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Benutzername: 
Ela58
Wohnort: 
Fürth

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2020
Palast der Miserablen
Khider, Abbas

Palast der Miserablen


ausgezeichnet

Shams Hussein wächst wohlbehütet in einfachen, bescheidenen Verhältnissen in einem Dorf im Irak auf.
Der Krieg mit dem Nachbarland Iran scheint in weiter Ferne, seine Familie kann einen normalen Alltag leben.
Als sein Vater verletzt und traumatisiert aus dem Krieg zurückkommt, beschließt die Familie nach Bagdad umzusiedeln, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Aber sie finden keine Wohnung und sind deshalb gezwungen, eine Blechhütte nahe der Müllhalde, einem Slum, zu bauen.
Der Vater ergattert nur Gelegenheit-Jobs, so daß die ganze Familie, auch der kleine Shams mit arbeiten muß.
Trotz all dieser Widrigkeiten besuchen die Kinder eine Schule, seine Schwester absolviert anschließend eine Ausbildung und Shams selbst schafft unter erschwerten Umständen das Abitur und beginnt ein Studium.
Seine ganze Lebensfreude in dieser Zeit sind Bücher, die ihm aber noch zum Verhängnis werden sollen....

Der Roman erzählt das bewegende Leben des Shams Hussein in chronologischer Reihenfolge, seine Entwicklung als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener.
Dazwischen wird in immer kürzer werdenden Kapiteln das Leben eines politischen Gefangenen während der Ära Saddam Husseins geschildert.
Der Leser bekommt dadurch einen Einblick in die entsetzlichen Haftbedingungen und schrecklichen Verhörmethoden.
Zum Ende des Buchs erfährt man, obwohl schon vorhersehbar, um wen es sich bei dem Häftling handelt.
Mich persönlich haben die Charaktere der Familie Hussein stark beeindruckt.
Obwohl sie in einem Slumviertel in Bagdad leben, haben sie alle ihre Würde bewahrt und entwickeln durch ihren Familienzusammenhalt eine unwahrscheinliche Stärke.
Besonderst tragisch finde ich das Ende, daß gerade Bücher, die Shams so viel Positives in sein Leben gebracht haben, seinen Untergang bedeuten.
"Palast der Miserablen" ist ein gelungener Roman von Abbas Khidder, mit vielen autobiographischen Zügen, der ganz viele Denkanstöße bietet.

Bewertung vom 26.02.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


weniger gut

Die Leseprobe zu diesem Roman hat mir gut gefallen und auch der vielversprechende Klappentext - Stichwort Familiengeheimnis - weckte in mir die Erwartung, ein spannendes Buch lesen zu dürfen.
Leider war dem nicht so.
Die Geschichte um das Kennenlernen und die Freundschaft von Blue und Delphine plätschert sehr langatmig vor sich hin. Das Buch umfasst etwas über 500 Seiten, wobei Spannung nur die letzten 100 Seiten aufgebaut wird.
Die Autorin verliert sich in den Beschreibungen der Jahreszeiten, Örtlichkeiten und Kleidungsstilen, weshalb es zu den vielen Längen im Buch kommt.
Die Protagonistin Blue ist bildhübsch, intelligent, beliebt und gutherzig. Eine Person, nur mit positven Eigenschaften ausgestattet, ohne Ecken und Kanten und für mich deshalb total langweilig.
Interessant hingegen finde ich die Charactere Delphine und Midge.
Delphine deshalb, weil sie den Mut aufgebracht hat, vor ihrem gewaltätigen Ehemann zu fliehen und den Versuch unternimmt, sich ein neues Leben aufzubauen.
Und auch Midge, die aus einfachen Verhältnissen stammt und in die wohlhabende Familie Camberwell eingeheiratet hat, hat ihre Bürde zu tragen, denn sie leidet unter ständigen Selbstzweifeln und geringem Selbstwertgefühl.
Leider bleiben die restlichen Figuren dieses Romans sehr blass und nichtssagend.
Fazit: ich habe mich beim Lesen gelangweilt und es ist mir schwergefallen, das Buch zu Ende zu lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2020
Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4
Moström, Jonas

Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4


sehr gut

Die Psychaterin Nathalie Svensson wird von Ingmar Granstam, Leiter der Spezialeinheit für besonderst schwere Fälle, um Hilfe gebeten.
Quer durch Schweden gibt es drei verschiedene Mordfälle: an einem Fußball-Profi, einem Piloten und einer Tänzerin.
Die Auffinde-Situation ist immer die gleiche: im eigenen Bett und mit einer blauen Rose in der Hand. Es sieht so aus, als wären die Opfer friedlich eingeschlafen und nichts deutet auf Fremdeinwirkung hin, bis auf die mysteriösen Rosen.
Nathalie und das Team stehen vor einer großen Aufgabe: sie suchen nach Verbindungen der Opfer, den Motiven für die Taten und vor allem nach Erklärungen, wie sie getötet wurden.
Und dann drängt auch noch die Zeit, denn es gibt Hinweise darauf, daß die nächsten Morde schon kurz bevorstehen.

Das war das erste Buch, das ich aus der Nathalie-Svensson-Reihe gelesen habe.
Durch die vielen Personen und Perspektivwechsel hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten, mich in diesen Krimi einzulesen.
Deshalb finde ich das Personenverzeichnis der Agierenden am Anfang des Buches ganz hilfreich.
Aber nach kurzer Zeit habe ich mich dann doch mit den Charakteren und Handlungsabläufen vertraut gemacht und habe mit Begeisterung das Buch zu Ende gelesen.
Es gibt so viele verschiedene Fährten und Wendungen und ein total überraschendes Motiv, so daß der Spannungsbogen bis zum Schluß aufrecht erhalten wurde.
Dadurch, daß der Autor bei seinen Charakteren soviel menschliche Stärken und Schwächen einfließen läßt, wirken sie sehr authentisch und glaubwürdig.
"Eisige Dornen" ist für mich, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, ein gelungener, packender Kriminalroman.

Bewertung vom 27.01.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


gut

Der Thriller beginnt zunächst sehr rasant und hochspannend.

In Prairie Creek sind 2 Mädchen verschwunden und trotzdem verabreden sich die 3 Teenager Shiloh, Ruth und Kat zum Schwimmen um Mitternacht am See.
Und es beginnt für sie ein Albtraum. Sie werden beim Nacktbaden beobachtet und fotografiert und als sie zu ihrem Fahrzeug flüchten wollen, wird eine der dreien überwältigt und vergewaltigt. Die anderen helfen ihr und schlagen den Angreifer nieder, der kommt aber wieder zu Bewußtsein und verfolgt sie. Es beginnt eine spektakuläre Flucht und sie können entkommen.
Nach diesem Erlebnis verlassen Shiloh und Ruth die Stadt.

Nach diesem ersten, fesselnden Teil wird es langatmig.
Die Autorinnen schildern, wie sich jeweils das Leben von Shiloh und Ruth entwickelt hat und aus welchen Beweggründen sie nach Prairie Creek zurückkehren. Kat hingegen ist in ihrem Heimatort geblieben und arbeitet für die dortige Polizei.

Erst der letzte Teil konnt mich wieder packen, als ein weiteres Mädchen verschwindet und die Leiche einer der vor 15 Jahren Vermissten auftaucht.
Spannend finde ich das ganze auch deshalb, weil es nicht vorhersehbar ist, wer der Angreifer von damals ist.
Unter spektakulären Umständen gelingt es Kat, den Fall zu lösen.

Leider driftet zum Ende hin die ganze Story ins Kitschige ab, als alle drei Frauen gleichzeitig ihren Märchenprinzen finden.
Sehr schade.

Bewertung vom 24.11.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


ausgezeichnet

Rita ist eine vom Schicksal gebeuteltete Frau. Als sie zufällig bei ihrer Arbeit einen Karton mit Kokain entdeckt, glaubt sie, mit diesem Fund nun endlich alle ihre Träume verwirklichen zu können.
Zustimmung und Unterstützung für ihre Pläne findet sie bei ihrer todkranken Nachbarin und Freundin Gerda.
Aber beide Frauen ahnen nicht, auf welch lebensgefährliches Terrain sie sich damit begeben....
Mir hat der ungewöhnliche Aufbau des Thrillers sehr gut gefallen.
Ein Kriminalbeamter versucht besessen Ritas Schicksal zu klären.
Man weiß nichts über diesen Polizisten, noch nicht einmal seinen Namen.
Seine einzige Handlung in diesem Buch sind die Dialoge, die er mit Ritas Kollegen und Bekannten führt. Dadurch erfährt man sehr viel über den Menschen Rita, weckt Verständnis für ihr Handeln und Sympathie für diese Frau.
Aufgrund dieser Dialoge habe ich auch oft an der Integrität dieses Polizisten gezweifelt.
Und bis zum überraschenden Ende war mir wirklich nicht klar, wer für Ritas Schicksal verantwortlich ist.
Toller Roman, spannend aufgebaut!

Bewertung vom 23.10.2019
Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello


gut

Ich habe dieses Buch an einem Nachmittag durchgelesen, immer in der Hoffnung, es kommen noch ein paar gute Pointen.

Leider fand ich viele Anekdoten einfach langweilig und konstruiert, sie haben einfach nicht meine Art von Humor getroffen. Aber Humor ist nun mal subjektiv und Geschmackssache.
Bei manchen Sprüchen dachte ich nur, daß ist nicht ernst gemeint, da veralbert jemand seinen Lehrer.
Aber es gab auch tolle Anworten, bei denen ich die Fantasie, Kreativität oder Schlagfertigkeit des Schülers/Lehrers bewundert habe.

Gefallen haben mir die Überleitungen der Autorinnen von einem Fachgebiet zum anderen. Diese waren locker, leicht geschrieben und konnten mir manches Schmunzeln abgewinnen.

Bewertung vom 23.10.2019
Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2
Riebe, Brigitte

Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2


ausgezeichnet

"Wunderbare Zeiten" ist der zweite Band der Trilogie " Die Schwestern vom Ku´damm" der Autorin Brigitte Riebe.

Der erste Band bildet den Auftakt zur Saga um die Familie Thalheim, die in Berlin ein exklusives Modekaufhaus betreibt.
Protagonisten sind vor allem die Töchter Rike und Florentine, sowie Silvie und ihr Zwillingsbruder Oskar und spielt in den 40-er Jahren, der Zeit des Wiederaufbaus im Nachkriegs-Deutschland.

Im aktuellen Band "Wunderbare Zeiten" steht Tochter Silvie im Mittelpunkt und spielt in den 50-er Jahren.
Silvie ist eine emanzipierte, selbstbewußte junge Frau, der es gelingt, beim Radiosender RIAS Karriere zu machen.
Als abzusehen ist, daß das Familienunternehmen Thalheim in den wirtschaftlichen Ruin treibt, gelingt ihr der Spagat zwischen ihrem geliebten Job und ihrem Engagement im Familienbetrieb, um diesen am Leben zu erhalten.
Privat hat sie aber einen ganz konservativen Wunsch: Mann, Haus, Kind.
Sie durchlebt und durchleidet eine Liebschaft, bis sie letztendlich ihre große Liebe findet.

Ich mag Romane, insbesondere historische, die von starken, emanzipierten Frauen handeln und die Autorin Brigitte Riebe hat mit diesem Buch genau meinen Nerv getroffen.
Ihr ist auch besonderst gut gelungen, die damaligen politischen Ereignisse mit der Familiengeschicht zu verweben und die Stimmung der Menschen im Ost- und Westteil Berlins einzufangen.

Meine Meinung:
Tolle Familiensaga und ich freue mich auf Band 3.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2019
Letzte Reise / Mader, Hummel & Co. Bd.7
Kämmerer, Harry

Letzte Reise / Mader, Hummel & Co. Bd.7


ausgezeichnet

Das war mein erster Krimi von Harry Kämmerer, den ich gelesen habe.
In diesem Fall geht es um die Todesumstände von neun Frauen, und das Ermittlerteam Hummel, Zankl, Mader und Dosi sind mit der Aufklärung beauftragt.
Die Spuren führen in das Rotlicht- und Drogenmilieu und Zeugen versterben auf mysteriöse Art und Weise...

Ich finde den Krimi spannend und unterhaltsam geschrieben.
Besonderst bemerkenswert sind die Charaktere in diesem Buch, insbesondere das Ermittlungsteam.
Sie alle haben ihre Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten und wirken dadurch authentisch und menschlich, was sie so sympathisch macht.
Ich jedenfalls freue mich auf eine Fortsetzung der Serie um Kommissar Hummel.

Bewertung vom 30.08.2019
Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4
Geschke, Linus

Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4


gut

"Im Wald der Wölfe" ist bereits der 4. Krimi von Linus Geschke mit dem Protagonisten Jan Römer. Auch wenn man die vorhergehenden Bände nicht gelesen hat, kein Problem, man ist sofort in einer eigenständigen Geschichte drin.
Ich habe mich nach einer überzeugenden Leseprobe für diesen Krimi entschieden. Auch der Klappentext war vielversprechend und dem entsprechend hatte ich sehr hohe Erwartungen in Bezug auf Spannung.
Ich persönlich finde, daß die Story zwischendurch langatmig wird und erst gegen Ende wieder Fahrt in punkto Spannung aufnimmt.
Leider vermisse ich auch einige Erklärungen, womit z. B. den Opfern das
Brandmal zugefügt wurde und was die Bedeutung des Brandmals ist ( dazu gibt es nur eine spekulative Aussage von Römer).

Sehr schade, ich hatte mir von diesem Krimi sehr viel mehr erhofft.

Bewertung vom 18.06.2019
Die Zarin und der Philosoph / Sankt-Petersburg-Roman Bd.2
Sahler, Martina

Die Zarin und der Philosoph / Sankt-Petersburg-Roman Bd.2


ausgezeichnet

Nach einem Staatsstreich gegen Zar Peter III. und dessen Abdankung übernimmt seine Gemahlin Katharina die Alleinherrschaft über Rußland.
Der preußische König Friedrich II. mißtraut der neuen Regentin und sendet als Berichterstatter den Philosophen Stephan Mervier an den russischen Hof.
Mervier ist zunächst stark beeindruckt von Katharina, aber dann regt sich auch Widerstand gegen sie, als er das Elend der Leibeigenen erlebt.
Er schließt sich einer Widerstandsbewegung an und verliebt sich außerdem in die engste Vertraute der Zarin, die ebenfalls gegen Katharina rebelliert und beide geraten in große Lebensgefahr.

Bei " Die Zarin und der Philosoph" handelt sich um einen wunderbaren Roman, in dem die Autorin historisch belegte Fakten und Fiktion geschickt miteinander verwebt.
Sollte man den Vorgänger Roman " Die Stadt des Zaren" nicht gelesen haben, macht nichts, denn der neue Plot baut nicht auf dem alten auf.
Sehr schön finde ich die Schreibweise von Martina Sahler.
Sie schreibt und beschreibt sehr detailgetreu den Ort der Handlung, St. Petersburg und den russischen Hof mit all seinem Prunk und Glanz.
Sie schildert sehr anschaulich und lebendig das Leben des Hofstaats sowie der einfachen Bevölkerung bis hin zu dem Leid der Leibeigenen.
Man hat das Gefühl, mitten drin zu sein und teilzuhaben an diesem russischem Leben.
"Die Zarin und der Philosoph" bekommen von mir deshalb 5 Sterne!