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Benutzername: 
Hanka
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2023
Feuer
Pourchet, Maria

Feuer


gut

Inhaltlich bzw. thematisch ist das Buch im Großen & Ganzen gelungen. Sowohl das große Thema Liebe als auch die beiden völlig verschiedenen Leben(släufe), die in der Liebe aufeinandertreffen. Das hat die Autorin meiner Meinung nach gut umgesetzt. Leider geht der Erzählstil nicht mit. Mit diesem habe ich mich von Beginn an bis zum Ende schwergetan. Ein zu trockener Stakkato mit zu vielen „passiven Dialogen“.Zusätzlich gestalteten die Stimmen aus dem Jenseits, das Lesen mitunter als unübersichtlich bis anstrengend, ist doch selten sogleich zu erkennen, wessen Stimme sich da gerade in Laures Kopf Gehör verschafft.
Hin und wieder ein wenig Sarkasmus — mitunter an Zynismus grenzend — geben dem Buch an mancher Stelle, was man als schwarzen Humor anzunehmen vermag.
Dass die Autorin einen Hund mit ins Buch genommen hat, das wiederum finde ich ausgesprochen gut gewählt, denn Hund Papa meistert es, dem vom Erzählstil angestrengten Leser entgegenzukommen und durchzuhalten, egal, wie schwer sich der Stil ausnimmt, denn inhaltlich ist es ja gar nicht so schlecht. Er gibt Lächeln und dem Leser die Leserseele, dass er doch bitte weiterlesen möge.
Und am Ende wartet schließlich immer ein Leckerli. Dies ist absolut gelungen. So eines bekommt man nicht alle Tage zu lesen.

Bewertung vom 27.01.2023
Die Zeit, die vor uns liegt
Barbal, Maria

Die Zeit, die vor uns liegt


ausgezeichnet

Dieses Buch liest sich ganz ausgezeichnet. Es lässt sich flüssig flott von der ersten bis zur letzten Seite lesen. Sprach- und Schreibstil sind überaus angenehm. Ich würde diesen Stil als wohlig warm bezeichnen, so treffend ist er für diese Geschichte gewählt. Es behagt miteinander. Und es behagt so mir.
Es finden nicht übermäßig viele Dialoge statt, und die Dialoge, die stattfinden, sind prägnant und knackig kurz ohne ausschmückendes Gerede.
Dies haftet auch sonst dem Buch positiv an - keine Nebensächlichkeiten, keine überflüssigen Worte bzw. Handlungsstränge, keine Wiederholungen.
Es liegt eine gewisse Spannung inne und zum Ende hin hält das Buch dann noch eine kleine Überraschung parat.
Es ist einfach eine gelungene Geschichte, die die Autorin hier zu Papier gebracht hat und dem Leser kurzweilige Unterhaltung bietet. Und auch eine anregende Wirkung haben kann.

Ich habe "Die Zeit, die vor uns liegt" sehr gern gelesen. Es hat mir Freude gemacht. Ein Buch, da sich selbst genügt und ohne inhaltlich überflüssigen Zierrat. Es hat mir nichts gefehlt.
Ein Buch, das sich auf das Wesentliche beschränkt, sodass es dem Leser einmaligen Genuss bietet und ihm zutraut, dass er nicht alles immer wiedergekäut bekommen muss.

Bewertung vom 06.12.2022
Der Anfang von morgen
Liljestrand, Jens

Der Anfang von morgen


schlecht

Mit diesem Buch konnte ich von Anfang bis Ende nichts anfangen.
Was uns zuvor via Nachrichten gebracht worden war, hat der Autor ausgeschlachtet und als Roman herausgebracht. In teilweise sensationsgleicher Weise und mit "billigen" Einsprengseln.
Die Charaktere passen dazu. Sie sind vom Autor nicht flach und konturlos gezeichnet; genauso oberflächlich sind sie aber auch in ihrem Gebaren.
Sprachlich ist das Buch recht einfach gehalten.

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn er versucht hätte aufzuzeigen, wie seine Protagonisten es handhaben, mit der Klimaerwärmung und den einhergehenden Veränderungen zu leben, sich und ihre Lebensweisen der neuen Situation anpassen.
Hier konnte er seinen Protagonisten nichts bieten und somit auch dem Leser nichts Neues bringen, auch nicht im Ansatz mit Ideen aufwarten.

Nach der Lektüre dieses Buches stehe ich nun genauso da wie vor der Lektüre. Ich kann dem Buch keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 09.10.2022
Die Odyssee
Williams, Lara

Die Odyssee


schlecht

Ach herrje.
Und das aus dem Hause Hoffmann und Campe …

Der Titel des Buches beschreibt, wie sich mir das Lesen desselben dargestellt hat.

Sowohl sprachlich als auch in der Struktur ist es recht einfach gehalten.
Dass direkte Rede nicht in Anführungszeichen gesetzt ist, sondern kursiv erscheint, ist gewöhnungsbedürftig. Manche Dialoge aber sind ziemlich entfernt von gewöhnungsbedürftig, sie sind unter haarsträubend anzusiedeln.

Ziemlich zu Beginn des Buches musste ich mir die Frage stellen, wie sich manchem Leser, der die Serie „Friends“ und somit die Figuren und Namen nicht kennt, erschließen soll, dass die Autorin hier mehrfach abrupt Seriengeschehen wiedergibt und nicht Handlung und Figuren ihres Buches.
Letztere hat sie blass und eindimensional gehalten; ihnen etwas mehr Profil zu geben, schadet einem Buch nicht, denn sie sind ein tragender Teil.
Inhaltlich wurde „Die Odyssee“ von Seite zu Seite befremdlicher, wozu diverse absurde und abnorme Geschehnisse beigetragen haben, das Buch aber weder besser noch lesenswerter machen.

Ein Lesegenuss hat sich mir nicht eingestellt.

Die Thematik des Buches ist nicht neu. Es gibt bereits ähnliche Bücher.

Bewertung vom 14.09.2022
So federleicht wie meine Träume
Turk, Mariko

So federleicht wie meine Träume


gut

Erzähl- und Schreibstil sind flüssig gut zu lesen.
Die im Buch immer mal wieder und zu Beginn gehäuft aufkommenden in Fachsprache erwähnten Ballettschritte - mit denen konnte ich nichts anfangen, mir auch nichts ansatzweise darunter vorstellen. Das ist schade, dass es nicht einen Anhang gibt, in welchem die Schritte beschrieben werden, damit sich der Leser auch ein Bild vor seinem geistigen Auge machen kann.
Angesprochen hat mich das Buch allerdings nicht, ebenso hat Alina mich nicht erreicht und ich konnte keinen Zugang zu ihr finden.
Die Zusammenstellung der Figuren ist gelungen - ein bunt gemischter Kreis, bei dem eins ins andere greift und sich gegenseitig ergänzt. Ganz ähnlich einer Ballettaufführung.

Bewertung vom 06.08.2022
Saremba, Meinhard

"... es ist ein zu starker Contrast mit meinem Inneren!"


ausgezeichnet

Die Freundschaft zwischen Johannes Brahms und Clara Schumann muss wie eine Sinfonie gewesen sein. So habe ich es empfunden, als ich dieses Buch gelesen habe. Der Autor hat sprachlich wunderbar gearbeitet und die eingefügten Originale (Briefe, Aussagen) sehr gut gewählt und eingefügt.
Da es sich um die Darstellung einer ganzen Epoche handelt, kommt der Leser auch mit anderen Personen und Persönlichkeiten der Zeit in Berührung, ebenso mit historischen Ereignissen. So erfährt man beispielsweise auch über die Gesinnung von Richard Wagner, die für manchen sicherlich erschreckend ist.
Sprachlich und inhaltlich ein Genuss. Ich danke dem Autor sehr für dieses Buch.

Bewertung vom 31.07.2022
Wein und Krieg
Kladstrup, Don / Kladstrup, Petie

Wein und Krieg


ausgezeichnet

Süffig wie ein guter Wein sich trinkt, so liest sich ebendieses Buch.

Bewertung vom 26.07.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


gut

Es hat einige Kapitel gebraucht, bis ich in das Buch hineingekommen war. Zu Beginn hat es sich etwas behäbig gelesen, ehe es dann ein wenig an Schwung gewonnen hat und das Lesen sich flüssiger gestaltete.
Zweifellos ist es recht interessant zu lesen, auch über die jeweiligen namhaften Personen, die durch das Buch begleiten. Ich bin nicht immer mit manchen Phrasen bzw. Redensarten einverstanden, da mir diese zu neu wirkten, wodurch das Buch an mancher Stelle recht flach wirkte, was ihm inhaltlich an sich nicht gerecht wird.
Im ersten Drittel kommen zudem viele französische Wendungen oder Worte vor, deren Übersetzung sich nicht einem jeden Leser erschließt und über die hinwegzulesen nicht immer möglich ist, da manche davon relevant ist. Sodass mancher ohne Französischkenntnisse mglw. abgeschreckt werden könnte. Es soll ja auch nicht Sinn & Zweck oder Anspruch eines Buches sein, dass über einige Parts hinweggelesen wird.
Als schlichte Unterhaltung zum zwischendurch lesen ist es mglw. nicht geeignet.
Wer mehr über das Leben von James Joyce und die Entstehung seines "Ulysses" erfahren möchte, dem sei das Buch ans Herz gelegt; ebenso wer den Werdegang der Emanzipation in ihren Kinderschuhen verfolgen möchte.
Die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden Protagonistinnen ist wunderbar zu lesen und hält das Buch zusammen. Es ist meiner Meinung nach auch gut von der Autorin gewählt, sich nur auf jenen Zeitraum zu beschränken, in dem das Buch handelt: 1917- 1936, eben auch, weil es hier den Wechsel der Literaturansprüche von Autoren und Leserschaft aufzeigt und weil geschichtlich einiges Große noch nicht allzu weit zurückliegt und anderes kurz bevor. Und genau dazwischen fügt sich diese Geschichte wunderbar ein, offenbart sie doch ihre eigene literaturhistorische Epoche.
Und es ist wahrscheinlich der wichtigste Abschnitt im Leben der beiden Protagonistinnen, sodass die Autorin gut daran getan hat, nicht von Geburt an zu erzählen und den weiteren Lebensweg im Wesentlichen im Nachwort unterzubringen.

Bewertung vom 29.05.2022
Wie man sich einen Lord angelt
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


weniger gut

Als ich dieKurzbeschreibung las, war ich angetan, doch das ließ bald nach. Es ist doch weit entfernt von dem, was ich mir vorgestellt hatte. Und es wenig subtil in jeder Hinsicht, denn es wird schon recht bald klar, wie es ausgehen wird.
Mir wirkt die Herangehensweise doch recht plump. Ich weiß nicht, ob es von der Autorin so gewollt ist oder ob sie unter Druck stand und dies sich auf ihre Figuren übertragen hat.
Die Sprache ist recht flach gehalten, zwar in der Sprechweise in Dialogen teilweise ins Damalige hineingedrückt, allerdings so, dass es gewollt und gekünstelt wirkt. Und schlichtweg kühl und eckig.
Die Charaktere sind flach und einfach gestrickt. Vertreten an Charakteren sind die üblichen Klischeecharaktere, die allerdings nicht mit Überraschungen aufwarten können, sondern dem jeweiligen Klischee die Treue halten und selbiges allenfalls vertiefen.
Auch die geschichtliche Verstrickung wirkt zu gewollt hineingedrückt, um dem Ganzen eine „tatsächlichen“ Hauch von Historie zu vermitteln. Allerdings st es zu oberflächlich gehandhabt. Vielleicht hätte die Autorin hier einen gewieften Historiker sich zur Seite nehmen sollen, um es gut und tief im Buch zu verankern.
Woran es mir beim Lesen gemangelt hat, ist zumindest ein Hauch von Romantik und Wärme. Und Atmosphäre fehlt mir durchgängig. In den Handlungen, den Beschreibungen … Da hat die Autorin nichts dergleichen einfließen lassen, nicht mit viel Herz geschrieben, sodass es ein kühles Machwerk ist ohne Sanftheit, die dem Buch sehr gutgetan hätte -- für Handlung, Personen, Beschreibungen.
Das Buch bzw. Kittys Vorhaben ihr Ziel zu erreichen, ist beinah ein glatter Durchmarsch von A nach B. Es ist vorhersehbar, selbst die Nebenstränge sind vorhersehbar. Alles gelingt, nichts geht schief.
Tatsächliche Schwierigkeiten tun sich ihr nicht auf; mir wirkt es zu einfach und zu plump, wie sie jedes Zwischenziel erreicht und dabei nichts wirklich selbstständig bewerkstelligen muss. Das war für mich unglaubwürdig. Wie das gesamte Buch.

Vielleicht hat die Autorin versucht, ihre Kitty als frech darzustellen, doch hierfür fehlte selbiger die Spitzzüngigkeit. Der Handlung und den Charakteren fehlt es für mich an Subtilität, Finesse und Raffinesse.

Bewertung vom 20.05.2022
Der Tisch
Kokurin, Ananij

Der Tisch


ausgezeichnet

Ein Leseschmaus. Angenehmer, gänzlich unaufgeregter Schreib- und Sprachstil. Es hat mir an nichts gefehlt. Ich wurde bestens unterhalten. Anspruchsvoll und gut verständlich zugleich. Es lässt sich flüssig lesen. Ich mochte es kaum aus der Hand zu legen, weil ich gespannt war, wie es weitergeht und schließlich endet.
Ein Roman, der seinesgleichen sucht. Es ist mir bislang inhaltlich nichts Ähnliches bekannt. Erzählerisch angenehmes Niveau in leicht mitzukommendem Tempo.
Ein Genuss.
Schön und mit Wärme schreibt er, dass ich gern mehr von ihm lesen mag.
Ich denke, er kann sich guten Gewissens in eine Reihe mit Lew Tolstoi stellen -- gemessen an dessen Novellen.

Ich hatte es vor Längerem gekauft , weil mich der rückseitige Text zwar ansprach, und dann einige Zeit im Schrank stehen, weil er zugleich auf Trockenheit hinzudeuten schien. Nun habe ich es gelesen und wurde eines Besseren belehrt. Keine Spur von Trockenheit.