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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jonne_10
Wohnort: 
Hemmingen

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2024
Mina und der Trau-dich-Zauber
Fleming, Lucy

Mina und der Trau-dich-Zauber


ausgezeichnet

Das süßeste Blattmädchen der Welt, zauberhaft
Lucy Fleming macht so schöne Kinderbilderbücher und ich war sehr gespannt auf ihr neustes Büchli. Mina und der Trau-dich-Zauber ist zuckersüß und mit einer Hauptdarstellerin, die ihresgleichen sucht. Die kleine Mina lebt mit ihren Eltern glücklich und zufrieden auf dem Ast einer großen, starken alten Eiche. Das Eichenhöhlenzuhause der kleinen Familie ist ganz wunderbar. Mina hat immer all ihre Freunde um sich zum Kaffeeklatsch und Spaß haben. Die Illustrationen dazu sind lustig, warm-weich und man fühlt sich mitten drin in Minas Alltag. Bei jedem Bild gibt es etwas zu entdecken. Das ist sehr süß gemacht. Kinder können viel schauen, vielleicht auch mit einer Lupe. Es kommt dann aber der Tag, da naht der Winter. Mina muss mit ihren Eltern umziehen in ihr Wintereichelhäuschen. Das gibt ein Theater! Mina will das nicht. Sie bleibt einfach auf ihrem Ast. Es soll alles so bleiben wie es ist. Wir LeserInnen lernen an dieser schlimm-schweren Stelle den Trau-dich-Zauber kennen.
Mit Kindern kann man gut zusammen schauen und überlegen, wie dieser genau funktioniert und Mut machen, etwas zu wagen und Neues zu tun. Die kleine Botschaft gefällt mir gut und sie hilft, da bin ich sicher, spielerisch zu lernen, sich etwas zu trauen und gar mutig zu sein. Die Illustration sorgen unterstützend dafür, dass der Weg besprochen werden kann. Das ist prima gemacht.
Das Buch ist vom Penguin Verlag gedacht für Kinder ab 4 Jahren. Es hat 32 Seiten im Pappband und ein ganz tolles Großformat mit einem strahlenden Hardcover, das in der Sonne Leuchtreflexe hat. 5 Sterne.

Bewertung vom 18.09.2024
Lior - Der Weg nach Hause
Nergiz, Viktoria

Lior - Der Weg nach Hause


ausgezeichnet

Wundervoll und warm, eine große Geschichte für mitten ins Herz

Man hält mit Lior - Der Weg nach Hause ein wundervolles, wertvolles Buch in den Händen, das fantastisch illustriert und ebenso geschrieben ist. Für mich mein Jahreshighlight unter den Jugendbüchern. Lior ist wie die Sterne, strahlend, wunderschön und ist das zweite Buch der Autorin Viktoria Nergiz. Die Geschichte um Lior und ihren Weg hat es in sich, Tränenkullern ist garantiert. Die 14-jährige Lior wird von ihrer eigenen Mutter fortgeschickt in ein Heim für Kinder, an einen Ort, den Lior nicht kennt. Ihr Vater lebt nicht mehr, ihre liebe Oma ist auch nicht mehr da, von ihr ist Lior aber ein Notizbuch verblieben mit vielen von Omas Schätzen drin. Die Mutter gibt keine Antwort auf das Warum, warum muss sie fort, fort irgendwo hin. Sie wird in den Zug gesetzt und muss Abschied nehmen, der kalt und allein ist. Bei der Endstation angekommen wird Lior von der Inhaberin des Heims erwartet und in ihr neues Zuhause gebracht. Von da an dürfen wir Lior auf ihrem Weg begleiten und mit fiebern, ob alles gut werden wird und sie wieder glücklich werden kann. Die Autorin Viktoria Nergiz hat mit Fingerspitzengefühl die Feder geführt, Mit viel Weisheit und Sinn für die Familie und Freundschaft schlägt sie in jedem Kapitel des Buches den Bogen zum Miteinander, Liebe und Gemeinschaft. Es gibt viel zu bestaunen, denn die kraftvolle, bildhafte Sprache laden ein, sich wohl zu fühlen und sich tragen zu lassen. Der Seelenzwist in Lior - so empfinde ich es - ist spannend gemacht und hält einen echt in Atem. Ich mochte das Buch gar nicht mehr weglegen. Es gibt viele tolle Botschaften über das Buch verteilt, die Lior erinnert von des Vaters Seite meist her und die sie im Glauben halten. Sie trifft wunderbare und liebe Menschen in ihrer neuen Umgebung. und erhält sogar eine gute Arbeit.. Es läuft gut, aber das Herz brennt . Ein starker Plot insgesamt. Lior kann sich nicht wirklich halten und bleibt dabei, wieder zur Mutter gehen zu wollen. Ein Aspekt, der daran erinnert, wie doll schlimm auch mit 14 die Trennung von der eigenen Mutter ist. Man leidet mit Lior wirklich mit. Genauso aber gibt es schöne und zauberhafte Gegebenheiten und viele neue, bunte Erfahrungen für Lior, die ihr Flügelchen geben. Seit gespannt auf das Ende, das ist umwerfend und supertoll. Die Illustrationen möchte ich noch einmal konkret erwähnen, denn sie sind ganz besonders schön und so zauberhaft von der Illustratorin Tabea Boldt gefertigt worden. Sie sind perfekt. Das Buch ist für Jugendliche ab 12 Jahren und bekommt große 5 Strahlesterne.

Bewertung vom 17.09.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Schurkisch, gediegen fies, mit cooler Grundidee
Ich war sehr gespannt auf dieses besondere und wirklich hervorstechend beworbene Werk von der Autorin Sarah Rees Brennan, die ich bisher noch nicht kannte. Long Live Evil ist ihr erster Erwachsenenroman. Es strahlt uns LeserInnen mit dem opulenten Buch ein sattes kultig, cooles Gesamtpaket an. Von der Grundidee des Buches war ich sofort begeistert und Leigh Bardugo auf dem Cover als Empfehlung zu haben und noch dazu im Innenklappenteil von viel Prominenz gefeiert zu werden, macht natürlich neugierig. Ich finde, allein das kultige, groschenromanartige Cover ist ein echter Hit und die stolzen 589 Seiten liegen gut in den Händen und winken mit einer top Isekaiidee. Cool ist zudem der Spruch der Autorin, dass einen manchmal nur Fantasy vor der Realität retten könne. Da ist viel dran und hat mich angesprochen. Die ersten Seiten lassen einen gleich sehr warm mit der Story werden. Es geht um die schwerst krebskranke Rae und ihre Schwester Alice, die sich sehr lieben. Beide leben inzwischen damit, dass Rae sterben muss, weil es keine Heilung für sie gibt. Rae liegt im Krankenhaus und hat ihr Lieblingsbuch Zeit des Eisens mit dabei, das sie wirklich heiß und innig liebt. Es kommt eine Frau ins Krankenzimmer und macht ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. Sie darf in Ihr Lieblingsbuch Zeit des Eisens durch eine magische Pforte reisen und als die Figur, die ihr am besten dort in Eyam passt, wieder aufwachen. Die Blume von Leben und Tod wird Raes Chance sein, geheilt in der Realität wieder aufzuwachen. Aber, ob sie das schafft? Rae sagt natürlich ja und schon wacht sie in Zeit des Eisens als die Schurkin Lady Rahela auf, der der kaiserliche Henker am nächsten Tag droht.

Dann gibt es durch all die vielen Seiten, die ich auf jeden Fall als Kunst empfinde, ein wildes Tohuwabohu, in welchem man zunächst tatsächlich sich noch amüsiert und auch mithalten kann. Es flacht dann irgendwann ab in ein Zuviel. Es gibt viele Figuren, die sind bis auf Emer, die sehr Geschmacksache ist, alle ganz imposant. Das auch mehr oder weniger, je nachdem, wo sie sich jeweils hinein oder hinausdrehen bzw. hinausretten müssen. Denn Rae bzw. Lady Rahela hat, ich würde sagen wenig Durchblick, aber einige Portionen wildes Glück und stampft sich so durch die Zeit des Eisens Welt. Das Stampfen von Lady Rahela hat den Nachteil, dass sie und ansteckend dann auch andere Figuren die Geschichte von Zeit des Eisens immer stärker verändern. Sie trifft schnell auf ein paar Figuren, die mehr oder minder quasi Gefährten sind, und schiebt sich durch die Eisenzeit. Sie hat in der Figur Kobra eine Art Zwiekumpel, der, was sein Geheimnis ist, auch aus der Realität in das Buch gereist ist und dort festsitzt. Er lohnt sich als Figur, auch weil er sich im Buch eine eigene goldene Welt erschaffen hat und gefürchtet ist. Es gibt viel Zeug und Geränkel mit dem Kaiser (echt oder nicht echt), mit der Figur Key, Lia und anderen Figuren, das einem Spaß machen kann. Ich empfand es als zu simpel und ehrlich gesagt über weite Teile nervig. Das Buch hat lange Passagen, bei denen man einfach nicht mehr weiter mag. Die Erwartungshaltung, das Rae bzw. Rahela, auch wenn sie nun eine fiese, bösartige Schurkin ist, so ihren Weg macht, die durfte man eigentlich haben, dachte ich mir. Aber sie ist mir immer blasser im Verlauf vorgekommen, während andere immer mehr glänzten. Es hielt mich etwas die kleine Hoffnung auf etwas Romance zwischen Key und Rahela. Das will ich mal so stehen lassen. Am Ende ruft Teil 2. Der Schreibstil wächst mit seinen Aufgaben und Theaterspiel ins kapriziös-sarkastische mit starken Ablandungen überall. Vielleicht ist es auch ein gelungenes Chaos? Am Ende war ich persönlich froh, als es vorbei war. Für mich kein Teil 2 mehr.

Bewertung vom 16.09.2024
Der kleine Grimlin und die große Portion Mut - Eine Freundschaftsgeschichte
Rose, Barbara

Der kleine Grimlin und die große Portion Mut - Eine Freundschaftsgeschichte


ausgezeichnet

Eine wundervolle und liebevolle Geschichte um den Wert der Freundschaft
"Der kleine Grimlin" ist ein bemerkenswertes Buch, das sich ganz schnell ins Kinderherz und auch von uns Erwachsenen als Mit- und Vorlesende spielt. Empfohlen ist es von Baumhaus für Kinder ab 5 Jahren., es ist ganz toll illustriert und hat mehrere süße Goodies im Gepäck. Die beiden Innenklappen laden zum Spielen mit dem Reiseweg des Grimlins ein, den er auf dem Rückweg nicht mehr alleine tut. Auf der Baumhaus-Website steht dafür ein passender Bilderbogen zum Herunterladen und Ausschneiden bereit. Im Buch gibt es dann noch Rezepte zu entdecken und eine Bastelanleitung, die Spaß macht. Die Rezepte sind yummy und können schnell zusammen fürs gemeinsam Weiterlesen gebraut werden . Und nun zur Geschichte. Der kleine Grimlin ist seit je her ein freundlicher und zurückgezogener, etwas ungeselliger Bewohner der flüsternden Weite. Er hat nicht gern Besuch und mag auch keine Überraschungen oder Zwangsgeselligkeit. Seine Waren legt er im Wichteldorf lieber vor die Tür als ein nettes Pläuschchen mit seinen Kunden zu halten. Freunde hat er keine, was ihn ganz und gar nicht stört. Bis sich die kleine Süßschneck´ an ihn heranschneckt und sein Leben so langsam in Bewegung kommt. Ein kleiner bunter Vogel öffnet seine Herzenspforte und schleicht sich sehr sympathisch in Grimlins Alleinsein hinein. Das ist alles wundervoll geschrieben und wirklich herzallerliebst. Wenn es 10 Sterne gäbe, bekäme dieses kunstvoll gemachte Buch einfach alle 10 von mir. Jedenfalls nähern sich der kleine Vogel und der Grimlin tatsächlich an - was einem Wunder gleicht - und ab da ist für den Grimlin Veränderung dran. Der kleine Vogel und er werden eine knuddelige WG, bis eines Tages sein kleiner Freund verschwunden ist. Der kleine Grimlin ist schwer verzweifelt und wagt sich auf eine große, beschwerliche und auch etwas unheimliche Reise in den Zapfenfresserwald, dem sein düster-finsterer Ruf vorauseilt. Da darf man nicht hin, denn lebend geht es wahrlich kaum heraus. Es entspinnt sich eine abenteuerliche Reise, bei der der Grimlin viel sieht und lernt und einem selbst das Herz ganz warm und wärmer wird. Es ist auch ein bisschen ein weises Buch, das kindgerecht daher kommt und Wege und Lösungen bietet über die man sich miteinander unterhalten kann beim Lesen. Viel zu lachen gibt es auch. Ganz zauberhaft. 5 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2024
Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht!
Kugler, Christine

Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht!


ausgezeichnet

Supersüß und toll zum Vorlesen
"Huiii, wer ist denn da noch wach?" ist ein so niedliches und liebenswertes Pappbilderbuch und eine rundum gelungene Einschlafhilfe. Gemacht ist es für die Kleinen ab 2 Jahren. Auf den 16 Seiten sprüht überall ein liebes Einschlaffeeling umher. Wir lernen den Gespensterjungen Theo kennen. Der kleine Theo ist knuddelig und lustig gemalt, so dass man ihn direkt ins Herz schließt. Theo mag es, zur Geisterstunde im Schlösschen und auch draußen in der hellen Nacht umher zu schweben und hier und da vorbeizuschauen. Dabei begegnet er seinen Freunden und ist sehr hilfsbereit und hat gute Ideen, wie die Freunde zum Einschlafen kommen und friedlich schlummern können. Die Szenen dazu sind alle sehr schön gestaltet und zuckersüß in Worten mit einfacher Reimform und in gemalten Bildern im quadratischen Format gemacht. Das Format liegt beim Vorlesen, Spielen und Zeigen gut in den Händen. Der besondere Clou sind die zahlreichen Überraschungsklappen, hinter denen sich ein passendes Motiv versteckt. Die Klappen lassen sich gut öffnen und auch wieder schließen, so kann man immer wieder schauen und staunen. Das gesamte Buch ist sehr hochwertig und fest aufgemacht.

Die Autorin Christine Kugler hat sowohl die Reimtexte als auch die tollen Illustrationen geschaffen. Sehr schön. Bei uns ist es ganz groß angekommen. Wir freuen uns alle sehr darüber. Man hat da einen langlebigen, kleinen Schatz zum immer wieder mit Spielen, Anschauen und natürlich eine liebenswerte Einschlafhilfe. Nicht zu vergessen, es ist wirklich lustig geschrieben und es gibt etwas zum Lachen und ein bisschen Schmunzeln.

Bewertung vom 25.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Eine coole Horrorshow, mit etwas Romance im Gepäck und richtig viel Gruseleffekt
Starling House ist mein bisheriges Gothic Fantasy-Lesehighlight des Jahres und ich kann es absolut empfehlen, wenn man Gruselhorror mit dicht-düsterer Atmosphäre mag. Es lohnt sich sehr. Der Mix aus Fantasy und Horror ist Alix E. Harrow super gut gelungen. Das Buch fesselt und hat mich in Atem von der ersten bis zur letzten Seite gehalten. Es ist richtig gute und geheimnisvolle Gruselunterhaltung, die großartig durchdacht ist. Langeweile taucht da keinen Moment auf.

Opal und ihr Bruder haben nur sich und führen kein leichtes Leben. Sie leben zusammen in einem schlichten Motel und Opal hat nur Aushilfsjobs. Opal ist als Hauptfigur beeindruckend von ihrer Willensstärke und ihrem Charakter her. Sie hat viel Gepäck im ihrem Rucksack, das sie sehr alleine lässt, bis sie in echt auf das sagenumsponnene Roman-Haus ihrer Kindheit trifft, über das eine regionale Autorin, die darin tatsächlich gelebt hat, ein Buch geschrieben hat. Das alte Buch war lange mit Absicht von Opal versteckt worden, da sie so viele schreckliche Träume über dieses Haus hatte. Als sie vor dem Starling Haus durch eine Art bannhaften Sog leibhaftig steht, bricht für Opal eine neue Zeit an, sie bekommt vom ziemlich hässlichen heutigen Besitzer und Erben des Hauses Arthur einen Job im Haus als Haushaltskraft angeboten, den sie annimmt. Es erwartet uns LeserInnen mit Eintritt ins Haus ein schaurig-gruseliges wie auch geheimnisvolles Setting, von dem man ein Teil ist. Alix E. Harrow ist es durch ihre geradlinige und reiche Sprache mit tollem harmonisch fließendem Schreibstil gelungen, dass ich mich mitten in diesem spooky Haus gefühlt habe. Die Geschichte, die sich für alle nach der Jobannahme entwickelt ist irgendwie richtig kultig. Der Hausherr Arthur ist nicht so uninteressant wie es zunächst aussieht, aber mehr wird nicht verraten.

Insgesamt ist Starling Haus beste Gruselunterhaltung mit guten Haupt- und Nebenfiguren, die einen ausnahmslos alle auf ein großes Abenteuer mitnehmen. Unbedingt erwähnenswert ist das wundervolle und sehr stimmige Cover des Buches. Es macht das Buch zu einem noch besonderen Liebhabstück. Nach dem Lesen bleibt Starling Haus auf gute Art im Gedächtnis hängen. Für mich ein Schatzi, das man gerne mehrfach liest.

Bewertung vom 25.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


ausgezeichnet

Ein lebendiges Werk von Liebe, Wagemut und Selbstfindung
Mir hat "Das größte Rätsel aller Zeiten" ausgesprochen gut gefallen. Ich war zunächst sehr beeindruckt davon, wie es aufgemacht ist. Es sticht hervor und ist besonders. Dumont hat sich viel Mühe gemacht, ein Glanzstück zu schaffen mit dem grünen Hardcover, den dicken Seiten und der Schrift, die mir aufgefallen ist. Ein hellgoldenes Lesebändchen ist auch dabei, der Umschlag ist super, auch bei mir leider Abblättern des Goldes, aber dennoch ist die Umschlaggestaltung sensationell und sehr edel. Wunderschön. Es geht um Clayton Stumper, der als wenige Tage altes Baby in einer Hutschachtel geborgen einfach an der Haustür der Gemeinschaft der Rätselmacher abgestellt wurde. Pippa, die die Tür aufmacht und sich gleich verliebt in das kleine Knäul, wird einfach seine Mutter und besteht einige Abenteuer mit sich. Die Gemeinschaft, in der Clay aufwächst, prägt ihn natürlich, was ich sehr spannend fand. Was für ein Gedanke, von lauter Rätselmachern und Denkern aufgezogen zu werden. Samuel Burr hat für mich gekonnt und in pragmatisch eingängiger Sprache aus seinem Roman ein Herzstück gemacht. Das merkt man nach einigen mehreren Seiten. Ich habe mir beim Lesen die Frage gestellt, ob das Reich der Rätsel überhaupt so richtig das Hauptthema war, aber das findet sicher jeder für sich anders, doch, war es und zwar subtil. Die Geschichte hat deshalb sich erst setzten müssen, um den Brillanten darin zu erspüren. Auch das hat Spaß gemacht. Die Figuren der Rätselmacher und auch Clay selber waren mir nicht ganz so klar und feinsinnig, wie ich es mir von Aufmachung und Titel des Buches her gedacht und gewünscht habe. Dennoch sind meine Erwartungen an die Rätselmacher nicht enttäuscht worden. Gefallen hat mir die rätselhafte Pippa, die ein Schachzug im anderen in der Geschichte ist. Super gemacht. Für mich kam keine Langeweile auf. Das Buch ist eine echte Empfehlung für alle, die subtile Genreunterhaltung lieben. Da ist man hier gut bedient, mit Nachhall dabei. Man muss sich so etwas zurücklehnen nach einigen Seiten und sich hingeben, dann fliegen interessante Vibes des Buches umher. 5 Sterne.

Bewertung vom 27.07.2024
Was lebt im Wald? Kindernaturführer
Haag, Holger

Was lebt im Wald? Kindernaturführer


ausgezeichnet

Schön illustrierter Waldführer für Kinder ab 8 Jahren, vermittelt viel Wissen, toll

"Was lebt im Wald?" ist ein ganz toll aufgemachter, reich bepackter Naturführer für Kinder ab 8 Jahren. Er hat alles, was es braucht, um tolle Exkursionen durch den Wald zu machen. Man erfährt superleicht gegliedert jede Menge über all die kleinen und großen Bewohner des Waldes. Die Blumen, Sträucher und Pilze und Moose usw. kommen auch nicht zu kurz. Es macht richtig Spaß, den Führer ausgiebig anzuschauen und genau zu erkunden. Es steckt ganz viel Know-How drin und man merkt, dass er mit Liebe gemacht ist. Ich bin echt begeistert und denke, er ist für Kinder einfach super und total praktisch noch dazu.
Insgesamt werden 85 heimische Tiere und Pflanzen vorgestellt. Es gibt immer je eine Seite dafür mit Illustrationen, Foto und unterschiedlichen Wissenskästchen, über das, was wichtig ist oder, wo es genau etwas zu gucken gibt. Wenn etwas giftig ist, ist das auch klar erklärt und deutlich gekennzeichnet. Besonders gefallen mir der Teil zum weitergehenden Wissen über den Wald und darüber, was Wald überhaupt ist sowie die Rubrik "Expedition in die Natur", die einmalig ist und ein buntes Paket zur Erforschung des Waldes bietet. Die beiden Innenklappen sind wunderschön illustriert, da gibt es viel zu sehen. Ein Highlight ist das kostenlose Extra, die Kosmos plus App zum Buch, die ich gleich ausprobiert habe. Nach Anleitung kann man sich dort zu einigen Bewohnern des Waldes die Stimmen oder Geräusche anhören. Schön. Erwähnenswert ist, dass NABU den Führer empfiehlt und auch, dass er richtig hochwertig insgesamt gemacht ist. Das Cover gefällt mir sehr gut. Der liebe Waldkauz darauf ist einfach wunderbar. Das Format ist auch prima für unterwegs und schön griffig, genau wie die Seiten im Buch auch. Einfach top und bekommt 5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2024
Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer
Hecker, Katrin;Hecker, Frank

Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer


ausgezeichnet

Super Kindernaturführer für essbare Pflanzen, toll erklärt und schön illustriert

Der Kosmos Kindernaturführer zu essbaren Wildpflanzen ist supercool und kann richtig was. Er beeindruckt mit seiner wirklich guten Übersichtlichkeit, der Aufteilung nach Jahreszeiten und sehr schönen Illustrationen der 27 vorgestellten Wildpflanzen, die man essen und, wer mag, auch gleich mit empfohlenem Outdoorequipment vor Ort zubereiten und kochen kann. Die passenden vielen, leckeren (yummy) Rezepte sind weiter hinten im Buch gleich dabei und toll erklärt. Bilder erleichtern den Spaß am Ausprobieren der Rezepte. Wer will, kann anhand des Innenklappenwegweisers und zu Beginn des Rezeptteils zu Hause gleich loslegen mit dem (Koch-)Rucksack packen und sich auf ins Erkundungs- und Sammelabenteuer machen. Mir gefällt besonders die klare Struktur des Kinderführers. Es ist für Kinder alles leicht verständlich gegliedert. Man kann auf den ersten Blick gut erkennen, was die Pflanze ausmacht. Es wird auch aufgezeigt, welche Verwechslungen es mit giftigen Vertretern geben kann, die auch ein Bild mit Erklärung bekommen haben. Hinten sind in der Innenklappe 16 giftige Pflanzen, dann nochmal übersichtlich dargestellt.
Jede essbare Wildpflanze hat zwei Seiten bekommen mit Kästchen zu Wissenswertem, Tipps, Erstaunlichen usw.. Sehr schön ist die Rubrik zur Verwendung der Pflanze. Da gibt es viel zu entdecken und zu staunen, was man mit der einzelnen Wildpflanze so alles zaubern kann, wie z.B. leckere Pattys würzen, Sirup herstellen, oder für Salat nehmen oder auch um Krümelkuchen zu machen. Das Format ist prima zum mal eben einstecken/einpacken für unterwegs und liegt gut griffig in den Händen. Mich hat die gesamte Gestaltung echt begeistert und das Wichtigste kommt hier auch nicht zu kurz, nämlich Spaß damit zu haben. Dafür ist rundweg gesorgt. Ganz große 5 Sterne.

Bewertung vom 25.07.2024
Bittermandeln aus Byzanz
Zürcher, Dorothe

Bittermandeln aus Byzanz


ausgezeichnet

Ein starker historischer Roman, der glänzt mit seiner großen Köchin und deren Gaben. Detailliert und fesselnd bis zur letzten Seite

Die Autorin Dorothe Zürcher hat mich mit ihrem toll recherchierten Roman sehr beeindruckt. Mir war vorher nicht ganz so klar, auf welche Reise mich ihr Buch und die Geschichte von und um die Köchin Alkmene tragen wird. Also, gleich zu Beginn dachte ich mir, dass wird ein herausfordernd intensives Buch und hab´ mich darauf eingelassen. Die Belohnung war ein besondere Geschichte, Aromenzauber in den Sinnen und ein historischer Einblick über die Geschehnisse und Widrigkeiten der Zeit. Der Roman beginnt mit dem Jahr 1189 und nach wenigen Seiten ist man gebannt vom Geschehen des Treibens des 3. Kreuzzuges des Barbarossa auf dem Weg nach Jerusalem und vom Geherrsche und Gemetzel.

Wir finden uns als LeserInnen inmitten der Besetzung von Adrianopel, wo die Hauptfigur Alkmene als Delikatess-Köchin im Hause des Statthalters von Adrianopel arbeitet und Vielerlei in ihrem Alltag ausgesetzt ist, das man hautnah miterlebt in prägnanter und punktgenauer Sprache, die Eindruck hinterlässt. Im Zuge der Besetzung wird die gute Alkmene dem fränkischen Kreuzritter Diethelm von Toggenburg ins Zeltlager zugewiesen, womit einige Geschehnisse einen anderen Verlauf nehmen, als zu denken daran war. Das war sehr interessant und in Diethelm gab es eine Figur, die sich vor dem Zeitgeschehen lohnt zu erlesen. So kann Diethelm seit dem Tod seines Bruders nicht mehr essen. Dank Alkmene und ihren Zaubermahlen bewegt sich bei Diethelm wieder etwas. Sie berührt auch den Eunuchen Pares, mit einer wickeligen Geschichte, aber mehr sei nicht verraten, außer dass die gesamte Handlung um Alkmene wirklich pfeffrig ist und mit Chillinote als Krönchen oben drauf. Ich habe nicht schlecht gestaunt. Anmerkenswert ist, dass auch einige andere Figuren sich sehr lohnen, gleich ob sie kurz im Geschehen sind oder längere Szenen haben. Sie sind alle sehr lebendig und direkt in ihrem Sein. Hat mir gefallen.

Ein besonderes Bonbon in super gemacht ist jeder Beginn eines Kapitels: Es wird jeweils eine von Alkmenes Delikatessen vorgestellt mit einem kleinen Rezept und - besonders schön - in einem Satz dazu steht die charmante Begründung des kulinarischen Genusses. Hübsch ist, dass jedes Kapitel vorneweg eine Illustration hat, die immer gleich und ein hochwertiger Hingucker ist. Das Cover ist traumschön und hochwertig edel gestaltet. Und es liegt gut in den Händen. Hilfreich sind am Ende des Buches auch die Worterklärungen und das Personenverzeichnis. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung "Anisbrot in Antiochia", die Anfang September diesen Jahres erscheint.