrer Wohnung. Hat wenig Kontakt zu Freunden, arbeitet von zu Hause aus und hat Cleo, ihre Freundin, die ihr dringend rät, mal wieder unter Leute zu gehen.
Michael, 42 Jahre alt, ist Lehrer und steckt ebenso fest. Er ist vor nicht allzu langer Zeit von seiner Frau verlassen worden. Nach Zukunftsplänen inklusive Kinderwunsch ging die ganze Geschichte zwischen Nat und ihm nicht auf. Michael leidet sehr darunter, verfällt in eine etwas depressive Stimmung und wandert seine Probleme weg.
Beide lernen sich auf einer Wanderung kennen - die Verbindung ist ihre Freundin Cleo. Auf diversen Gründen und passendem englischen Wetter wird aus einer größeren Wandergruppe eine 2-Mann/Frau-Gruppe aus Marnie und Michael. Die beiden lernen sich kennen während sie bei Wind und Wetter durch England wandern - vielleicht klappt es ja jetzt mit der Liebe?

„Ein Buch zu lesen war etwas Privates, Intimes, etwas, worin man sich einhüllen konnte wie in eine Decke.“

Eine schöne und erheiternde Liebesgeschichte. Am meisten gefeiert habe ich Marnie. Sie ist so witzig und haut so viele platte Sätze raus, dass ich teilweise bei der Vorstellung der Szene richtig lachen musste. Auf der anderen Seite nahm ihr Witz aber manchmal etwas die romantische Stimmung, so dass mich die Romantik hier nicht wirklich berührt hat. Die beide gehen super entspannt miteinander um, das Buch liest sich daher sehr leicht. Ich bin nur so durch die Geschichte geschwebt. Die beiden dürfen den Unterschied zwischen allein und einsam sein kennenlernen und tauschen sich sehr ehrlich über ihre Ängste und Wünsche aus. Ich habe die beiden gerne bei ihrer Wanderung begleitet und fand es eine sehr schöne Geschichte.

Bewertung vom 13.06.2024
Geparkt
Fröhlich, Susanne

Geparkt


sehr gut

Monika denkt sie hat ihre große Liebe gefunden. Die Liebe, die ihre Mutter immer gemeint hat. Die Liebe, die finanziell für dich aufkommt, sich um dich kümmert und wenn es gut läuft auch noch ganz passabel aussieht. Gut Aussehen müssen ja wenn wir Frauen, sagt ihre Mutter. Und Monika muss sich ja ranhalten, sonst endet sie als alleinige, einsame Frau. Und genau so einer ist Sven. Sven wohnt in Frankfurt, verdient sehr gutes Geld und ist sehr von sich selbst überzeugt. Er umgarnt Monika, macht alles für sie. Sie ist seine „Rakete“. Sie lässt kurzerhand alles Stehen und Liegen, kündigt ihren Job und zieht zu Sven. Im Mallorca Urlaub in Sven’s Finca wird Monika klar, dass ihr Leben in Frankfurt so nicht weitergehen kann. Kurzerhand beschließt sie in der Finca zu bleiben und Sven kommt an den Wochenenden vorbei zum „wir machen uns eine schöne Zeit“. Irgendwann kommt er nicht mehr und beendet die Beziehung per WhatsApp, ohne Grund und wünscht ihr alles Gute. Und nun? Sie lernt tolle Frauen kennen und erkämpft sich stückchenweise ihr eigenes Leben und vor allem ihr eigenes Ich zurück.

„Einen guten Fang machen!“

Ein herrlich witziger und erheiternder Roman mit Tiefgang. In dem Buch wird zu Anfang sehr stark das alte Klischee über die Frau aufgezeigt. Ich bin froh, dass sich Generationen langsam ablösen und wir diese Ansichtsweisen über Frauen beerdigen können. Monika lernt Frauen kennen, die ähnlich denken wie sie. Die zueinander stehen. Die zu sich als Frau stehen. Genau die Art Frauen, die man selbst um sich haben sollte. Die an einen glauben, die für einen da sind. Das was man um sich hat, prägt einen. Durch das Buch fließt man nur so durch, da es super geschrieben ist. Leicht, etwas sehr filmreich von der Story her, aber witzig. Mir hat es Spaß gemacht und mit der Message dahinter ein sehr schönes Buch.

Bewertung vom 11.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

In dem Buch begleitet man Friederika, kurz Frie, und Robert durch diverse Zeiträume ihres Lebens. Sie lernen sich in der 11. Klasse, 1988, kennen. Robert ist ein schüchterner, etwas zurückhaltener Junge und verliebt sich in Frie. Er sagt es ihr aber nicht und dann verschwindet sie nach dem Abitur nach Australien für ein Auslandsjahr. Danach treffen sie sich wieder, verändert durch Erfahrungen, verschiedene Leben, aber die Anziehung bleibt und wird auch Frie erst richtig bewusst. 2002 treffen sie sich zufällig wieder. Inzwischen ist Frie Mutter von der kleinen Emma und Robert Musiker. Aber irgendwie ist alles kompliziert und sie merken, es ist nicht der richtige Zeitpunkt für sie. Die letzte Etappen sind 2022 und 2023, in denen Frie nun 50 Jahre alt ist und die beiden sich erneut treffen - durch das Abitreffen. Robert hat inzwischen ein gutes Leben, da er viel Geld geerbt hat und ein Haus in Bozen hat. Klappt es diesmal bei den zweien oder ist keine Chance auf die Liebe?

„Eine Expedition, die nach Hause führte.“

Ich habe diesmal das Hörbuch gehört, was sehr gut gesprochen war. Ich war schnell drinnen und habe den Leben der Beiden sehr gerne gelauscht. Das Buch zeigt, dass man oft der Meinung ist, es braucht einen perfekten Moment, um etwas zu tun. Es gibt keinen perfekten Moment für die Liebe, es gibt keinen perfekten Moment für Kinder, es gibt keinen perfekten Moment für einen neuen Job, es gibt keinen perfekten Moment für einen Umzug. Wenn es sich gut anfühlt und man es wirklich will, dann klappt es auch und man sollte dafür kämpfen. Eine schöne Geschichte mit viel Witz, aber auch Tiefe. Danke für das Hörbuch

„Erst war es zu früh, jetzt war es zu spät.“

Bewertung vom 25.05.2024
Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
Young, Kate

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten


ausgezeichnet

Bette ist 30 Jahre alt und in Mei verliebt. Sie hat sich erst vor kurzem geoutet und ist nun total in ihre Freundin verliebt. Bevor es ernst wird, will Mei aber plötzlich eine Pause. Sie möchte, dass Bette ihre sexuellen Erfahrungen mit Frauen nachholt, damit sie sich dann auch wirklich sicher ist, dass Bette Mei auch will. Bette versteht die Welt nicht mehr, ist unsagbar traurig, da sie weiß, dass sie Mei will. Gezwungen geht Bette los. Und macht ihre Erfahrungen mit Frauen. Über Dating-Apps. Gute, wie schlechte. Dabei lernt sie Ruth kennen und lieben, wie sie später merkt. Und sie lernt sich und ihre Bedürfnisse besser kennen.

„Du bist großartig, du schaffst das schon. Und ich bin bei dir.“

Eins meiner ersten queeren Bücher, in dem es um die Liebe zwischen Frauen geht. Ich hatte mich erst ein wenig darauf einlassen müssen, aber das Bette und ihr Freunde machen es einem so einfach. Am Ende ist es egal, wen oder was du liebst, die Gefühlswelt ist die gleiche. Man begleitet Bette durch ihre Höhen und Tiefen. Durch Gefühle, selbst nicht zu wissen was man will. Durch die Erkenntnis, es allen anderen recht zu machen - nur sich selbst nicht. Durch starke Verbindungen wie Freundschaften, die so wichtig für einen selbst sind. Und durch die Liebe, die Liebe zu sich selbst und zu anderen. Ein witziges, aber auch sehr tiefes Buch voller Freundschaft, Liebe, Mut, Zweifel und Scheitern.

„Du verdienst jemanden, der auch deine chaotischen Seiten liebt.“

Bewertung vom 16.05.2024
Bonjour Agneta
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta


ausgezeichnet

Agneta ist 49 und steckt in ihrem Leben komplett fest. Ihr Mann Magnus will nur noch Sport treiben, es gibt keinen Alkohol mehr, meckert nur an ihr rum und passt so gar nicht mehr zu ihren Vorstellungen. Agneta ist gemütlich. Trinkt gerne einen Wein und isst leidenschaftlich gerne Käse. Die beiden Kinder sind aus dem Haus, der Job ist langweilig und schrittweise kommt sie dahinter, dass sie ihr Leben schon immer nach den Vorstellungen anderer gelebt hat. Sie war schon immer unsichtbar. Dann entdeckt sie zufällig eine Zeitungsanzeige, in der nach einem schwedisch sprechenden Au Pair in Frankreich gesucht wird. Agneta überlegt nicht lange, setzt sich in den Zug und fährt in den kleinen Ort Saint Carelle In der Provence. Dort überrascht sie vieles, sie wird mit neuen Gedanken und Gefühlen konfrontiert, aber vorallem - sie findet zu sich.

„Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man seinen Platz gefunden hat?“

Das Buch ist sehr charmant und mit Witz geschrieben. Ich finde Agneta super sympathisch und folge ihr gerne. Sie wächst an sich selbst, zeigt sich und lernt sich neu kennen. Ihren Mann Magnus finde ich schrecklich, er meckert nur an ihr rum und will einen Menschen so ändern, wie er ihn gerne haben wollen würde. Agneta findet ihre Heimat und spürt, was sie wirklich im Leben braucht. Ich finde es schön zu sehen, dass das auch noch mit 49 möglich ist. Es ist nie zu spät, um neu anzufangen, wenn man sich verloren hat. Es braucht sehr viel Mut - denn ohne Mut gäbe es keine Angst. Danke für das schöne Buch. Es hat mir beim Lesen viel Spaß bereitet.

„Kannst du nicht, willst du nicht oder wagst du nicht?“

Bewertung vom 04.05.2024
Happy Hour
Granados, Marlowe

Happy Hour


sehr gut

Isa und Gaga ziehen für den Sommer nach New York. Sie sind Anfang 20, haben kein Geld und gehen viel feiern. An jedem Abend haben sie eine Verabredung, besuchen eine Party oder gehen tanzen. Man begleitet die beiden bei den Versuchen erwachsen zu werden, aber dann doch auf wieder Teenie zu werden. Tagsüber versuchen sie mit Nebenjobs Geld zu verdienen, welches sie dann für Miete, Essen und Party wieder ausgeben. Sie wissen nicht, was sie wollen und wohin sie wollen. Sie verlieren sich irgendwo in dieser großen Stadt, auf der anderen Seite stehen sie für sich ein und sind sehr reflektiert für ihr Alter.

Das Buch klingt vom Klappentext her sehr vielversprechend. Eine spritzige Story über zwei Mädels in New York. Gelesen habe ich ein Buch, welches auf der einen Seite permanent an der Oberfläche schwebt, auf der anderen Seite eine gewisse Schwere mit sich trägt. Die zwei Mädels wollen leicht und frei sein. Einfach feiern in New York. Man merkt aber, dass sie nicht wissen, was sie wollen, dass sie keine Gefühle zeigen wollen. Nicht verletzlich zu sein. Das passt irgendwie zu New York, was man so über die Stadt hört. Ich war selbst schon in der Stadt. Man ist erschlagen von der Größe und von allem, was dort passiert. An jeder Ecke sieht man was neues, aber die Anonymität ist sehr groß. Daher passt diese Stadt auch so zu den zweien. Das Buch ist aus der Sicht von Isa geschrieben. Sie versucht stark zu sein. Verloren hat sie ihre Mama vor 2 Jahren an Krebs. Sie lässt keine Gefühle zu, ist stark. Daher denken auch alle, dass es ihr gut geht. Dass sie alles schafft. Dass sie mutig ist und sich was traut. Isa fühlt sich aber auch sehr heimatlos, nirgendwo hält sie et was fest. Ich wünsche ihr, dass sie die Heimat in sich selbst findet. Ein Buch mit mehr Inhalt als man am Anfang dachte. Dankeschön!

„Wissen, was man will, und es sich nicht ausreden lassen.“

Bewertung vom 28.04.2024
Glaube, liebe, schreibe
Kramer, Johanna

Glaube, liebe, schreibe


ausgezeichnet

Die Autorin Johanna Kramer hat in diesem Buch ihren eigenen Entwicklungsweg niedergeschrieben und gibt einem mit, was für eine Rolle der Glaube, die Liebe und das Schreiben auf dem eigenen Weg haben. Es ist unterteilt in die drei Kapitel und ein Kapitel zum Schluss, in dem Inspiration mithilfe von Fragen zur Selbstreflexion für das Journaling mitgegeben wird. Und das ist auch das Hauptthema dieses Buches. Wie kommt man sich selbst näher und findet heraus, was man wirklich für das eigene Leben will, warum man hier ist und wie der Weg zu einem erfüllten Leben aussehen kann. Sie gibt einem Impulse, wie wichtig jeder kleine Schritt Richtung eigenes Ziel ist und wie sehr man sich selbst dafür feiern darf. Liebe und der Glaube an sich und die Verbindung zu einem selbst und zum außen begleitet einen auf dem ganzen Weg. Dies alles beginnt bei einem selbst mithilfe von Journaling. Schreiben hilft so viel, um Klarheit für die eigenen Gedanken zu schaffen und auch neues über sich zu entdecken. Über das Schreiben werden die eigenen Gefühle Realität und man nimmt sie an. Schreiben kann heilen und es ist der Ort, an dem man so sein darf, wie man ist.

„Schreiben ist gelebte Hoffnung.“

Was für ein tolles Buch und ich bin sehr dankbar, dass ich durch lovelybooks darauf aufmerksam gemacht wurde. Das Buch habe ich zu einer passenden Zeit kennenlernen dürfen. Ich habe mich sehr oft in Johanna’s eigenem Weg und ihren Inspirationen wiedergesehen. Vieles konnte ich beantworten, einiges hat in mir neue Themen angeregt. Wunderschön fand ich das Wort „Anstrengungsglück“. Es gibt kein schöneres Gefühl des Glücks als wenn man nach einer mentalen Anstrengung einen Schritt weiter ist und sich glücklich fühlt. Ich musste es oft zwischendrin weg legen, um etwas für mich aufzuschreiben. Das letzte Kapitel finde ich sehr schön, da sie hier Fragen mitgibt, mit denen man sich zu den einzelnen Themen Gedanken machen kann, um sich jedes Mal ein Stückchen näher zu kommen und in sich rein zufühlen. Danke für dieses Buch. Es ist ein Geschenk und zeigt „Die Heilkraft des Lesens: Bibliotheraphie“. Wunderschön und auch motivierend ist das optische Erscheinungsbild mit den kräftigen Farben und dem Farbschnitt.

Bewertung vom 13.04.2024
Yours Truly (eBook, ePUB)
Jimenez, Abby

Yours Truly (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hach - ein Buch voller mitreißender Gefühle. Briana und Jacob lernen sich bei der Arbeit im Krankenhaus kennen. Beide arbeiten auf der Notfallstation, Briana ist sehr beliebt und plant den nächsten Karriereschritt als Jacob neu ins Team kommt. Zu Anfang ist er ihr Gegner, da sie die Befürchtung hat, dass er ihr den neuen Job wegnehmen wird. Schrittweise entwickelt sich dieses Verhältnis zu einer Freundschaft. Jacob ist sehr introvertiert und nicht gerne unter Menschen. Zusätzlich hat er die Stadt gewechselt, da seine Ex-Freundin nun seinen Bruder heiratet. Briana ist das Gegenteil, impulsiv, stark, extrovertiert. Ihre Scheidung ist bald durch, da ihr Ex-Mann sie mit einer sehr guten Freundin betrogen hat. Zusätzlich wurde bei ihrem Bruder vor kurzem festgestellt, dass er eine neue Niere braucht. Der Start in die neue Freundschaft ist also holprig, aber auch sehr hoffnungsvoll, da beide emotional sehr durcheinander sind und sich auf den anderen besser einlassen als gedacht.
Um sich seine Familie vom Hals zu schaffen zum Thema Hochzeit zwischen seiner Ex und seinem Bruder, braucht Jacob eine Freundin. Er will der Welt zeigen, dass es ihm gut damit geht, dass Amy ihn verlassen hat. Und so nimmt das Spiel seinen Lauf. Briana wird Jacob’s Alibifreundin. Sie perfektionieren diese Beziehung, sodass sie rund um die Uhr Zeit zusammen verbringen und lernen sich bis ins kleinste Detail kennen. Wird aus Freundschaft wohl doch Liebe?

Ja, es ist ein Liebesroman. Aber auch dieser Roman hat viel Tiefgang. Im Laufe des Buches lernt man die Vergangenheiten beider kennen. Vorallem Briana hatte in ihrem Leben bisher keine guten Erfahrungen mit den Männern erleben dürfen. Ihr Vater hat die Familie früh verlassen, ihr Mann hat sie betrogen. Oft kommen solche Erfahrungen in dem Erwachsenenalter wieder hoch. Der eigene Partner spiegelt einem sehr stark die Glaubenssätze und Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. Jeder weiß, wie schwer es ist wieder Vertrauen zu Personen aufzubauen, die mit den eigenen Erfahrungen nichts zu tun haben. Leider steht man sich sehr oft selbst im Weg und verweigert sich das eigene Glück. Die Angst vor Verletzung ist oft größer als den Mut, den man haben muss, um eine neue Erfahrung zu machen. Es könnt ja gut werden…das Buch hat mich aus persönlichen Gründen sehr getriggert und ich habe viel nachdenken und fühlen müssen zwischendrin. Ich bin sehr dankbar für das Buch, da es mir meine Gefühlswelt gezeigt hat. Seid mutig und kämpft für das beste Leben, was ihr haben könnt. Jeder Mensch verdient das!

Bewertung vom 12.04.2024
Bring dein Herz zum Tanzen
Wurster, Sandra

Bring dein Herz zum Tanzen


ausgezeichnet

Ein Buch über Tanzen wäre die falsche Beschreibung. Ein Buch über das Finden und Kennenlernen des eigenen Körpergefühls durchs Tanzen klingt besser. Gerade Tanzen hat viel mit Bodyshaming zu tun. Man macht sich Gedanken über den eigenen Tanzstil (wenn man einen hat), was die anderen von einem denken und beobachtet, was andere machen. Manchen Menschen ist es peinlich oder unangenehm zu tanzen. Tanzen ist für mich das Gefühl von Freiheit. Die Freiheit sich zu bewegen, den Körper mit Energie zu füllen, die Gedanken wegzutanzen und frei zu sein. Sandra Wurster gibt einem zum einen mit, wie man ans Tanzen kommt, was Tanzen mit einem machen kann und dass so viel mehr dahinter steckt als "nur" Bewegung. Man lernt auf den eigenen Körper zu hören, die eigenen Gedanken zu fühlen, um dann zu wissen wie man tanzen möchte. Ein wunderschönes Buch, was mir viel Spaß gemacht hat und vorallem Lust auf Tanzen gemacht hat.

Bewertung vom 30.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


sehr gut

Pearl ist 52, lebt abgeschieden mit ihrem Mann Denny in einem Wald in Frankreich. Dies haben die beiden selbst entschieden nachdem sie einen schweren Schicksalsschlag erlebt hatten. Pearl zog sich von ihrer Familie zurück und lies sich von Denny in Watte hüllen. Eines Tages bekommt Pearl den Anruf, dass ihr Vater im Sterben liegt, mit dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte nachdem er seine erste Familie früh verlassen hat. Diese Nachricht schüttelt ihr Leben durch und bringt vieles nach langem Stillstand in Bewegung, da sie die Tagebücher und somit einen Großteil seiner Lebensgeschichte erbt. Sie muss und möchte sich ihrer Vergangenheit stellen. Auf diesem Weg helfen ihr viele tolle Menschen und sie durchlebt viel Schmerz. Am Ende waren diese Schritte sehr heilsam und gut für sie. Pearl lernt sich neu kennen, überwindet ihre eigenen Mauern und kommt Schritt für Schritt ins Leben zurück.

„Wir haben doch alle so was in der Art. Eine Geschichte, die wir umschreiben müssen. Ballast, den wir abladen müssen.“

Ein Buch voller Mut. Viele Menschen haben Erlebnisse in ihrer Vergangenheit, die sie in eine Schublade ihres Lebens gesteckt haben und nicht mehr daran denken möchten. Das Buch nimmt einen auf einen Selbstentwicklungs-Weg mit, auf dem man mit fühlen und von ihm lernen kann. Es zeigt, dass es nie zu spät ist, sich auf das eigene Leben einzulassen.