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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1213 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2024
Der letzte Sommer / Die Inseltöchter Bd.1
Swan, Karen

Der letzte Sommer / Die Inseltöchter Bd.1


sehr gut

Effies Leben auf St. Kilda und der Neuanfang auf dem Festland

Sommer 1930: Euphemia Gillies, von allen nur Effie genannt, lebt gemeinsam mit ihrem Vater und vierunddreißig anderen Dorfbewohnern auf der kleinen Insel St. Kilda an der schottischen Küste. Die Menschen kennen das beschwerliche Leben auf der kleinen und kargen Insel mitten im rauen und stürmischen Meer und haben ihre Leben daran angepasst. Effie muss allerdings nicht nur sich ernähren, sondern auch ihren Vater, dessen Bein lahm ist, da ihr Bruder vor vier Jahren beim Klettern an den Klippen abgestürzt und verstorben ist. Somit verrichtet sie die gleichen Aufgaben wie die Männer, auch wenn diese sie immer noch nicht akzeptieren. Als aber ein Earl und sein Sohn Lord Sholto gemeinsam mit dem Verwalter auf die Insel kommen, darf sie nicht wie geplant mit zu den Schafen und diese scheren, sondern soll den Gästen die Insel zeigen. Schnell spürt sie, dass der Lord nicht nur ein einfacher Gast für sie ist, sondern tiefere Gefühle in ihr weckt. Deshalb graut es ihr umso mehr vor seiner Abfahrt, denn dann wird sie ihn nie wieder sehen. Doch das ist nicht die einzige Veränderung in ihrem Leben in diesen Tagen, denn die nächste Nachricht, dass die Regierung endlich in eine Evakuierung der gesamten Dorfbewohner von der Insel zugestimmt hat, bringt ihr Leben noch mehr durcheinander. Dass das Leben auf dem Festland schwer sein wird, das hat sie vermutet, doch wie schwer, wird sich erst noch zeigen... Wird sie ihren Vater und sich weiterhin ernähren können und wird sie Lord Sholton wiederbegegnen?

Karen Swan überrascht mit diesem Roman, denn das Thema ist ein historisches und sehr ernst. Denn das Leben auf der Insel ist hart und folgt seinen eigenen Regeln, die ein Außenstehender wohl kaum nachvollziehen kann. Die Handlungen der Dorfbewohner wirken häufig sehr hart und sind schockierend, denn das Fangen von Vögeln oder Ertränken von Hunden ist nichts für schwache Nerven. Umso schwerer wirkt sich dann auch die Umsiedlung auf das Festland aus und fordert die ehemaligen Inselbewohner heraus. Insgesamt beruht die Handlung aber auf realen Begebenheiten, die von der Autorin in einem Nachwort sehr klar von den fiktiven Teilen abgegrenzt werden, sodass das raue Leben noch beeindruckender wirkt.

Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten mit den Einstieg in die Handlung und ich war oft verwirrt, wusste nicht worauf die Geschehnisse zulaufen und irgendwie auch etwas gelangweilt. Das hat sich erst mit dem Auftauchen des jungen Lord gelegt, womit die zarte Liebesgeschichte zwischen ihm und Effie beginnt und die Geschichte etwas emotionaler wird. Somit habe ich den Auftaktband dieser Reihe mit gemischten Gefühlen gelesen und bin gespannt, ob mir der zweite Band besser gefallen wird...

Bewertung vom 08.11.2024
Die kleine Haselmaus ist gar nicht müde
Kaduji, Raahat

Die kleine Haselmaus ist gar nicht müde


ausgezeichnet

Die kleine Haselmaus entdeckt die Welt

Die kleine Haselmaus lebt mit vier anderen Haselmäusen in einem Bau. Als nun der Frühling beginnt ist sie als erstes hellwach und kann einfach nicht mehr schlafen, obwohl die anderen ständig im Bett liegen und gar nicht richtig wach werden. Also macht sie sich auf und wird von der Ente, auf deren Rücken mit an den Teich genommen. So sieht sie die Welt von oben und ist begeistert. Auch die anderen Tiere begegnen ihr stets freundlich und die Haselmaus schickt fleißig Postkarten an ihre Freunde zuhause. So gehen die Jahreszeiten vorüber und als schließlich der Winter hereinbricht, spürt sie, dass sie auf einmal ganz müde wird. Sie sucht sich eine Höhle in einem Baumstamm und fällt schnell in einen tiefen Schlaf. Dass es aber ein Fuchs ist, der ihr Bett ist, das weiß sie nicht. Gut, dass ein Käfer sie entdeckt und sofort ihre Freunde alarmiert, damit sie sie retten können bevor der Fuchs erwacht. So sehen auch sie die wunderschöne Welt außerhalb ihres Baus.

Raahat Kaduji erzählt eine bezaubernd schöne Geschichte über die kleine Haselmaus. Sie zeigt, wie mutig die kleine Haselmaus ist, wie wunderschön die Natur sein kann, wenn man sie zum ersten Mal erblickt und dass man überall Freunde finden kann, wenn man nur freundlich auf sie zugeht. Außerdem lernen Kinder ganz nebenbei die Jahreszeiten kennen und erfahren so einiges über Haselmäuse und andere Tiere. Die Texte selbst sind in kindgerechter Sprache verfasst und in kurze Abschnitte unterteilt, die auf den farbenfrohen Illustrationen verteilt sind.

Meine Tochter und ich lieben das Bilderbuch, denn es überzeugt durch seine zauberhaft schönen Bilder und die wunderbare kleine Haselmaus, die mutig die Welt entdeckt. Für uns handelt es sich um ein Kinderbuchhighlight, das dieses Jahr sicherlich bei einem meiner Neffen unter dem Weihnachtsbaum liegen wird.

Bewertung vom 07.11.2024
Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
Doyle, Katelyn

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex


ausgezeichnet

Eine großartige RomCom!

Molly hasst alle Feste, die in einem vermeintlich festlichen und romantischen weißen Partyzelt stattfinden. Also vorallem Hochzeiten, denn sie glaubt nicht an die Liebe, und nun auch dieses 15. Klassentreffen ihres Highschool-Abschlussjahrganges. Nur gut, dass ihre besten Freundin Dezzie mit ihrem Mann Rob und Alyssa mit ihr gemeinsam Gäste dieses schrecklichen Festes sind. Doch ein weiterer Tiefschlag lässt nicht lange auf sich warten, denn die Sitzordnung sieht sie am Tisch gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Seth vor. Molly kann es nicht fassen, fühlt sie sich doch immer noch schuldig ihm gegenüber, denn sie hat ihre Beziehung damals nach vier Jahren innerhalb von fünf Minuten ohne große Erklärung beendet und ihn dann geghostet. Nun wirkt er aber gerade nicht allzu sauer, sondern lacht ihr entgegen. Der Abend zeigt aber, dass er durchaus noch wütend und verletzt ist und das lässt er sie auch spüren. Als sie aber schließlich gemeinsam im Bett landen, ändert sich alles. Sodass es am Ende sogar zu einer Wette kommt, bei der beide ihre Vorhersagen über das Schicksal von fünf Paaren treffen, von denen sie selbst das fünfte bilden. Doch wer hat Recht mit seinen Ahnungen - die realistische und zynische Molly, die nicht an die große Liebe glaubt, oder Seth, der romantische Scheidungsanwalt, der noch nach seiner großen Liebe sucht?

Katelyn Doyle hat einen Schreibstil, der sich sehr flüssig und schnell liest, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Ihre beiden Protagonisten, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, sind sehr sympathisch und so gegensätzlich, dass humorvolle und energiegeladene Begegnungen vorprogrammiert sind. Obwohl die Angst vor einer ernsthaften Beziehung Mollys und die wahnsinnig überzogenen romantischen Vorstellungen Seths auch nachdenklich gestimmt haben, war der Roman vielleicht auch gerade deswegen so perfekt, denn ein wenig Tiefgang sollte in jedem Roman enthalten sein.

Ich liebe RomComs, die mich von der ersten Seite an begeistern und fesseln, weil sie einerseits so gefühlvoll, andererseits aber auch voller witziger Momente stecken. Und genau diese Punkte hat dieser Roman von Katelyn Doyle erfüllt und mir großartige Lesestunden geschenkt.

Bewertung vom 06.11.2024
Meine Lernkarten - Die Uhr lesen

Meine Lernkarten - Die Uhr lesen


ausgezeichnet

Spielerisch die Uhr lesen lernen

Auf 50 Lernkarten können Kinder ab fünf Jahren spielerisch lernen, die Uhr zu lesen. Da auf der einen Seite die Uhr analog und digital abgebildet ist, kann diese zuerst gelesen werden und auf der anderen Seite dann eine Geschichte über die Tagesabläufe auf dem Bauernhof, sodass wie eine Art Spiel entsteht. Dank der farbenfrohen Ilustrationen macht das ganze Spiel noch mehr Spaß.

Meine Tochter liebt diese Lernkarten, denn sie kann die Texte selbst lesen und ist damit sehr sicher im Lesen der Uhr geworden. Perfekt ist auch, dass die Zeiten immer analog und digital abgebildet sind und so beides parallel geübt wird.

Bewertung vom 04.11.2024
SUPERLESER! Annas Safari-Tagebuch
Lock, Deborah

SUPERLESER! Annas Safari-Tagebuch


ausgezeichnet

Anna geht auf Safari

Schon lange wollte Anna unbedingt nach Afrika reisen und eine Safari machen. Nun ist es endlich soweit und nach einem langen Flug kommt sie wohlbehalten in Nairobi an. Dort stehen viele Unternehmungen auf dem Plan, sodass sie eine Jeep-Fahrt, eine Flussfahrt, einen Hubschrauberflug zu den Nashörnern und vieles mehr erleben. Sie entdecken mitten in der Natur so manches faszinierende Tier und lernen viel über die Tierwelt in der afrikanischen Savanne.

Deborah Lock hat in diesem Erstleser-Buch für Kinder ab der ersten und zweiten Klasse eine Kombination aus Erlebnisgeschichte und Sachbuch erschaffen. So gehen die Leser nicht nur mit Anna auf Safari, sondern lernen auch viel über die afrikanische Savanne und ihre tierischen Bewohner. Die Texte enthalten einfache Wörter, sind klar gegliedert und die Kapitel nicht allzu lang. Auch die Schrift ist noch etwas größer. Durch die vielen Fotografien lässt sich das Gelesene leichter erfassen und verstehen und es werden noch weitere Informationen vermittelt.

Meine Tochter hat das Buch vor kurzem gelesen und fand es richtig toll. Denn mittlerweile besucht sie die zweite Klasse und traut sich nun auch an schwierigere Texte heran, die etwas mehr konzentration und Leseverständnis erfordern. Sie hatte aber keinerlei Schwierigkeiten und war nach dem Beenden des Buches kaum mehr zu bremsen vor Begeisterung und hat mir alles haarklein erzählt, was sie beim Lesen gelernt hat.

Bewertung vom 03.11.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


ausgezeichnet

Brooke & Heath - eine verbotene Freundschaft

Brooke wird seit einem Jahr wie eine Aussätzige behandelt, denn damals wurde ihr Bruder wegen Mordes an seinem besten Freund zu vielen Jahren Haft verurteilt und Brookes Familie dazu. Nachdem unzählige Reporter das Haus belagert, angebliche Freunde für ein wenig Ruhm effekthascherische Interviews gegeben und der Rest der Kleinstadtbewohner die Familie geächtet hatten, leben die vier verbliebenen Familienmitglieder nun abgeschottet vom Rest der Welt in ihrem Haus. Nur Brooke verlässt das Haus immer wieder, um ihrem Job in der Eishalle nachzugehen. Diesen hat sie einerseits, damit sie sich ihren Chevrolet finanzieren kann, andererseits aber auch, um dort jederzeit und umsonst eislaufen zu können. Die Blicke ihrer Kollegen und die bösartige Behandlung ihres Chefs hält sie auch nur deswegen weiterhin aus, denn das Eislaufen ist ihr Leben und die einzige Leidenschaft, die sie noch hat. Auch ihre beste Freundin Maggie kennt sie erst seit wenigen Wochen und versucht tunlichst, sie von den anderen Kleinstadtbewohnern fernzuhalten, denn sie fürchtet sich sehr vor dem Moment, wenn sie erfährt, was ihr Bruder getan hat. Als sie eines Tages Heath laufen sieht, ist sie tief erschüttert und weiß nicht, wie sie mit seinem Anblick umgehen soll, denn sein Bruder lebt nicht mehr und das nur dank ihres Bruders, der dessen Leben einfach ausgelöscht hat. Dennoch geht sie auf ihn zu und nach einigen Treffen spüren Beide, dass sie sich gegenseitig eine Hilfe sein können, wenn sie es nur zulassen...

Abigail Johnson hat mit diesem Roman einen Pageturner geschaffen, der seine Leser bereits ab der ersten Seite fesselt und nicht mehr loslässt. Hat sie doch viele verschiedene Themen in den Fokus gerückt, die allesamt sehr emotional sind. Brooke ist eine starke junge Frau, die mit so vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und gerade das schlimmste Erlebnis ihres Lebens nicht gemeinsam mit ihrer Familie aufarbeiten kann, da dort jeder für sich alleine kämpft. Heath dagegen hat den schwersten Verlust erlitten, der einem Menschen geschehen kann und er ist einerseits so wütend, aber andererseits so traurig und hilflos, denn auch seine Familie hat eine eigenartige Weise mit dem Verlust umzugehen.

Bereits nach dem Lesen der ersten Seiten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, denn die Geschehnisse vor einem Jahr sind so schrecklich und haben mich tief bewegt. Da die Autorin sehr fesselnd erzählt, wirkt es niemals so, als hätte sie zu viele verschiedene Themen in den Roman gepackt. Dennoch ist eine Triggerwarnung sehr wichtig, handelt es sich doch um schwierige und belastende Erlebnisse, die die Protagonisten nun verarbeiten müssen.

Ein rundum gelungener Roman, der mitreißend, respektvoll, einfühlsam und sensibel die Themen Trauer, Verlust, Freundschaft und die Suche nach der eigenen Identität behandelt.

Bewertung vom 03.11.2024
Gärten des Jahres 2024
Neubauer, Konstanze

Gärten des Jahres 2024


ausgezeichnet

Eine Reise durch die schönsten Gärten

Bereits seit vielen Jahren gibt es den Wettbewerb "Gärten des Jahres" und immer wieder werden die unterschiedlichsten teilnehmenden Gärten von der sechsköpfigen Fachjury genau unter die Lupe genommen und bewertet. Eine immer größere Herausforderung bei der Planung und Gestaltung von Gärten stellt den Gartenbesitzern dabei der Klimawandel, was neue Ideen und ein Umdenken, weg von den früheren und vielleicht auch klassischen Gärten, benötigt.

Den ersten Platz belegt dieses Jahr ein naturnaher, überraschender und ideenreicher Garten, der von Landschaftsarchitektin Christina Schnelting für sich und ihre Familie angelegt wurde. Wie auch im gesamten Buch beherrschen natürliche Staudenpflanzungen die Beete, die sich wunderbar in die Natur einfügen. Und auch die Bodenversiegelung ist gering, sodass alles sehr natürlich wirkt. Es ist spürbar, dass sich ein Umdenken im Garten- und Landschaftsbau vollzieht, denn die Natur darf wieder in den Gärten Einzug halten und somit sind auch Insekten willkommen.

Schon seit vielen Jahren freue ich mich jedes Jahr auf den neuen Band der "Gärten des Jahres". Dieses Jahr bin ich aber besonders begeistert, denn ich liebe Staudenbeete, die naturnah und insektenfreundlich sind und immer etwas wild wirken. Beim ersten Durchblättern ist mir schon aufgefallen, dass beinahe jeder der Gärten solche Elemente enthält, teilweise sogar gar kein Rasen vorhanden ist und überall Stauden und Gräser wachsen. Daher ist dieser Band mein Lieblingsteil aller Bücher, die ich bereits in meinem Regal stehen habe. Dank der großartigen und hochwertigen Fotografien, macht es immer wieder große Freude, durch die verschiedenen Gartenentwürfe zu blättern und neue Ideen zu sammeln. Nun werde ich den gesamten Herbst und Winter damit verbringen, neue Pläne für das nächste Jahr zu machen, um meinen Garten im nächsten Jahr noch ein wenig schöner werden zu lassen.

Bewertung vom 02.11.2024
Pflegers Diary
Dogru, Metin

Pflegers Diary


ausgezeichnet

Der Pflegealltag - ehrlich und ungeschönt!

Der Alltag der Pflegenden im Krankenhaus oder auch dem Altenheim ist geprägt von Zeitnot, personeller Unterbesetzung und einer hohen physischen und psychischen Belastung. Wertschätzung ist leider nicht an der Tagesordnung, dann eher ein Gefühl der Selbstverständlichkeit dieser Berufsgruppe gegenüber, dabei finden immer weniger Azubis den Weg in die Berufsschulen für Pflegeberufe. Somit müssen sich die Schwester Rabiatas und Schwester Uschis mit häufig überforderten und schlecht ausgebildeten Pflegeschülern auseinandersetzen. Doch solange die Politik nichts an diesen Zuständen ändert, wird es weiter so gehen. Denn scheinbar läuft es ja noch...

Metin Dogru wurde 1996 geboren. Schon seine Oma, die Chirurgin war, hat in ihm ein Interesse an der Medizin geweckt. Nachdem er dann ein FSJ in einem Altenheim absolviert hat, hat er die Ausbildung zum Altenpfleger begonnen. Doch nach dem ersten Jahr und seinem Examen zum Altenpflegehelfer hat er sein Dasein in der Altenpflege beendet und seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger angefangen. Denn er wollte nicht nur alte Menschen pflegen, sondern auch an ihrer Heilung teilhaben und die komplexen Zusammenhänge zwischen Krankheiten und dem menschlichen Organismus verstehen. Nach seinem Examen hat er dann in der Kinderklinik angefangen und war auf der Kinder-Intensivstation und der normalen Kinderstation eingesetzt. Doch so gern er die Arbeit mochte, so belastend war sie für ihn. Nachdem er dann zu Beginn der Corona-Pandemie als Leasingkraft auf einer Erwachsenen-Intensivstation beschäftigt war und das Arbeitspensum so hoch war, dass er es irgendwann nicht mehr ausgehalten hat, arbeitet er nun auf Normalstationen und ist sehr zufrieden mit seinen Entscheidungen. Obwohl er noch ein junger Pfleger ist, hat er schon so manche Situation erlebt, die ihm deutlich gezeigt hat, dass das Medizinsystem kränkelt und sich dringend etwas ändern muss.

Da ich selbst bereits seit 2010 in der Krankenpflege arbeite, kann ich so manche seiner Schilderungen bestätigen und weiß selbst um die vielen Probleme, die es gibt, allen voran dem Einspringen aus dem Frei, wenn ein Kollege ausfällt und der Dienst dringend besetzt werden muss. So ist der Druck während der Arbeit sehr hoch, aber auch Zuhause kann man kaum abschalten, da immer ein Anruf kommen kann und man spontan einspringen soll. Ich hoffe sehr, dass Bücher wie dieses, die die Realität so ehrlich und ungeschönt wiedergeben, Erfolg haben und ein Umdenken in der Politik, aber auch der Bevölkerung bewirken.

Bewertung vom 01.11.2024
Ich bin (manchmal) schüchtern

Ich bin (manchmal) schüchtern


ausgezeichnet

Schüchtern sein ist gar nicht schlimm!

Das kleine Mädchen ist immer ein bisschen schüchtern, wenn viele Menschen mit ihr sprechen, sie die Menschen nicht kennt oder aber eine Situation neu ist und sie diese nicht abschätzen kann. Ihr Bruder ist nie schüchtern und spielt sofort mit den fremden Kindern auf dem Spielplatz und grüßt alle Menschen freundlich. Gut, dass Mama sie immer versteht und ihr die Zeit gibt, die sie braucht, um sich zu öffnen und dann fröhlich mit den anderen Kindern auf Laras Kindergeburtstag zu spielen oder in der Schule eine Freundin zu finden. Denn schüchtern sein ist gar nicht schlimm!

Anna Milbourne geht sehr gefühlvoll auf Schüchternheit und seine Folgen ein. Anhand des kleinen Mädchens zeigt sie an vielen Beispielen, wie sich Schüchternheit äußert, wie man schüchternen Kindern helfen kann und wie die Kinder selbst damit umgehen können. Dank der vielen Illustrationen von Asa Gilland und der ergänzenden Laserschnitte, ist das Buch kunterbunt und wunderschön.

Ich bin ganz begeistert von diesem Kinderbuch, denn ich war selbst ein sehr zurückhaltendes und schüchternes Kind, das immer ein wenig Zeit gebraucht hat, um sich in neuen Situationen zurechtzufinden. Auch von meinen Kindern kenne ich das und freue mich sehr über die Art, wie die Autorin darüber schreibt und zeigt, dass es nichts ungewöhnliches oder dummes ist, wenn man einfach Zeit braucht, um sich zu öffnen. Meine Tochter liebt das Buch auch sehr, denn sie mag die Illustrationen zusätzlich zur Geschichte selbst so gerne und bewundert die filigranen Laserschnitte sehr, lockern sie das Buch doch sehr auf und machen es noch schöner.

Bewertung vom 30.10.2024
Ein normales Kochbuch ... aber was ist schon normal?
Klipp, Zora

Ein normales Kochbuch ... aber was ist schon normal?


ausgezeichnet

Ein Kochbuch voller großartiger Rezepte, die auch perfekt für den Alltag geeignet sind!

Zora Klipp ist gelernte Köchin und hat nach dieser Ausbildung auch noch Tourismusmanagement studiert und die Welt als Au-pair und Backpackerin entdeckt. Heute ist sie Moderatorin, Köchin, Kochbuchautorin und Café- und Restaurantbesitzerin und liebt, was sie tut. Diese Leidenschaft für ihr Tun ist auf in diesem Kochbuch spürbar.

Ein klassisches Kochbuch ist dieses Buch vorallem aufgrund der Einteilung in die Abschnitte Vorspeisen, Suppen & Salate, Hauptgerichte, Veggie & Vegan, Beilagen und Backen & Süßes. Die Rezepte selbst sind aber alles andere als klassisch, sondern enthalten allesamt besondere Komponenten, die aus den teilweise bereits bekannten Gerichten etwas besonderes machen. Da zu jedem Rezept auch ein Foto enthalten ist, macht es Spaß durch das Buch zu blättern und die Auswahl der Gerichte, die schmecken könnten und nachgekocht werden sollen, fällt gar nicht so leicht. Da das Layout der Rezepte sehr übersichtlich und einheitliche gehalten wurde, ist ein unkompliziertes Nachmachen möglich.

Meine Familie und ich legen großen Wert auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Weshalb wir uns immer über neue Ideen für die Alltagsküche freuen. In diesem Kochbuch wurden wir von so vielen Rezepten angesprochen, dass uns eine erste Auswahl gar nicht so leicht fiel. Letztendlich haben wir dann die dicken Pommes aus dem Ofen, den Tomatenreis, die Grünkern-Bratlinge mit Omas Gurkensalat, die knusprig feurigen Harissa-Kartoffeln und die Zimtschnecken wie aus Schweden ausprobiert und waren begeistert. Alles war so einfach nachzukochen, die Rezepte gelingsicher und alltagstauglich und die Zutaten in jedem Supermarkt erhältlich.

Ein rundum perfektes Kochbuch, das sicherlich noch häufig zur Hand genommen und uns leckere Mahlzeiten bescheren wird.