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DickeTilla

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Die Heldin in dir
Pietruszczak, Barbara

Die Heldin in dir


ausgezeichnet

Für ein positives Körperbild

Das Buch „Die Heldin in dir“ ist ein Ratgeber und Sachbuch für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahre und lädt auf einen Erkundungsgang durch die weibliche Pubertät ein.
Neben ersten körperlichen und mentalen Veränderungen, werden die äußeren und inneren Geschlechtsorgane dargestellt. Es wird Wissenswertes rund um die Menstruation vermittelt, aber auch auf ganz alltägliche Fragen eingegangen, die mit den körperlichen Veränderungen auftreten können z. B. Kann ich während der Monatsblutung Sport treiben? Was passiert beim ersten Frauenarztbesuch? Das finde ich besonders gut, denn genau darauf finden Mädchen z.B. in der Schule oft keine ausreichenden Antworten.
Die Ausführungen im Buch sind stets sachlich und verständlich erklärt. Die Informationen werden anschaulich und kleinschrittig dargestellt. Die Textpassagen sind von überschaubarer Länge und werden durch farbige, äußerst ansprechende Illustrationen aufgelockert und inhaltlich passend ergänzt. Ich empfinde es als sehr wertschätzend und Nähe schaffend, dass die Adressatinnen des Buches persönlich angesprochen werden. Mir gefällt der durchgehend empfindsame Ton, mit dem die körperlichen Veränderungen während der Pubertät beschrieben werden. Die Leserinnen werden darin ermutigt, neue Situationen selbstliebend und selbstbewusst anzunehmen und ihrem Körper achtsam und mit Stolz zu begegnen.
Mit dem Wissen, dass es den einen perfekten Körper nicht gibt und die Verschiedenheit der weiblichen Körper und Empfindungen die Regel sind, ist der Autorin und der Illustratorin in meinen Augen ein zeitgemäßer Ratgeber über ein nach wie vor sensibles, intimes Thema, die weibliche Pubertät, für junge Heranwachsende gelungen.

Bewertung vom 01.11.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Kunst in schwierigen Zeiten

Der neue Roman von Daniel Kehlmann, „Lichtspiel“, entführt in die Filmwelt der 30er und 40er Jahre, der Zeit des Nationalsozialismus, und rückt den Regisseur G. W. Pabst in den Fokus der Handlung. In Europa als erfolgreicher Filmemacher gefeiert, gelingt Pabst hingegen der erhoffte Durchbruch im amerikanischen Exil nicht. Um seine erkrankte Mutter vielleicht ein letztes Mal zu sehen, reist er kurz vor Kriegsausbruch mit Frau und Kind zu ihr zurück nach Ostmark, einst Österreich. Und tatsächlich werden die Grenzen geschlossen und Pabst und seine Familie sitzen in Deutschland fest. Schnell geraten auch sie in das Räderwerk der NS Propaganda. Jakob, der Sohn, wird Mitglied in der Hitlerjugend, seine Ehefrau Trude, ertränkt den bedauernswerten Fortgang aus Amerika in Wein und Pabst selbst gibt den eindringlichen Forderungen des Ministeriums nach und dreht weiter Filme, wenngleich er damit zweifelhafte Interessen bedient. Er korrumpiert und lässt sich auf die unanständigen Verstrickungen mit den Nazis ein, welche zwangsweise dazu führen, dass er sich in der Ausübung seines Berufes verbiegen muss. Pabst ist bemüht, sich selbst zu entlasten, indem er vorgibt, der Kunstwillen und um zu überleben, keine andere Wahl zu haben.
Diese Ambivalenz zwischen dem Wunsch seinem künstlerischen Schaffen nachzukommen und dem Wissen um die moralische Verderbtheit des Regimes, machen das großartig dargestellte Spannungsfeld dieses Romans für mich aus. Um welchen Preis ist Kunst gerechtfertigt? Und ist sie noch wahrhaftig, wenn sie auf Kosten der Selbstaufgabe entsteht? „Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, was man will. Wichtig ist, Kunst zu machen unter den Umständen, die man vorfindet. Das hier sind jetzt meine Umstände.(…)“ gibt Pabst zur Antwort(305).

In Kehlmanns Künstlerroman verschwimmen immer wieder Fiktion und Realität eingebunden in den historischen Kontext. Wahrheit und Erfindung gehen eine Symbiose ein. Die Figuren sind, wenn auch an manchen Stellen etwas überzogen (z.B. der nationaltreue Hausmeister), glaubhafte Protagonist*innen. Ihrer Sicht auf die Geschehnisse wird durch das mehrperspektivische Erzählen entsprochen. So fällt der Spot für die Dauer eines Kapitels auch auf Nebenfiguren und rückt ihre Wahrnehmung und ihre Fragen ins Blickfeld. Die Erzählung ist tragisch und von großer Ernsthaftigkeit und doch kommt sie dank Kehlmanns bildstarker, intensiver, klaren Sprache, fast behände daher.
Kurzum, der Roman hat mir hervorragend gefallen und mir eine ganz wunderbare Lesezeit bescherte.

Bewertung vom 23.10.2023
Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen
Krell, Tobias;Eisenbeiß, Gregor

Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen


sehr gut

Um es gleich vorwegzunehmen, mein Sohn ist elf Jahre alt und somit älter, als die vom Verlag angedachte Altersgruppe. Ich bin mir ziemlich sicher, hätte er dieses Buch bereits mit sieben Jahren bekommen, wäre es schnell wieder beiseite gelegt worden. Stattdessen hat sich mein Sohn nach Erhalt sofort mit dem Buch beschäftigt. Er hat Einkaufslisten erstellt, Pizza, Waffeln und eine Pfannkuchentorte gebacken (zum Teil mit Hilfe), mir nach dem Lesen erklären können, welche Aufgabe die Hefe im Teig hat und warum man beim Schälen von Zwiebeln weinen muss und natürlich ging er der Checker-Frage nach „Warum müssen wir furzen“. Andere Themen z.B. Wie heißen die häufigsten Zwiebelsorten oder welche Eigenschaft, welchem Gewürz zugeschrieben wird, stießen auf weniger Interesse.
Das Buch weist einen großen Wiedererkennungswert zu Checker Tobis Wissenssendungen im Fernsehen auf. Es wird den beliebten Checker- und Mitmachfragen nachgegangen und jede Menge Wissenswertes vermittelt. Es geht somit nicht (wie es der Titel vielleicht suggerieren mag) nur ums Kochen von Gerichten aus Allerwelt oder Tobis Lieblingsrezepten, sondern auch um Küchenwissen rund um die Zubereitung, Herkunft oder Wirkungsweise von Lebensmitteln. Die Auswahl der Rezepte ist sehr vielfältig. Neben zu vermutenden Kinderklassikern wie Nudeln mit Tomatensoße oder Pizza Napoletana, gibt es bestimmt für viele junge Leser*innen auch geschmackliche Neuheiten zu probieren z.B. Süßkartoffel-Masala oder Sommerrollen mit Tempeh.
Das vermittelte Sachwissen rund ums Essen kommt leider sehr textlastig daher und beinhaltet viele nicht alltägliche Begriffe wie Monokulturen, Moleküle, Myzel oder Waidgerechtigkeit. Sich diese Begriffe lesend anzueignen, stellt für Leseanfänger*innen, was 7-Jährige in der Regel noch sind, gewiss eine sehr große Herausforderung dar. Stattdessen setzen sowohl der Textumfang als auch der thematische Inhalt der Wissensseiten eine ausgeprägte Lesefähigkeit voraus. Meiner Meinung nach hätte es dem Buch gut getan, vorab das Küchenwissen einzugrenzen und an den Entwicklungsstand der Zielgruppe anzupassen bzw. das empfohlene Lesealter nach oben zu stufen.
Und doch hat meinem Sohn und mir das Buch gefallen, so dass ich es bald an die Schüler*innen meiner Schule weiterreichen werde. Es wird einen Platz in der Schulbücherei finden. Einen Platz im Regal mit der Beschriftung „Bücher ab 10“. Aber vorher probieren wir noch die Linsenbolognese aus.

Bewertung vom 14.10.2023
Die Regeln des Spiels
Whitehead, Colson

Die Regeln des Spiels


sehr gut

Auf 380 Seiten und in drei Untergeschichten verpackt, erzählt der Autor Colson Whitehead in seinem neuen Roman „Die Regeln des Spiels“ vom New York der 70er Jahre. Die Handlung spielt in einer Stadt zu einer Zeit in der Gewalt, Kriminalität, Korruption, Ausgrenzung und Rassismus allgegenwärtige und schicksalhaft gegeben scheinen. Es beschreibt ein New York als Panoptikum krimineller Kuriositäten, in dem nicht immer klar ist, wer auf der Seite der Ganoven und wer auf Seiten der Gesetzeshüter steht („In einer Stadt wie dieser steht es einem gut an, verdammt noch mal die Widersprüche zu akzeptieren.“ 159). Einer Zeit und einer Stadt, in der Verbrecher sein als ein Beruf gilt.
Verbindendes Element der drei Handlungsplots, die sich, beginnend 1971, im Abstand von zwei bzw. drei Jahren abspielen, ist Ray Carney, ein schwarzer Möbelhändler, Familienvater und (Ex)ganove, der gleich zu Beginn des Buches seine kriminelle Enthaltsamkeit beendet. Und das nur, um seiner Tochter Karten für ein längst ausverkauftes Konzert der „Jackson Five“ zu besorgen.

Whitehead schafft es aus meiner Sicht ziemlich gut, die Stimmung des anarchischen, nervösen Harlems, durch eine zum Teil ausschweifende und anekdotische Erzählweise, einzufangen. Er macht Nebenschauplätze auf, baut Rückblenden ein und verwebt die Handlung in den geschichtlichen Kontext. Dabei tauchen eine Menge Namen von Typen und Straßen auf, die die Verstrickungen und Abhängigkeiten der Handelnden herausstellen. Der Roman ist dadurch nicht nur eine Ganovengeschichte, sondern liest sich auch als ein Großstadtroman.
Whitehead schreibt spannend, rasant und atmosphärisch und nimmt immer wieder den roten Faden auf, um so zur eigentlichen Handlung zurückzuführen. Besonders gut gefiel mir der trockene, fast beiläufig einfließende Humor im Roman. Zuweilen schwankt das Erzähltempo, einzelne Passagen erschienen mir langatmig. Dann musste ich besonders aufpassen und konzentriert lesen, damit ich bei all den Detailbeschreibungen gedanklich nicht abschweifte. Aber insgesamt konnte das mein Interesse am Roman nicht schmälern.

Bewertung vom 10.09.2023
Erinnerungen des Waldes
Brun-Arnaud, Mickaël

Erinnerungen des Waldes


ausgezeichnet

Wenn Abenteuer und Freundschaft verbindet
Mit dem Kinderroman „Erinnerungen des Waldes“ hat der französische Autor Mickaël Brun-Arnaud eine Erzählung über den Maulwurf Ferdinand geschrieben, der sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt. Ferdinand vergisst Vieles, bringt Namen durcheinander oder erinnert sich an Wege und Ereignisse nicht mehr. Auf der Suche nach seiner Frau soll ihm seine Autobiografie helfen, die aber sein Freund Archibald Fuchs, der Buchhändler des Waldes, ausgerechnet vor wenigen Tagen verkauft hatte. So machen sich die beiden entschlossen auf den Weg durch den Wald auf den Spuren der Vergangenheit mit dem großen Ziel, Ferdinands Frau zu finden.
Kindern wird in diesem Buch, eingebettet in eine warme, abenteuerliche Geschichte, das Thema Freundschaft und Krankheit, in diesem Fall geht es um die „Alles-Vergessen-Krankheit“ (eine wunderbare Wortkreation für Demenz/Alzheimer), näher gebracht. Die Handlung ist trotz des anspruchsvollen und sensiblen Themas durchaus kindgerecht dargestellt. Sie beinhaltet mehr als nur die Beschreibung der Krankheit, es geht in ihr auch um Verantwortung und Solidarität, um Schmerz und Vergänglichkeit. Die Geschichte kann aber aufgrund der zum Teil poetischen Wortwahl und der gewählten Sprachmittel wie Metaphern oder Vergleiche, Fragen für junge Leser*innen nach sich ziehen z.B. „Das Leben… war nicht immer ein zartes, venezianisches Gondellied gewesen,…“ (73) oder „… die Ode an den Staub…, die die unordentlichen Regale… darboten“ (109). Dann bedarf es meiner Meinung nach an manchen Stellen zusätzlicher Erklärungen durch Erwachsene.
Bleibt zum Schluss noch die Erwähnung der wunderschönen, nostalgisch anmutenden Illustrationen, die durchgängig im Buch zu finden sind.
„Jemanden zu begleiten, der die Alles -Vergessen-Krankheit bekommen hat, bedeutet anzuerkennen, dass man lernen muss, sich Zeit zu nehmen…“ (243) und das gilt auch für das Lesen dieses Buches. Wer sich Zeit nimmt, sich auf Ferdinand Maulwurf und seine Spurensuche einzulassen, wird mit einer tiefgründigen und gefühlvollen Geschichte belohnt, die ganz gewiss auch für Erwachsene lesenswert ist.

Bewertung vom 27.08.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

Ein gekränktes Leben
„Sekunden der Gnade“ entführt uns nach Amerika in die Stadt Boston, Mitte der 70er Jahre, in der per Gerichtsbeschluss ein Bustransfer angeordnet wird, welcher weiße Kinder in die Schulen Schwarzer bringen soll und umgekehrt, um vermeintlich Diskriminierung abzubauen. Diese Anordnung zieht stattdessen nur weiteren Hass und Angst mit sich. Denn die Stadt ist unterteilt in Stadtteile, in welchen ausschließlich Weiße, Schwarze und jene Weiße leben, die Reichtum und Einfluss besitzen.

Der Zufall entscheidet, wohinein man geboren wird und welchen Verlauf ein einzelnes Leben nehmen kann. Im Falle der Protagonistin Mary Pat führt es in das irische Viertel, einen Ort, der vorwiegend Weißen der Unterschicht vorbehalten ist, in dem Armut, Korruption, Gewalt und Drogen einen großen Raum einnehmen.
Eines Nachts kommt Mary Pats Tochter Jules nicht nach Hause zurück. Zur gleichen Zeit wird ein junger Schwarzer Opfer eines Verbrechens. Sollte Jules etwas mit dessen Tod zu tun haben? Mary Pat, eine Frau, der jeder Mensch verloren geht, der in ihrem kargen Leben eine Bedeutung hatte, bleibt gebrochen und verzweifelt zurück. Ihr begegnet eine Mauer aus Schweigen. Aus ihrer anfänglichen Ohnmacht gegenüber den Ungerechtigkeiten des Lebens, entwickelt sich Wut und Entschlossenheit, die Wahrheit über das Verschwinden ihrer Tochter herauszufinden.

Lehane führt atmosphärisch und mitreißend die Schichten einer missbräuchlichen, aufgeladenen Gesellschaft aus und entwickelt das Abbild, hierarchischer, systematisch benachteiligender und Abhängigkeiten schaffender Strukturen. Er hat in meinen Augen in diesem Roman ein bemerkenswertes dramaturgisches Geschick bewiesen und vereint Krimielemente mit der Frage nach politischen und sozialen Zusammenhängen. Er schafft ein schonungsloses Gesellschaftspanorama, das mich gut unterhalten zurück lässt, aber angesichts der Frage nach Schuld nachdenklich stimmt.
Mein erster Roman des Autors hat mich vollends überzeugt und wird ganz gewiss nicht mein letzter gewesen sein.

Bewertung vom 19.08.2023
Peanut Jones und die zwölfte Pforte / Peanut Jones Bd.2
Biddulph, Rob

Peanut Jones und die zwölfte Pforte / Peanut Jones Bd.2


ausgezeichnet

Peanut Jones: Farbe frei!
Rob Biddulph legt mit dem Kinderroman „Peanut Jones und die zwölfte Pforte“ den zweiten Band um das mutige Mädchen Peanut, ihre pfiffige jüngere Schwester Little-Bit und ihren cleveren Mitschüler Rockwell vor. Wie auch im ersten Teil führt ihr neues Abenteuer die Drei nach Chroma in die wundersame Stadt der Bilder. Diesmal gilt es für sie, dem dreisten Dieb wertvoller Kunstwerke auf die Schliche zu kommen. Unterstützung erfahren sie von den Anhängern des Widerstandes. Gemeinsam wollen sie die Farben und die Kreativität von Chroma und der ganzen Welt bewahren. Um die Geschehnisse zu verstehen, möchte ich anraten vorab den ersten Band zu lesen. Uns begeisterte das aktuelle Buch von Beginn an durch seine durchweg fantasievolle und spannende Erzählweise. Die Handlung lud zum Mitfiebern ein und überzeugte uns durch überraschende Wendungen, eine Vielzahl an Ereignissen und seinen Humor im Zusammenspiel der drei Freund*innen. Der Band ist aber nicht nur hinsichtlich seiner Geschichte und der liebenswerten Protagonist*innen lesenswert. Er ist, angefangen vom Cover mit hohem Wiedererkennungswert, gespickt mit einer Vielzahl an zweifarbigen Illustrationen, die viel Liebe zum Detail verraten. „Peanut Jones und die zwölfte Pforte“ steht in unseren Augen dem Vorgängerband an Ideenreichtum und Fantasie in nichts nach. Ich möchte denjenigen das Buch zum Vor- oder Selbstlesen empfehlen, die sich für Abenteuer- und Freundschaftsgeschichten interessieren, für Buchbegeisterte, die Freude an spannenden und fantasiereichen Erzählungen haben und letztlich für all diejenigen, die Bücher mit kreativen und großflächigen Illustrationen mögen.

Bewertung vom 27.07.2023
Tiger Toto sucht das Abenteuer
Alt, Sabine

Tiger Toto sucht das Abenteuer


ausgezeichnet

Im Kinderbuch „Tiger Toto sucht das Abenteuer“ der Autorin Sabine Alt lernen die jungen Leser*innen in neun Kapiteln Toto kennen, einen neugierigen, aufgeschlossenen und altklugen Tigerjungen. Unternehmungslustig und ein wenig vom wohlbehüteten Tiger-Familien-Alltag gelangweilt, bricht er von zu Hause auf, um den wilden Fluss zu finden. Um auf Toto aufzupassen und ihm ein gutes Tigerbenehmen beizubringen, stellt Totos Vater seinem Sohn einen Tiger als Lehrmeister an die Seite. Dem Tigerjungen gelingt es aber schnell, den alten Aloisius auszutricksen und so macht er sich auf mit seiner neuen Freundin Katinka, dem Stachelschwein, gemeinsam den Dschungel zu erkunden. Ihre Unternehmungen führen dazu, dass sie in unbekannte Gebiete des indischen Regenwaldes vordringen und viele andere Tiere kennenlernen. Manchmal sind diese Begegnungen sehr lustig, aber zum Teil bringen sich die beiden aufgrund ihrer Unbedarftheit auch in Gefahr.
Die Geschichte ist sehr anschaulich und wahrnehmbar geschrieben. Geräusche, Gerüche oder Pflanzen werden mit vielfältigen Adjektiven greifbar wie schrille Rufe, weicher, sumpfiger Boden, keckerndes Lachen, unheimliches Rasseln oder goldener Strand. Auch die einzelnen Tiere werden mit ihren Eigenheiten und Merkmalen gut dargestellt.
Die Handlung von Toto ist aus meiner Sicht sehr lebendig, spannend und eingängig geschrieben. Im Zusammenspiel mit den vielen farbenfrohen und fantasievollen Illustrationen auf jeder Seite des Buches, bereiteten die Abenteuer des Tigerjungen uns ein großes, unterhaltsames (Vor-)Lesevergnügen.

Bewertung vom 24.07.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten


ausgezeichnet

Lektionen für die Reitstunde

„Was braucht man alles zum Reiten?“ oder „Wie turne ich auf dem Pferderücken?“ diese und noch viele weitere Fragen werden im Band 73 der beliebten Reihe „Wieso Weshalb Warum?“ beantwortet. „Komm mit zum Reiten“ ist ein Sachbuch für Kinder von 4 - 7 Jahre. Darin erfahren sie, wie sie richtig Kontakt zum Tier aufnehmen, welches Putzzeug zur Pflege benötigt wird oder welche Ausrüstung in der Sattelkammer hängt. Hier kommen vor allem noch unerfahrene Reitinteressierte auf ihre Kosten. Die Informationen sind kleinschrittig und kindgerecht erklärt, ohne in die Tiefe zu gehen.
Unzählige, bunt gehaltene Illustrationen ergänzen die kurzen Sachtexte durch ihrer detailtreue Darstellung der Tiere und Gegenstände. Besonders ansprechend und anregend sind die Klappen, die die jungen Leser*innen zum selbständigen Entdecken einladen.
Empfehlenswert ist dieses Sachbuch allen pferde- und reitinteressierten Kindern, die vielleicht noch am Anfang eines neuen Hobbys stehen.

Bewertung vom 24.07.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke: Dinosaurier (Taschenlampen-Buch mit Folien und Klappen)
Gernhäuser, Susanne

Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke: Dinosaurier (Taschenlampen-Buch mit Folien und Klappen)


ausgezeichnet

Wissenswertes über die Urzeitriesen
Ob fleischfressende Raubsaurier oder ihre pflanzenfressenden Artgenossen, ob Flugsaurier oder Meeresreptilien, im Buch „Leuchte und entdecke - Dinosaurier“ werden viele der ausgestorbenen Urtiere und ihre Lebensweise vorgestellt. Daneben erfahren interessierte Kinder, wie ihre Überreste von Forscher*innen geborgen werden und wo sie nun besichtigt werden können. Dieser Sonderband ist für junge Leser*innen von 4 - 7 Jahren gestaltet.
Alle wissenswerten Informationen erhalten die Kinder über kurze, verständliche Sachtexte und eine Vielzahl detailgetreuer, farbiger Illustrationen. Neben den bekannten und beliebten Klappen der „Wieso Weshalb Warum?“ Reihe, laden sechs Folien und eine Taschenlampe aus Pappe zum Selbstentdecken ein. Es gilt, spielerisch jede Menge Verborgenes und Unbekanntes über die verschiedenen Saurier und ihr Ökosystem kennenzulernen und zu bestaunen. Das hat sogar mir als Erwachsener Freude bereitet.