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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 584 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2024
KoboldKroniken. Dein Comic-Zeichenbuch
Bleckmann, Daniel

KoboldKroniken. Dein Comic-Zeichenbuch


ausgezeichnet

Koboldkoole Komics zeichnen? Aber klar doch! Damit gelingt es sicher

Meine Inhaltsangabe:
Dario hat Murks gebaut und aus Versehen mit Zaubertinte ein Monster nach Kwertz geschickt, das dort jetzt sein Unwesen treibt. Er braucht dringend die Hilfe vom Leser, um das Monster zeichnenderweise unschädlich zu machen. Um das zu erreichen, gibt es einige Zeichenaufgaben zu bestehen, die den Leser dann auf die eigentliche Heldentat vorbereiten.

Mein Eindruck:
Ganz große Klasse, wie Bleckmann und Hussong es schaffen, die jungen Leser Schritt für Schritt zum Zeichnen und gleichermaßen zum Lesen zu animieren! Es gibt Möglichkeiten, frei Hand Dinge zu zeichnen, wobei die Kreativität herrlich herausgekitzelt wird. Aber man kann auch mit Schritt für Schritt-Anleitungen lernen, Rumpel, den Ümpf, einen Kardisten und das Monster zu malen. Das hat mir extrem viel Spaß gemacht und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen, wie ich finde.

Spielerisch und nicht überfordernd ist hier das Motto, denn schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und schließlich soll der Spaß im Vordergrund stehen. Es gibt sogar einen kleinen Comic-Crashkurs, in dem der interessierte Zeichenschüler einige Grundlagen kennenlernt und auch Fachausdrücke erklärt bekommt. Das alles auf die für diese Buchreihe so typische, sehr kreative und superlustige Art und Weise. Arbeitet man das Buch durch, hat man nicht nur einen kleinen Zeichenkurs hinter sich gebracht und bestenfalls eine ordentliche Portion Kreativität aus sich herausgekitzelt, sondern ist gleichzeitig noch ein bisschen tiefer in das KoboldKroniken-Universum eingetaucht. Mir hat das Durcharbeiten des Buches auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht, ich war ein paar Stündchen kreativ unterwegs und konnte am Ende mit einem Stück Stolz auf meine Ergebnisse schauen. Ein Buch, das fördert und fordert ohne zu überfordern, das Wissen vermittelt und einfach jede Menge Spaß macht. Knorke 5/5 Sterne.

Bewertung vom 19.06.2024
Hetero-Haxe
Krauser, Uwe

Hetero-Haxe


ausgezeichnet

Eine Kochmödie, wie sie im Buch steht: Kochbuch und Komödie in einem

Meine Inhaltsangabe:
Neben 20 Rezepten findet man in diesem Kochbuch der etwas anderen Art vor allem Geschichten über das aus Spanien zurückkehrende Auswanderer-Ehepaar Uwe und Oliver und ihre Erlebnisse mit ihrem neuen Projekt, dem Hotel Montarasuites in Bodenmais. Die Rezepte werden mit je einem Bild, sowie den Zutaten und der Zubereitung vorgestellt. Zubereitungsdauer und Nährwertangaben fehlen, dafür ist angegeben, für wie viele Personen das Rezept ist. Die Rezepte selbst sind bodenständig, einfach, gut erklärt.

Mein Eindruck:
Nachdem ich von Tunten-Toast schon so begeistert war, konnte mich jetzt auch die Hetero-Haxe vollauf überzeugen! Überzeugen im Sinne von: selten so gelacht! Ja, es ist ein Kochbuch und ja, es gibt ja auch 20 Rezepte. Doch im Vordergrund stehen hier eindeutig die Anekdoten, in denen der Autor aus dem teils fiktiven, teils realen Nähkästchen plaudert. Bereits beim Vorwort war mir klar: das ist wieder was fürs Bauchmuskeltraining! Was auch gut ist, da die Rezepte allesamt nicht gerade der schlanken Linie zuträglich sind und das auch gar nicht wollen. Hier geht es um Genuss im weiteren Sinn. Nicht nur darum, den Kochvorgang zu zelebrieren und danach das leckere Essen zu genießen, sondern vor allem, sich in den wirklich witzigen Geschichten zu verlieren, etwas über die Bodenmaiser Einwohner zu erfahren und vor allem, sich köstlich zu amüsieren (wie doppeldeutig) und einfach einen Mordsspaß bei der Lektüre dieses sehr persönlichen und brüllend komischen Buches zu haben. Komisch vor allem für Menschen, die zum Lachen nicht in den Keller gehen, die offen sind für Queerness und die auch bei dem manchmal frivolen, frechen Humor nicht in anfangen zu hyperventilieren. Zwischen all den politisch unkorrekten, derben und super lustigen, nicht immer bierernst zu nehmenden Storys blitzt aber eins immer ganz deutlich durch: die Liebe und Leidenschaft des Autors für seine neue Heimat Bodenmais, für die Menschen darin, für sein Hotel, seinen Mann und nicht zu vergessen für seine Haustiere. Und das macht es einfach enorm liebens- und lesenswert. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 17.06.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


sehr gut

Kolonialisierung Georgias aus dem Blickwinkel einer jungen Preußin

Meine Inhaltsangabe:
Die junge Nellie, schwanger nach einer Vergewaltigung, wird von ihrem Vater verstoßen. Über Umwege erfährt sie von James Oglethorpe, einem Visionär, der mit Auswanderern in den USA die Kolonie Georgia besiedeln will und schließt sich ihm an. Auf der entbehrungsreichen Überfahrt befallen Nellie Zweifel, ob das der richte Weg ist. In Savannah angekommen erlebt sie viele Höhen und Tiefen, hilft mit beim Aufbau der Kolonie, gewinnt neue Freunde, eine neue Familie und hat erneut große Verluste zu betrauern. Das Leben in dem unbekannten, wilden Land ist anstrengend und ungewohnt, aber gleichzeitig aufregend und ermutigend. Nellies Herz schlägt für die vielen Waisenkinder, deren Eltern die Reise nach Savannah nicht überlebten oder vor Ort vom Fieber dahingerafft wurden. Tatkräftig bringt sie sich in die Gemeinde ein und findet langsam ihren Weg.

Mein Eindruck:
Savannah ist eine um eine wahre Begebenheit herumgewobene Geschichte mit Nellie als Mittelpunkt. Die gefährliche Zeit auf ihrer Reise zu Fuß von Preußen Richtung deutscher Küste zu ihren entfernten Verwandten, ihrem vorübergehenden Leben dort als schwangere, alleinstehende Frau bzw. junge Mutter und später dann der Aufbruch nach Savannah haben mich mitfiebern lassen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und so war ich ganz dabei und konnte mich gut in Nellie und ihre Gefühle hineinversetzen. Die Zeit in Savannah glänzte für mich durch die vielen schönen Schilderungen der Landschaft, der Flora und Fauna (das Cover passt daher perfekt und gefällt mir ausgesprochen gut). Neben vielen Schicksalsschlägen, viel Pionierarbeit und einer Menge Freude und Leid dicht beieinander, kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Vielleicht hätte ich mir zwischendurch weniger Herzschmerzszenen gewünscht, dafür mehr von der Aufbauarbeit der Pioniere, dem Bauen der Infrastruktur, der Landwirtschaft, den Handelszweigen etc. Also mehr Fakten und weniger Weichgespültes. Und vielleicht ist Nellie auch ein kleines bisschen zu heroisch und leuchtend gezeichnet. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich war gefesselt von Savannah, von dem historischen Hintergrund und fühlte mich durchweg sehr gut unterhalten. So sehr, dass ich mich jetzt schon auf Band 2 freue. Da recht viele Personen vorkommen, fand ich die Stammbäume der Familien Bernstein, Schlesier und Elmauthaler vorne in der Buchklappe sehr hilfreich.
Von mir eigentlich 4,5 Sterne, da ich halbe Sterne ungern vergebe, werden es letztlich sehr gute 4 und eine Empfehlung an alle, deren Herz für historische Romane mit persönlichem Frauenschicksal mögen.

Bewertung vom 16.06.2024
Zu Tode frisiert
Lion, Kiki

Zu Tode frisiert


sehr gut

Ein Frisör hats schwör! Außer Seniorin Leah Page hat ein Wörtchen mitzureden

Meine Inhaltsangabe:
Ohne dass jemand etwas mitbekommen hat, wird mitten in Millies Friseurladen ein Mann ermordet, erdrosselt mit dem Kabel der Haarschneidemaschine. Inspector Dowling verdächtigt mangels anderer (und wohl auch mangels Verstand) direkt mal die Friseurin selbst. Die fragt Leah Page um Hilfe, wozu die Hobbyermittlerin sich nicht zwei Mal bitten lässt und natürlich sind auch Betty und Ruth, Leahs Freundinnen, mit von der Partie. Nachdem sie erst einmal herausgefunden haben, wer der nicht in Old Alley Town ansässige Tote überhaupt ist, tut sich eine Spur nach der anderen auf und es stellt sich heraus, dass das Opfer ein echter stinkstiefeliger Geizkragen war, der mehr als nur ein paar Feinde hatte. Der Inspector lässt Leah notgedrungen (sie hat ihn in der Hand) mitermitteln. Die hat nebenbei noch Familienprobleme mit ihrer Tochter am Hals und steht zudem kurz vor der Aufklärung, wer denn nun ihr heimlicher Verehrter Booklover72 ist. Ganz schön viel Trubel für eine Frau in den Siebzigern. Zum Glück bringen ihre beiden Wellensittiche Mr. Welli und Peachy Leah zwischendurch immer wieder auf andere Gedanken.

Mein Eindruck:
Nachdem ich Band 2 super schnell weggelesen habe war klar, dass ich mir sofort und nahtlos Band 3 einverleiben werde. Schon allein, weil ich endlich wissen wollte, wer dieser mysteriöse Booklover72 ist (und so viel kann ich verraten: jetzt weiß ich es!). Mir gefällt, dass es immer dieselben Personen sind, die hier eine Rolle spielen, dass aber auch immer jemand neues dazu kommt. So wird es nicht langweilig und man lernt so nach und nach gefühlt ganz Old Alley Town kennen. Ich muss sagen, dass sich mittlerweile Betty, eine von Leahs Freundinnen, für mich als klarer Favorit herausgespielt hat. Ich mag ihre umwerfend direkte und staubtrockene Art sehr. Nicht warm werde ich hingegen mit Inspector Dowling, der für meinen Geschmack auch deutlich zu überspitzt dargestellt ist. Das ist mir deutlich to much und ich würde mir wünschen, dass er ein bisschen runterkommt. Er darf gerne eine Arschgeige bleiben, das bringt Pfeffer in das Ganze. Für mich kommt er aber immer mehr wie zwei Personen in einer rüber, weil er seine Art ständig ändert. Das finde ich ein Stück weit anstrengend und unglaubwürdig. Natürlich sind auch Peachy und Mr. Welli, Leahs entzückende Wellensittiche, mit von der Partie und sorgen für so manchen Lacher. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr ansprechend, ich rausche durch das Buch, fühle mich durchweg kurzweilig unterhalten und hatte am Ende direkt Lust auf Band 4 (der erscheint aber wohl erst nächstes Jahr). Fazit: Rundum gelungen und wirklich cosymäßig unterhaltsam. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 15.06.2024
Tödlicher Smoothie
Lion, Kiki

Tödlicher Smoothie


sehr gut

Drei Seniorinnen, zwei Wellensittiche und ein Mord

Meine Inhaltsangabe:
The Beauty E, ein Internetsternchen mit vielen Fans, gibt sich in Old Alley Town die Ehre mit einem öffentlichen Auftritt. Der Ort ist ganz aus dem Häuschen. Jedoch nur, bis die junge Frau am nächsten Morgen tot aufgefunden wird, vergiftet durch einen mit Tollkirschen versetzten Smoothie. Während Inspector Dowling mal wieder die falsche Person verdächtigt, ist für Leah und ihre beiden Freundinnen Betty und Ruth klar: sie müssen die Ermittlungen übernehmen und den Fall lösen. Sie haben mehrere Verdächtige im Fadenkreuz, einer davon wird dann auch noch ermordet. Sie haben es also offensichtlich mit einem kaltblütigen Mörder zu tun. Doch wer ist es? Während Dowling völlig im Dunklen tappt, befinden sich die drei Seniorinnen schon längst auf der Zielgeraden und Leah gerät bald selbst in große Gefahr.

Mein Eindruck:
Nahtlos geht es weiter mit dem kurzweiligen CosyCrime aus Old Alley Town in den Cotswolds. Voller Elan, mit Klugheit und einer gehörigen Portion Unverfrorenheit stellen die drei Freundinnen ihre Nachforschungen an. Dabei kann jede von Ihnen mit ihrer jeweiligen unverwechselbaren Art sich perfekt einbringen und sorgt für so manchen Schmunzler. Genauso wie Leahs beide Wellensittiche, Mr. Welli und Peachy. Die ermitteln zum Glück nicht mit (das wäre dann doch zu hanebüchen), sorgen aber für lustige Szenen und sind vor allem für die Witwe Leah ein Lichtblick in ihrem Leben. Die hat übrigens immer noch nicht herausgefunden, wer der charmante Booklover72 ist, mit dem sie sich seit längerem schreibt und ermittelt daher nicht nur im Mordfall, sondern auch in der Aufdeckung dieses Rätsels. Mir gefällt der Schreibstil sehr, da er richtig gut zu lesen ist. Kurzweilig, unterhaltsam, leicht, fröhlich, mitunter auch spannend und einfach gut zum selbst Miträtseln. Die Auflösung war dann wieder sehr passend und schlüssig. Die Figuren sind bildhaft beschrieben, jede mit ihren eigenen Macken und Eigenschaften, so dass man sich alle sehr gut vorstellen kann. Inspector Dowling ist weiterhin ein unglaublich ekliger Depp, bei dem aber zwischendurch auch kleine, nettere Momente aufblitzen. Vom Grundsatz her ist natürlich alles weit weg von der Realität, was mich aber gar nicht stört, weil es hier einfach passt. Ein CosyCrime, wie er sein sollte: leicht, lustig, unterhaltend, kurzweilig. Wer seriöse, ernste Kriminalfälle mit Hand und Fuß bevorzugt, soll einfach um CosyCrime einen Bogen machen. Mir gefällt´s, daher 4/5 Sterne.

Bewertung vom 14.06.2024
Die unerhörte Reise der Familie Lawson
Klune, T. J.

Die unerhörte Reise der Familie Lawson


ausgezeichnet

Unsagbar witzig, traurig, berührend, poetisch, frivol. Ein Herzensbuch!

Meine Inhaltsangabe:
Victor lebt mit seinem Vater und zwei Mitbewohnern in einem Baumhaus. Hört sich normal an, doch Vater ist ein Roboter und die Mitbewohner sind Maschinen (Schwester Grob, ein Gesundheitsroboter und Staubsaug-Roboter Rambo). Sie leben dort ihr zurückgezogenes Leben, immer auf der Hut, weil Menschen wie Victor gejagt und getötet werden. Es ist eine Welt der Maschinen. Eines Tages findet Victor den Androiden Tom und nimmt ihn bei sich auf. Dass er damit eine Lawine lostritt, die sein Leben für immer verändert, ahnt er nicht. Er zieht damit die Aufmerksamkeit der herrschenden Androiden auf sich, die ihn töten wollen. Um Victor zu schützen, opfert sein Vater Giovanni sich, wird in die Stadt verschleppt und soll dort umprogrammiert werden. Victor macht sich mit Tom, Schwester Grob und Rambo auf die Reise, um Giovanni zu retten.

Mein Eindruck:
Unglaublich, was Klune sich da wieder hat einfallen lassen. Wieder einmal schafft er es, dass mir die Zeilen des Buches direkt ins Herz wandern, sich dort einnisten und ich aus dieser Welt gar nicht mehr raus möchte. Die Charaktere sind so dermaßen liebenswert, vielschichtig, tiefgründig und urkomisch, dass man sie am liebsten sofort kennenlernen möchte. Schwester Grob hat mich so oft zum laut Lachen gebracht und wegen Rambo musste ich oft kichern. Victor, Tom und Giovanni haben mein Herz berührt, wie es in einem Buch selten der Fall ist. Nur ein einziger Mensch in dem Buch und doch fühlt es sich nicht so an, da die Story allzu menschlich ist. Mir sind die Maschinen und Roboter mehr ans Herz gewachsen, als so manche humanoide Figur in anderen Büchern. Das ist mein 3. Klune-Buch und bei allen hatte ich beim Lesen dieselben Gefühle und Empfindungen. Fast am Platzen vor Lachen, dann wieder ganz umwölkt vor lauter Traurigkeit, dann begeistert wegen des einfach nur wundervollen Schreibstils, der mir lebendige Bilder und Gefühle beschert, voller Mitleid und Liebe und mit einem Herzen, das mit all diesen Gefühlen klarkommen muss. Ein echtes Leseerlebnis, dass ich nicht missen möchte. Klug, witzig, sanft, melancholisch, fantasievoll, berührend. Ein Jahres-Highlight! 5/5 + Highlight-Sternchen. Ach ja: und dieses Cover wieder! Es ist wieder ganz außergewöhnlich und schön und hat einen Wiedererkennungswert. Ich liebs!

Bewertung vom 09.06.2024
Weg vom Schuss
Deleon, Jana

Weg vom Schuss


ausgezeichnet

Rasant, frech, witzig, spannend – CosyCrime aus Louisiana

Meine Inhaltsangabe:
Fortune Redding, CIA-Agentin, muss untertauchen. Ihr Chef schickt sie nach Louisiana, in ein Kaff namens Sinful, wo sie sich für die Nichte einer kürzlich verstorbenen Frau ausgeben soll und vorgibt, sich um deren Erbe zu kümmern und das Haus zu räumen. Direkt bei ihrer Ankunft buddelt der ebenfalls zum Erbe gehörende uralte Hund Bones einen Knochen aus dem vor dem Haus liegenden Bayou aus. Nicht irgendeinen, sondern einen Menschenknochen. Bald ist klar: das kann sich nur um den vor 5 Jahren verschwundenen Harvey handeln, der im ganzen Ort verhasst war. Schnell wird dessen Frau Marie zur Hauptverdächtigen, was direkt Ida Belle und Ruth, zwei Damen in den Siebzigern, auf den Plan ruft. Diese spannen Fortune direkt ein und versuchen, Marie vor jeglichem Verdacht zu befreien. Also steigt sie ein in die Ermittlungen, immer im Blick von Deputy LeBlanc, der zwar nervig, aber irgendwie doch auch recht attraktiv ist. Fortune muss sich sehr konzentrieren, damit ihre Tarnung nicht auffliegt.

Mein Eindruck:
Ich habe das ganze Buch durch so gelacht! Der Schreibstil ist herrlich leichtfüßig und locker, unglaublich witzig und sehr gut zu lesen, so dass ich quasi gezwungen war, das Buch fast in einem Rutsch wegzusuchten. Sämtliche Figuren feiere ich, die Story selbst ist spannend und endet mit einer Wendung, die ich mir so nicht gedacht habe. Die Gespräche, Szenen und Gedanken der Charaktere quellen über vor schwarzem, staubtrockenem Humor und ich liebe das TOTAL! Es fühlt sich einfach grandios an, mit dabei zu sein in Spinful und mitzuerleben, was die Chaostruppe nun schon wieder ausheckt. Besonders schön fand ich auch das Setting, das herrlich bildhaft beschrieben wurde. Ich habe die Bayous, die Sümpfe, die Klo-Insel und die Sumpfbar förmlich gerochen und in meinem Kopf spielte sich Kopfkino vom Feinsten ab. Fortune ist eine coole Hauptdarstellerin, die mir sehr sympathisch ist und die ich schon allein wegen ihr verdammt witzigen Art, ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Einstellung sehr mag. Es gibt sage und schreibe schon 9 Bücher dieser Reihe und was soll ich sagen?! Ich werde sie wohl alle haben müssen, obwohl ich eigentlich keine bzw. kaum neuen Bücher mehr anschaffen wollte, sondern erst mal meinen fast 400 Bücher umfassenden Stapel daheim abarbeiten wollte!
Grandiose 5/5 Sterne.

Bewertung vom 08.06.2024
Wie man ein Monster zum Leben erweckt / Prometheus Highschool Bd.1
Wilson, Stuart

Wie man ein Monster zum Leben erweckt / Prometheus Highschool Bd.1


sehr gut

Frankenstein oder der Moderne Prometheus. Coolgruseliger Reihenauftakt

Meine Inhaltsangabe:
Athena stiftet ständig Unruhe, lässt Dinge explodieren, fackelt fast Häuser nieder und ist permanent am Forschen und Experimentieren. Eines Tages erweckt sie nicht nur den verstorbenen Nachbarskater Erwin durch ein Experiment zum Leben, sondern auch die Aufmerksamkeit der sog. Schöpfer. Das sind Lehrkräfte an der Prometheus Highschool, an der Kindern der Umgang mit dem Tod bzw. die Bezwingung dessen beigebracht wird. Athena ist begeistert, als sie auf dem alten, maroden Schiff (dort ist die Schule nämlich untergebracht) ankommt. Doch bald langweilt sie sich im Anfängerunterricht, eckt wie auch in ihrem bisherigen Leben bei ihren Mitschülern an und macht daher heimlich wieder einmal ihr eigenes Ding. Als dann aber Leichenteile an Bord verschwinden, ein Bluthund auf der Jagd ist und das aus magischen und technischen Wesen bestehende Schulpersonal zu Schaden kommt, muss Athena einsehen, dass man gemeinsam immer stärker ist, als allein.

Mein Eindruck:
Die Sinnhaftigkeit einer Schule, die Kindern beibringt, den Tod dergestalt zu besiegen, dass sie aus Leichenteilen Geschöpfe zum Leben erweckt, muss man bei diesem Buch einfach mal außenvor lassen. Gelingt das, erlebt man ein durchaus spannendes, fantasievolles und teilweise ziemlich gruseliges Abenteuer mit einer Menge bunter, vielfältiger Charaktere. Athena selbst sticht da in meinen Augen gar nicht so sehr heraus, ich empfinde sie als eher unsozial und wenig sympathisch. Das ändert sich, als sie Freundschaft mit dem an den Rollstuhl gefesselten, sehr pfiffigen Godfrey schließt. Er hat einfach einen guten Einfluss aus Athena und er ist einer meiner Lieblingsfiguren. Genauso wie Marceline, die erst zum Ende hin so richtig zum Einsatz kommt. Teilweise dachte ich mir: wow, das ist aber schon heftig, da doch sehr viele Leichtenteile und der Umgang mit diesen vorkommen. Und auch, weil das Gefühlsleben der Schöpfungen sehr bildlich beschrieben wurde und in mir eine große Welle Mitleid ausgelöst hat. Für eher ängstlichere Kinder also mit Vorsicht zu genießen bzw. bin ich mir nicht sicher, ob das für Kinder ab 10 Jahren tatsächlich schon das Richtige ist. Es kommt aber wirklich viel Spannung auf, ich habe mitgefiebert und mir gefiel, wie sich die Dynamik im Buch im Lauf der Geschichtet änderte. Wo anfangs noch Abneigung und Misstrauen und damit ein ziemliches Chaos herrschte, entstand ein schönes Miteinander und Freundschaften, was dann dazu führte, dass alles gut wurde. Damit ist die Botschaft dieses Buches schon mal sehr schön. Wenn auch gruselig verpackt, gespickt mit vielen Leichenteilen und nicht immer was für zarte Seelen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie diese Reihe weitergeht und vergebe sehr gute 4/5 Sterne.

Bewertung vom 07.06.2024
In Stockholm stehn die Trolle Kopf! / Magic Agents Bd.3
Wagner, Anja

In Stockholm stehn die Trolle Kopf! / Magic Agents Bd.3


ausgezeichnet

Trolle, Tompte, Krinkelkrätze und jede Menge Magie – Stockholm in Aufruhr

Meine Inhaltsangabe:
Magentin Elia wird von S.A.M. international nach Stockholm geschickt, um das Verschwinden der Magentin Evie zu untersuchen. Begleiten soll sie Emil, der noch in der Ausbildung zum Magenten ist. In Stockholm angekommen stellen sie bald fest, dass die Tomte, die guten Hausgeister, nach und nach wegziehen, weil die Trolle horrende Mieten verlangen. Infolgedessen nimmt auch die Stockholmer Bevölkerung immer mehr ab, weil ein Haus ohne Tomte kein richtiges Heim zum Wohlfühlen ist. Außerdem gibt es immer mehr Fälle von Krinkelkrätze, der heimtückischen Vergiftung, die die Betroffenen schrumpfen oder sogar verschwinden lässt. Hinter all dem kann nur die dunkle Organisation Elite stecken. Elia hat also alle Hände voll zu tun und muss nebenbei noch Babysitter für Emil spielen. Elia muss einmal mehr beweisen, was für eine hervorragende Magentin in ihr steckt. Gut, dass ihr magischer Begleiter Selmor und ihre Uhren-Hexe Glenda an ihrer Seite sind.

Mein Eindruck:
Ich liebe diese Reihe schon allein deswegen, weil jeder Band in einer anderen Stadt spielt und es immer wie eine kleine Urlaubsreise ist, darüber zu lesen. Doch natürlich ist auch die Story super spannend, herrlich magisch und fantasievoll und die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Nicht nur Elia, sondern vor allem auch der verfressene, grummelige und manchmal nach faulen Eiern stinkende Selmor, die sehr direkte aber immens nützliche Glenda und nicht zu vergessen Flander, die tollpatschige aber so mutige die Enten-Drohne. Jeder einzelne von ihnen macht diese Geschichte erst aus. Genauso wie die vielen Nebencharaktere, die einer wie der andere so wunderbar bunt und detailreich gezeichnet sind. Das zusammen mit den fantasievollen, magischen Ideen, der sehr spannenden Story und dem lebendigen Schreibstil machen auch aus diesem 3. Band einen absoluten Lesegenuss. Ich habe so viel gelacht und geschmunzelt, mitgefiebert, mich riesig über das Setting gefreut, in dem ich so vieles aus unserem Stockholm-Urlaub wiedererkannt habe und das magische Ambiente (die Tomte-Wohnungen, die Troll-Welt, der Totenzug Silverpilen u.s.w.) wieder total genossen. Über das Cover brauche ich gar nichts sagen. Es ist wieder SO schön! Magentischmegamäßige 5/5 Sterne. Ich freue mich jetzt schon wie doof auf Oktober, wenn Band 4 erscheint.

Bewertung vom 30.05.2024
KoboldKroniken. Mission Bademantel
Bleckmann, Daniel

KoboldKroniken. Mission Bademantel


ausgezeichnet

Lennards großartiges Quest-/Escape-Abenteuer

Meine Inhaltsangabe:
Lennard befindet sich im Wellness-Hotel seiner Großeltern, aus dem er letztes Jahr entführt und nach Kwertz verschleppt wurde. Er möchte wissen, wie das möglich war und macht sich im ganzen Hotelareal auf die Suche nach Antworten. Dabei muss er viele Abenteuer bestehen und Rätsel lösen. Die Leser helfen Lennard interaktiv dabei und zeigen ihm seinen Weg vor.

Mein Eindruck:
Das ist das 2. Quest-Abenteuer aus der Welt der KoboldKroniken und es gefällt mir sogar noch besser, als Mission Glühelfe. Darüber, dass die Aufmachung des Buches, dieser Mix aus verschiedenen Schrifttypen und -farben, Skizzen, Zeichungen, Fotos etc.) einfach umwerfend ist, brauche ich glaube ich nichts mehr schreiben. Das zieht sich durch die gesamte Reihe und begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Diesmal begleiten wir also Lennard durch sein Abenteuer und ich entscheide mit, wie sich dieses gestaltet, in welche Richtung es geht. Dabei werde ich je nach Entscheidung kreuz und quer durch das Buch geführt, löse Rätsel und amüsiere mich köstlich über die fantasievolle Story. Ich mag Lennard, der ein bisschen nerdig und sehr klug ist, einfach sehr. Ich musste oft lachen und habe mich wirklich bestens unterhalten gefühlt. Hier liest man nicht einfach nur, hier spielt man das Buch. Toll fand ich dabei auch, dass ich zusammen mit Lennard die einzelnen Räume und Bereiche des Hotels durchsuchen konnte. Das ist eine echt witzige und sehr kreative Idee.

Du liebst Escape- und Questbücher? Dann lies Mission Bademantel. Ganz egal, ob Du die KoboldKroniken-Reihe schon kennst oder nicht. Wobei die Bücher der Reihe so genial sind, dass Du sie unbedingt kennen solltest! Von mir für Lennard und seinen Bademantel-Mission 5/5 Sterne.