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lesefee.blogspot.com
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Kreis GT

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Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2012
Lauf, solange du noch kannst / Untot Bd.1
McKay, Kirsty

Lauf, solange du noch kannst / Untot Bd.1


sehr gut

Ein ganz normaler Schulausflug zum Skilaufen entpuppt sich auf der Rückfahrt zu einem grausigen Erlebnis der anderen Art. Denn als der Bus der Schüler an einer Raststätte anhält verwandelt sich fast alle der Schüler in lebende Tote. Nur Bobby und Smitty scheinen sie selbst zu sein.
Gemeinsam, mit anderen "Gesunden" versuchen sie vor den Monstern zu fliehen, die sie fangen und töten wollen. Dabei kommen sie den Verursachern immer mehr auf die Spur und Bobby muss feststellen, dass sie mehr mit dem Projekt zu tun hat, als sie ahnt.

Rezension/Meinung:
Nach Vampiren, Engeln, Werwölfen etc. werden nun die Zombies auf den Plan der Autoren gerufen. Nach den Erfolgen von Fernsehserien wie Dawn oft he Dead usw. wird dieses Thema nun auch in der lesenden Gesellschaft publiziert.
Da ich der Meinung war, dass es sich schon immer gleich gestaltet, wie diese Geschichten ablaufen, habe ich nicht viel erwartet.
Kirsty McKay aber hat es geschafft mich zu überraschen.
Eine Weile verfolgte ich die Geschichte so wie gedacht, mit jeder Menge Zweifel, aber die flapsige und lustige Schreibweise hat das ganze aufgelockert und mich in ihren Bann gezogen.

Aus der Sicht von Bobby wird die Geschichte erzählt und sie berichtet ohne Umschweife was passiert und spricht den Leser hin und wieder auch direkt an.
Rasant begleitet man die Überlebenden auf ihrer Jagd nach Unterkunft und Rettung und es ist spürbar, wie verzweifelt sie an einigen Stellen sind.
Gruseln konnte ich mich bei der Geschichte nicht wirklich, auch wenn man dies dem Thema wohl anheften würde.
Doch auch wenn die Szenen noch so ekelig beschrieben oder dunkel dargestellt wurden, gab es kurz darauf wieder einen Spruch, der einen zum Schmunzeln brachte. Lesern wird schnell klar werde, dass viel mehr hinter dem Ausbruch des Virus steckt. Scheinbar war alles ein Experiment, das aus dem Ruder gelaufen ist. Doch kommt es für die Erzählerin noch dicker. Ihre Familie ist mit in diese Aktion verwickelt und sogleich zieht sie das Misstrauen der Mitüberlebenden auf sich.
Die Lektüre liest sich flüssig und in einer klaren Jugendsprache. Durch das direkte Ansprechen, fühlt man sich trotz der Monster um einiges wohler in der Geschichte.
Als man dann immer mehr darüber erfährt, was hinter all dem steckt, steigert sich auch die Spannung und man will mehr wissen. Wie auch in Filmen dieser hat, gibt es Augenblicke und Taten, die man nicht nachvollziehen kann, so wie die direkte Konfrontation mit den Toten etc., dagegen hat die Autorin der Protagonistin aber hier die richtigen Worte in den Mund gelegt, die einen vom Kopfschütteln über dieses Tun abhält.

Lustig, rasant, spannend und mit einem Hintergrund, der alles andere als unvorstellbar ist, folgt man dem Kampf des Überlebens und hofft auf Rettung aller. Trifft dabei aber nicht nur auf Untote, Überlebende und Gemüsesaft, sondern auch auf ein Ende das sich perfekt in diese Art Geschichte fügt.

Bewertung vom 04.12.2012
Der entlaufene Weihnachtskater
Troni, Angela

Der entlaufene Weihnachtskater


sehr gut

Nur kurze Zeit vor Weihnachten ändert sich für Kater Floh einiges. Er muss sein altes Zuhause verlassen und auch sein liebstes Herrchen ist plötzlich kaum noch da für ihn. Unzufrieden sehnt er sich nach mehr und versucht an seiner Sitaution etwas zu ändern. Doch haben Freiheit und Liebe ihren eigenen Preis - der dieses Weihnachtsfest zum Glück verhilft.

Rezension/Meinung:
Passend zur Jahreszeit hat Angela Troni die kurze, aber sanfte Liebesgeschichte um Flo, sein Herrchen und sein Frauchen veröffentlicht.
Die Geschichte aber gestaltet sich anders als erwartet, denn schon das 1. Kapitel, nach dem erwrmenden Prolog, ist eher bedrückend. Flo beschreibt seine neue Situation und man spürt förmlich, wie er die Nase vor seiner neuen Umgebung rümpft. Kätzisch beschreibt er die Missstände in seinem neuen Heim und scheint die Welt nicht mehr zu verstehen.
Die Erzählsicht ändert sich in jedem Kapitel. Mal gibt es Beschreibungen aus der Sicht Katrin, Olaf, Heike oder eben Flo.
Der Kater spielt eine große Rolle in dem Buch, denn er bringt Menschen zusammen, die nun einmal zusammen zu gehören scheinen.
Doch liegt das Hauptaugenmerk auf der gerade erst gescheiterten Beziehung von Olaf und Katrin. Beide berichten sie von den Dingen, die zu dem Bruch geführt haben, zu den Veränderungen und den Wünschen die sie dem anderen nicht erfüllen konnten.
Interessant verfolgt man, wie sich die die eine Seite des ehemaligen Paars nur schwer erholen kann und wie die andere schneller als erwartet einen neuen Weg beschreiet. Doch zwischendrin verschwindet plötzlich Flo, in sein altes Zuhause, aber zu einem neuen Frauchen.
Am Ende fügen sich alle Puzzleteile zusammen und die Geschichte nimmt ihr schon vorgezeigtes Ende.
Leichtfüssig und neugierig folgt man der Autorin, wie den Schritten des Katers.
Eine Geschichte für Zwischendurch, nicht nur für Katzenfans, sonder auch zur seichten Unterhaltung von frisch Verliebten, gerade Getrennten und alle die schon einen kleinen Blick auf Weihnachten werfen wollen und Lesern wird schnell klar, Liebe geht nun einmal ihren eigenen Weg...

Bewertung vom 04.12.2012
Gewittersommer / Anais Bd.32
Schütz, Xochil A.

Gewittersommer / Anais Bd.32


gut

Persönliche Zusammenfassung:
Sinai, freischaffende Künstlerin, pendelt zwischen ihrem Zuhause, der Metropole Berlin, und dem kleinen Dorf Hof Beeren hin und her. In Berlin spielt ihr Leben und auf Hof Beeren lebt ihre große Liebe Marek. Doch in diesem Sommer ziehen Gewitterwolken über dem kleinen Anwese auf.
Marek mäkelt nur noch an Sinai herum, sie soll mehr Sport machen und sich fit halten. Sinai dagegen kann das andauernde Bestimmen nicht mehr hören. Sie flüchtet sich in ihre Vergangenheit und Träume, zu anderen Männern und es stellt sich klar die Frage, ist diese Liebe etwas für immer?

Rezension/Meinung:
Die Autorin stellt in ihrem Roman „Gewittersommer“ ein Paar da, wie man ihm alltäglich begegnet oder selbst eines ist. Nach monatelanger Beziehung mit rosa roter Brille, wird diese langsam abgesetzt und die vorherig ignorierten Mängel und Unstimmigkeiten treten immer mehr in den Vordergrund und bestimmen das Leben des Paares. Dabei wünschen sie sich doch beide eine gemeinsame Zukunft. Sinai soll nach Hof Beeren ziehen, dort ihr Künstlerleben weiter leben und dabei aber auch für das Wohl Mareks sorgen. Der plötzlich aber immer wieder etwas an ihr auszusetzen hat und sie klar darauf anspricht. Sinai dagegen kann es nicht mehr sehen, das Marek so viel trinkt und raucht und gar nicht, wie er mit seinem Kater umgeht.
Während sich Sinai dennoch nach und nach auf Hof Beeren einrichtet, zieht es Marek in das ferne Riga um dort bald einer neuen Arbeit nachzugehen. In ihrer Einsamkeit träumt sich Sinai in die Vergangenheit. Immer wieder krammt sie alte Beziehungen, Affären und Abenteuer aus ihrer Vergangenheit aus und lässt noch einmal alles Revue passieren.
War da nicht einmal jemand dabei, der sie wirklich komplett glücklich gemacht hat?
Immer wieder muss sie feststellen, dass Marek doch der richtige zu sein scheint, doch müssen sie füreinander kämpfen und Kompromisse schließen um ihrem Glück nicht im Weg zu stehen.
Xóchil A. Schütz berichtet in einer fließenden Sprache von der Vergangenheit Sinais, umwebt manche Teile aber geheimnisvoll und dringt insbesondere nicht zu sehr in die Familienvergangengheit. Man erfährt zwar, dass ihre Jugend alles andere als gut verlief, nur ins Detail wird nicht gegangen.
Ab und an werden kleine erotische Anekdoten eingeflochten und es wird schnell klar, dass das Thema Sex für Sinai ein sehr bedeutendes ist. Doch auch das Thema Kunst hat einen hohen Stellenwert und man bekommt einen Einblick in das Künstlerleben.
Ab und an wird die Geschichte aber etwas verwirrend und man weiß kurzzeitig nicht wo man sich gerade befindet. Ist es die Vergangenheit, Gegenwart oder doch nur einer Sinais Träume?
Dennoch war es interessant den Worten zu folgen, denn an sich geht es doch nur um das Verhalten in einer längjährigen Beziehung.
Jeder wird sich in dieser Geschichte wieder entdecken. Denn gerade die Fragen um die Zukunft haben sicherlich schon einmal jeden bewegt.
Ein Buch mit einem Thema, dass teilweise schwer auf den Schultern lastet, dann aber wieder befreit. Verpackt in Worte die einen mit sich ziehen und in einem Sog fortlaufen.

Für Leser und interessierte die gerne einen Blick auf andere Beziehungen und deren Lebensweisen werfen und auch einen gewissen Reiz an recht harmlosen sexuellen Fantasien haben.
Voller Gedanken, Emotionen und Fragen, deren Antworten man ebenso intensiv begegnet.

Bewertung vom 28.09.2012
Elefanten sieht man nicht
Kreller, Susan

Elefanten sieht man nicht


ausgezeichnet

Persönliche Zusammnfassung:
Mascha, die ihre großen Ferien immer bei ihren Großeltern verbringen muss, fühlt sich in dem kleinen Ort alles andere als wohl. Freunde hat sie dort nicht, da es kaum Gleichaltrige gibt und das jeder jeden kennt, macht es auch nicht besser. Zudem wird sie oft als Außenseiterin behandelt, da jeder in dem Ort weiß, wie ihre Mutter starb.
Doch Mascha flüchtet sich in ihre eigene Welt der Musik und verbringt ihre Zeit auf dem Spielplatz. Eines Tages tauchen dort die Geschwister Julia und Max auf. Beide sprechen kaum ein Wort und das findet Mascha ziemlich komisch. Als sie sich mit Julia aber anfreundet und die großen blauen Flecken auf den Körpern der Kinder durch Zufall entdeckt, weiß sie sie muss ihnen helfen.
Sie schmiedet einen Plan, der die friedliche Ruhe des Ortes endgültig zerstört.

"Und als diese Augenblick vorüber war, zog das Mädchen sein Shirt erschrocken wieder herunter und machte die riesigen lilabraunen und gelb geränderten Flecken auf seinem Bauch mit einer einzigen Handbewegung ungeschehen."
(S. 20, letzter Satz)

Rezension:
Dies ist eine Geschichte eines Dorfes, wie es viele auf der Welt gibt. Ein Dorf das seine Ruhe haben möchte, deren Nachbarn friedlich miteinander leben und keine bösen Dinge sehen wollen. Denn in solchen kleinen Orten kommt es oft vor, dass die Augen vor den schlechten Dingen verschlossen werden. Berichtet jemand über etwas Schlimmes, wird es entweder totgeschwiegen, oder derjenige muss mit Verleumdung rechnen.
So ergeht es auch Mascha, die in ihrer Geschichte auf ihre kindliche Art beschreibt, wie sie dahinter kommt, dass Julias und Max’s Vater die beiden schlägt.
Ein Tabuthema in dem kleinen Ort, denn immerhin „führt die Familie ein Autohaus“.
Mascha aber weiß, dass Schlagen falsch ist und klügelt einen Plan aus.
Als Leser kommt man kaum von diesem Buch los. So eindringlich, naiv und doch voller Mut wie diese Geschichte erzählt wird, fühlt man die Angst und Fragen über die Seiten schwappen. Mascha stellt die Frage aller Fragen und lässt auch den Leser damit nicht kalt: Wie soll man sich verhalten, wenn man so etwas wie schlagende Eltern mitbekommt? Die Betroffenen selbst schweigen meist, da sie sich dafür schämen, auch wenn sie nichts dafür können.
Sicherlich ist klar, dass so etwas, sollte es entdeckt werden, nicht für sich behalten wird. Doch wie Susan Kreller klar aufzeigt, ist es nicht einfach gehört zu werden, auch wenn man laut die Wahrheit spricht. Schon oft haben Kinder etwas gesagt und es wurde unter den Tisch gekehrt oder als nichtig abgetan, was am Ende zu traurigen Konsequenzen führte. Der Schritt den die junge Protagonistin hier geht und den sie als einzigen Ausweg zu sehen scheint um die beiden Kinder zu retten, bedarf viel Mut, ist aber auch sehr gefährlich.
In heutigen Zeiten wird zwar eher aufgehorcht wenn ein Kind etwas über körperliche Gewalt sagt, oder ein Kind immer wieder mit blauen Flecken auftaucht, doch heißt dies noch lange nicht, dass etwas gemacht wird.
Dieses Buch weckt einige Leser sicherlich auf, denn sind es die Kinder die unsere Nachkommen sind und die Welt mit Lachen erfüllen. Vielleicht wird nach dieser und ähnlicher Lektüre jeder Mal genauer hinsehen und die Augen nicht vor dem Schmerz dieser kleinen Menschen verschließen und selbst sehen, wie wichtig es ist ein Kind zu beschützen und gut auswachsen zu lassen. Und auch wenn die Angst ums Einmischen noch so groß ist, sollte jeder abwägen, was dieser nicht nur körperliche Schmerz, bedeutet und was für Folgen so etwas für eine Seele und ein Leben haben können…

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Als die schwarzen Feen kamen
Beer, Anika

Als die schwarzen Feen kamen


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfasung:
Marie, die regelmäßig Ihren Psychiater besucht, weil sie schwarze Feen sieht die nicht echt sind, wird eines besseren belehrt, als Gabriel – der Schwarm ihrer besten Freundin – sie anspricht.
Erst kann sie ihr Glück kaum fassen, schnell aber muss sie erkennen, dass hinter seinem Interesse an ihr mehr steckt.
Gabriel kann die wahren Schatten der Menschen sehen und Marie scheint eine Art Tor zwischen der Obsidianstadt und der menschlichen Welt zu sein. Die Feen die Marie sehen kann, sind real und versuchen aus ihrer Welt zu kommen. Lea, die Herrscherin des geheimnisvollen Ortes aus Maries Träumen, bereitet den bösen Wesen den Weg und bringt die Menschen um Marie herum in Gefahr. Nur Marie selbst kann ihre Mitmenschen retten. Zusammen mit Gabriel nimmt sie all ihren Mut zusammen und macht sich auf den Weg in die Welt auf der anderen Seite...

"Das Flattern in ihrer Brust vrschwand, als hätte allein die Erinnerung an ihn vertrieben. Marie ballte die Fäuste und starrte auf das Telefon. Nein, sie konnte ihn nicht anrufen. Dieser Typ war entweder verrückt oder machte sich über sie lustig. Und in keinem von beiden Fällen wollte Marie irgendetwas mit ihm zu tun haben. Sie hatte genug andere Sorgen."
(S. 121, Zeile 9 - 15)

Rezension:
„Als die schwarzen Feen kamen“ ist ein spannender Fantasy- bzw.Mysterythriller für Jugendliche, aber auch Erwachsene. Der Einstieg der Geschichte kommt jedem bekannt vor, denn Marie und ihre beste Freundin merken an diesem Punkt, dass ihre doch immer so innig geglaubte Freundschaft langsam bröckelt.
Mit viel Feingefühl bringt die Autorin dem Leser nah, wie es Marie in dieser Situation geht und sogleich erfährt man auch von Maries „Krankheit“. Eine Krankheit die sich scheinbar nur durch den Besuch beim Psychiater unter Kontrolle halten lässt. Die Zuneigung die Marie ihm gegenüber spürt steht klar im Vordergrund, denn seit dem ihr Vater gestorben ist, hat sie kaum noch einen Halt.
Es scheint als wäre die Welt für Marie nur schwarz und weiß, Freuden eher selten.
Trotz der traurigen Darstellung Maries, mag man dieses unscheinbare Mädchen auf Anhieb.
Gabriel der neben Marie die zweitwichtigste Rolle spielt, kommt einem etwas verkorkst rüber und an manchen Stellen konnte ich nicht sagen, ob ich ihn als Figur gut fand oder nicht. Die Beschreibungen der „Schatten“ hat Anika Beer sehr gut hinbekommen. Irgendwie möchte man sich ihre Existenz nicht vorstellen, aber in dieser Geschichte werden sie so intensiv dargestellt, dass man sie sich fast bildlich vorstellen kann.
Auch die Beschreibungen der eigentlich erfundenen Stadt ist mit liebevoller Detailreiche dargestellt. Zwischen den Kapiteln um die menschliche Welt und deren Bewohner und Erlebnisse gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Obsidianstadt erzählen.
Man kann nach der Einsamkeit und Bedrücktheit Leas fast greifen und kann ihre Taten fast nachvollziehen, auch wenn sie damit einige gefährliche Schritte geht. Fantasiereich, emotional und spannend kommt das Buch daher. Das Weglegen fällt einem schwer, hat man erst einmal angefangen zu lesen.
Ein Buch das den Leser in seinen Bann zieht, mit in eine erfundene Welt, die plötzlich doch mehr der Realität entspricht als diese selbst. Der leichte Hauch einer Liebesgeschichte tut ihr eigenes dazu, auch wenn teilweise die Meinung aufkommt, dass ruhig mehr Gefühle investiert hätten werden können.
Eine gelungene Genremischung, die einmal mehr die Fantasie eines jeden Lesers beflügelt und in der eigenen Vorstellung ihre Schlösser baut.

Bewertung vom 28.09.2012
Das zerbrochene Fenster
Beck, Zoë

Das zerbrochene Fenster


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Jahrelang sucht Philippa Murray nach ihrem spurlos verschwundenen Freund Sean. Doch trotz aller Wege die sie gegangen ist, konnte sie ihn nie wieder finden. Trotz neuer Liebe kann sie ihn einfach nicht vergessen und versucht ihn heimlich immer noch zu finden.
Als plötzlich eine Frau stirbt, ist ihr klar, dass Sean etwas damit zu tun haben muss. Ihr Weg führt sie zur Polizei. Bevor diese aber reagieren kann, verschwindet Pippa spurlos und ihre Schwester versucht alles um sie zu finden...

Rezension:
Der Einstieg ins Buch beginnt mit einem Auszug aus dem Tagebuch von Pippa. Nach dem Verschwinden Seans hat sie dieses begonnen und im Laufe der Geschichte erhält man immer wieder Einblick in die Vergangenheit, Sehnsucht und Suche Pippas.
Die Geschichte an sich spielt in der aktuellen Geschichte und dreht sich um den kranken Cedric, der mit all den Protagonisten verbunden ist. Gleich zu Beginn wird der Leser mit seinen Ängsten konfrontiert und macht den Einstieg in das Buch etwas schwer.
Doch sobald man sich hineingefunden hat, kann man das Buch kaum zur Seite legen.
Gerade die immer eingefügten Abschnitte aus dem Tagebuch machen die Geschichte spannend und interessant. Warum ist Sean verschwunden?
Lange bleibt der Leser im Dunklen, obwohl die Geschichte immer größere Kreise zieht und immer mehr Menschen mit einbezieht. Immer wieder werden neue Theorien über das Verschwinden Pippas und den Toden der Darny's aufgestellt.
Durch all diese Theorien und die kurz darauf folgenden Wiederlegungen, steigt die Spannung immer weiter an.
Das Ende ist eine richtige Überraschung, denn damit rechnet wohl kaum einer.
Zoe Beck hat es mal wieder geschafft mich mit ihrer spannenden und undurchsichtigen Schreibweise zu begeistern.
Ein Thriller der neben der spannenden Story aber auch eine Welt voller Gefühle wie Eifersucht, Liebe, Sehnsucht und Trauer beinhaltet.
Ein Buch für alle Fans von Zoe Beck und interessant gestalteten Thrillern, die nicht zu leicht zu verwirren sind.

Bewertung vom 28.09.2012
Der Duft des Regens
Greenslade, Frances

Der Duft des Regens


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Maggie und Jenny sind zwei Schwestern, die in der Einöde Kanadas aufwachsen und deren Leben nicht gerade gewöhnlich verlaufen. Die schweigsame Maggie die immer Daddys Tochter war, gerne im Wald ihre Zuflucht sucht und es kaum aushält als ihr geliebter Vater eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. Und die lebensfrohe Jenny, die es kaum aushält alleine zu sein, die Stille als schmerzhaft empfindet und ihre Tage an Mutters Seite verbringt. Zwei Mädchen die in ihrer Zeit des Erwachsenwerdens harte Schicksale erleben und doch nur einen Wunsch haben: Ihre Mutter wieder zu finden, die sie eines Tages einfach alleine lies...

Rezension:
Dieses Buch wunderbar zu nennen würde so viel ausdrücken, aber doch nur einen kleinen Teil dessen freigeben, was ich empfand, während ich dieses Buch gelesen habe.
Eine kleine Zeitreise verbirgt sich in der Geschichte, denn sie spielt in den 1970. Frances Greenslade hat die Umgebungsbeschreibungen so intensiv beschrieben, dass man sich fast vorstellen kann in der zerfallenen Hütte in Kanadas Wäldern zu sitzen und die scheinbar glückliche Familie zu beobachten.
Das Buch ist fast durchgehend aus der Sicht von Maggie geschrieben, die zu Beginn viel darüber berichtet, wie sie es schafft mit Hilfe ihres Vaters und seinen Tips ihr Überleben selbst in der Wildnis zu sichern.
Dem Leser begegnen viele Informationen und sanfte, blühende Beschreibungen über die Natur, die um den Schauplatz herum herrscht.
Es ist schnell klar, dass diese Familiengeschichte viel mehr bereithält, als den Verlust eines geliebten Vaters und den Kampf einer Familie über die Runden zu kommen.
Intensiv verfolgt man die Geschichte der zwei Mädchen, die von ihrer Mutter eines Tages bei einer Bekannten abgegeben werden, damit sie arbeiten gehen kann und sich irgendwann nicht mehr bei ihnen meldet.
Mit jedem "Unglück" scheint die Familie immer mehr zu zerbrechen und da die Mädchen die Ahnung haben, das jedes Unglück nur im Dreierpack kommt, ist man schon gespannt auf die nächste Veränderung.
Die Sichtweise Maggies schwankt zwischen naiver Kindlichkeit und einer Weisheit, die den Leser nur berühren kann.

"Das Getröpfel draußen vor dem Fenster sang seine gleichförmige Melodie, begleitet vom Scharren meines blauen Stifts, mit dem ich die Hudson Bay auf meiner Karte von Kanada ausmalte. Nach und nach würde der ganze Schnee schmelzen, und die Melodie würde sich verändern und schließlich verstummen."
(S. 160, 4. Absatz)

Der Hauptteil der Geschichte beinhaltet die Suche nach Irene und als die Suche endlich richtig beginnen kann, freut man sich, denn die Personen die im ersten Teil nur kurz eingefügt werden, haben weiter hinten sehr wichtige Rollen und man lernt sie besser kennen.
Der Leser taucht in die Vergangenheit der Familie und entdeckt ein paar alte Geheimnisse bei denen man sich selbst nicht entscheiden kann, ob man sie weitertragen würde oder in sich verschließen.
Eine berührende Geschichte um eine Familie sie sich immer mehr aus den Augen verliert und doch alles tut um beieinander zu bleiben um gemeinsam zu wachsen.
Zwischendurch spielen die Briefe von Jenny an Maggie einen große Rolle und sichern ihren Zusammenhalt. Ab und an sind diese etwas sehr langatmig, aber darüber kann man hinwegsehen.
Das Ende der Geschichte wird mehr distanziert geschrieben was nur den Schutzmechanismus der Erzähler unterstreicht, denn am Ende finden sich alle wieder - nur auf eine ganz andere Art als gehofft.

Ich selbst hätte das Buch im Laden wahrscheinlich schon in die Hand genommen, aber wieder weggestellt. Daher bin ich sehr froh, da

Bewertung vom 28.09.2012
Blutsommer / Martin Abel Bd.1 (6 Audio-CDs)
Löffler, Rainer

Blutsommer / Martin Abel Bd.1 (6 Audio-CDs)


gut

Persönliche Zusammenfassung:
Ein heißer Sommer, in dem sich in Köln so einiges verändert: Es ist nicht die erste Leiche, die in einem Waldstück von einer Familie entdeckt wird und schnell ist den Ermittlern klar, dass es wieder der „Metzger“ ist, der da zugeschlagen hat. Doch kommen sie ihm einfach nicht auf die Spur. So wird auch der Fallanalytiker Martin Abel aus Stuttgart zu dem Fall hinzugezogen. Schnell erstellt er ein Profil des Täters und konfrontiert die Öffentlichkeit damit, während weitere Opfer gefunden werden. Mit seinen Provokationen bringt Abel aber nicht nur sich selbst sondern auch seine neue Kollegin in große Gefahr...

Rezension:
Am Anfang der Geschichte kam ich nicht ganz rein, nicht das sie uninteressant gewesen wäre, nein - sie ist auch gleich zu Beginn durch das Erlebnis der Familie spannend dargestellt, aber es fehlte mir irgendetwas.
Im weiteren Verlauf wurde ich mit den Ermittlern etwas wärmer und die Spannung stieg. Die Psychospielchen zwischen den Ermittlern und dem Täter fand ich gut dargestellt. Passagen die aus der Sicht des Täters geschrieben sind, sind teilweise schon recht hart dargestellt, denn was er als Kind erleben musst ist alles andere als schön.
Hier lässt Löffler glücklicherweise die Fantasie des Lesers einspringen und geht nicht zu sehr in Detail.
Es gibt in dieser Geschichte immer wieder gute Spannungsbögen, die dann aber teilweise recht weit abfallen; erst zum Ende hin kam die Geschichte richtig in Fahrt. Beschönigungen gab es nicht mehr und je weiter man in den Hintergrund des Täters dringt, desto interessanter wird es.
In diesem Thriller ist größtenteils alles enthalten, auch wenn ich finde, dass die Liebesbeziehung des Teams anders hätte laufen können und insbesondere langsamer; wobei das Ende dann wohl auch einen Teil seiner Spannung verloren hätte.
Im Großen und Ganzen fand ich diesen Erstling sehr spannend und gut gestaltet und die Sprünge zwischen den Sichtweisen gefällt mir sehr gut.
Dennoch bin ich der Meinung das noch etwas mehr herauszuholen gewesen wäre.
Einige Handlungen konnte man schon vorausahnen und die Überraschungen blieben daher aus.
Ein guter Thriller für Zwischendurch, von dem ich nach all der Propaganda etwas mehr erwartet hätte, der aber dennoch durch das Ende noch mal eine guten Abschluss findet.

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.