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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2024
Der Sturm - Verachtet / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.5 (eBook, ePUB)
Sander, Karen

Der Sturm - Verachtet / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Fall auf dem Darß geht weiter. Vor ungefähr einer Woche wurden bei einer Sturmflut zwei Sklette freigelegt. Die beiden Toten konnten noch nicht identifiziert werden und auch die CD, die bei den Toten gelegen hatte, konnte noch nicht weiterhelfen. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger und das Team sind weiterhin dran den Fall zu lösen. Durch einen Ring lässt sich die Identität der Frau ermitteln. Angeblich soll sie vor Jahren in die USA ausgewandert sein. Hat der Ehemann vielleicht etwas mit dem Tod zu tun? Die Ermittler wollen ihn mit diesem Verdacht konfrontieren, doch dann verschwindet auch dieser spurlos. Mascha gelingt es endlich die CD zu entschlüsseln und der Fall erscheint dann nochmal in einem ganz anderen Licht.

"Der Sturm: Verachtet" ist der 5. Teil aus der Reihe mit KHK Tom Engelhardt und der Kryptologin Mascha Krieger und der 2. Teil der "Sturm-Trilogie". Dadurch sollte man den Vorgängerband kennen, denn der Fall um die zwei Skelette baut auf den Vorgänger auf und wird auch noch nicht abgeschlossen. Zudem ist es sowieso empfehlenswert alle Vorgänger zu kennen, da auch die persönliche Geschichte der beiden Ermittler von mal zu mal weitererzählt.

Die Handlung fängt mitten im Geschehen an und trotz dass eine gewisse Zeitspanne zwischen den beiden Bänden lag, war ich sofort wieder drin und wieder gefesselt von den Ermittlungen. Die Spannung ist zwar eher ruhig. Doch hier ist eher die Ermittlungsarbeit ausschlaggebend. Viele ungeklärte Fragen werden gelöst, doch immer wieder tauchen neue Fragen und Geheimnisse auf, die bis zum Schluss auch noch nicht geklärt werden könnnen.

Der fesselnde Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen zudem dafür, dass man quasi nur so durch die Seiten fliegt und das Buch nicht aus der Hand legen kann. Durch die wechselnden Perspektiven will man auch immer wissen wie es weitergeht und liest automatisch Kapitel für Kapitel.

Die beiden Hauptprotagonisten Tom & Mascha sind mir bereits aus den Vorgängern bekannt und beide habe ich ins Herz geschlossen. Ich mag ihre persönliche Geschichte und finde es schön wie diese von Teil zu Teil auch immer weiterentwickelt wird.

Mein Fazit:
Ruhige Spannung aber trotzdem sehr fesselnd durch die spannende Ermittlungsarbeit. Die noch vielen ungeklärten Fragen und Geheimnisse lassen die Vorfreude auf den Folgeband steigen. Ganz klare Leseempfelung (aber nur wenn man die Vorgänger auch bereits kennt).

Bewertung vom 19.05.2024
Krähentage
Cors, Benjamin

Krähentage


sehr gut

Krähenmorde
Das neue Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss stehen schon an ihrem ersten Arbeitstag vor einem Rätsel. Sie stoßen auf die Leiche einer älteren Frau, nach ihrem Tod noch lebendig gesehen worden ist. Wie kann das sein? Kurz darauf wird ein junger Student tot in seiner Wohnung gefunden. Auch er war offenbar nach seinem Tod noch an der Uni. An allen Tatorten werden Krähen gefunden, die total ausgehungert sind und eine unheilvolle Botschaft haben. Das neue Team "Gruppe 4" jagen praktisch einen Geist, der jeder sein könnte um die Mordserie zu beenden.

"Krähentage" ist der Auftakt in eine neue Serie mit dem Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss sowie ihrem Team "Gruppe 4".

Die neue "Gruppe 4" ist bunt zusammengewürfelt aus Ermittlern, die Tag & Nacht versuchen soll Serienkiller zu jagen. Die beiden Hauptprotagonisten Jakob und Mila wurden interessant dargestellt. Beide scheinen eine geheimnisvolle Vergangenheit zu haben, über die noch nicht ganz so viel erzählt wird. Mila ist mir durch ihre forsche, stachelige Art, wie sie mit anderen umgeht, noch unsympathisch. Zudem sie hier auch noch recht blass geblieben ist im Gegensatz zu Jakob.

Nichtsdestotrotz konnte mich die Handlung von Anfang bis Ende fesseln. Die Handlung wurde aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel erzählt. Es gibt hier auch eine Sicht des Täters, wodurch dieser dem Leser schon früh bekannt ist. Dennoch hält sich dadurch die Spannung dadurch, weil man sich hier die Frage nach dem "Warum tut er das?" stellt. Außerdem bleibt es spannend zu verfolgen, wie das Ermittlerteam versucht ihm auf die Spur zu kommen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Durch sehr bildhafte und detaillierte Beschreibungen ist es an der ein oder anderen Stelle nichts für schwache Nerven (es wird manchmal eklig). Bei der Täter-Perspektive bekommt man immer Gänsehautfeeling. Durch unerwartete Wendungen und einige Überraschungen sowie Cliffhängern wird die Spannung bis zum Schluss immer hochgehalten.

Mein Fazit:
Endlich mal wieder einen gutes Buch, genau nach meinem Geschmack. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mir war Mila zwar noch etwas unsympathisch und blass, aber ich hoffe das gibt sich in den nachfolgenden Bänden. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


gut

In der Wildnis
Jedes Jahr im Sommer fahren Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr ist Milenas neuer Freund Jakob mit dabei. Sein Vorschlag ist von der üblichen Route abzuweichen und stattdessen im wilden, einsamen Nationalpark zu wandern. Er stiftet die Gruppe immer wieder zu weiteren gefährlichen Herausforderungen an und schon bald wird klar, dass es alles andere ist als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Die Dynamik unter ihnen verändert sich drastisch, die Nerven liegen blank und lange verdeckte Geheimnisse kommen ans Licht. Es entwickelt sich zu einem Kampf um Leben und Tod.

Ich war etwas enttäuscht von der Handlung. Die Idee war nicht schlecht, nur die Umsetzung hat mir nicht so ganz gefallen. Die Handlung plätscherte so ein bisschen vor sich hin und es brauchte anfangs sehr lange bis es endlich in Gang gekommen ist und die Wandertour endlich losgegangen ist.

Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Wanderroute war landschaftlich sehr ausführlich beschrieben, dass man es sich gut bildlich vorstellen konnte. Ich fand es teilweise nur zu ausführlich beschrieben und es hat dadurch etwas die Spannung weggenommen.

Erzählt wird hier als ICH-Erzähler aus Sicht von Anna. Unterbrochen wird es immer mal durch Rückblenden und Vernehmungsprotokollen aus dem Krankenhaus. Sympathisch war mir die Hauptprotagonisten Anna leider nicht. Gefühlt hat sie alles gestört. Aber auch die anderen Protagonisten waren mir nicht wirklich sympathisch, dass ich eine Verbindung hätte aufbauen können.

Mein Fazit:
Ist leider kein Must-read. Die Idee der Handlung fand ich toll, nur leider plätscherte es alles so ein wenig vor sich hin, dass mir die Umsetzung der Idee nicht wirklich gefallen hat.

Bewertung vom 16.05.2024
Erwartung / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.5
Adler-Olsen, Jussi

Erwartung / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.5


ausgezeichnet

Marco ist fünfzehn und muss in einem Clan leben, dessen Mitglieder vom gewalttätigen Anführer in die Kriminalität gezwungen werden. Er hasst sein Leben und beschließt von dort zu fliehen. In der Nähe von Zolas Wohnsitz findet er auf der Flucht eine vergrabene Männerleiche. Die Suche nach dem Mörder führt Carl Mørck und sein Team in die tiefste Kopenhagener Unterwelt aus politischer Korruption und schweren Verbrechen in der Finanzwelt. Die Spuren reichen sogar bis in den afrikanischen Dschungel hinein.

"Erwartung" ist der fünfte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die privaten Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Das Ermittlertrio habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Kommissar Carl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch. Man kann das ganze Team einfach nur gern haben und ich finde es spannend sie bei ihrer Ermittlungsarbeit zu begleiten. Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln.

Mir gefällt hier sehr gut, dass die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel geschrieben ist. So begleitet man nicht nur das Ermittlerteam bei ihren Ermittlungen sondern begleitet auch Marco auf seiner gefährlichen Flucht vor dem Clan. Diese Perspektive fand ich wirklich sehr spannend geschrieben und zum Teil auch mit Nervenkitzel. Ich habe regelrecht mitgefiebert und für Marco immer gehofft, dass es gut aus geht.

Mein Fazit:
Mit ein paar irren Wendungen wird der Fall zu keiner Zeit langweilig und wird durch die Flucht vor dem Clan sogar richtig spannend mit Nervenkitzel. Dem Autor ist hier ein toller Mix aus allem gelungen. Ich bin auf die weiteren Fälle mit Carl Mørck gespannt.

Bewertung vom 05.05.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


gut

Tödliches Buchskript
In Wien geschieht ein brutaler Mord. Als der Star-Ermittler Johann "Jacket" Winkler an den Tatort kommt, erkennt er Parallelen zu seinem aktuellen Buchskript. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit dem Wort "GESTEHE" markiert. Das stellt die Wiener Polizei vor ein Rätsel. Die einzige Spur führt zu Jacket selbst und er selbst weiß ganz genau, dass der Mord erst der Anfang war.

Ich bin anfangs recht schwer in die Handlung reingekommen. Es plätscherte erst nur so vor sich hin und erst in der Mitte wurde der Spannungsbogen erhöht. Die Spannung ließ dann doch aber auch recht schnell wieder nach und trotz einiger Überraschungen wurde das Finale auch nicht so wirklich spannend. Ich konnte leider auch schon vieles vorher erahnen, wie die Handlung sich weiterentwickelte. Auch die Actionszenen zum Schluss als Showdown fand ich etwas zu drüber und unrealistisch.

Die Handlung wurde aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel aus Sicht von Mo und Jacket als ICH-Erzähler erzählt. Mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich leider nicht so ganz warm geworden. Vermutlich lag es an der Erzählperspektive. Ich konnte mich in die beiden nicht so richtig hineinversetzen.

Der Schreibstil war zwar flüssig zu lesen, aber hatte irgendwie nicht so das Fesselnde an sich. Die Idee mit den Mordfällen passend zu einem Buchskript fand ich klasse, nur die Umsetzung hätte ein bisschen besser sein können.

Mein Fazit:
Eine gute Unterhaltung, aber kommt leider an die Vorgänger nicht dran.

Bewertung vom 28.04.2024
Blutstunde / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.5
Enger, Thomas;Horst, Jørn Lier

Blutstunde / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.5


sehr gut

Das Leben von Alexander Blix liegt in Trümmern. Inzwischen sind zwei Monate vergangen nachdem er dem Vorwurf des vorsätzlichen Mordes freigesprochen wurde. Doch er kann nie wieder als Polizist arbeiten und fühlt sich als wenn er verfolgt wird. Blix' dementer Vater versucht Kontakt aufzunehmen, weil er denkt er wird vergiftet. Doch Blix will keinen Kontakt zu ihm und weigert sich die Ermittlungen aufzunehmen, zumal die Polizei Oslo ihn immer noch für einen Mörder hält. Jedoch hält Emma Ramm zum Glück immer noch zu ihm und gemeinsam versuchen sie einen Cold Case zu lösen, der nicht nur Blix' Familie betrifft sondern die dunklen Seiten eines Verbrechers hervorbringt.

"Blutstunde" ist der 5. Fall für Alexander Blix und Emma Ramm. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Jedoch ist es ratsam wie bei jeder anderen Reihe auch von Beginn an zu lesen, da sich auch die Geschichte um die beiden Hauptprotagonisten weiterentwickelt.

Die beiden Hauptprotagonisten sind mir sehr sympathisch und ich finde es spannend wie sie und ihre persönliche Geschichte sich weiterentwickeln. Dieser Fall hat sich als ein ganz persönlicher Fall für den Ex-Kommissar Blix entwickelt. Man hat hier viel über seine Vergangenheit bzw. seine Kindheit erfahren, wodurch er sehr nahbar geworden ist.

Die Handlung wurde aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel erzählt und hatte zwei verschiedene Handlungsstränge bzw. auch zwei voneinander unabhängige Fälle in denen Blix & Ramm ermittelt haben. Dadurch stieg die Spannung, da man immer wissen wollte wie es weiterging. Blix und Ramm haben hier wieder toll zusammengearbeitet, um die Fälle zu lösen. Trotz dass es ein Cold Case war, hatte er einige Überraschungen und unerwartete Wendungen zu bieten, wodurch die Spannung nochmals erhöht wurde.

Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig zu lesen und das sehr emotionale Thema für Blix wurde hier auch eine beklemmende Atmosphäre geschaffen.

Mein Fazit:
Eine sehr gelungene Fortsetzung - trotz einem Cold Case sehr spannend, wendungsreich und abwechslungsreich. Es lohnt sich zu lesen.

Bewertung vom 21.04.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Tolle Ermittlungsarbeit
Bei einem Brand eines Einfamilienhauses in Akranes kommt ein junger Mann ums Leben. Alle sind zutiefst erschüttert und zunächst deutet alles auf Selbstmord hin. Doch im Zuge der Ermittlungsarbeit von Ermittlerin Elma und ihrem Partner stellt sich heraus, dass es sich hier um Brandstiftung handelt. Schnell sehen sie sich mit verschiedenen Verdächtigen konfrontiert. Die letzte Online-Recherche des Brandopfers legt nahe, dass es noch ein weiteres Mordopfer geben könnte. Ein paar Monate zuvor tritt eine junge Frau aus Amsterdam eine Stelle als Au-Pair bei einer Familie an. Alles läuft gut bis sie scheinbar Hals über Kopf abgereist ist.

"Verborgen" ist der 3. Teil der Serie mit Kommissarin Elma. Der Fall kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden, dennoch ist es empfehlenswert, wie bei allen anderen Serien auch, die Vorgänger zu kennen, allein schon für die persönliche Geschichte der Protagonisten.

Kommissarin Elma ist mir bereits aus den Vorgängerbänden schon bekannt und ich finde sie nach wie vor sehr sympathisch. Ihre persönliche Geschichte wurde hier auch toll weiterentwickelt und es ist genauso spannend ihre Geschichte zu verfolgen wie dem eigentlichen Kriminalfall. Auch ihr Partner Saevar wurde gut weiterentwickelt, auch wenn er z.T. noch etwas blass wirkt.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven, sowohl der Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten als auch auf unterschiedlichen Zeitebenen, erzählt. Die Spannung ist hier eher ruhig und baut sich doch nur langsam auf. Hier prägen eher die Befragungen und die Ermittlungsarbeit den Fall, was wieder sehr gut gelungen ist. Dennoch hat es einige interessante Wendungen zu bieten und somit wird die Spannung bis zum Schluss gehalten, auch wenn es ganz ohne großen Nervenkitzel ist.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und durch die düstere Erzählperspektive wird hier auch eine tolle Atmosphäre geschaffen.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Island-Krimi mit einem tollen Mix aus Kriminalfall und persönlichem Unterfangen der Hauptprotagonistin Elma. Ich hatte hier spannende Lesestunden und kann den Krimi nur empfehlen.

Bewertung vom 20.04.2024
Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1
Anour, René

Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1


sehr gut

Alle in Grasse sind in Aufruhr. Der renommierte Parfümeur und Erfinder von betörenden Düften, Eric Sentir, von Fragonard wird tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich mit blutroten Kamelienblüten, seiner eigenen Kreation. Commissaire Louis Campanard wollte eigentlich seinen Sonntag im Lavendelgarten genießen, wird jedoch nun zu diesem Fall gerufen. Er beschließt die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris zu holen und sie undercover in die Pafumeursschule von Fragonard einzuschleusen. Dabei geraten sie bald selbst ins Visier des Täters.

"Tödlicher Duft" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit Commissaire Louis Campanard.

Die Protagonisten haben mir sehr gefallen. Commissaire Louis Campanard ist ein recht eigener Charakter mit seiner Liebe zum E-Bike, Büchern und seinen Hawaii-Hemden. Aber auch Linda ist interessant und hat ihr kleines Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, worüber man jetzt noch nicht ganz so viel erfahren hat. Olivier bleibt jedoch noch etwa blass, aber vielleicht wird er in den Folgebänden noch präsenter.

Die Handlung ist sehr ruhig ohne großartige Spannung und Nervenkitzel. Es ist aber trotzdem sehr schön der Ermittlungsarbeit zu folgen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, einzig über die französischen Wörter könnte man beim Lesen stolpern. Mich haben sie aber nicht gestört, eher im Gegenteil, so konnte man sich in den Ort Grasse reinfühlen. Der Schreibstil ist auch sehr bildgewältig und erzeugt dadurch eine tolle Atmosphäre. Man hat das Gefühl als wenn man die ganzen Düfte dort riechen könnte.

Das Hintergrundwissen über die Welt der Düfte und den Parfumkreationen fand ich äußerst interessant und wurde, wie ich finde, vom Autor sehr gut in den Krimi eingearbeitet.

Mein Fazit:
Ein recht ruhiger Krimi ohne viel Aufregung aber mit einer tollen Atmosphäre gezeugt von einem sehr bildhaften Schreibstil. Man träumt sich hier richtig nach Südfrankreich. Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.04.2024
Verachtung / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.4 (eBook, ePUB)
Adler-Olsen, Jussi

Verachtung / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nete Rosen trifft 1985 während eines Empfangs auf den Gynäkologen Curt Wad. Wad demütigt sie vor den Augen der Gäste. Noch immer kämpft sie damit, was ihr damals auf der Insel Sprogø widerfahren ist. Die Zufallsbegegnung mit Wad wühlt alles wieder auf und setzt etwas in den Gang... Jahre später, 2010, stößt das Sonderdezernat Q auf die Akte einer Frau, die 1987 spurlos verschwuden ist. Während der Ermittlungen stoßen sie auf fünf weitere solcher Vermisstenfälle. Recht bald gerät Curt Wad ins Zentrum der Ermittlungen. Er hat seine Patientinnen damals schwer misshandelt und an ihnen Zwangssterilisationen durchgeführt.

"Verachtung" ist der vierte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die privaten Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Das Ermittlertrio habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Assad finde ich immer noch geheimnisvoll und ich brenne darauf endlich seinen Hintergrund kennenzulernen, aber er wirkt durch seine Art auch sehr authentisch. Kommissar Karl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch.

Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln. Die Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und heute, aber auch zwischen den einzelnen Protagonisten sorgt für Abwechslung, aber hält auch die Spannung hoch.

Das Thema um die Frauen und der Zwangssterilisation zu der damaligen Zeit lässt es einen eiskalt den Rücken runterlaufen. Das muss echt harte Zeiten für die Frauen damals gewesen sein.

Mein Fazit:
Mit ein paar irren Wendungen wird der Fall zu keiner Zeit langweilig und hält zum Schluss sogar noch eine Überraschung bereit. Das schrullige Ermittlerteam in seinem vierten Fall zu folgen war einfach wieder spannend und amüsant.

Bewertung vom 07.04.2024
Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1
Popp, Susanne

Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1


ausgezeichnet

Bacharach, 1817: Nachdem Julie ihre Mutter verloren hat, ist sie Waise und mittellos. Sie arbeitet nun als Magd im Gasthaus ihres Vormunds. Julie hat eine ganz besondere Aura. Ihre außergewöhnliche Schönheit sorgt immer wieder für Eifersucht und Streit. Der Pfarrer will sogar, dass sie den Ort verlässt. Auch Johann hat seine ganze Familie verloren und kehrt nun seinem Heimatdorf den Rücken. Er will bei Karlsruhe bei der Rheinbegradigung sein Auskommen finden. Doch nach einem schwerwiegenden Vorfall verlässt er die Baustelle und sucht nun sein Glück als Schiffer auf dem Rhein. Julie und Johann lernen sich kennen und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf.

"Loreley - Die Frau am Fluss" ist Band 1 der "Loreley-Romane".

Der super leicht und flüssig zu lesende Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich fand die Handlungsorte und auch die Protagonisten wunderschön beschrieben und man konnte es sich auch sehr gut bildlich vorstellen. Alles wirkt sehr lebendig und auch authentisch zur damaligen Zeit. Dadurch wurde eine tolle Atmosphäre geschaffen.

Die Handlung hat verschieden Perspektiven und Handlungssträngen, die immer im Wechsel erzählt werden. Die Spannung ist von Anfang bis Ende gegeben und man wird quasi mit der Handlung mitgerissen. Der Hintergrund zur Handlung zur ersten Dampfschifffahrt und der Rheinbegradigung etc. wurde sehr gut recherchiert und in die Handlung eingewoben.

Die Hauptprotagonisten Julie und Johann sind sehr authentisch und von Beginn an sympathisch. Sie sind mir sofort ans Herz gewachsen. Julie wird als starke und selbstbewusste Frau dargestellt. Sie hat mir mit am besten gefallen. Aber auch die Nebencharaktere waren sehr authentisch und lebendig dargestellt. Einige davon mochte man genauso gerne, aber der ein oder andere war auch sehr unsympathisch, was aber durchaus voll gepasst hat.

Mein Fazit:
Ein wunderschöner Roman, sehr mitreißend und spannend erzählt. Mit einem riesigen Cliffhänger am Ende steigt die Spannung auf den Folgeband. Ganz klare Leseempfehlung.