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typomanin

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
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Bewertung vom 11.10.2021
Das geheime Leben des Albert Entwistle
Cain, Matt

Das geheime Leben des Albert Entwistle


weniger gut

Das Cover hatte mich direkt angesprochen und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ein Postbote, der seine Routine hat und der schüchtern ist. Der seiner Arbeit nachkommt, aber Kontakte weitgehend vermeidet. Klar, man fragt sich direkt, warum, aber es ist ja auch so eine Charaktersache, extrovertiert oder introvertiert zu sein. Aber dann ändert sich etwas in Alberts Leben. Seine Pension steht an und sein einziger Kontakt stirbt: seine Katze. Und dann ist da doch noch die Jugendliebe George, der er immer noch etwas hinterhertrauert. Und so begibt sich Albert auf die Suche.
Vom introviertierten ruhigen Postmann zum offenen, mutigen Lebemann. Mich hat es etwas gewundert, wie seine Verwandlung von statten geht und auch irritiert. Das hat für mich nicht so richtig zusammengepasst, der Sprung war zu groß. Die anderen Figuren in seinem Umfeld sind freundlich und alle ihm zugewandt (auch nicht das normale Leben), aber längere Zeit ist der Roman auch zäh und zieht sich sehr. Nach hinten hin habe ich quergelesen und einige Seiten übersprungen, da ich doch noch das Ende wissen wollte. Es war, wie ich es mir gedacht habe, ohne riesige Überraschung. Nun gut. Man liest raus, Begeisterung hört sich anders an, aber es war ganz nett.

Bewertung vom 28.02.2020
Nach Mattias
Zantingh, Peter

Nach Mattias


gut

Es wird um Mattias getrauert. Wir lernen ihn durch diese trauernden Menschen kennen. Wie er war, was er für sie bedeutete.

Verlag: Diogenes

Seitenzahl: 256 Seiten

Cover: Wie immer ist direkt zu erkennen, dass das Buch von Diogenes ist. Durch das Gemälde erwartet man gleich einen intellektuellen Roman. Wer ist diese Frau die da am Wasser sitzt, traurig, trauernd? Nach dem Lesen vermute ich, dass es Amber ist, Mattias’ Freundin.

Rezension:
Klappentext:
»Amber singt an einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ plötzlichen Tod auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltslos hinzugeben.«

Mattias ist ein Mann in seinen 30ern. Tatsächlich können wir Mattias nicht persönlich kennenlernen. Er ist tot. Ganz plötzlich wurde er aus dem Leben gerissen. Aber durch seine Freunde und Verwandte, durch Kollegen lernen wir immer eine neue Seite von ihm kennen. Jeder hat seine Geschichte, seine Erlebnisse mit ihm. Ihre Geschichten fügen sich zu seiner Geschichte zusammen. Und der Leser erfährt erst durch das Lesen aller Geschichten, was passiert ist und Puzzleteil für Puzzleteil wird so der Mensch, der Mattias für sie war.

Der Autor schreibt nicht verblümt und schnörkelig, sondern knapp und klar. Er schreibt, was passiert, wenn ein Mensch plötzlich nicht mehr da ist und was es für Konsequenzen hat, wenn der Platz dieses Menschen plötzlich nicht mehr besetzt ist.

Es ist ein Buch über Trauer, aber geht noch einen Schritt weiter. Das Buch handelt, wie der Autor im Interview am Ende sagt, vom Mut, den es braucht, positiv zu bleiben. Trotzdem muss ich sagen, dass mir Mattias bis zuletzt fremd blieb und unnahbar. Schade.

Fazit: Interessant und vielschichtig. Wir lernen Mattias kennen und sehen, was er im Leben anderer bewirkt und hinterlassen hat.

Lieblingszitat:
»Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends.«

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