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Langeweile
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Duisburg
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Ich lese alles was mir in die Finger kommt ( außer Science Fiction und Fantasy)

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2024
Bonjour Agneta
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta


sehr gut

Agneta ist 49 Jahre alt und fühlt sich in ihrem bisherigen Leben nicht mehr wohl. Die Kinder sind ausgezogen und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen. Ihr Mann Magnus pflegt seine Hobbys ,zu denen sie keinen Zugang hat und hat sich außerdem auf die Fahne geschrieben, so gesund wie möglich zu leben. Weißmehl, Käse,Wein und viele andere Dinge, welche genussvoll zu verzehren sind, haben bei ihm nichts mehr verloren. Auch die Gespräche drehen sich zunehmend nur um Dinge, die Magnus interessieren.
Als Agneta zufällig auf eine Annonce stößt, in der eine schwedischsprachige Betreuung für einen „älteren Jungen“ in Frankreich gesucht wird ,greift sie kurzentschlossen zu.Ihr Mann ist entsetzt und denkt, dass sie sehr schnell wieder nach Hause kommt.
In frankreich angekommen, stellt sie fest, dass es sich um einen über 80-jährigen homosexuellen,dementen Mann handelt, der in einem heruntergekommenen Schloss wohnt.

Zuerst ist Agneta einigermaßen entsetzt,aber nach und nach findet sie einen Zugang zu Einar,ihrem Arbeitgeber und stellt sich auf seine Bedürfnisse ein.Seine Verfassung ändert sich sehr oft,so wie es seinem Krankheitsbild entspricht.Manchmal rastet er völlig aus, erkennt die Menschen in seiner Umgebung nicht und ist nur mit großer Mühe, wieder zu bändigen. In seinen klaren Momenten entpuppt er sich als lebenskluger Mann,der mit Agneta lange Gespräche führt und sein bewegtes Leben reflektiert. In diesem Teil hätte ich gerne auf die allzu ausführlichen sexuellen Details verzichtet.
Die Begegnungen mit den Menschen in Einars Umgebung bringen Agneta immer mehr zum Umdenken und so stellt sie die Weichen in ihrem Leben noch einmal ganz neu.
Obwohl ich eine andere Geschichte erwartet hatte,konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen und mit kleinen Einschränkungen begeistern.

Bewertung vom 03.06.2024
Die Bahnhofsmission
Rusch, Veronika

Die Bahnhofsmission


ausgezeichnet

Berlin im Jahre 1945:

Eine Stadt liegt in Trümmern, Hunger, Wohnungslosigkeit, Kälte und großes Elend bestimmen den Alltag der Menschen. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen erneut, Alice und Natalie,aber auch einige andere Personen aus Band 1 sind wieder mit dabei.
Mit den wenigen Mitteln, welche Ihnen zur Verfügung stehen, bauen die Frauen wieder eine Bahnhofsmission auf und sind dabei Anlaufstelle, sowohl für Berliner Bürger, als auch für die vielen Kriegsheimkehrer, die völlig entkräftet wieder in ihrer Heimat ankommen.Unterstützung erhalten Sie von Doktor Kramm,einer undurchsichtigen Person.
Der russische Oberst Wolkow fühlt sich zu Alice hingezogen und versucht sein Möglichstes ,um die Frauen zu unterstützen.

Auch wenn zwischen dem ersten und zweiten Band circa 38 Jahre liegen, war ich sofort wieder mit der Geschichte und den Protagonisten vertraut. Für neue Leser gab es immer wieder erläuternde Rückblicke,um ihnen ein besseres Verständnis zu ermöglichen. Trotzdem würde ich dazu raten, den ersten Band auch zu lesen.
Zuerst sind es Alice und die unerschütterliche Wilma, die, obwohl sie selbst ein schlimmes Schicksal erlitten hat, unermüdlich mit Rat und Tat zur Stelle ist. Unter ihrer nach außen hin burschikosen Art, verbirgt sie ein großes Herz.
Plötzlich erscheint Natalie ,welche 1908 scheinbar spurlos verschwand ,zusammen mit ihrer Tochter Claire .Sie hatte viele Jahre in Amerika in gehobenen Verhältnissen gelebt, hatte aber das Bedürfnis, in ihre Heimat zurückzukehren, um das ein oder andere Geheimnis aus ihrer Vergangenheit aufzulösen. Ohne lange zu zögern, packt sie mit an und unterstützt ihre ehemaligen Freundinnen aus Leibeskräften.
Wie auch schon im ersten Band, gelang es der Autorin, ein so präzises Bild der Stadt und ihren Menschen, zu zeichnen, dass ich mich, teilweise mitten in der Geschichte fühlte, was mir öfter die Tränen in die Augen trieb.
Ich habe das Buch mit sehr großem Interesse gelesen und kann es allen Lesern empfehlen, die sich für die deutsche Geschichte interessieren.
Auch wenn es von Seiten der Autorin, der abschließende Band ist, denke ich, es gibt noch Stoff für einen weiteren Roman, ich würde es mir jedenfalls wünschen.

Bewertung vom 28.05.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


sehr gut

Einst waren sie eine eingeschworene Clique,Norah,Goran ,Rolaf,Peggy,Anna,Sebastian,Marcel,Anna und Sebastian. Sie genossen ihre Jugend, feierten, flirteten, bis eines Tages David auftauchte, und von einem Tag zum anderen, war nichts mehr so wie vorher.Norah wurde seine Freundin,er betrachtete sie mehr und mehr als sein Eigentum und wurde zum Mörder ,der kurz darauf selber verstarb.Obwohl sie nichts mit dem Mord zu tun hatte, galt sie nur noch als „die Freundin des Killers“. Goran der Hals über Kopf den kleinen Ort verließ, kehrte 20 Jahre später zurück, als ihn ein Hilferuf von Norahs Mutter erreichte.Seit einiger Zeit erhält Norah Drohbriefe, welche Details enthalten, die eigentlich nur David kennen kann, aber der ist doch tot, oder?
Norah und Goran Versuchen der Sache auf den Grund zu gehen, und stoßen auf immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit.

Meine Meinung:


Das Buch wird im Wechsel aus der Sicht von Goran und Norah erzählt, sowie einer dritten Person, welche immer nur mit „Er“bezeichnet wird und wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart.Dazwischen sind in Kursivschrift Abschnitte eingefügt,die sich mit verschiedenen Verbrechensstatistiken befassen.
Ich kenne mehrere Bücher des Autors und möchte sagen, dass dieses nicht in gleicher Weise spannungsgeladen ist, wie die Vorgänger. Im Mittelteil gab es einige Längen, die Handlung plätscherte etwas dahin.Außerdem störte es mich, dass manche Gegebenheiten unentwegt wiederholt wurden, wie zum Beispiel, dass Goran einen SUV fuhr.ZumEnde hin ,wurde der Spannungsbogen dann extrem angezogen und es kam zu einer überraschenden Lösung.Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch überwiegend gut gefallen, ich vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 14.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Thea kehrt ihrer Wahlheimat Portugal nach über 20 Jahren den Rücken , um in ihrer Heimat Norddeutschland ,Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen.Auf dem abgelegenen Lebenshof von Benno,findet sie zusammen mit ihren beiden Ziegen eine Unterkunft.Der eigenbrötlerische Mann ist aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen zu vermieten, da sein Hof total überschuldet ist, eigentlich möchte er aber lieber in Ruhe alleine leben.Juli,eine junge Frau will sich von ihrer dominanten Mutter abnabeln und ist zu Fuß auf dem Weg nach Amsterdam. Als sie unterwegs stürzt, wird sie von Benno verletzt gefunden ,der sie mit auf seinen Hof nimmt. Nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten findet das ungewöhnliche Trio immer mehr zueinander, und gemeinsam entwickeln Sie ein Konzept zum Überleben des Hofs.

Ich kenne die Autorin bereits von anderen Büchern und bin immer wieder sehr angetan von ihrem besonderen Schreibstil. Auf eine langsame und trotzdem sehr intensive Weise, führt sie die einzelnen Protagonisten in die Geschichte ein und schildert sie so, dass klare Bilder im Kopf entstehen. Einerseits ist dabei der Fokus auf die unterschiedlichen Lebenswege der Protagonisten gelegt, andererseits erfährt man aber auch viel über Land und Leute,sowie die wunderschöne Landschaft der Lüneburger Heide. Mich hat das Buch von Anfang an gefangengenommen, so dass ich es in relativ kurzer Zeit gelesen habe. Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.05.2024
Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
Heiland, Julie

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen. Lotte hat nach dem Krieg mitgeholfen, ihre Heimatstadt Dresden,vom Schutt zu befreien. dabei lernt sie Jakob kennen, einen jüdischen Mann, der keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht und dieses beenden möchte. Lotte verhindert das, und nach und nach kommen sich die Beiden näher, aber das Schicksal verhindert ihre Liebe.Ihre Tochter Marlene fühlt sich von ihrer Mutter verraten und bricht den Kontakt zu ihr ab. Ihre Enkelin Hannah hilft beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und findet unter den Trümmern ein Bild von ihrer Großmutter und Jakob. Ihre Neugierde ist geweckt, und sie beginnt Nachforschungen anzustellen und entdeckt dabei eine dramatische Familiengeschichte.

In dem neusten Roman, der von mir sehr geschätzten Autorin,spannt diese einen großen Bogen vom Jahre 1939-2005. In wechselnden Zeitabschnitten, wird nach und nach das Leben der drei Frauen vor den Leser:innen ausgebreitet.
Sowohl die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, die Bombennächte, das Schicksal der Juden,das Regime der DDR,der Bau der Mauer,als auch der Fall derselben,werden thematisiert.
Wie ein roter Faden ziehen sich die unterschiedlichen Liebesgeschichten der drei Frauen durch das Buch. Tiefe Gefühle, unerfüllte Träume und Enttäuschungen,aber auch Versöhnungen ,sind inbegriffen. Der sehr empathische Schreibstil ließ mich in die Geschichte eintauchen und baute eine tiefe Verbindung zu den Frauen auf, mein Kopfkino lief durchgehend auf Hochtouren.
Das persönliche Ende führte dazu, dass ich das Buch mit einem Gefühl der Zufriedenheit zur Seite legen konnte. Ich kann es allen Leser*innen mit Interesse an Zeitgeschehen,aber auch kitschfreien Liebesgeschichten,empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 06.05.2024
Traubenfest / Périgord-Krimi Bd.4
Dubois, Julie

Traubenfest / Périgord-Krimi Bd.4


sehr gut

Eigentlich hatte Marie Mercier andere Pläne für ihr Wochenende.Sie wollte ,gemeinsam mit ihrem Freund Michel, das Traditionsfest Félibrée besuchen,doch wie so oft in diesem Beruf,macht ihr ein neuer Fall einen Strich durch die Rechnung. Ein junges Mädchen ist spurlos verschwunden,ihre Mutter ist ratlos.Als kurz darauf ihre Mitschülerin ebenfalls vermisst wird,laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und dann geschieht auch noch ein Mord.Marie und ihr Partner Richard entdecken makabre Zusammenhänge.

Meine Meinung:

Es ist der vierte Fall für die sympathischen Ermittler und da ich alle kenne,fühlte ich mich sofort wieder zu Hause.Alle Personen werden so toll beschrieben ,dass mein Kopfkino durchgehend auf Hochtouren lief.Marie ,ihr Freund Michel ,Großtante Léonie,Georges und nicht zuletzt Richard ,der versucht den Spagat zwischen Arbeit und Vaterschaft zu wuppen,sind mir alle ans Herz gewachsen.
Neben einem spannenden und wendungsreichen Kriminalfall, gibt es wieder viel über Land ,Leute und ihre Traditionen zu erfahren.Ein Highlight sind immer die kulinarischen Genüsse ,die Léonie unermüdlich für ihre Lieben zaubert.Schweren Herzens verabschiede ich mich und bin voller Vorfreude auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 28.04.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


schlecht

Der Ladenbesitzer Leo Ahorn ist verschwunden,seine Frau schaltet einen Privatdetektiv ein ,der ihn suchen soll,weil sie die Polizei außen vor lassen will. Ob sie ihren Mann wirklich wiederhaben will ,diese Frage muss man sich sehr schnell stellen. Zuletzt wurde er in seiner Stammkneipe „Blaues Eck“ gesehen.Dort war er regelmäßig und führte große Reden bezüglich neuer Pläne für seinen, mehr schlecht als recht laufenden, Schreibwarenladen. Das Problem war für einen Umbau fehlte ihm das Geld und es fand sich niemand ,der ihn unterstützen wollte.Als wenig später seine Leiche gefunden wird, tritt die Polizei, in Gestalt von Farizi Nasri auf den Plan ,sie wird von dem im Hintergrund agierenden Detektiv Tabor Süden unterstützt. Bis hierhin war die Geschichte noch einigermaßen nachvollziehbar, dann tauchten andere Erzählstränge auf, und die Verwirrung nahm ihren Lauf….

Meine Meinung:

Es war für mich der erste Roman dieses hochgelobten Autors und ich weiß nicht, ob ich mir ein weiteres Buch von ihm antun würde. Ich habe immer wieder eine Pause eingelegt, in der Annahme, dass mich das Buch irgendwann einfangen würde, was während dem Zeitraum von zwei Wochen,leider nie passierte. Ich konnte zu keiner Person eine Beziehung aufbauen und fand keinen Zugang zu der Geschichte.Es wurde für mich immer undurchsichtiger,zudem nervten mich die vielen ,in Klammern eingefügten Teile,zusehends,ich konnte keinen Sinn darin erkennen.
So lege ich das Buch sehr enttäuscht zurück und kann leider keine Empfehlung dafür aussprechen.

Bewertung vom 28.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Im Fokus der Geschichte stehen drei Frauen, die sich nie kennengelernt haben, weil sie in verschiedenen Zeiten lebten und deren Schicksal irgendwie miteinander verbunden ist.
Zu Beginn, in der Jetztzeit lernt man Nina kennen, eine junge Ärztin aus Berlin, die ausgelaugt durch den Beruf, eine Auszeit im Stettiner Haff nimmt. Als ihre Hündin Ayla bei einem Spaziergang auf menschliche Knochen stößt, ist ihr Interesse geweckt,sie schaltet die Polizei ein.
Dann geht es ins Jahr 1936, als die 14-jährige Gine,in der gleichen Gegend ein „ Landjahr“ erlebt,was durch schreckliche Ereignisse ihr ganzes späteres Leben beeinflusst.
Die dritte Frau ist Sigrun,eine zwanzigjährige Ehefrau und Mutter,die im Jahr 1970 der Enge des DDR Regimes entkommen möchte.

Meine Meinung:

Sehr gekonnt wechselt die Autorin die verschiedenen Zeiten und lässt ganz tiefe Einblicke in das Leben der drei Frauen zu. Ich fühlte mich gleich zu Beginn zu den Protagonistinnen hingezogen, jedoch ging mir das Schicksal von Gine besonders nahe.
Zu Beginn konnte ich kaum erahnen, welches schicksalhafte Ausmaß diese Geschichte annehmen würde.
Einem Puzzle, gleich fügten sich die einzelnen Erzählstränge immer mehr zusammen, und ein Geheimnis nach dem anderen kam ans Licht.Jedoch wurde das entscheidende Geheimnis erst ganz zum Schluss gelüftet,das ist große Erzählkunst.
Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit beendet, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte .Das Buch wird mich gedanklich noch eine Weile begleiten.

Bewertung vom 26.04.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


ausgezeichnet

Schon der erste Teil um die sympathische Kommissarin Ria Almeida hat mir gut gefallen. Nun hat sie sich entschieden, Stuttgart endgültig den Rücken zu kehren und in Torreira, einem kleinen Dorf, an der portugiesischen Atlantikküste, zu wohnen. Mitten im Umzug ereignet sich ein Mord, ein Richter, der gegen einen bekannten Drogenboss urteilen soll,ist das Opfer. Die Zusammenarbeit mit ihrem Schwager João läuft gut,lediglich im Umgang mit Joaquim Baptista ,dem Commissario aus Aveiro,ist anfangs ziemlich problematisch.Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, vor allen Dingen, als es einen weiteren Toten gibt. Auch im Privatleben läuft es streckenweise nicht so rund.

Meine Meinung:
Obwohl ich die Protagonisten sehr mag und es gerne habe, wenn man in einem Krimi auch etwas über das Privatleben, sowie Land und Leute erfährt, war es mir hier an einigen Stellen zu viel.Frei nach dem Motto - gut gemeint ist nicht immer gut gemacht -organisierte die Familie nicht nur den Umzug nebst Wohnungseinrichtung,sondern mischte auch bei den Ermittlungen mit.
Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, weil mir das Setting besonders gut gefällt.

Fazit:

Etwas wenig Krimi, dafür viel Familienleben,beim nächsten Mal bitte wieder umgekehrt.

Bewertung vom 11.04.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


gut

Das Tal ,in welchem die Handlung spielt ,hätte ein idyllisches Fleckchen Erde sein können, es gab eine kleine Stadt ,einen See ,Obstwiesen und Berge.Jedoch die Zäune, welche die Gegenwart und jeweils um 20 Jahre versetzt,die Vergangenheit und die Zukunft an exakt dem gleichen Platz trennten,waren streng bewacht und durften nur in seltenen Fällen überschritten werden.

Die Bewachung der Grenzen wurde durch die Conseils organisiert.Auf diese Aufgabe wird die Protagonistin Odile ,die wir mit 16 Jahren kennenlernen,vorbereitet.Sie ist ein schüchternes Mädchen,was umAnerkennung bei ihren Freunden buhlt und insgesamt keinen leichten Stand hat. Sie musste schon einige Schicksalsschläge ertragen, unter anderem den Tod ihres besten Freundes und den ihres Vaters, das sind die herausragende Ereignisse des ersten Abschnitts.Danach geht es zwanzig Jahre in die Zukunft,die insgesamt sehr düster verläuft. Immer wieder versuchen Flüchtlinge, die Grenzen zu überwinden und werden gnadenlos gejagt. Die gesamte Atmosphäre erschien mir ab diesem Zeitpunkt immer trostloser. Im letzten Abschnitt gab es dann zwei Zeitabschnitte, in denen ich ehrlich gesagt, der Handlung nicht mehr in vollem Umfang folgen konnte und ziemlich überfordert war.

Der Schreibstil des Debütromans des Autors hat mich anfangs wirklich begeistert ,die neue Herangehensweise fand ich interessant.Dann jedoch wurde die Geschichte einerseits immer düsterer ,vieles erschloß sich mir nicht ,einige Fragen blieben offen,die wechselnden Zeiten verwirrten mich,sodass ich letztendlich froh war ,als ich das Buch zur Seite legen konnte.

Das ist aber nur meine Meinung und soll das Buch keineswegs schlechtmachen.Ich bin davon überzeugt, dass es viele Leser*innen begeistern wird, und wünsche dem Autor weiterhin viel Erfolg,von mir drei Sterne.