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Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Gudensberg

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 15.02.2022
Wir
Drvenkar, Zoran

Wir


ausgezeichnet

„Ich wünsche mir, ich könnte von jedem meiner Mädchen einen winzigen Teil stehlen – Stinkes Wut über die Ungerechtigkeit der Welt, Schnappis atemlose Energie, Nessis Wärme und Fürsorge und von Taja ihre Lust auf Abenteuer, als wäre das Leben immer gefährlich und nicht bloß eine öde Ansammlung von Schultagen.«
Seit einer Woche ist Taja verschwunden. Dann eine Nachricht, KMT, sonst nichts. Ihre Mädchen folgen dem Hilferuf ohne Zögern – und ohne zu wissen, wen sie gegen sich haben.“ (Quelle:Verlag)

Was geschieht, wenn man keinen Rückhalt in der Familie findet und dann noch mitten in der Pubertät und Selbstfindung?
Man lässt sich treiben und beeinflussen. Man denkt man wäre der Größte der Welt und schafft einfach alles, oder man zerbricht an Selbstzweifeln.
Egal wohin es ein Mädchen mitten in Berlin treibt – Freunde sind das Wichtigste.
Und das zeigt sehr anschaulich das Leben der fünf Freundinnen – Stinke,Nessi,Schnappi, Rute und Taja.
Doch auf der Suche nach der verschwunden Taja sind die Mädchen den Abgrund so nah wie noch nie und begeben sich auf einen Drahtseilakt, der nicht nur extrem gefährlich, sondern auch kriminell und tödlich sein kann.

Jedes der Mädchen ist dabei so verschieden, dass man meinen könnte, dass diese gar keine Freundinnen sein könnten. Doch sie finden sich immer wieder und sind stets füreinander da. Und das eben auch in sehr schwierigen Zeiten.
Dazu verzweigen sich auch die Nebendarsteller, die sich eben zunehmend als roter Faden herauskristallisieren und so ein Geflecht an Verbindungen ergibt, die anfangs definitiv nicht erkennbar sind. Das macht es umso spannender und hebt die Spannung zu einenkribbelndesHöhepunkt.
Man meint schon Kristall splittern zu hören und wird aber immer wieder zurück gezogen, so dass es schwer fällt das Buch beiseite zu legen.

Dabei ist die Szenerie greifbar und erstaunlich authentisch, so dass man meint Mitten im Geschehen zu sein. Und es definitiv genau so gerade in Berlin passieren könnte.
Ergreifend, spannend und einfach zeitnah.
Eine Empfehlung mehr als nur 5 Sterne.

Bewertung vom 21.09.2021
Someone like you / Moonflower Bay Bd.2
Holiday, Jenny

Someone like you / Moonflower Bay Bd.2


sehr gut

Wenn man einen Neuanfang machen muss, so ist dies nicht immer leicht. Und auch für Nora scheint diesmal was ganz Neues. Sie zieht weg von der Stadt in eine beschauliche und verschlafene Gegend mit dem Namen Moonflower Bay.
Hier will sie weit weg von ihrer Vergangenheit ganz neu anfangen und hat die Chance als Ärztin eine Praxis zu übernehmen.
Schnell muss sie erfahren, dass hier offensichtlich alle Bewohner bereits auf sie gewartet haben und sie schon fast auf Händen tragen, da sie alle so dringen einen Arzt brauchen. Das sie so sehr willkommen geheißen wird, konnte sie nicht ahnen, zudem sie doch nur vorrübergehend hierbleiben will, bis sie zusammen mit ihrer Schwester ein Haus gekauft haben.
Mit so viel Hilfe hat sie da nicht gerechnet.
Und dann hilft ihr ausgerechnet Jake, der eher zurückgezogene und wenig redselige aber äußerst attraktive Mann, der eben fernab am See auf einem Cottage lebt.
Er ist als Einzelgänger bekannt und schließt sich nie bis selten an Aktivitäten der Kleinstadt an, umso erstaunlicher ist es, dass er sich plötzlich gegenüber Nora öffnet und dabei seine verletzte Seele preisgibt.

Zwei Seelen die sich offensichtlich gefunden haben aus der eine tiefe Freundschaft erwächst, aber ist da auch eine Chance für die Liebe, da beide prägende Vergangenheiten haben?

Die Geschichte findet mitten in der Kleinstadt Moonflower Bay statt und man lernt nach und nach deren Bewohner kennen. Und die könnten wohl nicht unterschiedlicher sein, aber dennoch bilden sie eine eingeschworene kleine Gemeinschaft.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht, so dass man schnell im Geschehen ist. Die einzelnen Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und wirken entsprechend authentisch und machen auch eine Entwicklung durch. Die Beschreibungen sind sehr plastisch, so dass man als Leser auch ein stiller Beobachter mitten in dieser ganz liebeswürdigen Kleinstadt ist.
Die Romantik und auch die Spannung kommen hier nicht zu kurz, so dass es eben auch viel Herzschmerz gibt und auch Passagen an denen gelacht werden darf.
Einzig, dass die Story teils sehr bekannt anmutet und an Inhalte von Serien wie „Gilmore Girls“ erinnert macht es etwas langweilig und man kann vieles erahnen, wie es denn möglicherweise weiter geht.
Und dennoch fühlt man sich als Leser gemütlich eingepackt und kann in den kleinen Liebeschaos mit versinken.

Bewertung vom 01.08.2021
Betreff: Falls ich sterbe
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


ausgezeichnet

Was ist wenn der Alltag plötzlich sich wendet und ein geliebter Mensch stirbt und man mit einen kleinen Kind allein dasteht?
Der Schock ist unerbittlich und der Kampf ums weitermachen und weiterleben beginnt. Die Tage werden überstanden und nicht gelebt.
Dazu kommt, was ist wenn man in Selbstvorwürfen ertrinkt und glaubt selbst Schuld am Tod des geliebten Menschen zu sein?
Man muss funktionieren für das Kind.
Carolina Setterwall schreibt in ihren autofiktionalen Buch von ihrer intensiven Liebe zu ihren Freund Aksel und dem Schock, als sie ihn eines Morgens tot im Bett findet.
Der Schreibstil ist leicht und aus Sicht von Carolina.
Der Leser wechselt zwischen Vergangenheit und Realität, so dass man dabei ist, als Aksel zur großen Liebe wird und eben auch wie es sich für Carolina anfühlt, als sie seine große Liebe verliert.
Der Buchtitel baut auf eine Email auf, welche Carolina von Aksel kurz vor seinen Tid bekommt. „Betreff: Falls ich sterbe.“
Der Inhalt ist eine genaue Auflistung seiner sämtlichen Passwörter und auch Wünsche bezüglich dem Fall seines Ablebens. Carolina kann nur schwer mit sowas umgehen und glaubt nicht daran, dass diese Liste überhaupt notwendig ist, da sie ja noch so junge sind. Leider benötigt sie diese Liste aber früher als gedacht.
Jetzt ist sie allein auf sich gestellt und muss sich um das Baby kümmern. Das einzige , was Aksel für sie weiter leben lässt. Sie ist überfordert mit der Situation und wechselt immer wieder zwischen schock und Trauer. Es dauert lange bis sie endlich wieder einmal lachen kann. Eine schwere Zeit, die sie ohne Hilfe von Freunde und Familie wohl nie so überstehen könnte.
Ein Buch, dass bewegend ist und viele Gänsehautmoment beschwert. Ergreifend und emotional.

Bewertung vom 27.06.2021
Die Frau im Park
Janek, Ella

Die Frau im Park


ausgezeichnet

Eva ist eine starke Frau, die Mitten im Leben steht und sich rund um die Uhr um ihre Tochter kümmert und ihre gesamte Karriere für ihre Familie geopfert hat. Doch plötzlich steht ihre Tochter auf eigenen Beinen und zieht aus, um ihr eigenes Leben und ihr Studium zu beginnen. Damit beginnt für Eva auch eine neue Zeit der Ungewissheit und der Zeit der Leere. Es fällt ihr schwer eine neue Aufgabe zu finden und sie hat riesige Sehnsucht nach ihrer Tochter. Ihr Mann Johannes dagegen geht weiter seiner Arbeit nach, und die hat ihm weiter voll im Griff bis spät nachts, am Wochenende oder ganz oft eben im Ausland. Evaschlittert förmlich in ein dunkles Loch und weiß nicht so recht was sie machen soll, vielleicht doch wieder als Schauspielerin arbeiten, auch wenn selbst ihre Beste Freundin ihr dies mies redet, da Eva ja eben lange raus ist aus der Branche und dazu eben schon zu den älteren Semestern gehört.

Eher durch Zufall begegnet Eva immer wieder einen Mann im Park und aus kurzen Grüßen kommt es dann auch mal zu Gesprächen und sie lernen sich kennen. Durch zwanglose Verabredungen im Park spürt Eva, dass dieser Ben ihr neue Hoffnung gibt.

Aber was ist wenn das mehr als nur Freundschaft ist? Ist ihre Ehe mit Johannes denn noch zu retten? Wie geht es ihrer Tochter so weit weg vom mütterlichen Nest?

Das Gefühlschaos beginnt.



Ella Janek schafft es in kürzester Zeit, dass man mitten in der Handlung ist und die Figuren sind dabei sehr gut ausgearbeitet,, so dass diese sehr authentisch wirken. Man sympathisiert schnell mit Eva und fühlt mit ihr. Dabei erfahren die Figuren eine gute Entwicklung, so dass man diese eben in ihren jeweiligen Leben begleitet und auch die Gefühle, welche Eva entwickelt gut nachvollziehen kann.

Man ist als Leser gespannt wie es weiter geht und wie sie sich denn entscheidet auf ihren Weg, Man spürt den Zwiespalt und dennoch auch den Mut, den sie Dank Ben zurück gewinnt, um eben einen Neuanfang im Leben zu schaffen.



Ein sehr gefühlvoller Roman mit kleinen Wendungen, die so eben auch nicht vorher erkennbar sind. so macht es diesen Roman eben auch zu einen Erlebnis und es plätschert eben nicht so dahin. Man ist regelrecht gespannt und eben mitten drin.

Der Aufbau ist gut strukturiert und die lockere Schreibweise aus Sicht von Eva macht es dem Leser leicht in diese Welt abzutauchen.

Auch der Szenenwechsel ist gekonnt und gut fließend.

Eine tolle Sommerlektüre.

Bewertung vom 14.06.2021
Liebe auch an Regentagen
Carr, Robyn

Liebe auch an Regentagen


ausgezeichnet

Bereits das Cover lädt zum entspannen und träumen ein. Es ist durchaus passend, aber das Buch hält eben auch spannende Überraschungen bereit.


Lauren ist eine liebende Mutter und an sich auch liebende Ehefrau, doch nach Jahren der Aufopferung ihres Mannes gegenüber und Jahren der Stichellein und Respektlosigkeit kann sie einfach nicht mehr.

Sie plant ihre Scheidung und sich diesmal sicher nicht wieder einzuknicken und zu ihren Mann zurück zu gehen. Denn dieser hat Geld und ist erfolgreich und damit auch in der Gesellschaft anerkannt. Sie dagegen fühlt sich als kleines Licht und lässt sich immer wieder überreden zu ihm zurück zu kehren.



Eher zufällig trifft Lauren einen Gärtner in einen Kirchgarten und kommt mit ihm ins Gespräch und freundet sich mit ihm an. Denn auch er hat das ähnliche Schicksal und befindet sich auch gerade in der Scheidung. Sie tauschen sich aus und schnell wird eine Freundschaft draus.

Eine Freundschaft, die wichtiger den je für Lauren ist, denn er rettet sie vor der Tyrannei ihres Mannes und umgekehrt sie ihn vor seiner Frau.



Robyn Carr schafft es schon in den ersten Seiten, dass man Lauren und Beau einfach nur lieben kann.

Die Figuren sind sehr charakteristisch ausgearbeitet, so dass sie sehr authentisch erscheinen. Der Text ist fließend und immer mit roten Faden, so das es eine Leichtigkeit ist zu lesen und dabei eben spannend zugleich.

Es ist nicht der typische Kitschroman, auch wenn ab und an typische klischeehafte Passagen zu finden sind. So erscheint eben die Handlung mal neu und frisch mit viel Abwechslung und nicht zu vorhersehbar.

Die Bilder, die hervorgerufen werden machen das ganze Geschehen sehr rund und man ist als Leser ein Teil dessen.

Emotional berührend und dennoch spannend. Ein super Sommer-Roman.

Bewertung vom 14.04.2021
Fertig ist die Laube / Online-Omi Bd.15
Bergmann, Renate

Fertig ist die Laube / Online-Omi Bd.15


ausgezeichnet

Wer bereits schon Renate Bergmann (pseud. Torsten Rohde) kennt, der wird hier sicher nicht enttäuscht werden. Denn auch hier ist wieder die frische und teils auch freche Art des Schreibens vorrangig und natürlich findet man hier auch wieder altbekannte Figuren. Alles dreht sich um die Gartenparzelle. Und wer glaubt, dass eine derartige Kolonie langweilig ist, der täuscht gewaltig.

Renate und Gertrud sind beste Freundinnen.
Gunter (Gertrud ´s Freund) muss an der Bandscheibe operiert werden.
Gertrud mach sich Sorgen und hat versprochen, dass sie sich mit Renate um den Garten kümmern.
Renate weiß, dass Gertrud nicht so toll im Garten ist – sie macht mit/lässt sich überreden.
Doch leider ist das alles nicht so einfach, denn da gibt es ja noch den Herrn Harbicht als neuer Platzwart und Gunters Parzelle ist zu verwittert und entspricht nicht der Satzung. Also müssen die 2 Frauen innerhalb von 4 Wochen alles schick machen, sonst wird die Parzelle gekündigt.

Damit geht das entrümpeln und gärtnern los. Dabei bekommen die Zwei vielUnterstützung durch andere Nachbarn und immer wieder denkt Renate daran wie es denn in ihrer Kindheit und Jugend zugegangen ist. Abwechslungsreiche und durchaus sehr lustige Anekdoten reihen sich dabei ein und lockern das Geschehnis deutlich auf. Es scheint schon teils von der Handlung abzudriften, aber das ist eben auch gewollt und man muss dich immer wieder mit einen grinsen Seite für Seite lesen.
Dabei bekommt man sogar noch wirklich nützliche Tipps und Trick rund um den Garten, die man tatsächlich anwenden kann. Quasi ein Ratgeber in Romanform.
Hauptgegenspieler ist immer der Herr Harbicht, der sogar per Drohen die Gartenparzellen kontrolliert. Aber es herrscht auch so nicht immer Eitel-Sonnenschein in den Gärten, denn da gibt es eben auch Neider und auch Sodom und Gemorra in Liebesdingen – und das im hohem Alter.
Extrem witzig und amüsant geschrieben mit sehr bildlicher Darstellung, so dass man als Leser schon fast selbst zum Unkrautjähten losziehen will.

Definitiv ein empfehlenswertes Buch mit viel Witz und dennoch einer tiefgründigen Geschichte, denn älter werden wir wohl alle und müssen uns dann eben auch mit so manchen Wehewechenrumklagen – gut nur wenn man die Lust am Leben und seinen Humor nicht verliert, so wie eben Renate.

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