Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Roros_buecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


ausgezeichnet

"Wenn man etwas verloren hat, findet man es nie wieder."

4,5/5 ⭐

Worum geht's?
In dem neuen Buch von Simon Beckett geht es um Jonah Colley, der zu einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei gehört. Als vor 10 Jahren sein Sohn Theo spurlos verschwand, hat er nicht nur seinen Sohn, sondern auch sein bisheriges Leben verloren. Bis heute hat er mit dem Verlust zu kämpfen. Auch die Beziehung zu seinem einst besten Kumpel Gavin zerbrach. Umso überraschter ist Jonah, als Gavin ihn eines Abends anruft und um Hilfe bittet. Der Treffpunkt ist ein verlassenes, altes Lagerhaus, doch dort findet Jonah vier Leichen, unter ihnen auch Gavin. Sie sind in eine Plastikplane eingewickelt. Als Jonah es rascheln hört, entdeckt er, dass ein Opfer scheinbar noch am Leben ist. Und für ihn beginnt ein Alptraum..

Schreibstil/Gestaltung:
Die Story rund um Jonah wird in der personalen Sicht beschrieben. Mal aus der Sicht von Jonah, ein paar Mal aber auch aus der Sicht von Corinne Daly und Rosa. Über die beiden Frauen möchte ich nichts sagen, da ich nicht spoilern möchte.
Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge und der Schreibstil ist toll, sehr angenehm zu lesen, wenn man das bei einem Thriller sagen kann :p

Meine Meinung:
Da ich bereits die David-Hunter-Reihe von dem Autor gelesen habe, war mir sein Schreibstil bekannt. Daher hat es mich nicht überrascht, dass ich immer schnell weiterlesen wollte, sobald ich ein Kapitel beendet hatte. Ich war einfach von Anfang an gefesselt, denn das Buch startet ohne eine große Einführung, man ist direkt mitten im Geschehen. Besonders gut haben mir auch die Rückblicke gefallen. So hat man mehr von Jonah und seiner Vergangenheit erfahren können. Das Verschwinden seines Kindes hat mir auch ein wenig Angst gemacht. Es kann manchmal so schnell gehen. Ein Blick in eine andere Richtung, ein kurzes Gespräch mit einer anderen Mutter, einfach kurz nicht aufgepasst und zack.. Das Buch lädt definitiv zum miträtseln ein. Und wenn man gerade meint, man sei auf der Spur, kommt wieder eine neue Szene und wirft einem die „Lösung“ durcheinander. Aber das macht, meiner Meinung nach, einen guten Thriller aus. Allerdings hätte es gerne noch etwas brutaler sein können, upsi. Dafür fand ich den Cliffhanger, ich hoffe es war einer, sehr gut und bin schon gespannt, wie es mit Jonah weitergeht.

Mein Fazit:
Es war kein Highlight, dennoch finde ich das Buch lesenswert und würde es empfehlen.

Bewertung vom 09.06.2021
Love me, girl
Hauer, Julia

Love me, girl


ausgezeichnet

»Momente, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.«

Worum geht's?
In dem Buch treffen wir auf June, die nach einer unschönen Überraschung Zuhause mit gebrochenem Herzen unterwegs ist und der Männerwelt den Rücken kehren möchte, da sie dieses Gefühl nicht wieder erleben möchte. Nicht nur, dass sie nun ohne Dach über dem Kopf dasteht, muss sie sich nun um eine neue Bleibe und nach einem Job umschauen. Und genau dort kommt ihr guter Freund Logan und sein Freund Pax ins Spiel. Von Anfang an ist die Anziehungskraft zwischen den beiden deutlich spürbar. Doch kann sich June an ihren selbst auferlegten Vorsatz halten?

Schreibstil/Gestaltung:
Ich mochte das Cover auf Anhieb und allein deswegen hat mich dieses Buch schon so angesprochen. Der Schreibstil von Julia ist einfach klasse. Eine perfekte Mischung aus Sarkasmus und Humor. Absolut mein Stil. Ebenso fand ich die Kapitellänge und die Erzählperspektive richtig gut gewählt, denn die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von June (Ich-Perspektive) erzählt.

Meine Meinung:
Ein richtig tolles Buch, ich habe es von der ersten Seite an geliebt. Fangen wir beim Setting an. Wir befinden uns in San Diego, der Stadt am Meer. Und auch das Meer lernen wir kennen, denn June ist leidenschaftliche Surferin und hat sogar mal Surf-Unterricht gegeben. Ich finde, dem Leser wird diese Sportart, über die ich in Büchern bisher noch nie gelesen habe, bildlich sehr gut dargestellt.. Dann der häufige Bezug zu diversen Filmen und Serien, einfach richtig, richtig toll. Es hat einfach Spaß gemacht darüber zu lesen und es hat alles so gut gepasst.
Ich konnte mich mit June sooo gut identifizieren. Sie ist tollpatschig wie eh und je und auch so einige Dinge, die ihr passiert sind, das könnte ich einfach sein.
Pax ist auch total bezaubernd. Durch die Sachen, die im Buch so passieren, verliebt man sich irgendwie selbst in diesen tollen Bookboyfriend. »Ich würde deine warmen Lippen jederzeit einem kühlen Bier .«
Ich finde, die Nebencharaktere hatten schon einen sehr großen Stellenwert, was ich hier aber besonders gut fand, denn am Anfang brauchte June aufgrund des Fehltritts ihres Ex-Freundes definitiv Freunde, die sie auffangen. Und genau solche hat sie mit Gabby und Meghan und natürlich auch mit Logan. Die Beziehung der Freundinnen untereinander war einfach was Besonderes, die helfen sich in jeder Notlage. »Was war los? Was hat er getan? Brauchen wir eine Schaufel und eine große Mülltüte?«
Aber auch die anderen Charaktere waren mir sympathisch. Die werdet ihr dann kennenlernen, wenn ihr das Buch lest

Bewertung vom 20.05.2021
Die Stieftochter
Bach, Ildy

Die Stieftochter


sehr gut

„Die Quintessenz ist, dass die meisten Leute grundsätzlich erst mal davon ausgehen, dass sie recht haben.. Und weil die Menschen nicht nur recht haben, sondern auch recht behalten wollen, deuten sie alles, was danach kommt , so, dass es ihre Meinung belegt.“

Worum geht's?
Vor 11 Jahren wird der Vater von Tess brutal ermordet. Seitdem sitzt ihre Stiefmutter im Gefängnis und büßt dafür. Aber sie hat immer wieder ihre Unschuld beteuert. War sie es wirklich?
An dem Tag, an dem ihre Stiefmutter entlassen wird, wird auch sie überfallen und nur durch Zufall gefunden.
Nun beginnt Tess zu forschen, wenn auch nicht ganz freiwillig und stößt auf so manches Familiengeheimnis. Kann sie den Mörder finden und ist er ihr vielleicht sogar näher, als es ihr lieb ist?

Schreibstil/Gestaltung:
Das Buch ist aus der Sicht des personalen Erzählers geschrieben. Für mich ist dies nicht immer ganz leicht zu lesen, jedoch klappte es bei diesem Buch ganz gut. Der personale Erzähler schlüpft hauptsächlich in die Rolle von Tess, die die Hauptprotagonistin ist. Aber auch die Stiefmutter und zwei weitere Nebencharaktere bekommen ihre Chance, ihre Sicht der Dinge zu schildern.
Die Kapitel sind schön kurz, sodass man sich beim Lesen absolut nicht langweilt, allerdings sind sie, meiner Meinung nach, unüblich beschriftet. Es gibt mehrere Hauptkapitel mit einigen Unterkapiteln, was mich beim lesen aber nicht gestört hat.

Meine Meinung:
Für mich war dieses Buch das erste der Autorin. Ich war sehr gespannt, weil ich in letzter Zeit gar nicht mehr so viele Thriller gelesen hatte. Und nachdem ich letzten Monat die Hornisse beenden konnte, habe ich doch wieder Lust auf dieses Genre bekommen.
Der Prolog gefiel mir sehr gut und hat mich auf dieses Buch gut vorbereitet. Ebenso gefielen mir die medizinischen Begriffe, die Akteneinsicht und die Gespräche, die Becca mit ihrer Psychologin geführt hat. So hatte der Leser noch mehr Einblick.
Durch die diversen Nebencharaktere wurde man irgendwie selbst Teil der Geschichte. Auch wenn man in diesem Buch Humor nicht unbedingt vermutet, hat mir der Charakter Eric sehr gut gefallen, denn er brachte einen gewissen humorvollen Touch in die Geschichte. Er hat die ganze Sache aufgelockert.
Die Geschichte springt zwischendurch zu anderen „Drehorten“, was ich sehr gut fand. Es ist quasi so, dass da zwei Geschichten parallel laufen und diese im Laufe aufeinandertreffen.
Für mich war bis zum Ende nicht klar, wie die Geschichte ausgehen wird und somit war das Buch für mich zu keinem Zeitpunkt langweilig, denn nie wusste man so genau, was nun wahr und was eventuell nur gespielt ist. Alle Personen wirkten auf der einen Seite vertrauensvoll, aber irgendwie hat man sich immer gedacht, dass man nicht jedem trauen kann. Somit wurde man selbst zu Tess, der Ermittlerin.
Leider blieb ich am Ende mit einigen offenen Fragen zurück, die auch nicht im Epilog beantwortet wurden. Schade, das hätte ich mir gewünscht.

Mein Fazit:
Für mich war dieses Buch eher ein Krimi. Für einen Thriller fehlte mir ein wenig der gewisse Nervenkitzel. So manches Mal schoss mir zwar der Puls durch die Decke, aber es war mir einfach zu wenig. Dennoch eine spannende Geschichte mit Spionage, Ermittlungsarbeit und Familiendrama.

Bewertung vom 11.05.2021
Hollywood Love Story (eBook, ePUB)
Moreland, Melanie

Hollywood Love Story (eBook, ePUB)


gut

„Wegen ihr vermisste ich mein Zuhause so sehr, wenn ich fort war. Ich sehnte mich nicht nach diesem Haus – nach ihr sehnte ich mich. Mein Heim und mein Glück waren ein und dasselbe.“

2,5/5 ⭐

Schreibstil/Gestaltung:
Als erstes möchte ich dieses Cover erwähnen. Wie ihr vielleicht inzwischen wisst, mag ich Personen nicht unbedingt auf dem Cover, aber auch hier ist es noch in der Grauzone. Das Cover verspricht, meiner Meinung nach, Glamour und Blitzlichtgewitter, was bei einem Hollywoodstar nicht ausbleibt.
Das Buch ist auch der Ich-Perspektive von Liam und Shelby geschrieben, wobei Liam den größten Teil abdeckt.
Das Buch ist locker geschrieben und teilweise auch humorvoll.
Sehr gut haben mir die Passagen gefallen, in denen man von der Zeit ihres Kennenlernens lese konnte.
Leider gab es Absätze, die als solches nicht erkennbar waren, weswegen ich so manches Mal dagesessen habe und mich erstmal fragen musste, wieso ich nun einen Sprung in der Geschichte habe. Da hätte man eventuell mit Ornamenten arbeiten können, damit der Leser weiß, dass es nun einen Zeitensprung gibt.

Meine Meinung:
In der Leseprobe, die ich vorweg lesen durfte, waren mir Liam und Shelby auf Anhieb sympathisch.
Allerdings hat sich das im Laufe des Buches stellenweise geändert.
Liam wirkt auf mich leider eher wie ein Teenager, der sein Leben nicht im Griff hat oder nicht in den Griff bekommen möchte, aber trotz seines Jobs auf dem Boden geblieben ist. Alles muss man ihm hinterhertragen oder für ihn tun. Er ist stellenweise sehr wandelbar. In dem einen Moment benimmt er sich wie ein Kind und im nächsten Moment ist er besitzergreifend. Vor allem, wenn Besuch da ist. Dass man sich im Erwachsenenalter eine Haushaltshilfe sucht, ist noch absolut verständlich bzw. nachvollziehbar, aber sie, in diesem Fall auch noch seine beste Freundin, eigentlich wie einen Diener zu behandeln, fand ich nicht sehr ansprechend. Dennoch fand ich es interessant mal zu lesen, dass der männliche Protagonist Probleme hat und durch gewisse Dinge getriggert werden kann. Leider möchte ich auf die Probleme nicht weiter eingehen, da das zu sehr spoilern würde.
Anfangs dachte ich, jeder möchte gern eine Shelby haben. Sie ist sehr führsorglich, gerissen im positiven Sinne und definitiv der Fels in der Brandung für Liam. Jedoch fand ich sie zwischenzeitlich auch nervig, da sie in einigen Situationen völlig überreagiert hat und Liam schlichtweg falsch verstand. Süß war es aber, dass Liam sich immer sofort dachte, wieso er dieses und jenes nun gesagt hat, was Shelby eben falsch verstanden hat und er hat sich dann geärgert, dass er es sagte.
Die Nebencharaktere fand ich da deutlich ansprechender. Everett ist mir da schon in der Leseprobe positiv aufgefallen und ich hätte gern mehr von ihm gelesen.
Leider wurde das Buch, meiner Meinung nach, zu sehr in die Länge gezogen. Auch der Epilog war zu lang, denn er umfasste ca. 10% des Buches, was somit ca. 35 Seiten sind. Dagegen war das letzte Kapitel doch sehr kurz. Der Epilog war gut, keine Frage, aber dort wurde noch so viel zum Leben von Liam und Shelby erzählt, ich finde, das hätte noch für einen Band 2 gereicht.
Die Geschichte hatte wirklich Potential, welches leider nicht voll ausgeschöpft wurde, denn man bekam z.B. so gar keinen Einblick in die Schauspielerei. Man las nur immer wieder, dass Liam für irgendwelche Dreharbeiten wegmusste. Schade, denn das hätte bestimmt das Buch deutlich aufgewertet.

Mein Fazit:
Ich weiß, dass die Autoren wahnsinnig viel Arbeit und Liebe in ihre Bücher stecken und deswegen tut es mir auch so leid, aber leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Die Grundidee fand ich toll, gerade, weil es sicher vielen Prominenten so ergeht, die das gleiche „Problem“ wie Liam haben, aber das Thema wurde mir zu wenig aufgegriffen. Ich kann es leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.04.2021
Make me Glow (eBook, ePUB)
Sparks, Sheyla

Make me Glow (eBook, ePUB)


sehr gut

"Ich habe mich getäuscht. DAS ist der Moment, den ich einfangen und für immer bei mir tragen will."

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Lola, die für eine Escort-Agentur arbeitet. Verlieb dich niemals in einen Kollegen, Regel Nummer 1 der Agentur. Aber als sie bei einem etwas ungewöhnlichen Auftrag auf ihren Kollegen Sam trifft, gerät ihre oberste Regel ins Wanken, denn Sam hat einfach alles, was sich Lola von einem Mann wünscht und erhofft. Zum ersten Mal sieht ein Mann nicht nur eine hübsche Escort-Lady in ihr, sondern wirklich eine Frau und genau so behandelt er sie auch. Aber immer wieder schwirrt ihr Regel Nummer 1 im Kopf, sie darf es nicht zu lassen. Jedoch ist manchmal die Leidenschaft stärker..

Schreibstil/Gestaltung:
Der Debüt-Roman von Sheyla ist aus der Ich-Perspektive von Lola und Sam geschrieben. Ich mag diesen Schreibstil sehr, weswegen das Buch für mich flüssig zu lesen war. Die Kapitellänge war in Ordnung, nicht zu lang, nicht zu kurz. Allerdings waren die Absätze in den einzelnen Kapiteln für mich doch ungewöhnlich, jedoch habe ich mich auch daran schnell gewöhnen können.
Bei einem Erotik-Roman vermutet man wohl überwiegend intime Szenen, diese gibt es hier allerdings nicht, sondern in einem gesunden Mittelmaß. Sie wurden auch nicht künstlich in die Länge gezogen, was mir sehr gut gefiel.
Des Weiteren waren die Szenen und Personen, meiner Meinung nach, sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir im Kopf sehr gut vorstellen
Ich muss sagen, dass mich Cover mit Menschen, besonders mit nackten Oberkörpern, eigentlich eher abschrecken, allerdings passt es hier perfekt zu Geschichte. Man weiß sofort in welche Richtung die Story geht.

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich bis dahin noch kein Buch, welches mit der Escort-Szene zu tun hat, gelesen habe.
Sam fand ich klasse, ein richtiger Gentleman. Bodenständig und freundlich. Und bestimmt nicht nur ein Mann für Lola, sondern auch für so manche Leserinnen :p
Lola gefiel mir am Anfang sehr gut. Ich fand es sehr gut, dass man hier eine Frau ausgewählt hat, die Makel hat, die eben nicht perfekt ist. Die Realität stand beim Aussehen im Vordergrund.
Allerdings fand ich ihre Eifersucht und Stimmungsschwankungen manchmal sehr fragwürdig. Gerade in ihrem Job bzw. mit ihrem Job sollte sie mit solchen Sachen umgehen können. Ihre Reaktionen waren somit manchmal wirklich überzogen. Daher konnte ich zu ihr leider keine große Bindung aufbauen.
Aber am Ende ist doch wieder alles gut, so wie es sein soll

Bewertung vom 20.04.2021
Winzige Wahrscheinlichkeiten
Kiel, Alexandra

Winzige Wahrscheinlichkeiten


sehr gut

"Das wären diese kleinen Wahrscheinlichkeiten, die sich gegen alle Unwahrscheinlichkeiten durchsetzten und Dinge wahr machten, mit denen niemand rechnete."

Worum geht's?
In der Geschichte lernen wir Lexi kennen, die durch einen frühen Schicksalsschlag mit ihrer Depression kämpft. Außerdem lernen wir ihren freundlichen Nachbarn Marc und ihren One-Night-Stand Jack kennen. Zudem spielen ihre beste Freundin Lexi und die Obdachlosenunterkunft mit ihren ehrenamtlichen Helfern und Gästen eine große Rolle. Dennoch können die beiden Männer in ihrem Leben nicht unterschiedlicher sein und somit erfüllt jeder seinen "Part".
Am Anfang kommt Lexi mit dieser Konstellation gut zurecht, bis die "winzigen Wahrscheinlichkeiten" zuschlagen und das sogar mehrmals..

Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover ist schon fröhlich gestaltet. Meiner Meinung nach ist es kein auffälliges Cover, das einem sofort ins Auge springt, dennoch lässt es mich den Klappentext lesen und dann schlussendlich auch kaufen.
Ich muss leider sagen, dass ich bis zur Hälfte des Buches sehr mit den verschiedenen Erzählperspektiven zu kämpfen hatte. Ich kannte bisher nur die Ich-Perspektive in einer Zeitform. Hier allerdings wurden die Erzählperspektiven immer wieder hin und her gewechselt.
Mal las man aus der Sicht von Lexi in der Ich-Perspektive, und mal eben aus der Sicht von Jack oder Marc in der 3. Form. Auch ihre beste Freundin Jules hatte einige Abschnitte, die jeweils in der 3. Person geschrieben sind. Ich habe mir sagen lassen, dass diese Wechsel nicht unüblich für Liebesromane sind. Mir wären sie bisher aber nicht bekannt. Durch die anfänglichen Schwierigkeiten zog sich das Buch etwas, aber nachdem ich einmal drin war und mir diesen Wechsel angeeignet hatte, las sich das Buch wie von selbst.
Durch die Wechsel der Erzählperspektiven hat man immer einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Man fühlt sich ihnen nah.
Immer wieder treten unvorhersehbare Wendungen auf, die einen am Ball bleiben lassen.

Meine Meinung:
Ich finde es toll, dass sensible Themen wie Depression und Gewalt an Frauen behandelt werden. Sie werden behutsam angesprochen und sind durchweg präsent.
Außerdem gefällt mir der Schauplatz der Obdachlosenunterkunft sehr gut. Es ist schön zu lesen, wie dieses Thema aufgegriffen wird.
Das Thema Dreiecksbeziehung war, zum Glück, in meinem Leben noch nie ein Thema. Ich wüsste auch nicht, wie ich damit umgehen würde. Weder auf der Seite der Person, die 2 Partner hat, noch als eine von zweien. Ich glaube, das ganze Konstrukt würde eine zeitlang halten und dann würde ich Gewissensbisse bekommen und mich schlussendlich für eine Person entscheiden wollen.
Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet, dennoch war es verdammt spannend und hat dem ganzen Buch nochmal einen richtigen Schwung gegeben.

Mein Fazit:
Eine sehr tiefgründige Geschichte, welche sehr bildhaft beschrieben ist (sowas Liebe ich bei Büchern total) mit viel Liebe und Dramatik. Keine leichte Kost, dennoch schön geschrieben.

4/5⭐

Bewertung vom 20.04.2021
Sanders Lake - Herz zu vergeben (eBook, ePUB)
Fox, Iris

Sanders Lake - Herz zu vergeben (eBook, ePUB)


sehr gut

"Die Liebe zwischen zwei Menschen ist das Wunderbarste, was dir im Leben passieren kann. Doch solltest du dabei niemals dich selbst aufgeben." - Tante Lucy

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Nelly, die ihren Freund mit einer anderen in flagranti erwischt. Aber als wenn das schon schlimm genug wäre, verliert sie auch noch ihre Wohnung und ihren Job in New York. Wie gut, dass sie gerade einen Anruf aus Sanders Lake bekommt. Ihre Tante Lucy benötigt Hilfe.
Sally packt ihre sieben Sachen in ihren Toyota und macht sich auf den Weg. Kurz vor der Stadtgrenze wird sie allerdings vom Polizisten Reed angehalten. Ein guter Start sieht wohl anders aus, zumal jeder jeden in der Kleinstadt kennt.
Nelly und Reed begegnet sich von da an immer häufiger. Hitziger Schlagabtausch und starker Anziehungskraft inklusive. Aber Nellys Aufenthalt hat ein Ablaufdatum, denn eine Stadtpflanze wie sie ist einfach nicht für die Kleinstadt gemacht. Oder?

Schreibstil/Gestaltung:
Fangen wir mit dem Cover an. Eigentlich mag ich nicht so gerne Gesichter oder generell Personen auf dem Cover, aber dieses hier hat mich einfach angesprochen.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Nelly und Reed geschrieben. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und jeder Protagonist hat seinen eigenen Abschnitt im Kapitel, was mir sehr gut gefiel. Ebenso sind die Kapitel mit vielen Gedankengängen geschrieben, sodass man sich noch mehr in die Protagonisten hineinversetzen kann.

Meine Meinung:
Allgemein konnte ich mich sehr gut mit Nelly identifizieren, wobei ich eher zwischen Großstadtpflanze und Landei stecke.
Reed war mir auch von Anfang an sympathisch. Ein toller authentischer junger Mann, der warmherzig und mitfühlend ist. So jemanden hat man doch gern an seiner Seite.
Das Setting der Kleinstadt-Idylle gefiel mir sehr gut, es war alles gut beschrieben, sodass ich mir in meinem Kopf Sanders Lake sehr gut vorstellen konnte.
Setting sehr schön und man kann es sich gut bildlich vorstellen. Außerdem habe ich so manches Mal wirklich herzlich lachen müssen, eine tolle Mischung.
Manche Handlungen waren nicht immer ganz nachvollziehbar, aber das hat mich im Großen und Ganzen nicht so gestört.

Mein Fazit:
Ein tolles Wohlfühlbuch, welches ich sehr gerne gelesen habe. Absolute Empfehlung.
4,5/5 ⭐

Bewertung vom 10.04.2021
Kind der 90er
Voigt, Michèle

Kind der 90er


sehr gut

"Leben ist Veränderung."

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Julia. Julia ist Ehefrau und Mutter und blüht darin auf. Aber irgendwie fehlt ihr etwas. Als sie mit ihrer Clique auf eine 90er Party geht und dort ihren damaligen Schwarm trifft, ist es wieder um sie geschehen.
Sie steht zwischen den Stühlen und muss sich für eine Seite entscheiden. Die Vergangenheit nochmal aufblühen lassen oder an ihrer Gegenwart arbeiten..

90er Feeling garantiert!

Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover hätte nicht besser aussehen können. Wir sehen Julia in ihrem Zwiespalt. Auf der einen Seite steht ihre Vergangenheit. Disco, Party, 90er. Auf der anderen Seite steht ihr Mann, an seinen Händen hält er ihre beiden Kinder.
Auch das Aussehen von Julia ist der jeweiligen "Zeit" entsprechend angepasst. So hat sie auf der Seite der 90er eine Spange im Haar und trägt Creolen. Außerdem ziert ein Tribal-Tattoo ihren Oberarm. In der Gegenwart trägt sie ein Perlenarmband, eine -kette sowie -ohrringe. Man sieht ihr an, dass sie reifer geworden ist.
Durch die Geste, die sie mit ihrer rechten Hand macht, erkennt man ganz genau den Zwiespalt, dem sie sich in dem Buch stellen muss.
Das Buch ist aus der Sicht von Julia geschrieben und war, durch den lockeren Schreibstil, sehr gut zu lesen.
Die verschiedenen Schauplätze waren schön bildlich beschrieben, sodass man sich diese sehr gut vorstellen kann.
Die Kapitel hatten für mich eine angenehme Länge und auch der Schreibstil der Autorin ist leicht und unkompliziert.

Meine Meinung:
Welcome back to the 90s.
Ich selbst bin in 1991 geboren und habe so manche Hits der Zeit mitbekommen und konnte dementsprechend im Kopf „mitsingen“. Die Zeit in der Disco muss damals wirklich mega gewesen sein. Die passende Playlist zum Buch findet man übrigens bei Spotify.
Ich fand es interessant mal zu lesen, dass auch Frauen in die sogenannte „Midlifecrisis“ kommen können, denn in nichts anderem steckt Julia. Sie ist noch junge 38, verheiratet, hat zwei kleine Jungs, Haus und Garten. Eigentlich alles, was ich mir vom Leben erträume. Und trotzdem scheint ihr eine gewisse Kommunikation zu fehlen, denn es bleibt einfach alles an ihr hängen.
Da wundert es mich nicht, dass sie „Reiß aus“ nehmen möchte. Zurück in eine Zeit ohne Verpflichtungen, mit Leichtigkeit einfach leben.
Alle Charaktere fand ich sehr anschaulich beschrieben und waren mir sympathisch. Die Songs, die Michele immer wieder in die Texte mit einfließen lassen hat, fand ich toll. Es bleibt einem nichts anderes übrig als mitzufeiern

Bewertung vom 10.04.2021
With(out) You
Voß, Maike

With(out) You


sehr gut

»Sei mutig, nur vorwärts und kein Zurück«

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Luna, die vor einem Jahr überstürzt ihre Zelte in Hamburg abgebrochen hat und zu ihrem Vater nach München gezogen ist. Zurück gelassen hat sie schweren Herzens ihren gerade frisch operierten Freund Eli, ihre beste Freundin Anni und ihre Mutter.
Keiner außer Anni und Lunas Mutter wissen, wieso sie so überstürzt weg ging, aber als die Luft rein zu sein scheint, kehrt Luna für ihr Literatur-Studium zurück nach Hamburg und trifft dort auf Eli, der ihr Herz immer noch höherschlagen lässt. Nur zeigt er ihr die kalte Schulter. Aber sie muss sich der Vergangenheit stellen, auch wenn sie damit alles riskiert..

Schreibstil/Gestaltung:
Das Buch ist aus der Sicht von Luna geschrieben. Diese Erzählperspektive gefällt mir persönlich am besten. Auch der lockere, leichte Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Die Kapitel hatten für mich ebenfalls eine angenehme Länge. Toll fand ich auch, dass das Buch in Hamburg gespielt hat. Ich persönlich war zwar erst einmal für ein paar Stunden in Hamburg, aber irgendwie habe ich mich direkt wohl gefühlt.
Das Thema des Buches hat mir sehr gut gefallen und es ist, leider, so allgegenwärtig. Durch das kurze Vorwort hat man schon eine gewisse Vorahnung, um welche Thematik es sich dreht. Das gefiel mir gut und ich konnte mich ein wenig darauf einstellen.
Eventuell hätte man auf den ersten Seiten aber noch einen Hinweis geben können, dass das Buch zu Triggern führen kann. Die genaue Thematik hätte man dann auf eine der letzten Seiten erläutern können, damit der Leser nicht offensichtlich gespoilert wird und jeder selbst entscheiden kann, ob er die Trigger-Warnung lesen möchte.
Die Autorin hat ein so wichtiges Thema gefühlvoll und verständlich für Außenstehende rübergebracht.
Ebenfalls fand ich es sehr gut, dass im Anschluss des Buches diverse Hilfe-Hotlines und Anlaufstellen für Betroffene aufgelistet waren.

Meine Meinung:
Da dem Leser die genauen Umstände für Lunas Weggang aus Hamburg erst im Laufe der Geschichte mit Hilfe von Rückblenden offengelegt werden, ist man wie in einem Sog. Man möchte einfach unbedingt mehr erfahren.
Luna als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Ihr Handeln kann ich auf gewisse Art und Weise nachvollziehen, da sie sich und ihre Liebsten schützen wollte. Auch wie sie sich in so manchen Situationen verhalten hat, kann ich nun, leider, sehr gut nachempfinden, auch wenn ich den weiteren Schritt, den sie gehen musste, nicht erlebt habe. Die Entwicklung von Luna war einfach toll.
Auch mit Eli wurde ich schnell warm, auch wenn er am Anfang nicht so richtig zuhören wollte.
Anni ist der Fels in der Brandung. Sie ist Lunas beste Freundin und immer für sie da. Sehr führsorglich, aufmerksam und hört gut zu. Selbst als Luna ein Jahr nicht in Hamburg war, ist der Kontakt zwischen den besten Freundinnen nie abgerissen.
Es gibt in dem Buch eine Person, da hat es bei mir innerlich während des Lesens wirklich gebrodelt. Ich habe schon mit dem Verlauf gerechnet, den diese Person machen wird, aber immer wieder hätte ich sie zu gern geschüttelt und gefragt, was ihr Problem sei. Ich denke, so wird es einigen ergangen sein.
Die Geschichte war für mich ein wenig vorhersehbar. Man konnte schon erahnen, in welche Richtung das Ganze in etwa laufen wird. Dennoch war ich über so manches doch positiv überrascht.
Die Entwicklung zwischen Luna und Eli ist linear und zu jeder Zeit absolut nachvollziehbar. Authentisch und im perfekten Tempo. Herzzerreißend und zärtlich. So wie ein New-Adult-Roman sein sollte.
Die Autorin hat ein so wichtiges Thema gefühlvoll und verständlich für Außenstehende rübergebracht.

Mein Fazit:
Ein schönes mit einer wichtigen Thematik. Aufwühlend, romantisch, herzzerreißend, gefühlvoll, einfach toll. Wer authentische Charaktere sucht, der ist hier genau richtig. Ich kann es definitiv empfehlen.