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DrAmaya

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


sehr gut

Beeindruckend, tiefgründig, aber weniger Elefanten als erwartet

In Dalee nimmt uns der Autor Dennis Gastmann auf eine Reise mit – die Reise des jungen Bellini und seiner Familie und ihrem Arbeitselefanten Dalee. Zusammen mit vielen anderen Familien und insgesamt einer Herde Arbeitselefanten geht es im Rumpf eines Schiffes zu den Adamameninseln, um dort im vielgelobten Paradies neu anzufangen.

Das Buch hat mich gleichzeitig sehr beeindruckt und doch meine Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Zunächst schafft es der Autor wunderbar, mich mitzunehmen. Der Schreibstil ist großartig und insbesondere Szenen, in denen wir mehr vom Großen Grauen, seinen Schwimmkünsten, wie er zu seinem Namen kam oder der Natur erfahren, haben mich besonders beeindruckt. Auch die vielen Informationen rund um den Beruf des Mahuts oder Elefanten im Allgemeinen fand ich sehr gut in den Lesefluss eingebettet. Etwas enttäuscht hat es mich, dass der Fokus des Buches gar nicht so sehr auf den Elefanten liegt, wie es die Kurzbeschreibung vermuten ließ. Stattdessen habe ich viel darüber gelernt, wie es bei der Kolonialisierung der Adamaneninseln zuging; aber auch Themen wie Freundschaft, das Altern und auch der Tod werden thematisiert.

Zusammenfassend wirklich ein gutes Buch, dass ich sehr gern weiterempfehle. Mich hat es in jedem Fall sehr nachdenklich zurückgelassen.

Bewertung vom 14.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Fesselnd und unglaublich gut konstruiert
Die Geschichte rund um den Charakter Joe MacGrady beginnt im Jahr 1941 in Honolulu mit einem Mordfall, mit dem MacGrady betraut wird – es ist sein erster Mordfall am Honolulu Police Department. Die Lösung dieses Mordfalls soll MacGrady über viele Jahre hinweg beschäftigen: So wie es auch der Titel des Buches bereits ankündigt - Fünf Winter.

Der Roman des Autoren James Kestrel scheint fast schon normal zu beginnen, denn Mordfällen sind heutzutage Thema vieler Bücher. Trotzdem hob sich für mich die Geschichte bereits von Anfang an von vielen anderen Büchern ab. Der Autor schreibt nicht nur sehr bildhaft, sondern hat einen wirklich interessanten Schreibstil, der mich über das komplette Buch hinweg gefesselt hat. Es war aber nicht unbedingt die Spannungskurve, die mich gefesselt hat, sondern eher die inhaltliche Erschließung der Erzählung selbst. Für mich war es endlich mal ein Buch, bei dem nicht von Anfang an klar war, wie es ausgeht, oder welche klischeehaften Wendungen als nächstes geschehen. Stattdessen schafft es der Autor wirklich eindrucksvoll unterschiedlichste Elemente geschickt zu kombinieren. Ich bin sonst keine Leserin historischer Romane oder von Liebesgeschichten. In diesem Buch kommt alles zusammen und wirkt doch sehr natürlich und hat mich absolut begeistert. Gleichzeitig wirkt es sehr gut recherchiert und kann vermutlich noch den ein oder anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse des Krieges ermöglichen. Insbesondere die Entwicklung des Charakters des Joe MacGrady über die unterschiedlichen Jahre des Krieges sind ungemein gut gelungen.

Ich würde das Buch das Buch vermutlich nicht Thriller nennen, für mich hat es mehr den Charakter eines Krimis mit historischen Elementen und einer sehr zarten Liebesgeschichte. Definitiv ein Buch, das überzeugt!

Bewertung vom 02.01.2023
Gesund essen durchs Jahr
Schocke, Sarah

Gesund essen durchs Jahr


sehr gut

Praktische Tipps und saisonale Rezepte
Das Buch "Gesund essen durchs Jahr" von Sarah Schocke ist gleichzeitig ein Ratgeber sowie Rezeptbuch. Das Buch selbst ist absolut praktisch mit seitlichem farbig markierten Register um schnell den aktuell relevanten Monat zu finden. Auch die zahlreichen Fotos sind enorm ansprechend, so dass man gerne einfach mal durch das Buch blättert. Das macht das Buch bereits zu einem sehr guten Geschenk für alle, die sich für das Thema gesunde und nachhaltige Ernährung interessieren.
Aber auch der Inhalt des Buches kann mit dem Einband und der Aufmachung mithalten. Die Autorin führt in jedem Monat relevante Tipps und Hinweise ein, z.B. die Relevanz von veganer Ernährung in Zeiten des Klimawandels im Januar oder die Vor- und Nachteile sowie Funktionsweise von Fasten im März.
In jedem Monat stellt die Autorin außerdem saisonale Gemüse vor, die in modernen Zeiten vielleicht häufig nicht genug Beachtung finden. Hier habe ich schon ein paar sehr gute Tipps erhalten und durchaus auch mal Produkte gekauft, die bisher nicht auf meinem Speiseplan standen. Neben den Tipps und der Auswahl verschiedener Produkten pro Monat gibt es außerdem immer noch ein paar Rezepte. Also eine durchaus sehr gelungene Kombination.
Besonders gut bei diesem Buch finde ich, dass die Tipps und Hinweise wirklich praktikabel sind. Auch die Rezepte sind Alltagsrezepte für die man die Zutaten in jedem Supermarkt finden kann. Also nichts abgehobenes. Für mich persönlich hat das Buch allerdings nicht viel neues geboten. Nach dem Lesen fühle ich mich aber doch wieder etwas motivierter, genauer auf meine Gewohnheiten zu achten und doch hier und da wieder ein paar Verbesserungen vorzunehmen. Alles in allem hätte ich aber gern von allem etwas mehr: mehr Detailtiefe bei den zum Teil doch sehr unterschiedlichen Themen, die angerissen werden oder aber auch mehr saisonale Produkte sowie mehr Rezepte. Das ist natürlich in einem Buch schwer zu realisieren, daher ordne ich das Buch eher als einen sehr gelungenen Überblick ein, den man auch gern öfter mal in die Hand nimmt.

Bewertung vom 11.12.2022
Der Junge im Fluss
Kolee, Nestor T.

Der Junge im Fluss


gut

Unerfüllte Erwartungen und etwas zu abstrakt
Das Buch "Der Junge im Fluss – Über die Suche nach dem eigenen Ich" von Nestor T. Kolee widmet sich einem Thema, dass mich sehr interessiert: der Veränderung und des Bewahrens. Ich habe hierzu schon einiges gelesen. Bei diesem Buch war ich aufgrund des Covers zunächst aber etwas stutzig. Das ist einfach nicht mein Stil und wirkt auf mich etwas zu verträumt und mystisch. Die Illustrationen im Buch dahingegen, gefallen mir wirklich sehr. Die Leseprobe hat mich allerdings sehr neugierig gemacht und hat mich direkt angesprochen.
Der Schreibstil des Autors ist mit einfachen kurzen Sätzen leicht zu lesen und passt durchaus auch gut zum Thema. Ab und an wirken die Sätze aber leider etwas konstruiert und aufgesetzt. Es wirkt fast so, als würde der Autor fast schon erzwingen wollen, spezifische Weisheiten zu transportieren und das Thema zu bedienen. Das hat den Lesefluss für mich etwas gestört.
Der Anfang des Buches hat mich wirklich sehr angesprochen, doch mit Fortschritt der Story, wurde es immer verworrener. Die Charaktere blieben etwas flach und zeigen unterschiedliche Charaktertypen mit guten und schlechten Eigenschaften. Das wirkt ab und zu etwas klischeehaft. Inhaltlich gab es auch am Ende noch viele Fragezeichen in meinem Kopf. Vieles ist einfach sehr abstrakt und konstruiert. Aber rückblickend muss ich definitiv feststellen, dass das Cover doch zum Inhalt passt. Also vielleicht hätte ich auf meinen ersten Eindruck hören sollen. Mein Buch war es leider nicht. Aber es gibt mit Sicherheit viele Lesende, die das ganz anders sehen, als ich ;)

Bewertung vom 11.12.2022
Alle_Zeit
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


sehr gut

Definitiv keine verschwendete Zeit
Ich habe von der Autorin Terese Bücker zwar bisher noch keine Bücher gelesen, doch dank des Klappentextes bin ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Sachbuch herangegangen. Das Thema, dem sich die Autorin widmet, ist die Zeit. In unterschiedlichen Kapiteln führt die Autorin die unterschiedlichen Herausforderungen der heutigen Zeit auf und weist insbesondere auf die heute immer noch vernachlässigte Care-Zeit hin, ohne die unsere Gesellschaft nicht so funktionieren würde, wie sie es tut und die trotzdem nicht entsprechend gewürdigt scheint.
Das Buch ist fundiert aufgearbeitet und mit unterschiedlichsten Quellen unterlegt. Insbesondere für mich als Wissenschaftlerin war das Buch wirklich sehr ansprechend. Die Gedankengänge der Autorin kann man sehr gut folgen und die unterschiedlichen Aspekte werden sehr gut eingeführt und diskutiert. Ab und zu fand ich die Kapitel etwas langatmig, da sich manche Argumentationen doch wiederholten.
Für mich ist dieses Buch aber trotzdem ein absolutes Sachbuch-Highlight. Das Buch ist definitiv augenöffnend und anregend, da ich so über manche Dinge bisher einfach nicht nachgedacht habe. Ich glaube nun, ein sehr viel besseres Verständnis für Zeit zu haben und auch die Zeit von anderen besser zu würdigen. Ich hatte seit dem Lesen bereits einige Diskussionen mit meinen Kollegen und Kolleginnen über Themen, die in diesem Buch angesprochen wurden. Es hat meinen Alltag also durchaus sehr bereichert. Trotzdem lässt es mich etwas hilflos zurück – ja, ich verstehe besser, was das Problem ist, aber mir als Einzelperson fällt es schwer, etwas konkretes dagegen zu tun.
Trotzdem für mich ein tolles Buch, dass ich sicherlich nochmals lesen werde!

Bewertung vom 27.11.2022
Spaziergang zu dir selbst
Kattilathu, Biyon

Spaziergang zu dir selbst


sehr gut

Mit kleinen Schritten zu mir selbst

Das Buch "Spaziergang zu dir selbst" ist bereits das zweite Buch des Autors Biyon Kattilathu, dass ich gelesen habe. Wie auch bei dem anderen Buch, dass ich bereits kenne, stört mich auch hier wieder etwas das Cover. Ja, grundsätzlich passt das Cover sehr gut zum Titel – der Autor nimmt mich mit auf einen Spaziergang – aber ich persönlich komme nur leider schwer ran an Buchcover, von denen mir die Autoren und Autorinnen entgegenschauen.
Beim Lesen ist mir der Autor selbst allerdings sehr sympathisch und er gibt sich auch authentisch, indem er Anekdoten aus seinem eigenen Leben einbringt. Das Thema der Achtsamkeit und Selbstfindung wird aktuell in vielen Büchern und Beiträgen behandelt – damit trifft der Autor auch meinen Geschmack. Insbesondere das Konzept und die Ausgestaltung mag ich in diesem Buch sehr. Ich fühle mich wirklich mitgenommen auf einen Spaziergang. Die Verbindung zur Natur wird fast schon greifbar und man glaubt den Wald fast schon zu riechen. In jedem der einzelnen Kapitel begeht man einen neuen Abschnitt des Spaziergangs und verbringt so eigentlich einen ganzen Tag mit dem Autor.
Inhaltlich hat mir das Buch tatsächlich streckenweise geholfen ein paar Dinge in meinem Leben positiver zu betrachten oder Situationen zu hinterfragen. Vermutlich werde ich das Buch sogar nochmals lesen, um einige der Gedanken besser zu festigen und in meinen Alltag zu integrieren. Ansonsten war das Buch sehr kurzweilig und insbesondere Menschen, die die Natur sehr lieben, können vermutlich sehr gut darüber weg sehen, dass das Buch nicht allzu viel neues vermittelt sondern mehr dabei hilft, Dinge in sich selbst (wieder) zu finden. Ich habe es sehr genossen und werde es wie gesagt vermutlich nochmals lesen.

Bewertung vom 03.04.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


sehr gut

Ein außergewöhnliches Ermittlerduo stellt sich vor

Mit dem Krimi "Schwarzlicht" von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus startet eine neue Trilogie rund um das Ermittlerduo der Kommissarin Mina Dabiri und dem Mentalisten Vincent Walder. Als Mina und ihr Team eine tote Frau in einer Kiste finden, die mit Schwertern durchbohrt wurde, spricht Mina den Mentalisten Vincent, um neue Einblicke zu gewinnen. Immerhin erinnert der Mord sehr an eine misslungene Zaubervorstellung.

Der Schreibstil ist flüssig und insbesondere mag ich die Charaktere der Kommissarin und des Mentalisten. Nicht nur die Kombination beider Professionen, sondern auch die Eigenheiten der beiden, machen aus ihnen ein sehr interessantes Ermittlerduo, denn beide führen nicht unbedingt ein normales Leben und jeder von ihnen kämpft auf seine Weise mit den Tücken des Alltäglichen. Auch das Team rund um die Kommissarin Mina Dabiri ist sehr interessant. Hier erwarte ich noch einige spannende Einblicke in den noch folgenden Teilen der Trilogie.

Inhaltlich ist der Fall des Buches sehr gut konstruiert. Der Aufbau erlaubt es dem Lesenden mitzurätseln und besonders gut finde ich zudem, dass die Lösung nicht zu vorhersehbar ist. Der Krimi kommt zudem mit ein paar überraschenden Wendungen daher. Bei den Aspekten der Zauberei blieben die Gedanken und Beschreibungen eher oberflächlich, hier hätte ich mir etwas mehr *Magie* erhofft. Zu viele Details gab es stattdessen aus dem Privatleben von Mina und Vincent. Für mich persönlich war das etwas zu viel, andererseits ermöglicht es einem, die Charaktere besser kennenzulernen – für die Fortführung der Reihe also vermutlich durchaus relevant.

Das Buch selbst birgt für mich allerdings noch ein großes Rätsel: Der Titel des Buches. Hier könnte ich mir allerdings vorstellen, dass es sich um ein Problem bei der Übersetzung handelt.

Bei dem Buch handelt es sich um einen guten Start in die Serie. Der Fall ist interessant und gut konstruiert und wenn man zudem auch auf die beruflichen und die persönlichen Hintergründe der Charaktere wert legt, dann ist dieses Buch definitiv eine zu empfehlende Lektüre.

Bewertung vom 03.04.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


gut

Guter Überblick für Neulinge der Finanzwelt

"Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest" von Thomas Kehl und Mona Linke bietet eine Einführung und einen Überblick über unterschiedliche Investitionsmögichkeiten und Versicherungen. Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und macht auch Spaß. Außerdem gibt es hifreiche Visualisierungen, die auch komplexe Zusammenhänge klar und verständlich präsentieren. Also trocken ist das Buch (und der Schreibstil) definitiv nicht. Sehr gut finde ich zudem, dass die unterschiedlichen Kapiteln mit einer Zusammenfassung beendet werden. So werden die wichtigen Sachen wiederholt und man erhält beim Durchblättern einen schnellen Überblick.

Obwohl der Titel suggeriert, dass es sich um das einzige Buch handelt, dass man bezüglich Finanzen lesen sollte, habe ich nicht das Gefühl, umfassend informiert und beraten zu sein. Das Buch liefert definitiv eine sehr gute Einführung für Lesende, die sich bisher noch nicht im Detail mit ihren Finanzen auseinandergesetzt haben und bietet zudem hilfreiche Links zu Tools und weiteren Ressourcen. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass die Inhalte nur an der Oberfläche kratzen. Zumindest habe ich immernoch viele Fragen oder würde mich gern auch mit komplexeren Zusammenhängen auseinandersetzen. Ein weiterer Punkt, der mir negativ aufgefallen ist, ist der Index. Wenn man auf der Suche nach speziellen Informationen ist, ist der leider nicht sonderlich hilfreich.

Das Buch ist definitiv lesenswert und macht Spaß und gibt insbesondere jungen Menschen, die einen Überblick über ihre Mögichkeiten und Optionen gewinnen wollen, einen guten und soliden Einstieg. Den umfassenden Einblick, den der Titel suggeriert, habe ich allerdings vergeblich gesucht.

Bewertung vom 30.11.2021
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Spannend, lehrreich und gesellschaftskritisch
In dem Thriller "Pacific Crest Trail Killer" nimmt uns der Autor Christian Piskulla auf 648 Seiten mit auf den gleichnamigen ca. 4.300 km langen Wanderweg – einem der längsten und spektakulärsten Wanderwege der Welt. Der Trail ist nicht nur anspruchsvoll, sondern es braucht auch ca. 6 Monate um ihn zu bezwingen. Damit sind Wanderer teilweise völlig auf sich allein gestellt in der zum Teil abgelegenen, aber auch wunderschönen Wildnis. Ein perfektes Setting für einen Killer! Als der ehemalige Militärpolizist Mark Stetson sich einen Traum erfüllt und auf den Trail geht, macht er bereits nach 750 km eine entsetzliche Entdeckung: eine Frauenleiche. Er befürchtet, es mit einem Serienkiller zu tun zu haben und informiert die Behörden.

Nicht nur das Cover des Buches hat mich sofort fasziniert. Auch beim ersten Durchblättern war ich sofort von der Karte des PCTs begeistert. Diese hilft beim Lesen, auch wenn ich manchmal Schwierigkeiten hatte, die im Buch angesprochenen Orte zu finden. Aber nicht nur optisch hat mich das Buch sofort überzeugt. Auch der Schreibstil des Autors hat mir sofort gefallen. Mit viel Liebe zum Detail erweckt er die Wildnis am Trail zum Leben und ermöglicht dem Lesenden so, einen Teil mit den Protagonisten zu wandern. Auch die Charaktere finde ich sehr gelungen, angefangen bei ihrer Menschlichkeit bis hin zu den seelischen Abgründen des Killers. Ich gab Charaktere die ich sehr mochte und andere, denen ich bis zum Ende des Buches nicht so recht trauen wollte. Eine tolle Mischung!

Besonders beeindruckt bin ich auch von der Spannung, die konstant aufrecht erhalten wird. Hier werden im Buch überaus geschickt unterschiedliche Themen behandelt, die nicht nur den Thriller-Aspekt bedienen. Der Autor widmet sich gleichermaßen den sozialen Missständen in den USA, Hintergrundinformationen zum Wandern und notwendiger Ausrüstung, den persönlichen Problemen einzelner Protagonisten, oder auch Erotik auf dem Trail. Insgesamt kommt der Thriller ohne detaillierte Beschreibungen von Gewalt aus. Insbesondere im Kontext der Auflösung des Buches und vor dem Hintergrund der Frage, was einen Menschen zum Mörder macht, finde ich das Buch überaus geschickt konstruiert. Man könnte das auch durchaus als ein Experiment an den Lesenden interpretieren – mir hat es zumindest einiges zum Nachdenken gegeben.

Für mich definitiv ein großartiges Buch mit vielen Wendungen und vielen Puzzlestücken, die nicht immer leicht zu interpretieren waren. Über manche Längen oder die Häufung unglücklicher Zufälle am Anfang des Buches schaue ich hier sehr gern hinweg.