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ann-marie

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2024
Wenn wir unseren Träumen folgen
Mulligan, Ane

Wenn wir unseren Träumen folgen


ausgezeichnet

Vertrauen und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten

Die Autorin lädt mit leichtem, flüssigen Schreibstil zu einer Zeitreise in eine Kleinstadt der 1930er Jahre im amerikanischen Süden ein. Sweetgum, so der Name dieses beschaulichen Städtchens, wird im wahrsten Sinne des Wortes von dem Spinnereibesitzer Mr. Spencer beherrscht. Viele seiner Mitarbeiter leben in einem kleinen, familiär und sehr empathisch betriebenen Hotel, in dem auch die drei Töchter, Lillian, Janessa und Annie ihren Teil zur täglichen Arbeit beitragen müssen.
Durch ein sehr tragisches Ereignis mit weitreichenden Folgen auf den Betrieb des Hotels werden die drei Schwestern mit unerwarteten neuen Herausforderungen konfrontiert, die sich mit ihren ganz persönlichen Lebensplanungen nicht mehr vereinbaren lassen.

Lilian, die älteste, die sich durch eine berufliche Tätigkeit außerhalb des Hotels sich ein eigenes Leben ohne den Familienbetrieb aufbauen will. Janessa, die mittlere, fiebert ihrer sich abzeichnenden Hochzeit entgegen. Annie, die jüngste, träumt von einer Karriere als Schauspielerin und nutzt jede Gelegenheit, ihr schauspielerisches Talent gelegentlich auch in den Alltag zu integrieren.

Der Roman, geschrieben von Janessa in der Ich-Form, wartet mit einem leichten und flüssigen Schreibstil auf. Den Gedankengängen, den Abwägungsprozessen und den Entscheidungen der drei Schwestern kann sehr gut gefolgt werden und werden überzeugend und auch realistisch dargestellt. Wobei sich zunehmend die tiefe Verbundenheit und die Bereitschaft zeigt, eigene Lebensziele nicht nur zum Wohle der anderen Familienmitglieder, sondern auch gegenüber ihren im Hotel Beschäftigten, aufzugeben. Mit großem Verantwortungsgefühl, Pragmatismus und praktizierter Nächstenliebe, die auf ihrem gelebten christlichen Glauben basiert, wachsen die drei Schwestern nicht nur über sich hinaus, sondern auch wieder enger zusammen. Dabei kristallisieren sich ungewohnte und unerwartete Eigenschaften der Einzelnen heraus, deren Entwicklung bzw. Entdeckung stimmig in den Romanverlauf eingearbeitet sind.

Doch der Roman wartet mit mehr auf als der Rettung des Familienbetriebs und der neu entdeckten und wiederbelebten schwesterlichen Verbundenheit. Nutzt doch Mr. Spencer seine Monopolstellung als größter Arbeitgeber gnadenlos aus. Sein Wohlstand ist ihm wichtiger als gerechte Löhne oder die Einführung bzw. Einhaltung von Arbeitsschutzregeln. Da ist es natürlich keine Frage, dass in Sweetgum eine alles andere als freundliche und zufriedenen Stimmung herrscht. Dies wird in dem Roman sehr detailreich, berührend, aber auch erschreckend dargestellt, wobei auch die Auswirkungen der Depression der 1930er Jahre nicht unberücksichtigt geblieben sind. Mit der Entlarvung und der noch weitreichenderen Machenschaften des Mr. Spencer wird zudem eine weitere und sehr spannende Entwicklung in die Romanhandlung eingebunden, die zunehmend mehr und mehr auch Einfluss auf die Schwestern erhält.

Alles in allem ein Roman, der mich bereits nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen hat. Er lässt sich sehr gut lesen. Die Entwicklung bzw. den Reifeprozess der drei Schwestern, und hier für mich ganz besonders die Rückkehr zueinander, das erneute und bedingungslose Miteinander, die von liebevoller Zuneigung geprägten offenen und ehrlichen Gespräche, waren für mich von ganz besonderer Bedeutung.
Es hat mir sehr gut gefallen und ein anderer Roman dieser von mir neu entdeckten Autorin wartet bereits auf mich.

Bewertung vom 31.05.2024
In Zeiten der Freundschaft
Gohlke, Cathy

In Zeiten der Freundschaft


ausgezeichnet

Herzensschwestern

Die Romanhandlung um vier Freundinnen lässt zunächst miterleben, wie
Adelaide am Vorabend ihres 12. Geburtstag ihre Eltern verliert und bereits am nächsten Tag von ihrem deutlich älteren Bruder alleine auf die Reise in ein Internat gesandt wird. Dort trifft sie auf die drei gleichaltrige Freundinnen Susannah, Ruth und Dorothy, die sie gerne und liebevoll in ihren Kreis aufnehmen. Ein im Verhältnis zu der dann folgenden Handlung der herangewachsenen Freundinnen ein sehr kleiner Abschnitt.

Sehr viel Raum und Zeit wird dann den erwachsenen Freundinnen gewidmet, wobei Dorothy, genannt Dot, und Adelaide, genannt Addie, die tragende Rolle zufällt.

In zwei Erzählsträngen wird das Zerbrechen dieser Freundschaft ab 1915, im Vorfeld des Ersten Weltkriegs, und die schmerzhafte Versöhnung fast zwanzig Jahre später geschildert.

Mit sehr großem Einfühlungsvermögen und Hintergrundwissen gelingt es der Autorin die Gedanken- und Gefühlswelt von Dot und Addie überzeugend darzustellen, sodass man diesen sehr leicht folgen und sich mühelos mit ihnen identifizieren kann. Dabei findet auch der herannahende Krieg in Europa und die bereits erfolgte Teilnahme von Kanada sowie die sich abzeichnende Mitwirkung Amerikas eine ganz besondere Bedeutung. Mit großem Wissen über die damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen und Verhaltensweisen, falsch verstandenem Patriotismus zeigt die Autorin erschreckend realistisch auf, dass die familiäre Herkunft wichtiger ist als die Menschen, zu denen sie sich im Laufe ihres Lebens entwickelt haben. Mit zunehmender Fassungslosigkeit bin ich der detailreichen und intensiven Beschreibung des zunehmend gespannten Verhältnisses der vier Freundinnen gefolgt, die sich vor allem aus dem freundschaftlichen Verhältnis von Dot und Addie zu den beiden deutschstämmigen Nachbarsöhnen Jonas und Stephen ergibt – letztlich bis hin zum Bruch.

Im zweiten Handlungsstrang im Jahr 1935 lassen sich auf eine sehr empathische und berührende Erzählweise erste kleine Hinweise auf eine ersehnte und erhoffte Versöhnung erkenne. Sanft aber stetig werden Dot und auch Addie an die lang zurückliegenden und verdrängten Fehler und Verletzungen erinnert, bis sie sich diesem sanften Drängen nicht mehr entziehen können. Beide erkennen, dass es nicht darum geht, Schande zu beichten, sondern endlich die Last, die sie erdrückt, loslassen zu dürfen.

Dieser Roman hat mich tief bewegt. Vor allem im Hinblick auf die ergreifende und auch berührende Darstellung der inneren Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema von Versöhnung und Vergebung. Im Hinblick auf das lebensfrohe Cover von vier jungen Frauen hat mich dieser Roman mit einer Tiefe überrascht, die ich nicht erwartet hatte. Die Auseinandersetzung, Aufbereitung, vor allem aber die Darstellung dieses Prozesses, insbesondere in den Charaktere von Dot und Addie, zeugen für mich von einer tiefen christlichen Reife der Autorin, die nach meiner Meinung nur durch eigenes Er-Leben erreicht werden kann. Da ist mehr als eine Träne geflossen und ich habe mich sehr gerne von der Autorin, ihrer Geschichte in einem leichten, gefühlvollen und doch auch sehr deutlichen Schreibstil trösten lassen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es der Autorin erneut gelungen ist, neben dem Ersten Weltkrieg ein traumatisches Ereignis, die s.g. „Halifax-Explosion“ und dessen Auswirkungen auf Stadt und Bevölkerung mit einigen Romanfiguren meisterhaft zu verknüpfen und damit der Romanhandlung eine überzeugende Authentizität verleiht.

Bewertung vom 21.05.2024
tiptoi® Mein Wimmelbuch
Kiel, Anja

tiptoi® Mein Wimmelbuch


ausgezeichnet

Es gibt sehrIn diesem aktuellen Wimmelbuch, geeignet für Kinder ab 3 Jahre, gibt es in vertrauten Alltagssituationen vieles zu entdecken. Zu bestimmten Themenbereichen wie z.B. „Im Wald“, „Am Bahnhof‘“ oder auch „Im Park“ sind Alltagssituationen nicht nur bildlich, sondern auch akustisch aufbereitet, indem Geräusche integriert worden sind. Zudem bleibt es nicht beim bloßen Betrachten, Suchen oder Hören, sondern es finden sich auch diverse Aufgabenstellungen die noch viel Abwechslung bieten.
Auch wenn sich immer wieder viele Personen auf den Bildseiten finden, so gibt es einige Figuren, die sich immer wieder finden lassen. Man kann sich ihnen quasi anschließen und sie durch das gesamte Buch hindurch begleiten.
Gerade durch die weiteren integrierten Anregungen eignet sich dieses Buch auch sehr gut, sich alleine mit den enthaltenen Situationen zu beschäftigen. Wobei mit Hilfe eines gesonderten Stiftes Geräusche und Gespräche aktiviert werden können.
Eine wirklich gelungene, abwechslungsreiche und umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeit bereits für jüngere Kinder.
viel zu entdecken

Bewertung vom 21.05.2024
Deine große Leseraben-Box - lesen lernen mit Spaß 1. Klasse - Erstlesebücher, Spiele, Sticker und vieles mehr

Deine große Leseraben-Box - lesen lernen mit Spaß 1. Klasse - Erstlesebücher, Spiele, Sticker und vieles mehr


ausgezeichnet

So mach das Lesenlernen noch mehr Spaß

Von Leserabe waren mir bereits die Bücher bekannt. Diese Box mit seinem umfangreichen Inhalt wirkt auf den ersten Blick wie ein interessantes Spiel.
Enthalten in einem stabilen Karton finden sich verschiedenen und unterschiedliche Lernhilfen, wobei durchaus auch auf spielerische Weise die Welt der Buchstaben erkundet werden kann.
Neben drei Büchern ist ein Kartenspiel, ein Memory-Spiel und ein Puzzle enthalten. Dazu noch einige weitere Kleinigkeiten, wie ausmal-Postkarten oder auch das für Leseanfänger übliche Leselineal.
Außerdem auch noch eine begleitende Eltern-Broschüre – an alle und jeden wurde wirklich gedacht.
Das jeweilige Design ist kindgerecht, schöne leuchtende Farben verleihen einen sehr guten Eindruck. Wobei erwähnt werden sollte, dass mich gerade die Gestaltung der Großbuchstaben, nicht nur was die Farben betrifft, sondern auch die begleitend eingeführten Gegenstände (wie z.B. ein Apfel bei dem Buchstaben „A“). Eine weitere spielerische Möglichkeit, den Gegenstand zu entdecken und mit dem Buchstaben zu kombinieren.
So macht Lesen lernen einfach doppelt und dreifach Spaß!

Bewertung vom 21.05.2024
Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
Heiland, Julie

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt


sehr gut

SpannenDie Autorin entwirft in ihrem Roman eine interessante Sicht auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs und beginnt mit der Zerstörung der Dresdner Frauenkirche, wobei das Ausmaß durch Bilder der damaligen Zeit eindrücklich auch den Nachfolgegenerationen bekannt ist.
Zudem zeigt sie mit Hilfe der Charaktere von Lotte, Marlene und Hannah den Alltag der nachfolgenden Jahre, insbesondere in der DDR auf und nach.
Lotte, die älteste der drei Frauen, hat nicht nur diese Bombennacht miterlebt, sondern auch ein Leben gerettet: den lebensmüden Juden Jakob. Da wird nicht nur die Nachkriegszeit lebendig, sondern auch das Ausmaß der tödlichen Bedrohung gegenüber der jüdischen Bevölkerung.
Marlene, Lottes Tochter, hat bereits früh den Kontakt mit ihrer Mutter abgebrochen. In der Romanhandlung fällt ihr die geringste Aufmerksamkeit zu und es wird ihr erst gegen Ende ein wenig mehr Raum gegeben.
Hannah, Marlenes Tochter und Lottes Enkelin, ist im Jahr 1993 in den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche eingebunden und so schließt sich der Kreis am gleichen Ort, an dem die Romanhandlung begonnen hat.
Lotte und Hannah fallen die tragenden Rollen im Romangeschehen zu. Es gelingt der Autorin auf gelungene Weise, die damaligen Lebensumstände sehr informativ, aber auch authentisch wiederzugeben. Wobei gerade der Beginn der DDR und die damals herrschenden bzw. sich entwickelnden Lebensverhältnisse eine ansprechende und informative Berücksichtigung finden.
Ein Roman, der mich nicht nur auf Grund seines flüssigen Schreibstils sofort angesprochen hat. Eine spannende Handlung mit lange verschwiegenen Familiengeheimnissen sorgten für einen ungetrübten Lesegenuss. Zudem für mich ganz neue und auch unbekannte Aspekte über die Zeit der DDR vermittelt wurden.
de und abwechslungsreiche Zeitreise

Bewertung vom 21.05.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Landleben – als Kind und als Erwachsene

Die erfolgreiche Grafikerin und Städterin Marina kehrt auf Grund eines familiären Notfalls gemeinsam mit ihren beiden halbwüchsigen Töchtern kurzfristig in das Dorf zurück, in dem sie aufgewachsen ist.
Obwohl vieles vertraut und bekannt, sieht sie nach so vielen Jahren der Abwesenheit und auch vor ihrer aktuellen Lebenssituation und ihren Lebensverhältnissen vieles anders bzw. erkennt die Probleme und Schwierigkeiten, mit denen ihre Eltern bei der Aufrechterhaltung des landwirtschaftlichen Betriebs zu kämpfen haben.
Der Autorin gelingt es mit leichter Hand und mühelos, eigene Kindheitserinnerungen mit Hilfe der Charaktere von Maria deutlich zu machen. Dabei sorgt ihr leichter, flüssiger und empathischer Schreibstil für ein lebhaftes, detailreiches und auch informatives Bild. Ja, fast meint man, den Duft von frisch geschnittenem Gras zu verspüren.
Der Roman wechselt geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, beide Zeitstränge fließen fast unbemerkt und nahtlos ineinander über.
Auch wenn die Schwierigkeiten des alltäglichen Landlebens nicht verschwiegen werden, weckt so manche Schilderung der Kindheit Erinnerungen an die eigene Kindheit. Vielleicht konnte ich mich daher so gut mit dem Roman identifizieren. Einfach weil mir vieles bekannt war und völlig realistisch und authentisch wiedergegeben wurde.

Bewertung vom 21.04.2024
Schwere Entscheidungen / Blankenese - Zwei Familien Bd.2
Grünig, Michaela

Schwere Entscheidungen / Blankenese - Zwei Familien Bd.2


ausgezeichnet

Leben und Lieben im Zweiten Weltkrieg
Der zweite Band um die Großreederfamilie Casparius ist zum größten Teil der nächsten Generation gewidmet. Wobei mit Sonja, Kurt und Fanni die Teenagerzeit und auch erste Schritte als Erwachsene ab 1939 und somit während der Kriegsjahre, fesselnd, authentisch, spannend, aber auch berührend und ergreifend dargestellt wird.
Sonja, die man mehr und mehr ihre jüdischen Wurzeln spüren lässt und nach kurzfristigem Schulabbruch in der elterlichen Reederei mitarbeitet. Und dabei auf bemerkenswerte Weise erkennen lässt, dass sie nicht nur über einen gesunden Menschenverstand verfügt, sondern auch bereits Weitsicht, Kompromissbereitschaft und eine objektive Einschätzung der teils misslichen Lage der Familienreederei an den Tag legt. Und die für ein großes Opfer bereit ist, um die Reederei vor dem Ruin zu retten. Und doch immer für Anerkennung und Wertschätzung – trotz ihrer geschäftlichen Erfolge – kämpfen muss bzw. unter der Nichtanerkennung sehr leidet.
Kurt, der sich praktisch in letzter Minute ebenfalls für die Teilnahme an einem Transport jüdischer Kinder nach England entscheidet, sich dort dann schweren Herzens von seinem Cousin Max, Zwillingsbruder von Sonja trennt und auf sich allein gestellt in einem fremden Land ums nackte Überleben kämpfen muss. Mehr zufällig wird er zu einem englischen Kampfpiloten ausgebildet und muss den Aufträgen gemäß sein Heimatland angreifen – eine für mich hervorragend gestaltete Charaktere, der die Autorin tief ins Herz schauen lässt und deren Gedankengänge sehr ergreifend und doch auch überzeugend und nachvollziehbar dargestellt werden.
Fanni, die sich endlich am Ziel ihrer heimlichen Träume, eine Heirat und Ehe mit ihrem bereits aus Kindertagen geliebten Otto Casparius wähnt. Und die im Laufe der Zeit dann feststellen muss, dass sich das gemeinsame Leben ganz anders entwickelt als geplant.
Zunächst aufgeteilt in zwei Erzählstränge, Sonja und Fanni in Deutschland sowie Kurt in England, nimmt der Roman bereits von der ersten Seite an Fahrt auf. Beide sehr intensiv recherchiert, einfühlsam und mit großem Sachverstand in einem sehr leichten und flüssigen und doch auch sehr fesselndem Schreibstil zu Papier gebracht. Dabei hat mich persönlich gerade Kurts Geschichte, vor allem aber auch die dadurch möglichen und überzeugenden Einblicke in ein anderes am zweiten Weltkrieg beteiligtes Land, sofort in seinen Bann gezogen.
Und für mich ebenfalls sehr bemerkenswert die Aufbereitung und Darstellung von Heranwachsenden in den Kriegsjahren. Dazu zählt beispielsweise die erste Liebe mit den sagenumwobenen Schmetterlingen im Bauch, die Hoffnung als Tochter auf Anerkennung, Wertschätzung und vor allem auch Liebe und mit dem Gefühl leben zu müssen, „nur“ ein Mädchen bzw. eine junge Frau zu sein.
Und dabei immer wieder hautnah den Kriegsalltag mitzuerleben. Flüssig und passgenau in das aktuelle Romangeschehen eingearbeitet entfaltet sich das ganze Leid dieser Zeit auf eine ganz andere und auch bedrückende Weise. Die Kriegszeit wird „lebendig“ und mehr als einmal wird die Hoffnung, dass doch noch alles gut wird, leider enttäuscht. Aber solche Entwicklungen gehörten zum damalige Alltag und dürfen und können in diesem Roman einfach nicht fehlen. Wird unzweifelhaft eine beklemmende und nachwirkende Authentizität erzeigt.
Ein erneut phantastischer Roman und die Spannung auf den dritten und letzten Band steigt.

Bewertung vom 10.03.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Schwierige perUnd erneut kann ich zurückkehren in die mir aus den drei vorhergehenden Bänden ans Herz gewachsene Kinderklinik Weißensee. Über viele Jahre konnte ich den persönlichen und auch beruflichen Weg der beiden verwaisten Schwestern Marlene und Emma begleiten, der von Höhen und Tiefen durchzogen war. Nicht nur, wenn es um die persönliche Entwicklung ging, sondern auch durch Vorkriegs- und die gesamte Kriegszeit hindurch.
Nun, im vierten und letzten Band, liegt der Krieg bereits drei Jahre zurück und auch Marlene und Emma müssen sich in der Neuordnung Deutschlands zurechtfinden. Obwohl beide Schwestern mit ihren Familien in Berlin wohnen, droht gerade Marlene durch die Trennung dieser Stadt eine unwiderrufliche Trennung von ihrer Schwester.
Für mich zeichnet sich gerade dieser Band durch eine sehr detailreiche Darstellung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westberlin nach der Teilung aus. Konkrete Auswirkungen der sowjetischen Besatzungsmacht werden auf eine sehr gelungene Weise in den Alltag, vor allem aber auch in die schwierige Versorgungslage und Aufgabenerfüllung der Kinderklinik eingebunden. Teilweise bestürzend und berührend und man bewundert vor allem dann Emma, die ihren Platz und Lebenssinn in der Kinderklinik sieht, ihr treu bleibt und immer wieder bemüht ist, den ihr anvertrauten kleinen Patienten zu helfen und zur Heilung beizutragen.
Für mich persönlich ein gelungener Abschlussband und ich kann sehr gut damit leben, dass es keine weiteren Bände mehr geben wird.
Es hat Spaß gemacht, mit den Charaktere von Marlene und Emma mehr als einen Blick gerade in die Anfänge einer Kinderklinik werfen zu können. So manche bekannte Erkrankung und die damaligen Therapien kennenlernen zu können. Aber auch voll Dankbarkeit auf die medizinische Weiterentwicklung zu blicken, mit der inzwischen Leben gerettet werden können, was zur damaligen Zeit schwierig bis fast unmöglich war.
Und über dem ganzen dann auch eine gut recherchierte Berücksichtigung der geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen – wirklich eine wunderbare historische Saga mit einer mir bisher in diesem Umfang noch unbekannten Thematik.
önliche und berufliche Nachkriegsjahre

Bewertung vom 22.02.2024
Hoffnungsschimmern

Hoffnungsschimmern


ausgezeichnet

Hoffnungs- und segensvolle Texte

Bei diesem kleinen handlichen Büchlein stimmt einfach alles: Cover, Titel, Gestaltung und vor allem der Inhalt! Einmal begonnen, mag man es gar nicht mehr aus der Hand legen, bis man auch die letzte Seite gelesen hat.
Mit insgesamt 89 textlichen Impulsen, die aus unterschiedlichen Quellen stammen, eröffnet sich eine sehr abwechslungsreiche Zusammenstellung, die beim Lesen immer wieder mal zum Innehalten und Nachdenken verleiten.

Es gibt auf wenige Zeilen reduzierte Kurzgeschichten, einzelne Liedverse oder Gedichtzeilen bekannter Dichter, wichtige und bedeutungsvolle kurze Bibelzitate oder in der Bibel überlieferte Ereignisse, kurze Alltagsbegebenheiten und vieles mehr.

Darüber hinaus verleiht die unterschiedliche Gestaltung der einzelnen Seiten den jeweiligen Texten noch eine besondere Wirkung. Da gibt es unterschiedliche Schrifttypen, es gibt Seiten in unterschiedlichen Farben, wobei sehr harmonisch aufeinander abgestimmte, zarte Farben gewählt wurden. Teilweise finden sich auch Bilder, in die teilweise Texte eingearbeitet wurden und den Textinhalt sehr treffend abrunden.

Die bei solchen Büchern oft vorhandene Inhaltsangabe findet sich am Ende des Buches. Zudem werden alle Personen, von denen sich Zitate in dem Büchlein finden, namentlich aufgeführt. Da finden sich Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, Martin Luther, Christan Morgenstern, Rainer Maria Rilke. Aber auch die Namen von aktuellen Zeitgenossen mit einem kurzen Hinweis auf ihren Tätigkeitsbereich, die mich neugierig gemacht und bewogen haben, mich ein wenig näher mit ihnen und ihren Texten zu beschäftigen.

Für mich ein hoffnungs- und auch segensreiches Büchlein, das ich mir in mehrfacher Ausfertigung zur Weitergabe besorgen werde. Kann es von ganzem Herzen weiterempfehlen!

Bewertung vom 21.02.2024
Wir können unser Glück kaum fassen
Halfmann, Petra

Wir können unser Glück kaum fassen


ausgezeichnet

Lebens- und Glaubensweisheiten: in federleichte Worte verpackt

Angesprochen von dem Titel und einer zum Schmunzeln anregenden kleine Skizze auf dem Cover dieses kleinen handlichen Büchleins fühlte ich mich sofort angesprochen und ein you-tube-Beitrag der Autorin ermöglichte mir einen sehr guten Einblick in ihre Glaubens-Poetrys. Da führte natürlich kein Weg an der in diesem handlichen Buch, in dem insgesamt 29 Gedichte zusammengestellt werden, vorbei.
Jedes Gedicht ist mit einer treffenden Überschrift versehen, die neugierig macht und mit denen man sofort eigene Gedanken und Fragen verknüpft. Mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses kann man sich sofort einen guten Überblick verschaffen, mit welchen Fragen oder Themen sich die einzelnen Gedichte beschäftigen. Da ist es mir sehr schwer gefallen, mich für einzelne zu entscheiden und habe dann einfach eines nach dem anderen gelesen – und konnte einfach nicht mehr aufhören, bis ich auch das letzte Gedicht gelesen hatte.
In vielen Texten habe ich mich selbst wiedergefunden – für mich ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Autorin eigene Erfahrungen und Erkenntnisse auf eine einzigartige Weise in Worte gefasst hat.
Hinzu kommen prägnante Bibelverse, in Handlettering gestaltet, die zwar für eine Unterbrechung der fortlaufenden Gedichte sorgen, aber immer in einem guten und passenden Zusammenhang zu dem vorhergehenden Gedicht oder auch dem dann nachfolgenden Gedicht stehen
Erfüllt von den wunderbaren Texten ist dieses kleine Büchlein inzwischen mein ständiger Begleiter geworden. Weil ich immer wieder aufs Neue die Gedichte auf mich wirken lassen möchte. Und jedes mal aufs Neue von den Texten berührt werden. Keine Gedichte zum Auswendiglernen – sondern Gedichte, die nachwirken, denen man nicht überdrüssig wird und von denen man einfach nicht genug bekommen kann.