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Leserin

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


sehr gut

"A song to drown rivers" ist eine tragisch-schöne Liebesgeschichte, die mich beim Lesen emotional mitgenommen und traurig gestimmt hat. Sie erzählt mit viel Einfühlungsvermögen von der Gier der Männer und der Macht der Frauen, die sie dennoch zu Fall bringen kann.

Xishi wird als unglaublich schön verschrieben, so schön, dass sie jeden mit ihrem Aussehen in den Bann ziehen kann. Ihre Schönheit, die ihre Mutter zunächst versucht zu verstecken, führt zur Aufmerksamkeit seitens Fanli, der sie in seinen Plan einspannt, das gegnerische Königreich der Wu zu unterwerfen. Xishi geht gemeinsam mit ihrer Freundin Zhengdan an den Hof von König Fuchai, um ihn dort mit ihrer Anmut und Schönheit in ihren Bann zu ziehen und gleichzeitig ausspioniert, um dessen Pläne an das gegnerische Königreich der Yue zu verraten.

Was mich vor allem beeindruckt hat, war der mystische Schreibstil von Ann Liang. Sofort wurde ich durch ihre fließenden Worte in die magische Geschichte gezogen. Die Beschreibungen der Umgebung sind traumhaft, die Emotionen gehen tief ins Herz und vieles scheint einen doppelten Boden zu haben. Die Tiefgründigkeit, die diesem Buch innewohnt, wurde hier jedoch lediglich angeschnitten, immer wieder dann, wenn weibliche Nebenprotagonistinnen fast nebenbei ein unbedarftes Kommentar abließen, sei es das Dienstmädchen, die Dame aus Wu auf der Straße oder die trauernde Mutter. Vielleicht war das auch mit Absicht so gewählt.

Viel Raum dagegen bekommt Xishis Beziehung sowohl zu Fanli, als auch zu Fuchai und hierbei wurde wenig ausgelassen und verschönt. Man kann Xishis Hass nachvollziehen, spürt aber auch ihre innere Zerissenheit, desto mehr Zeit vergeht. Xishi selbst mochte ich dank ihres starken Charakters, ihrer inneren Gefasstheit gerne, auch wenn sie lange Zeit nicht hinter das taktische Spiel schaut. Ihre Freundin Zhengdan war wohl mein Lieblingscharakter, denn sie ist ungestüm, stark und ihr Herzenswusch treibt sie stetig an. Bei den Männern war ich lange Zeit Fan von Fanli, doch zum Ende hin habe ich hier meine Zweifel, denn einige seiner Entscheidungen waren doch immer gegen sein Herz und hin zur Politik. Auch Fuchai wird nicht nur eindimensional beschrieben, es wird zumindest angedeutet, warum er so naiv und gleichzeitig brutal geworden ist. Allgemein fehlte manchen der Nebencharakteren jedoch noch ein wenig Tiefe.

Vor dem Lesen sollte einem bewusst sein, dass es sich hier um eine Geschichte mit einem traurigen Grundtenor handelt und nichts für Zwischendurch. Der Fantasyanteil kam mir persönlich zu kurz, die Einordnung in das Genre erschließt sich mir nicht wirklich. Mir gefiel jedoch die Umsetzung sehr, allen voran der Schreibstil und die Fehlbarkeit der Charaktere.

Bewertung vom 03.10.2024
The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)
Owen, Abigail

The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)


ausgezeichnet

Zu Büchern, die mit Tribute von Panem Vibes werben, greife ich immer wieder gerne, aber bisher wurde kein Buch den hohen Maßstäben gerecht. Dieses hier spielt zudem im Olymp und die "Auserwählten" müssen sich in verschiedenen, göttlichen Spielen beweisen.

Lyra, die von Zeus höchstpersönlich verflucht wurde, kann von niemandem geliebt werden und gerät unverhofft als Hades Auserwählte in das Crucible - eben jene tödliche Spiele, in denen Menschen statt einer Gottheit gegeneinander kämpfen, von welcher sie auserwählt wurden. Der Sieger der Spiele wird zum Herrscher über die anderen Götter.

Lyra sieht sich hier recht früh als Außenseiterin, da Hades als König über die Unterwelt zum ersten Mal bei den Spielen teilnimmt und niemand möchte, dass er - und damit auch Lyra - gewinnt. Die beiden ergeben ein dynamisches Duo und zwischen ihnen sprühen die Funken von der ersten Seite an, ohne dass es je langweilig wurde. Während Lyra für mich noch ein bisschen undurchschauberer war, mochte ich Hades mit seiner reifen, klaren Art sehr gerne. Lyra wiederum setzt sich sehr oft für ihre Mitspieler ein und ist auch nicht auf den Mund gefallen. Immer wieder lässt sie den ein oder anderen, frechen Spruch fallen, aber darüberhinaus hätte ich gerne noch mehr über sie erfahren.

Was mich diese 700 Seiten unglaublich schnell hat durchlesen lassen, ist die fesselnde Handlung. Die Spiele sind abwechslungsreich, gefährlich und rasant. Die Autorin hat sich immer wieder neue Twists überlegt, auch außerhalb der Spiele. Dazu kommen unglaublich viele Nebencharaktere, die das Geschehen immer wieder in die ein oder andere Richtung stupsen. Auch bei ihnen gibt es noch Raum für Entwicklung, aber da das hier eine Reihe ist, haben mir die Einblicke in Zai, Boone, Meike und Co. absolut gereicht. Die tödlichen Spiele, mit denen geworben wurde, wurden meinen Erwartungen auf jeden Fall absolut gerecht. Ansonsten ist griechische Mythologie nicht unbedingt mein Favorit, aber bei diesem Buch wurde es absolut interessant umgesetzt.

Der Schreibstil und die Dialoge haben mir ebenso sehr gefallen. Ich freue mich schon sehr darauf, sobald es weitergeht. Große Empfehlung!

Bewertung vom 27.09.2024
WITCH - Das Herz der Freundschaft
Disney

WITCH - Das Herz der Freundschaft


sehr gut

Den neusten Comic zu den W.I.T.C.H musste ich mir holen, dass diese Reihe ein riesiges Highlight meiner Kindheit war und ich mir jeden Monat die neuste Zeitschrift besorgt habe. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch.

Die Zeichnungen in dieser aktuelleren Version sind wirklich wunderschön, Detail verliebt und spielen auch mit der typischen Mimik/ Gestik eines Comics. Mehr als einmal musste ich schmunzeln.

Auch gefielen mir diese neuen Versionen der W.I.T.C.H, vor allem Cornelia kam hier deutlich sympathischer rüber, als früher, wenn ich mich richtig erinnere, während Taranee ebenfalls sehr viel tougher und dadurch stark wesensverändert ist. Aber es wäre ja auch langweilige, wenn alle gleich bleiben würden. Es gibt ein paar schöne Gespräche zwischen den Mädchen, die Potenzial für die Folgebände liefern. Gefallen haben mir die neuen Aspekte rundum Social Media, Kleidungsstil und Leistungsdruck in der Schule.

Ein bisschen Luft nach oben gibt es nach oben bezüglich der Story, die doch sehr schnell abgehandelt wird und die ich dadurch stellenweise nicht richtig nachvollziehen konnte. Hier hätten dem Buch ein paar mehr Szenen gut getan. Aufgrund der spaßigen Zeichnungen und der generellen Schnelllebigkeit des Comics, liest sich das Buch auf jeden Fall super schnell und macht dabei auch großen Spaß. Die Originale gefallen mir hier dennoch besser, da sie mehr Tiefe hatten.

Bewertung vom 26.09.2024
Spellshop
Durst, Sarah Beth

Spellshop


gut

Kiela muss notgedrungen ihre Heimat und auch ihre Arbeit in einer Bibliothek verlassen, da diese von Rebellen angegriffen und in Brand gesteckt wird. In ihrer Not kehrt sie in ihre Heimat zurück, eine Insel, auf der ihre Eltern ihr eine kleine, beschauliche Hütte vermacht haben. Diese sieht man auch auf dem Cover und der Vibe, den man hier schon fühlen kann, zieht sich auch im Buch durch.

Kiela ist recht verschlossen und hadert große Teile des Buches über mit sich selbst, da Magie wirken in ihrer Welt eigentlich allen, bis auf Magiern, verboten ist, und sie es immer wieder dennoch tut (erst kleine Zauber, dann immer größere), um Menschen aus der Not zu helfen. Sie hat einen guten Kern, aber vor allem zu Beginn muss sie nach ihrem langen Leben allein in der Bibliothek erst einmal lernen, Menschen wieder zu vertrauen. Immer an ihrer Seite ist die verzauberte Pflanze Caz, ein wirklich knuffiger Gefährte, der es aber auch knallhart hinter den nicht vorhandenen Ohren hat. Auf der Insel begegnet Kiela dann noch vielen weiteren Inselbewohnern und viele Freundschaften und liebevolle Begegnungen kommen zustande. Larrran wiederum kennt Kiela noch aus der Kindheit und ist ihr gleich zu Beginn eine große Stütze. Die Liebe zwischen den beiden ist auf eine süße Art holprig und ich mochte ihr Aneinandertasten sehr.

Mit seinen 500 Seiten ist das Buch jedoch durchaus dick. Der Schreibstil ist magisch und fängt auf wundersame Weise die verzauberte Welt von Kila und Caz ein, das politische Geflecht und das größere Ganze haben sich mir jedoch nicht so wirklich erschlossen und wirkten seltsam losgelöst. Vor allem gibt es lange Zeit über keinen wirklichen Spannungsbogen. Man muss cozy-fanatasy wirklich sehr mögen, um hier am Ball zu bleiben. Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch gutgetan. Denn auch ich bin ein großer Fan von magischen, wundersamen Momenten, die so wundervoll beschrieben wurden, wie hier (die Nebelbären im Wald? - wie magisch!). Aber wenn inhaltlich eher wenig passiert und sich die Gedanken der Protagonistin viel im Kreis dreht, verliert mich das Buch leider mit der Zeit.

Aber wer genau das sucht, wird mit diesem Buch voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 14.09.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


sehr gut

Effy Sayre ist das einzige Mädchen im Architekturstudium und das auch nur, weil sie zu ihrem Wunschstudium (Literatur) nicht zugelassen wurde. Eine Annonce ruft dazu auf, das alte Gebäude ihres verstorbenen Lieblingsautors Myrddin neu zu designen und wie durch ein Wunder erhält Effy den Zuschlag für das Bauprojekt. Doch in den "Bottom Hundrer", dem ehemaligen Wohnort von Myrddin, scheint alles anders, als gedacht. Das Haus droht vom Wasser verschluckt zu werden. Außerdem geht Preston, ein Literaturstudent, durch Myrddins alte Schriftstücke, um mehr über den Hintergrund des Autorens herausfzuinden. Und schließlich ist dort auch der Fairy Kind, der Effy seitjeher in ihren Träumen verfolgt und nun plötzlich immer öfter nach ihr greift ... Nur ist er real, oder ist das alles in ihrem Kopf?

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich atmosphärisch, düster und voller bildgewaltiger Vergleiche. Das Buch liest sich perfekt an einem regnerischen Herbstnachmittag. Durch den eindrücklichen Schreibstil saugt das Buch mit den/ die LeserIn in die Geschichte, die immer zwischen Wirklichkeit und möglicher Einbildung wandelt.

Effy macht eine große Entwicklung während des Buches durch. Durch andere klein gehalten, hat sie wenig Selbstbewusstsein und viel mehr einen starken Überlebenswillen. Ihre vielen Visionen lassen sie - und mit ihr den/die LeserIn - immer wieder an der eigenen seelischen Gesundheit zweifeln. Sie ist ein emotionaler, trauriger und mitunter zart besaiteter Charakter, dennoch mit eisernem Willen, vor allem im Hinblick auf die Literatur und das Buch Angharad. Die große Bedeutung, die das Buch für sie hat, zeigt sich mit jeder Seite. Preston wiederum wirkt zunächst eher unnahbar, zeigt aber immer mehr, dass er ein guter Mensch ist, dem es wichtig ist, dass andere sich wohlfühlen und fair behandelt werden. Die Autorin hat die Charaktere toll gezeichnet. Sie fallen nicht aus ihren Rollen und waren für mich mit ihren Eigenschaften einzigartig.

Die Handlung selbst dreht sich um Myrddin und sein Buch Angharad. Es ist eine Geschichte in der Geschichte, die Effy und Preston aufdröseln müssen. Hier werden zu Beginn schon recht viele Andeutungen gemacht, sodass das Ende zumindest für mich wenig überraschend kam. Ich hätte mir einen größeren Pottwist gewünscht. So lebt das Buch zu großen Teilen hinweg doch vor allem durch die Atmosphäre. Die Message jedoch finde ich stark und wunderschön verpackt. Ein mystischer, atmosphärisches und düsteres Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 14.09.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


sehr gut

"Silent Secrets" erzählt die Geschichte von Aramena "Remy" und Kasimir "Sim", die das Schicksal zusammenbringt und schon bald merken, wie sehr sie den anderen in ihrem Leben brauchen. Ausgangspunkt der Geschichte ist die Mondia, eine Weltenbibliothek, von deren Funktionalität das Wohlbefinden der gesamten Menschheit abhängt. Sim, ein Weltenschreiber, sorgt dafür, dass die Mondia mit Büchern gefüllt ist, doch nur eine Ripari kann sich um die Mondia selbst kümmern. Die letzte Ripari scheint verstorben und das Fehlen eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin könnte das Ende der Welt bedeuten - doch Remy ist mehr, als sie zu sein denkt ...

Alexandra Flint hat hier eine süße, leichte Geschichte mit neuen Fantasy-Aspekten geschrieben, die mich vor allem zu Beginn begeistern konnte. Der Einstieg ist dramatisch und macht Lust auf mehr, Remys und Sims Welten werden zunächst Stück für Stück entdeckt und der angenehme Schreibstil führt dazu, dass man sich gerne für beruhigende Lesestunden in dem Buch verliert.

Als es dann jedoch mit den Kampfszenen begann, verlor mich das Buch ein wenig, da diese mir mitunter zu einfach beschrieben wurden und ich daher nicht richtig mitfühlen konnte. Im weiteren Verlauf des Buches gibt es auch immer wieder einen ähnlichen Ablauf von Suche - Verfolgung - Entkommen, was irgendwann nicht mehr allzu spannend war. Da hätte ich ein wenig mehr Abwechslung gebraucht.

Die Welt selbst fand ich wirklich süß und hätte mir fast gewünscht, noch mehr Zeit in der Weltenbibliothek Mondia selbst zu verbrinden und mit Remi durch deren verwinkelte Gänge zu spazieren - aber vielleicht ist dafür ja im Folgeband mehr Zeit und Platz. Remy und auch Sim selbst waren zwei sehr sympathische Charaktere. Insbesondere Remy ist oft mit sich selbst am zweifeln, da sie in diese vollkommen neue Welt geworfen wurde. Ich fand ihre Verwunderung, aber auch Akzeptanz sehr gut beschrieben. Da sie die Magie insgeheim schon immer als ein Teil von sich sah, ist sie nicht komplett überrumpelt. Die Nebencharaktere wiederum wirkten auf mich mitunter blass und nicht wirklich greifbar. Auch die Bösen stachen hier nicht heraus sondern ließen die typischen Sprüche von Bösewichten fallen.

Zum Ende hin hätte ich mir doch die ein oder andere Antwort gewünscht. So blieb sehr vieles offen und irgendwie fand ich das nach den vielen Andeutungen und Verfolgungen doch schade. Alles in allem glaube ich, dass ich für die Reihe fast schon ein bisschen zu alt bin. Ich glaube, dass Jüngere hier noch mehr Freude an der Geschichte haben, denn insbesondere die Chemie zwischen Remy und Sim ist wirklich süß und auch die Weltenbibliothek selbst kann verzaubern.

Bewertung vom 01.09.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Nach dem Lesen von "Starling House" fühle ich mich ein wenig, als würde ich aus (Dark) Wonderland wieder auftauchen. Doch die magische Welt, die hier ihre Klauen nach einem ausstreckt, ist voller Boshaftigkeit und Dunkelheit.

Das macht Starling House besonders. Ich wusste zuvor nicht, auf welche Reise ich mir hier einlassen würde, aber bin dankbar dafür, dass ich es getan habe. In dem Buch geht es um die junge Opal, die sich notgedrungen mit ihrem kleinen Bruder Jasper durchs Leben schlägt, nachdem die Mutter der beiden bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Immer wieder träumt sie von Starling Haus, einem alten Herrenhaus in ihrer Stadt, über das sich allerlei Merkwürdiges erzählt wird. Eines Tages sieht sich Opal plötzlich vor eben jenem Haus stehen - und der Inhaber von Starling Haus, Arthur, bietet ihr einen Job an. Was folgt ist eine verworrene Geschichte über Schuld, Tragik und einer Stadt und ihrer Bewohner, die noch immer büßen müssen.

Alix E. Harrows Schreibstil ist es, der dieser ganzen Geschichte unglaublich viel Leben einhaucht. Beim Lesen beschleicht einen stets ein düsteres Gefühl. Sie beschreibt diesen Ort und seine Menschen feinfühlig, atmosphärisch und in all ihrer Unschönheit. Schreibstil und Geschichte ergänzen sich hier einfach perfekt, wodurch das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem wird. Dabei lässt sich die Autorin auf jeden Fall Zeit, alle Entwicklungen, ob die der Beziehungen, der Charaktere oder der Handlung, zu erzählen, wodurch alles sehr realistisch wirkt. Manchmal hat das die Spannung ein wenig ausgebremst, aber im Nachhinein empfand ich das Tempo als genau richtig, denn das Buch wird noch eine sehr lange Zeit in mir nachhallen.

Auch die Charaktere selbst reihen sich hier ein. Ich liebe die Underdogs und hier hat man ein ganzes Buch voll davon. Opal vorneweg ist nicht im herkömmlichen Sinne sympathisch, obwohl ich sie sehr gerne mochte, ebenso wie Arthur. Mehr als einmal werden sie als hässlich beschrieben, was für mich eher die Unbarmherzigkeit ihrer Welt widerspiegelt. Ansonsten tut Opal, was sie muss, um durchzukommen, aber sie hat ihr Herz definitiv am rechten Fleck. Auch die Nebencharaktere und insbesondere Bev sind tiefgründiger und vor allem liebevoller, als es zunächst den Anschein haben mag.

Der fantastische Aspekt und insbesondere Starling Haus selbst haben mich absolut in ihren Bann gezogen. Das Haus wird als fühlendes Wesen beschrieben und die haunted-house-vibes wirkten auf mich selten angsteinflößend, sondern tatsächlich eher heimelig - aber das macht alles zum Schluss auch Sinn. Für mich ist es das perfekte Halloween-Buch/ Herbst Buch an regnerischen Tagen mit einem heißen Kakao in der Hand. Ich habe mich auf Seite eins verliebt und habe nach dem Lesen der letzten Seite ein kleines Stück dieses Werkes mit mir mitgenommen.

Bewertung vom 27.08.2024
Tierisch krank - lustiges Vorlesebuch ab 2 Jahren
Orso, Kathrin Lena;Ohrenblicker, Jens

Tierisch krank - lustiges Vorlesebuch ab 2 Jahren


ausgezeichnet

Dieses Kinderbuch ist etwas für die Kleinen, die vielleicht auch gerade mit einem Husten oder einer Erkältung kämpfen und sich nicht so alleine fühlen sollen. Schnell wird klar: Krank ist jeder mal, aber das ist gar nicht so schlimm, denn es gibt nicht nur allerlei Hilfsmittel, sondern vor allem auch Freunde, sie einem helfen können.

Das Buch ist dabei liebevoll illustriert und beherbergt ganz viele Lieblingstiere, die ihren kurzen Auftritt mit einem kleineren oder größeren Wehwehchen haben. Toll finde ich, dass stets ein anderes Tier zur Stelle ist, um für schnelle Heilung und Linderung zu sorgen.

Den Zeichenstil mag ich ebenfalls besonders gerne, er ist sehr detailliert und man muss bei der humorvollen Darstellung der Tiere einfach schmunzeln. Außerdem werden die Mimik und Gestik der Tiere toll eingefangen - man kann nichts anders, als mitfühlen.

Die tollen Reime runden das Leseerlebnis perfekt ab. Große Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.08.2024
Baby Nelson (unkaputtbar) 4: Disney: Winnie Puuh: Ein Tag im Garten

Baby Nelson (unkaputtbar) 4: Disney: Winnie Puuh: Ein Tag im Garten


ausgezeichnet

Das ist nun der vierte Band der Nelson-Baby-Reihe und dieser hier ist für mich etwas besonderes, denn mit dem Vorlesen werden auch eigene Kindheitserinnerungen wach. Ich war ein großer Fan von Winnie-Puuh von Co. und finde es sehr schön, dass auch die ganz Kleinen die Band kennenlernen kann.

Auch dieser Band ist bereits ab 1 Jahr empfohlen und unkaputtbar. Heißt: Man kann es den kleinen Leseratten sorglos in die Hände drücken, auch wenn es nach dem Experimentieren vielleicht nicht mehr glatt und neu aussieht. Reißfest, wasserfest und leicht zu reinigen ist es aber auf jeden Fall. Ich finde es toll, dass die Kleinen Literatur ohne Angst, hier könnte etwas kaputtgehen, entdecken können.

Inhaltlich gefällt mir dieser Band auch sehr gut. Die bekannten Freunde rundum Winnie Puuh besuchen sich gegenseitig und verbringen eine tolle Zeit in ihren Gärten. Auch hier finde ich das Cover wieder etwas zu schlicht, die Bilder selber laden aber zum Entdecken ein - vor allem rundum das Thema Natur.

Bewertung vom 27.08.2024
Baby Nelson (unkaputtbar) 3: Disney: Dschungelbuch: Balu liebt Bäume

Baby Nelson (unkaputtbar) 3: Disney: Dschungelbuch: Balu liebt Bäume


ausgezeichnet

Im dritten Band der "Baby Nelson" Reihe für die ganz Kleinen machen wir einen Abstecher in den Dschungel, um dort gemeinsam mit Mogli und Balu die Besonderheiten und Wunder der Bäume zu erkunden.

Anders als bei Band 1 und 2 gibt es hier auch eine kleine, thematische Geschichte, die mir beim Vorlesen mehr Freude bereitet hat, als die Figurendarstellungen der Charaktere. Es werden auch süße Gründe genannt, auch wenn nicht alle "korrekt" sind. Bekannte Charaktere aus dem Film kommen ebenso vor - vielleicht ist es ein guter Einstieg, um die Geschichte danach intensiver kennenzulernen.

Wie auch die anderen Bänder aus der Reihe ist dies ebenfalls unkaputtbar, heißt, auch kleine Kinder können das Buch problemlos in der Hand halten und damit spielen. Ich finde das toll, um Kindern Bücher näher zu bringen. Auch hier wieder: Die Bücher knittern leicht, das heißt, sie sehen auf lange Sicht nicht unbedingt so schön aus.

Die Bilder haben mir bei diesem Band auch gut gefallen, im Dschungel gibt es so einiges zu entdecken, das macht Spaß und man kann über die Geschichte hinaus über eben diese Entdeckungen sprechen. Das Cover wirkt auf mich ein bisschen leer, aber na gut. Preis-Leistung stimmt auf jeden Fall.