Der Wind kennt meinen Namen

ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt 1938 in Wien. Österreich ist von den Nationalsozialisten besetzt. Ein kleiner jüdischer Junge wird von seinen Eltern getrennt. Der 6-jährige Samuel wird mit dem Kinderzug nach England gebracht. Ihm bleiben nur eine Geige und die Erinnerung an seine Eltern, die er niemals wieder sieht.
Fast 80 Jahre später wird Anita, ein fünfjährigen Mädchen an der mexikanisch-amerikanischen Grenze von ihrer Mutter getrennt. Beide flüchten vor der brutalen Welt in El Savador.
Obwohl zwischen beiden Ereignissen acht Jahrezente auseinander liegen, sind sie miteinander verbunden.
Zwei geschundene Seelen, die nach Hilfe schreien. Die angehende Juristin Selena sucht fieberhaft nach Anitas Mutter. Ereilt Anita zum Schluss das gleiche Schicksal wie Samuel.
Isabel Allende hat mit ihrem neuen Buch zwei weltpolitische Ereignisse verbunden. Das eine liegt noch gar nicht so lange zurück, das andere haben 6 Millionen Menschen nicht überlebt.
Ihre Erzählung geht in jeder Zeile und auch was wir dazwischen lesen können unter die Haut. Und über allem herrscht ein großes Wort: Pandemie.

Das andere Tal

gut

Die Handlung dieses Buches spielt in verschiedenen Zeitzonen. In einem Dorf, das es im Osten und Westen genau identisch noch einmal gibt. Während das eine Tal 20 Jahre in der Vergangenheit liegt, schauen wir im Anderen 20 Jahre in die Zukunft. Klingt wie ein Science Fiktion -Roman, ist es aber nicht.
Der innere Konflikt, die Loyalität Odiles zu den Vorgesetzten wiegt genauso schwer wie die Liebe zum Leben. Die Gelegenheit etwas zu ändern wäre leicht, ließe sicht die Grenze zu den Tälern so einfach überwinden. Das geht aber nur nach eingehender Prüfung, zum Beispiel bei einem Todesfall.
Odile kennt die Verantwortung, arbeitet gewissenhaft, steht sogar kurz vor der Beförderung, bis sich das Blatt wendet.
Wer sich den abstrakten Gedankengängen von Scott Alexander Howards Debütroman "Das andere Tal" hingeben kann, dem wird dieses Buch gefallen

PLAYMOBIL Wiltopia. Diebe in der Savanne

ausgezeichnet

Liv und Lu sind mit ihrem Halbbruder Rick und den Eltern in der Serengeti. Der Vater Jamie, Tierarzt und Mutter Sofia haben dort beruflich zu tun. Bei einer Safari, bei der sie die typischen Tiere der Savanne kennenlernen, darunter auch Löwen, vermissen sie dabei die Löwenjungen. Sofort machen sich Liv und Rick, natürlich mit Malcom, dem Leiter des Serengeti Nationalparks auf die Suche. Mit dem Spürsinn Livs und dem technischen Wissen von Rick kommen sie einer unerhörten Sache auf die Spur. Die Löwenbabies sind aus dem Nationalpark entführt worden. Hoffentlich ist auf den Bildern der Wildkameras, die Rick am Wasserloch aufgehängt hat, etwas zu sehen? Doch dann geht etwas schief!

Spannend erzählt Thilo vom Leben der Tiere in Afrika, speziell der Serengeti in Tansania. Außergewöhnlich ist in diesem Buch, das wirklich gut gelungene Illustrationen hat, dass die Protagonisten Playmobil-Spielfiguren sind.

Die Reihe umfasst schon mehrere Bände, ist für wissbegierige Kinder ab 8 Jahre und von Thilo, wie immer, gut umgesetzt.

Drei Chaoten auf vier Pfoten / Nussknacker-Bande Bd.1

sehr gut

Den ganzen Tag Bucheckern, Eicheln und Nüsse suchen, findet das rote Eichhörnchen-Mädchen viel zu langweilig. Sie nennt sich und ihre zwei Eichhörchenfreunde Robin, Schnack und Merry und gründen, wie Robin Hood, eine Bande. Jetzt muss nur noch ein Abenteuer her. Und das lässt nicht lange auf sich warten, als die drei in einem Lastwagen Nüsse finden. Nichts besonderes, denkt ihr. Doch, in diesen Nüssen sind nämlich drei wertvolle Diamanten versteckt. Doch bevor die Eichhörnchen richtig merken, was sie da verbuddelt haben, sind die wirklichen Räuber schon hinter ihnen her. Die drei müssen jetzt wirklich zusammenhalten. Zum Glück sind da ein paar Lamas auf der Weide, die richtig gute Ideen haben.
Über die coolen Sprüche der Eichhörnchen konnte ich herzhaft lachen. Das Buch ist richtig spannend und wird auch durch das
wechselnde Schriftbild nicht langweilig.
Supersüße Illustrationen bringen beim Lesen Abwechslung.

Der Lärm des Lebens

ausgezeichnet

Wir kennen den Autor Jörg Hartmann als Charakterschauspieler in der Filmproduktion "Weissensee" oder in seiner bekannten Rolle als Tatortkommissar Peter Faber. Doch über den Mensch Jörg Hartmann wussten wir bisher wenig. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, eine Geschichte, die sehr eng mit seinem Leben verknüpft ist.
Zwischen seinen Stationen, von den Anfängen nach dem Studium, dann am Staatstheater in Meiningen, in Mannheim am Nationaltheater und an der Schaubühne in Berlin, öffnet er sein Herz um seine Erinnerungen mit uns zu teilen. Fast sprunghaft wechselt er die Episoden in seinem Leben, ohne dass der Leser den Überblick verliert. Eher verlieren wir uns beim Lesen und tauchen ein, genießen das empathische Miteinander in der Familie, als die Eltern noch jung waren und jetzt der Vater dement. Welche soghafte Athmosphäre die in den Theatern herrscht! Wir erfreuen uns aber genauso an der Banalität eines zu teuer gekauften Tees in Shanghai, emotionalen Geschichten, wie das durch einen Wasserschaden zerstörte selbst geschreinerte Puppenhaus des gehörlosen Großvaters.
Diese Geschichten könnten jedem von uns passiert sein. Doch wie Jörg Hartmann sie erzählt, gehen sie tief ins Herz.
Er schreibt, dass er durch das Schauspielern ein Stück Kindheit in die Tasche stecken und hinüberretten konnte in ein durchorganisiertes Leben, in die unsinnigen Zwänge des Erwachsenseins.
So reine Gedanken in einem Satz zu formulieren, daran merkt man, dass das wahre Leben Jörg Hartmanns beste Rolle ist.
Dieses Buch ist mein persönliches Highlight.

Mühlensommer

ausgezeichnet

Als Marias Vater auf dem Mühlenhof im Wald einen Unfall hat und im Krankenhaus liegt, reist Maria sofort mit ihren beiden Töchtern in ihr altes Zuhause um der Mutter, dem Bruder Thomas und dessen Frau Christiane zur Seite zu stehen. Zwischen Arbeit und Pflege der dementen Großmutter und aufkommenden Erbstreitigkeiten blickt Maria zurück in die Tage ihrer Kindheit. Maria und Thomas lernen schon früh mitanzupacken, was mit Entbehrungen einhergeht. Doch die Kinder lernen auch die Natur und die Tiere zu lieben. Trotzalledem darf Maria aufs Gymnasium. Dies lenkt ihr Leben in andere Bahnen und später wird sie deshalb die Heimat und die Mühle verlassen.
Martina Bogdahn hat mit "Mühlensommer" einen rührenden Roman geschrieben, der sicher lange in mir nachhallen wird. Zwischen Lachen und Weinen, gibt es Geschichten, da bin ich traurig, wenn sie zu Ende gehen mit Personen, die einem beim Lesen ans Herz wachsen. Schade, dass ich sie gehen lassen muss. Marias Kindheit war auch in gewisser Weise meine und ich konnte sie gut verstehen.

Mein wunderbarer Topfgarten

ausgezeichnet

Als Besitzer eines kleinen Gartens mit Terrasse bin ich doch immer auf der Suche, diese beiden dekorativ ins rechte Licht zu rücken. Deshalb war ich sofort schockverliebt, als ich zum ersten Mal in diesem tollen Buch geblättert habe. Tina Ullmann schafft es, auf 140 Seiten mit tollen Fotos und vielen Tipps und Möglichkeiten,
mir fast leichtfüßig und anschaulich zu zeigen, dass es gar nicht schwer ist, seinen kleinen Garten dekorativ zu gestalten. Zwar habe ich nicht so viele schöne Körbe und Dekomaterial. Dieses Buch ist ein Gartenbuch und übersichtlicher Ratgeber. Vom Platz über Pflege und Gestaltung bietet er alles an. Warum hatte ich eigentlich immer Angst vor Neuem?
Gemüse in kleine Töpfe pflanzen? Einfach ausprobieren ist Tinas Motto. Und bald auch Meines. Ich freue mich schon auf die Momente im Garten und hole schonmal die vielen Körbe vom Dachboden, denn die gehören demnächst zum Garteninventar.

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald

ausgezeichnet

Wie kommt es, dass die beiden Hasenkinder Hilda und Klara noch nie den Mond und die Sonne gesehen haben? Niemals wissen, ob es Tag oder Nacht ist. Die beiden sind Buddelhasen. Sie müssen Möhren sammeln, soviel wie möglich erschnüffeln und von unten aus dem Boden ziehen. Dabei haben sie noch nie je ein Möhre zu Essen bekommen. Immer nur Heu!
Als Hilda Hasenherz eines Tages, (oder ist es nachts?) ausreisst, trifft sie auf den jungen Prinzen Lämpchen, für den sie (angeblich!) die Möhren sammeln soll. Doch bald stellt sich heraus, welches böse Spiel hier der Baron von Ratzezahn spielt, der unbedingt König über Schloss Löffelburg werden will.
Schaffen es die mutigen Häschen, das zu verhindern. Schließlich ist da noch die böse, giftige Spinne Ottilie und viele andere Feinde. Hilda Hasenherz trifft aber auch viele Tiere, die ihr wohlgesonnen sind.
Das Abenteuer lässt nicht lange auf sich warten!
Bezaubernde Geschichte mit vielen tollen farbigen Illustrationen. Zum Vorlesen, im Hinblick auf die kommende Osterzeit, ein Genuss

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 4: Wir erforschen die Vulkane

ausgezeichnet

Im neuen Buch aus der Reihe "Wieso-Weshalb -Warum geht es darum, 4-7jährigen wissbegierigen Kindern alles über Vulkane zu erklären.
Auch in Island driften zwei Erdplatten auseinander. Hier entsteht ein Hotspot.
Erst vor kurzem ist es dort wieder passiert, dass hier heiße Lava aus diesem Spalt austritt.
Doch wie entsteht das alles?
Wie heißen die bekanntesten größten Vulkane?
Dies, und was es sonst noch über Vulkane zu wissen gibt, wird wieder auch anhand toller Illustrationen und den beliebten Klappen und Türchen anschaulich gemacht.
Das Cover allein ist beeindruckend und macht neugierig.
Nicht umsonst ist diese umfangreiche Reihe "Wieso-Weshalb-Warum " eine der erfolgreichsten Sachbuchreihen, die es für Kinder gibt.
Auch das Hörbuch zu diesem Thema ist zu empfehlen. Hier machen die Kinder Marie und Moritz Bekannschaft mit Chris aus La Palma, der selbst Erfahrung mit "seinem Vulkan" hat.

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2

sehr gut

St. Peter Ording ist mein ganz persönlicher Sehnsuchtsort. Doch nicht so für Julia. Sie möchte Stewardess werden und auf keinen Fall das Strandcafe ihrer Eltern übernehmen. Julia bewirbt sich heimlich bei der Lufthansa und wird sogar zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Doch erstens kommt es anders als man zweitens denkt, denn Julia verliebt sich in Björn, den Mann mit den schönsten Augen der Welt. Julia wird sich entscheiden müssen.
Für die Autorin Tanja Janz muss St. Peter-Ording genauso ein Sehnsuchtsort sein, wie für mich. Denn ihre Familiengeschichten um diesen Ort sind genauso lesenswert wie ihre St. Peter-MordingKrimis.
"Was die Dünen verheißen " ist bereits der zweite Band der St. Peter-Ording Saga, der diesmal 1978 wieder an der Nordsee spielt.
Es ist eine Geschichte zum Träumen und die Seele baumeln zu lassen und mich in meinen Gedanken zum schönsten Strand der Welt zu beamen.