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Benutzername: 
Betsy
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.03.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


gut

"Wir werden an einem Tag geboren. Wir sterben an einem Tag. Wir können uns an einem Tag verändern. Und wir können uns an einem Tag verlieben. Alles kann passieren an einem Tag."

Das Buch erzählt aus Sicht der 18jährigen Allyson, wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben spontan in eine andere Rolle als die der vernünftigen, braven Tochter schlüpft und zu Lulu wird, die mit dem 20jährigen Willem, der bei einer Theatergruppe im Park bei Shakespears "Was ihr wollt" mitspielt, spontan für einen Tag nach Paris fährt. Beide verleben einen Tag in Paris, der für Allyson alias Lulu eine Achterbahnfahrt der Gefühle wird und es endet mit vielen Fragen. Es vergeht ein Jahr und Allyson erkennt, sie muss wieder nach Paris wo alles begann um endlich Antworten zu erhalten.

Hier sei gleich mal gesagt, dass es sich hier um den 1. Band eines Zweiteilers handelt und man dementsprechend auch nur aus Allysons/Lulus Sicht alles erfährt und man völlig im Unklaren bleibt, wie Willem empfindet, was einem hier zeitweise echt frustriert angesichts seines widersprüchlichen Verhaltens.

Man ist gleich im Geschehen und wir erleben wie Allyson vom charismatischen Willem, der so ganz anders ist als sie, verzaubert wird. Sie wagt es und fährt mit ihm nach Paris und legt die Hülle der braven, unscheinbaren und vernünftigen Allyson ab und wird dank ihm zu Lulu, einem Mädchen, dass mit einem ihr fremden Jungen für einen Tag nach Paris fährt und dort endlich mal richtig entspannt und frei ist. Frei von ihren Eltern, frei von der Zeit und befreit von der Angst etwas dummes zu sagen, da ihr ja nur ein gemeinsamer Tag mit Willem bleibt. Man spürt die Chemie zwischen beiden fließen und ihr gegenseitiges Verständnis.

Die Autorin schreibt teilweise sehr poetisch und angenehm, aber dann auch wieder sehr übertrieben. Die Eingliederung von Shakespeare in dieser Geschichte fand ich sehr gelungen und auch welche Rolle ihm hier zugedacht wird. Leider war der Mittelteil dann so gar nicht mein Fall. Der Übergang von Paris nach Boston, wo sie das College besucht, war nach diesen wunderschönen Stunden und Momenten zwischen ihr und Wilem für mich hektisch und abrupt, sodass man das Gefühl hatte gar nicht mehr mitzukommen. Allyson selbst hat hier auch nichts mehr von der Person, die sie in Paris war und Lulu ist nur noch eine Erinnerung. Sie wird zu einer Allyson, die mich zeitweise aufgrund ihrer Art eher nervt und aufregt. Man muss hier Geduld haben, denn als sie sich endlich weiterentwickelt und das tut was für sie das Richtige ist, besiegt sie viele ihrer Ängste und nimmt die Dinge letztendlich selbst in die Hand, um endlich den Tag in Paris abzuschließen.

Was einen gegen Ende erwartet, wirkt zeitweise auch schon wieder etwas sehr weit hergeholt, aber das macht auch irgenwie den Charme von Allysons und Willems Geschichte aus, weil es auch etwas märchenhaftes hat. Den Schluss fand ich sehr schön, auch wenn es nicht gerade nach einem Happy End aussieht und mit einem fiesen Cliffhanger endet, sodass man um den 2. Teil gar nicht wirklich herum kommt, um die Geschichte der beiden wirklich ganz zu erfassen.

Fazit: Alles in allem eine tiefründigere Geschichte als gedacht, mit sehr schönen Szenen und auch philosopischen Gedanken, sowie der sehr stimmigen Eingliederung von Shakespeare. Allerdings gibt es hier auch so einige Passagen, die so gar nicht nach meinem Geschmack waren. Besonders Allyson blieb teilweise einfach unverständlich in ihrer Art und man hat es im Mittelteil quasi mit einer ganz anderen Person zu tun als zu Beginn, was wirklich frustrierend ist. Zu gute gehalten sei aber, dass sie sich hier (gott sei dank) entwickelt und man als Leser am Ende wirklich stolz auf ihre Leistung und ihre neu gewonnene Einstellung ist. Der Schluss ist hier gleichzeitig das Ende der Geschichte aus ihrer Sicht sowie ihren Gefühlen und ich bin schon sehr gespannt wie es mit Willem weitergeht. Von mir bekommt das Buch eine 3,5.

Bewertung vom 04.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


gut

"Vierhundert Tage und zu viele Herzschläge, um sie zu zählen. Vierhundert Tage und zu viele Orte und Augenblicke, in denen Jacob nicht mehr lebt. Und noch immer keine Antwort von dem einzigen Ort, an dem er auf eine ganz besondere Weise doch lebendig ist."

Die Geschichte handelt von Mia, die vor genau 400 Tagen ihren Freund Jacob bei einem Autounfall verlor, während Noah vor 400 Tagen ein neues Leben geschenkt wurde, denn Jacobs Organe wurden gespendet. Mia macht sich nun am 400. Tag auf, um Jacobs Herz, das Herz das mit ihrem gemeinsam geschlagen hat und sie liebte, zu finden. Ohne das Noah ahnt wer da vor ihm steht, spüren beide eine ganz besondere Anziehung zueinander. Während Mia immer noch mit ihrer Trauer um Jacob zu kämpfen hat, wird sie durch Noah und seiner lebensfrohen Art immer mehr ins Leben zurückgezogen. Alles überschattet von ihrem schlechten Gewissen Noah und Jacob gegenüber.

Ein wirklich sehr emotionales Buch mit einem sehr ernsten Thema. Die Autorin hat es wirklich geschafft hier eine sehr berührende Geschichte zu schreiben, die bildgewaltige und ausdrucksstarke Szenen von tiefer Bedeutung enthält. Der Erzählstil hat mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn es dann doch letztendlich ein relativ einfaches und hollywoodmäßiges Ende geworden ist. Kurze Kapitel, eine relativ große Schrift und leider unnötigerweise viele freie Seiten bei neuen Kapiteln machen es gut lesbar, allerdings hätte man hier gerne die leeren Blätter ruhig noch mit mehr Handlung füllen können.

Besonders gelungen und hervorzuheben ist natürlich dieses hinreißende Cover, das in Gold glänzt und je nach Lichteinfall ins orange oder gelbliche geht. Begeistern konnten mich auch die Textauszüge und Zitate rund um das Thema Herz zu Beginn jedes einzelnen Kapitels. Hier lernt man so einige Interessante Sachen dazu, die auch zu folgendem Kapitel gut passen, was sich leider dann gegen Ende etwas abschwächt.

Ein Manko, das auch für so einige Verwirrung sorgte, ist die Veränderung der Namen in der deutschen Übersetzung, da stellenweise Noahs Name mit dem Namen der englischen Ausgabe (hier heißt er Colton bzw. Colt) gemischt wird.

Fazit: Ein Buch, das viele wunderschöne und emotionale Passagen hatte und mich wirklich berührt hat, auch wenn ich mit Mias Verhalten teilweise so gar nicht einverstanden war. Leider ging die Geschichte mit Mia und Noah sehr schnell voran und war mir am Ende dann schon etwas zu geschönt. Auch das sich gegen Ende die Ereignisse überschlagen und alles fast schon hektisch abgehandelt wird, fand ich schade, denn 100 Seiten mehr bei dieser wundervollen Geschichte hätten nicht gestört und wären sicher ebenso schnell weggelesen worden. Für ein Jugendbuch eine wirklich lesenswerte Geschichte, die sich eines ernsten Themas annimmt und einen selbst veranlasst über das Thema Organspende nachzudenken und natürlich auch von Junggebliebenen gelesen werden kann ;)
Daher insgesamt eine 3+ von mir.

Bewertung vom 27.02.2016
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


gut

Ein wirklich sehr gelungener Einstieg in das Buch mit dem Szenario: Was wäre, wenn es eine weibliche Religion geben würde? Danach schwankt es allerdings je nach Kapitelinhalt, einmal ist es einfach nur sehr überspitzt geschrieben, dann wieder völlig normal, sodass man sich in manchen Situationen sehr gut reinfühlen kann und sich auch selbst erkennt, allerdings nicht übermäßig humorvoll, dann wieder vereinzelte Stellen die einen wirklich von der humorvollen Seite ansprechen und zu guter letzt aber auch Kapitel die einen etwas ratlos ob ihrer Sinnhaftigkeit zurücklassen. Es ist ein auf und ab mit diesem Buch, zumindest war es so für mich.
Das Buch schildert nicht nur was es heute heißt eine Frau zu sein und was uns von Männern unterscheidet, sondern geht viel weiter und beschreibt auch Unterschiede in den Generationen, Szenarien wie manches wohl wäre wenn... und auch einfach ganz normale Alltagsthemen. Anders also als erwartet, was nichts schlechtes sein muss, wenn man teilweise auf sehr zynische und sarkastische sowie überzogene Darstellungen von der Welt steht und sich nicht daran stört, dass die einzelnen Kapitel jetzt unabhängig voneinander stehen und sich somit nicht wirklich ein Handlungsfaden durch das Buch zieht. Es beschreibt Alltagssituationen und spiegelt viel von der Autorin wieder, die ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in die verschiedensten Themen einfließen lässt.
Für mich leider jetzt nicht so der Kracher, auch wenn es Situationen gab die mir sehr bekannt vorkamen und ich ganz genauso empfinde, allerdings konnte ich nur ein paar male wirklich herzhaft lachen und gelegentlich stah sich schmunzeln über einzelne Sachen auf mein Gesicht. Manches war mir dann aber doch stark überzogen oder wirkte dann auch so wie ein Blattfüller.Wahrscheinlich habe ich mich in manche Kapitel auch so gut hineinversetzen können, weil der Altersunterschied zwischen der Autorin und mir nicht so groß war und ich daher bei manchen Sachen wirklich nur beipflichten konnte und ich mich gleich selbst zu erinnern anfing wie das bei mir so war oder ist.Generell hatte ich inhaltlich doch etwas anderes erwartet, da hier der Titel meines Erachtens her doch nicht so wirklich zu dem Buch passt. Als Lebenshilfebuch, unter dessen Bereich man es in der Buchhandlung findet, würde ich es jetzt nicht unbedingt einordnen, da ich jetzt nicht wirklich was für mein Leben mitnehmen kann. Vielmehr ist es ein Buch in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und auch ihre Meinungen über die Themen Mann, Frau, Familie, Beziehung, Schuhe, Medien usw. zum Besten gibt und man es nicht zu ernst nehmen sollte.

Fazit: Kurze, unabhängige Kapitel die einen schnell lesen lassen, nur bleibt dabei auch nur ein Bruchteil für längere Zeit hängen. Teilweise amüsant und mit Themen denen man nur zustimmen kann, aber dann auch wieder etwas nervig wenn der Tonfall für längere Zeit ziemlich zynisch und überzogen auf einen wirkt. Daher am besten erst einmal reinlesen, bevor man das Buch nur aufgrund des Titels und des Klappentextes kauft, da es doch in eine andere Richtung geht als man sonst erwarten würde.

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