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Lesezeichenfee
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Münsterland
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Ich liebe es zu lesen und bin echt eine Leseratte. Am liebsten mag ich Bücher von Emons, Gmeiner und Silberburgverlag. In letzter Zeit haben mich der Ulmer Verlag und Eden Books sehr positiv überrascht. Es ist immer wieder toll, auf tolle Bücher zu stoßen. Ich wandere auch gerne als Ausglich zum Lesehobby. Gerne geh ich auch in Urlaub und besuche die Regionen über die ich lese.

Bewertungen

Insgesamt 464 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2024
Mord am Lago Maggiore
Holenstein, Alexandra

Mord am Lago Maggiore


sehr gut

Urlaubsflair, Mord und Bruno-der-Held

Der Krimi wird aus der Sicht des Ehepaars Tabea und Ludwig erzählt, die zu Ludwigs Vater an den Lago Maggiore ziehen. Herbert Kummer, der Vater und Schwiegervater, ist ein merkwürdiger Geselle. Ich find ihn unfreundlich und zudem kündigt er seinem Gärtner und seiner Köchin. Warum weiß niemand. Dafür hat er aber seinen Basset Bruno. Eines Tages schlägt dieser Alarm und Tabea, die alleine im Haus ist, geht in Herberts Wohnung, wo sie diesen tot findet. Ob die Polizei so wirklich ermittelt, bleibt lange unklar, dafür trifft sich Ludwig immer mit der schönen Kommissarin, was Tabea nicht verborgen bleibt.

Am Besten gefielen mir der Flair und der Lokalkolorit vom Lago Maggiore. Ich konnte mir so richtig vorstellen, wie Tabea im Garten gearbeitet und viel Spaß dabei hatte, auch beim Einmachen des Gemüses, vor allem der Zucchini. Die ruhige Atmosphäre, wenn sie draußen auf der Terrasse saßen, auf den ungemütlichen Stühlen, aber mit Blick auf dem See und dem Glas Wein in der Hand. (Die Ruhe vor dem Sturm ;-) Einfach schön mit so viel Urlaubsflair.

Die Protagonisten wurden auch sehr gut beschrieben und ich hätte da einige Favoriten. Allen voran Basset Bruno, der meine Lieblingsfigur neben Tabea und Mimi war. Ich hatte nur ein Namensproblem. Mir entfielen ständig die Namen. Und bei Bruno dachte ich am Anfang: Wer war das noch mal? Ach ja, das Hundi. ;-) Auch dass die Hauptpersonen Kummer hießen hat mich von Anfang an irritiert. Und bei Herbert und Ludwig vergaß ich am Anfang auch oft die Namen, denn sie waren etwas blass, fand ich. Mit Herbert wurde ich genauso wenig warm, wie mit Ludwig. Ludwig mochte ich bis kurz vor Schluss so gar nicht, aber dann ging es.

Der Krimi selbst war oft spannend, aber halt nicht immer. Im ersten Leseabschnitt dachte ich ein Mal, wenn das kein Emons wäre, ich würde es nicht zu Ende lesen, aber der Lektor wird sich schon was gedacht haben und es ist ja ein Emons, die enttäuschen mich nicht. Teilweise war es etwas zäh. Vielleicht lag es aber auch an den vielen, vielen (bösen) Spuren, die die Autorin gesät hatte.

Zuletzt lag ich dann doch etwas falsch mit meiner Vermutung, wer der Mörder war. Ich hatte mich an jemand fest genagt, den ich nicht mochte. Dafür war dann das Ende wieder total versöhnend und ging gut aus. (Herzlichen Glückwunsch, Frau Kommissarin! Hauptsache Tabea ist wieder glücklich. ;-) Ja, ich meine die Szene im Café, wo Tabea um ihr Getränk kam.)

Den Schreibstil empfand ich, wie einige andere, als gehoben. Obwohl da am Anfang ein böser Ausdruck kam, der mir nur auffiel, weil mir der Rest als „gehoben“ vorkam. Ich dachte zwischendurch, einen Liebesroman am Lago Maggiore von der Autorin würde ich mega gerne lesen. Vor allem mit der tollen Landschaftsbeschreibung und dem Flair. Die Beschreibungen waren echt wunderbar. Kann ich nicht oft genug sagen. Auch immer wieder italienisch eingestreut, grad so, dass es nicht störte, fand ich durchaus gelungen. Die Protas waren zu meist auch gut beschrieben.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit: Ich denke, das war der erste Krimi bei den Krimi-Sehnsuchtsorten von Emons, von Alexandra Holenstein. Überwiegend fand ich den Krimi, die Protas, den Schreibstil und den Urlaubsflair prima. Insgesamt gesehen möchte ich 4 Feensternchen geben. Trotzdem hoffe ich, das nächste Buch von der Autorin lesen zu dürfen. :-)

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2024
Herzklopfen im Ländle
Mai, Sofia

Herzklopfen im Ländle


sehr gut

Sofia Mai Herklopfen im Ländle Emonsverlag 2023

Seite 311: “Es war eine nette Abwechslung.“

Sabine, hat einen Unfall. Ihre Schwester Leonie, die beim Amtsgericht in Ulm arbeitet, fühlt sich verpflichtet zu helfen. Sie sagt ihren Finnland-Geschäfts-Trip ab und fährt nach Gütlingen. Ich vermute mal Gütlingen ist Breitenholz oder der Ort ist zwischen Kay/Mönchberg und Breitenholz angesiedelt. Auf jeden Fall in der Nähe von Entringen, Richtung Herrenberg. Leonie ist zunächst zwei Wochen da, aber daraus werden über 2 Monate, denn da ist ja noch Melly, Sabines 14-jährige Tochter, das Haus, das Café und der große Garten, dazu kommt noch Racka, Mellys Hund. Melly hat keine Lust sich um ihren Hund zu kümmern und dann gibt es ist noch Max, den besten Freund von Sabine.

Zum Lokalkolorit, es werden ein paar schöne Sachen erzählt, wie das vom Griechen in Entringen (wo ich immer noch nicht war, aber der soll super sein, aber er hat immer zu, wenn wir hinwollen), dazu noch Weinberge und Wanderungen im Schönbuch. Ich hoffe nicht, dass noch mehr Leute im Schönbuch biken, dann wird es so überfüllt im Schönbuch, wie im Allgäu, sodass Wanderer keine ruhige Minute mehr haben. Tübingen ist eine wunderschöne Stadt, wo sich ein Stadtrundgang lohnen würde. Aber wenigstens wurde das Rathaus gewürdigt. :-) Was ich eigentlich sagen wollte, Gütlingen hat mich in tiefste Verwirrung gestürzt, erst auf Seite 109 kam ich drauf, dass es nicht Gültlingen ist. ;-) Also ich finde es vielleicht doch von Vorteil, wenn man sich nicht so gut auskennt und nicht in der Gegend aufgewachsen ist, denn dann hat man nicht so viel Spaß im Buch. Wo war das noch mal? Gibt’s tatsächlich einen Entringer Pfaffenberg? Hieß der Pfäffinger nicht so? Waren die nicht auf Hohenentringen? (Der Moscht ist da megalecker ;-) ) Sieht man da die Wurmlinger Kapelle gar nicht (mehr)? Ist es nicht etwas weit mit dem Zug zur Klinik in Tübingen, müsste man da nicht den Stadtbus nehmen? Und wo steigt man ein? Ins Ammertalbähnle, wurde das überhaupt ein Mal so genannt? Und dann gibt’s da noch die ominöse Rezi von Menschen, die sich voll gut auskennen und die den Ort samt Entringen gleich auf die schwäbische Alb legen. Also nee, das ist Schönbuch und nicht schwäbische Alb. Und schwäbisch schwätzt koiner in dem Buch.

Der Liebesroman ist zwar schön, aber geprägt von (etwas zu) vielen Missverständnissen. Also die Szene mit Hohenzollern wäre – sogar für mich – in Romantisch schöner gewesen. Jedenfalls da sich bei Sabine was anbahnt, wäre vielleicht ein Teil 2 möglich? Und dann sind ja noch die Frauen im Dorf, sind die schon versorgt mit einem Mann? *lachweg* Jedenfalls fand ich da am Besten, als Leonie gleichzeitig im Laden ist und hört, was Max über sie sagt.

Dafür gefiel mir die Szene am Besten, als Leonie auf dem Boden saß und Melly endlich nach Hause kommt. Auch die Szene, als Racka ein Mal nicht draußen war, weil Melly sich nicht gekümmert hat und Leonie die Türe aufmacht und Racka rausstürmt, um sich zu erleichtern. Es gab einige sehr einfühlsam-authentische Szenen. Auch die Einarbeitung Leonies in Haushalt, Garten, Racka und vor allem mit dem Pubertier Melly. Das gefiel mir sehr gut. Auch die Besuche im Krankenhaus mit Sabine. Da hätte man noch das erste Wiedersehen mit Racka schön und tränenreich ausführen können. Denn ich kann mir vorstellen, dass das emotional sein würde. Es war auf jeden Fall sehr authentisch und gut beschrieben.

Der Schreibstil ist wie immer: Erste Sahne! Das ist schon wie bei den Krimis, dass man weiterlesen möchte, weil man sich gut unterhalten fühlt.

Das Cover könnte überall sein, aber nicht wirklich am Schönbuch. Wenn man davon mal absieht, ist es schön romantisch. Allerdings ist die Kirschblüte bzw. Blüte überhaupt früher. Aber schön wirkt es trotzdem auf dem Buch.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Wenn man mal den Lokalkolorit komplett weglässt ist es ein unterhaltsamer Liebesroman, den man genießen kann und der ziemlich authentisch rüber kommt.

Bewertung vom 05.05.2024
Mit Nachsicht
Haghiri, Sina

Mit Nachsicht


ausgezeichnet

nachsicht wäre so wichtig

Sina Haghiri - Mit Nachsicht Wie Empathie uns selbst und vielleicht sogar die Welt verändern kann - Kösel 2024 - k

Das Buch erläutert, warum man mit Empathie und Nachsicht, sich selber und die Welt verändern kann.

Leider lässt sich dieses in unserer Gesellschaft nur schwer umzusetzen, weil wir von Klein auf darauf getrimmt wurden, die Umgebung in Schubladen zu stecken. So gibt es für die Meisten nur „rechts oder links“, „alles ist schwarz oder weiß“ „was falsch gemacht – sofort Bestrafung“, da ist es aus mit der Nachsicht mit sich selber und da scheitert auch die Nachsicht mit anderen.

Viele Kapitel in diesem Buch wirken langatmig und sind für den psychologisch ungeschulten Leser schon viel. Exkurse in Soziologie sind interessant, aber sie helfen dem normalen Leser wenig genau das Ziel zu erreichen, welches er erwartet. In diesem Buch finde ich zu wenig ausführliche Erklärungen, wie das gehen soll.

Für mich war das Buch eher trocken, mit wenig Bildern, Tabellen usw. Es hat mich sehr getriggert und oft den Nerv getroffen! Sina Haghiri ist ein guter Autor, aber er schafft es nicht, mich bei der Suche nach einer Lösung, wie man denn nun Nachsichtiger wird zu unterstützen. Vielmehr ist es so, dass einem immer mehr klar wird, dass unsere Gesellschaft in einem Sumpf feststeckt. Bestrafungen sind allgegenwärtig. Es gibt keine Nachsicht in unserer Umgebung. Das Problem müssten alle gemeinsam anpacken, was aber nicht umsetzbar ist. So bin ich in einem Dilema-Teufelskreis-Vorurteile-mangelndes Selbstbewusstsein. Man möchte etwas verbessern, aber im Grunde ist das Vorhaben zum Scheitern verurteilt, selbst wenn ich mit mir Nachsehen habe und mit ein paar Mitmenschen, werden noch immer unzählige übrig bleiben.

Denn ich habe den Eindruck, dass das Zusammenleben immer mehr auseinander driftet und es nur alleine drum geht, mit dem Kopf durch die Wand, ohne Rücksicht auf (Menschen-)Verluste. Wie soll man da Nachsicht und Empathie zeigen/lernen/umsetzen, wenn fast jeder ein Einzelkämpfer geworden ist?


Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Mir wäre es lieber gewesen, Sina Haghiri hätte nicht so viel erklärt, sondern sich mehr mit der Umsetzung befasst. So ein Buch sollte „volksnaher“ geschrieben sein, damit sich alle damit beschäftigen können und dass ein Umbruch stattfindet. Der Ansatz selber ist gut und ich finde, damit sollte man sich mehr beschäftigen und es sollte mehr Bücher zu dem Thema geben, vor allem für „the next generation“. 3,5 Feensternchen.

PS: Meine Rezi hat weder mir noch meinem Mann gefallen. Daher hab ich meine Rezi von meinem Mann komplett umschreiben lassen. Manchmal verhindern meine Depris eine anständige Rezi, vor allem wenn mich das Buch triggert. Etwaige Fehler sind trotzdem meine Schuld. ;-) Ich bitte um Nachsicht. :-)

Bewertung vom 05.05.2024
Pickert, Pölter und Pistolen
Antons, Christiane;Bobe, Jan;Borkschert, Emlin;Rommel, Heike;Messal, Meike

Pickert, Pölter und Pistolen


ausgezeichnet

Mörderische Geschichten aus OWL…

…muss ich lesen, dachte ich, als ich das Buch entdeckte.
23 tolle Autoren zum Beispiel: Heike Rommel, Meike Messal, Christian Jaschinski, Emlin Borkschert und viele andere mehr. Die genannten sind die, von denen ich schon andere Bücher gelesen hab und sie als wunderbare Autoren „kenne“ bzw. „lesen gelernt“ habe. Zumindest die, an die ich mich erinnern kann. Denn bei dem was ich lese, kann ich mir leider nicht alle merken. ;-)

Alle Geschichten sind super geschrieben. Manche waren lustig, manche traurig, manche total überraschend. Es ist eine Geschmackssache, aber ich könnte jetzt nicht sagen, welches die beste Geschichte ist. Allerdings könnte es sein, dass ich, sobald ich wieder in OWL bin, mich an manche Geschichten erinnere. Vor allem in Paderborn, Schwalenberg und natürlich beim Hermans-Denkmal. Im Anhang gibt es dann noch kurze Biografien der Autoren.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Megamässig empfehlenswerte mörderisch tolle, einprägsame super Krimigeschichten. 5 Feensterchen

Bewertung vom 01.05.2024
Vermisst in den Highlands
Baecker, Sybille

Vermisst in den Highlands


ausgezeichnet

Sybille Baecker Vermisst in den Highlands Emonsverlag 2024

Ein schnelles Vergnügen

Alison Dexter, Privatdetektivin in Inverness, ist wieder ganz schnell in einem Fall. Ihre alte Bekannte, Violett Thompson, die sie nicht mochte, welche reich und hochnäsig war, ist plötzlich katzenfreundlich zu ihr. Sie ist noch verheiratet, hat sich aber getrennt oder hat ihr Mann sie rausgeworfen? Jedenfalls taucht sie in Alisons Wohnung auf und bittet um Asyl. Als Alison wieder nach Hause kommt, ist ihre alte Bekannte verschwunden. Dann gibt es noch ein Rätsel um die schwarze Hausangestellte von Violetts zukünftigen Ex-Mann. Es gibt viele mysteriöse Angelegenheiten in diesem Fall.

Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch ausgelesen, wobei ich kurz vorher Kontakt mit einer anderen Autorin hatte und mich fragte: Warum ist Thereza Berger in Inverness, in Schottland? Vielleicht sollten sich Thereza und Alison mal treffen. Jedenfalls wäre ein Inhaltsverzeichnis gut, denn es gibt hier so viele Charaktere und da dies erst der zweite Band ist und dazwischen viel zu laaaaaaaaange Zeit vergangen ist, dauert es ein Weilchen, bis man damit klar kommt.

Als ich dann bemerkte, dass es keine Thereza sondern Alison ist, kam ich sehr flott weiter. Die kurze Lesedauer war schon erstaunlich. Hui, ja und dazu ist es noch irgendwie ganz oben auf meinen Lesestapel gekrabbelt. Das ist aber typisch bei Emonsbüchern. ;-) Also der Krimi war super spannend, die Landschaft war – wie immer – suuuuuuper beschrieben, man möchte dort sofort Urlaub machen. Dazu mag ich die Charaktere und auch die Negativen passten super in den Krimi. Es gibt auch ganz kautzige Eigenschaften und Protas, was mir sehr gut gefällt. Dass der Schreibstil von Sybille Baecker klasse ist, weiß ich ja schon seit der Silberburgverlag ihre Bücher verlegte.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein super tolles und spannendes Buch, mit prima Protas, super Schottlandfeeling.
9 Feensternchen. Das Letzte halte ich mir offen, weil mir ein Protaverzeichnis fehlt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2024
Dich schaff ich auch noch
Schwarzhuber, Angelika

Dich schaff ich auch noch


ausgezeichnet

Angelika Schwarzhuber Dich schaff ich auch noch Blanvalet 2024

Alles völlig nachvollziehbar

Tilda erwischt ihren Mann im Garten einer anderen Frau. Er, der sonst handwerklich nichts tut, nicht kocht, sich alles von seiner Frau abnehmen lässt, AUSGERECHNET er grillt, erzählt von seiner tollen Soße und was er im Haus von seiner Geliebten schon repariert hat. Tilda, die sich Kinder gewünscht hat, aber da ihr Mann keine wollte, sich voll für das Immobilienbüro ihres Mannes eingesetzt hat, die ihrem Mann alles abgenommen hat und Mädchen für alles war, steht jetzt alleine da. Denn ER wird Vater von Zwillingen, daher kann er seine Frau nicht mehr gebrauchen. Tilda ist auf Jobsuche und da wird sie für drei Wochen von einem Arztehepaar gebucht, die ihr einen Job in ihrer Praxis in Aussicht stellen. Sie soll auf Betty die Schwiegermama ihres zukünftigen Chefs aufpassen. Diese hat den Fuß und einen Arm im Gips und ist ziemlich unselbstständig, aber auch sehr giftig und unfreundlich, so dass sie aus der Reha geflogen ist. Und da ist dann auch noch Phil der Sohn von Betty.

Die Charaktere gefielen mir allesamt sehr gut, da sie toll beschrieben und in Ihrem Auftreten sehr nachvollziehbar waren. Zumal ich ähnliches bei meiner Mama erlebt habe. Auch Tildas Ex gefiel mir, denn sonst hätte es nie zu der Szene kommen können, wo er sie mit seiner Mutter besucht, um ihr alten Dekokram zu bringen, den seine Zukünftige nicht will. Es war so witzig und eins meiner persönlichen Highlights.

Der Schreibstil ist so klasse und so gefällig, dass ich wirklich Probleme mit den vier Leserundenabschnitte hatte. ABER ohne die, wäre ja das Buch in einer Nachtschicht ausgelesen gewesen und ich hätte es nicht so genießen können. Von daher war ich gaaaaaaaaaanz brav.

Das Ende hat mich jetzt völlig überrascht. Angelika Schwarzhuber überstürzt gar nichts, zeigt viele Möglichkeiten auf und entscheidet sich dann doch für eine andere, die einfach genial ist. Mir hat das Ende total gefallen und ich bin als Leser völlig zufrieden, weil ich keinerlei Kritik anbringen kann. :-)

Vor allem finde ich, dass es weder kitschig noch klischeebeladen ist, sondern wie im richtigen Leben. Man sieht die Möglichkeiten nicht, die sich einem auftun könnten und Angelika Schwarzhuber macht Mut. Ich würde das Buch allen empfehlen, die ein neues Leben beginnen wollen oder müssen. Weil hier mit viel Humor gezeigt wird, dass man aus negativen Situationen positive machen kann, so dass alles nachher viel besser ist.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Der Roman ist sehr humorvoll, mit einem Touch Liebesgeschichte (grad so viel, wie ich ertragen kann) und so überraschend geschrieben, dass es nie langweilig war, völlig plausibel und das Ende einfach erstaunlich anders ist, als man es als Leser erwartet. 10 Feensternchen.

Bewertung vom 29.04.2024
Hochsensibilität und seelische Gesundheit - Praxisbuch
Birgit Heining

Hochsensibilität und seelische Gesundheit - Praxisbuch


ausgezeichnet

Birgit Heining und Johann Philippi Hochsensibilität und seelische Gesundheit Psypress 2023

Ich fühle mich angegriffen,….

„Ich werde angegriffen, muss fliehen oder mich verstecken oder verteidigen.“ Steht in Kapitel 15. Insgesamt gesehen hab ich mich in vielen Stellen des Buches wiedergefunden. Endlich versteht mal jemand, wie es einem geht, wenn man sich alles zu sehr zu Herzen nimmt. Wenn man einfach zu viel mitbekommt, aber nicht mal sich selber helfen kann.

In dem Buch wird wunderschön erklärt, was Hochsensibilität ist und wie es mit unserer seelischen Gesundheit zusammenhängt. Es gibt viele Erklärungen, einige Beispiele und viele mögliche Lösungsansätze. Vor allem viel Meditationen und wie man wieder „runterkommen“ kann, wenn man sich aufgeregt hat und einfach zu sensibel reagieren würde. Das Buch will helfen, dass man mehr Ruhe, Gelassenheit und Achtsamkeit in seinen Alltag einführt. Es will helfen, aber ob es hilft, wage ich zu bezweifeln. Es gibt viele Ansätze, die einem helfen könnten, aber es ist immer schwierig, wenn man das alleine umsetzen muss.

Nichtsdestotrotz fand ich das Buch sehr hilfreich für mich, weil wenn man sich selber versteht und begreift, kann man was dagegen tun, damit man nicht immer in alte Muster fällt und sich ständig selbst gesundheitlich schadet. Sprich, was soll ich mich aufregen, bei Sachen, die ich nicht ändern kann. Paketboten = rotes Tuch, vor allem bei bestimmten Firmen…

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Das Buch bietet mir gute Ansätze. Es hat mir schon alleine dadurch geholfen, festzustellen, warum was so ist und warum ich so reagiere. Ich werde einige der Atemübungen versuchen, in mein Leben zu integrieren. Sehr hilfreich, unterhaltsam und gut geschrieben, kein trockenes Sachbuch. 5 Feensternchen.
#unbezahltewerbung #hochsensibilität #seelischegesundheit #birgitheining #johannaphilippi

Bewertung vom 27.04.2024
So weit das Land, so frei das Herz
Bach, Marlene

So weit das Land, so frei das Herz


ausgezeichnet

Marlene Bach So weit das Land, so frei das Herz Emons 2024

Dafür war das Ende überraschend ;-)

Franca bekommt den einen Heiratsantrag nicht zur richtigen Zeit. Dann erbt sie überraschend ein Haus am Niederrhein und nimmt sich dort eine Auszeit. Doch die Dorfgemeinschaft und auch die Nachbargemeinde sind sehr seltsam. Zudem ist ein Mord, genau gegenüber von Francas geerbten Haus, geschehen.

Ich liebe Marlene Bachs Regionalkrimiserie, die in Heidelberg spielt total. Bei diesem Buch tat ich mich erst mal richtig schwer, bis ich die Hälfte gelesen hatte. Danach ging es fix. Ich mag den Schreibstil, aber die Geschichte fand ich am Anfang etwas unreif und zäh. Aber erst als sie im Dorf Neeskamp ankam. Ich tat mich schwer mit den merkwürdigen Charakteren. Obwohl ich mir die Leute genau so am Niederrhein vorstellen kann. Und auch Francas Burn-out, kann ich völlig gut nachvollziehen. Am Anfang empfand ich das Dorf langweilig, aber die Idee hinter der Geschichte gefällt mir. Zudem hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass Franca >Ja< sagen wird, aber nicht zu einem Niederrheiner. Es ist eine Geschichte, mit einem eher versteckten Krimi und ein bisschen Liebesroman. Denn das Ergebnis ist ganz anders, als man es erwartet, das versöhnte mich dann wieder mit dem Anfang. Wobei es der Anfang nach Heidelberg war.

Bei den Charakteren tat ich mich auch schwer. Franca mochte ich, Selma mochte ich zunächst, später dann nicht mehr. Emely nervte mich etwas. Über die Dorfregeln denke ich immer noch nach. Sind sie gut? Sind sie schlecht? Auf jeden Fall haben sie was! Bei den Cosbys hat man ja auch für ein Haustier eine Trauerfeier abgehalten. Da war es – glaube ich – ein Goldfisch. Die Geschichte ist kurios, verrückt, teilweise langweilig, teilweise spannend, mit einem tollen Buch-Ende. Also wer nun verurteilt wird. Nicht, weil ich es der betreffenden Person gönne, sondern, weil man genau das nicht erwartet. Ich hätte auf jemand anderen getippt.

Aber insgesamt ist wohl das Buch etwas zu dramatisch tragisch für meinen Geschmack. Ich mag eher Krimi oder Liro oder beides zusammen, aber dazu noch die verrückten Dorfbewohner, mit dem Mordfall, der dann ein kurioses Ende hat, waren halt nicht so ganz nach meinem Geschmack.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist schlicht und man weiß keinesfalls, was einen erwartet. Also ich hab definitiv was anderes erwartet. Auch durch den Rückentext weiß man bestimmt nicht, was genau da kommt. Man kann es nicht ahnen. Es ist sehr, sehr überraschend. Vor allem so ein schlichtes Cover und so ein verrücktes Ende.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Da ich am Anfang von Neeskamp doch etwas Probleme mit dem Buch hatte, war ich dann doch positiv überrascht von den Wendung und dem Ausgang der Geschichte. Muss man sich entschuldigen, bei einer Lieblingsautorin, wenn man dem Buch keine 5 Sterne geben kann?

(Janet Evanovich ist eine meiner Lieblingsautorinnen und sie hat häufiger drei oder vier Sterne bekommen. Trotzdem liebe ich die „Stephanie Plum“- Serie und überlege mir, wie ich den Verlag dazu bringen kann, die restlichen Bücher auf Deutsch herauszubringen.)

Bewertung vom 25.04.2024
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
Neumayer, Silke

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung


ausgezeichnet

Problem Spaghetti (88)

Mia, Poppy, Schröder und Amelie (zwar tot, wird aber ständig erwähnt, wohl um sie „am Leben“ zu halten) haben selten Zeit für einander. Amelie vermachte den verbliebenen 3 „Freundinnen“ ein Haus in der Toskana. Da müssen sie erst mal bleiben und ihr eine Beerdigung ausrichten. Da das mit dem Verbrennen der Leiche so lang dauert, müssen sie länger da bleiben, als sie wollen.

Die Autorin schreibt, die vier wären Freundinnen, aber was sie erzählt, das klingt nach Schwestern, die sich auseinandergelebt haben. Der Ton ist nicht gerade freundschaftlich, aber am Ende haben sich alle lieb, die Verstorbene kann leider nicht wieder aufstehen, und alle sind glücklich. Wenn man es denn so sehen möchte.

Keiner der Charaktere gefällt mir. Auch nicht das Klischee vom Nachbarn, der so gut aussieht. Ich möchte keine der vier als Freundin haben und die Namen haben mich auch gestört. Die passen meiner Meinung nach nicht zu Frauen in den 50ern. Und bei Schröder denke ich immer an einen Politiker und das irritiert nur.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen. Es ist nicht locker leicht, sondern es tauchen sehr viele Probleme auf, was es nicht leicht macht, wenn man einen schönen Sommerroman erwartet.

Die Landschaft und das Essen könnten einen bei der Stange halten, wenn man öfter mal das Wort „Spaghetti“ einstreuen würde. ;-)

Was bleibt? Mir gefällt das Buch nicht.

Mein – Lezeichenfees – Fazit:

Das Buch war mir einfach zu klischeehaft, langweilig, zu problembeladen mit unsympathischen Protas. Zwei wohlwollende Feensternchen für das Buch.

Bewertung vom 24.04.2024
Glücksorte in Südschweden
Breukelchen, Tanja

Glücksorte in Südschweden


ausgezeichnet

Tanja Breukelchen Glücksorte in Südschweden Droste 2024

Fee ist glücklich und möchte sofort los...

Das Buch Glücksorte in Südschweden hat mich in einen Taumel der Glücksseeligkeit gebracht. Am liebsten würde ich (fast) alles ausprobieren. Ich liebe die Reihe Glücksorte vom Droste Verlag. Aber dieses Buch sprengt alles. Sonst hatte ich immer meine Favoriten, aber ich kann mich echt nicht entscheiden. Das Eis und die Riesenzimtschnecke die machen mich mega an (eigentlich wurde mir das verboten, aber ich wette, in Südschweden würde mein Darm das locker abnicken!). Aber auch das Laufen, das Wandern, das Orte gucken, am Meer sein, Kunst gucken, Mittsommer feiern, Südseeflair einfach genial. Wahrscheinlich ist es einfacher zu schreiben, was mir nicht gefällt. Schwedens Golfmekka ist nicht so meins. Dafür fand ich das mit der Draisine echt total genial. Bullerbü, Wallander, Astrid Lindgrens Spuren, einfach schön.

Nach
Grüne Glücksorte in Hamburg,
Zu Fuß durch die Hansestadt Hamburg und
Hej Hamburg,
hat mich nun auch
Glücksorte in Südschweden
total gefangen genommen und überzeugt. Am Liebsten würde ich mit der Autorin in Urlaub gehen. Sie trifft voll meine Vorlieben und Lieblingsorte bzw. Regionen.

Was soll ich da noch sagen? Ich möchte sofort nach Südschweden. 20 Feensternchen für das tolle Buch. Schon das Lesen macht gute Laune.

PS: Das ist nun das 4. Urlaubs-Reise-Buch von Tanja Breukelchen und die ersten drei haben 10 Feensternchen bekommen. Insgesamt 50 Feensternchen hab ich vergeben. Das muss erst mal jemand nachmachen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.