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lesepassion

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2021
Mein russisches Abenteuer (DuMont Reiseabenteuer)
Mühling, Jens

Mein russisches Abenteuer (DuMont Reiseabenteuer)


ausgezeichnet

Ein wahrer Lesegenuss.
Jens Mühling erzählt in einem amüsant zu lesenden Stil von seiner Reise quer durch Russland auf der Suche nach einer Altgläubigen. Dabei trifft er auf Menschen, die ihm fantastische Geschichten erzählen, teilweise so fantastisch, dass man sie ins Reich der Mythen einordnen muss.
Abseits von bekannten Pfaden lernt man so Russland nochmal neu kennen.

Bewertung vom 08.08.2021
Der Pakt gegen den Papst
Englisch, Andreas

Der Pakt gegen den Papst


ausgezeichnet

Andreas Englisch erzählt in seinem gewohnt persönlich inspirierten Stil von seinen Erlebnissen und Erfahrungen im Vatikan: Darunter in der Amtszeit des Papst Franziskus insbesondere auch diverse Gerüchte rund um einen Pakt, den diverse Lobbys (d. h. Interessensvereinigungen bestimmter Personen im Vatikan) gegen Papst Franziskus anzuzetteln versuchen.

Der Autor liefert, geschrieben in einem packenden Stil, Indizien für Aversionen diverser Gruppen gegen den Papst, darunter u. a. konservative Katholiken, die Homosexuellen-Lobby und der römische Adel. Mit verschiedenen Ereignissen unterlegt der Autor diese Indizien.

Trotzdem: Eine absolute Leseempfehlung! Manche Schilderungen werden überraschen und schockieren.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2021
Jane Eyre
Brontë, Charlotte

Jane Eyre


sehr gut

Eine junge Frau kämpft sich durchs Leben: Eindrücklich geschildert in immer wiederkehrenden gefühlsbetonten Monologen. Dabei verliert Jane Eyre, auch wenn das Leben Narben bei ihr hinterlässt, aber nicht ihren Lebenswillen.
In diversen Situationen ist sie so im Dilemma zwischen Selbstbestimmtheit und Fremdbestimmtheit gefangen und wandelt zwischen diesen beiden Polen, bevor am Ende durch einen Zufall sie doch noch zu ihrem Glück findet.
Eine Geschichte mit einer starken Frauenrolle, die sich - weit ihrer Zeit voraus - ihren Weg zum Glück erkämpft.

Bewertung vom 08.07.2021
Hinter der Schwelle
Tapia, Maria del Carmen

Hinter der Schwelle


ausgezeichnet

Opus Dei ist eine sogenannte Laienorganisation innerhalb der katholischen Kirche, die zeigen will, dass man auch außerhalb einer Weihe (Priester, Diakon etc.) seinem Leben Gott weihen kann. Die Mitglieder von Opus Dei gehen ganz normalen Berufen nach, leben aber - zumeist ehelos - in Häusern der Gemeinschaft zusammen.

Die Autorin beschreibt ihren Weg zu "Opus Dei" und ihre Leidensgeschichte aus Opus Dei heraus in drastischen, teils sehr persönlichen Eindrücken. Maria del Carmen-Tapia lässt uns an ihrem Seelenleben teilhaben, an ihrer anfänglichen Hingabe zu Opus Dei und schließlich auch an ihrem Rauswurf, der von geistigem Missbrauch, seelischer Gewalt und Unbarmherzigkeit geprägt ist.

Eine bewundernswerte Frau mit einem starken Glauben - auch nach ihrem Rauswurf aus Opus Dei - beschreibt ihren Weg in, wie sie sagt, eine "katholische Sekte", aus der sie durch einen Auslandsaufenthalt für Opus Dei den Weg auch wieder herausgefunden hat.

Absolut lesenswert!

Bewertung vom 30.06.2021
Die Bibel & ich
Jacobs, A. J.

Die Bibel & ich


gut

Was passiert, wenn man sich ein Jahr wörtlich an die Vorschriften der Bibel hält? Das beschreibt A. J. Jacobs in diesem Buch. Auch wenn er sich nicht an alle Vorschriften zugleich hält, so stellt sich dieses Unterfangen als ganz schön schwierig und teils auch unsinnig heraus. Denn der Autor interpretiert die Regeln so, wie sie wörtlich in der Bibel stehen. Ohne Kontext und ohne Adaption an die heutige Zeit.

So kommen von Kreationisten bis hin zu den Red Letter Christians auch verschiedene Gruppierungen zu Wort: Dadurch dass Jacobs sich aber für die wörtliche Auslegung der Bibel entscheidet, sind es zumeist hochpolarisierte, evangelikale Gruppen, die zu Wort kommen. Der "gläubige Mainstream" erhält in diesem Buch keine Aufmerksamkeit. Und Jacobs probiert tatsächlich auch jede noch so schräge Regel aus.

Letztendlich war das Buch vermutlich eine tiefe Erfahrung für den Autor selbst, der zwar nicht zum Glauben aber zu einigen Ritualen gefunden hat. Für den*die Leser*in ist das Buch stellenweise aber nur amüsant. Einen tieferen Sinn dahinter kann ich für mich selbst nicht entdecken, außer: Wenn die Bibel wörtlich ausgelegt wird, wird sie in unserer Zeit unsinnig. UND: Keiner hält sich an die gesamt Bibel, sondern es wird immer eine Auswahl getroffen, an die man sich hält. Ob man dadurch zu Gott finden kann, bleibt dabei jedem selbst überlassen.

Bewertung vom 16.06.2021
Alles Spinner oder was?
Pohl, Sarah;Dichtel, Isabella

Alles Spinner oder was?


ausgezeichnet

Das Buch von Sarah Pohl und Isabella Dichtl erklärt in drei Kapiteln alles rund um einen gelassenen Umgang mit Menschen, die kursierende "Verschwörungstheorien" für bare Münze nehmen. Immerhin sollen diese ja nicht unbedingt zum Zerbrechen persönlicher Beziehungen führen, oder?

Im ersten Kapitel wird darauf eingegangen, was man landläufig unter "Verschwörungstheorie" versteht und man diese Bezeichnung lieber nicht verwenden sollte. Im weiteren Verlauf werden richtungsweisende Tipps gegeben, wie man mit Menschen, die solchen Theorien anhängen, umgehen kann. Im dritten Kapitel geht es schließlich ganz konkret drum: Wie kann ich mit Menschen sprechen, die versuchen, mir ihren Glauben "aufzudrücken"?

Durch den Aufbau ist das Buch ein hervorragender Ratgeber in der Corona-Pandemie im Umgang mit Menschen im familiären, beruflichen oder freundschaftlichen Kontext, die einem Verschwörungsglauben anhängen. Dass die Autorinnen aus der Praxis der systemischen Beratung zu Weltanschauungsfragen kommen macht sich dabei sehr positiv bemerkbar: Viele Vorschläge sind unmittelbar anwendbar und mit den "Do it yourself" Abschnitten kann man sich sozusagen auch selbst direkt an den vergebenen Ratschlägen versuchen.

Eine Leseempfehlung für alle, die sich in der Umgebung von Menschen mit Verschwörungsglauben befinden oder sich einfach mental auf solche auftretenden Situationen vorbereiten wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2021
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


ausgezeichnet

Liebesromane? Eigentlich nicht mein Ding.
Was diesen allerdings anders macht ist die Protagonistin Elisabeth, die sich über das ganze Buch hinweg ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung bewahrt, auch wenn sie gesellschaftliche Vorgaben und vermeintliche Anforderungen an Anstand und Benehmen an die Grenzen treiben.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Autorin spannt ein weites Netz an familiären und gesellschaftlichen Fäden auf, in denen man sich allerdings nicht verliert und die die Geschichte erst erblühen lassen.

Die Wandlung der Figuren ist zudem sehr glaubhaft und als junge Frau ist es, obwohl der Roman Anfang des 19. Jahrhunderts verfasst wurde, doch möglich, sich in die Protagonistin hineinzuversetzen.

Eine absolute Leseempfehlung! Verfolgt selbst wie Stolz und Vorurteil zu vielen Wendungen in diesem Roman werden.

Bewertung vom 24.05.2021
Kickt die Kirche aus dem Koma
Straub, Jacqueline

Kickt die Kirche aus dem Koma


gut

Ein Buch über die Kirche, wie sie ist und wie sie sein könnte, wenn sie die Jugend mehr beachten würde. Die Autorin schildert, welche Ansatzpunkte es gäbe, in der die Kirche ihre Zukunft aktiv und erfolgreich gestalten könnte.

Nichts Neues für Menschen, die sich bereits mit der Zukunftsentwicklung der Kirche beschäftigen, aber lesenswert für diejenigen, die sich zum ersten Mal in der Materie orientieren.

Bewertung vom 19.05.2021
Team F
Möhn, Julia;Harms, Wiebke;Jaax, Liske

Team F


gut

Das Buch ist mir zu pauschal gehalten: Die Kapitel und Ratschläge sind mir zu unkonkret und nach dem Prinzip des "Cherry Picking" (zumindest erscheint es mir so) mit Beispielen versehen.

Trotzdem vielleicht für Frauen, die zum ersten Mal mit Feminismus in Berührung kommen, hilfreich und deswegen als Einsteigerwerk nicht ganz zu vernachlässigen.

Bewertung vom 18.05.2021
Unsichtbare Frauen
Criado-Perez, Caroline

Unsichtbare Frauen


ausgezeichnet

Ein unglaublich wichtiges Buch, das Erkenntnisse oder auch Nicht-Erkenntnise zur Hälfte der Weltbevölkerung systematisch aufarbeitet. Von der Klärung der Frage, wie Schneeräumen sexistisch sein kann über das Problem, dass der weibliche Körper in der Medizin oft nicht vorkommt hin zum Bauen von Unterkünften ohne Küchen in von Umweltkatastrophen getroffenen Regionen, gibt es eine wahre (Nicht-)Datenflut in diesem Buch nachzulesen. Absolute Leseempfehlung. Man kann dadurch nur klüger werden!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.