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Benutzername: 
apoitzsch
Wohnort: 
Weinböhla

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2014
Das Schatzbuch der Köchin
Bailey, Martine

Das Schatzbuch der Köchin


ausgezeichnet

Biddy Leigh ist eine junge Köchin. Sie liebt ihre Arbeit und träumt davon, mit ihrem Verlobten ein eigenes, kleines Gewerbe zu eröffnen, in welchen sie sich dann als Köchin verwirklichen kann.
Alles läuft wunderbar, Biddy plant ihre Hochzeit, bis ihr Herr, Sir Geoffrey, die junge Lady Carinna heiratet.
Diese flieht vor ihrem Gatten nach Mawton Hall, wo Biddy arbeitet. Doch nur kurze Zeit hält es Lady Carinna dort aus. Sie lässt verkünden, dass sie eine Reise nach Italien machen will und einige Bedienstete auf diese mitnimmt. Unter diesen befindet sich nicht nur Biddy, sondern auf der Leibdiener von Lady Carinna, Loveday, mit welchen sich Biddy auf anhieb versteht.
Nur widerwillig fährt die junge Köchin mit auf dieser Reise, ihren Verlobten muss sich schließlich zurücklassen. Doch es hat einen Grund, das ausgerechnet sie mitfahren soll.

Ihre Herrin hütet ein süßes Geheimnis, dessen Biddy bald auf die schliche kommen soll. Spielerisch wird ihr auf der langen Reise von England nach Italien gutes Benehmen, die französische sowie italienische Sprache von ihrer Herrin beigebracht. Biddy denkt sich nichts dabei, doch ihre Herrin verfolgt ein einziges Ziel damit. Biddy soll sich als Lady Carinna ausgeben, den diese ist schwanger und will ihr Kind heimlich zur Welt bringen. Den von Skr Geoffrey ist diese Kind nicht.
Und genau diese Rolle ist es, die Biddy schließlich in eine Zwickmühle nach der anderen bringt. Sie ist hin- und hergerissen. Biddy verliebt sich in Italien, in einen Koch, der denkt, sie sei eine Lady aus gutem Hause.
Allerdings muss Biddy weiterhin die Rolle der Lady Carinna spielen, während um sie herum alles zu Bruch geht. Das einzige, woran sie sich festhalten kann, ist das “Schatzbuch der Köchin”, ein Buch mit alten Rezepten ihrer verstorbenen Herrin, welches sie sorgsam mit neuen Rezepten von ihrer Reise führt.

“Das Schatzbuch der Köchin” ist ein sehr schöner und, wie ich finde, auch sehr authentischer historischer Roman von Martine Bailey. Die Zweiklassengesellschaft wird sehr gut dargestellt. Doch diese Kluft wird auch geschlossen, da sich Lady Carinna ja sehr freundlich Biddy Leigh gegenüber zeigt, auch wenn es zu ihrem eigenen Nutzen ist.
Ebenso werden die Intrigen und die Suche nach Macht und Geld, die in der damaligen, wie auch in der heutigen Zeit, eine große Rolle spielten wunderbar und nicht übertrieben beschrieben.

Biddy habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie kommt sympathisch und selbstbewusst rüber, sie weiß was sie will. Dennoch vergisst sie nie die Menschlichkeit und bringt allen Menschen, egal ob Diener oder Herr, gegenüber Verständnis auf. An manchen Stellen wirkt sie ein bisschen naiv, aber auch das macht sie nur noch sympathischer. Sie ist einfach ein herzensguter Mensch. Gerade auch am Ende finde ich es toll, wie sie einem Menschen hilft, da ich aber nicht zu viel verraten möchte, sage ich nicht wem.

Alles in allem hat mir “Das Schatzbuch der Köchin” sehr gut gefallen. Es fehlt weder an Gefühl, noch an Spannung in diesem Buch. Der Beginn ist etwas schleppend, man fragt sich, wieso manche Dinge, gerade die Herkunft von Loveday so genau beschrieben wird, doch alles klärt sich auf.
Die Wendung gegen Ende, hätte ich so nicht erwartet und geben dem ganzen Buch eine besondere Note. Ich kann es also wirklich nur empfehlen.

Bewertung vom 01.12.2013
Ein Weihnachtsschwein sieht rosa / Hausschwein Kim & Keiler Lunke Bd.4
Blum, Arne

Ein Weihnachtsschwein sieht rosa / Hausschwein Kim & Keiler Lunke Bd.4


gut

In Christophs Leben läuft es zur Zeit nicht sehr gut. Seine geliebte Frau ist vor wenigen Monaten an Leukämie verstorben, seine Werbeagentur schreibt rote Zahlen und sein Sohn zieht sich komplett in sich zurück.
Er beschließt, da es kurz vor Weihnachten ist, zu dem alten Haus zu fahren, welches Anna noch vor ihrem Tod gekauft hat. Besonders gefallen hat es ihm dort nie. Das Haus ist alt und herunter gekommen, doch Anna hat es geliebt und liebevoll renoviert.
Nur ein paar Tage wollen sie bleiben, bevor sie zu Heiligabend bei Anna’s Eltern eingeladen sind. Christoph hofft, das Mark ein wenig wieder aus sich herauskommt. Doch es kommt alles anders, als er denkt.

Kaum das sie angekommen sind, läuft ihnen ein Schwein zu. Sofort ist Mark Feuer und Flamme für das Tier, von dem er denkt, seine Mutter habe es ihm als Weihnachtsgeschenk geschickt. Er nennt es Rosa und gemeinsam mit Christoph bauen sie für die Sau einen Stall.
Nur kurze Zeit später tauchen zwei unheimliche Gestalten auf und schauen sich überall auf dem Hof um. Mark und Christoph kommen diese Typen seltsam vor. Sie haben Angst um Rosa und tatsächlich, am nächsten Morgen ist Rosa verschwunden – entführt von diesen Ganoven.

Sofort will Mark sich auf die Suche begeben, doch Christoph ist skeptisch. Wieso sollte er ein Schwein suchen? Außerdem ist es kurz vor Heiligabend und er hat Annas Eltern versprochen, dass sie Weihnachten mit ihnen verbringen. Doch Mark scheint Rosa in so kurzer Zeit ans Herz gewachsen zu sein, also begibt er sich seinem Sohn zuliebe mit auf die Suche.
Ein Abenteuer beginnt für die Beiden, bei dem sie so einiges erleben und über die Vergangenheit erfahren werden.

“Ein Weihnachtsschwein sieht rosa” von Arne Blum ist ein süßer, kleiner Weihnachtsroman für zwischendurch. Die Sprache ist einfach und die Geschichte wird aus der Sicht von Christoph geschildert.
Mir persönlich fehlt ein wenig die Tiefgründigkeit der Gefühle. Es wird zwar immer wieder darauf eingegangen, wie sehr Christoph Anna vermisst, allerdings ist es mir zu oberflächlich. Gerade auch, weil es ihr Haus ist, in das sich die beiden zurückziehen, aber dennoch zu wenig Emotionen rüber kommen, zu wenig Gedanken an sie.

Die Idee der Geschichte selber ist auch nicht schlecht. Allerdings ist für mich der zeitliche Rahmen im Buch zu eng. Ich konnte schlecht einschätzen, ob wirklich so viel Zeit vergangen ist, irgendwie haben für mich die Verhältnisse da nicht gestimmt. Es war morgens, dann plötzlich Nachmittag oder Abend. Auch gab es für meinen Geschmack ein paar zu viele Zufälle. Wobei es ohne diese natürlich kein schönes Ende genommen hätte.
Was ich allerdings gut fand, dass am Ende der “Geist von Weihnachten” eine Rolle spielt, also das gemeinsame Feiern, die Zusammengehörigkeit und nicht nur die Geschenke wichtig waren. Auch dieser leichte Krimicharme hat mir gut gefallen, obwohl ich sonst nicht für Krimis zu begeistern bin.
Besonders gut gefallen hat mir auch das Cover, ich find es total niedlich.

Alles in allem ein gutes Buch um so langsam in Weihnachtsstimmung zu kommen.

Bewertung vom 12.11.2013
Eine Handvoll Worte
Moyes, Jojo

Eine Handvoll Worte


sehr gut

Ellie Harworth, Journalistin bei einer der führenden Zeitungen Londons, soll einen Artikel schreiben mit dem Thema "Frauen früher und heute". Um an Material zu gelangen, geht sie im Archiv der Zeitung auf die Suche. Sie ist nicht besonders gegeistert darüber, doch was sie in einem Stapel loser Blätter findet, verschlägt ihr die Sprache - ein Liebesbrief, der seit 40 Jahren im Archiv schlummerte. Dieser Brief lässt Ellie nicht mehr los.
Vierzig Jahre zuvor wacht Jennifer Sterling nach einem Autounfall im Krankenhaus auf. Sie weiß nichts mehr von ihrem früheren Leben, alles ist wie ausgelöscht. Ihr Mann und ihre Familie schweigen sich über die Geschehnisse aus, die vorher passiert sind.
Doch Jennifer fühlt sich unwohl und fremd in ihrer eigenen Haut. Sie spürt, dass irgendetwas nicht stimmt.
Beim stöbern durch das Haus fallen ihr plötzlich Liebesbriefe in die Hand, gut versteckt vor ihrem wohlhabenden Mann Laurence. Durch diese gefühlvollen Worte kommen Jennifers Erinnerungen langsam wieder. Ihr wird wieder bewusst, wie unwohl sie sich gefühlt hat in ihrer Beziehung.
Doch sie ahnt nicht, dass ihr Mann bereits von der Affäre wusste und nun alles daran setzt, um ihre Beziehung zu retten bzw. den Kontakt zu dem anderen zu verschleiern.
Jennifer wehrt sich, doch schnell muss sie sich eingestehen, dass es für manche Dinge zu spät ist. Sie fällt in ein tiefes Loch und fügt sich ihrem Schicksal. Doch glücklich ist sie nicht. Die Zeit, in der sie lebt, lässt Frauen kaum eine andere Wahl, als stillschweigend die Launen ihrer Männer hinzunehmen. Ohne diese, haben sie keine Einkünfte und führen sonst ein Leben am Rande der Existenz. Das ihr Leben, nach vielen Jahren aber dennoch eine Wendung nehmen soll, ahnt Jennifer nicht.
Ein, wie ich finde, sehr emotionsgeladener Roman. Ich mag den Stil, mit dem Jojo Moyes das Geschehen beschreibt. Man kann sich alles sehr gut vorstellen.
Jennifer Stirling ist ein Charakter, der mir von Anfang an sympathisch war. Sie ist eine Frau, die sich eben nicht alles von der Gesellschaft verbieten lässt. Sie lebt ihre Gefühle und das finde ich sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, in welcher Zeit sie gelebt hat. Aber auch Ellie's Gedanken und Gefühle, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ein wenig vernachlässigt kommt einem dafür Laurence Sterling vor. Wobei die anderen Nebencharaktere sonst auch gut dargestellt sind.
Die Handlung selber nimmt sehr oft einige Wendungen, die man so nicht erwartet hat. Ein bisschen kann man sich zwar zu Beginn denken, was passiert, gerade wo Jennifer die Briefe ihres Liebhabers wieder entdeckt. Aber es kommt dann doch anders, als gedacht.
Was auch toll ist, dass die Figuren so einiges gemeinsam haben und die Geschichte zwischen Ellie und Jennifer eine Verknüpfung hat.
Das einzige, was mich gestört hat, waren die Zeitsprünge. Es wird erst von Jennifer erzählt, wie sie im Krankenhaus aufwacht. Dann wird teilweise wieder auf die Zeit vor ihrem Unfall eingegangen, was schwierig ist zu verstehen und zu unterscheiden, aber nach ein paar Kapiteln versteht man das dann auch. Mir kam es nur etwas merkwürdig vor.

18 von 38 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2013
Kuss des Feuers / The Darkest London Bd.1
Callihan, Kristen

Kuss des Feuers / The Darkest London Bd.1


sehr gut

London im 19. Jahrhundert.
Lord Archer ist auf dem Weg um Rache zu nehmen an seinem “Feind” Ellis. Dieser hatte ihm die Chance genommen, den schrecklichen Fluch zu brechen unter welchem Archer leidet. Dafür sollte er mit seinem Leben bezahlen. Doch wie so oft kommen die Dinge anders, als man denkt. Genau in dieser Nacht begegnet Lord Archer der jungen und schönen Miranda, Tochter von Ellis. Er ist fasziniert von dieser jungen Dame, die keine Angst zu kennen scheint. Archer vergisst sein vorhaben und verschönt Miranda’s Vater in dieser Nacht.

Drei Jahre später kreuzen sich die Wege von Archer und Miranda erneut. Den Miranda soll mit dem geheimnisvollen, verhassten Lord Archer verheiratet werden. Da ihr Vater in finanziellen Schwierigkeiten steckt, bleibt Miranda keine andere Wahl. Ihr Vater stellt sie vor vollendete Tatsachen, entweder Hochzeit oder ein Leben auf der Straße. Miranda kann nicht anders, denn auch sie hat eine Gabe, die ihre Familie schon einmal das halbe Vermögen gekostet hat. Sie kann das Feuer kontrollieren. Also stimmt sie der Hochzeit also wiederwillig zu. Eine ganz so schlechte Partie ist Archer allerdings nicht, den der Lord ist sehr wohlhabend, auch wenn er sein gesamtes äußeres hinter einer Maske versteckt und so schwer zu durchschauen ist. Auch wenn er so unnahbar scheint, fühlt sich Miranda doch zu ihm hingezogen und möchte den Menschen hinter der schwarzen Maske kennen lernen.

Doch plötzlich geschehen seltsame Morde und Lord Archer ist der Hauptverdächtige. Miranda kann und will dies nicht glauben. Da aber ihr Ehemann stillschweigen bewahrt stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Sie möchte herausfinden, was er ihr verschweigt und was er hinter seiner Maske verbirgt. Dabei begibt sie sich jedoch in große Gefahr, was Archer wiederrum nicht zulässt. Die Nähe der beiden zueinander wächst doch keiner der beiden möchte den anderen verlieren und behält daher das Geheimnis seiner Andersartigkeit für sich.

“The Darkest London Band I – Kuss des Feuers” von Kristen Callihan ist ein wunderschöner Auftakt der Geschichte zwischen Miranda und Benjamin Archer. Man fühlt sich in das London von 1881 zurückversetzt, dennoch kommt der fantastische Teil nicht zu kurz. Die Sprache ist sehr angelehnt an die damalige, wobei ich sagen muss, dass doch moderne Sprachweisen ebenfalls vorkommen. Allerdings schadet dies der Geschichte in keinem Fall.

Die Handlung selber ist, meines Erachtens nach, erst am Ende so richtig spannend und mitreißend. Es gibt immer wieder Stellen, auch zu Beginn, im Buch, an denen man es einfach nicht aus der Hand legen konnte und man wissen wollte, wie es weiter gehen soll. Aber ein bisschen gestört hat mich, dass das Geheimnis von Archer so lange versteckt wurde und nichts darüber nach außen drang. Natürlich steigert dieses auf der anderen Seite auch wieder die Spannung, man möchte wissen, warum er verflucht ist, was der Fluch aus ihm gemacht hat und wieso er sich hinter einer Maskerade versteckt. Trotzdem wurde es mir ein bisschen zu viel.

Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz in diesem Romantic Fantasy Roman. Zwischen Miranda und Archer entwickelt sich im Laufe der Zeit eine wirklich sehr innige Verbindung. Keiner der beiden möchte ohne den anderen Leben, es kommt zu einer leidenschaftlichen Verbindung der beiden, doch auf der anderen Seite will auch keiner, dass der Partner das Geheimnis erfährt, welches der andere mit sich trägt. Das hin und her der beiden ist für manch einen vielleicht ein wenig kritisch zu sehen. Mich selber hat es nicht gestört, denn durch die “kleinen” Streitereien und Unstimmigkeiten wachsen die beiden nur noch enger zusammen.
Zum Ende selber des Buches möchte ich nur soviel sagen: das hätte ich so nicht erwartet

Das Buch ist sehr empfehlenswert und ich freue mich jetzt schon auf Band 2 “Im Bann des Mondes” welcher voraussichtlich im März 2014 erscheinen wird.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2013
Flüsterndes Gold / Zara Bd.1
Jones, Carrie

Flüsterndes Gold / Zara Bd.1


weniger gut

Als ihr Stiefvater stirbt, bricht für Zara eine Welt zusammen. Sie igelt sich komplett ein, lässt keine Gefühle und keinen Menschen mehr an sich heran. Ihre Mutter weiß sich nicht mehr zu helfen und schickt sie zu ihrer Großmutter nach Maine.
Betty soll versuchen, den Teenager wieder aus herauszulocken und helfen, ein normales Leben zu führen. Doch das Leben scheint in Maine alles andere als normal zu sein. Merkwürdige Dinge geschehen und Zara fühlt sich verfolgt.
Ihre neuen Freunde versuchen ihr zu helfen, auf des Rätsels Lösung zu kommen. Doch auch sie bergen Geheimnisse. Zara gerät in ein Netz aus Lügen ihrer Kindheit, die sie langsam entwirren muss.

„Flüsterndes Gold“ von Carrie Jones, ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Die Sprache, die Jones wählt, ist sehr einfach und jugendlich, was es dem Leser leicht macht, durch das Buch zu gelangen.
Für jugendliche Leser mit Sicherheit ein gutes Buch, ich persönlich war nicht sehr begeistert davon.

Zum einen hat mich gestört, das jedes Kapitel mit einer anderen Phobie überschrieben war. Manchmal hat es wirklich gut gepasst und die Phobie, die das Kapitel begonnen hat, hat es auch wirklich gut beschrieben, manchmal habe ich darin keinen Zusammenhang gesehen. Auch das Zara in Stresssituationen die Phobien alphabetisch vor sich aufsagt hat mich ein wenig genervt.
Ich muss sagen, so richtig konnte ich mich mit dem Charakter von Zara von Anfang an nicht anfreunden. Direkt unsympathisch würde ich nicht sagen, aber identifizieren mit ihr, kann ich mich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Jugendbuch wird und ich vielleicht nicht mehr direkt in die Kategorie gehöre. Aber das Verhalten von Zara fand ich einfach nicht angemessen.
Sie ist neu in einer unbekannten Stadt, auf einer neuen Schule und vertraut sofort zwei Mitschülern, erzählt ihnen von dem Unbekannten. Das fand ich doch etwas unrealistisch, zumal sie am Anfang ja so verschlossen dargestellt wird. 
Außerdem finde ich die Theorie von Issie und Devyn, ihren neuen Freunden, zu dem Unbekannten ein wenig weit hergeholt.
Generell die Charaktere finde ich nicht sehr tiefgründig, es ist schon zu Beginn des Buches zu erahnen, wer auf der guten und wer auf der bösen Seite stehen wird.

Alles in allem hat mich das Buch doch enttäuscht. Die Idee hinter der Handlung hat sicherlich viel Potenzial, aber die Umsetzung entsprach nicht meinen Vorstellungen. Dennoch muss ich noch anmerken, dass die Spannung gegen Ende des Buches zugenommen hat, was die Bewertung ein wenig verbessert.

Bewertung vom 25.07.2013
Aschenpummel / Teddy Kis Bd.1
Miedler, Nora

Aschenpummel / Teddy Kis Bd.1


ausgezeichnet

Frauenromane sind kitschig und öde? Das kann man von diesem Buch auf gar keinen Fall behaupten. Denn Teddy Kis ist keine normale Frau, oder doch?
An sich hat sie die gleichen Probleme, wie jede andere Frau auch: sie kämpft mit ihren Problemzonen, mit einer ganze Menge davon, nach ihrer Ansicht, dann hat sie eine Schwester die nicht nur wahnsinnig erfolgreich ist, sondern dazu das perfekte Aussehen in die Wiege gelegt bekommen hat. Dem nicht genug, zeigt ihre tyrannische Mutter ihr immer wieder, wie viel besser ihre Schwester Tissi doch ist und Teddy ihr Leben einfach nicht auf die Reihe bekommt. Und dazu kommt, dass Teddy einfach jeden, wirklich jeden Fettnapf mit einer unfehlbaren Treffsicherheit findet. Dass schadet leider auch ihrem Selbstbewusstsein. Denn seit einigen Monaten ist sie unsterblich in den Buchhändler von nebenan verliebt, doch traut sie sich nicht, ihn anzusprechen. Warum sollte er auch eine Frau wie sie beachten? 
Doch dann ändert sich alles in Teddys Leben. Plötzlich schenkt der gut aussehende Zahnarzt ihr die komplette Aufmerksamkeit, eine alte Schulfreundin macht ihr Mut und eine neue Bekanntschaft schafft es, Teddy Mut zuzusprechen. Sie versteht die Welt nicht mehr, hat sie sich selber wirklich so falsch eingeschätzt? Teddy nutz ihre Chance und alles kommt anders, als sie denkt.

Ich habe beim lesen so oft lachen können und wieder über mich selber nachgedacht. So viele Probleme, die Teddy hat, kenne ich auch selber von mir und ich finde es einfach spitze, wie Nora Miedler in „Aschenpummel“ so locker leicht damit umgeht. Ein bisschen überspitzt, aber dennoch in einer Art und Weise, dass man darüber schmunzeln muss.
Der Roman liest sich flüssig und ich hatte ihn schnell durch. Die perfekte Lektüre um einfach abzuschalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2013
Verführung
Kinkel, Tanja

Verführung


ausgezeichnet

18. Jahrhundert, Rokoko, Italien - die große Zeit der Opernsänger. Die Kirche spielt eine Übergeordnete Rolle und so verkaufen viele mittellose Familien ihre Söhne, lassen sie kastrieren, in der Hoffnung aus einem solchen Kastraten die perfekte Stimme zu bekommen, mit der sich die Familie aus dem Elend in den Wohlstand ziehen lässt.

Angiola Calori ist eine junge Frau, die im Alter von sechs Jahren das erste Mal eine Sängerin auf der Bühne erlebt und seitdem davon träumt, selbst einmal auf der Bühne zu stehen. Ihr Traum wird allerdings von dem Verbot gestoppt, dass Frauen im Kirchenstaat nicht in Chören und auf Bühnen auftreten dürfen.
Durch die Hilfe des Kastraten Appianino wird Angiolas Leben komplett umgekrempelt. Nicht nur, dass sie sich in den Sänger verliebt. Als ihre Mutter sie mit dem Professor verheiraten will, flüchtet sie mit Appianino und nimmt ein komplett neues Leben an, das Leben eines Kastraten. Dabei erlebt sie einige schöne, wie auch schreckliche Dinge, lernt ihre neue Familie kennen und lieben und lernt, was es heißt, ums Überleben zu kämpfen und für seine Familie zu sorgen.
Aber natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz, denn Angiola lernt den wohl größten Frauenverführer Italiens kennen, Giacomo Casanova. Eine Achterbahnfahrt zwischen Hass und Liebe beginnt und es ist sehr spannend, was zwischen den beiden so alles passiert.

„Verführung“ von Tanja Kinkel ist ein, wie ich finde, sehr spannender Roman und zeigt doch sehr deutlich, worum es im Italien um 1744 ging, Erotik, Sänger und durch Geld zu zeigen, was man sich alles leisten kann. Und damit sind eben nicht nur materielle Dinge gemeint, sondern auch sexuelle Praktiken. Es wird deutlich, dass auch Kinder für die Familie sorgen müssen und Eltern für das Wohl der Familie doch sehr weit gehen und ihre jungen Töchter und Söhne den Wohlhabenden gerne ins Bett schicken.
Doch genauso zeigt es eine Frau, die Ehrgeiz hat und sich von den Regeln der Gesellschaft nicht unterdrücken lässt und alles für ihren Traum unternimmt, um ihn wahrwerden zu lassen. Das, muss ich sagen, hat mich sehr beeindruckt. Auch wie Tanja Kinkel die Gefühle und Ängste von Angiola beschreibt, fand ich toll.
Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Verführungen gewünscht.

Ansonsten sehr gelungen und vor allem sehr empfehlenswert. Daumen hoch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2013
Schatzsuche
Miedler, Nora

Schatzsuche


ausgezeichnet

Das Leben kann schon ziemlich schwierig sein, vor allem, wenn man den unmöglichen Namen Thaddäa Kis, genannt Teddy, hat, ein paar Pfunde mehr auf die Waage bringt, mit 33 Jahren noch Jungfrau ist und zu allem Überfluss auch noch jedes noch so kleine Fettnäpfchen mitnehmen muss, dass es gibt. Doch es gibt auch schöne Dinge, nämlich frisch verliebt zu sein. Und genau so ergeht es Teddy, sie schwebt auf Wolke sieben und liebt ihren Piraten, alias Sigi, über alles. Und um ihm dies zu zeigen schmeißt sie sich gleich in das nächste Fettnäpfen und zerreißt aus versehen sein Wasserbett. Um dieses Malheur zu überwinden betrinkt sie sich und lädt in volltrunkenen Zustand auch noch seine Eltern zum Abendessen ein. Blöd nur, dass sie sich am nächsten Tag nicht daran erinnern kann.
So nimmt das Schicksal seinen Lauf. Einen unromantischen Heiratsantrag später ist Teddys Leben an sich perfekt, doch hier fängt gleichzeitig auch der Alptraum an. Ein Spießrutenlauf zwischen himmelhoch jauchzend und total depressiv beginnt. Doch Teddy meistert diese Hürden und am Ende klärt sich doch noch alles auf.

Es ist wirklich faszinierend, wie locker leicht Nora Miedler in „Schatzsuche“ über die Probleme, Sorgen und Ängste einer Frau schreiben kann, die in kürzester Zeit ihre Hochzeit plant, mit gehasster Familie und Schwiegermuttermonster. Natürlich werden einige Klischees bedient, gerade was Teddys Gewicht betrifft. Trotzdem find ich es in keiner Art und Weise irgendwie angreifend. Ich selber hab auch ein paar Kilos zu viel und empfand es nie als übertrieben oder anklagend.
Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen, der mal wieder was aufheiterndes braucht. Ich hab an so vielen Stellen gelacht, schon zu beginn konnte ich mir das lachen kaum verkneifen. Natürlich gibt es auch ernste Szenen oder sehr traurige Szenen. Aber alles in allem finde ich es doch eher amüsant. Eine locker, leichte Sommerlektüre.

Bewertung vom 02.06.2013
Grün wie die Hoffnung / Ring Trilogie Bd.1
Roberts, Nora

Grün wie die Hoffnung / Ring Trilogie Bd.1


gut

Hoyt MacCionaoith steht auf einer Klippe, mitten in einem Sturm um sich an Lilith, der Vampirkönigin, zu rächen. Denn diese hat ihm seinen geliebten Zwillingsbruder graubt und in einen Dämon ihrer Art verwandelt. Hoyt macht sich wahnsinnige Vorwürfe, wäre er doch nur an diesem einen Abend mit seinem Bruder gegangen und hätte sich nicht seiner Magie verschrieben. Doch alle Vorwürfe nützen nichts. Morrigan, die Kriegsgöttin der Kelten, sucht ihn auf und zeigt ihm seine Bestimmung: mit dem inneren Kreis, bestehend aus sechs Personen, soll er sich Lilith an Samhain stellen.
So begibt sich heut durch die Zeit, auf die Suche nach der Hexe, dem Kriege, der Gelehrten, dem Gestaltenwandler und dem einen, der verloren ist. Er als Zauberer komplettiert den Kreis. Im New York des 21. Jahrhunderts, findet er nicht nur seinen Bruder wieder, sondern auch Glenna, die Hexe, die ihm so gut es geht versucht, die moderne Technologie zu erklären. Gemeinsam reisen sie nach Irland, das alte zu Hause, wo sie schließlich auf Moira, die einen wahnsinnigen Wissensdurst hat und Larkin, der sich in jedes beliebige Tier verwandeln kann, treffen. Der Kreis, mit Cian‘s „Adoptivsohn“ King scheint komplett.
Doch die „Armee“ muss einige Rückschläge einstecken, den von Einigkeit und Zusammenhalt sind sie weit entfernt. Die einzigen, die sich wirklich gefunden zu scheinen haben, sind Hoyt und Glenna, die sich nicht nur auf magischer Ebene sehr nahe kommen, sondern auch eine Beziehung miteinander eingehen.
Nach einer dramatischen Wendung, finden sich schließlich doch die richtigen sechs Krieger zusammen und bestreiten ihren ersten Kampf, gegen die Armee der Vampire von Lilith.

Der erste Band der Ringtrilogie, „Grün wie die Hoffnung“, geschrieben von Nora Roberts, im blanvalet Verlag erschienen, hat mich persönlich nicht vom Hocker gerissen. Ich hatte mir mehr erwartet.
Es gibt einige sehr emotionale oder auch spannungsgeladene Szenen in diesem Buch. Die Kämpfe sind sehr gut beschrieben, man fühlt sich mitgerissen. Auch bei den Liebesszenen zwischen Hoyt und Glenna ist mir doch die eine oder andere Träne der Rührung über die Wange gelaufen oder mein Herz hat vor Freude einen Hüpfer mit gemacht. Aber im Großen und Ganzen hab ich jetzt am Ende des Buches mehr das Gefühl, dass es sich zu sehr um diese Liebesgeschichte gedreht hat. Je mehr es gegen Ende ging umso mehr hatte ich das Gefühl, dass doch auch mal etwas anderes passieren könnte.
Auch die viele wörtliche Rede hat mich doch öfters mal aus dem Konzept gebracht, weil es doch zum Teil schwierig war rauszulesen, wer was sagte und man sich schnell mal verhaspelt hat.
Auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass die Erzählperspektive sehr gut war. Es gibt zwar einen Allwissenden-Erzähler, dennoch wird aus den verschiedenen Perspektiven der Charaktere das Geschehen geschildert und das fand ich klasse.

Ich hoffe, dass die anderen Bände besser sind.