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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Emmas Herzdilemma
Gerstenberger, Stefanie

Emmas Herzdilemma


ausgezeichnet

Sommerdilemma mit 2 Varianten
Die 15jährige Emma treibt ihre Eltern oft auf die Palme, als „dank“ ihrer Unachtsamkeit Opas Hund angefahren wird, muss sich Emma dafür verantworten. Der Familienurlaub ist für sie gestrichen, sie soll in der Pension ihrer Tante Dette in Rom die Tierarztkosten abarbeiten.
Hier beginnt das Dilemma: Die Geschichte spaltet sich nun in 2 Handlungsstränge auf, die im Buch gut durch einerseits verschiedene Schriftarten und andererseits ein Icon des Colosseums bzw. des Kölner Doms gekennzeichnet sind.
In der ersten Version fliegt Emma nach Rom, hilft in Dettes Pension aus und lernt dort Leo kennen, den Gartenschlauchboy/Hausmeister – er ist einfach immer irgendwo zugegen und die beiden kommen sich näher.
In der zweiten Version verpasst Emma den Flieger, darf in Köln bei ihrem angebeteten Oscar bleiben und muss dafür ihrem Opa zur Hand gehen.
Obwohl ich erst skeptisch war, habe ich diese Geschichte mit 2 Wendungen als sehr gut ausgearbeitet empfunden. Dadurch, dass die Geschichten parallel erzählt werden, tut dies dem Lesefluss keinen Abbruch.
Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben, besonders Emma hat eigentlich in beiden Verläufen eine große Wandlung durchgemacht, aus ihrer Misere profitiert und ist auf jeden Fall um vieles selbständiger geworden. Besonders schön habe ich die Entwicklung mit Emmas Opa gefunden. Die beiden hatten eigentlich keinen Draht zueinander und sind richtiggehend zusammengewachsen.
Es wurden auch immer Emmas Gedanken angeführt, die meist im krassen Gegensatz zu ihren gesprochenen Worten waren – das war oft sehr witzig zu lesen.
Aber auch wichtige Messages für Jugendliche sind im Text eingeflossen wie zB das Alkoholthema, auf die Gefühle zu vertrauen, Scheidung …
Ich empfehle dieses Buch als perfekte, leichte Sommerlektüre – nicht nur für Kids!

Bewertung vom 22.04.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


ausgezeichnet

Zwischenmenschliche Beziehungen gespickt mit viel Humor
Der Roman „Das Fenster zur Welt“ von Sarah Winman ist ein Homage an das Leben, die Liebe, die Kunst und Freude an den schönen Dingen als auch die Freundschaft!
Beleuchtet wird die besondere Freundschaft von Ulysses und der um vieles älteren Kunsthistorikerin Evelyn, die sich zufällig während des Kriegs in Florenz kennenlernen.
Nach dem Krieg geht Ulysses zurück nach London, wo mittlerweile seine Frau Peg ein Kind namens Alys von einem Amerikaner bekommen hat. Ulysses liebt das Mädchen, obwohl er nicht der leibliche Vater ist.
Der Fokus in diesem Roman liegt auf den Beziehungen zwischen den Menschen, dem Umfeld und den Freunden von Ulysses, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ist da Peg, die sich zwar von Ulysses scheiden lässt, die Ulysses aber immer lieben wird. Dann wäre da der raue Pubbesitzer Cole, der mit einem ausrangierten Rettungswagen herumfährt. Außerdem gibt es den alten Cress, der mit Bäumen spricht und sogar baumseitig Antworten erhält, sowie den Papagei Claude, der treffsicher seine Kommentare abgibt, er neigt seit einem traumatischen Erlebnis zur Spontanmauser.
Durch eine heldenhafte Tat zu seiner Zeit als Soldat, erbt Ulysses Jahre später zwei Wohnungen in Florenz. Ihm wird die Vormundschaft von Alys übertragen und er beschließt mit ihr diese Erbschaft anzutreten. Auch der alte Cress geht mit ihnen nach Italien und er hat ein geheimes Gepäckstück mit dabei. Der zuständige Notar Massimo wird schnell ein guter Freund der eigentümlichen WG und die Engländer leben sich bald in Florenz ein.
Es sind so viele Details, die mich einfach nur schmunzeln ließen wie zum Beispiel das Pub, das ständig seinen Namen geändert bekam oder die chaotische Reise mit dem geschmuggelten Claude nach Italien!
Nachdem ich dieses Buch als sehr witzig und sarkastisch eingeordnet habe, mir gefällt diese Art von Humor wirklich außerordentlich gut, kann ich manche Details, die von anderen Rezensenten kritisiert wurden nicht nachvollziehen.
Ich habe mich köstlich amüsiert und möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der eine aufheiternde Abwechslung sucht.
Dieses Fenster zum Leben hat mir viele schöne, amüsante Lesestunden bereitet!

Bewertung vom 16.04.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


sehr gut

Wunderschöner Familienroman

Das Cover von „Das Flüstern des Lebens“ ist farblich wunderschön gestaltet und soll womöglich ein wenig an die Farben Tansanias erinnern.
Die Geschichte selbst spielt teils in München, teils in Tansania.
Als Corinna Waldeck, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die eine Kaffeeplantage in Tansania betreibt, plötzlich bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, überschlagen sich die Ereignisse.
Wie aus dem Nichts taucht ihre 14-jährige Tochter Hannah bei ihrer Tante Doris und ihrer Kusine Isabelle in München auf, kein Mitglied der Familie hatte bislang eine Ahnung, dass es eine Tochter von Corinna gibt, da Corinna eigentlich nur gleichgeschlechtliche Beziehungen zu hegen pflegte.
Nach der Testamentsverkündung steht fest, dass Isabelle, die ein eigenes Architekturbüro leitet, die Erbin der Kaffeeplantage sein soll, Alleinerbin des großen Vermögens und der Villa Waldeck soll Hannah sein. Corinnas Neffe Moriz fühlt sich um sein Erbe betrogen und überlegt das Testament anzufechten.
Isabelle nimmt inzwischen ihre Verantwortung wahr und macht sich auf den Weg nach Tansania, wo sie eine verlassene Farm mit reifen Kaffeekirschen vorfindet. Mit der Hilfe von Corinnas treuem Mitarbeiter Zahir können Erntehelfer zusammengetrommelt werden und die Ernte kann trotz einiger Widrigkeiten eingebracht werden.
Bald wird Isabelle auf Missstände bei der Bezahlung der Mitarbeiter aufmerksam und sie versucht auch Kinderarbeit einzudämmen und allgemein den Menschen zu helfen – eine große Herausforderung.
Der Roman ist gut recherchiert, man erfährt viel über das Leben in Afrika, das viele unvorhersehbare Tücken bereithält, außerdem über die Massai und auch Umweltschutzgedanken und Fair Trade werden thematisiert. Des Weiteren wird der Zusammenhalt in der Familie großgeschrieben.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, vor allem Hannah ist mit ihren 14 Jahren eine starke Persönlichkeit.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Einzig einige Wiederholungen und teilweise ein wenig Längen im Text lassen mich doch einen Punkt abziehen.
Im Großen und Ganzen liest man hier eine wunderbare Geschichte in der man auch viel über eine uns sehr fremde Kultur erfährt. Kann das Buch wirklich sehr empfehlen!

Bewertung vom 05.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Eine Geschichte mit Tiefgang
In ihrem Buch „Und Großvater atmete mit den Wellen“ entführt uns die Autorin Trude Teige zu Beginn ins Jahr 1943 nach Indonesien.
Das norwegische Handelsschiff, auf dem der Hauptakteur Konrad angeheuert hat, wird von den Japanern torpediert. Mit letzter Kraft schafft er es im Beiboot auf die Insel Java, wo ihn die Krankenschwester Sigrid liebevoll gesund pflegt und die beiden sich ineinander verlieben.
Bald schon überschlagen sich die Ereignisse und die Japaner übernehmen die Insel. Sämtliche Europäer, die nicht neutral sind, werden in Lager gepfercht, zur Zwangsarbeit gezwungen und schikaniert. Manche Stellen im Buch waren so heftig, dass ich die eine oder andere Träne verdrücken musste.
Obwohl das Thema sehr ernst und tragisch emotional ist, schafft es Teige, einen Sog zu schaffen, der einen quasi mitzieht. Zu Beginn habe ich mich über die kurzen Kapitel gefreut, die eine Pause beim Lesen erleichtern, in Wirklichkeit habe ich das Buch in 2 Zügen durchgelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Die Charaktere sind sehr authentisch und treffend dargestellt, die Brutalität, die die japanischen Besatzer an den Tag gelegt haben, ging mir sprichwörtlich unter die Haut.
Zu allem Leid wurde aber auch der Zusammenhalt, die Menschlichkeit, der eiserne Überlebenswille, die Hoffnung sowie der Mut von einigen starken Persönlichkeiten thematisiert.
Im Grunde ist jeder Krieg eine menschenverachtende Angelegenheit, wir können nur dankbar sein, dass wir über solche Ereignisse nur lesen dürfen.
Schon lange habe ich kein so fesselndes Buch mehr gelesen. – Dieses Buch bleibt lange in Erinnerung!
Unbedingt lesen!

Bewertung vom 01.04.2024
Die Rettung / Stadt der bösen Tiere Bd.2
Mayer, Gina

Die Rettung / Stadt der bösen Tiere Bd.2


ausgezeichnet

Actiongeladene Serie
Das Cover dieser Serie ist wirklich toll gestaltet, es zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich.
Vielleicht, weil ich den ersten Teil dieser Serie nicht gelesen habe, habe ich mir anfangs ein bisschen schwergetan, der Geschichte zu folgen. Es waren sehr viele Namen und Nebencharaktere, die ein wenig zur Verwirrung beigetragen haben.
Die Geschichte von Lizard, die auf der Insel der bösen Tiere versteckt ist, weil der Tiger Raj hinter ihr her ist, hat mir aber sehr gut gefallen.
Lizard fühlt sich endlich zu Hause auf der Insel der bösen Tiere, sie hat Freunde gefunden und lernt sehr schnell dazu. Bis sie plötzlich die Nachricht ereilt, dass ihre Schwester Esmeralda in Gefahr ist und nur sie ihr helfen kann. In einer waghalsigen Aktion gelingt Lizard die Flucht von der Insel und landet in Manila – weit entfernt von New Orleans, wo ihre Schwester lebt. Lizard muss feststellen, dass sie sehr vorsichtig sein muss und nicht jedem trauen kann. Eine actiongeladene Challenge beginnt – kann Lizard ihre Schwester retten?
Ich finde das Buch sehr empfehlenswert für junge Leser, die ein spannendes Abenteuer miterleben wollen. Das Buch hat mich in Beschlag genommen und ich habe mit Lizard mitgefiebert.
Unbedingt lesenswert – aber beim ersten Teil beginnen!

Bewertung vom 20.03.2024
Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
Thomas, Angie

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt


ausgezeichnet

Willkommen in der Welt der Ungewöhnlichen
Mit dem Buch „Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt“ hat Angie Thomas eine spannende, fantastische Welt mit Ungewöhnlichen unter Gewöhnlichen erschaffen.
Nic lebt mit ihrem Vater in Jackson, Mississippi, die beiden sind nie lange an einem Ort, oft ziehen sie Hals über Kopf wieder um. Die beiden sind Ungewöhnliche bzw. Manifestoren, die eine Gabe besitzen. An ihrem zwölften Geburtstag soll Nic etwas über die Anwendung ihrer Gabe erfahren, doch ihr Vater, der den Zeitpunkt für zu früh befindet, schenkt ihr nur einen Höllenhundwelpen namens Cocoa.
Ebenso an ihrem Geburtstag möchte Nic mit ihrem einzigen Freund JP zur Signierstunde ihres gemeinsamen Lieblingsautors TJ Retro gehen, was aber der Vater strikt verbietet, da Ms Lena, eine Prophetin, eine bedrohliche Prophezeiung für Nic offenbart hat. Unerlaubterweise schleicht Nic zur Signierstunde und erfährt dort, dass TJ Retro der beste Freund ihres Vaters und ihr Patenonkel ist.
Von ihm bekommt Nic einen magischen Stift geschenkt, und damit beginnt der eigentliche abenteuerliche Schlamassel so richtig …
Ich habe das Buch verschlungen, es ist fesselnd und spannend geschrieben und lässt den Leser abtauchen in eine fantastische Welt.
Die Charaktere sind authentisch, witzig und liebenswert herausgearbeitet und was mir gut gefällt ist, dass auch immer wieder ein Augenmerk auf Achtsamkeit gegenüber der schwarzen Bevölkerung gelegt wird.
Wer ein spannendes, witziges Abenteuer sucht, wird hier bestens bedient – unbedingt lesen!

Bewertung vom 12.03.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Heiß ersehnter, würdiger Nachfolger
Im zweiten Teil der Dresden-Reihe „Das Opernhaus: Rot das Feuer“ von Anne Stern erleben wir Dresden im Jahre 1849 - im Jahr des Maiaufstands.
Sehnsüchtig habe ich den zweiten Teil der Geschichte um Elise Spielmann, die mittlerweile mit dem Hofkomponisten Anton Jacobi verheiratet ist, erwartet. Da die beiden keine eigenen Kinder bekommen können, haben sie Anette adoptiert, das uneheliche Kind der Tänzerin Magdalena, deren Mutter sich das Leben genommen hat. Anette, oder liebevoll Netty genannt, ist der Sonnenschein von Elise und lässt sie die zweckmäßige, lieblose Ehe mit ihrem um vieles älteren Gatten erdulden, da ihr Herz immer noch für den Kulissenmaler Christian schlägt, erst recht, nachdem sie ihm zufällig immer wieder begegnet.
Während Elises Herz im Aufruhr ist, brodelt es aber auch in ihrem Umfeld. Ihre Mutter ist schwer krank, ihre jüngere Schwester schließt sich einer Frauenbewegung an, die um Rechte für Frauen kämpft, die für uns längst selbstverständlich sind. Außerdem schließen sich immer mehr unzufriedene Menschen zusammen um einen gewaltsamen Aufstand zu planen, da im Land viele Kinder verhungern und die Ärmsten der Bevölkerung immer ärmer werden.
Sterns Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen, die Eindrücke, Musik und Gefühle werden so beschrieben, dass man meint, unmittelbar am Geschehen teilzuhaben.
Die Charaktere werden sehr authentisch und leidenschaftlich beschrieben, die Liebe zur Musik steht trotz allen Widrigkeiten an vorderster Stelle und somit bildet die Semperoper eine konstante Drehscheibe um das Geschehen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den dritten Teil dieser Saga, wo es hoffentlich ein Happy End für die beiden Liebenden gibt.

Bewertung vom 06.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


ausgezeichnet

Gar nicht laut
In seinem Buch „Der Lärm des Lebens“ erzählt Jörg Hartmann viel Biographisches, auch wenn die Namen seiner Partnerinnen geändert wurden.
Mit lebhafter Sprache und sehr humorvoll erzählt er von seinen Anfängen beim Theater, vom erfolglosen Vorsprechen an der Schaubühne am Lehniner Platz bei Andrea Breth.
Hartmann springt im Laufe der Erzählung mit seinen Gedanken zwischen aktuellen Szenen und Erinnerungen hin und her, was aber keinesfalls als störend empfunden wird, man kann seinen Gedankengängen gut folgen.
Sehr menschlich und bodenständig schildert er die Beziehung zu seinem Vater, den Umgang mit dessen Demenzerkrankung und die Lücke, die dessen Tod in der Familie hinterlässt. Immer wieder weist er auf seine Kindheit hin, die er in einfachen Verhältnissen erlebt hat.
Auch bei der Kindergeburtstagsfeier, die im Buch erwähnt wird, merkt man wie sehr Hartmann durch seine eher schlichte Kindheit geprägt, eigentlich das protzige zur Schaustellen seines Reichtums verachtet.
Jörg Hartmann hat die Fähigkeit Charaktere sehr gut und authentisch zu beschreiben, was wohl auch seinem Beruf als Schauspieler geschuldet ist, der genau beobachten muss, um alle Eigenschaften bestmöglich herauszuarbeiten.
Eine Nebengeschichte, die seines Fans Wilfried, der tatsächlich als Statist in einem Krimi mitspielen durfte, berührt das Herz und sagt ganz viel über den Menschen Hartmann aus.
Ich kann dieses Buch guten Gewissens auch allen empfehlen, die nicht großartige Fans von Jörg Hartmann sind, man wird mit einer wunderbaren Lektüre belohnt!

Bewertung vom 21.02.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Einfach nur wunderschön

Das wunderschöne Cover des Buchs „Mühlensommer“, welches das Erstlingswerk von Martina Bogdahn darstellt, hat mich sofort angesprochen.
In kurzweiliger, bildhafter Sprache erzählt Bogdahn die Geschichte von Maria, die von ihrem langersehnten Kurzurlaub in den Bergen plötzlich abberufen wird, weil ihr Vater nach einem Forstunfall im Krankenhaus liegt.
Weil beim Maschinenring kein Mitarbeiter aufzutreiben ist, muss Maria kurzerhand einspringen, um nach der dementen Großmutter zu sehen und die Tiere zu versorgen.
Als ihr Bruder Thomas mit seiner Frau heimkommt, kommen die Spannungen, die durch einen ungeschickten Versuch der Eltern, den Hof zu vererben, entstanden ist, voll zum Vorschein.
Die Erzählung läuft auf zwei Ebenen ab. Während Maria zurück am elterlichen Hof ist, erinnert sie sich immer in Rückblenden an ihre Kindheit und Jugendzeit.
Warmherzig und humorvoll wird das Leben am Bauernhof mit all seinen wunderschönen, tragischen und teils lustigen Momenten in Zwischensequenzen erzählt. Meine Lieblingsszene die die Episode mit dem Aal – da musste ich tatsächlich laut auflachen.
Die Charaktere werden sehr authentisch beschrieben, vor allem der schelmische Onkel Herbert war eine witzige Nebenfigur.
Ich konnte dieses Buch, das Gefühle so wahrhaftig vermittelt, dass man meint, förmlich das frische Brot, den Apfelkuchen oder sogar den Stallgeruch riechen zu können, kaum aus der Hand legen.
Unbedingt lesen! Man wird hier belohnt! – Freue mich auf mehr von Martina Bogdahn!

Bewertung vom 14.02.2024
Die Wundersammler
Rath, Hans;Wiebusch, Michaela

Die Wundersammler


ausgezeichnet

Eine wundersame Reise
Das Cover des Romans „Die Wundersammler“ von Hans Rath und Michaela Wiebusch finde ich wunderschön.
Das Buch erzählt die Geschichte von Paula, einer Soziologiestudentin, die nach Italien reist, um dort ihre Dissertation zum Thema Wunder fertigzustellen. Leider will ihr das so gar nicht gelingen. Gerade als sie dabei ist, eine Schaffenspause einzulegen, wird sie von Benedikt heimgesucht, einem Priester, der auch gerade eine Sinneskrise durchlebt. Er ist auf der Suche nach einem Wunder und hofft, von Paula Antworten zu bekommen.
Gemeinsam machen sie sich in einem alten Volvo und mit Franca, der zwölfjährigen Sommerfreundin von Paula per Videocall im Schlepptau, auf eine Reise. Sie wollen die Experten und Expertinnen, die Paula in ihrer Dissertation erwähnt, persönlich besuchen, um vielleicht doch das eine oder andere Wunder zu finden.
Ich habe mich gerne mit Paula und Betto (der Kosename, den Franca Benedikt gegeben hat) auf die Reise begeben. Es wurden viele interessante Gedanken und Sichtweisen aufgeworfen, die mich auch nach der Lektüre noch beschäftigt haben. Teilweise witzig und auflockernd waren die gar nicht mehr so kindlichen Beiträge von Franca, die ein vor Lebenslust und Freude sprühendes Mädchen ist. Die Charaktere wurden sehr sympathisch und authentisch dargestellt. Sowohl Paula, als auch Benedikt haben eine Last zu tragen, die an ihnen zehrt.
Ich finde das Buch wunderbar, und auch wie sich am Ende einiges völlig unerwartet fügt ohne dabei kitschig zu wirken – eigentlich ein unerwartetes, plausibles Ende.
Dieses Buch kann ich wärmstens jedem empfehlen, der eine Lektüre sucht, die einen sanft eintauchen und den Alltagsstress vergessen lässt.