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gudrun4
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NWu

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


sehr gut

Ein Raum voller Bücher macht das gesamte bisherige Leben eines zehnjährigen Jungen und damit seine ganze Welt aus. Die Bombardierung Leipzigs und der Untergang des graphischen Viertels in einem verheerenden Brand beendet seine Gefangenschaft, es ist der Beginn eines neuen Lebens.
Die Lebensgeschichte von Robert Steinfeld ist hochdramatisch und mitreißend erzählt, ich war fasziniert.
Die drei Handlungsstränge - Jakob Steinfelds Liebe zu Juli Pallandt 1933, Roberts Abenteuer auf der Flucht mit dem Bücherdieb Mercurio 1943/44 und Roberts Suche nach seiner Herkunft 1971 - fügen sich nach und nach zu einem (fast) vollständigen Bild zusammen. Dabei sind die Zeitenwechsel immer so gewählt, dass Gegenwart und Vergangenheit gerade einen gemeinsamen Bezugspunkt haben. Das hat mir sehr gut gefallen.
Interessant waren die Verstrickungen der Buchhändler- und Verlegerszene im Leipzig der dreißiger Jahre mit den immer mächtiger werdenden Nazis und ihren sehr unterschiedlich motivierten Anhängern. Und nicht zuletzt beschrieb der Autor am Beispiel von Julianas Mutter sehr gut, wie leicht Menschen verblendet und verführt werden können und welche kriminellen Energien aus ihren abstrusen Überzeugungen erwachsen.
Weniger gut gefielen mir die teilweise sehr drastischen und gewalttätigen Szenen, die nichts zum Fortgang der Handlung beitrugen oder der Schilderung historischer Fakten dienten. Muss man, wenn man schon alle Informationen bekommen hat, jemandem zum Abschied noch die Hand brechen?
EIn wenig bedauert habe ich, dass die Gestalt des Mercurio ziemlich unmotiviert aus der Handlung verschwunden ist und nur zum Schluss schemenhaft nochmal auftauchte. Ich war neugierig auf seine Geschichte. Für den elternlos und einsam aufgewachsenen Jungen war er die erste wirkliche Bezugsperson.
Doch insgesamt bot dieses Buch interessanten und spannenden Lesestoff, und Lesern, die sich für Leipzig interessieren, ließ der Roman Bilder der Stadt entstehen, die es so schon lange nicht mehr gibt.

Bewertung vom 08.06.2022
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


sehr gut

Faktenreich und vielschichtig

Das Buch hat mich rein optisch so angezogen, dass ich es unbedingt lesen musste. Diese geheimnisvollen Frauenköpfe gaben nur sehr langsam ihre Geheimnisse preis. Die beiden Handlungsstränge des Romans waren sehr unterschiedlich: Im ersten Teil lernen wir Mia Sund, die Spezialistin für alte Fasern kennen und erfahren von einem eigenartigen Teppich, der in seiner Art zu den Pommerschen Fischerteppichen passt, aber nicht ganz. Je genauer sich Mia damit befasst, desto mehr widersprüchliche Merkmale findet sie. Um mehr über den Ursprung dieses Teppichs und seine Schöpferin herauszufinden, reist sie nach Zagreb und lernt dort den Restaurateur Milan kennen, der ihr bei der Suche hilft.
Der zweite Teil des Romans ist die Geschichte in der Geschichte: Mia findet Puzzleteile und Hinweise, aus denen sie eine mögliche Geschichte über dienEntstehung des Teppichs zusammensetzt. Das ist durchaus spannend und vermittelt viele interessante historische Fakten im Zusammenhang mit der Teppichknüpfkunst der Ostseefischer. Mir hat die ungewöhnliche Lebensgeschichte der Teppichknüpferin Nina gut gefallen, trotzdem habe ich mich beim Lesen oft gefragt, wie es für Mia möglich sein kann, diese Geschichte in so relativ kurzer Zeit so umfassend und scheinbar vollständig herauszuarbeiten. Das ist für mich der märchenhafte Teil der Lektüre, der so gar nicht zum ersten Teil passen will. Auch kam mir der Schluss zu plötzlich und fiel zu knapp aus. Ich bin ein wenig unsicher, wie ich das Buch als Ganzes bewerten soll. Ich habe es gern gelesen, jedoch blieb immer eine gewisse Distanz zum Geschehen in der Gegenwart.
Es gab wunderschöne Passagen, aber auch verwirrende. Und die Erkenntnis, dass etwas nicht "echt" sein muss, um wahrhaftig und richtig und keine Fälschung zu sein.

Bewertung vom 26.05.2022
Bis du mich findest
Darke, Minnie

Bis du mich findest


ausgezeichnet

Ein Lied verzaubert

Dianas Liebeslied, das die Konzertpianistin für ihren Verlobten Arie komponiert hat, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, verzaubert jeden, der es zufällig hört und es auf sich wirken lässt. Wir begleiten es von Melbourne nach Singapur, nach England, Kanada und wieder Australien und erleben mit, welchen Einfluss es auf das Leben der Hauptgestalten dieses romantischen Liebesromans nimmt. Obwohl es mit dem Flugzeugabsturz und Dianas Tod tragisch beginnt, reihen sich einige Zufälle höchst amüsant aneinander, treffen Personen aufeinander, die zunächst nichts miteinander zu tun haben. Aber alle lassen sich von Dianas Komposition einfangen, nehmen sie mit und sorgen so unbeabsichtigt dafür, dass sie weiter verbreitet und auf verrückten Wegen zu Arie zurückfindet und ihm zum guten Schluss aus seiner Trauer ins Leben zurück hilft. Das alles klingt recht konstruiert, ist aber leicht und locker geschrieben und offensichtlich auch hervorragend ins Deutsche übersetzt. Mir gefallen die Passagen, in denen Evies Gedichte einbezogen werden; genauso aber auch die so vielfältig verflochtenen Nebenhandlungen. Beste Unterhaltung!
Wer es mag, bekommt im Anhang eine Liste von Musikstücken, die im Buch oder für die Autorin eine Rolle spielen.

Bewertung vom 15.05.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


sehr gut

Hochspannend!
Das tolle Cover fällt auf und verspricht Außergewöhnliches. Das Buch selbst beginnt mit einem Traum - zum Glück ist es ein Traum, denkt man erleichtert. Doch die Geschichte entwickelt sich hochspannend und sehr dramatisch.
Um niemandem die Spannung zu verderben, hier nur soviel: Ich musste dieses Buch fast zwanghaft diagonal überfliegen, um die Auflöung schnell zu erfahren.
Mit diesem Wissen könnte ich es nun noch einmal konzentrierter lesen und alle Feinheiten genießen, wenn man bei solch einem Stoff von Genuss reden möchte.
Aber - ich mag solche Bücher nicht.
Auch wenn sie so toll geschrieben sind.
Objektiv müsste man Höchstnoten vergeben, denn da war alles dran: starke Charaktere, überraschende Wendungen, auch viel Gefühl und nicht nur schwarz-weiß bei der Frage nach den Motiven der Terroristen.
Wer also Thriller mag: Zugreifen!

Bewertung vom 02.04.2022
Was uns bleibt, ist jetzt (eBook, ePUB)
Cornelsen, Ella

Was uns bleibt, ist jetzt (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Mosaik von Erinnerungen

Vier Geschwister im Alter von Mitte Vierzig bis Ende Fünfzig treffen sich nach Jahren der Entfremdung in ihrem Elternhaus wieder und verbringen einige Tage dort gemeinsam. Nicht, weil es ihnen ein Bedürfnis wäre, sondern weil sie gezwungen sind, sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Ihr Vater, der die Betreuung bisher alleine gestemmt hat, liegt mit gebrochenem Bein im Krankenhaus.
Diese Idee fand ich schon ausreichend spannend, um mich für das Buch zu interessieren. Auch das Cover spricht mich an, die Vögel symbolisieren für mich wegfliegende Gedanken oder Träume.
Die erzwungene Nähe, der oft hilflose Umgang mit der Mutter, die vielen Gespräche beförderten die vorsichtige Annäherung der Geschwister. Teil um Teilchen fügte sich die Familiengeschichte zu einem Puzzle mit einigen Überraschungen zusammen.
Doch es gab auch eine gegenwärtige Handlungsebene: Ida, die drittälteste der Geschwister, lernt auf ihrer Anreise im Stau einen jungen Mann kennen, der sie anziehend findet und der ihre Nähe sucht. Von dieser Situation fühlt sich Ida fast überfordert und betrachtet eine mögliche Beziehung auch mit den Augen ihrer Mutter, so wie die sie vor ihrer Demenz gesehen hätte.
Das ganze Buch wird von Ida in der Ichform erzählt und nur aus ihren subjektiven Beobachtungen und Erinnerungen erschließen sich die Befindlichkeiten aller Beteiligten. Das lässt auch dem Leser viel Raum für eigene Interpretationen oder Überlegungen.
Gelegentlich ermüden mich Idas etwas mutlosen, ihr Alter betreffenden inneren Monologe, doch insgesamt bleibt das Geschehen lebensbejahend, auch die Demenz der Mutter ist nicht ohne positive Aspekte. Möglicherweise können wir lernen, noch sensibler auf solche Menschen einzugehen und ihre reduzierten Ausdrucksmöglichkeiten besser zu übersetzen.
Besonders gefallen haben mir sprachlich originelle und stimmungsvolle Situationsbeschreibungen (z.B. "Herbst, diese Jahreszeit, die ein Geheimnis aus sich macht, die das Verschwinden übt, das Sich-Auflösen in Dunkelheit und Nebelschleiern.")

Insgesamt ein lesenswertes Buch!

Bewertung vom 24.03.2022
Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Routinierte Ermittlung

Zum Glück blieb es nicht so brutal, wie der spektakuläre Anfang vermuten ließ. Das Cover suggerierte ja auch eher einen beschaulichen Abend an der Nordseeküste und der etwas fantasielose Titel war ja wohl dem Zusammenhalt der Serie geschuldet. Für mich war es der erste Krimi von dieser Autorin und er war durchaus in Ordnung. Die Ermittler wirkten kompetent und sympathisch, wobei ich das „kompetent“ beim jüngsten Teammitglied Nils eher zurückhaltend gebrauchen würde, da er leider private Gefühle nur sehr schwer vom Fall trennen konnte, dadurch die gebotene Vor- und Umsicht zu sehr aus dem Blick verlor und sich damit in Lebensgefahr brachte.
Der Krimi gewährte einige Einblicke in das nicht immer ganz saubere Geschäft der Serienproduktion im Fernsehen, verzichtete auch nicht auf die übliche Rangelei zwischen den verschiedenen Dienststellen und ließ kein gutes Haar an korrupten Politikern, die selbst ihre Familienmitglieder für ihre Zwecke instrumentalisierte.
Die Ursache aller Straftaten in dieser Folge war jedoch das Ergebnis von verletzten Teenager-Eitelkeiten. Das fand ich ungeheuerlich, aber sicher ist es nicht so realitätsfern, wie ich mir das wünschen würde.

Bewertung vom 24.03.2022
Via Torino
Leuthner, Aja

Via Torino


gut

Bewegende Familiengeschichte um drei starke Frauen

Dieser Roman erzählt von 3 Frauen: Großmutter, Mutter und Tochter, die sich sowohl in Italien als auch Deutschland behauptet haben. Das klang im Klappentext sehr interessant, aber es brauchte mehr als ein halbes Buch, bis man sich in das Gewirr von Zeitebenen hineingefunden hatte. Es gab ja nicht nur 3 Zeitebenen, sondern sie überschnitten sich oder waren sogar für ein und dieselbe Person (z.B. Rosalia 2012 weit vor Rosalia 1995) nicht chronologisch. Wären die Charaktere nicht so fesselnd gewesen, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, eine Liste von Namen und Jahreszahlen anzulegen. Ich hätte dieses verwirrende und unnötige Spiel mit Zukünftigem, Gegenwärtigem und Vergangenem einfach nicht mehr weiter gelesen.
Ich habe mich gefragt, was es dem Leser gebracht hat, mitten in den Wirren der Arbeiteraufstände in Turin urplötzlich in die 70er Jahre nach München zu wechseln, zu erfahren, dass da ein Kind aufwächst und wegen seines italienischen Vaters in der Schule gemobbt wird.
Ich könnte noch jede Menge weiterer Beispiele finden, die das Lesen sinnlos erschwert haben. Einzig das letzte Drittel war für mich logisch aufgebaut und führte gerade durch die Sichtwechsel der 3 Frauen zu einem hervorragend und stimmig gestalteten Ende.
Sehr gut hat mir der in den Sechziger Jahren beginnende Handlungsstrang um Eleonora gefallen, die einzige der drei Frauen mit unbelasteter Kindheit, die einfach aus der Überzeugung, dass die Welt gerechter werden muss, zur Unterstützung der Aufständischen bei Fiat nach Turin ging und dort u.a. ihren späteren Ehemann, einen Sizilianer kennen lernte. Aus dieser Verbindung entstanden für Ihre gemeinsame Tochter Rosalia und die Enkelin Milena aus ganz unterschiedlichen Gründen Probleme. Rosalia versuchte es mit Totschweigen, Milena mit Neugier und unbändiger Energie, die Geschehnisse zu verarbeiten, bzw den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das alles hätte tatsächlich einen viel spannenderen und besser lesbaren Aufbau des Buches verdient.

Bewertung vom 08.03.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


ausgezeichnet

Ein brisantes Thema
Dieses Buch behandelt ein Thema, dass vermutlich sehr viele angeht: die Darstellung der Privatsphäre von Kindern im Internet, das Marketing mit Kindern und die daraus möglicherweise erwachsenden Folgen, unmittelbar oder auch erst viel später.
Die Autorin zeichnet das Bild einer Mutter, Melanie, die ihre Kinder im Internet vermarktet und überzeugt ist, ihnen damit nur Gutes zu tun. “Die Kinder sind Könige” betont sie in der Öffentlichkeit. Ihr gegenüber steht die Polizistin Clara, die diese virtuelle Welt in solch einer Ausprägung überhaupt nicht kannte und eine Kindesentführung aufklären muss, die anscheinend auf solche Medien zurückgeht.
Solange die Autorin erzählt, ist der Stil flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind so gezeichnet, dass man ihre Handlungen und Motive versteht, ja sogar Mitgefühl entwickeln kann. Im Fall von Melanie gelingt mir das immer schlechter, obwohl ich begreife, dass sie die Defizite ihrer Kindheit und Jugend den eigenen Kindern ersparen will. Mir ist ihre Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen ihrer Kinder unheimlich. Die Lebensläufe von Melanie und Clara werden in Rückblenden teils mosaikartig, teils chronologisch sehr ausführlich erzählt. Das erklärt viele ihrer Motivationen und Verhaltensmuster.
In jedem Kapitel sind Vernehmungsprotokolle und systematische Analysen der Youtubevideos eingefügt. Die heben sich von der Erzählung schon durch ein geändertes Schriftbild deutlich ab. Das sieht zwar auf den ersten Blick sehr technisch aus, zerhackt auch scheinbar die Handlung, sorgt aber auch dafür, dass sich das Bild der handelnden Personen rundet, besonders die Kinder betreffend.
Claras akribische und scharfsinnige Ermittlungsarbeit und ihr immer wieder dabei aufkommendes Entsetzen über die Mechanismen im Milieu der Influencer lassen auch beim Leser den Atem stocken.
Auch wenn der Roman streckenweise sehr dokumentarisch wirkt, sorgen überraschende Wendungen immer wieder für Spannung. Sehr gelungen finde ich das in die Zukunft verlegte Ende des Romans.
Das ganze Buch ist eine Fiktion. Zum Glück, möchte man meinen. Doch es ist auch eine sehr beklemmende Analyse unserer aktuellen Welt der sozialen Medien.
Dieses Buch sollten Eltern lesen. Doch ob es solche obsessiven Influencer wie Melanie in die Finger kriegen, wage ich zu bezweifeln.

Bewertung vom 05.03.2022
Kaiserstuhl
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


sehr gut

Zwischen 1962 und 1963, in der Zeit der beginnenden deutsch-französischen Freundschaft, spielt diese bis in höchste diplomatische Kreise reichende Geschichte über die Verwirrungen und Aufregungen um eine ganz spezielle Champagnerflasche des Jahrgangs 1937.
Rückblenden und die Erinnerungen der fiktiven Hauptgestalten Henny und Paul, Kätter und Kaspar, lassen die Ereignisse ab 1938 aus deren ganz privater Sicht lebendig werden. Die historisch verbürgten Ereignisse der Annäherung von De Gaulle und Adenauer, die im Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag vom 22. Januar 1963 gipfelten, wurden derart raffiniert und spannend mit der fiktiven Geschichte der Protagonisten verwoben, dass man als Leserin fast nebenbei fundierte Geschichtskenntnisse vermittelt bekommt
Doch die Dramatik der Handlung resultiert nicht nur aus der Frage: Was ist an dieser Champagnerflasche aus dem Jahre 1937, dass sie unbedingt bis zu dieser Vertragsunterzeichnung gefunden werden und nicht in die falschen Hände gelangen darf, sondern vor allem auch aus Hennys Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit, mit ihrer Schuld, die sie an einem glücklichen Leben mit Paul gehindert hat.
Ob "Kaiserstuhl" der einzig passende Titel für diesen Roman ist, erschließt sich mir nicht, denn hier geht es durchaus um mehr, als das Weingut von Kätter, der Schwiegermutter von Henny. Für mich gleich wichtig ist Pauls Geschichte, seine Verbindung zum Elsass und seine Liebe zum Kino, die er an Kaspar, Hennys Ziehsohn, weitergegeben hat.
Für noch mehr Lesegenuss wäre es tatsächlich gut, einige der zitierten Filmklassiker gesehen zu haben.

Mein Fazit:
Ein spannender Roman, der sehr aufwändig recherchierte historische Fakten mit einer spannenden Handlung kombiniert und sich mit den Problemen von Angst, Verrat, Liebe, Ehrlichkeit und Vergebung auseinandersetzt.

Bewertung vom 24.01.2022
Brummps
Zipfel, Dita;Davies, Bea

Brummps


ausgezeichnet

Wirklich ein Kinderbuch ab Sechs?
Mit diesem Buch hatte ich als Oma viel Spaß beim Lesen, habe nicht nur einmal laut gelacht.
Allerdings musste ich mich immer wieder fragen: Ist diese Sprache für kleine Leser wirklich angemessen?
Mit der Geschichte als solche haben Kinder sicher keine Probleme und auf eine warmherzige Art werden Themen wie Anderssein, kulturelle Unterschiede, Mobbing, aber auch Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Liebe angegangen. Dabei kam der Humor nicht zu kurz, oft jedoch zu ironisch oder hintersinnig für Grundschulkinder. Doch weil die Handlung spannend ist, werden die kleinen Leser sicher dran bleiben. Insofern ist es tatsächlich ein Buch für die ganze Familie und wahrscheinlich am Besten zum Vorlesen.
In Verbindung mit den fantasievollen Illustrationen hat mir das Buch sehr gut gefallen, wenngleich die Texte auf dunklem oder unruhigem Hintergrund oft schwer lesbar waren. Meine Enkel im Alter von 8 und 10 Jahren haben Übung im Lesen von Comics, das werden sie bei solch einem Buch brauchen können.