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Aus Liebe zum Lesen
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Rannungen

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Insgesamt 199 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2024
Das Passive Money-Prinzip
Limberg, Laura

Das Passive Money-Prinzip


sehr gut

Dass vielen das Erwerbsleben, wie es die letzten Jahrzehnte war, so nicht mehr taugt, liest man überall. Da ist von einer 4-Tage-Woche, von Home Office, von Sabbaticals u. ä. die Rede. Einen ganz anderen Weg aus dem Hamsterrad zeigt Laura Limberg in ihrem Buch „Das Passive Money Prinzip“ auf.

Sie selbst hat es geschafft, sich mit möglichst wenig Zeit- und Nervenaufwand ein geregeltes Einkommen zu schaffen. Nachdem sie ein Yoga-Studio gegründet hat, gibt sie mehr und mehr Verantwortung ab, bis sie dieses verkauft und mit dem Erlös weitere passive Geldquellen füttert. Bei ihr hat es funktioniert und sie will in ihrem Buch einen Weg zeigen, der es auch den Lesenden möglich macht, mit wenig Einsatz viel zu verdienen.

Dabei erklärt sie kurz und knapp Möglichkeiten, wie die Erstellung eines eignen Online Shops, verschiedene Möglichkeiten über Amazon Geld zu verdienen bis hin zu Immobilien und ETFs. Natürlich werden die Themen dabei eher angerissen, als dass es fundierte, umfangreiche Informationen gibt. Mir ist vor allem in den letzten beiden Bereichen zu viel oberflächliche Info und ich finde das in diesem Bereich ziemlich fahrlässig, wenn sich Leser*innen nur darauf stützen. Hier wäre ein entsprechender Hinweis sicher sinnvoll gewesen.

Interessant sind die vorgestellten Ideen aber allemal, wenngleich es natürlich nicht ganz so „easy“ ist, wie auf dem Cover versprochen und natürlich auch eine gehörige Portion Glück dazugehört, mit den genannten Einstiegsmethoden wirklich irgendwann passive Einnahmequellen zu generieren. Was mir besonders gut gefällt ist, dass die Autorin immer wieder ermutigt, den ersten Schritt zu gehen, einfache und praktikabel Tipps für den Einstieg zeigt und tatsächlich über einige Erfahrung verfügt.

Interessanter Einstieg in das Thema.

Bewertung vom 05.05.2024
50 Sätze, die das Leben leichter machen (eBook, ePUB)
Kuschik, Karin

50 Sätze, die das Leben leichter machen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wärt ihr auch manchmal gerne schlagfertiger? Fehlen euch in manchen Situationen auch die passenden Antworten auf unverschämte Kommentare oder übergriffiges Verhalten, gehst du über deine Grenzen, obwohl du es nicht willst?

Genau für solche Situationen hat Karin Kuschik 50 Sätze zusammengetragen, die sie vor allem in ihrer Tätigkeit als Business- und Selbstführungs-Coach gesammelt hat und die uns höflich, aber bestimmt aus einer schwierigen Lage befreien können.

Es sind Sätze, wie „Ich entscheide, wer mich ärgert“ oder „Das verzeihe ich mir am besten gleich mal selbst“. Sie setzt jeweils ihr Statement als Kapitelüberschrift und erzählt dann, woher sie diesen hilfreichen Satz hat und wieso er Eindruck auf sie gemacht hat. Im Weiteren erklärt sie, in welchen Situationen er passt und wie man ihn anwenden kann und dabei freundlich und charmant bleibt, aber dennoch bestimmt seine Meinung sagt und für sich selbst einsteht.

Natürlich passt nicht jeder einzelne der 50 Sätze zu einem, aber doch erstaunlich viele, denn sie sind in vielen Lebenslagen universell anwendbar. Ich bin wirklich positiv überrascht, wie viel ich in diesem Buch lernen konnte. Denn es sind nicht nur die absolut sinnvollen Sätze, die ich sicher in Zukunft häufiger anwenden werde, die das Buch so wertvoll machen, es ist auch die Erkenntnis, dass ich viele dieser Situationen kenne und noch selten nach einem Ausweg gesucht habe. Dabei wäre es so leicht und so viel besser für das eigene Selbstempfinden, viel öfter für sich einzustehen, seine Grenzen aufzuzeigen und sich aus unliebsamen Situationen zu retten.

Bewertung vom 30.04.2024
Amelie kommt in die Feenschule
Auer, Margit

Amelie kommt in die Feenschule


ausgezeichnet

Unsere Erstleserin tut sich mit größeren Textblöcken ziemlich schwer, was ich gut verstehen kann, schließlich ist Lesen lernen ganz schön anstrengend. Daher finde ich Margit Auers Erstlesebuch „Amelie kommt in die Feenschule“ besonders gelungen.

Die Textabschnitte sind wirklich sehr kurz und in großer, kindgerechter Schrift gestaltet. Außerdem enthalten sie nicht zu viele Satzzeichen, die am Anfang die jungen Leser*innen eher beim Lesen behindern. Direkte Rede findet sich dagegen oft in Sprechblasen und es gibt noch weitere Comicelemente, wie Laute, die sich in großer Schrift über eine halbe Seite ziehen und so ausdrucksstark wirken. Das alles führt zu einem wirklich abwechslungsreichen Lesevergnügen und motiviert die Kinder ordentlich.

Die Geschichte selbst gefällt uns auch gut. Amelie plagen vor dem Schulstart Sorgen und Unsicherheiten, die wohl die meisten kennen. Aber dann findet sie in Felix schnell einen Freund und die Lehrerin, Frau Mokka, ist auch nett. Doch was hat es mit den Monstern auf sich, die in der Schule leben sollen? Ich denke, die meisten Schulanfänger können sich in den Feen wiederfinden und sind neugierig, ob es die Monster wirklich gibt. Gruselig wird es übrigens nicht.

Auch die liebevollen Illustrationen von Angela Gstalter gefallen uns sehr gut. Alle Seiten des Buchs sind großflächig und farbenfroh bebildert, was bei unserer Lesemaus sehr gut ankam. Man merkt dem Buch seine Liebe zum Detail an, sowohl im Text als auch in der künstlerischen Gestaltung.

Ich kann dieses Erstlesebuch wirklich sehr empfehlen und auch wenn Feen eher mit Mädchen assoziiert werden, wird es nicht kitschig oder klischeehaft und schließlich erlebt Amelie ihre Abenteuer ja mit einer männlichen Fee. Also ein Buch für alle Kinder, auch die, die noch nicht so gerne lesen.

Bewertung vom 20.04.2024
Voll ungerecht!
Frauhammer, Assata

Voll ungerecht!


ausgezeichnet

Das ist ja voll ungerecht! Diesen Satz hat wohl jeder schon mal gesagt oder gedacht. Doch, was ist eigentlich gerecht? Dass man die Frage gar nicht so einfach beantworten kann, zeigen Assata Frauhammer und Meike Töpperwien in ihrem Buch „Voll ungerecht! Über Fairness und Gerechtigkeit“.

Denn was dem einen vielleicht völlig gerecht erscheint, kann für den anderen pure Ungerechtigkeit sein. Es gibt immer verschiedene Blickwinkel, die zu betrachten sind. Aber selbst, wenn man alle Meinungen einholt, scheint der gerechteste Weg nicht automatisch klar zu sein. Das ist im Kleinen so, also z. B. unter Geschwistern, die sich über die zugestandene Medienzeit streiten, aber auch im Großen, also z. B. in der Politik verschiedener Länder.

Die studierte Journalistin Assata Frauhammer zeigt neben unzähligen Beispielen für Un-/Gerechtigkeit auch, wie man eine möglichst gerechte Entscheidung treffen kann und was man selbst z. B. durch Spenden oder Demonstrationen tun kann. Besonders gut gefallen mir auch die vielen kleinen Impulse, die man im täglichen Leben bedenken und umsetzen kann.

Die kindgerecht formulierten und verständlichen Texte werden toll durch Meike Töpperwiens Illustrationen ergänzt. Die comicartigen Sprechblasen der abgebildeten Menschen zeigen kurz und knapp viele Beispiele und Situationen, in denen es um Gerechtigkeit geht.

Zusammen schaffen es Assata Frauhammer und Meike Töpperwien ein ziemlich schwieriges und vielschichtiges Thema kindgerecht zu erklären und tragen so hoffentlich zu einer faireren Welt bei.

Bewertung vom 10.04.2024
Einfach selbst bestimmt

Einfach selbst bestimmt


ausgezeichnet

„Identität ist nicht verhandelbar, wer es dennoch tut, macht freie Subjekte zu fremdbestimmten Objekten.“ – Nora Eckert

Dass es nicht nur zwei Geschlechter gibt, sollte sich ja inzwischen überall angekommen sein. Dass gerade die Politik und gesellschaftliche Strukturen da noch weit hinterherhinken, zeigt das von Janka Kluge und Julia Monro herausgegebene Buch „Einfach selbst bestimmt - Texte zur Lebensrealität jenseits der Geschlechternormen“, das 18 Texte verschiedener Autor*innen beinhaltet.

Die Texte reichen von trans*-Menschen, die über ihre Erfahrungen mit der Selbstfindung, dem Outing, den rechtlichen Hürden, (De-) Transition und Alltagsproblemen handeln. Aber auch von Eltern, die oft plötzlich mit der neuen Identität ihres Kindes konfrontiert werden, die Wege finden müssen, ihr Kind bestmöglich zu unterstützen, allen gesellschaftlichen und gesetzlichen Widrigkeiten zum Trotz. Es gibt zudem auch Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden von Beratungsstellen und sogar eine religiöse Auseinandersetzung mit dem Thema.

Ich bin selbst nicht betroffen, fühle mich in meinem mir bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht sehr wohl, dennoch sehe ich es wie Felicia Ewert in ihrem Essay schreibt: „Und dennoch weiß ich, dass es meine verdammte Verantwortung ist, mich selbst über Diskriminierungsmechanismen zu informieren, von denen ich nicht betroffen bin. Mich zu bilden, um andere Menschen schützen und unterstützen zu können.“

Genau dazu trägt dieses großartige, vielschichtige und abwechslungsreiche Buch sicher bei. Man lernt verschiedenste Perspektiven kennen und kann sich besser in andere hineinversetzen. Ich hoffe, dass ich durch mein gesammeltes Wissen in der nächsten Diskussion um trans*-Sein als angebliche „Modeerscheinung“ oder dem Festhalten an der Zweigeschlechtlichkeit mit meinen Gegenargumenten zum Umdenken beitragen kann. Um noch einmal Felicia Ewert zu zitieren: „Smash the Cistem!“

Bewertung vom 24.03.2024
Frida: eine Stilikone
Collins, Charlie

Frida: eine Stilikone


sehr gut

»Ich male, weil ich muss. Und ich male alles, was mir durch den Kopf geht, ohne darüber nachzudenken.«

Wenn man an Frida Kahlo denkt, dann sieht man unweigerlich bunte Röcke, farbenfrohe Muster und üppig mit Blumen geschmückte Frisuren vor seinem inneren Auge. Ja, Frida Kahlo war definitiv eine Stilikone und eben dieser widmet sich Stylistin Charlie Collins in ihrem gleichnamigen Buch.

Sie erzählt zunächst kurz vom Leben und den Werken der Ausnahmekünstlerin, kommt dann zu ihren Outfits, ihrem Schmuck, ihrem unverwechselbaren Style, um zum Schluss ihr Nachwirken auf spätere Designer*innen und Künstler*innen wie Alexander McQueen und Jean Paul Gaultier zu zeigen.

Die bunten Illustrationen von Camilla Perkins sind nah am
Original und wecken die bekannten, teilweise nur monochromen Fotografien von Frida Kahlo zum Leben. Ich hätte mir aber dennoch das ein oder andere Foto, von dem im Text gesprochen wird, im Original gewünscht, wovon man wohl leider aus Kostengründen abgesehen hat.

Bewertung vom 17.03.2024
Erzähl's nicht deinem Bruder
Shalev, Meir

Erzähl's nicht deinem Bruder


gut

Ich bin großer Fan des im letzten Jahr verstorbenen israelischen Schriftstellers Meir Shalev. Entsprechend habe ich mich sehr auf seinen letzten Roman „Erzähl’s nicht meinem Bruder“ aus dem Diogenes-Verlag gefreut.

Itamar ist ein Bild von einem Mann und kehrt jedes Jahr für ein paar Tage nach Israel zurück, wo er mit seinem jüngeren Bruder Boas traditionell ihre Brüdernacht veranstaltet, in viel Selbstgebrannter fließt und beide Geschichten aus Ihrer Vergangenheit auspacken. In diesem Jahr erzählt Itta von seiner großen verlorenen Liebe, von den verstorbenen Eltern und von einer Nacht mit einer geheimnisvollen Frau.

Was spannend beginnt, hat sich im Verlauf für mich leider als nicht ganz so spannend entpuppt. Die Geschichte mit der unbekannten Liebschaft hat ihren Reiz, aber ich war zusehends von beider Verhalten genervt. Einzig die Neugier, was hinter all dem steckt, konnte mich zum Weiterlesen animieren. Leider hat sich das nicht gelohnt, denn vor allem der Schluss konnte mich gar nicht überzeugen.

Schriftstellerisch bewegt sich Meir Shalev auf gewohnt hohem Niveau. Was das Lesen etwas erschwert, sicher aber genau so gewollt war, ist, dass er ohne erkennbare Zeichen ständig zwischen den Zeitebenen springt. Spricht gerade die Frau in der Vergangenheit, antwortet im nächsten Satz Boas in der zweiten Erzählebene, die ebenfalls in der Vergangenheit liegt. Das hält den Lesenden definitiv auf Trab.

Bewertung vom 10.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

„Ich fürchte, es ist so weit: Es kommt zum Äußersten...«
„Arbeiten? Kommt nicht infrage!«“

Einmal König sein - das wär‘s doch! So ähnlich hat sich das auch Otto Witte im Jahr 1913 gedacht. Eigentlich ist er ein Lebenskünstler, der echte Arbeit scheut, wie Vampire Sonnenlicht. Seinen Lebensunterhalt „verdient“ er sich zusammen mit seinem Kompagnon Max in Konstantinopel durch Tricks, Schaustellerei und kleine Betrügereien. Sein Herz trägt er dabei aber an der rechten Stelle.

In den Wirren des Kriegs um Albanien ergibt sich für ihn die Chance, mit falscher Identität den Königsthron dieses Landes zu erobern und für 5 Tage zu halten, bevor der Coup auffliegt. Ob diese Anekdote wahr ist oder eher ein Schelmenstreich á la Münchhausen, lässt sich heute nicht ganz klären. So oder so, Andreas Izquierdo hat aus dem Stoff einen grandiosen Abenteuerroman gemacht. Seinen Otto muss man einfach lieben!

„Die lügen. Wir lügen. Das ist eine gute orientalische Verhandlung.“

Gewohnt spannend und mit viel Gespür und Liebe zum Detail nimmt uns der Autor auf eine Reise durch den historischen Balkan. Seine Figuren sind charmant und perfekt aufeinander abgestimmt, sodass man auf allen Handlungsebenen mitfiebert und trotz der stattlichen über 500 Seiten nur so durch den Roman fliegt.

Tolle Unterhaltung! Große Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.03.2024
Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto
Klasen, Jörn

Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto


sehr gut

Ich habe wieder mal ein Buch über die Schilddrüsen-Erkrankung Hashimoto Thyreoiditis gelesen, da ich, wie 5-10 % der Deutschen davon betroffen bin: „Dr. Jörn Klasen - Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto“.

Zunächst baut der Internist und Ernährungsmediziner Dr. Klasen die Grundlagen zum Verständnis der betroffenen Körperregionen und Organe sowie der Zusammenhänge und Funktionen auf. Er erklärt, wie die Schilddrüse arbeitet bzw. arbeiten sollte und wie wichtig sie ist. Danach erklärt er das Krankheitsbild der Hashimoto Thyeroiditis, wie man diese diagnostiziert und behandelt.

Dabei stellt er neben der bekannten medikamentösen Herangehensweise auch alternative Therapien vor und rückt die Ernährung in den Fokus der Behandlung. Weit über die Hälfte des Buchs machen dann Rezepte aus.

Die Erklärungen des Arztes sind gut verständlich und einleuchtend. Auch der große Effekt der Ernährung und einer gesunden Lebensweise auf Erkrankungen wie Hashimoto ist wichtig und sollte von Patienten beachtet werden. Die Ratschläge und Infos bleiben mir dabei aber zu sehr an der Oberfläche. Ich habe in diesem Bereich in den vergangenen Jahren schon wesentlich tiefergehende Informationen gesammelt. Für den Einstieg in eine ganzheitliche Therapie ist das Buch aber definitiv geeignet. Die Rezepte sind sehr vielfältig, aber entsprechend auch teilweise sehr aufwändig. Das ein oder andere werde ich aber ausprobieren oder als Inspiration nutzen. Die Aufmachung des Buchs ist hochwertig und es ist übersichtlich gestaltet.

Als Einstieg in die Unterstützung bei der Behandlung von Hashimoto kann ich das Buch definitiv empfehlen.

Bewertung vom 25.02.2024
Arctic Mirage
Kokkonen, Terhi

Arctic Mirage


weniger gut

„Karo sah sich nicht mehr als Opfer, sondern als Heldin in einer Welt, die anders war, als sie gedacht hatte, absurd und ungerecht.“

Karo und ihr Mann Risto checken nach einem Autounfall im titelgebenden Luxushotel „Arctic Mirage“ ein. Karo ist sich sicher, dass ein zweites Fahrzeug in den Unfall verwickelt war - Risto bestreitet das, aber Karo findet auch schon seit längerem Socken und Tassen nicht mehr… Kann Sie ihren Sinnen trauen?

Für diesen Debütroman hat die finnische Autorin Terhi Kokkonen bereits einen Literaturpreis gewonnen. Entsprechend vielversprechend lesen sich Klappentext, Prolog und die ersten Seiten. Doch der zur Szenerie passende kühle Schreibstil zieht sich so konsequent durchs Buch, dass mir das Lesen immer unangenehmer wurde - was möglicherweise von Kokkonen bewusst herbeigeführt wurde, um die Lesenden näher in die Gefühlswelt der Protagonistin zu bringen. Dennoch konnte ich keinerlei Sympathien zu ihr oder einer anderen Figur entwickeln, geschweige denn ihre Handlungen nachvollziehen.

Überhaupt ist mir die Figurenzeichnung zu übertrieben, zu gewollt, zu eindimensional. Auch die Geschichte, die durchaus spannend ist, wirkt unausgegoren. Zu viele irrelevante Nebenschauplätze, zu viele offene Fragen, zu wenig Hintergründe. Es gibt Bücher, die leben vom Nichtgesagten, hier ist es aber eher so, dass einiges fehlt, um ein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Und natürlich muss nicht jedes Buch ein Wohlgefühl beim Lesen erzeugen, aber hier habe ich mich immer unwohler gefühlt und bleibe am Ende ziemlich ratlos zurück. Leider keine Leseempfehlung von mir.