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Bewertungen
Insgesamt 17 BewertungenBewertung vom 30.03.2022 | ||
Das Buch von Vonderach ist ein kurz gefasstes Kompendium der Völkerkunde mit dem Schwerpunkt der Psychologie. Das ist ein schwieriges Thema heute, Völkerkunde sowieso und insbesondere die Beschreibung der charakteristischen psychologischen Merkmale von Völkern. Das Thema ist in der Öffentlichkeit tabu. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit psychologischen Unterschieden der Völker ist in die Schmudelecke der Wissenschaft verbannt. Man meidet die Lehre und Forschung damit. Ursache dafür ist die Verwechselung der Begriffe Gleichheit und Gleichwertigkeit. Unterschiede, Ungleichheiten beinhalten oft a priori eine Wertung in höher- und minderwertig. Und natürlich gehören wir selbstverständlich zu den höherwertigen, so wie das für sich auch alle anderen proklamieren. Die natürliche Entwicklung von Diversitäten ist die Grundvoraussetzung der Evolution, die hat mit dem Aufkommen des Homo sapiens keineswegs ihren Endpunkt erreicht und erst recht nicht bei der Entwicklung des menschlichen Gehirns. |
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Bewertung vom 16.03.2022 | ||
Fünf mal fünf Punkte für dieses Buch des indischen Geschichtsphilosophen Pankaj Mishra. Ich empfehle die Lektüren allen, die den hehren Wunsch in sich verspüren, die heutige Welt politisch verstehen zu wollen. Für Mishra ist die Geschichte nicht die der Kriege und Feldschlachten, sondern die Geschichte der geistigen Auseinandersetzung mit den bedeutenden politischen Theorien, die sie angetrieben hat. Er ist ein Bewunderer Tocquevilles. Er besitzt dabei eine Sicht, die uns als Europäer versperrt ist. Er fliegt wie mit einer Drohne über Zeit und Raum der Geschichte ohne Partei zu ergreifen und Vorlieben zu frönen. |
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Bewertung vom 15.02.2022 | ||
Graeber und Wengrow sind der Meinung, sie hätte das Rad erfunden, zumindest ist das mein Eindruck, der sich bei mir beim Lesen ihres Buches einstellte. Flapsig, überheblich und arrogant treten sie auf. Alles was bisher Wissenschaft war, ist nicht der Rede Wert. Nur Graeber und Wengrow kennen die Wahrheit. Dabei ist das, was sie als neu darstellen, gar nicht so neu. 2 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 08.02.2022 | ||
Abschied vom Abstieg (eBook, ePUB) Die Münklers bohren hier ganz dicke Bretter. Wie soll es mit unserer Gesellschaft weiter gehen? 100 Jahre nach dem durch Spengler prophezeiten Untergang gibt es sie immer noch, wenn auch ganz anders als dieser dachte. In 100 Jahren wird vielleicht wieder ein schlauer Kopf ein neues Buch mit ähnlichem Anspruch schreiben. Wie wird unsere Gesellschaft dann aussehen? Die Frage bleibt offen, wir werden es nicht mehr erleben. Auf mich machen die Gedanken der Münklers einen deprimierenden Eindruck, zwar denkt man beim Lesen auf jeder Seite: das habe ich schon mal zumindest gedacht bezüglich des Abstiegs. Aber wo bleiben die zündenden Gedanken bezüglich des Abschieds vom Abstieg? Die Lösungen bleiben doch weit hinter den dargestellten Probleme zurück. Die alles überdeckende Frage bleibt: ist unsere demokratische Ordnung zukunftsfähig? Den Münklern geht es da nicht anders als Platon im antiken Athen. Pläne für den idealen Staat sind nicht praktisch realisierbar. Ich bin trotzdem optimistisch, Demokratie kann sich nur praktisch entwickeln. Solange sie Demokratie bleibt, wird sie sich immer weiterentwickeln, den sie ist auf dem Prinzip Versuch und Irrtum aufgebaut. Sie wird immer wieder zu Irrtümern und neuen Versuchen führen solange sie weiter Demokratie bleibt, im Gegensatz zur Autokratie, Oligarchie (Politbüro etc.), Diktatur (Putin etc.) oder gar Tyrannen (Kim Jon-un etc.). Diese können nur untergehen, wenn ihre Zeit abgelaufen ist. Die eigentlich Frage ist also: wie können wir die Demokratie erhalten? Dazu ist es heute notwendig die neuen technischen Mittel richtig einzusetzen. War zu Platons Zeiten eine starke Stimme auf der Agora nützlich. Demosthenes musste dazu Kiesel am Strand suchen, für Luther waren dazu Nagel, Hammer und ein Flugblatt notwendig (Gutenberg-Galaxis), vor 100 Jahren war es das Radio, heute sind es die digitalen Medien, die richtig eingesetzt werden müssen. |
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Bewertung vom 06.01.2022 | ||
Erklärung des Unerklärbaren? |
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Bewertung vom 27.06.2020 | ||
Das Lesebuch habe ich mir zur Lektüre gekauft, ohne Student zu sein und ohne mich beruflich mit Biologie zu beschäftigen. Es ist überaus lesenswert, kurzweilig und zuweilen witzig. Das Buch wendet sich in seiner Machart an einen breiteren Leserkreis, als nur an Studenten der Biologie. Allerdings ist für die vielen Fremdwörter parallel eine Suche im Netz beim Lesen notwendig. Das Buch verliert sich nicht in Detailfragen sondern bringt alle Beispiele kurz auf den Punkt. Die Auseinandersetzung mit Kreationisten erfolgt erfreulich nur kurz. Überraschend waren für mich Aussagen wie: Lebewesen sind nur Werkzeuge ihrer Allele. Dass viele Fragen der Evolution zwar gestellt aber nicht abschließend beantwortet werden können, schränkt das Buch nicht ein sondern macht es noch lesenswerter: Sind die Ursachen von Massenaussterben ausschließlich extern (astronomisch, geologisch) oder auch ohne diese intern evolutionär verursacht? Führt die Evolution zu immer komplexeren Ökosystemen und Lebewesen? Für mich offen bleibt die Frage offen, warum sich die Entwicklung eines Gehirns von der Leistungsfähigkeit wie bei uns Menschen nur bei uns erfolgt ist? Die Begriffe Ursache und Grund werden im Buch wie in der Umgangssprache fälschlicher Weise synonym verwenden. Der Begriff Rasse, der zur Zeit stark diskutiert wird, taucht im Buch nicht auf. |
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Bewertung vom 24.05.2020 | ||
Zhao hat mit der Streitschrift "Alles unter dem Himmel" für Europäer seine Sichtweise der zukünftigen Weltpolitik umfassend auf philosophischer Basis dargestellt. Von der ich annehmen muss, dass sie sich mit der Sichtweise der gegenwärtigen chinesischen Regierung weitgehend deckt. Vorweg: diese Sichtweise ist für mich in höchstem Maße erschreckend. Mir liefen beim Lesen kalte Schauer über den Rücken. Trotzdem und gerade deshalb möchte ich jedem philosophisch interessierten Leser diese Buch dringendst anraten. Ich hoffe europäische oder amerikanischen Philosophen werden darauf eine entsprechend Antwort verfassen, zu der ich als Laie nicht in der Lage bin. Es wäre töricht die Gedanken von Zhao als nicht diskussionswürdig abzutun. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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