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Bibliophil

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2023
Muskeln - die Gesundmacher
Froböse, Ingo

Muskeln - die Gesundmacher


ausgezeichnet

Gesund durch Sport

In dem Sachbuch "Muskeln - die Gesundmacher" (Ullstein extra) von Prof. Dr. Ingo Froböse werden die Muskeln sowie deren Einfluss auf die Gesundheit thematisiert.

Das Cover ist in einem angenehmen Türkis und einem Schriftzug in leichten Tönen (weiß und gelb) gehalten. Der Hintergrund ist wie Muskeln geformt und sehr passend gewählt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, kurzweilig und leicht verständlich. Fremdwörter werden erklärt, jedoch ist vielleicht nicht jedes Kapitel für jeden so einfach zu verstehen. Zunächst werden die Muskeln allgemein beschrieben, bevor dann auf verschiedene Krankheiten und den positiven Einfluss von Sport eingegangen wird.

Unterschiedliche Studien werden einbezogen, sodass man auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand gebracht wird. Die Kapitel sind kurz und sinnvoll gegliedert. Interessante Informationen stehen in Kästchen. Zudem enthält das Buch auch einige Abbildungen zur besseren Anschaulichkeit.

Fazit: ein Must-have für all diejenigen, die im sportlichen und medizinischen Bereich tätig sind oder ein Interesse für diese Thematik mitbringen.

Bewertung vom 14.05.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


sehr gut

Action trifft Humor

Der Thriller "Seventeen" (rororo) von John Brownlow, ins Deutsche übersetzt von Stefan Lux, handelt von einem skrupellosen Auftragskiller, der seinen Vorgänger töten soll und gleichzeitig anfängt, Gewissensbisse zu bekommen.

Das Cover ist genial gestaltet und wie eine optische Täuschung. Die gelbe Siebzehn mit schwarzem Hintergrund und ein Agent, der halb sichtbar ist und aus der Dunkelheit kommt sowie halb in Deckung steht. Es spiegelt den Thriller sehr gut wider.

Der 394 Seiten lange Thriller ist in viele kurze Kapitel und sieben Teile unterteilt. Während man anfangs nur Seventeen begleitet, der als Ich-Erzähler auftritt und seine Geschichte niederschreibt, nimmt man später auch andere Perspektiven ein, die auf Erzählungen beruhen müssen bzw. auf Videomaterial, da Seventeen nicht dabei gewesen war.

Insbesondere der Anfang ist sehr humorvoll geschrieben, sodass man auch immer wieder Schmunzeln muss. Leider gerät der britische Humor im Laufe der Geschichte zu Gunsten der Action ein wenig ins Hintertreffen. Hier erinnert das Buch sehr an einen Film und man kann sich die Handlung gut bildlich vorstellen. Der Drehbuchcharakter ist aufgrund des Hintergrundes des Autors nachvollziehbar.

An Tiefe mangelt es jedoch leider ein bisschen. Die Charaktere werden zwar gut skizziert, aber die Handlung bleibt vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil sehr kurzweilig und es macht Spaß, den Thriller zu lesen.

Fazit: ein actiongeladener und temporeicher Thriller mit humorvoller Komponente.

Bewertung vom 16.04.2023
Das Spiel - Desert Rogue
Hense, Julia

Das Spiel - Desert Rogue


ausgezeichnet

Tödliches Spiel

Der Thriller "Das Spiel - Desert Rogue" von Julia Hense handelt von einem Computerspiel, das von den US-Amerikanern für militärische Zwecke eingesetzt wird. Der Journalist Navid hat Beweise für ein geheimes Drohnenprogramm gesammelt und wird deswegen umgebracht sowie als Terrorist gebrandmarkt. Kurz vor seinem Tod konnte er seinem Mitbewohner Tim noch eine E-Mail mit den Dokumenten senden. Dieser ist Programmierer bei dem Unternehmen, das das Computerspiel "Desert Rogue" betreibt. Dieser soll zusammen mit Navids Freundin Bahar zu Ende bringen, was Navid begonnen hatte. Beide werden polizeilich gesucht und zu Terroristen erklärt. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Das Cover ist sehr schlicht in schwarz gehalten mit weiß-rotem Schriftzug. Leider fühlt sich der Einband nicht so gut an und sieht schnell unschön aus, wenn man das Buch öfter zur Hand nimmt. Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, denn es lohnt sich ins Buch reinzulesen.

In vielen kurzen Kapiteln, überschrieben mit Zeit und Ort, wird die Perspektive jeweils gewechselt. Leser begleiten Tim, Bahar, die Amerikaner, das BKA, Alex - den Inhaber von Custo Games und Chef von Tim - sowie Armin - den Ex-Chef von Navid. Das Buch liest sich gut und die Geschichte ist sehr kurzweilig. Die Spannung wird aufrechterhalten und die Leser werden zielsicher und übersichtlich durch die Handlung geführt. In die Charaktere kann man sich gut einfühlen, sodass man gut in die Geschichte eintauchen kann. Es wird auch bereits auf eine Fortsetzung hingewiesen; es bleibt also spannend.

Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen und empfehlenswert für jede Person, die spannende Bücher mag.

Bewertung vom 19.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Folgenschwere Versprechen

Der Thriller "Fünf Winter" (Suhrkamp) von James Kestrel, übersetzt von Stefan Lux, handelt von einem Detective des Honolulu PD, der mit der Aufklärung eines brutalen Doppelmords beauftragt wird, und dabei selbst ins Visier gerät, während der Zweite Weltkrieg wütet.

Das Cover ist auffällig mit einer dunklen Strandlandschaft, viel dunklem Gras mit dem rot herausstechenden Titel, einer roten Sonne - möglicherweise eine Anspielung auf die Flagge Japans - und einem Detective auf der Jagd oder Flucht in einem schönen Hardcover. Es wirkt mysteriös und spannend.

Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt und in einer gut lesbaren Schriftgröße geschrieben. In größeren Abschnitten werden die Handlungsorte und Zeiträume angegeben.

Der Thriller ist unglaublich spannend geschrieben. Die Charaktere wirken real und so lässt es sich gut in die Handlung eintauchen. Der Protagonist Detective Joe McGrady, ehemaliger Offizier, hat harte und liebevolle Seiten. Er hält an seinen Versprechen trotz aller Einsätze fest. Insgesamt werden die Männer in der Kriegszeit im Konflikt dargestellt zwischen Familie und Patriotismus.

Es gibt brutale Stellen in dem Buch, jedoch wird man gut und behutsam durch die Geschichte geführt. Auch der Anteil an historischem Hintergrund nimmt keine Überhand, sondern ist passend platziert, um die Geschichte echt wirken zu lassen.

Dieser 495-seitige Thriller vereint spannende Elemente aus Kriminal-, Kriegs- und Liebesgeschichte in einem. Ein absolut lesenswertes Buch!

Bewertung vom 17.02.2023
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Komplizierte Familiengeschichte

Der Kriminalroman "Das neunte Gemälde" (Kiepenheuer & Witsch) von Andreas Storm spielt im Kunstmilieu. Der Kunstexperte Lennard Lomberg wird kontaktiert, um ein verschollenes Gemälde zurückzuführen. Bevor Näheres besprochen werden kann, ist der Auftraggeber, Gilles Dupret, tot, woraufhin auch Lomberg Ziel der Ermittlungen wird. Lomberg ermittelt auf eigene Faust und erfährt einiges Neues über seine eigene Familiengeschichte. Der Fall wird immer komplizierter und so tun sich Lomberg und die Polizei zusammen.

Das Cover ist eher schlicht in orange gehalten, hat aber auch Wiedererkennungswert. Jedoch ist es vielleicht vom Cover her nicht das erste Werk, zu dem man sofort greifen würde. Dezent abgebildet ist ein Bahnhof, der für die Geschichte von großer Bedeutung ist, wie sich im Verlauf der Handlung herausstellen wird. Die Schriftzeichen sind in unterschiedlicher Größe schwarz hervorgehoben und gut lesbar.

Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart (Lomberg) als auch in der Vergangenheit (Lombergs Vater). Durch diese Rückblenden wird die Familiengeschichte, aber auch der gesamte Fall klarer. Die Charaktere sind gut und facettenreich dargestellt und wirken real. Der Schreibstil ist sehr angenehm und dicht. Zeitpunkt und Ort der Handlung werden immer in der Kapitelüberschrift angegeben, sodass man immer den Überblick behalten kann. Das Ende leitet bereits zu einer Fortsetzung über, die sofort Interesse weckt.

Fazit: Ein wirklich empfehlenswertes Buch für historische Krimiliebhaber, die sich auch für Kunst interessieren. Es ist kurzweilig und ohne Längen geschrieben.

Bewertung vom 30.10.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


sehr gut

Zwei merkwürdige Polizisten

Der Kriminalroman "Bruch - Ein dunkler Ort" von Frank Goldammer (Wunderlich) handelt von einem verschwundenen Mädchen und zwei Polizisten, die sich finden müssen. Die eine kämpft mit Aggressionen, ihrer Versetzung sowie ihrer Vergangenheit, der andere ist eigen, muss den Tod seines Kollegen sowie die Trennung von Frau und Kind verkraften und nimmt Tabletten. Doch beide müssen sie zusammenarbeiten, wenn auch widerwillig.

Das Cover ist auffällig und eigen: in schwarz und rot gehalten. Es ist mysteriös und beklemmend, wie auch der Gefühlszustand der Protagonisten und die Geschichte selbst. Es ist daher sehr passend gewählt.

Das Buch ist spannend geschrieben und die Geschichte ist fesselnd. Nichtsdestotrotz fand ich den Schreibstil in Teilen auch gewöhnungsbedürftig und etwas störend. Die Geschichte enthält einige Wendungen, war aber auch ein bisschen vorhersehbar. Auf jeden Fall lässt sich gut in die Geschichte eintauchen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, wirken real, haben hier und da aber auch Schwächen, denn ihr Verhalten wirkt nicht immer logisch. Die Protagonisten nehmen viel Raum in der Geschichte ein, sodass die Handlung nicht immer im Vordergrund steht. Es bleibt aber auf jeden Fall viel Spielraum für Fortsetzungen.

Im Großen und Ganzen ist das Buch empfehlenswert für Krimiliebhaber. Die Geschichte wird nicht langweilig und kann ein paar Stunden Unterhaltung bieten.

Bewertung vom 22.05.2022
Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


gut

Schrille Regionalkrimi-Satire

Im Regionalkrimi "Zurück nach Übertreibling" (dtv) von Gloria Gray geht es um Vikki Victorias eigene Ermittlungen in einem Entführungsfall.

Das Cover hat mir auf den ersten Blick gar nicht zugesagt. Auf den zweiten Blick finden sich aber viele Details, die alle bayerischen Klischees bedienen, sodass es doch ganz gut passt. Auf dem Cover gibt es also schon Mal viel zu entdecken.

Der Toni ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und will sich an Vikki rächen, da er sie für den Tod an seiner Frau verantwortlich macht. Vikki sucht zunächst das Weite und wird in einen Entführungsfall verwickelt. Da sie der Polizei nicht allzu viel zutraut, nimmt sie kurzerhand die Ermittlungen selbst in die Hand.

Zunächst war der Schreibstil frisch, schräg, lässig, humorvoll und Mal was Neues. Als würde man es von jemandem erzählt bekommen, der ohne Punkt und Komma redet und gerne Mal abschweift; gleichzeitig aber einen Gag nach dem anderen abfeuert.

Jedoch war ab etwa der Hälfte des Buches die Luft ein wenig raus. Es hat sich etwas gezogen, die Handlung war recht vorhersehbar, wenig originell, Spannung kam leider nicht auf.

Der Fokus liegt hier jedenfalls nicht auf einem Krimi, sondern es handelt sich eher um Satire. Alle möglichen Gruppen bekommen ihr Fett weg, jedes Klischee wird bedient, auf politische Korrektheit wird definitiv nicht geachtet.

Es handelt sich hier um ein Buch für zwischendurch ohne große Ansprüche, das auch zum Schmunzeln einlädt und sich nicht allzu ernst nimmt.

Bewertung vom 22.04.2022
Sei stärker als die Angst
Fleisch, Sabrina

Sei stärker als die Angst


ausgezeichnet

Persönlichkeitsentwicklung

Das Arbeitsbuch "Sei stärker als die Angst" von Sabrina Fleisch (allegria) beinhaltet Tipps und Übungen zum besseren Umgang mit (negativen) Gefühlen bzw. Angst im Speziellen in 22 Kapiteln.

Das Cover ist sehr gelungen. Es hat etwas Beruhigendes, Harmonisches und Schönes. Der sanfte Lilaton mit goldener verschnörkelter Schrift zur Hervorhebung der wichtigsten Worte sowie den Pflanzen erwecken einen warmen und liebevollen Eindruck.

Es wird empfohlen, das Arbeitsbuch von vorne nach hinten zu lesen, was auch sinnvoll ist. Es ist kein Buch, das man Mal eben liest. Es beinhaltet viele Übungen, die teilweise sehr viel Zeit und Auseinandersetzung mit sich selbst benötigen. Wenn man etwas bewirken will, ist das aber notwendig. Im Buch selbst wird auch Platz gelassen für die jeweiligen Übungen, sodass man frei entscheiden kann, ob man direkt im Buch oder in einem extra Notizheft arbeiten möchte.

Das Buch ist sehr sinnvoll aufgebaut. Es wird mit der persönlichen Geschichte der Autorin eingeleitet. Darauf folgt die Feststellung der Ausgangslage. Danach geht es u. a. von Emotionen allgemein über Angstentstehung, Angstarten sowie Bewältigungsstrategien zu Affirmationen, Angstverwandlung, Atemtechniken, Liebe und Vergebung.

Neben Informationen dominieren sich daran anschließende Übungen, die man vollumfänglich bearbeiten sollte. Teilweise sind neben dem Text auch Bilder und Tabellen enthalten. Auch diese lockern das Buch und dieses schwierige Thema auf. Die Übungen sprechen unterschiedliche Bereiche an, so soll geschrieben, gemalt, skizziert, fantasiert, usw. werden. Einzelne Übungen und Absätze muss man manchmal erst sacken lassen, bevor es weitergehen kann.

Die Informationen und auch Schilderungen von von der Autorin selbst erlebten Situationen sind eingehend sowie leicht verständlich geschrieben. Sie sind nicht extrem tiefgreifend, aber das verhindert auch, dass das Buch mit Informationen überladen wird. Es ist in erster Linie wirklich ein Arbeitsbuch und kein Buch, um sich umfassend zu informieren. Dafür befinden sich aber am Ende des Buches auch Quellen und Verweise auf weiterführende Literatur.

Dieses Buch ist empfehlenswert für jeden, der sich intensiv mit sich selbst auseinandersetzen und eine Veränderung bewirken möchte, damit Ängste nicht (länger) das eigene Leben bestimmen.

Bewertung vom 31.03.2022
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


sehr gut

Verworrener Wintersportkrimi

Bei dem Hörbuch zum Kriminalroman "Ein Grab für zwei" von Anne Holt, gelesen von Katja Bürkle, handelt es sich um den ersten Teil einer neuen Krimireihe. Bei der Geschichte geht es um Noch-Anwältin Selma Falck, die, an ihrem Tiefpunkt angelangt, von Jan Morell dazu genötigt wird, den Dopingfall seiner Tochter und Spitzensportlerin Hege Chin zu untersuchen. Es dauert nicht lange, dann gibt es einen weiteren Dopingfall und ein Spitzenathlet verliert sein Leben. Hängen die beiden Fälle zusammen, und wenn ja, wie?

Das Cover zeigt passend zur Geschichte eine Winterlandschaft mit Loipe und zwei Menschen im oberen Teil. Die schwarze Schrift fügt sich schön ein. Insgesamt ist es aber etwas unscheinbar.

In der Geschichte gibt es einige Schauplätze und Handlungsstränge, die sich immer mehr zusammenfügen, manchmal jedoch auch ein wenig verwirrend sein können. Es kommen sehr viele Charaktere vor, sodass es mir öfter nicht ganz leicht gefallen ist, diese auseinanderzuhalten. Da wäre mir manchmal eine Printausgabe lieber gewesen, in der man auch Mal hätte zurückblättern können. Die Charaktere lassen sich nicht in gut und böse einteilen, denn sie alle haben ihre dunklen, aber auch menschlichen Seiten. Über die Protagonisten erfährt man auch Hintergründe, sodass sie Gestalt annehmen und ihr Handeln nachvollziehbar wird.

Die Thematik Doping und Wintersport hat mich sehr angesprochen. Es ist und bleibt ein aktuelles Thema. Für mich war es der erste Krimi in dieser Kombination und von dieser Autorin und er hat mir gut gefallen. Der Stil ist interessant, die Schilderungen detailreich und ein Miträtseln ist möglich.

Die Stimme und Intonation der Sprecherin sind sehr angenehm. Ich habe ihr gern zugehört. Jedoch waren die einzelnen Tracks des Hörbuchs leider nicht kapitelweise abspielbar. Dadurch konnte man nicht gezielt wieder einsteigen oder zurückspringen, sondern war immer irgendwo mittendrin und das manchmal leider etwas zusammenhanglos.

Dieses Hörbuch ist denjenigen zu empfehlen, die sich für die Thematik interessieren, verworrene, vielschichtige Geschichten mögen und intensiv zuhören wollen. Es eignet sich nicht so sehr, wenn man es nur nebenbei hören möchte, da man da schnell den Überblick und dadurch das Interesse verlieren kann. Ich werde es mir auf jeden Fall nochmal anhören und bin überzeugt, noch einiges zu entdecken, was mir beim ersten Hören nicht so sehr aufgefallen ist.

Bewertung vom 10.03.2022
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


ausgezeichnet

Gefährliches Manuskript

Der Thriller "Der Gräber" von Fredrik P. Winter (HarperCollins) aus dem Schwedischen von Ulla Ackermann handelt von einem Serienmörder, der sich jedes Jahr in die Häuser seiner Opfer gräbt und diese verschwinden lässt. Die Ermittlungen treten auf der Stelle, vom Täter keine Spur. Und dann taucht ausgerechnet ein Manuskript zu diesem Serienmörder in einem Verlag auf. Daraufhin stellt sich die Frage: Ist dieses wirklich Fiktion oder doch Fakt?

Das Cover zeigt einen dunklen Keller mit Erde. Es passt gut zur Geschichte, da sich der Gräber in die Keller seiner Opfer gräbt. Die gelbe rissige Schrift fügt sich darin gut ein. Insgesamt ist das Cover düster wie auch die Geschichte selbst.

Im Zentrum der Handlung stehen die Lektorin Annika, die verzweifelt versucht, ihren Verlag zu retten, sowie die Kriminalkommissarin Cecilia, die den Serienmörder endlich schnappen möchte. Zudem kommt in Rückblenden auch Jan Apelgren, ein erfolgreicher Krimiautor, dessen Lektorin Annika war, bevor er vor Jahren auf unerklärliche Weise verschwunden ist, vor. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Man kann mit ihnen mitfühlen und in die Geschichte eintauchen.

Das Buch ist aufgeteilt in drei Teile, mit sehr vielen kurzen Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven. Besonders ist jedoch, dass zu Beginn eines jeden Kapitels der Serienmörder zu Wort kommt. Dadurch wird man auch in seine Welt eingeführt, erfährt immer mehr über ihn und nach und nach entwickelt sich ein Bild und eine Geschichte. Das gibt dem Thriller noch ein extra Maß an Spannung.

Die Handlung selbst ist leider sehr vorhersehbar, jedoch ist der Schreibstil unglaublich fesselnd, sodass das Buch trotzdem lesenswert ist. Für sanfte Gemüter ist es nicht unbedingt geeignet, denn es ist auch gruselig. Nicht alles wird abschließend geklärt und ein gewisser Sinn bzw. Offenheit für Mystery-Elemente in einer Geschichte sollte mitgebracht werden. Wer das mag, wird Gefallen an dem Buch finden.