Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
dreamer

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2019
Cold Storage - Es tötet
Koepp, David

Cold Storage - Es tötet


sehr gut

Killerpilz aus dem Weltall

Kann man einen Killerpilz aus dem Weltall in einer unterirdischen Anlage einschließen und hoffen, dass dieser tödliche Parasit die Welt wie wir sie kennen nicht vernichten wird? Das jedenfalls versucht das amerikanische Militär in "Cold Storage" zunächst einmal.

Viele, viele Jahre später ist das unterirdisch weg gesperrte Gefahrengut beinahe in Vergessenheit geraten - und gerade das ist der Moment, in dem es dem Pilz gelingt, sich aus seinem Gefängnis zu befreien...

Die Geschichte, die David Koepp hier erzählt, ist vielleicht nicht extrem literarisch anspruchsvoll, dafür aber spannend geschrieben. Ich könnte mir den Roman sehr gut als Vorlage für ein Drehbuch vorstellen. Es gibt bei aller Ernsthaftigkeit des Themas immer wieder Momente der Auflockerung, bei denen man grinsen muss. Sei es, weil der Autor einige Charaktere auf eine Art und Weise darstellt, die beinahe schon an eine Karikatur erinnert, aber auch der schwarze Humor des Autors, der in seiner Beschreibung einiger eigentlich sehr verstörender Szenen mitschwingt, tragen dazu bei, dass es immer wieder diese lockereren Momente gibt.

Von der Atmosphäre her hat mich der Roman doch ein bisschen an den ursprünglichen Jurassic Park Film erinnert.

Für mich ist Cold Storage ein Roman mit kleinen Schönheitsfehlern, vielleicht kein literarisches Meisterwerk, dafür aber mit Unterhaltungswert. Vier von fünf Sternen von mir für den Roman.

Bewertung vom 31.10.2019
Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1
Fletcher, Tom;Fletcher, Giovanna

Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1


sehr gut

Was wäre, wenn...

Was wäre, wenn auf einmal keine Mädchen mehr zu Welt kommen? Kein einziges Mädchen kommt mehr lebend zur Welt. In welches Szenario wirft das unsere Welt? Und was passiert, wenn unverhofft plötzlich doch ein Mädchen geboren wird - ein einziges. Welches Schicksal sieht die Gesellschaft für dieses Mädchen vor?

Diesem Gedankenspiel widmen sich Giovanna und Tom Fletcher in dem ersten Band der Eve of Man -Trilogie. Dabei wird die Geschichte sowohl aus der Sicht von Eve, dem einzigen Mädchen seit Ewigkeiten, erzählt und aus der Sicht von Bram. Bram ist der Sohn eines hochrangigen Forschers, der unter anderem mit holografischen Avataren experimentiert hat. Bram und Eve kennen sich seit Kindesbeinen, auch wenn Eve bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht ahnt, dass Bram immer mal wieder der "Pilot" ihrer holografischen Freundin Holly ist.

Die Welt, die Giovanna und Tom Fletcher zeichnen, weist eine zerstörte Naturlandschaft auf. Bestimmte Bereiche des Landes stehen unter Wasser. Leider bleibt das politische System und die Welt, wie sie heute aussieht, teilweise relativ blass. Ich hoffe, dass sich das in Band zwei ändert und man ein bisschen mehr über die Strukturen, Gründe und Gegebenheiten erfährt, die in der Gegenwart des Romans vorherrschen.

Die Geschichte weist zwar gerade zu Beginn ein paar Längen auf - die Beschreibung von Eves Tagesablauf, Duschen, Ankleiden etc. fand ich zum Teil ein bisschen langwierig, aber nach dem ersten Drittel steigert sich die Spannung deutlich.

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, er war flüssig und glaubwürdig für die Sichtweise von zwei Teenagern. Getrieben ist die Geschichte aber im Kern in großen Teilen von den Entwicklungen von Eve und Bram, die nach und nach bestimmte Dinge erfahren und entdecken, die ihr Weltbild für immer verändern wird.

Ich vergebe daher vier von fünf Sternen und freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Geschickt erzählte Handlung voller Spannung

Was möchte der brutale Mörder mit dem Hinterlassen eines Kastanienmannes am Tatort aussagen? Und wer steckt hinter den brutalen Morden, die die Kopenhagener Mordkommission in Atem hält?

Auf etwas mehr als 600 Seiten hat Søren Sveistrup einen atemberaubenden Thriller verfasst, der genau diesen Fragen nachgeht.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und trägt zum Aufbau eines großartigen Spannungsbogens bei.

Die beiden Ermittler, Naia Thulin und Mark Hess, gehen dem Geheimnis rund um die Kastanienmänner auf die Spur. Beide sind auf ihre Art interessante Charaktere. Neben ihrer Tätigkeit als Ermittler erfährt man auch einiges über das Privatleben der beiden.

Die Auflösung zum Ende des Thrillers hat mich dann nochmal dermaßen überrascht, dass ich wirklich baff war. Wohlverdiente fünf Sterne für den Kastanienmann!

Bewertung vom 11.08.2019
Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10


ausgezeichnet

Auch der zehnte Band ist wieder gelungen

Was soll ich sagen? Der Name Chris Carter ist für mich untrennbar mit Spannung und absolutem Gänsehautfaktor verbunden. Und auch in dem zehnten Band um die UV-Einheit des Los Angeles Police Departments enttäuschen die Ereignisse rund um Garcia und Hunter nicht.

Nachdem der Grundstein für die Handlung diesen neuen Bandes bereits im Band mit dem Titel "Die stille Bestie" gelegt wurde, treffen Robert Hunter und Lucien Folter in diesem Band erneut aufeinander. Und Lucien ist auch nach drei Jahren im Gefängnis genauso bösartig und brutal wie eh und je.

Der Thriller ist unglaublich spannend geschrieben, die Kapitel fliegen nur so dahin. Dabei habe ich mit Robert Hunter unglaublich mit gelitten, der ganz persönlich im Mittelpunkt der unliebsamen Aufmerksamkeit von Lucien stand.

Ich fand diesen Band genauso genial wie alle vorherigen Bände der Reihe und bin absolut begeistert!

Bewertung vom 11.08.2019
An Nachteule von Sternhai
Sloan, Holly Goldberg;Wolitzer, Meg

An Nachteule von Sternhai


ausgezeichnet

Geht ans Herz

Ich war nach dem Klappentext und der Leseprobe zwar sehr neugierig auf "Von Nachteule an Sternhai", aber dass mich das Buch dermaßen aus den Socken hauen würde, habe ich so dann doch nicht erwartet gehabt.

Bett und Avery sind nicht nur auf den ersten Blick komplett unterschiedliche Persönlichkeiten. Die eine liebt ihre Abenteuer, es kann gar nicht gefährlich genug sein - die andere hat vor allem möglichen Angst und ist ziemlich neurotisch. Aber irgendwie funktioniert die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt, trotzdem. Oder vielleicht sogar wegen der gegensätzlichen Ausrichtung ihrer Charaktereigenschaften.

Hinzu kommt, dass die Geschichte mit einer gehörigen Portion Humor, Selbstironie und herzlichen Momenten gespickt ist, sodass sich das Buch wie ein Trostpflaster für die Seele anfühlt.

"Von Nachteule an Sternhai" ist ein großartiges Buch, das ich mit fünf Sternen bewerte und gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 28.07.2019
Auf Erden sind wir kurz grandios
Vuong, Ocean

Auf Erden sind wir kurz grandios


ausgezeichnet

Aufwühlend

Nach dem Klappentext zu urteilen, müsste es sich bei „Auf Erden sind wir kurz grandios“ um einen Roman in Briefform handeln. Und das entspricht auch der Wahrheit, auch wenn es sich bei diesem Roman meiner Meinung nach nicht um einen klassischen Roman in Briefform handelt. Zum einen gibt es keine Antwort der Mutter, bei der es sich um eine Analphabetin handelt und die nach Annahme ihres Sohnes nie in der Lage sein wird, diesen Brief auch tatsächlich zu lesen. Zum anderen liest sich dieser Brief-Roman tatsächlich eher wie eine ganz normale Erzählung, beinahe schon ein sehr langer Tagebucheintrag.
„Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist kein fröhlicher, aufbauender Roman. Die Handlung ist traurig, erschütternd und in Teilen schwer zu ertragen. Mit dem Protagonisten und Briefeschreiber, dem Sohn, leidet man mit, auch wenn er eigentlich kaum direkte Vorwürfe wegen der Gewalt erhebt, die er durch seine Mutter erfahren hat. Immer wieder fällt in dem Roman der Begriff des amerikanischen Traumes, der sich für „Little Dog“, wie der Sohn in dem Roman genannt wird, nur in Teilen erfüllt.
Die herzzerreißende Geschichte, in der zwischen all dem Düsteren, den Traumas, der Gewalt und dem Schmerz auch Momente der Zärtlichkeit aufblitzen, wird in einer wundervollen Sprache erzählt, die den Leser fesselt und ganz tief eintauchen lässt in die Ereignisse, von denen Little Dog seiner Mutter schreibt.
Fünf Sterne für diesen Debüt-Roman von Ocean Vuong!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


sehr gut

Bittersüße Geschichte für Zwischendurch

Handelt es sich bei "Find mich da, wo Liebe ist" um eine Liebesgeschichte im klassischen Sinne? Nein. Es handelt sich eher um eine bittersüße Geschichte darüber, wie es sich anfühlt, die große Liebe loslassen zu müssen. Das sollte man wissen, bevor man mit falschen Erwartungen an diesen Roman herangeht, finde ich.

Was man bekommt ist nämlich nicht ganz die zuckersüße Geschichte, die man erwarten würde. Die Geschichte ging mir ganz schön ans Herz, wenn ich ehrlich sein soll. Aber Grace hat ein paar echt liebenswürdige Mitstreiter auf ihrer Reise zurück zu sich selbst - Nadia, eine Teenagerin, die fantastisch Geige spielt und so kratzbürstig rüberkommt, wie es nur geht. Und natürlich den faszinierenden Mr. Williams, der Grace mit seiner warmherzigen Art über eine sehr dunkle Zeit hinweghilft.

Insgesamt ist der Roman wirklich gelungen, eine bittersüße Geschichte für Zwischendurch. Vier Sterne für den Roman von Anstey Harris.

Bewertung vom 30.06.2019
Die Nickel Boys
Whitehead, Colson

Die Nickel Boys


ausgezeichnet

Aufwühlend

Colson Whitehead hat es mit der Geschichte über die Nickel Boys, die übrigens auf einer wahren Geschichte basiert, geschafft, mich immer wieder aus der Fassung zu bringen. Elwood Curtis hat große Pläne für die Zukunft. Eigentlich will er unbedingt studieren, nach allem, was man über ihn erfährt, ist er ein guter Junge. Allerdings gerät er unverschuldet in eine Situation, die zur Folge hat, dass er in einer Besserungsanstalt für Jungen landet.

Was bereits für die weißen Insassen kaum zu ertragen ist, ist für Elwood noch viel schlimmer - denn er ist schwarz und die Geschichte spielt in den 60er Jahren - in der Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichstellung von Schwarzen und Weißen kämpfte.

Der Schreibstil von Colson Whitehead ist wie immer unglaublich fesselnd. Die Geschichte an sich ist schrecklich, aber sie zeigt deutlich und ohne Beschönigungen die riesige Ungerechtigkeit, mit der sich die schwarze Bevölkerung damals wie heute noch herumschlagen muss.

Fünf Sterne für den neuen Roman von Colson Whitehead. Ich hoffe, es folgen noch viele mehr!

Bewertung vom 26.06.2019
Die One-Pot-Challenge
Schreiner, Jumbo;Kintrup, Martin;Schocke, Sarah

Die One-Pot-Challenge


sehr gut

Drei Köche, drei Rezepte, jeweils eine Hauptzutat

Die Challenge im Titel des Kochbuches ist definitiv ernst gemeint, denn unter einer jeweils ausgewählten Hauptzutat treten drei Köche mit drei Rezeptvorschlägen gegeneinander an.

Dabei kam es für mich nicht selten vor, dass mir mehr als eines der drei Gerichte zugesagt hat. Aber es war auch das eine oder andere Mal so, dass ich keines der Rezepte ausprobieren wollte.

Die Rezepte sind meiner Meinung nach alle auf einem machbaren Schwierigkeitsniveau, sodass man kein Meisterkoch sein muss, um hier den Kochlöffel schwingen zu können. Und die Grundidee der Challenge bringt definitiv noch ein bisschen Pep in das Kochbuch, das sich durch diesen Ansatz durch andere Kochbücher unterscheidet.

Mein Votum lautet vier von fünf Sternen, da für mich nicht bei allen Hauptzutaten etwas dabei war.

Bewertung vom 17.06.2019
Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
Brennan, Sarah Rees

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten


weniger gut

Zu eindimensional

Kennt ihr das, wenn man sich wirklich auf etwas gefreut hat - und dann leider total enttäuscht wird? So ging es mir mit "Golden Darkness" von Sarah Rees Brennan.

Auf diese Dunkel- und Lichtstadtgeschichte war ich dermaßen neugierig, dass ich es kaum erwarten konnte, das Buch in Händen zu halten. Und auch beim Auspacken war noch alles in bester Ordnung - schließlich ist das Cover wirklich wunderschön.

Allerdings waren die in der Leseprobe enthaltenen Kapitel meiner Meinung nach bereits die besten aus dem ganzen Buch. Die Liebesgeschichte war mir zu kitschig, die Charaktere zu eindimensional. Lucie und Ethan waren beide ohne wirkliche Ecken und Kanten, dafür aber umso nerviger. Die Image-Kampagne, die Lucie abzieht, war für mich viel zu plump - kein Vergleich z.B. zu dem Versuch von Katniss und Peeta aus "Die Tribute von Panem", auf ihrer Siegertour alle von der Geschichte vom glücklichen Paar zu überzeugen.

Von mir erhält "Golden Darkness" daher leider nur zwei Sterne, weil das Grundkonzept der Geschichte mir trotz allem gefallen hat.