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Perax

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


sehr gut

"Die Lügnerin" ist eine Geschichte, die mich sofort angesprochen hat. Der Klappentext klingt vielversprechend und prinzipiell wird dieser auch im Buch umgesetzt. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war teilweise sehr poetisch und ließ sich sehr schön lesen. Alleine für den Schreibstil ist die Geschichte es wert, gelesen zu werden.
Die Geschichte selbst war gut ausgearbeitet, auch wenn man sich bei den Erzählungen der Protagonistin Clara oft selbst überlegen muss, was nun Wahrheit ist und was nicht. Das machte das Buch für mich aber nur besser und trug angenehm zur Story bei. Clara hätte gerne noch ein wenig mehr Tiefe haben können, andererseits ist ja genau das das Faszinierende an ihr: Die Durchsichtigkeit und Unklarheit. Das Ende hat mir gut gefallen und es passte sehr schön zum Inhalt, besser hätte ich es mir jedenfalls nicht ausdenken können. Generell hätte das Buch gerne 50-100 Seiten mehr haben können, damit man noch mehr in die Geschichte hineinfinden kann und sie so nicht schnell wieder vergisst. Beispielsweise wurde im Klappentext erwähnt, dass in der Klinik seltsame Dinge geschehen, die dafür sorgen, dass Claras Therapeutin langsam an deren "Kräfte" glaubt. Das war mir zu kurz abgehandelt, auch die Zeiträume im Buch selbst hätten ein wenig genauer und länger definiert werden können. Daher 3,5 Sterne!

Bewertung vom 19.08.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


weniger gut

Der Klappentext und auch die Leseprobe von Prophet versprechen eine sehr spannende und vielleicht etwas seltsame Geschichte, leider wurde ich vom Inhalt ziemlich enttäuscht. Die Protagonisten Adam und Rao sind merkwürdig, die Gespräche zwischen ihnen wirkten gekünstelt und unnatürlich. Beispielsweise sprachen sie sich total oft mit ihren Vornamen an oder fügten den Namen im Satz mit dazu. Außerdem waren ihre Gespräche teils so belanglos, dass man gut ein bis zwei Absätze überspringen konnte und nichts verpasst hatte. Rao war mir ein bisschen unsympathisch und Adam war so langweilig und durchsichtig, dass ich zum Schluss überhaupt nicht mit ihm mitfühlen konnte. Die anderen Nebenfiguren habe ich teilweise während des Lesens schon wieder vergessen und musste ihre Namen immer wieder mühsam heraussuchen, damit ich wusste, zu wem sie gehören.
Generell gab es einige belanglose Szenen, die man gerne hätte kürzen können. 150-200 Seiten weniger und dafür mehr Spannung hätten dem Buch gut getan. Spannung gab es nämlich leider kaum, das Buch versuchte auf Charakterentwicklung zu setzen, was in meinen Augen schiefging. Hier ein Zitat, welches den Inhalt des Buches zum Teil gut repräsentiert: "Ein paar Stunden später geht Rao vorsichtig auf die Toilette und pisst, ohne dass ein Tropfen auf den Fußboden fällt. Ein voller Triumph, denkt er und gewährt sich ein kleine imaginäre Medaille und einen langen imaginären Applaus." Einfach belangloses Gequatsche.
Das Ende war merkwürdig - normalerweise lese ich solche Bücher gerne, hier passte es für mich einfach nicht zum Rest der Geschichte. Wäre das ganze Buch so gewesen, wie das Ende, dann hätte es mir vielleicht auch besser gefallen. Ich habe das Buch nach 30% abbrechen wollen, mich aber dann doch dazu durchgerungen, es fertig zu lesen. Ich wollte nämlich dann doch wissen, wie es ausgeht und wenn man die detaillierten und ausschweifenden Absätze überflog, ließ sich das Buch doch recht schnell lesen.
Ich wusste leider nie so richtig, wo das Buch hin möchte und als es dann vorbei war, war ich einfach ratlos und verwirrt. Für mich war es leider nichts, ich kann mir aber gut vorstellen, dass andere da ganz anderer Meinung sind.

Bewertung vom 19.08.2023
ANGST
Menger, Ivar Leon

ANGST


sehr gut

Nachdem mir das Debüt des Autors "Als das Böse kam" sehr gut gefallen hat, wartete ich nur allzu gespannt auf das neue Buch. Thematisch unterscheiden sie sich sehr stark, was ich super finde. Ich lese gerne kreuz und quer und mag es, wenn Autoren sich an neue Gebiete rantrauen oder generell zeigen, dass sie mehrere Themengebiete gut verpacken können.
Der Schreibstil des Autors ist sehr überzeugend und unglaublich spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Es wird eine fesselnde und sehr glaubwürdige Geschichte über Mia und ihren Stalker erzählt, die in sich logisch aufgebaut ist und keine Lücken oder Fragen offenlässt. Ab Seite 1 herrscht eine spannende Grundstimmung, die einen mitreißt und kaum Zeit zum Atmen lässt. Den Plottwist am Ende habe ich kommen sehen, deshalb nur 4,5 Sterne. Trotzdem mochte ich die kleinen Details, die zuvor eingeworfen wurden und habe gerne mitgerätselt. Die Protagonisten haben genug Persönlichkeit, dass sie nicht austauschbar sind und man fiebert mit Mia von Anfang an mit. Auch das Nachwort des Autors über das Stalking-Thema und mögliche Hilfsangebote fand ich sehr sympathisch.

Alles in allem eine absolute Leseempfehlung von mir, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Einen so guten Stalking-Thriller habe ich lange nicht mehr gelesen!

Bewertung vom 28.07.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


sehr gut

"Ingenium" konnte mich mehr als überraschen: erwartet habe ich einen Thriller mit ein paar Rätselaspekten und ein Ende a la Fitzek. Bekommen habe ich einen wahnsinnig spannenden und unterhaltsamen Thriller, der vor außerweltlichen Dimensionen, Fantasy und weiterem nicht zurückschreckt. Der Anfang konnte mich gleich packen, ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil war manchmal etwas ausschweifend, gestört hat es mich aber nicht wirklich, nachdem ich mich ganz vom Zauber des Buches mitreißen ließ. Das Ende hätte für mich gerne ein wenig kürzer sein können, wobei es inhaltlich sehr gelungen war und alle roten Fäden und offenen Fragen beantwortet wurden. Mich erinnerte das Buch (warum auch immer) sehr an die Serie "Warehouse 13", die ich vor Jahren mit meinem Papa gesehen habe und das gab mir beim Lesen zusätzlich ein gutes Gefühl!
Ich freue mich auf Band 2 und kann Ingenium jedem empfehlen, der nicht vor einem Crossover aus Mystik, Thriller, ein wenig jüdischer Geschichte und KI zurückschreckt.

Bewertung vom 21.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


gut

Leider kann ich mich den vielen guten Bewertungen nicht so richtig anschließen. Ich fand das Buch und den Fall darin solide aber nicht überwältigend. Einige Szenen waren mir zu lang und enthielten überflüssige Erklärungen, die für mich nicht notwendig waren. Beispielsweise fasst die Autorin einige Gesprächssequenzen direkt darauffolgend noch einmal zusammen und erklärt den Inhalt dieser, das hätte es für mich nicht gebraucht. Der Schreibstil wirkte generell noch nicht ganz ausgereift, an einigen Stellen sogar irgendwie recht kindlich, und vielleicht eignet sich das Buch aufgrund der vielen Erklärungen daher mehr für einen Einsteiger in das Thriller-Genre.

Das Buch war generell recht spannend geschrieben, ich wollte es auch zu Ende lesen und es konnte meine Aufmerksamkeit gut am Ball halten. Trotzdem konnte mich der Fall selbst nicht ganz überzeugen. Die Handlungsstränge wurden zwar alle zusammengeführt und es gab einen guten roten Faden, auch wirkte nichts an den Haaren herbeigezogen oder unglaubwürdig. Daran lag es definitiv nicht, ich konnte mir nur leider den Täter und die "Aufklärung" recht schnell denken und war dann zum Ende ein wenig enttäuscht, dass alles genau so passierte, wie erwartet.

Insgesamt ist es ein solider Thriller, den ich Einsteigern empfehlen würde.

Bewertung vom 03.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


sehr gut

Mit "Lebendige Nacht" ist es Sophia Kimmig gelungen, ein sehr informatives und frisches Sachbuch über die Nacht und ihre Geheimnisse zu schreiben. Speziell beschäftigt sich das Buch mit dem nächtlichen Tierleben und gibt in das Leben der verschiedensten Tiere (z.B. Eulen, Fledermäuse, aber auch seltenere Arten) einen tollen Einblick. Der Schreibstil wirkt jung und frisch und die Begeisterung der Autorin für die Thematik steckt (besonders zu Beginn) enorm an. Man fliegt durch die Seiten und fühlt sich dabei wie ein richtiger Entdecker auf Reise.
Weiterhin wurde gut recherchiert und man erfährt doch einiges Neues, auch wenn mir einige Informationen schon bekannt waren. Das Buch ist nicht langweilig oder anstrengend zu lesen (was mein persönliches Hauptproblem in den meisten Sachbüchern ist).
Kimmigs Werk kann ich jedem empfehlen, der ein wenig in das tierische Nachtleben abtauchen möchte.

Bewertung vom 04.03.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


gut

Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und habe mich auf eine spannende Dystopie gefreut. Dystopien erscheinen aktuell sehr wenige, weshalb ich mich erst recht darauf gefreut habe. Leider konnte das Buch mich aber nicht ganz überzeugen.
Der Schreibstil war insgesamt recht flach, vielleicht war ich dafür aber auch einfach die falsche Zielgruppe. Ich würde das Buch eher Lesern im Alter von 13-17 empfehlen. Innerhalb der ersten 75% des Buches passiert recht wenig, die Welt wird eingeführt und wir lesen das Buch aus zwei verschiedenen Sichtweisen: Jenna und Dorian. Jenna empfand ich als überwiegend dramatisch und anstrengend, Dorians Sichtweise gefiel mir daher viel besser. Ich mochte seine Reise zu Equilon und auch seine Begleiterin Maggie wuchs mir schnell ans Herz.
Während vorher die Geschichte vor sich hinplätscherte, passierte zum Ende hin sehr viel auf einmal auf sehr wenigen Seiten. Dadurch wirkte das Ende auf mich unvollständig, hastig und einfach extrem ausbaufähig.
Equilon ist für Leser im Alter von 13-17 sicherlich besser geeignet und früher hätten mich die genannten Punkte sicherlich nicht so gestört, wie heute. Daher 3 Sterne.

Bewertung vom 06.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


sehr gut

"Jetzt ist Sense" ist ein humorvoller Roman über den Tod. Er bringt einen zum Nachdenken und Schmunzeln und ist für Leser geeignet, die beide dieser Dinge in einem Zug können.
Die Protagonisten waren alle recht eigen und hatten so passende Charakterzüge, dass ich sie eigentlich nie miteinander verwechselte (was mir normalerweise bei so vielen Charakteren schon öfter passiert). Der Tod selbst hat auch so seine eigenen Probleme und klopft ausversehen an Olivias Tür, woraufhin sich eine Art Freundschaft entwickelt. Außerdem geht es auch um eine sehr starke Frauenfreundschaft zwischen Conny und Olivia, die meines Erachtens nach gut dargestellt wurde. Auch wenn mir Conny ein wenig unsympathisch war, war sie ja nicht das Hauptthema.
Zwischendurch hat es mir ein wenig an Spannung gefehlt, auch wenn ich die Fakten rund um die griechischen Götter sehr interessant fand (sie gaben dem Buch den letzten Schliff und rundeten das Ganze wunderbar ab).
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der gerade im Stress ist, etwas Ruhe benötigt oder sich unwohl in seiner aktuellen Situation fühlt. Das Buch erinnert einen an die wichtigen Dinge und hat (zumindest mir) ein wenig Ruhe geschenkt.

Bewertung vom 30.01.2023
Der Riss
Winter, Thilo

Der Riss


sehr gut

Das Buch vereint Themen, die mir besonders gut gefallen: Wissenschaft und Forschung über Vulkane, das Geschehen spielt in der Antarktis und vor allem ist es wahnsinnig spannend. Ich war ab Seite 1 gefesselt und die Spannung blieb eigentlich bis zum großen Finale durchweg auf einem (sehr hohen) Level. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die wissenschaftlichen Aspekte sind nicht zu kompliziert dargestellt und gut mit der Geschichte verwoben. Die Atmosphäre war so fröstelnd und kalt, wie es sein sollte und ich empfehle es, das Buch eingekuschelt in einer Decke zu lesen, wenn es draußen schneit oder stürmt.

Die Protagonisten waren mir recht sympathisch, auch wenn mir Antionas Verhalten manchmal ein wenig unprofessionell vorkam. Welcher Wissenschaftler, der speziell auf eine Antarktisreise vorbereitet wurde, würde denn schon alleine, zu Fuß und ohne Plan in die Antarktis losgehen? Abgesehen davon waren mir die Protagonisten, die sympathisch sein sollten, auch wirklich sympathisch (z.B. Arlo) und sie haben gut in die Geschichte hineingepasst.

Entgegen einiger Meinungen fand ich das Buch gar nicht so Sci-FI lastig. Vor allem neuere Wissenschaft und diese weltbewegende Entdeckung, die Antonias Bruder Emilio machte, scheinen zwar für uns zur heutigen Zeit Sci-Fi zu sein, scheinen aber mit genügend Entwicklung und Fortschritt der Forschung gar nicht mehr so abwägig. (Hier ging es außerdem weder um den Weltraum, noch um Aliens.)

Thilo Winter hat hier einen wahnsinnig spannenden und actionreichen Thriller geschrieben, der nicht vor Tod und Gier (und Kritik an der Menschheit) zurückschreckt und konnte mich damit vollends begeistern und überzeugen.

Bewertung vom 09.01.2023
Die Tausend Leben des Ardor Benn
Whitesides, Tyler

Die Tausend Leben des Ardor Benn


ausgezeichnet

Trotz den vielen Seiten (800) habe ich das Buch in nur wenigen Tagen verschlungen. Die Geschichte entwickelte gleich zu Beginn eine unglaubliche Sogwirkung auf mich, die nie richtig nachgelassen hat. Ich mochte die Charaktere, auch wenn es gerne mehr zu den zwischenmenschlichen Beziehungen hätte geben können, als die bloße "Rolle", die ihnen vom Autor zugeteilt wurde. Das Magiesystem fand ich auch wunderbar, hier wird nämlich mit einer Substanz namens Malm gezaubert, von der ich auch gerne die ein oder andere "Sorte" Zuhause hätte.
Die Geschichte war mal extrem spannend, mal ein wenig langsamer und schaffte dadurch einen guten Ausgleich. Trotzdem war ich nie gelangweilt oder genervt, ich konnte das Buch nämlich meistens nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil war einvernehmend und man konnte vollends in eine neue Welt abtauchen. Auch nachdem ich fertig war, habe ich sogar noch von Ardor, den Inseln und den Drachen geträumt.
Zum Ende gibt es (zum Glück!) auch keinen Cliffhanger und die Geschichte scheint vorerst in sich abgeschlossen. Ich bin gespannt auf den Folgeband und habe mir das Erscheinungsdatum schon im Kalender notiert. Ein wirklich epischer Auftakt, der mich begeistern, überzeugen und total überraschen konnte!